DE19840006A1 - Flurförderzeug, insbesondere Hubgabelstapler, und zugeordnete Achs-Motor-Einheit - Google Patents
Flurförderzeug, insbesondere Hubgabelstapler, und zugeordnete Achs-Motor-EinheitInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeug, insbesondere Flurförderzeug (160), und eine zugeordnete Achs-Motor-Einheit (110). Es wird vorgeschlagen, daß die Achs-Motor-Einheit, in die eine Getriebeanordnung (138, 140, 148, 142, 150) integriert ist, portalförmig ausgebildet ist, um zwischen einem linken (156) und einem rechten (158) angetriebenen Laufrad Platz für Komponenten (162, 164, 166) des Fahrzeugs vorzusehen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeug, insbesondere ein Flurför
derzeug (es wird vor allem an einen Hubgabelstapler gedacht) mit einer
Fahrmotoranordnung und von der Fahrmotoranordnung über eine Getrie
beanordnung antreibbaren Laufrädern, wobei wenigstens ein Fahrmotor
der Fahrmotoranordnung und wenigstens ein Getriebe der Getriebeanord
nung in eine ein antreibbares linkes und ein antreibbares rechtes Laufrad
tragende Achs-Motor-Einheit integriert sind. Die Erfindung betrifft ferner
eine Achs-Motor-Einheit für ein derartiges Fahrzeug.
Antriebsachsen, die insbesondere für Flurförderzeuge geeignet sind und
in die ein elektrischer Fahrmotor, eine Differentialgetriebeanordnung und
eine Untersetzungsgetriebeanordnung integriert sind, sind beispielsweise
aus der DE 43 00 445 A1, DE 195 19 198 A1, DE 195 24 524 A1 und
DE 296 13 282 U1 bekannt. Diese Antriebsachsen sind koaxial ausge
führt, derart, daß eine Drehachse des Fahrmotors und die gemeinsame
Drehachse eines antreibbaren linken und eines antreibbaren rechten
Laufrads, die an der Antriebsachse angebracht sind bzw. anzubringen
sind, zusammenfallen. Dementsprechend verlaufen alle in die Antriebs
achse integrierten Antriebs- und Abtriebswellen zueinander koaxial bzw.
gleichachsig und die Antriebsachsen weisen einen Außenumriß auf, der
zumindest grob rotationssymmetrisch in bezug auf eine mit den Dreh
achsen zusammenfallende Mittelachse der Antriebsachse ist.
Aus der DE 40 10 742 C1 ist eine Antriebseinheit für ein Flurförderzeug
bekannt, die zwei Elektromotoren aufweist, die jeweils über eine ein
Stirnradgetriebe, eine Lamellenbremse und ein Planetengetriebe um
fassende Getriebeeinheit mit einem antreibbaren linken bzw. rechten
Laufrad in Antriebsverbindung stehen. Die beiden elektrischen Fahr
motoren weisen eine gemeinsame Drehachse auf, die gegenüber einer
gemeinsamen Drehachse des linken und des rechten Laufrads versetzt
ist. Die genannten Komponenten werden durch zwei Rahmenwangen und
die Rahmenwangen verbindende Traversen zusammengehalten, wobei
nach den Figuren wenigstens eine Traverse in enger Nachbarschaft zu
den Elektromotoren angeordnet ist, und zwar in einem Bereich, der nach
links und rechts durch die linke und die rechte Getriebeeinheit begrenzt
ist und in einer hierzu orthogonalen Richtung durch die beiden Elek
tromotoren begrenzt ist. Gegenüber einer der vorher erwähnten bekann
ten Antriebsachsen nimmt die Antriebseinheit der DE 40 10 742 C1
(ergänzend wird auf die eine Weiterbildung der Getriebeeinheit zeigende
DE 43 21 699 C1 verwiesen) deutlich mehr Raum in Anspruch.
