DE19810341A1 - Verfahren zur automatischen Kollisionsvermeidung eines Manipulators in einem durch Hindernisse beschränkten Arbeitsraum - Google Patents
Verfahren zur automatischen Kollisionsvermeidung eines Manipulators in einem durch Hindernisse beschränkten ArbeitsraumInfo
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Abstract
Beim Verfahren nach der Erfindung erfolgt ein Vorkonfigurieren des Manipulators entsprechend der Form der Hindernisse, wodurch eine automatische Kollisionsvermeidung und ein Gleiten auf Hindernisoberflächen erreicht wird. Das besondere Verhalten wird beim Verfahren durch einen Verzögerungseffekt der Manipulatorachsen, der proportional zum Abstand von der Referenzposition wirkt, und durch explizite Beschleunigungsbeschränkungen hervorgerufen. Es werden Energie- und Beschleunigungskriterien angegeben, die eine Minimierung des lokalen Gelenkpositionsversatzes und des lokalen Geschwindigkeitsversatzes zur Folge haben und somit zu einem geringen Verschleiß des Manipulatorantriebs führen. Das Verfahren nach der Erfindung läßt sich bei Manipulatoren und Robotern anwenden.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur automati
schen Kollisionsvermeidung eines Manipulators in einem durch
Hindernisse beschränkten Arbeitsraum auf der Basis eines geo
metrischen Weltmodells des Arbeitsbereichs und des Manipula
tors und von mit Hilfe einer Handsteuerkugel (Spacemouse)
oder dergleichen von einem Programmierer kommandierten Endef
fektor-Zielverschiebungen Δxd in Verbindung mit der Berech
nung von Gelenkpositionswerten entsprechend einem Algorith
mus, wobei von einem geometrischen Modell des Manipulators
durch Kugeln, welche die einzelnen Teile, wie Arme und Gelen
ke, des Manipulators approximieren, sowie von einem geometri
schen Modell der Oberflächen der Arbeitsraumhindernisse durch
approximierende Punktegitter (Kollisionspunkte) ausgegangen
wird.
Aus Siciliano, B., Sciavicco, L. "Modelling and Control of
Robot Manipulators", McGraw-Hill Companies (1996), Seiten 93
bis 97 und aus Vukobratovic, M., Kircanski, N. "Kinematics
and Trajectory Synthesis of Manipulation Robots", Springer-Ver
lag, Tokyo, 1986, Seiten 237 bis 257 sind Verfahren zur
automatischen Kollisionsvermeidung eines Manipulators auf der
Grundlage kommandierter Endeffektor-Zielvorgaben in Verbin
dung mit einer Berechnung entsprechend einem Algorithmus in
verser Kinematik unter Benutzung der Jacobi-Matrix und auf
Basis eines geometrischen Modells des Manipulators und der
Arbeitsraumhindernisse bekannt.
Außerdem sind Verfahren mit Berechnung einer verallgemeiner
ten Inversen der Jacobi-Matrix bekannt, mit denen Kollisions
vermeidung durch Maximierung einer Abstandsfunktion als glo
bales Kriterium im Nullraum der Jacobi-Matrix oder durch eine
gewichtete, auf Basis der Ausdehnungen der Hindernisse im Ar
beitsraum ausgerichtete Optimierung des zu berechnenden aktu
ellen Gelenkpositionsversatzes realisiert ist.
Von Nachteil ist hierbei, daß Bahnbeschränkungen durch physi
kalische Gelenkanschläge und maximale Gelenkgeschwindigkeiten
nicht sicher eingehalten werden können, womit Bahnfehler des
kommandierten Endeffektor-Ziels in einer Umgebung solcher Be
schränkungen auftreten, sich ein instabiles Verhalten in sin
gulären Roboterstellungen durch eine (verallgemeinerte) In
vertierung der Jacobi-Matrix ergibt und ineffiziente Roboter
bahnverläufe möglich sind, wenn widersprechende lokale und
globale Kriterien auftreten.
Der Erfindung liegt vor allem die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren mit automatischer Kollisionsvermeidung zur Kommando
steuerung eines Manipulators zu schaffen, mit dem Bahnbe
schränkungen durch physikalische Gelenkanschläge sowie maxi
mal erlaubte Gelenkgeschwindigkeiten sicher eingehalten wer
den, mit dem eine minimale Belastung auf die Antriebsvorrich
tung des Manipulators durch eine Optimierung des Beschleuni
gungsverhaltens der Gelenkachsen erreicht wird, mit dem eine
maximale Beweglichkeit des Endeffektors durch Optimierung des
Abstandes der Gelenkpositionen von den Anschlägen erreicht
wird und mit dem Singularitäten in stabiler Weise um- bzw.
durchfahren werden können.
