DE19802371A1 - Antriebsanordnung für eine Tandemachse - Google Patents
Antriebsanordnung für eine TandemachseInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Antriebsanord
nung für eine Antriebsachse einer selbst fahrenden Arbeitsmaschi
ne. Es handelt sich um eine Tandemachse mit zwei auf beiden
Seiten eines Fahrgestells angeordneten zweiarmigen Schwingen. An
den Enden dieser Schwingen befinden sich die angetriebenen
Räder.
Solche Fahrzeuge oder Arbeitsmaschinen werden beispielsweise als
Bau-, Land- oder Forstmaschinen in unwegsamem Gelände einge
setzt. Von einer Kraftmaschine erfolgt die Einleitung des Dreh
moments über eine Kardanwelle, ein Differentialgetriebe und ein
Planetengetriebe in die Schwingachse der Schwinge. Eine der
artige Antriebsanordnung ist aus der DE-AS 25 22 542 bekannt. In
dieser bekannten Anordnung erfolgt die Einleitung des Dreh
moments in die Schwinge über ein im Fahrzeugrahmen schwingbar
gelagertes Achsrohr.
Demgegenüber wird für im unwegsamen Gelände einsetzbare Fahr
zeuge bevorzugt, die Schwinge direkt am Fahrzeugrahmen nur um
ihre Schwingachse schwingbar anzuordnen. Die Umlenk-, Verteil- und
Untersetzungsgetriebe müssen nicht nur für eine gleichmäßige
Verteilung des Drehmoments an die antreibenden Räder, sondern
auch - und das ist die wesentliche Aufgabe der vorliegenden
Erfindung - für eine ständige Bodenhaftung der Räder im unweg
samen Gelände sorgen. Insbesondere dürfen in einem zwischenge
schalteten Planetengetriebe die Getrieberäder nicht momentanen
Gegenmomenten ausgesetzt werden, die von den Antriebsrädern in
schwierigem Gelände erzeugt werden können, ohne sogleich für
einen Ausgleich zu sorgen.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht gemäß der vorliegenden Erfin
dung allgemein darin, daß ein zweites Planetengetriebe so ein
gefügt wird, daß der Zahnkranz des Untersetzungsplanetengetrie
bes sich am Sonnenrad des zweiten Planetengetriebes abstützt.
Der Zahnkranz des zweiten Planetengetriebes ist fest mit der
Schwinge und der Steg des zweiten Planetengetriebes ist fest mit
dem Fahrgestell verbunden. Dadurch entsteht zwischen dem Fahr
gestell und der Schwinge ein "Meß"- und Ausgleichsplanetenge
triebe. Das vom Differential an das Hauptplanetengetriebe gelie
ferte Wellenmoment wird im "Meßgetriebe" übersetzt und gleich
zeitig wird dieses Drehmoment durch ein Stützmoment im Zahn
kranz, das proportional dem Eingangs- bzw. Abtriebsmoment ist,
gemessen. Dieses Stützmoment wird durch das zweite Planetenge
triebe in dem im Abstand zur Schwingachse befindlichen Punkt in
die Schwinge eingeleitet.
Durch die Wirkung der beiden Drehmomente ergibt sich vorteilhaf
terweise ein jeweils genügend großes Rückstellmoment, das durch
richtige Wahl der Übersetzungsverhältnisse den Forderungen der
Praxis angepaßt werden kann.
Es ist zwar aus der DE 41 20 801 C2 bekannt, zwei Planetenge
triebe in den Weg zwischen Differential und Schwinge einzubauen.
Aber diese zwei Planetengetriebe sind hintereinandergeschaltet.
Der Zahnkranz des antriebsseitigen Planetengetriebes stützt sich
hierbei am Fahrgestell und der Zahnkranz des radseitigen Plane
tengetriebes stützt sich hierbei an der Schwinge ab. Auch diese
Anordnung erzeugt erforderlichenfalls ein Rückstellmoment. Da
hierbei jedoch die Planetenräder beider Getriebe gleichgroß
sind, ergeben sich gleiche Übersetzungen, was im direkten An
triebsweg auch sinnvoll ist.
Demgegenüber kann das Übersetzungsverhältnis zwischen Haupt- und
"Meß"-getriebe gemäß der vorliegenden Erfindung vorteilhafter
weise je nach Anforderung der Praxis unterschiedlich gestaltet
sein.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines zeichnerisch dargestellten Aus
führungsbeispiels und eines Zahlenbeispiels im Vergleich zum
Stand der Technik.
