DE19800330C2 - Pharmazeutisch wirksamer CO¶2¶-Extrakt aus Tanacetum parthenium - Google Patents
Pharmazeutisch wirksamer CO¶2¶-Extrakt aus Tanacetum partheniumInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
pharmazeutisch wirksamen CO2 Extraktes, der von Chlorophyllen, CO2 und im
wesentlichen von Campher, Pyrethrinen und Wasser befreit ist, aus
Tanacetum parthenium-Pflanzenmaterial gemäß dem Anspruch 1 sowie einem
Pflanzenextrakt gemäß dem Anspruch 8.
Aus der Pharmakognosie ist seit langem bekannt, daß einige Pflanzen der
Familie Asteracae beziehungsweise Compositae Sesquiterpenlactone
enthalten, die pharmakologische Wirkungen beim Menschen zeigen.
Ein pharmakognostisch interessanter Gehalt an pharmazeutisch wirksamen
Substanzen, zum Beispiel freie und gebundene Fettsäuren, Carotinoide sowie
Sesquiterpenlactone, insbesondere Parthenolid, Santamann und Reynosin,
welche γ-Sesquiterpenlactone sind, ist in der Pflanze Tanacetum parthenium
enthalten.
So beschreibt beispielsweise die GB 166 952 A2 ein Verfahren zum Herstellen
von Kapseln oder Tabletten aus fein gemahlenen, gefriergetrockneten
Pflanzenteilen aus Chrysanthemum parthenium (Tanacetum parthenium) zur
Behandlung von Migräne und arthritischen Beschwerden.
Ferner beschreibt die EP 0 098 041 A2 die Herstellung von Extrakten aus der
Pflanze Tanacetum parthenium mittels apolarer Lösungsmittel. Hierbei
offenbart die EP 0 098 041 A2 die pharmazeutische Verwendung von
Tanacetum parthenium-Extrakten bei der Behandlung von Migräne, Arthritis
und bronchialen Beschwerden. Insbesondere wird in dieser Druckschrift die
pharmakologische Wirkung allein den Sesquiterpenlactonen zugeschrieben,
was in jüngerer Zeit jedoch fraglich geworden ist.
Darüber hinaus offenbart die EP 0 098 041 A2 auch die spasmolytischen
Wirkungen der Tanacetum parthenium-Extrakte. Insbesondere wurden gemäß
diesem Dokument des Standes der Technik Tanacetum parthenium Blätter
gefriergetrocknet, anschließend pulverisiert und dann mit Petrolether (Siede
bereich 40-60°C) sieben Tage in einem Soxhletextraktor extrahiert.
Der Extrakt wurde in einem Rotationsverdampfer unter vermindertem Druck zur
Trockene eingedampft, wobei sich ein grün-gelber öliger Rückstand ergab, der
die Sesquiterpenlactone enthielt.
Derartige Extrakte wurden dann zu pharmakologischen Versuchen eingesetzt.
Neben der Extraktion mit Petrolether wird auch die Extraktion mit Hexan,
Chloroform oder einem pflanzlichen oder tierischen Öl beschrieben.
Nachteilig an dem Tanacetum arthenium-Extrakt des Standes der Technik ist
es jedoch, daß im Falle der ausschließlichen Verwendung von organischen
Lösungsmitteln wie Petrolether, Hexan, Chloroform oder dergleichen stets
Extrakte zurückbleiben, welche noch Restlösungsmittel, nachweisbare Mengen
Chlorophyll und unerwünschte Allergene enthalten.
Darüberhinaus beschreiben D. V. Ban Thorpe et al. in Flavour and Fragrance
Journal, Vol. 5, 183-185 (1990) Tanacetum parthenium als "Das Aspirin des
18. Jahrhunderts" und haben Etherextrakte aus den Blüten hergestellt, welche
unter anderem Parthenolid enthalten, wobei die etherischen Extrakte jedoch
lediglich zu analytischen Zwecken verwendet wurden.
Als weiterer Stand der Technik offenbaren RM. Smith und M. D. Burford:
Journal of Chromatography, 627, 255-261 (1992) erstmals in der
wissenschaftlichen Literatur die Extraktion von Tanacetum parthenium Material
mit überkritischen Fluiden zur Isolierung des Sesquiterpenlactons Parthenolid.
Einen weiteren Stand der Technik bildet die DE 42 02 657 A1, welche ein
Verfahren zur Extraktion von pharmazeutisch wirksamen Zusammensetzungen
und damit hergestellten Arzneimitteln aus CO2-Extrakten der zerkleinerten
Pflanze von Tanacetum parthenium offenbart, wobei die Extraktion mit CO2 im
überkritischen Zustand vorgenommen wird.
Insbesondere wird die Extraktion vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen
32° und 60°C vorgenommen, während der bevorzugte Druckbereich zwischen
150 und 350 bar liegt.
Sowohl das Verfahren der DE 42 02 657 A1 als auch der entsprechenden
europäischen Nachanmeldung EP 0 553 658 A2 ist nicht reproduzierbar, da es
keine Bedingungen und keine Vorrichtungen, unter denen das Extraktionsgas
und das mitgeführte Wasser vom gewonnenen Extrakt abgetrennt werden
sollen, kennt.