Gemäß der Erfindung, die sich auf ein Verfahren zur automati
schen Kollisionsvermeidung eines Manipulators der eingangs
genannten Art bezieht, wird diese Aufgabe durch die Anwendung
folgender Merkmale gelöst:
- - der Manipulator wird durch Kugeln K(rk,xmk) mit Kugelmit telpunkten xmk∈R 3 und Kugelradien rk<0 geometrisch be schrieben und die Arbeitsraumhindernisse werden durch Kollisionspunkte xcoll1∈R 3 geometrisch beschrieben,
- - auf der Basis dieser Beschreibungen wird die glatte Maxi
mum-Approximation aller Elementarabstände
erklärt mit
wobei der positive Parameter ρ dieser Gleichung die Güte der Maximumapproximation spezifiziert und von einem Be nutzer vorgegeben wird, - - ausgehend von der kommandierten Endeffektor-Zielverschie
bung und dem aktuellen Istwert qi der Gelenkpositionen
des Manipulators wird
- - unter Berücksichtigung einer zu minimierenden Güte funktion f(q,p,porth), die durch nichtnegative Wich tungswerte αj, βj, γj, γd parametriert ist,
- - und unter Berücksichtigung von Bahnbeschränkungen durch physikalische Gelenkanschläge qmin, qmax, maxi maler Gelenkdrehzahlen max und maximaler Gelenkbe schleunigungen max in einer Umgebung physikalischer Gelenkanschläge und der kinematischen Gleichung, wel che durch die Jacobi-Matrix J(q) der Kinematik reprä sentiert ist,
- - dabei berechnet sich das Kollisionsvermeidungskrite
rium aus
wobei d(q) eine Abstandsfunktion ist, die den eukli dischen Abstand des geometrisch modellierten Manipu lators von den geometrisch modellierten Hindernissen erfaßt, |.| die euklidische Vektornorm und ∇ den Gra dientenoperator bezeichnet, - - das Energiekriterium aus
(q - qi)tdiag(αj) (q - qi), - - das Referenzlagenkriterium aus
(q - qref)tdiag(βj) (q - qref),
wobei die Größe qref die Gelenkpositionen sind, die genau zwischen den zugehörigen oberen und unteren Ge lenkanschlägen qmin, qmax liegen, - - das Beschleunigungskriterium aus
(q - 2qi + qi-1)tdiag(γj) (q - 2qi + qi-1), - - das Zusatzkriterium aus
(1 - p)2 + δorthp2 orth,
wobei die skalaren Parameter p und porth der kinema tischen Gleichung gemäß
pΔxd + porth(∇dorth,0,0,0) = J(qi) (q - qi)
und den zusätzlichen Bahnbeschränkungen 0≦p≦1 so wie -1≦porth≦1 genügen, wobei ∇dorth das Lot der orthogonalen Projektion der skalierten Hindernisober flächennormalen auf den translatorischen Anteil der kommandierten Endeffektor-Zielverschiebung (Fig. 5 bezeichnet, p100 die prozentuale Realisierung der kommandierten Endeffektor-Zielverschiebung Δxd ist und |porth|100 die prozentuale Hindernisausweichbewe gung des Endeffektors ist,
- - ausgehend von den Größen, Gelenkpositionsversatz Δq:= q-qi=0 bzw. Gelenkposition q=qi und p=0, porth=0, als Startpunkt wird auf Basis der Gütefunktion ein zulässiger Newton-Optimierungsvektor bezüglich aller aktiven Nebenbedingungen, inklusive der kinematischen Gleichung, bestimmt, die angeben, welche Bahnbeschränkun gen erreicht sind, und dieser wird mit einer nichtnegati ven und möglichst nahe bei eins liegenden Zahl, die aber nicht größer als eins ist, skaliert entsprechend den in aktiven Nebenbedingungen, die angeben, welche Bahnbe schränkungen nicht erreicht sind, wobei der skalierte Newton-Optimierungsvektor auf die im vorigen Iterations schritt berechneten Größen, Gelenkpositionsversatz Δq und und p, porth, addiert wird;
- - und auf Basis der Gütefunktion und den in den neu berech neten Größen, Gelenkpositionsversatz Δq bzw. Gelenkposi tion q und p, porth, aktivierten Nebenbedingungen wird die Optimalität der Größen, Gelenkpositionsversatz Δq bzw. Gelenkpositionswerte q und p, porth, bestimmt, wobei diese Optimalität durch ein globales Minimum der Güte funktion gekennzeichnet ist, das allen Bahnbeschränkun gen, inklusive der kinematischen Gleichung, genügt.
Der Algorithmus wird vorteilhaft in einer Initialisierungs
phase und einer nachfolgenden Optimierungsphase abgewickelt.
Zur Vermeidung von Kollisionen zwischen Teilen des Manipula
tors können eben diese Teile des Manipulators selbst als Ar
beitsraumhindernisse definiert werden.
Wie Fig. 2 zeigt, geht beim Verfahren nach der Erfindung in
vorteilhafter Weise die Potentialgewichtung γd von dem Maxi
malpotential, das im euklidischen Sicherheitsabstand d0 von
der durch Kollisionspunkte beschriebenen Hindernisoberfläche
wirkt, zum Arbeitsraumpotential, das im euklidischen Abstand
d1<d0 von der durch Kollisionspunkte beschriebenen Hindernis
oberfläche wirkt, in linearer Weise in Abhängigkeit vom eu
klidischen Abstand über.
Der Wert des Maximalpotentials wird dabei von einem Program
mierer mindestens so groß vorgegeben, daß der Manipulator den
euklidischen Sicherheitsabstand d0, der ebenfalls wie der Ab
stand d1 vom Programmierer vorgegeben wird, keinesfalls un
terschreitet, und der nicht negative Wert des Arbeitsraumpo
tentials wird von einem Programmierer so vorgegeben, daß sich
der Manipulator entsprechend der Form der Hindernisse vorkon
figuriert, wobei sich der Manipulator umso stärker vorkonfi
guriert, je höher der Wert des Arbeitsraumpotentials ist.