Verwendet man eine der bekannten Antriebsachsen bzw. die bekannte
Antriebseinheit in einem Hubgabelstapler als vordere, der Hubgerüst
anordnung bzw. dem Mast nahe Antriebsachse, so gibt die Ausdehnung
der Antriebsachse nach vorne ein minimales Vorbaumaß, also einen
minimalen Abstand des Mastes von den Vorderrädern und damit von den
übrigen Komponenten des Gabelstaplers vor. Das Vorbaumaß entspricht
einem effektiven Hebelarm für die gehobene Last und begrenzt somit die
Kippstabilität bzw. Resttragfähigkeit des Fahrzeuges. Auch die Einspann
basis des Mastes in bezug auf eine Rückneigung des Hubgerüstes durch
eine Hydraulikzylinderanordnung oder dergl., die vorn Abstand zwischen
dem Angriffspunkt der Hydraulikzylinderanordnung am Mast und der
Kippachse abhängt, hängt indirekt von den Abmessungen der Antriebs
achse nach vorne hin ab. Ordnet man das Hubgerüst dicht an der An
triebsachse an, so muß man nämlich die Schwenkachse für die Rück
neigung des Hubgerüstes relativ hoch in bezug auf die Drehachse der
Vorderräder anordnen, was zu einer etwas niedrigen Stabilität des
Hubgerüstes und dementsprechend unter Umständen zu einer reduzierten
Kippstabilität des Fahrzeugs führt.
Demgegenüber ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine Antriebsachse
bzw. Achs-Motor-Einheit bereitzustellen, die im Falle eines Hubgabelstap
lers ein geringes Vorbaumaß für das Hubgerüst bzw. den Mast ermög
licht.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß eine Achs-Motor-
Einheit insbesondere für einen Gabelstapler bereitgestellt, in die ein
Fahrmotor und wenigstens ein Getriebe integriert sind, wobei die Achs-
Motor-Einheit einen zentralen Abschnitt aufweist, der gegenüber einem
linken und einem rechten Endabschnitt der Achs-Motor-Einheit versetzt
ist, um einen portalartigen Umriß der Achs-Motor-Einheit vorzusehen. In
bezug auf das eingangs genannte Fahrzeug wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, daß die Achs-Motor-Einheit des Fahrzeugs einen zentralen
Abschnitt aufweist, der in Projektion auf eine Bodenebene gegenüber
einem linken Endabschnitt und einem rechten Endabschnitt der Achs-
Motor-Einheit in Fahrzeuglängsrichtung versetzt ist, um einen portal
artigen Umriß der Achs-Motor-Einheit vorzusehen.
Durch den portalartigen Umriß können Komponenten des Fahrzeugs in
enger Nachbarschaft zur Achs-Motor-Einheit zwischen den durch die
Achs-Motor-Einheit angetriebenen Rädern angeordnet werden. Im Falle
eines Hubgabelstaplers kann deshalb die Hubgerüstanordnung (der Mast)
sehr nahe am Gabelstapler, d. h. mit geringem Abstand zur Drehachse der
Vorderräder, angeordnet sein, so daß ein geringes Vorbaumaß erreicht
wird. Das geringe Vorbaumaß erhöht die Kippstabilität bzw. die Rest
tragfähigkeit des Fahrzeugs, da nur ein entsprechend kurzer Hebelarm in
bezug auf die vom Hubgerüst getragene Last wirksam ist.
