DE19806471A1 - Reines Titandioxidhydrat und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Reines Titandioxidhydrat und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Titandioxidhydrat mit ge
ringem Sulfat-Gehalt aus einem Hydrolysat, das durch Hydrolyse von Titanylsulfat er
halten wurde, sowie ein besonders reines Titandioxidhydrat.
Es ist bekannt, aus Metallsulfat-haltigen schwefelsauren Titanylsulfat-Lösungen, die
durch Aufschluß von Titanrohstoffen mit konzentrierter Schwefelsäure gewonnen
werden, durch Kochen in Gegenwart von Hydrolysekeimen ein Titandioxid-hydrat-
Hydrolysat herzustellen, das nach dem Entfernen der Metallsulfat-haltigen verdünnten
Schwefelsäure noch chemisch gebundene Sulfationen enthält. Auch nach intensiver
Wäsche mit Wasser oder verdünnter Säure und gegebenenfalls einer reduzierenden
("Bleiche" genannten) Behandlung enthält dieses Hydrolysat noch 5 bis 10 Gew.-%
SO4 2--Ionen, bezogen auf TiO2 (Ullmanns Enzyklopädie der techn. Chemie, 4. Aufl.,
Bd. 18 (1979), S. 574-576).
Dieser Gehalt an Sulfationen ist für die meisten Verwendungen des Hydrolysats von
großem Nachteil. Bei der Herstellung von TiO2 oder TiO2-haltigen Mischoxiden
durch Kalzinieren des Hydrolysats werden die Sulfationen als Schwefelsäure oder SO3
abgespalten, die bei hohen Temperaturen teilweise zu SO2, O2 und H2O zersetzt wer
den. Das bedingt aufwendige Gasreinigungsmaßnahmen. Bei der Herstellung von
Katalysatoren wird häufig deren Aktivität durch die Sulfationen negativ beeinflußt. Es
hat deshalb nicht an Versuchen gefehlt, Sulfat-freies Titandioxidhydrat herzustellen.
Nach US-A 3 518 053 wird ein Sulfat-armes Hydrat durch Behandlung eines
gebleichten Hydrolysats mit Ammoniak, Ammoniumhydroxid oder -carbonat und
Auswaschen des Ammoniumsulfats erzeugt. Das so erhaltene Hydrat enthält noch 0,5
bis 2,0% Sulfat. Auch wenn gemäß US-A 3 658 539 so viel von den Ammoniumver
bindungen zugegeben wird, daß sich der pH-Wert der Suspension bis 8,0 erhöht, liegt
der S-Gehalt des gewaschenen Hydrats noch bei 0,3 Gew.-%, entsprechend
0,9 Gew.-% SO4 2-.
DE-A 43 21 555 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Mischoxidpulvern für
Entstickungskatalysatoren, bei dem die Sulfationen-haltige Titandioxid-Hydratsuspen
sion mit Alkalilauge partiell auf einen pH-Wert zwischen 4,0 und 6,0 neutralisiert,
filtriert und der Filterkuchen intensiv gewaschen wird. Ausgangsstoff ist eine, vor
zugsweise gebleichte, Titandioxid-hydrat-Suspension mit 20 bis 40 Gew.-% Feststoff
Auf diese Weise kann ein Hydrat mit ca. 2,5% SO4 2-- und 20 ppm Na2O-Gehalt her
gestellt werden.
Eine weitere Absenkung des Sulfat-Gehaltes bei gleichzeitig geringem Na2O-Gehalt
ist gemäß US-A 5 527 469 möglich. Danach wird die Sulfat-haltige Hydratsuspension
mit 0,1 bis 2 Gewichtsteilen Alkalimetallhydroxid oder -carbonat gemischt und bei 60
bis 120°C 30 bis 60 min lang gerührt. Nach dem Auswaschen der Alkalimetallver
bindungen muß der pH-Wert der Hydratsuspension mit organischen Säuren unter 6,
vorzugsweise unter 4,5 gesenkt werden, um chemisch gebundene Alkalimetallionen
vom Hydrat zu entfernen. Reste organischer Säuren werden beim Kalzinieren zersetzt.
Die mit diesem sehr aufwendigen Verfahren erzeugten Titandioxidhydrate enthielten
zwischen 110 und 480 ppm S, entsprechend 330 und 1440 ppm SO4 2- sowie bis zu
293 ppm Na⁺.