Die auf nicht erklärbare Weise erhaltenen Extrakte sollen eine dunkelolivgrüne
Farbe aufweisen und eine schmalzartige Konsistenz haben. Der Parthenolid-
Gehalt der Extrakte liegt zwischen ca. 11% und 14%, wobei die Extrakte
gemäß DE 42 02 657 A1 beziehungsweise gemäß EP 0 553 658 A2 als
mengenmäßig dominierende Inhaltsstoffe das Sesquiterpenlacton Parthenolid
und parthenolidähnliche Verbindungen enthalten.
Wie sich bereits aus der olivgrünen Farbe der erhaltenen CO2-Extrakte ergibt,
haben die Extrakte der DE 42 02 657 A1 noch einen beachtlichen Anteil an
Chlorophyllen. Daneben sind in diesem Extrakt auch unerwünschte Allergene
wie z. B. Campher und toxische Allergene, wie etwa die humanmedizinisch
bedenklichen Pyrethrine in signifikanter Menge vorhanden.
Gemäß der europäischen Prioritätsnachanmeldung der DE 42 02 657 A1,
nämlich der oben erwähnten EP 0 553 658 A2 können jedoch unter anderem
Terpene und vor allem Chlorophylle bei der Formulierung des Arzneimittels mit
Weichgelatinekapseln mit den Aminogruppen der Gelatine reagieren und zu
einer Quervernetzung führen, die eine rasche Auflösung der Gelatinehülle
verhindern, was therapeutisch gesehen unerwünscht ist. Daher bestand ein
Bedarf an Extrakten aus Tanacetum parthenium, die u. a. einen deutlich
verminderten Chlorophyllgehalt aufweisen und möglichst sogar chlorophyllfrei
sind.
Gemäß der PCT Anmeldung WO 94/06800 A1 wird ein Verfahren zur
Gewinnung von Sesquiterpenlactonen, insbesondere Parthenolid aus
handelsüblichem Tanacetum parthenium mit einem Wassergehalt von ca. 12%
beschrieben.
Sowohl zur Extraktion wie auch zur Abscheidung des Sesquiterpenlactons
werden keine Molekularsiebe und kein Inertmaterial wie z. B. Kieselgur etc.
benutzt. Darüberhinaus kennt das Verfahren keine isobaren/isothermen
Abscheidungsstufen.
Eine bevorzugte Ausführung der Extraktion besteht darin, dem Extraktionsgas
ein polares Lösungsmittel in Form von Wasser oder Ethanol bis zu 20%
hinzuzufügen, was bedeutet, daß das zur Extraktion gelangende Startmaterial -
im Gegensatz zum Startmaterial der Erfindung - einen hohen
Feuchtigkeitsgehalt haben muß.
Der nach diesem Verfahren gewonnene Extrakt hat eine tiefgrüne Farbe,
enthält viel Chlorophyll und unerwünschte Allergene wie z. B. Pyrethrine,
Campher, Cymol etc.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines pharmazeutisch
wirksamen Pflanzenextraktes zur Verfügung zu stellen, wobei der
Pflanzenextrakt von Chlorophyllen, im wesentlichen von unerwünschten
Allergenen wie z. B. Campher, toxischen Allergenen, wie den medizinisch
bedenklichen Pyrethrinen und dem noch ursprünglich vorhandenen Wasser
befreit ist.
Verfahrenstechnisch wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale
des Patentanspruchs 1 gelöst. Bezüglich eines Extraktes wird die obige
Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 8 gelöst,
verwendungstechnisch durch die Merkmale des Anspruchs 16.
Erfindungsgemäß wird handelsübliches Pflanzenmaterial mit einem
Wassergehalt von 10%-14% auf einen Wassergehalt von unter 6%
zurückgetrocknet.
Durch den eingestellten Wassergehalt von unter 6 Gewichts-Prozent werden
störende Verteilungen der Inhaltsstoffe zwischen wässriger Phase und CO2-
Phase weitgehend vermieden. Ebenso wird durch die Rücktrocknung erreicht,
daß schon im vorhinein ein Teil der leicht flüchtigen, unerwünschten Allergene
wie z. B. Campher und andere entfernt werden.
Erfindungsgemäß wird dann das zurückgetrocknete Pflanzenmaterial mit für
CO2 überkritischen Druck- und für CO2 unterkritischen Temperaturbedingungen
extrahiert. Unter den gleichen Druck- und Temperaturbedingungen wird
anschließend die erste Abscheidungsstufe isobar/isotherm durchgeführt. Diese
isobare/isotherme Abscheidungsstufe wird in einem oder mehreren, getrennt
von den Extraktionsbehältern, seriell angeordneten Abscheidebehältern
durchgeführt. Die für die isobare/isotherme Abscheidung vorgesehenen
Behälter sind gefüllt mit reinen zeolithischen Molekularsieben oder Gemischen
aus reinen Molekularsieben oder Gemischen aus reinen Zeolithen und reinen
Adsorptionsmitteln.
