DE19806207C2 - Vorrichtung zur Kühlung oder Heizung von Räumen - Google Patents
Vorrichtung zur Kühlung oder Heizung von RäumenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Gattungsbegriffes im
Patentanspruch 1.
Derartige Vorrichtungen sind als stille Schwerkraftkühlung z. B. mit Kühleinheiten am
oberen Ende eines raumhohen Konvektionsschachtes bekannt (EP 0 308 856 B1).
Die Kühleinheit wird mit gekühltem Wasser versorgt. Die an der Kühleinheit gekühlte
Luft strömt nach unten aufgrund des Konvektions-Prinzips. Allerdings ist der Wir
kungsgrad des bekannten Kühlverfahrens nicht sehr hoch, weil nur erwärmte Luft am
oberen Teil des Fallschachtes gekühlt wird und eine Abwärtsströmung nur durch ei
ne örtlich begrenzte Wichte-Änderung die Schwerkraft bestimmt und damit die Ab
wärtsströmung beeinflußt wird. Eine Umkehrung des Systems, um einen Raum zu
beheizen, wird nicht beschrieben. Ein weiteres Problem ergibt sich aus der fehlen
den Darstellung der Kühleinheit, deren Wirksamkeit für eine wirkungsvolle Wichte-
Änderung von grundlegender Bedeutung ist. Somit muß eine beachtliche Wichte-
Änderung noch bewirkt werden.
Eine stille Kühlung (oder Heizung) mittels aus Kunststoffen gefertigten Kapillarrohr
matten ist bekannt (DE 44 33 392 A1). Eine Kapillarrohrmatte wird dabei jeweils
durch zwei beabstandete Verteilungs- und Sammelrohre, sog. Stammrohre größeren
Durchmessers gebildet, zwischen denen eine Vielzahl von im Durchmesser sehr
kleinen Rohren, sog. Kapillarrohren (Polypropylenröhrchen) verlaufen. Derartige Ka
pillarrohrmatten werden zur Zeit als Kühldecken, Clina-Sandwich-Platten, Flächen
heizungen u. dgl. eingesetzt. Die Kapillarrohrmatten sind aus gegenüberliegenden
Stammrohren (Verteilerrohr und Sammelrohr) mit geradlinig dazwischen verlaufen
den Kapillarrohren oder aus dicht nebeneinander verlaufenden Stammrohren mit die
Stammrohre verbindenden Kapillarrohr-Schlaufen gebildet. Durch auf die Kapillar
rohre aufgesetzte Abstandshalter wird ein relativ steifes Gebilde erreicht.
Es ist bekannt (DE-Z.: sbz 18/1992, S. 82) eine Fallstromkühlung derart umzukeh
ren, dass eine konvektive Raumheizung umgekehrt für eine Quell-Luftkühlung ver
wendet wird. Dabei wird die erwärmte Raum-Luft über eine Kühlfläche abgekühlt und
in einen Konvektionsschacht geleitet, wo sie nach den Gesetzen der Schwerkraft
absinkt. Die gekühlte Luft wird dann dem Raum über einen Doppelboden wieder
langsam zugeführt, so dass sie in den Raum hineinströmt und die Raum-Luft auf
wärts verdrängt. Für die Kühlfläche stehen allerdings keine geeigneten Kühler zur
Verfügung, die auf engstem Raum angeordnet sein könnten.
Es ist ferner ein Schrankwandsystem bekannt (DE 40 37 267 A1). Hierbei wird im
Deckenanschlussbereich der Kühler eingesetzt. Der Schrank hat dafür ein Gefach
zur Aufnahme des Kühlers. Da ein solches Gefach aber nicht sehr groß sein kann,
ergibt sich eine nur geringe Kühlleistung, so dass der Schrank relativ viel Raum be
ansprucht aber nur eine geringe Kühlleistung abgibt.