Beim Verfahren nach der Erfindung wird ein Gleiten des Endef
fektors auf der Hindernisoberfläche mittels einer Eigenbewe
gung des Endeffektors entlang des Lots der orthogonalen Pro
jektion der mit dem Faktor
skalierten Flächennormalen
∇df, wobei |.| die euklidische Vektornorm bezeichnet, gemäß
auf die kommandierte translatorische Endeffektor-Zielver
schiebung Δxt ermöglicht, wobei ∇dorth den Maximalbetrag
|Δxt|prozorth hat und prozorth≧0 von einem Benutzer entspre
chend der maximal zulässigen Eigenbewegung vorgegeben wird,
und wobei ∇df die Normale der Hindernisoberfläche (in bezug
auf die beschränkende Kugel) gemäß
in dem Punkt ist, der am nächsten zur beschränkenden Kugel
K(rk0,xmk0) (= Kugel, die den kleinsten Abstand zu Hindernis
sen hat, wobei bei Mehrdeutigkeit diejenige Kugel ausgewählt
wird, die am nächsten zum Endeffektor liegt) liegt. In diesem
Zusammenhang wird auch auf die Fig. 5 hingewiesen, in welcher
der Hindernisausweichvektor ∇dorth dargestellt ist.
Wie Fig. 1 zeigt, wird beim Verfahren nach der Erfindung in
vorteilhafter Weise mit der Hindernisorthogonalgewichtung
δorth≧0 die Eigenbewegung des Endeffektors entsprechend dem
euklidischen Abstand von Hindernissen freigegeben, wobei die
Maximalgewichtung so groß genug zu wählen ist, daß die Eigen
bewegung außerhalb d2<d1 genügend klein ist, der euklidische
Abstand d2 von einem Benutzer vorgegeben wird und die Mini
malgewichtung von einem Benutzer entsprechend der erforderli
chen Eigenbewegung in Hindernisnähe (euklidischer Ab
stand ≦dt) gewählt wird und ein linearer Übergang von Maxi
malgewichtung zu Minimalgewichtung in Abhängigkeit des eukli
dischen Abstandes gemäß Fig. 1 erfolgt.
Beim Verfahren nach der Erfindung erklärt sich der aktuelle
Sollwert an die Gelenkregler des Manipulators aus
q i+1|soll:=q i|soll+Δqi (mit q i|soll werden im Zeitraum ΔT die Gelenk
positionen durch die Gelenkregler entsprechend verfahren) und
unter einem zulässigen Gelenkpositionsversatz wird verstan
den, daß der mit Δq aktualisierte Gelenkpositionswert den
physikalischen Gelenkanschlägen qmin, qmax entsprechend
qmin≦q i|soll+Δqi≦qmax, Δq den Gelenkgeschwindigkeitsbeschrän
kungen max entsprechend |Δqi≦maxΔT genügt, die Beschrän
kungen der Gelenkbeschleunigungen beim eventuellen Auftreffen
von Gelenkpositionen auf ihre physikalischen Gelenkanschläge
sicher eingehalten werden und die Art der Optimalität von Δqi
von einem Operateur durch die Gütekriterienwichtung α,β,γ
festlegbar ist.
Die Abtastzeit ΔT entsprechend ΔT≧max(Δtq, Δtr) ist so be
messen, daß die Rechenzeit Δtq zur Berechnung eines optimalen
zulässigen Gelenkpositionsversatzes Δq und die Einregelzeit
Δtr, welche die Regler zur Angleichung der Achspositionen an
die Sollwerte qsoll benötigen, innerhalb der Zeitspanne ΔT
liegen.
Das Verfahren nach der Erfindung läßt sich bei der interakti
ven, automatisch kollisionsvermeidenden Bahnführung eines Ma
nipulators auf der Basis von mit Hilfe einer Handsteuerkugel
(Spacemouse) oder dergleichen von einem Operateur komman
dierter Endeffektor-Zielverschiebungen in einem durch Hinder
nisse beschränkten Arbeitsraum anwenden.
Das Verfahren nach der Erfindung läßt sich aber auch als mo
dularer Baustein einer übergeordneten Aufgabe mit von der
übergeordneten Aufgabe kommandierten Endeffektor-Zielver
schiebungen in einem durch Hindernisse beschränkten Arbeits
raum einsetzen. Eine übergeordnete Aufgabe kann beispielswei
se eine solche sein, wie sie durch Kraftregelungsaufgaben ge
stellt ist, wobei aber durch die übergeordnete Aufgabe selber
eine Kollisionsvermeidung nicht abgedeckt ist.
Die zu einem Zeitpunkt Ti kommandierte kartesische Endeffek
tor-Zielverschiebung kann vom Operateur und/oder einer über
geordneten Aufgabe, z. B. einer Kraftregelung, in Form eines
6-dimensionalen Inkrementvektors kommandiert werden. Alterna
tiv kann der Inkrementvektor durch Differenzbildung absoluter
Endeffektorkoordinaten bestimmt sein.