Unter reinen zeolithischen Molekularsieben bzw. reinen Adsorptionsmitteln
werden erfindungsgemäß solche Stoffe verstanden, die nicht mit der stofflichen
Gesamtheit des zu extrahierenden pflanzlichen Startmaterials (Rohdroge oder
Primärextrakt) verunreinigt sind. Adsorptionsmittel im Sinne der Erfindung sind
Stoffe, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus: Kieselgel, Kieselgur,
Bentoniten, Bleicherde, Aktivkohle, Metalloxiden, insbesondere
Magnesiumoxid und Aluminiumoxid.
Durch den isobaren/isothermen Abscheidungsprozeß wird der in CO2 gelöste
Extrakt von Chlorophyllen und C20 und mehr C-Atome enthaltenden Allergenen
z. B. Pyrethrin etc. befreit.
Nach der isobaren/isothermen Abscheidung werden durch Erhöhung der
Temperatur auf für CO2 überkritische Temperaturbedingungen und
Reduzierung des Druckes auf für CO2 unterkritische Druckbedingungen in
einem weiteren Abscheidebehälter weitgehend die erwünschten freien und
gebundenen Fettsäuren neben Sesquiterpenlactonen, insbesondere dem
Parthenolid, vom Lösungsmittel getrennt und abgeschieden.
In einem letzten, nachgeschalteten Abscheidebehälter werden unter den für
CO2 unterkritischen Temperatur- und Druckbedingungen restliches Wasser
und die restlichen, unerwünschten Allergene wie z. B. Campher etc., die nicht
bereits durch die Rücktrocknung oder durch die isobare/isotherme
Abscheidung entfernt wurden, von dem CO2 abgetrennt.
Es war überraschend, daß durch die Kombination der Verfahrensschritte -
Rücktrocknung des Startmaterials und Extraktion unter den für CO2
unterkritischen Temperatur- und überkritischen Druckbedingungen, verbunden
mit den drei beschriebenen, grundsätzlich verschiedenen Abscheidestufen, die
Sesquiterpenlactone einschließlich dem Parthenolid in angereicherter Form,
insbesondere aber auch freie und gebundene Fettsäuren als mengenmäßig
dominierende Substanzen aus dem Pflanzenmaterial erhalten werden.
Offenbar werden diese mengenmäßig dominierenden freien und gebundenen
Fettsäuren als Extraktionshilfsmittel wirksam, und zwar sobald das
Startmaterial einen möglichst geringen Feuchtigkeitsgehalt (weniger als 6
Gewichts-Prozent) aufweist.
Dies ist besonders interessant, da sich vor allem in der jüngeren Zeit
herausgestellt hat, daß das Sesquiterpenlacton Parthenolid möglicherweise gar
nicht die eigentliche pharmazeutisch wirksame Substanz, zum Beispiel gegen
Migräne, ist. So wurde beispielsweise von der Patentinhaberin der DE 42 02 657
im Verlauf des Prüfungsverfahrens mit Schreiben vom 07. Februar 1994
Seite 2, letzter Absatz bis Seite 3, dritter Absatz zusammen mit Abb. 2
gezeigt, daß das Sesquiterpenlacton Parthenolid unwirksam ist bezüglich der
Hemmung der Serotoninfreisetzung.
Gerade die Serotoninausschüttung scheint jedoch eine wichtige Rolle bei
Migräneanfällen zu spielen, da Serotonin zu der Gruppe der Neurotransmitter
gehört, deren Vorhandensein oder Nichtvorhandensein einen besonderen
Einfluß auf den Kopfschmerzmechanismus haben kann.
Erfindungsgemäß wird das mit den Inhaltsstoffen des extrahierten
Pflanzenmaterials beladene CO2 durch einen oder mehrere Behälter zur
isobaren/isothermen Abscheidung geleitet. Hierdurch hat sich überraschend
herausgestellt, daß vor allem Chlorophyll und toxische Allergene, zum Beispiel
Pyrethrine, praktisch vollständig aus dem Extrakt entfernt oder zumindest unter
die Nachweisbarkeitsgrenze vermindert werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden dann nach der isobaren
/isothermen Abscheidung noch in CO2 gelöste Pflanzeninhaltsstoffe als
pharmazeutisch wirksamer Pflanzenextrakt von dem CO2 nach dem Passieren
eines Wärmetauschers und einem Druckregelventil in einem weiteren
Abscheidebehälter bei für CO2 unterkritischen Druck- und überkritischen
Temperaturbedingungen abgeschieden.
In einem letzten nachgeschalteten Abscheidebehälter werden die
unerwünschten Allergene wie z. B. Campher, Champhen und Cymol und
unerwünschtes Restwasser bei für CO2 unterkritischen Druck- und
unterkritischen Temperaturbedingungen von dem CO2 abgetrennt.
Somit lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren aus Tanacetum
parthenium pharmazeutisch wirksame Pflanzenextrakte erhalten, die als
mengenmäßig dominierende Stoffe freie und gebundene Fettsäuren - neben
den Sesquiterpenlactonen vor allem Parthenolid - enthalten.