Die Zeichnung zeigt im Schnitt ein Ausführungsbeispiel der Er
findung. Eine Schwinge 10 ist im Lager 12 gelenkig an einem
Fahrgestell 14 angeordnet. Von einem nicht dargestellten
Differential erstreckt sich eine Antriebswelle 20, verbunden mit
einer Lamellenbremse 30, bis zu einem Sonnenrad 42 eines ersten
Meßplanetengetriebes 40. Wie bekannt, ist der Planetenräder 46
tragende Steg 44 dieses Getriebes 40 mit einer Abtriebswelle 60
verbunden, die koaxial zu einer Schwingachse 62 verläuft und in
Lagern 64 in der Schwinge 10 gelagert ist. Auf dieser Abtriebs
welle 60 sitzt ein Zahnrad 70, das mit weiteren Zahnrädern 72
bekanntermaßen beidseitig in der Schwinge 10 kämmt, um das
Drehmoment an die hier nicht eingezeichneten Räder zu über
tragen, die an beiden Enden der Schwinge 10 sitzen.
Die Planetenräder 46 rollen auf einem Zahnkranz 48 ab, der mit
einem Sonnenrad 52 eines zweiten oder "Dreh"-Planetengetriebes
50 verbunden ist. Auf einem Steg 54 sitzende Planetenräder 56
rollen auf einem Zahnkranz 58 ab, der fest mit der Schwinge 10
verbunden ist. Der Steg 54 ist fest mit dem Fahrgestell 14 ver
bunden.
Anzumerken ist, daß sich die Schwinge 10 oberhalb des Zahnrades
70 in der vorliegenden Darstellung ebenfalls zu einem zweiten
nicht dargestellten Antriebsrad fortsetzt, wenngleich nicht in
der Zeichnungsebene der abgebildeten Darstellung. Die Schwinge
10 braucht nämlich nicht gestreckt ausgebildet zu sein. In der
praktischen Verwirklichung bilden die Schwingen oft einen nach
unten abgeknickten stumpfen Winkel mit der Achse 62 als Schei
tel, wie in Fig. 3 der DE 41 20 801 C2 angedeutet.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel mit Zahlen belegt.
Hierbei wird von einer Achse mit folgenden Annahmen ausgegangen:
AL=L<Achse | |
16 000 kg | |
Reifen-Radius | 570 mm |
Schwingen-Überhöhung | 200 mm |
Radstand | 1500 mm |
Bodenreibwert | 0,8 |
Übersetzung | 23,294 |
Gesamt: 2,067.3.0,7878.1,052.4,53 = 23,28
Radmoment bei µ = 0,8; r = 0,57 m und 8 t Last (= 80 kM)
MRad = 80 000.0,8.0,57 = 36 480 Nm
Stützmoment des Zahnkranzes des Meßplanet 40:
3239.(iMei -1) = 6478 Nm
= Eingangsmoment im Drehplanet
3239.(iMei -1) = 6478 Nm
= Eingangsmoment im Drehplanet
Abtriebsmoment im Drehplanet 50:
6478.4 = 25 912 Nm
6478.4 = 25 912 Nm
Abtriebsmoment Zentral-Stirnrad 70:
= 3239.iMA = 3239.3 = 9717 Nm
= 3239.iMA = 3239.3 = 9717 Nm
Gesamt-Rückstellmoment der Schwinge 10:
MRS = 25 911 + 9717 = 35 628 Nm
MRS = 25 911 + 9717 = 35 628 Nm
Aufstellmoment infolge Zugkraft:
Zugkraft: 80 000.0,8 = 64 000
MA = 64 000 (0,57 + 0,2) = 49 280 Nm
Zugkraft: 80 000.0,8 = 64 000
MA = 64 000 (0,57 + 0,2) = 49 280 Nm
Differenzmoment:
MD = 49 280 - 35 628 = 13 652 Nm
MD = 49 280 - 35 628 = 13 652 Nm
Radlast 1: 40 000 - 9101 = 30 899 N
Radlast 2: 40 000 + 9101 = 49 101 N
Radlast 2: 40 000 + 9101 = 49 101 N
Vergleich mit einer Schwinge gemäß DE 41 20 801 C2 mit gleichen
Ausgangsdaten und Wirkübersetzung 1,82:
Aufstellmoment: MA = 49 280 Nm
Differenzmoment: 49 280 - 20 043 = 29 236 Nm
Radlast 1: 40 000 - 19 490 = 20 510 N
Radlast 2: 40 000 + 19 490 = 59 490 N
Radlast 2: 40 000 + 19 490 = 59 490 N
besser oder ausgeglichen.