Das Verfahren nach der Erfindung und dessen Weiterbildungen
ergeben ein Vorkonfigurieren eines Manipulators entsprechend
der Form der Hindernisse, ermöglichen eine automatische Kol
lisionsvermeidung und ein Gleiten auf Hindernisoberflächen,
ergeben einen nur sehr geringen Verschleiß der Antriebsvor
richtung des Manipulators durch Minimierung des lokalen Ge
lenkpositionsversatzes und des lokalen Gelenkgeschwindig
keitsversatzes (Energie- und Beschleunigungskriterien). Es
werden schlanke Gelenkbahnen um eine Referenzlage, z. B. um
die Nullage erzielt, und es wird dadurch ein reversibles Ver
halten der Manipulatorbewegung erreicht. Gelenkanschläge wer
den in vorteilhafter Weise weitestgehend vermieden oder sanft
bzw. verschleißarm angefahren.
Dieses Verhalten wird durch einen Verzögerungseffekt der Ro
boterachsen hervorgerufen, der proportional zum Abstand von
der Referenzposition wirkt, und durch explizite Beschleuni
gungsbeschränkungen. Darüber hinaus entsteht ein stabiles
Verhalten in singulären Roboterstellungen, da keine Invertie
rung der Jacobi-Matrix vorgenommen wird. Außerdem ergeben
sich in vorteilhafter Weise effiziente Bahnverläufe durch ex
akte Übertragung der von der Handsteuerkugel kommandierten
kartesischen Linearbewegung auf den Endeffektor des Manipula
tors.
Ferner werden Bahnbeschränkungen durch physikalische Ge
lenkanschläge und maximale Gelenkgeschwindigkeiten sicher
eingehalten. Da hierdurch der Lösungsbereich eingeschränkt
wird, wird eine hohe Konvergenzgeschwindigkeit mit einem Ge
winn an Echtzeitfähigkeit erreicht. Zudem wird die prozentua
le Realisierbarkeit (dexterity; Manipulierbarkeit) der kom
mandierten Endeffektor-Zielverschiebung berechnet.
Das Verfahren nach der Erfindung wird anhand von fünf Figuren
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den bereits vorher erläuterten Verlauf der Hinder
nisorthogonalgewichtung in Abhängigkeit vom eukli
dischen Hindernisabstand,
Fig. 2 den ebenfalls bereits vorher erläuterten Verlauf
der Potentialgewichtung in Abhängigkeit vom eukli
dischen Sicherheitsabstand,
Fig. 3 die Diskretisierung der Ein-/Ausgabedatenflüsse im
Echtzeitraster,
Fig. 4 ein Funktionsdiagramm des Verfahrens nach der Er
findung, und
Fig. 5 eine Darstellung des Hindernisausweichvektors
∇dorth.
In Fig. 3 ist im Zusammenhang mit den vorstehend bereits aus
geführten Merkmalen des Verfahrens nach der Erfindung eine
Darstellung des Ein-/Ausgabeflusses der Rückwärtskinematik im
Echtzeitraster gezeigt. Dabei sind Ti-1, Ti und Ti+1 Zeit
punkte, zu denen kartesische Endeffektor-Zielverschiebungen
kommandiert werden. Das Zeitintervall zwischen diesen Zeit
punkten beträgt jeweils ΔT.
Bei Erlangen der Verfahrensausgangsgrößen zu einer komman
dierten Endeffektor-Zielverschiebung Δx i|d zum Zeitpunkt Ti-1
wird während des Zeitintervalls ΔT mit dem sich in einer In
itialisierungsphase und einer nachfolgenden Optimierungsphase
abwickelnden Algorithmus der inversen Kinematik ein zulässi
ger optimaler Gelenkpositionsversatz Δqi berechnet. Dabei er
klärt sich der aktuelle Sollwert an die Gelenkregler aus
q i+1|soll: = q i|soll+Δqi. Mit q i|soll werden im Zeitraum ΔT die Gelenk
positionen durch die Gelenkregler entsprechend verfahren.
Es folgt nun eine algorithmische Beschreibung des Verfahrens
nach der Erfindung.
Es bezeichnen Ji, i=1, . . ., ndof die Spalten der Jacobi-Matrix
der Kinematik im Punkt qsoll, ndof die Anzahl der Gelenke und
εi: = i|maxΔT den maximal erlaubten Gelenkpositionsversatz pro
Abtastzeit ΔT. Mit
und Jε: = (J1ε1, J2ε2, . . ., Jnfodεndof)
lautet die inkrementelle kinematische Gleichung:
pΔxd + porth(∇dorth,0,0,0) = Jεy.
Im weiteren Text wird ∇dorth für (∇dorth,0,0,0) geschrieben.
Aufgrund der Bahnbeschränkungen ergeben sich folgende Boxbe
schränkungen für y:
mit
Ferner wird definiert:
Dabei be
zeichnet Δqi das jüngst berechnete Inkrement.
Damit alle Bahnbeschränkungen erfüllt werden können, ist ge
mäß der bereits angegebenen inkrementellen kinematischen
Gleichung
pΔxd + porth(∇dorth,0,0,0) = Jεy
die kommandierte Endeffektor-Zielverschiebung und die Hinder
nisausweichbewegung jeweils einer zentrischen Streckung un
terworfen, die in Form zweier Skalare beschrieben sind:
0 ≦ p ≦ 1, -1 ≦ porth ≦ 1.