Nach dem Stand der Technik ist es demzufolge trotz zahlreicher Versuche bisher nicht
möglich, Titandioxidhydrat mit sehr geringem Sulfat- und Alkali- bzw. Ammonium-Ge
halt herzustellen.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein einfaches Verfahren zum Herstellen von
Titandioxidhydrat mit geringem Sulfatgehalt aus einem, gegebenenfalls gebleichten,
Hydrolysat, das durch Hydrolyse von Titanylsufat-Lösungen, die andere Metallsulfate
und gegebenenfalls freie Schwefelsäure enthalten, hergestellt wurde, zur Verfügung
zu stellen. Ziel der Erfindung ist außerdem, ein reines Titandioxidhydrat, das weniger
als 250 ppm SO4 2--Ionen und weniger als 50 ppm Ammonium- oder Alkalimetall
ionen, bezogen auf TiO2, enthält.
Die erfindungsgemäßen Ziele können überraschend durch Neutralisation einer 2 bis
18gew.-%igen Titandioxidhydrat-Suspension erreicht werden.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von reinem Titandioxid
hydrat mit weniger als 100 ppm SO4 2--Ionen und weniger als 25 ppm Ammonium-
oder Alkalimetallionen, aus durch Titanylsulfat-Hydrolyse hergestelltem Titandioxid
hydrat, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Sulfat-haltigen Titandioxidhydrat eine
wäßrige Suspension mit 2 bis 18 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 15 Gew.-% Feststoff
berechnet als TiO2, hergestellt wird, der Sulfat-Gehalt der Suspension, berechnet als
H2SO4, bestimmt wird, unter Rühren 95 bis 100, 1 mol-% der stöchiometrisch zum
Neutralisieren der berechneten H2SO4-Menge erforderlichen Menge Ammoniak oder
Alkalimetallhydroxid zugefügt werden, daß nach einer Rührdauer von 5 bis 60 min,
vorzugsweise 10 bis 30 min, die Suspension filtriert und mit salzarmem, vorzugsweise
entsalztem Wasser gewaschen wird, und daß anschließend bei einem Druck von 3 bis
5 bar eine Diffusionswäsche mit entsalztem Wasser durchgeführt wird.
Das Sulfat-haltige Hydrat wird üblicherweise dadurch gewonnen, daß Titanrohstoffe
wie Ilmenit oder Titanschlacke mit konzentrierter Schwefelsäure aufgeschlossen
werden. Die dabei erhaltenen Metallsulfate werden in Wasser oder verdünnter
Schwefelsäure gelöst. Nach dem Abtrennen ungelöster Feststoffe und dem Einstellen
einer geeigneten Ti3+-Konzentration wird das Titanylsulfat bei 90 bis 1 10°C in Gegen
wart von Hydrolysekeimen unter Bildung von Sulfat-haltigem Titandioxidhydrat und
Schwefelsäure hydrolysiert. Nach dem Abtrennen der Metallsulfat-haltigen Schwe
felsäure durch Filtration und Waschen des Filterkuchens kann der Filterkuchen, falls
erforderlich, durch reduzierende Behandlung in verdünnter Säure ("Bleiche") oder
durch Auflösen in Schwefelsäure und erneute Hydrolyse in Gegenwart von Ti3+-Ionen
von färbenden Schwermetallionen wie Fe3+, Cr3+, V3+ befreit werden.
Dieser gemäß dem Stand der Technik durch Hydrolyse von Titanylsulfat erhaltene
Titandioxidhydrat-Filterkuchen, der 5 bis 10 Gew.-% SO4 2--Ionen, bezogen auf TiO2,
enthält, stellt das Ausgangsmaterial für die erfindungsgemäße Herstellung des reinen
Titandioxidhydrats und der daraus durch Trocknen oder Kalzinieren hergestellten
Produkte dar.