Je nach Ausbildung der Achs-Motor-Einheit, genauer je nach Portalver
satz (Strecke, um die der zentrale Abschnitt gegenüber den Endabschnit
ten versetzt ist) ist sogar noch ausreichend Platz vorhanden, daß die
Hubzylinder hinter den Mastprofilen angeordnet sein können, wodurch
die Durchsicht für den Fahrer des Gabelstaplers durch die Hubgerüst
anordnung erheblich verbessert wird. Ferner macht es der portalartige
Umriß der im folgenden auch als Antriebseinheit oder Antriebsachse
bezeichneten Achs-Motor-Einheit möglich, daß die Schwenkachse für das
Rückneigen des Hubgerüstes vergleichsweise weit unterhalb der Dreh
achse der Vorderräder angeordnet ist. Der Portalversatz der Antriebs
achse schafft nämlich entsprechenden Freiraum für die Schwenkbewe
gung des Hubgerüstes nach hinten. Durch die tiefe Lage der Schwenk
achse erhöht sich die Einspannbasis des Mastes, so daß dieser äußerst
stabil gehalten ist und wiederum die Kippstabilität des Gabelstaplers
erhöht ist. Diese Vorteile gelten unabhängig davon, ob die Hubgerüst
lagerung am Fahrzeugrahmen oder an der Antriebsachse vorgesehen ist.
Kommt es auf ein geringes Vorbaumaß im Einzelfall weniger an, so kann
man alternativ auch zusätzliche Antriebsaggregate im vorderen Fahrzeug
bereich vorsehen. Den Konstrukteuren des Gabelstaplers wird insgesamt
ein wesentlich größerer Spielraum hinsichtlich der Plazierung von Kom
ponenten des Gabelstaplers gegeben.
Man kann die Erfindung auch derart charakterisieren, daß der zentrale
Abschnitt eine in Längs-Rechts-Richtung verlaufende erste Mittelachse
aufweist, die in Projektion auf die Bodenebene gegenüber einer in Links-
Rechts-Richtung verlaufenden zweiten Mittelachse des linken und rechten
Endabschnitts versetzt ist. Die erste Mittelachse wird in der Regel einer
gemeinsamen Drehachse des im zentralen Abschnitt integrierten Fahr
motors entsprechen und die zweite Mittelachse wird in der Regel einer
Drehachse des linken und des rechten Laufrads entsprechen.
Bei dem Fahrmotor handelt es sich vorzugsweise um einen sog. Hohlwel
lenmotor, der über ein Differentialgetriebe auf eine linke und eine rechte
Untersetzungsgetriebestufe arbeitet. Es wird auf die Unteransprüche 4
bis 6 verwiesen. Dabei kann ein Motorgehäuse die linke und die rechte
Getriebestufe verbinden und somit ein tragendes Element der Antriebs
achse darstellen. Bei dem Motor handelt es sich bevorzugt um einen
Drehstrommotor, dessen Statorwicklung im Motorgehäuse angeordnet
ist, wobei es zweckmäßig ist, wenn das Motorgehäuse eine Verrippung
für eine erhöhte Wärmeabstrahlung aufweist.
Hinsichtlich der linken und der rechten Getriebestufe wird vorgeschlagen,
daß diese abtriebseitig des Differentialgetriebes ein Stirnradgetriebe und
abtriebsseitig des Stirnradgetriebes ein Planetengetriebe umfaßt; es wird
auf die Unteransprüche 7 und 8 verwiesen. Bevorzugt ist eine Bremse,
vorzugsweise eine Lamellenbremse, in die Antriebsachse integriert. Es
kann sich hierbei um eine innenliegende wartungsfreie Lamellenbremse
handeln, die als Betriebsbremse über einen Hauptzylinder betätigbar ist.
Vorzugsweise ist die Bremse aber auch über ein Federpaket betätigbar,
damit sie auch als Haltebremse beim Arbeiten an einer Steigung bzw. als
Feststellbremse genutzt werden kann.
Durch die Anordnung der Bremse zwischen Stirnradgetriebe und Plane
tengetriebe ergibt sich eine gute Beherrschbarkeit hinsichtlich Wärmeent
wicklung und aufzubringendem Bremsmoment, da an dieser Stelle im
Kraftfluß zwischen Fahrmotor und dem jeweiligen Laufrad ein mittleres
Drehzahl- und Momentenniveau herrscht.