Die Größen y, p und porth werden durch das Verfahren nach der
Erfindung so optimiert, daß alle Beschränkungen sicher einge
halten werden. Dabei ist p100 die prozentuale Realisierbar
keit der kommandierten Endeffektor-Zielverschiebung.
Definiere den Begrenzungsvektor
b:= (0,0,0,0,0,0,ymin,0,-1,-ymax,-1,-1)∈R 2n+6 und
x:= (y,p,porth) sowie die Matrix A∈R 2n+6,n der Gradien ten der Nebenbedingungen mit n:= ndof + 2:
x:= (y,p,porth) sowie die Matrix A∈R 2n+6,n der Gradien ten der Nebenbedingungen mit n:= ndof + 2:
Dabei bezeichnet In∈R n,n die Einheitsmatrix. Ferner be
zeichnen ai, i=1, . . ., 2n+6 die Zeilen von A.
Die Gewichte α,β,γ,δorth der Kriterien und Hindernisorthogo
nalgewichtung definieren den Choleskyfaktor der Hessematrix
der Kriterienfunktion f(q,p,porth) in Form einer Diagonalma
trix Λ∈R n,n. Ihre Hauptdiagonalelemente lauten:
und
mit
Definiere die skalierte Potentialgewichtung
γ scal|d,i:=γd,iεi.
Die Grundstruktur des eine Rückwärtskinematik benutzenden be
sonderen Verfahrens nach der Erfindung zur Kommandosteuerung
ist schematisch in Fig. 4 dargestellt.
Anhand der Fig. 4 wird im folgenden ein beim Verfahren nach
der Erfindung benutzter Algorithmus für die inverse Kinematik
genauer beschrieben. Beim verwendeten Algorithmus für die in
verse Kinematik wird auf Basis des Konzepts der Projek
tionsmethoden der quadratischen Optimierung zuerst eine In
itialisierungsphase durchgeführt, die folgendermaßen ausge
staltet ist:
- - Zählindex: k=0; Startwert: xk=(yk,pk,porth,k)=0; kmax<5.
- - Initialisiere mit mk:=7 die Matrix der Gradienten der
aktiven Nebenbedingungen Ât∈R mk,n:
- - Initialisiere die Indexmenge Jk:=(j 1|k, j 2|k, . . . j 2n+6|k) zur
Kennzeichnung der aktiven, singulären und inaktiven Ne
benbedingungen:
- - Initialisiere die orthogonale Dreieckszerlegung von Â:
(rk, Jk, Yk, Zk, Lk, Sk):=Φ A|0(Â, mk, Jk). - - Initialisiere die orthogonale, reguläre Dreieckszerlegung
von Z:= ΛZk
(Q Z|k, R Z|k): = Φ Z|0(Z, rk). - - Initialisiere den Gradientenvektor der Kriterienfunktion
Für gk wird folgende Kurzschreibweise verwendet:
Beim verwendeten Algorithmus inverser Kinematik wird im An
schluß daran eine Optimierungsphase durchgeführt, die folgen
dermaßen ausgestaltet ist:
- 1. Berechne die Newton-Optimierungsrichtung dk:
R Z|kdaux = -Q Z|kZkgk.
Bestimme hieraus daux durch Rückwärtssubstitution.
R Z|kdZ = -Q Z|kdaux.
Bestimme hieraus dZ durch Rückwärtssubstitution. Defi niere die Optimierungsrichtung:
dk := ZkdZ. - 2. Bestimme die maximale Schrittweite sk und den Index j i0|k
der beschränkenden Nebenbedingung:
(Bei Mehrdeutigkeiten wähle dasjenige j0 mit kleinstem Index i0.) - 3. Prüfe auf Optimalität und Update aller Matrix- und In
dexgrößen.
- (a) Falls sk<1 (Nebenbedingung j i0|k ist aktiv geworden):
- i. Falls mk<n (es gibt noch inaktive Nebenbedingun
gen):
- - Aktualisiere Matrixfaktorisierungen und Indexmen
ge:
(rk+1, mk+1, Jk+1, Yk+1, Zk+1, Lk+1, Sk+1): = Φ A|+(i0, rk, mk, Jk, Yk, Zk, Lk, Sk). - - Prüfe xk+1 auf Optimalität:
Falls Z t|k+1gk+1 = 0;
und λk+1=LLS(rk+1,mk+1,gk+1,Yk+1,Lk+1) ≧ 0.
dann: Gehe zu Schritt 4.
Sonst: k=k+1 (erhöhe Iterationsindex).
Falls k<kmax: Gehe zu Schritt 4.
Sonst: Bestimme die orthogonale, reguläre Dreieckszerlegung von Z: ΛZk+1:
(Q Z|k+1, R Z|k+1) := Φz(Z, rk+1).
Gehe zu Schritt 1.
- - Aktualisiere Matrixfaktorisierungen und Indexmen
ge:
- ii. Falls mk=n (Ecke des zulässigen Bereichs er
reicht, Austausch aktiver Nebenbedingungen erfor
derlich):
- - Gebe eine Richtung frei mit höchstem Optimie
rungspotential:
- - Aktualisiere Matrixfaktorisierungen und Indexmen
ge:
(k, k, k, k, k, k, k): = Φ A|_(j0, rk, mk, Jk, Yk, Zk, Lk, Sk). - - Aktiviere Nebenbedingung j i0|k.