Gerade die Mischung an mengenmäßig dominierenden freien und gebundenen
Fettsäuren sowie Parthenolid und parthenolidähnlichen Verbindungen und
Carotinen sind für die pharmazeutische Wirksamkeit des Extraktes
entscheidend.
Die Sesquiterpenlactone, von denen viele in der Pharmazie als Wirkstoffe
bekannt sind, haben sich neben den freien und gebundenen Fettsäuren in dem
erhaltenen gelb- bis orangeroten Kohlendioxidextrakt ebenfalls angereichert,
während Stoffe wie Chlorophylle, toxische Allergene wie Pyrethrine, Allergene
wie Campher und unerwünschtes Wasser im Extrakt fehlen, beziehungsweise
in kaum noch meßbaren Mengen vorhanden sind.
Somit können die gewonnenen, pastösen Extrakte direkt in
Weichgelatinekapseln eingefüllt werden, ohne daß die Auflösung und
Freisetzung der Inhaltsstoffe des erfindungsgemäßen Pflanzenextraktes z. B.
durch Chlorophylle in vivo behindert würden.
Da die erfindungsgemäßen Pflanzenextrakte im wesentlichen campher- und
pyrethrinfrei sind, kann es bei diesen Extrakten weder auf Patientenseite noch
auf Herstellerseite zu campher/pyrethrin-spezifischen Allergien kommen.
Die Unteransprüche stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung dar.
Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aufgrund eines
Ausführungsbeispiels, eines Vergleichsbeispiels sowie anhand der Zeichnung.
Es zeigt:
Fig. 1 Ein Blockschema des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 2 Ein Spektrum des erfindungsgemäßen Extraktes und eines
Hexanextraktes, wobei beide Pflanzenextrakte für analytische
Zwecke in etwa gleichen Konzentrationen in Hexan gelöst sind und
die Spektren jeweils bei +20°C im Wellenlängenbereich von 400-
900 nm aufgenommen wurden;
Fig. 3 Ein Absorptionsspektrum von Standardchlorophyllextrakt im
Wellenlängenbereich von 400-900 nm in Hexan, bei einer
Temperatur von +20°C;
In Fig. 1 ist die schematische Darstellung einer CO2-Extraktionsanlage
dargestellt:
Gemahlene Tanacetum parthenium-Droge mit einem reduzierten Wassergehalt von 1-5 Gew.-% wird in die Extraktionsbehälter 1-4 eingefüllt. Allerdings ist es auch möglich, zunächst einen Primärextrakt mittels Ethanol aus Tanacetum parthenium herzustellen und das Lösungsmittel anschließend abzuziehen, so daß sich eine pastöse Masse von grüner Farbe als Primärextrakt ergibt. Diese pastöse Masse kann dann mit Kieselgur als Adsorptionsmittel homogen gemischt und in die Extraktionsbehälter 1-4 eingebracht werden.
Gemahlene Tanacetum parthenium-Droge mit einem reduzierten Wassergehalt von 1-5 Gew.-% wird in die Extraktionsbehälter 1-4 eingefüllt. Allerdings ist es auch möglich, zunächst einen Primärextrakt mittels Ethanol aus Tanacetum parthenium herzustellen und das Lösungsmittel anschließend abzuziehen, so daß sich eine pastöse Masse von grüner Farbe als Primärextrakt ergibt. Diese pastöse Masse kann dann mit Kieselgur als Adsorptionsmittel homogen gemischt und in die Extraktionsbehälter 1-4 eingebracht werden.
CO2 in Bezug auf Druck überkritisch (vorzugsweise 150 bis 350 bar) und in
Bezug auf Temperatur unterkritisch (vorzugsweise +18°C bis +28°C) kommt in
den Extraktionsbehältern 1-4 mit dem zu extrahierenden Material in Kontakt
und extrahiert die erwünschten Inhaltsstoffe (freie und gebundene Fettsäuren,
Sesquiterpenlactone und Carotine) und auch die unerwünschten Inhaltsstoffe
(Chlorophyll, Phyretrine, Campher, Camphen, Cymol). Zweckmäßigerweise
wird zur Extraktion eine Flow-Rate von 50 bis 150 kg CO2/kg Startmaterial
verwendet.
Am oberen Ende des Extraktionsbehälters 4 verläßt über die Leitung 6 ein mit
Fettsäuren, Sesquiterpenlactonen, Carotin, Chlorophyll und teilweise
toxischen Allergenen wie z. B. Pyrethrinen, Campher etc. sowie mit anderen
Extraktbestandteilen angereichertes CO2 den Behälter und gelangt zum Boden
des Abscheidebehälters 5a. Die Abscheidebehälter 5a und 5b sind mit
unterschiedlichen zeolithischen Molekularsieben und mit Adsorptionsmitteln
aus der Gruppe Kieselgel, Kieselgur, Bentoniten, Bleicherde, Aktivkohle,
Magensiumoxid oder Aluminiumoxid gefüllt. In den Abscheidebehältern 5a und
5b herrschen die gleichen Druck- und Temperaturbedingungen wie in den
Extraktionsbehältern 1-4. Die im Behälter 5a befindlichen zeolithischen
Molekularsiebe haben eine innere Oberfläche von ca. 800 m2/g, die im Behälter
5b befindlichen zeolitischen Molekularsiebe haben eine innere Oberfläche von
ca. 1200 m2/g.