Eine ähnliche Bauart ist aus der DE 41 33 280 A1 bekannt, wobei ein Vorsatzwand
schalensystem vorgeschlagen wird, das derart beschaffen ist, dass die Elemente in
Zusammenwirkung mit einem im Deckenbereich eingebauten Kühler eine raumküh
lende Luftzirkulation in Gang bringen und aufrechterhalten können. Eine solche Vor
satzwandschale kann aber auch nicht sehr hohe Kühlleistungen aufbringen und ist
daher ebenfalls im Verhältnis von Kühlleistung zu beanspruchtem Raum als geringe
Leistungseinheit anzusehen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer stillen Schwerkraft
kühlung die Kühl- oder Heizleistung auf engstem Raum zu erzeugen und auf ein vor
richtungstechnisch mögliches Maximum zu steigern.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Patentanspruches 1 gelöst. Durch die Anwendung und die dichte Anord
nung solcher Kapillarrohrmatten in einem Gehäuse, das dadurch voll ausgefüllt ist,
wird die Kühl- oder Heizleistung vorrichtungstechnisch auf engstem Raum auf ein
Maximum erhöht, was zum einen durch die Flächenerstreckung des Gehäuses bzw.
durch dessen Volumenausdehnung und zum anderen durch die Vielzahl der dünnen
Kapillarrohre ermöglicht wird.
Eine Ausgestaltung besteht darin, daß die parallel verlaufenden Kapillarrohrmatten
entweder mit horizontal oder mit vertikal verlaufenden Stammrohren im Gehäuse
angeordnet sind. Das Gehäuse kann dabei auch einem Bogenverlauf folgen, so daß
die Kapillarrohrmatten ebenfalls bogenförmig im Gehäuse mit der gewollten Dichte
angeordnet sind.
Nach weiteren Merkmalen ist vorgesehen, daß Abmessungen und Anzahl der im
Gehäuse angeordneten Kapillarrohrmatten entsprechend der vorausberechneten
Kühl- oder Heizleistung bestimmbar sind. Aufgrund der damit vorgegebenen Art und
Anzahl der Kapillarrohrmatten ergeben sich Form und Erstreckung des Gehäuses.
Eine vorteilhafte Bauweise besteht ferner darin, daß das Gehäuse etwa plattenför
mig und rechteckig in der äußeren Gehäuseform gestaltet ist. Die Quaderform ist
technisch aus allen Werkstoffen, wie z. B. Holz, Kunststoff oder Stahlblech, sowie
auch durch entsprechende Dämm-Materialien herstellbar.
Eine Weiterbildung sieht vor, daß bei einer Kühleinheit die Lufteintritts-Öffnungen am
rechteckigen Gehäuse im oberen Bereich an der Breitseite und/oder an der oberen
Stirnseite angeordnet sind und daß die Luftaustritts-Öffnungen im unteren Bereich
zumindest an der Breitseite vorgesehen sind. Dadurch entstehen je nach den Län
genabmessungen kurze oder lange Strömungswege und dadurch wiederum kleine
oder größere Kühlleistungen.
Der Luftdurchtritt und damit die Bespülung der Kapillarrohre von außen wird ferner
dadurch geregelt, daß die parallel verlaufenden Kapillarrohrmatten mittels Distanz
stücken zwischen benachbarten Kapillarrohren auf einem gleichmäßigen Abstand
gehalten sind.
Eine dichte Anordnung und damit ein kompaktes Paket von Kapillarrohrmatten ent
steht auch dann, wenn die Stammrohre mehrerer Kapillarrohrmatten aneinander an
liegend angeordnet sind.
Die Handhabung der Vorrichtung kann vielfältig sein. Eine vorteilhafte Anwendung
ergibt sich z. B. daraus, daß das mit den Kapillarrohrmatten bestückte Gehäuse in
eine bewegliche oder eine feste Wand integrierbar ist.
Eine andere Anwendungsmöglichkeit wird dadurch erschlossen, daß das mit den
Kapillarrohrmatten bestückte Gehäuse als Rückwand für ein Möbelstück oder ähnli
che Einrichtungsgegenstände dient.