- - Aktualisiere Matrixfaktorisierungen und Indexmen
ge:
(rk+1, mk+1, Jk+1, Yk+1, Zk+1, Lk+1, Sk+1): = Φ A|+(i0, k, k, k, k, k, k, k). - - Prüfe xk+1 auf Optimalität:
Falls Z t|k+1gk+1 = 0;
und λk+1=LLS(rk+1,mk+1,gk+1,Yk+1,Lk+1) ≧ 0.
dann: Gehe zu Schritt 4.
Sonst: k=k+1 (erhöhe Iterationsindex),
Falls k<kmax: Gehe zu Schritt 4.
Sonst: Bestimme die orthogonale, reguläre Drei eckszerlegung von Z: ΛZk+1:
(Q Z|k+1, R Z|k+1): = Φz(Z, rk+1).
Gehe zu Schritt 1.
- - Gebe eine Richtung frei mit höchstem Optimie
rungspotential:
- (b) Falls sk=1 (keine neue Nebenbedingung).
- - Aktualisiere Matrixfaktorisierungen und Indexmen
ge:
(rk+1, mk+1, Jk+1, Yk+1, Zk+1, Lk+1, Sk+1): = (rk, mk, Jk, Yk, Zk, Lk, Sk). - - Prüfe xk+1 auf Optimalität:
Falls Z t|k+1gk+1 = 0;
und λk+1=LLS(rk+1,mk+1,gk+1,Yk+1,Lk+1) ≧ 0.
dann: Gehe zu Schritt 4.
Sonst: Gebe eine Richtung frei mit höchstem Op timierungspotential:
- - Aktualisiere Matrixfaktorisierungen und Index
menge:
(rk+1, mk+1, Jk+1, Yk+1, Zk+1, Lk+1, Sk+1): = Φ A|_(j0, rk, mk, Jk, Yk, Zk, Lk, Sk). - - k = k+1 (erhöhe Iterationsindex)
Falls k<kmax: Gehe zu Schritt 4.
Sonst: Bestimme die orthogonale, reguläre Drei eckszerlegung von Z: = ΛZk+1:
(Qz k+1, Rz k+1): = Φz(Z, rk+1).
Gehe zu Schritt 1.
- - Aktualisiere Matrixfaktorisierungen und Index
menge:
- - Aktualisiere Matrixfaktorisierungen und Indexmen
ge:
- 4. Lösung xk+1 ermittelt. Stop!
Ende des Algorithmus (inverse Kinematik).
Die verwendeten Routinen LLS, Φ+, Φ-, Φ A|0 sind auch bereits
in der deutschen Patentanmeldung P 197 26 166.3-32 beschrie
ben.
Least-square Update der Lagrangemultiplikatoren mittels Rou
tine LLS.
Φ+: Nebenbedingung ji0 wird aktiv mit entsprechendem Update
der Faktorisierungen der Matrix der Gradienten der aktiven
Nebenbedingungen.
(r, m, J, Y, Z, L, S) = Φ A|+(i0, r, m, J, Y, Z, L, S).
Φ-: Nebenbedingung ji0 wird inaktiv mit entsprechendem Up
date der Faktorisierungen der Matrix der Gradienten der akti
ven Nebenbedingungen.
(r, m, J, Y, Z, L, S) = Φ A|_(i0, r, m, J, Y, Z, L, S).
Φ A|0: Bestimmung der Faktorisierungen der Matrix der Gradien
ten der aktiven Nebenbedingungen im Startpunkt.
(r, J, Y, Z, L, S) := Φ A|0(Â, m, J).
Claims (13)
1. Verfahren zur automatischen Kollisionsvermeidung eines Ma
nipulators in einem durch Hindernisse beschränkten Arbeits
raum auf der Basis eines geometrischen Weltmodells des Ar
beitsbereichs und des Manipulators und von mit Hilfe einer
Handsteuerkugel (Spacemouse) oder dergleichen von einem Pro
grammierer kommandierten Endeffektor-Zielverschiebungen Δxd
in Verbindung mit der Berechnung von Gelenkpositionswerten
entsprechend einem Algorithmus, wobei von einem geometrischen
Modell des Manipulators durch Kugeln, welche die einzelnen
Teile, wie Arme und Gelenke, des Manipulators approximieren,
sowie von einem geometrischen Modell der Oberflächen der Ar
beitsraumhindernisse durch approximierende Punktegitter
(Kollisionspunkte) ausgegangen wird, gekennzeichnet durch
folgende Merkmale:
- - der Manipulator wird durch Kugeln K(rk,xmk) mit Kugelmit telpunkten xmk∈R 3 und Kugelradien rk<0 geometrisch be schrieben und die Arbeitsraumhindernisse werden durch Kollisionspunkte xcoll1∈R 3 geometrisch beschrieben,
- - auf der Basis dieser Beschreibungen wird die glatte Maxi
mum-Approximation aller Elementarabstände
erklärt mit
wobei der positive Parameter ρ dieser Gleichung die Güte der Maximumapproximation spezifiziert und von einem Be nutzer vorgegeben wird, - - ausgehend von der kommandierten Endeffektor-Zielverschie
bung und dem aktuellen Istwert qi der Gelenkpositionen
des Manipulators wird,
- - unter Berücksichtigung einer zu minimierenden Güte funktion f(q,p,porth), die durch nichtnegative Wich tungswerte αj, βj, γj, γd parametriert ist,
- - und unter Berücksichtigung von Bahnbeschränkungen
durch physikalische Gelenkanschläge qmin, qmaxi maxi
maler Gelenkdrehzahlen max und maximaler Gelenkbe
schleunigungen max in einer Umgebung physikalischer
Gelenkanschläge und der kinematischen Gleichung, wel
che durch die Jacobi-Matrix J(q) der Kinematik reprä
sentiert ist,
eine neue Gelenkposition qi+1 berechnet, welche die neuen Werte für die Gelenkregler vorgibt, wobei die Gütefunk tion f(q,p,porth) die Summe aus Kollisionsvermeidungskri terium, Energiekriterium, Referenzlagenkriterium, Be schleunigungskriterium und einem Zusatzkriterium ist, - - dabei berechnet sich das Kollisionsvermeidungskrite
rium aus