Durch die Füllung der Behälter 5a und 5b werden aus dem mit Extrakt
beladenen CO2 Chlorophylle und C20 und mehr C-Atome enthaltende
Allergene, wie z. B. Pyrethrine etc. isobar/isotherm abgeschieden. Dieses so
gereinigte CO2-Extraktgemisch verläßt den Kopf des Behälters 5b über die
Leitung 7, das Druckregelventil 8, wobei der Extraktionsdruck auf unter 75 bar,
vorzugsweise auf 50 bis 70 bar reduziert wird. Das CO2-Extraktgemisch
erreicht dann den Wärmetauscher 9, wo es auf eine für CO2 überkritische
Temperatur, vorzugsweise auf +35°C bis +55°C erwärmt wird.
Unter diesen Druck- und Temperaturbedingungen erfolgt im Abscheidebehälter
10 die Abtrennung des größten Extraktanteiles von dem CO2. Zu diesem
größten Extraktanteil gehören vor allem: nahezu alle freien und gebundenen
Fettsäuren, nahezu alle Sesquiterpenlactone, insbesondere das Parthenolid
und die Carotine, wobei die freien und gebundenen Fettsäuren den
mengenmäßig größten Anteil bilden.
Das aus CO2, Restwasser und leicht flüchtigen, etherischen Allergenen vor
allem Campher etc. bestehende Extraktgemisch, verläßt über den Kopf den
Abscheidebehälter 10, wird über die Leitung 11, das Druckregelventil 12, den
Wärmetauscher 13 schließlich in den Abscheidebehälter 14 geleitet.
Durch das Druckregelventil 12 wird der Abscheidedruck im Behälter 14 auf für
CO2 unterkritische Druckbedingungen (vorzugsweise 40-60 bar) eingestellt.
Die Abscheidetemperatur im Behälter 14 wird durch Wärmetauscher 13 auf
eine für CO2 unterkritische Temperatur, vorzugsweise +15°C-+25°C reguliert.
Unter diesen Bedingungen wird im Abscheidebehälter 14 das reine CO2 von
den restlichen Extraktanteilen, insbesondere Wasser und Campher etc.
abgetrennt.
Das reine CO2 wird über die Leitung 15 zum Verflüssiger 17 geführt, der mit
einer Kühlschlange 16 ausgestattet ist. Von hier wird das flüssige CO2 über die
Druckerhöhungspumpe 18 dem Wärmetauscher 19 zugeführt und steht für den
nächsten Extraktionszyklus bereit.
Zum Öffnen der Extraktionsbehälter (Füllen und Entleeren der Behälter mit
Startmaterial) wird das CO2 entweder direkt über die Leitung 21 abgeblasen
oder über die Leitung 20 der Recycling-Anlage 22 zugeführt, die dann das
flüssige CO2 in den CO2 Vorratsbehälter 23 pumpt.
Änderungen im beschriebenen Anlagensystem sind durchaus möglich, ohne
daß dadurch der Umfang der Erfindung eingeschränkt würde.
Das erfindungsgemäße Verfahren beinhaltet somit eine Kombination von
mehreren verschiedenen Verfahrensschritten, wobei nach der Rücktrocknung
und der CO2-Extraktion eine gezielte, fraktionierte Abscheidung stattfindet, die
durch drei grundsätzlich verschiedene Abscheidungsstufen ermöglicht wird.
Hierdurch hat sich überraschend herausgestellt, daß pharmazeutisch wirksame
Extrakte erhalten werden, welche freie und gebundene Fettsäuren als
mengenmäßig dominierende Inhaltsstoffe enthalten.
Der erfindungsgemäß erhaltene Pflanzenextrakt weist nur noch einen
Chlorophyllgehalt von unter 0,1 ppm, das sind 0,00001%, einen
Pyrethringehalt von unter 1 ppm und einen Camphergehalt von unter 0,2%,
bezogen auf die Masse des Extraktes auf.
Dieser Extrakt hat eine gelbe bis orangerote Farbe, aus der sich bereits durch
die visuelle Inspektion ergibt, daß er quasi chlorophyllfrei ist, da die grüne
Farbe verschwunden ist.
Die Chlorophyllfreiheit beziehungsweise -armut wurde anhand
spektroskopischer Vergleichsmessungen, wie unten und in Fig. 2 und Fig. 3
gezeigt, bestätigt.
Handelsübliches, gemahlenes Pflanzenmaterial von Tanacetum parthenium mit
einer durchschnittlichen Teilchengröße von 0,1 bis 0,2 mm und einem
Wassergehalt von 12,1 Gewichts-Prozent wird bei 80°C auf einen
Wassergehalt von 4,2 Gewichts-Prozent zurückgetrocknet.