Die äußere Ausbildung des Gehäuses kann variabel sein. Neben einem mehr ka
stenförmigen Gehäuse kann auch die Heranziehung schon bestehender Wände,
Bodenflächen, Decken oder Dachformen u. dgl. als Gehäuse vorteilhaft sein. Eine
andere Gestaltung sieht daher vor, daß als Gehäuse ein Schacht, ein Hohlraum oder
eine Aussparung eines Gebäudes bzw. eines Bauwerks dient.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt und werden im
folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines an einer Seite offenen Gehäuses,
Fig. 2 eine Ansicht wie Fig. 1 als alternative Ausführungsform und
Fig. 3 die zu Fig. 2 gehörende Draufsicht in einem horizontalen Schnitt.
Die Vorrichtung zur stillen Kühlung oder Heizung von Räumen weist ein durch Luft-
Konvektion durchströmtes Gehäuse 1 auf, das als Beispiel für die Kühlung einen
oberen Lufteintritt 2, einen oberen vorderen Lufteintritt 2a und einen unteren Luft-
Austritt 3 besitzt, wobei innerhalb des Gehäuses 1 eine Kühl- bzw. Heiz-Einheit 4
angeordnet ist.
Das Gehäuse 1 (Fig. 1) zeigt eine beispielhaft gewählte äußere Gehäuseform 1a
und eine innere Gehäuseform 1b. Der inneren Gehäuseform 1b folgend sind mehre
re sich entlang des aufrechtstehenden Gehäuses 1 sich jeweils parallel erstreckende
Kapillarrohrmatten 5 befestigt. Jede Kapillarrohrmatte 5 besitzt zwei Stammrohre 6a
und 6b und ist mit diesen im Gehäuse-Inneren 1c mittels Befestigungselementen 7
gegen Verschiebungen oder Verlagerungen gesichert. Wie gezeichnet, sind Gruppen
von Stammrohren 6a (6b) im Bereich 8 von Stirnseiten 1d des Gehäuses 1 be
festigt, so daß die Kapillarrohre 9 zwischen ihren zugehörigen Stammrohren 6a; 6b
untereinander mit geringen Abständen, die sehr langen Strömungskanäle bilden,
gestreckt oder bogenförmig, z. B. in Schlaufen, verlaufen.
Gemäß Fig. 1 hängen die parallel zueinander liegenden Kapillarrohrmatten 5 mit ho
rizontalen Stammrohren 6a; 6b und gemäß Fig. 2 sind die Stammrohre 6a, 6b verti
kal, so daß die Kapillarrohre 9 horizontal verlaufen.
Im allgemeinen kann das Gehäuse 1 jede innerhalb von Arbeits-, Aufenthalts- bzw.
Wohn-Räumen gebräuchliche Raumform annehmen. Im Ausführungsbeispiel ist das
Gehäuse 1 etwa plattenförmig und rechteckig in der äußeren Gehäuseform 1a aus
geführt.
Bei einer Kühleinheit 4 sind die Öffnungen für den Lufteintritt 2 bzw. 2a am rechtec
kigen Gehäuse 1 im oberen Bereich 8 an der Breitseite 10 und an der oberen Stirn
seite 11 angeordnet. Im unteren Bereich 8 befinden sich Öffnungen für den Luft
austritt zumindest an der Breitseite 10 (Fig. 1 und 2).
Zwischen den parallel verlaufenden Kapillarrohrmatten 5 sind Distanzstücke 12 (Fig.
3) zwischen jeweils benachbarten Kapillarrohren 9 auf einen gleichmäßigen Abstand
13 gehalten. Die Stammrohre 6a, 6b können (anders als in Fig. 3 gezeichnet) einan
der berührend angeordnet sein.