Die Erfindung betrifft auch eine Gruppe aus mehreren Fahrzeugen jeweils
wie vorangehend beschrieben. Hierzu wird erfindungsgemäß vorgeschla
gen, daß die Planetengetriebe der Fahrzeuge jeweils die gleichen Unter
setzungsverhältnisse und die Stirnradgetriebe der Fahrzeuge unterschied
liche Untersetzungsverhältnisse aufweisen. Dies ist wirtschaftlich äußerst
vorteilhaft, wenn eine Fahrzeugreihe umfassend verschiedene Gerätety
pen hergestellt werden soll, bei denen unterschiedliche Untersetzungen
zwischen Fahrmotor und angetriebenen Laufrädern vorgesehen sind. Es
kann dann stets das gleiche Planetengetriebe verwendet werden, so daß
sich für das in der Beschaffung bzw. Herstellung teurere Planetengetriebe
entsprechend größere Stückzahlen ergeben. Man wird dann evtl. sogar
besonders hochwertige Getriebekomponenten für das Planetengetriebe
verwenden können, die geringe Toleranzen aufweisen und geräuscharm
sind. Die Stirnradgetriebe stellen einen weniger wichtigen Kostenfaktor
dar und können auch in kleineren Stückzahlen in höchster Qualität, also
mit geringen Toleranzen und in geräuscharmer Ausführung (insbesondere
schrägverzahnte Stirnräder) beschafft werden. Es können deshalb sehr
geräuscharme Gabelstapler zu vergleichsweise geringen Kosten herge
stellt werden, wobei noch anzumerken ist, daß die Kombination einer
schrägverzahnten Stirnradstufe mit einem Planetensatz, wie für die
erfindungsgemäße Achs-Motor-Einheit bevorzugt, deutlich leiser als zwei
Planetensätze sein kann, die z. B. bei einer koaxialen Antriebslösung wie
im Stand der Technik zur Anwendung kommen kann. Die bevorzugte
Kombination aus schrägverzahnter Stirnradstufe und Planetensatz ist
deshalb besonders gut für hohe Geschwindigkeiten geeignet.
Die Erfindung betrifft ferner eine Gruppe aus mehreren Achs-Motor-
Einheiten, die als Bausatz für die Herstellung einer erfindungsgemäßen
Gruppe aus mehreren Fahrzeugen eingesetzt werden kann.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von in den Figuren gezeigten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Achs-Motor-Einheit, die einen gegen
über zwei Endabschnitten versetzten Mittelabschnitt auf
weist, so daß sich ein portalartiger Umriß der Achs-Motor-
Einheit ergibt.
Fig. 2 zeigt eine Einbausituation eines weiteren Ausführungsbei
spiels einer erfindungsgemäßen Achs-Motor-Einheit in einem
Hubgabelstapler in einer teilweise geschnittenen Darstellung
und in Draufsicht.
Fig. 3 zeigt eine seitliche Ansicht auf den Gabelstapler der Fig. 2
mit Sichtrichtung entsprechend Pfeil III in Fig. 2.
Bei der auch als Antriebsachse bezeichenbaren Achs-Motor-Einheit 10 ist
ein mittlerer zylindrischer Abschnitt 12 vorgesehen, der eine Mittelachse
M aufweist. Diese Mittelachse entspricht einer Drehachse eines in den
mittleren Abschnitt integrierten elektrischen Antriebsmotors, dessen
Abtriebswellen koaxial zur Mittelachse verlaufen. Ferner ist in den Mittel
abschnitt ein Differentialgetriebe integriert; es wird hierzu auf das Aus
führungsbeispiel der Fig. 2 verwiesen, dessen Achs-Motor-Einheit
hinsichtlich des grundsätzlichen Aufbaus der Achs-Motor-Einheit 10 der
Fig. 1 entspricht.