Der Parthenolid-Gehalt betrug 0,25% wasserfrei, der Gehalt an freien und
gebundenen Fettsäuren 1,71% wasserfrei, der Gehalt an Pyrethrinen 0,06%
wasserfrei, der Gehalt an etherischen Ölen insgesamt 0,80% wasserfrei
davon sind die Hälfte (0,40%) Campher wasserfrei.
Zur Durchführung der Versuche wurde eine CO2-Extraktionsanlage, im
wesentlichen bestehend aus einem Extraktionsbehälter mit einem Volumen von
ca. 30 L, 2 Behältern mit einem Volumen von jeweils ca. 30 L für die
isobare/isotherme Abscheidungsstufe, einem Behälter mit einem Volumen von
ca. 30 L für die für CO2 in Bezug auf Druck unterkritische und Temperatur
überkritische Abscheidungsstufe und einem Behälter mit einem Volumen von
30 L für die für CO2 in Bezug auf Druck und Temperatur unterkritische
Abscheidungsstufe benutzt.
Der Extraktionsbehälter wurde mit 10 kg des oben genannten
zurückgetrockneten Startmaterials gefüllt.
Der erste Behälter für die isobare/isotherme Abscheidung wurde mit einem
Gemisch aus 5 kg Kieselgel (mittlere Teilchengröße 0,3 mm) und 5 kg eines
zeolithischen Molekularsiebes (innere Oberfläche ca. 820 m2/g) gefüllt. Der
zweite Behälter für die isobare/isotherme Abscheidung wurde mit einem
Gemisch aus Aktivkohle (Teilchengröße 0,05 bis 0,2 mm) und 5 kg eines
zeolithischen Molekularsiebes (innere Oberfläche ca. 1150 m2/g) gefüllt.
In den Extraktionsbehälter wurde CO2 in Bezug auf Druck überkritisch (325 bar)
und in Bezug auf Temperatur unterkritisch (+25°C) gepumpt. Die beiden
Behälter für die isobare/isotherme Abscheidung wurden auf die gleichen Druck-
und Temperaturbedingungen eingestellt.
In den beiden Behältern für die isobare/isotherme Abscheidung wurden
schwerflüchtige, höher molekulare Extraktbestandteile wie Chlorophyll und
Pyrethrine zurückgehalten.
Das CO2-Extrakt-Gemisch, welches aus dem für die isobare/isotherme
Abscheidung vorhandenen zweiten Behälter Stammt, wird in einen weiteren
Abscheidebehälter mit einem für CO2 unterkritischen Druck (65 bar) und einer
für CO2 überkritischen Temperatur (+50°C) geleitet. In diesem Behälter wurde
ein pharmazeutisch wirksamer Extrakt, im wesentlichen bestehend aus dem
Gemisch dominierender freier und gebundener Fettsäuren, sowie den
Sesquiterpenlactonen, insbesondere dem Parthenolid und Carotinen, von dem
CO2 und leichter flüchtigen Extraktbestandteilen getrennt und abgeschieden.
Restwasser und die leichter flüchtigen Extraktbestandteile, wie z. B. Campher
etc. wurden in einem letzten nachgeschalteten Abscheidebehälter bei einem für
CO2 unterkritischen Druck (45 bar) und einer für CO2 unterkritischen
Temperatur (+15°C) abgeschieden.
Die Extraktion war beendet, nachdem 100 kg CO2/kg Startmaterial durch das
gesamte Anlagensystem geströmt waren.
Der gewonnene pharmazeutisch wirksame Extrakt ist weitgehend von
Chlorophyllen und unerwünschten Allergenen, wie z. B. Campher und toxischen
Allergenen wie z. B. Pyrethrinen etc. befreit.
Der Gehalt an Sesquiterpenlactonen und Pyrethrinen wurde mittels HPLC, der
Gehalt an freien und gebundenen Fettsäuren wurde über die Säurezahl bzw.
Verseifungszahl, Campher wurde mittels GC, der Chlorophyllgehalt und
Carotingehalt spektrophotometrisch bestimmt. Der Wassergehalt des Extraktes
wurde nach der Karl-Fischer-Methode bestimmt und beträgt 0,1%.
Die nachfolgend genannten Analysendaten beziehen sich auf wasserfreien
Extrakt:
Ausbeute: 2,63%
Säurezahl: 67,7
freie Fettsäuren bezogen auf Ölsäure: 34,05%
Verseifungszahl: 98,4
Ester bezogen auf Methyloleat: 16,20%
Parthenolid: 7,50%
Carotine: 0,25%
Campher: 0,19%
Pyrethrine: < 1 ppm
Chlorophylle: < 0,1 ppm
Farbe: orange/rot
Konsistenz: pastös
Ausbeute: 2,63%
Säurezahl: 67,7
freie Fettsäuren bezogen auf Ölsäure: 34,05%
Verseifungszahl: 98,4
Ester bezogen auf Methyloleat: 16,20%
Parthenolid: 7,50%
Carotine: 0,25%
Campher: 0,19%
Pyrethrine: < 1 ppm
Chlorophylle: < 0,1 ppm
Farbe: orange/rot
Konsistenz: pastös
Nachdem die EPA 0553 658 keine Abscheidung bzw. keine
Abscheidebedingungen des Extraktes vom CO2 kennt, ist es nicht möglich, ein
direktes Vergleichsbeispiel nachzuarbeiten.