wobei d(q) eine Abstandsfunktion ist, die den eukli dischen Abstand des geometrisch modellierten Manipu lators von den geometrisch modellierten Hindernissen erfaßt, |.| die euklidische Vektornorm und ∇ den Gra dientenoperator bezeichnet, - - das Energiekriterium aus
(q - qi)tdiag(αj) (q - qi), - - das Referenzlagenkriterium aus
(q - qref)tdiag(βj) (q - qref),
wobei die Größe qref die Gelenkpositionen sind, die genau zwischen den zugehörigen oberen und unteren Ge lenkanschlägen qmin, qmax liegen, - - das Beschleunigungskriterium aus
(q - 2qi + qi-1)tdiag(γj) (q - 2qi + qi-1), - - das Zusatzkriterium aus
(1 - p)2 + δorthp2 Zorth,
wobei die skalaren Parameter p und porth der kinema tischen Gleichung gemäß
pΔxd + porth(∇dorth,0,0,0) = J(qi) (q - qi)
und den zusätzlichen Bahnbeschränkungen 0≦p≦1 so wie -1≦porth≦1 genügen, wobei ∇dorth das Lot der orthogonalen Projektion der skalierten Hindernisober flächennormalen auf den translatorischen Anteil der kommandierten Endeffektor-Zielverschiebung (Fig. 5) bezeichnet, p100 die prozentuale Realisierung der kommandierten Endeffektor-Zielverschiebung δxd ist und |porth|100 die prozentuale Hindernisausweichbewe gung des Endeffektors ist,
- - ausgehend von den Größen, Gelenkpositionsversatz Δq:=q-qi=0 bzw. Gelenkposition q=qi und p=0, porth=0, als Startpunkt wird auf Basis der Gütefunktion ein zulässiger Newton-Optimierungsvektor bezüglich aller aktiven Nebenbedingungen, inklusive der kinematischen Gleichung, bestimmt, die angeben, welche Bahnbeschränkun gen erreicht sind, und dieser wird mit einer nichtnegati ven und möglichst nahe bei eins liegenden Zahl, die aber nicht größer als eins ist, skaliert entsprechend den in aktiven Nebenbedingungen, die angeben, welche Bahnbe schränkungen nicht erreicht sind, wobei der skalierte Newton-Optimierungsvektor auf die im vorigen Iterations schritt berechneten Größen, Gelenkpositionsversatz Δq und und p, porth, addiert wird;
- - und auf Basis der Gütefunktion und den in den neu berech neten Größen, Gelenkpositionsversatz Δq bzw. Gelenkposi tion q und p, porth, aktivierten Nebenbedingungen wird die Optimalität der Größen, Gelenkpositionsversatz Δq bzw. Gelenkpositionswerte q und p, porth, bestimmt, wobei diese Optimalität durch ein globales Minimum der Güte funktion gekennzeichnet ist, das allen Bahnbeschränkun gen, inklusive der kinematischen Gleichung, genügt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Vermeidung von Kollisionen zwischen Teilen des Manipulators
eben diese Teile des Manipulators selbst als Arbeitsraumhin
dernisse definiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Potentialgewichtung γd von dem Maximalpotential, das
im euklidischen Sicherheitsabstand d0 von der durch Kolli
sionspunkte beschriebenen Hindernisoberfläche wirkt, zum Ar
beitsraumpotential, das im euklidischen Abstand d1<d0 von der
durch Kollisionspunkte beschriebenen Hindernisoberfläche
wirkt, in linearer Weise in Abhängigkeit vom euklidischen Ab
stand übergeht.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wert des Maximalpotentials von einem Programmierer mindestens
so groß vorgegeben wird, daß der Manipulator den euklidischen
Sicherheitsabstand d0, der ebenfalls wie der Abstand d1 vom
Programmierer vorgegeben wird, keinesfalls unterschreitet,
und der nicht negative Wert des Arbeitsraumpotentials wird
von einem Programmierer so vorgegeben, daß sich der Manipula
tor entsprechend der Form der Hindernisse vorkonfiguriert,
wobei sich der Manipulator umso stärker vorkonfiguriert, je
höher der Wert des Arbeitsraumpotentials ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Gleiten des Endeffektors auf der Hin
dernisoberfläche mittels einer Eigenbewegung des Endeffektors
entlang des Lots der orthogonalen Projektion der mit dem Fak
tor
skalierten Flächennormalen ∇df, wobei |.| die eu klidische Vektornorm bezeichnet, gemäß
auf die kommandierte translatorische Endeffektor-Zielver schiebung Δxt ermöglicht wird, wobei ∇dorth den Maximalbe trag |Δxt|prozorth hat und prozorth≧0 von einem Benutzer entsprechend der maximal zulässigen Eigenbewegung vorgegeben wird, und wobei ∇df die Normale der Hindernisoberfläche (in bezug auf die beschränkende Kugel) gemäß
in dem Punkt ist, der am nächsten zur beschränkenden Kugel K(rk0,xmk0) (= Kugel, die den kleinsten Abstand zu Hindernis sen hat, wobei bei Mehrdeutigkeit diejenige Kugel ausgewählt wird, die am nächsten zum Endeffektor liegt) liegt.