Die Achs-Motor-Einheit 10 weist ferner einen linken Endabschnitt 14 und
einen rechten Endabschnitt 16 auf, die sich über einen jeweiligen Über
gangsabschnitt 18 bzw. 20 beidseitig des mittleren Abschnitts 12 an
diesen anschließen. Die beiden Endabschnitte 14 und 16 weisen eine
gemeinsame Mittelachse N auf, die einer gemeinsamen Drehachse von in
der Figur nicht dargestellten, an den Endabschnitten drehbar gelagerten
angetriebenen Laufrädern entspricht. Der mittlere Abschnitt 12 ist
gegenüber den Endabschnitten 14 und 16 versetzt, so daß sich ein
portalartiger Umriß der Achs-Motor-Einheit ergibt. Der Versatz ist durch
einen auch als Portalversatz bezeichenbaren Abstand A zwischen der
Mittelachse M und der Mittelachse N charakterisiert.
Die in Fig. 1 gezeigte Achs-Motor-Einheit 10 ist besonders für Hubgabel
stapler vorteilhaft. Fig. 2 zeigt eine Einbausituation für eine sich nur
geringfügig von der Achs-Motor-Einheit 10 der Fig. 1 unterscheidende
Achs-Motor-Einheit 110, die ebenfalls einen mittleren Abschnitt 112 und
einen linken und einen rechten Endabschnitt 114 und 116 aufweist. Für
das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 werden die gleichen Bezugszeichen
wie für das Ausführungsbeispiel der Fig. 1, jeweils um 100 erhöht,
verwendet. Die Achs-Motor-Einheit 110 unterscheidet sich von der Achs-
Motor-Einheit 10 nur durch andere Proportionen, insbesondere einen
anderen Portalversatz A, sowie dadurch, daß im Umriß keine Zwischen
abschnitte 18 und 20 zwischen dem mittleren Abschnitt 112 und den
Endabschnitten 114 und 116 zu erkennen sind.
In den mittleren Abschnitt 112 ist ein Elektromotor 130 mit radial außen
liegendem Stator 132 und radial innen liegendem Rotor 134 integriert.
Der Rotor 134 ist auf einer im mittleren Abschnitt 112 drehbar gelagerten
Hohlwelle 136 gehalten. Die Hohlwelle 136 dient als Eingangswelle für
ein Differentialgetriebe 138. Eine erste Abtriebswelle des Differentialge
triebes 138 erstreckt sich zu einem linken Stirnradsatz 140, der im linken
Endabschnitt 114 bzw. in einem Übergangsbereich zwischen dem linken
Endabschnitt 114 und dem mittleren Abschnitt 112 vorgesehen ist. Eine
zweite Abtriebswelle des Differentialgetriebes 138 erstreckt sich durch
die Hohlwelle 136 zum anderen Ende der Achs-Motor-Einheit, genauer zu
einem rechten Stirnradsatz 142.
Die beiden Stirnradsätze 140, 142 weisen jeweils ein differentialgetriebe
seitiges Zahnrad 140a bzw. 142a auf, die jeweils an der linken bzw.
rechten Abtriebswelle des Differentialgetriebes 138 drehfest angebracht
sind. Dieses Zahnrad 140a bzw. 142a kämmt mit einem abtriebseitigen
Zahnrad 140b bzw. 142b, das auf einer im Endabschnitt 114 bzw. 116
drehbar gelagerten Welle drehfest angebracht ist. Die beiden Zahnrad
paare 140a, 140b und 142a, 142b weisen jeweils eine vergleichsweise
geräuscharme Schrägverzahnung auf und sind entsprechend ihren Radien
gegeneinander versetzt. Dieser Versatz wird als Stirnradversatz bezeich
net. Im vorliegenden Fall ist die Achs-Motor-Einheit derart eingebaut, daß
die beiden Zahnräder 140a und 140b einerseits und 142a und 142b
andererseits in Horizontalrichtung, genauer in Fahrzeuglängsrichtung L
gegeneinander versetzt sind, so daß dementsprechend die Hohlwelle 136
und die Abtriebswellen des Differentialgetriebes 138 (die zur der Dreh
achse des Motors 132 entsprechenden Mittelachse M koaxial sind)
gegenüber den die Zahnräder 140b und 142b aufweisenden, zur Mittel
achse M koaxialen Abtriebswellen in den Endabschnitten 114 und 116 in
Fahrzeuglängsrichtung L versetzt sind. Bei der gezeigten Ausführungs
form entspricht also der Stirnradversatz genau dem Portalversatz A.