Fig. 2 zeigt jedoch einen Vergleich zwischen den UV/VIS-Spektren des
erfindungsgemäßen Extraktes und einem chlorophyllhaltigen olivgrünen bis
dunkelolivgrünen Hexanextrakt aus Tanacetum parthenium. Die Extrakte wurden
jeweils in Hexan gelöst, in Küvetten gefüllt und spektrophotometrisch untersucht.
Die Einwaagen und Absorbanzen zu den Spektren sind in der nachfolgenden
Tabelle angegeben.
Fig. 2 zeigt zwei Absorptionsspektren, nämlich das Absorptionsspektrum des
erfindungsgemäßen CO2-Extraktes und das Absorptionsspektrum des Hexan-
Extraktes. Fig. 3 zeigt ein Spektrum eines Standardchlorophyllextraktes.
Wie man bei Fig. 2 unmittelbar im Wellenlängenbereich von 400-500 nm
erkennen kann, zeigt der Hexanextrakt eine deutliche Absorbanz in diesem
Bereich an, während der erfindungsgemäße CO2-Extrakt lediglich Absorbanzen
von maximal 0,2 erreicht. Beim Vergleich beider Spektren ist deutlich
erkennbar, daß jeweils die Absorptionsmaxima zwischen 400 und 500 nm
sowie zwischen 600 und 700 nm die entscheidenden Differenzen ausmachen,
die anzeigen, daß der dunkelolivgrüne bis olivgrüne Hexanextrakt signifikante
Chlorophyllmengen enthält, während der Extrakt gemäß der vorliegenden
Erfindung aus spektroskopischer Sicht nahezu chlorophyllfrei ist.
Fig. 3 zeigt die Chlorophyllbanden des Standard-Chlorophyllextraktes im
Bereich zwischen 400-500 nm und 600-700 nm zum Vergleich.
Somit ist der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Extrakt aus
Tanacetum parthenium unter anderem charakterisiert durch verschwindend
geringe Absorptionsbanden in einer Hexanlösung in einem
Wellenlängenbereich von 400-900 nm. Insbesondere die Bande bei 669 nm
weist auf den hohen Chlorophyllanteil des grünen Hexanextraktes hin. Das
Spektrum des erfindungsgemäßen Extraktes (Fig. 2) hingegen zeigt, daß die
entsprechende Bande der Chlorophylle für diesen Extrakt fehlt (Fig. 2).
Die in dem Spektrum des erfindungsgemäßen Extraktes vorhandenen Banden
zwischen 400 nm und 500 nm (mit einer Absorbanz bis 0.2) sind durch die in dem
Extrakt vorhandenen Carotine bedingt. In einem grünen Extrakt sind diese
Banden überlagert. Somit können Carotine in dem erfindungsgemäßen Extrakt
direkt spektrophotometrisch nachgewiesen werden, während dies bei grünen
chlorophyllhaltigen Extrakten ohne den zusätzlichen Aufwand einer
chromatographischen Trennung der Carotine von den Chlorophyllen nicht möglich
ist.
Der in der EP 0 553 658 beschriebene Extrakt, hat wie ein Hexanextrakt aus
Tanacetum parthenium, eine dunkelolivgrüne bis olivgrüne Farbe, die auf
vorhandene Chlorophylle zurückzuführen ist. Der erfindungsgemäße Extrakt ist
aus spektroskopischer Sicht hingegen chlorophyllfrei. Der Extrakt gemäß der
EP 0553 658 hat wie in der EP 0553 658 beschrieben einen Restwassergehalt
von bis zu 5% während der erfindungsgemäße Extrakt durch die
Rücktrocknung der Rohdroge und durch die verschiedenen
Abscheidebedingungen mit einem Restwassergehalt von 0.1% nahezu
wasserfrei ist.
Außerdem sind erfindungsgemäß der mengenmäßig größte Anteil des
Extraktes freie und gebundene Fettsäuren mit angereichertem Parthenolid-
Gehalt. Der Extrakt wie in der EP 0 553 658 beschrieben, enthält als
mengenmäßig dominierenden Bestandteil das Parthenolid und
parthenolidähnliche Verbindungen.
Der erfindungsgemäße Extrakt besitzt zudem den Vorteil, daß er im
wesentlichen von Pyrethrinen und Campher befreit ist.
Der vorliegende Extrakt kann für die Herstellung von Arzneimitteln gegen
Migräne, Asthma, Arthritis, zur Verbesserung des Allgemeinbefindens, jedoch
auch bevorzugt als Nahrungsergänzungsmittel verwendet werden.
Insbesondere läßt er sich wegen des fehlenden Chlorophylls und Wassers
leicht und lagerstabil in Weichgelatinekapseln füllen, ohne daß
Quervernetzungen der Gelatine befürchtet werden müssen.