Um den gleichen "Ausgleichsgrad" wie mit einer Lösung gemäß
DE 41 20 801 zu haben, müßte eine Wirkübersetzung von 1,376 erzielt
werden, d. h. eine BB-Planetentrieb-Übersetzung von 7,57 (statt
5,71). Da bei diesen Übersetzungen das gleiche Drehmoment ver
arbeitet werden muß wie bei 5,71, wäre ein größerer Bauraum
(∅ ca. 30% größer) erforderlich.
Zum Beispiel
Durchmesser des Zahnkranzes: | 36% |
90.4,5 = 405@ | 66.4,5 = 297 |
Dies wiederum bedingt einen größeren Drehkranz, größeren Stütz
kranz und mehr Höhe an der Schwinge.
Im Vergleich zum Stand der Technik ergeben sich hinsichtlich der
Andrückkräfte an den Boden und hinsichtlich der Baumaße gleich
gute oder bessere Werte.
Claims (2)
1. Antriebsanordnung für eine Antriebsachse einer auch im un
wegsamen Gelände selbstfahrenden Arbeitsmaschine mit auf
beiden Seiten eines Fahrgestells angeordneten zweiarmigen
Schwingen, an deren äußeren Enden sich angetriebene Räder
befinden, wobei das Antriebsmoment in jede Schwinge über
ein Planetengetriebe in der Schwingachse der Schwinge ein
geleitet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zahnkranz (48) des Planetengetriebes (40) mit dem
Sonnenrad (52) eines zweiten Planetengetriebes (50), der
Zahnkranz (58) des zweiten Planetengetriebes (50) fest mit
der Schwinge (10) und der Steg (54) des zweiten Planeten
getriebes (50) fest mit dem Fahrgestell (14) im Abstand zur
Schwingachse (62) verbunden ist.
2. Antriebsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Planetengetriebe (50) gegenüber dem ersten
Planetengetriebe (40) durch unterschiedlich große Plane
tenräder (46, 56) verschieden übersetzen.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19802371A DE19802371A1 (de) | 1997-10-15 | 1998-01-22 | Antriebsanordnung für eine Tandemachse |
US09/173,461 US6053837A (en) | 1997-10-15 | 1998-10-14 | Drive unit for a tandem axle |
CA002250311A CA2250311C (en) | 1997-10-15 | 1998-10-15 | Drive unit for a tandem axle |
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EP98119539A EP0909671B1 (de) | 1997-10-15 | 1998-10-15 | Antriebsanordnung für eine Tandemachse |
Applications Claiming Priority (2)
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---|---|---|---|
DE19745560 | 1997-10-15 | ||
DE19802371A DE19802371A1 (de) | 1997-10-15 | 1998-01-22 | Antriebsanordnung für eine Tandemachse |
Publications (1)
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---|---|
DE19802371A1 true DE19802371A1 (de) | 1999-04-22 |
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Family Applications (2)
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DE (2) | DE19802371A1 (de) |
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EP1422080A1 (de) | 2002-11-19 | 2004-05-26 | NAF Neunkirchener Achsenfabrik AG | Vorrichtung zur Regulierung des Aufstellens einer Tandemachse |
DE10351758B4 (de) * | 2003-11-06 | 2006-03-30 | Naf Neunkirchener Achsenfabrik Ag | Vorrichtung und Verfahren zur stufenlosen Regulierung des Aufstellens einer Tandemachse |
EP1902892A1 (de) | 2006-09-22 | 2008-03-26 | NAF Neunkirchener Achsenfabrik AG | Antriebsvorrichtung für Tandemachsen und Verfahren zum Antrieb von Tandemachsen |
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-
1998
- 1998-01-22 DE DE19802371A patent/DE19802371A1/de not_active Withdrawn
- 1998-10-15 DE DE59802886T patent/DE59802886D1/de not_active Expired - Fee Related
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Title |
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LOOMAN,Johannes: Zahnradgetriebe, Springer-Verlag,Berlin, u.a., 1988, S.98-101 * |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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