skalierten Flächennormalen ∇df, wobei |.| die eu klidische Vektornorm bezeichnet, gemäß
auf die kommandierte translatorische Endeffektor-Zielver schiebung Δxt ermöglicht wird, wobei ∇dorth den Maximalbe trag |Δxt|prozorth hat und prozorth≧0 von einem Benutzer entsprechend der maximal zulässigen Eigenbewegung vorgegeben wird, und wobei ∇df die Normale der Hindernisoberfläche (in bezug auf die beschränkende Kugel) gemäß
in dem Punkt ist, der am nächsten zur beschränkenden Kugel K(rk0,xmk0) (= Kugel, die den kleinsten Abstand zu Hindernis sen hat, wobei bei Mehrdeutigkeit diejenige Kugel ausgewählt wird, die am nächsten zum Endeffektor liegt) liegt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mit der Hindernisorthogonalgewichtung
δorth≧0 die Eigenbewegung des Endeffektors entsprechend dem
euklidischen Abstand von Hindernissen freigegeben wird, wobei
die Maximalgewichtung so groß genug zu wählen ist, daß die
Eigenbewegung außerhalb d2<d1 genügend klein ist, der eukli
dische Abstand d2 von einem Benutzer vorgegeben wird und die
Minimalgewichtung von einem Benutzer entsprechend der erfor
derlichen Eigenbewegung in Hindernisnähe (euklidischer Ab
stand ≦d1) gewählt wird und ein linearer Übergang von Maxi
malgewichtung zu Minimalgewichtung in Abhängigkeit des eukli
dischen Abstandes erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sich der aktuelle Sollwert an die Gelenkregler des Manipula
tors aus q i+1|soll:=q i|soll+Δqi erklärt (mit q i|soll werden im Zeit
raum ΔT die Gelenkpositionen durch die Gelenkregler entspre
chend verfahren) und unter einem zulässigen Gelenkpositions
versatz verstanden wird, daß der mit Δq aktualisierte Gelenk
positionswert den physikalischen Gelenkanschlägen qmin, qmax
entsprechend qmin≦q i|soll+Δqi≦qmax, Δq den Gelenkgeschwindig
keitsbeschränkungen max entsprechend |Δqi|≦maxΔT genügt,
die Beschränkungen der Gelenkbeschleunigungen beim eventuel
len Auftreffen von Gelenkpositionen auf ihre physikalischen
Gelenkanschläge sicher eingehalten werden und die Art der Op
timalität von Δqi von einem Operateur durch die Gütekrite
rienwichtung α,β,γ festlegbar ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abtastzeit ΔT entsprechend ΔT≧max(Δtq, Δtr) so bemessen ist,
daß die Rechenzeit Δtq zur Berechnung eines optimalen zuläs
sigen Gelenkpositionsversatzes Δq und die Einregelzeit Δtr,
welche die Regler zur Angleichung der Achspositionen an die
Sollwerte qsoll benötigen, innerhalb der Zeitspanne ΔT lie
gen.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekenn
zeichnet durch eine Anwendung bei der interaktiven, automa
tisch kollisionsvermeidenden Bahnführung eines Manipulators
auf der Basis von mit Hilfe einer Handsteuerkugel
(Spacemouse) oder dergleichen von einem Operateur kommandier
ter Endeffektor-Zielverschiebungen in einem durch Hindernisse
beschränkten Arbeitsraum.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeich
net durch die Anwendung als modularer Baustein einer überge
ordneten Aufgabe mit von der übergeordneten Aufgabe komman
dierten Endeffektor-Zielverschiebungen in einem durch Hinder
nisse beschränktem Arbeitsraum.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
eine übergeordnete Aufgabe eine solche ist, wie sie durch
Kraftregelungsaufgaben gestellt ist, wobei aber durch die
übergeordnete Aufgabe selber eine Kollisionsvermeidung nicht
abgedeckt ist.
12. Verfahren nach Anspruch 10 und/oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zu einem Zeitpunkt Ti kommandierte kartesi
sche Endeffektor-Zielverschiebung vom Operateur und/oder ei
ner übergeordneten Aufgabe, z. B. einer Kraftregelung, in Form
eines 6-dimensionalen Inkrementvektors kommandiert wird oder
alternativ hierzu der Inkrementvektor durch Differenzbildung
absoluter Endeffektorkoordinaten bestimmt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der angewandte Algorithmus der inversen Kinematik in einer
Initialisierungsphase und einer nachfolgenden Optimierungs
phase abgewickelt wird.
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Publications (2)
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