Beim erfindungsmäßig hergestellten Extrakt ist bemerkenswert, daß der
Parthenolid-Gehalt als Bezugssubstanz zur Standardisierung sehr gut geeignet
ist. Entscheidend für die Wirksamkeit des erfindungsgemäß hergestellten
Extraktes ist nicht die Höhe des Parthenolid-Gehaltes, sondern die
Zusammensetzung durch die Inhaltsstoffe.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung eines pharmazeutisch wirksamen CO2-
Extraktes, der von Chlorophyllen, CO2 und im wesentlichen von
Campher, Pyrethrinen und Wasser befreit ist, aus Tanacetum
parthenium-Pflanzenmaterial, wobei
man das Pflanzenmaterial auf einen Wassergehalt von unter 6 Gew.-% einstellt;
man das Pflanzenmaterial unter für CO2 überkritischen Druck- und unterkritischen Temperaturbedingungen behandelt;
man das mit Extrakt beladene CO2 anschließend drei unterschiedlichen Abscheidestufen zuführt, wobei
die erste Abscheidestufe unter isobaren und isothermen Bedingungen arbeitet, die zweite Abscheidestufe unter für CO2 unterkritischen Druck- und überkritischen Temperaturbedingungen und die dritte Abscheidestufe unter für CO2 unterkritischen Druck- und Temperaturbedingungen arbeitet; und
die isobare/isotherme Abscheidung unter Verwendung von reinen zeolithischen Molekularsieben oder Gemischen aus reinen zeolithischen Molekularsieben oder Gemischen aus reinen Zeolithen und reinen Adsorptionsmitteln erfolgt.
man das Pflanzenmaterial auf einen Wassergehalt von unter 6 Gew.-% einstellt;
man das Pflanzenmaterial unter für CO2 überkritischen Druck- und unterkritischen Temperaturbedingungen behandelt;
man das mit Extrakt beladene CO2 anschließend drei unterschiedlichen Abscheidestufen zuführt, wobei
die erste Abscheidestufe unter isobaren und isothermen Bedingungen arbeitet, die zweite Abscheidestufe unter für CO2 unterkritischen Druck- und überkritischen Temperaturbedingungen und die dritte Abscheidestufe unter für CO2 unterkritischen Druck- und Temperaturbedingungen arbeitet; und
die isobare/isotherme Abscheidung unter Verwendung von reinen zeolithischen Molekularsieben oder Gemischen aus reinen zeolithischen Molekularsieben oder Gemischen aus reinen Zeolithen und reinen Adsorptionsmitteln erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als
Pflanzenmaterial gemahlene Rohdroge oder einen Primärextrakt
einsetzt, der aus zerkleinerten Pflanzen mittels eines organischen
Lösungsmittels mit 3-10 Kohlenstoffatomen hergestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Primärextrakt mit einem Adsorptionsmittel gemischt wird und das
Gemisch aus Primärextrakt und Adsorptionsmittel der Extraktion mit
CO2 unterzogen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Adsorptionsmittel ausgewählt wird aus der Gruppe Kieselgel, Kieselgur,
Bentoniten, Bleicherde, Aktivkohle, insbesondere Magnesiumoxid und
Aluminiumoxid, sowie deren Mischungen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Pflanzenmaterial auf einen Wassergehalt von ca. 0,5 bis 5,5 Gew.-%
eingestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß man das
mit Extrakt beladene, die Extraktionsbehälter verlassende CO2 einer
seriellen Anordnung von wenigstens drei Abscheidebehältern zuleitet.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet,
daß das zur Abscheidung verwendete Adsorptionsmittel Kieselgel,
Kieselgur, Bentonit, Bleicherde, Aktivkohle oder Metalloxid,
insbesondere Magnesiumoxid oder Aluminiumoxid, ist.
8. Pharmazeutisch wirksamer, von Chlorophyllen und im wesentlichen von
Campher, Camphen, Cymol und Pyrethrinen sowie von Wasser befreiter
Pflanzenextrakt mit freien und gebundenen Fettsäuren als
mengenmäßig dominierenden Inhaltsstoffen, erhältlich gemäß einem
Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7.
9. Pflanzenextrakt nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
er Carotine enthält.
10. Pflanzenextrakt nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß er mit dem Sesquiterpenlacton Parthenolid angereichert ist und
andere Sesquiterpenlactone wie Santamann und Reynosin enthält.
11. Pflanzenextrakt nach einem der Ansprüche 8-10, dadurch
gekennzeichnet, daß er als mengenmäßig dominierende Inhaltsstoffe
freie und gebundene Fettsäuren enthält.
12. Verwendung des Pflanzenextrakts gemäß einem der Ansprüche 8 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß er in einem pharmazeutisch
verträglichem Öl gelöst oder suspendiert ist.
13. Verwendung des Pflanzenextrakts gemäß einem der Ansprüche 8 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß er in einem pharmazeutisch
verträglichen Pulver verteilt ist.
14. Verwendung des Pflanzenextrakts gemäß einem der Ansprüche 8 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß er in einer Kapsel aus
Weichgelatine oder Hartgelatine konfektionierbar ist.
15. Verwendung des Pflanzenextraktes gemäß einem der Ansprüche 8 bis
11 als diätetisches Lebensmittel.
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