Erfindungsgemäß wird aus dem erhaltenen Titandioxidhydrat-Filterkuchen eine wäßri
ge Suspension mit 2 bis 18 Gew.-% Feststoff, berechnet als TiO2, vorzugsweise mit 5
bis 15 Gew.-% Feststoff, hergestellt. Der SO4 2--Ionengehalt, berechnet als H2SO4,
dieser Suspension wird ermittelt, und unter Rühren werden bei 20 bis 100°C, vor
zugsweise 30 bis 80°C, 95 bis 100,1 mol-%, vorzugsweise 99,5 bis 100,1 mol-%,
besonders bevorzugt 99,8 bis 100,05 mol-% der stöchiometrisch zum Neutralisieren
der berechneten H2SO4-Menge erforderlichen Menge Ammonium- oder Alkalimetall
hydroxid zugefügt. Nachdem die mit Hydroxid versetzte Suspension 5 bis 60 min,
vorzugsweise 10 bis 30 min, lang gerührt worden ist, wird sie filtriert und mit 30 bis
100°C, vorzugsweise 50 bis 95°C heißem Wasser gewaschen. Die Wäsche erfolgt mit
salzarmem, vorzugsweise entsalztem, Wasser. Erfindungsgemäß werden Filtration
und eine Wäsche mit Vakuumfiltern oder vorzugsweise Druckfiltern bei Drücken bis
max. 3 bar durchgeführt. Wenn die Leitfähigkeit des Filtrats deutlich, vorzugsweise
auf ca. 300 mS/cm, abgesunken ist, wird die Entfernung der restlichen Sulfate auf
einen Druckfilter durch Diffusionswäsche mit salzfreiem Wasser bei 30 bis 100°C und
einem Druck von 3 bis 5 bar vorgenommen. Vorzugsweise wird so lange gewaschen,
bis die Leitfähigkeit des Waschfiltrats unter 100 µS/cm liegt. Wenn als bevorzugtes
Filteraggregat eine Membranfilterpresse verwendet wird, wird vor Beginn der Diffusi
onswäsche die Mutterlauge mit einem Druck von 3 bis 5 bar abgepreßt. Nach beende
ter Diffusionswäsche kann vorteilhaft mit erhöhtem Preßdruck eine Teilentwässerung
des Filterkuchens erfolgen.
Der bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens erhaltene Filterkuchen enthält
im allgemeinen weniger als 1 Gew.-% Sulfationen und weniger als 100 ppm
Ammonium- und Alkalimetallionen, jeweils bezogen auf TiO2. Bei Anwendung der
bevorzugten Ammonium- oder Alkalimetallhydroxid-Mengen erhält man das erfin
dungsgemäße reine Titandioxidhydrat, das, jeweils bezogen auf TiO2, weniger als
250 ppm SO4 2--Ionen und weniger als 50 ppm Ammonium- und Alkalimetallionen,
insbesondere weniger als 100 ppm SO4 2--Ionen und weniger als 25 ppm Ammonium-
oder Alkalimetallionen enthält. Dieses Titandioxidhydrat zeichnet sich durch eine
besonders große Reaktionsfähigkeit, hohes Absorptionsvermögen für Anionen und
Kationen und, je nach Entwässerungsgrad, hohe katalytische Aktivität aus.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung von Titandioxid
und/oder Titandioxidhydrat der Zusammensetzung TiO2 × nH2O mit 1 ≧ n ≧ 0, das
weniger als 250 ppm, vorzugsweise weniger als 100 ppm Sulfationen und weniger als
50 ppm, vorzugsweise weniger als 25 ppm Ammonium- und Alkalimetallionen,
jeweils bezogen auf TiO2, enthält, erhältlich durch Trocknen und/oder Kalzinieren von
Titandioxidhydrat gemäß Anspruch 5 bei Temperaturen im Bereich 50 bis 750°C.
Diese Produkte sind aus dem herkömmlichen Sulfat-haltigen Titandioxidhydrat nicht
herstellbar, da die thermische Abspaltung der Sulfationen erst bei höheren Tempera
turen erfolgt.
Die Erfindung soll durch die Beispiele verdeutlicht werden, ohne daß dadurch der
Umfang der Erfindung eingeschränkt wird.
Technisches Sulfat-haltiges Titandioxidhydrat wurde durch Hydrolyse einer schwe
felsauren, Metallsulfat-haltigen Titanylsulfat-Lösung hergestellt. Der gewaschene Fil
terkuchen wurde durch reduzierende Behandlung "gebleicht". Der gewaschene
Filterkuchen des "gebleichten" Titandioxidhydrats wurde mit Wasser angemaischt.