Innerhalb der Endabschnitte 114 und 116 folgt in Abtriebsrichtung auf
das Zahnrad 140b bzw. 142b eine Bremse, genau eine innenliegende
wartungsfreie Lamellenbremse 144 bzw. 146, an die sich ein Planeten
satz 148 bzw. 150 anschließt. Die Abtriebswelle des Planetensatzes 148
bzw. 150 ist mit einer Felge 152 bzw. 154 drehfest verbunden, die Teil
eines linken Laufrads 156 bzw. eines rechten Laufrads 158 ist.
Bei dem Gabelstapler 160 der Fig. 2, von dem in Fig. 2 nur ein vorderer
Teil zu sehen ist, ist ein Hubgestell 162 mit Hubzylindern 164 und
Gestellprofilen oder Mastprofilen 166 zwischen den beiden vorderen
Laufrädern 156 und 158 in enger Nachbarschaft zum mittleren Abschnitt
112 angeordnet. Wäre die Achs-Motor-Einheit 110 nicht wie beschrieben
portalartig ausgebildet, sondern rein koaxial mit gemeinsamer Drehachse
für die Laufräder und den Elektromotor, so müßte das Hubgestell 162
gegenüber dem linken und dem rechten Laufrad 158 etwa um eine dem
Portalversatz A entsprechende Strecke weiter nach vorne angeordnet
sein, um einen ausreichenden, ein Verkippen des Hubgestells 162 nach
hinten ermöglichenden Abstand vom mittleren Abschnitt der Antriebs
achse zu haben. Durch die portalartige Ausbildung der Antriebsachse 110
kann das Hubgestell 162, das einen Gabelträger 170 und Gabeln
168 aufweist, in äußerst geringem Abstand von den vorderen Laufrädern
156 und 158 angeordnet sein, wobei sogar noch ausreichend Platz ist,
die Hubzylinder 164 nicht seitlich, sondern hinter den Hubprofilen 166
anzuordnen, so daß zwischen diesen Komponenten des Hubgestells 162
eine gute Durchsicht für den Fahrer des Gabelstaplers gewährleistet ist.
Da der Mast bzw. das Hubgerüst sehr nahe am Gerät angeordnet ist,
ergibt sich ein geringes Vorbaumaß, so daß das Fahrzeug in hohem Maße
kippstabil ist und eine hohe Resttragfähigkeit aufweist. Zur Stabilität der
Anordnung trägt auch bei, daß, wie in Fig. 3 zu erkennen, eine Kipp
lagerung 170 für das Hubgestell 162, die ein Zurückneigen des Hubgerü
stes mittels einer entsprechenden Hydraulikzylinderanordnung ermöglicht,
sehr tief angeordnet ist, insbesondere tiefer als die der Drehachse der
Laufräder 156, 158 entsprechende Mittelachse N. Aufgrund des Portal
versatzes A ist trotzdem eine Neigung des Hubgerüstes 162 mit einem
ausreichenden Neigungswinkel nach hinten möglich (in Figur ist eine nach
hinten geneigte Stellung des Hubgerüstes 162 in dünneren Linien einge
zeichnet und mit 162' bezeichnet).
Aufgrund der tiefen Lage der Schwenklagerung 170 weist das Hubgerüst
bzw. der Mast 162 eine vergleichsweise große Einspannbasis auf (Ab
stand zwischen der Schwenklagerung 170 und dem Angriffspunkt der die
Schwenkbewegung herbeiführenden Hydraulikzylinderanordnung), so daß
das Hubgerüst bzw. der Mast insgesamt wesentlich stabiler gehalten ist
und sich insgesamt eine hohe Kippstabilität ergibt.