Das Gehäuse 1 kann in eine bewegliche oder feststehende Wand 14 integriert wer
den oder als Rückwand für ein Möbelstück oder ähnliche Einrichtungsgegenstände
dienen. Es können auch ganze durchlaufende Wände, z. B. in Laboratorien, For
schungsstätten u. dgl., aus nebeneinandergereihten Gehäusen 1 gebildet werden.
Das Gehäuse 1 kann auch aus einem Schacht 15, einem Hohlraum oder einer Aus
sparung eines Gebäudes bzw. eines Bauwerks bestehen.
1
Gehäuse
1
a äußere Gehäuseform
1
b innere Gehäuseform
1
c Gehäuse-Inneres
1
d Stirnseite
2
oberer Lufteintritt
2
a oberer, vorderer Lufteintritt
3
Luftaustritt
4
Kühl- bzw. Heiz-Einheit
5
Kapillarrohrmatten
6
a Stammrohr
6
b Stammrohr
7
Befestigungs-Elemente
8
Bereich der Stirnseiten
9
Kapillarrohre
10
Breitseite
11
Stirnseite
12
Distanzstücke
13
Abstand
14
bewegliche oder feste Wand
15
Schacht
Claims (10)
1. Vorrichtung zur stillen Kühlung oder Heizung von Räumen mit einem durch
Luft-Konvektion durchströmten Gehäuse, das einen oberen Lufteintritt und ei
nen unteren Luftaustritt oder umgekehrt aufweist, wobei innerhalb des Ge
häuses eine Kühl- oder eine, Heiz-Einheit angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (1) mittels mehreren sich entlang der inneren Gehäuseform
(1b) parallel erstreckenden Kapillarrohrmatten (5) versehen ist, daß jede Ka
pillarrohrmatte (5) mit ihren beiden Stammrohren (6a, 6b) jeweils im Gehäuse-
Inneren (1c) befestigt ist und daß Gruppen von Stammrohren (6a, 6b) im Be
reich (8) von Stirnseiten (1d) des Gehäuses (1) befestigt sind, so daß die
Kapillarrohre (9) zwischen den zugehörigen Stammrohren (6a, 6b) unterein
ander mit geringen Abständen (13), gestreckt oder bogenförmig, z. B. in
Schlaufen, verlaufen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die parallel verlaufenden Kapillarrohrmatten (5) entweder mit horizontal
oder mit vertikal verlaufenden Stammrohren (6a, 6b) im Gehäuse (1) angeord
net sind.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß Abmessungen und Anzahl der im Gehäuse (1) angeordneten Kapillar
rohrmatten (5) entsprechend der vorausberechneten Kühl- oder Heizleistung
bestimmbar sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (1) etwa plattenförmig und rechteckig in der äußeren Ge
häuseform (1a) gestaltet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Kühl-Einheit (4) die Lufteintritts-Öffnungen (2; 2a) am rechtecki
gen Gehäuse (1) im oberen Bereich (8) an der Breitseite (10) und/oder an der
oberen Stirnseite (1d) angeordnet sind und daß die Luftaustritts-Öffnungen (3)
im unteren Bereich (8) zumindest an der Breitseite (10) vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die parallel verlaufenden Kapillarrohrmatten (5) mittels Distanzstücken
(12) zwischen benachbarten Kapillarrohren (9) auf einem gleichmäßigen Ab
stand (13) gehalten sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stammrohre (6a; 6b) mehrerer Kapillarrohrmatten (5) jeweils anein
ander anliegend angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das mit den Kapillarrohrmatten (5) bestückte Gehäuse (1) in eine beweg
liche oder eine feste Wand integrierbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das mit den Kapillarrohrmatten (5) bestückte Gehäuse (1) als Rückwand
für ein Möbelstück oder ähnliche Einrichtungsgegenstände dient.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Gehäuse (1) ein Schacht (15), ein Hohlraum oder eine Aussparung
eines Gebäudes bzw. eines Bauwerks dient.
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- 1998-02-16 DE DE19806207A patent/DE19806207C2/de not_active Expired - Fee Related
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