Die so erhaltene Suspension enthielt 25,24 Gew.-% Titandioxidhydrat, berechnet als
TiO2, und 2,14 Gew.-% Sulfationen, berechnet als H2SO4.
Diese Suspension diente als Ausgangsmaterial für alle Beispiele.
6240 kg dieser Suspension wurden unter intensivem Rühren mit 213 kg
50gew.-%iger NaOH versetzt. Die NaOH-Menge reicht zur Neutralisation von
97,7 mol-% der in der Suspension enthaltenen H2SO4, so daß nach dem Auswaschen
des Na2SO4 ein Restgehalt von 1950 ppm H2SO4 zu erwarten ist. 30 Minuten nach
der NaOH-Zugabe wurde die Suspension in eine Membranfilterpresse gepumpt. Nach
beendeter Filtration wurde die Mutterlauge mit 4 bar Membrandruck abgepreßt und
180 Minuten lang mit entsalztem Wasser gewaschen. Dabei fiel die Leitfähigkeit des
Filtrats bis auf 122 µS. Der Filterkuchen wurde in entsalztem Wasser suspendiert und
eine Probe analysiert. Die Probe enthielt, bezogen auf TiO2, 3184 ppm H2SO4 und
266 ppm Na2O.
Wurde analog Vergleichsbeispiel 1 durchgeführt, jedoch wurde nach beendeter
Filtration die Mutterlauge nicht abgepreßt, sondern 30 Minuten lang mit entsalztem
Wasser durch den Trübekanal gewaschen. Erst danach wurde mit 5 bar Mem
brandruck abgepreßt und 75 Minuten lang durch die Waschkanäle der Filterpresse
gewaschen, wobei die Leitfähigkeit des Filtrats auf 97 µS abfiel. Der danach
suspendierte und homogenisierte Filterkuchen enthielt 2730 ppm H2SO4 und 28 ppm
Na2O.
4340 kg der Sulfat-haltigen Suspension wurden mit 6653 l entsalztem Wasser der
Temperatur von 80°C gemischt. Die Suspension, die 9,96 Gew.-% Titandioxidhydrat,
berechnet als TiO2 enthielt, wurde unter intensivem Rühren mit 213 kg 50%iger
NaOH versetzt, ausreichend zur Neutralisation von 97,7 mol-% der enthaltenen
H2SO4. Nach 30 min wurde die Suspension in eine Membranfilterpresse gepumpt und
während ca. 20 min filtriert, wobei der Druck auf 2,5 bar anstieg. Anschließend wurde
15 min lang mit entsalztem Wasser durch den Trübekanal gewaschen bei einem
Wasserdruck von 2,5 bar. Dabei fiel die Leitfähigkeit des Waschfiltrats auf 290
mS/cm. Nachdem der Filterkuchen mit 5 bar Membrandruck abgepreßt worden war,
wurde mit entsalztem Wasser durch die Waschkanäle der Membranfilterpresse ge
waschen bei einem Wasserdruck von 5 bar, bis die Leitfähigkeit des Waschfiltrats bei
81 µS/cm lag. Der Filterkuchen wurde ausgetragen und in entsalztem Wasser
suspendiert. Die homogenisierte Titandioxidhydratsuspension enthielt 2030 ppm SO4 2-
und 5 ppm Na⁺, jeweils bezogen auf TiO2.
4340 kg der Sulfat-haltigen Suspension wurden mit 4550 l entsalztem Wasser
gemischt (TiO2-Gehalt der Suspension: 12,3 Gew.-%). Zu der intensiv gerührten Sus
pension wurden 335 l einer wäßrigen Ammoniak-Lösung mit 10 Gew.-% NH3
gegeben, ausreichend zur Neutralisation von 99,5 mol-% der enthaltenen H2SO4.
Nach 20 min Rührdauer wurde die Suspension analog Beispiel 1 filtriert und ge
waschen. Die Diffusionswäsche wurde beendet, als die Leitfähigkeit des Waschfiltrats
72 µS/cm betrug. Der suspendierte und homogenisierte Titandioxidhydrat-Filterku
chen enthielt, bezogen auf TiO2, 217 ppm SO4 2-. Ammoniumionen konnten nicht
nachgewiesen werden.