Der Vollständigkeit halber ist noch zu erwähnen, daß in Fig. 2 und in Fig.
3 gestrichelt ein weiteres Aggregat 172 des Gabelstaplers 160 angedeu
tet ist, beispielsweise ein Hydraulikaggregat für die Hubzylinder 164 und
die das Hubgerüst nach hinten neigende Hydraulikzylinderanordnung.
Insgesamt gesehen ist die gezeigte Achs-Motor-Einheit äußerst kompakt
aufgebaut und bietet aufgrund des erfindungsgemäßen Portalversatzes
wesentliche Vorteile, die sich insbesondere im Falle eines Hubgabelstap
lers zeigen. Als Fahrmotor kann jeder in die Achs-Motor-Einheit integrier
bare Motor, beispielsweise ein Drehstrommotor, verwendet werden.
Zusammenfassend betrifft die Erfindung ein Fahrzeug, insbesondere
Flurförderzeug, und eine zugeordnete Achs-Motor-Einheit. Es wird vor
geschlagen, daß die Achs-Motor-Einheit, in die eine Getriebeanordnung
integriert ist, portalförmig ausgebildet ist, um zwischen einem linken und
einem rechten angetriebenen Laufrad Platz für Komponenten des Fahr
zeugs vorzusehen.
Claims (17)
1. Fahrzeug, insbesondere Flurförderzeug, mit einer Fahrmotoranord
nung (130) und von der Fahrmotoranordnung über eine Getrie
beanordnung (138, 140, 148, 142, 150) antreibbaren Laufrädern
(156, 158), wobei wenigstens ein Fahrmotor (130) der Fahrmotor
anordnung und wenigstens ein Getriebe (138, 140, 148, 142,
150) der Getriebeanordnung in eine ein antreibbares linkes (156)
und ein antreibbares rechtes (158) Laufrad tragende Achs-Motor-
Einheit (10; 110) integriert sind, die einen zentralen Abschnitt (12;
112) aufweist, der in Projektion auf eine Bodenebene gegenüber
einem linken Endabschnitt (14; 114) und einem rechten Endab
schnitt (16; 116) der Achs-Motor-Einheit in Fahrzeuglängsrichtung
(L) versetzt ist, um einen portalartigen Umriß der Achs-Motor-
Einheit vorzusehen.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
zentrale Abschnitt (12; 112) eine in Längs-Rechts-Richtung ver
laufende erste Mittelachse (M) aufweist, die in Projektion auf die
Bodenebene gegenüber einer in Links-Rechts-Richtung verlaufen
den zweiten Mittelachse (N) des linken und rechten Endabschnitts
(14, 16; 114, 116) versetzt ist.
3. Fahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste
Mittelachse (M) einer Drehachse des im zentralen Abschnitt (112)
integrierten Fahrmotors (130) und die zweite Mittelachse (N) einer
Drehachse des linken und rechten Laufrads (156, 158) entspricht.
4. Fahrzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Differentialgetriebe (138) in die Achs-
Motor-Einheit (110), vorzugsweise in deren zentralen Abschnitt (112),
integriert ist, das über eine Hohlwelle (136) mit einem Rotor
(134) des Fahrmotors (130) in Antriebsverbindung steht, wobei
eines (158) des linken (156) und des rechten (158) Laufrads über
eine durch die Hohlwelle (136) geführte Abtriebswelle mit dem
Differentialgetriebe (138) in Antriebsverbindung steht.
5. Fahrzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens ein Untersetzungsgetriebe (140,
148, 142, 150) in die Achs-Motor-Einheit (110) integriert ist,
vorzugsweise je wenigstens ein bezogen auf das Differentialge
triebe (138) abtriebsseitiges Untersetzungsgetriebe (140, 148
bzw. 142, 150) für das linke (156) und das rechte (158) Laufrad.
6. Fahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
wenigstens eine bezogen auf das Differentialgetriebe (138) ab
triebsseitige Untersetzungsgetriebe (140, 148 bzw. 142, 150) in
den linken (114) bzw. rechten (116) Endabschnitt oder/und in
einen Übergangsbereich zwischen dem linken bzw. rechten End
abschnitt einerseits und dem zentralen Abschnitt (112) anderer
seits integriert ist.
7. Fahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß abtriebs
seitig des Differentialgetriebes (138) ein Stirnradgetriebe (140
bzw. 142) als Untersetzungsgetriebe vorgesehen ist, das ein
eingangsseitiges (140a bzw. 142b) und ein ausgangsseitiges
(140b bzw. 142b) Zahnrad aufweist, die in Projektion auf die
Bodenebene gegeneinander versetzt sind, um zum portalartigen
Umriß der Achs-Motor-Einheit (110) zumindest beizutragen.
8. Fahrzeug nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
abtriebsseitig des Differentialgetriebes (138), insbesondere ab
triebsseitig des Stirnradgetriebes (140 bzw. 142), ein Planetenge
triebe (148 bzw. 150) als Untersetzungsgetriebe vorgesehen ist.
9. Fahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwi
schen dem Stirnradgetriebe (140 bzw. 142) und dem Planetenge
triebe (148 bzw. 150) eine Bremse, vorzugsweise Lamellenbremse
(144 bzw. 146), vorgesehen ist.
10. Fahrzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Fahrzeug (160) ein Hubgabelstabler ist.
11. Fahrzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Hubgerüstanordnung (162) des Gabelstaplers in Projektion auf die
Bodenebene in einen Bereich hineinragt, der durch den portal
artigen Umriß der Achs-Motor-Einheit (110) einschließlich des
linken und rechten Laufrads (156, 158) begrenzt ist.
12. Fahrzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß Hub
zylinder (164) der Hubgerüstanordnung (162) in Gabelstapler-
Längsrichtung (L) hinter Hubgerüstprofilen (166) angeordnet sind.
13. Fahrzeug nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Schwenkachse (170) der Hubgerüstanordnung (162)
gegenüber einer/der Drehachse (N) des linken und rechten Laufrads
nach unten versetzt ist.
14. Gruppe aus mehreren Fahrzeugen (160) jeweils nach einem der
vorangehenden Ansprüche, jedenfalls nach Anspruch 7 und 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Planetengetriebe (148, 150) der
Fahrzeuge jeweils das gleiche Untersetzungsverhältnis und die
Stirnradgetriebe (140, 142) der Fahrzeuge unterschiedliche Unter
setzungsverhältnisse aufweisen.
15. Achs-Motor-Einheit für ein Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1-
14, mit einem Fahrmotor (130) und wenigstens einem Getriebe
(138, 140, 148, 142, 150), die in die Achs-Motor-Einheit (10;
110) integriert sind, wobei die Achs-Motor-Einheit einen zentralen
Abschnitt (12; 112) aufweist, der gegenüber einem linken (14;
114) und einem rechten (16; 116) Endabschnitt der Achs-Motor-
Einheit versetzt ist, um einen portalartigen Umriß der Achs-Motor-
Einheit vorzusehen.
16. Achs-Motor-Einheit nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch die
sich auf die Achs-Motor-Einheit (10; 110) beziehenden Merkmale
wenigstens eines der Ansprüche 1-14.
17. Gruppe aus mehreren Achs-Motor-Einheiten nach Anspruch 15
oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Planetengetriebe (148,
150) der Achs-Motor-Einheiten (10; 110) jeweils das gleiche
Untersetzungsverhältnis und die Stirnradgetriebe (140, 142) der
Achs-Motor-Einheiten unterschiedliche Untersetzungsverhältnisse
aufweisen.
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