4340 kg der Sulfat-haltigen Suspension wurden mit 6500 l entsalztem Wasser
gemischt und unter intensivem Rühren bei 80°C mit 705 l 10 gew.-%iger NaOH
versetzt, ausreichend zur Neutralisation von 99,95 mol-% der enthaltenen H2SO4. Die
Filtration und Filterkuchenwäsche wurden analog Beispiel 1 durchgeführt. Die Diffu
sionswäsche wurde beendet, als die Waschfiltratleitfähigkeit 64 µS/cm betrug. Die
homogenisierte Titandioxidhydrat-Suspension enthielt weniger als 50 ppm SO4 2- und
16 ppm Na⁺, jeweils bezogen auf TiO2.
Die Sulfat-haltige Suspension wurde analog Beispiel 3 gemischt und mit 706
10 gew.-%iger NaOH versetzt, entsprechend 100, 1 mol-% der zur Neutralisation der
enthaltenen H2SO4 benötigten Menge. Filtration und Kuchenwäsche wurden analog
Beispiel 1 durchgeführt, bis die Leitfähigkeit des Waschfiltrats bei 83 µS/cm lag. In
der homogenisierten Titandioxidhydratsuspension konnte kein Sulfat nachgewiesen
werden, so daß < 50 ppm SO4 2-, bezogen auf TiO2, enthalten waren. Der Na⁺-Gehalt,
bezogen auf TiO2, lag bei 86 ppm.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von Titandioxidhydrat aus durch Titanylsulfat-
Hydrolyse hergestelltem Titandioxidhydrat, dadurch gekennzeichnet, daß mit
dem Sulfat-haltigen Titandioxidhydrat eine wäßrige Suspension mit 2 bis
18 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 15 Gew.-% Feststoff, berechnet als TiO2, her
gestellt wird, der Sulfat-Gehalt der Suspension, berechnet als H2SO4, bestimmt
wird, unter Rühren 95 bis 100, 1 mol-% der stöchiometrisch zum Neutrali
sieren der berechneten H2SO4-Menge erforderlichen Menge Ammoniak oder
Alkalimetallhydroxid zugefügt werden, daß nach einer Rührdauer von 5 bis 60
min, vorzugsweise 10 bis 30 min, die Suspension filtriert und mit salzarmem,
vorzugsweise entsalztem Wasser gewaschen wird, und daß anschließend bei
einem Druck von 3 bis 5 bar eine Diffusionswäsche mit entsalztem Wasser
durchgeführt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Suspension
des Sulfat-haltigen Titandioxidhydrats in Wasser 99,5 bis 100,1 mol-%,
vorzugsweise 99,8 bis 100,05 mol-% der stöchiometrisch zur Neutralisation
der berechneten H2SO4-Menge erforderlichen Menge Ammonium- oder
Alkalimetallhydroxid zugegeben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Filter
kuchen bei einem Druck von maximal 3 bar so lange mit Wasser gewaschen
wird, bis die Leitfähigkeit des Filtrats unter 300 mS/cm abgesunken ist.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Diffusionswäsche bei 3 bis 5 bar so lange durchge
führt wird, bis die Leitfähigkeit des Filtrats unter 100 µS/cm abgesunken ist.
5. Titandioxidhydrat, herstellbar gemäß Anspruch 1, das weniger als 250 ppm
Sulfationen und weniger als 50 ppm Ammonium- oder Alkalimetallionen,
jeweils bezogen auf TiO2, enthält.
6. Titandioxidhydrat gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß es
weniger als 100 ppm Sulfationen und weniger als 25 ppm Ammonium- oder
Alkalimetallionen, jeweils bezogen auf TiO2, enthält.
7. Titandioxid und/oder Titandioxidhydrat der Zusammensetzung TiO2 × nH2O
mit 1 ≧ n ≧ 0, das weniger als 250 ppm, vorzugsweise weniger als 100 ppm
Sulfationen und weniger als 50 ppm, vorzugsweise weniger als 25 ppm Am
monium- und Alkalimetallionen, jeweils bezogen auf TiO2, enthält, erhältlich
durch Trocknen und/oder Kalzinieren von Titandioxidhydrat gemäß Anspruch
5 bei Temperaturen im Bereich 50 bis 750°C.
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