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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Pflanzenextrakten,
Pflanzenextrakte, die mit diesem Verfahren hergestellt werden können, sowie
die Verwendungen dieser Extrakte.
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Die
Verwendung von Pflanzenmaterialien ist in der Pharmazeutik, Kosmetik
und Diätetik
von großem Interesse,
da sie eine äußerst vielfältige und
breite Quelle von Substanzen mit heilsamen Auswirkungen auf die
menschliche und tierische Physiologie und insbesondere auf die Gesundheit
darstellen.
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Bis
zum heutigen Tage werden die pflanzlichen Präparate, die am häufigsten
für therapeutische
Zwecke verwendet werden, mittels extrahierender Verfahren (Mazeration,
Infusion, Abkochung, Auslaugen usw.) gewonnen, denen allen gemeinsam
ist, daß sie
einen Arbeitsschritt umfassen, in dessen Verlauf man ein Lösungsmittel
(Wasser, Alkohol, Ether usw.) auf die Pflanze oder auf bestimmte
ihrer Teile einwirken läßt, um zu veranlassen,
daß die
Wirkstoffe, von denen bekannt ist, daß sie in der Pflanze vorhanden
sind, von dieser in das Lösungsmittel übergehen.
Man unterscheidet hierbei nach dem Zustand (frisch oder trocken),
in dem sich die Pflanze oder die zu behandelnden Teile befinden,
dem verwendeten Extraktionsverfahren und extrahierenden Lösungsmittel,
zwischen Urtinkturen, alkoholischen Tinkturen, Alkoholaturen und
Extrakten, wobei diese letzteren aus einem zusätzlichen Arbeitsschritt des
Aufkonzentrierens resultieren, der dazu bestimmt ist, ihren Gehalt
an Wirkstoffen zu erhöhen.
Alle diese Präparate
weisen das Merkmal auf, daß sie
nur die anfänglich
in der Pflanze vorhandenen Substanzen beinhalten, die in dem für den Extrahierschritt
verwendeten Lösungsmittel
lösbar
sind.
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Auch
wenn eine große
Anzahl der im Pflanzenreich existierenden Wirksubstanzen jetzt gut
bekannt sind, gibt es dennoch zahlreiche Pflanzenarten, von denen
man weiß,
daß sie
therapeutische Wirkungen besitzen, bei denen aber noch nicht bekannt
ist, welche der in ihnen enthaltenen Substanzen diesen Wirkungen zugrundeliegen.
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Darüber hinaus
stellt es sich heraus, daß in
einer bestimmten Anzahl von Fällen
Substanzen, von denen bekannt ist, daß sie für die therapeutische Wirkung
einer Pflanze verantwortlich sind, bei ihrer vereinzelten Anwendung
nicht den gleichen therapeutischen Nutzen erbringen wie den, der
von der Gesamtheit der Pflanze zur Verfügung gestellt wird. Insofern
könnte
diese therapeutische Wirkung zum Teil mit positiven Synergie- bzw.
Wechselwirkungsphänomenen
zwischen den verschiedenen Bestandteilen der Pflanzen und insbesondere
zwischen den Substanzen, die identifizert sind, und denen, die es
nicht sind, zusammenhängen.
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Schließlich geht
eine große
Anzahl von traditionellen Heilmitteln auf Pflanzenbasis auf Praktiken
aus vergangenen Jahrhunderten zurück, in denen der Begriff eines
Wirkstoffes noch unbekannt war, und es gibt eine ganze Literatur,
welche die Verwendung von Pflanzen in ihrer Gesamtheit zu medizinischen
Zwecken beschreibt.
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Aus
diesem Grund würden
die professionelle Phytotherapeuten gerne bevorzugt über "ganzheitliche" pflanzliche Präparate verfügen, d.
h. solche, die bei einer bestimmten Pflanze alle bekannten und unbekannten aktiven
Inhaltsstoffe dieser Pflanze enthalten, anstelle von gut identifizierten
Wirkstoffen, die sich in einer gereinigten oder teilweise gereinigten
Form darstellen.
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Dies
ist der Grund, warum seit mehreren Jahren eine große Anzahl
von Produkten für
die Phytotherapie in Form von Pulvern vorgeschlagen wurde, die durch
Zerkleinern von trockenen Pflanzen oder durch Gefriertrocknen von
frischen Pflanzen erhalten werden, und die unmittelbar in Gelatinekapseln
oder Pastillen verarbeitet werden, wenn sie zur Verwendung als Medikamente,
kosmetische Produkte oder Nahrungsergänzungsmittel durch die Verbraucher
bestimmt sind. Man kennt des weiteren "vollständige" Suspensionen, die durch Kältebehandlung
der frischen Pflanzen erhalten werden, um so die enzymatischen Reaktionen
zu blockieren. Dennoch weisen alle diese Präparate den schwerwiegenden
Nachteil auf, daß sie
Verbindungen wie Cellulose, Pflanzengummi, Schleimstoffe oder kondensierte
Gerbstoffe enthalten, die nicht nur frei von jeglichem therapeutischen
Nutzen sein, sondern durch ihr Vorhandensein die Bioverfügbarkeit
der Wirkstoffe verringern können.
Darüber
hinaus weiß man,
daß im
Lauf des Trocknens einer Pflanze eine bestimmte Anzahl der in ihr
enthaltenen Verbindungen abgebaut werden, wie etwa die Enzyme und
Vitamine. Darüber
hinaus sind aus trockenen Pflanzen bereitete Pulver nicht dazu geeignet,
die Vollständigkeit
der anfänglich
in diesen Pflanzen vorhandenen Wirksubstanzen wiederherzustellen.
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Die
Verwirklichung von "ganzheitlichen" pflanzlichen Präparaten
mittels Wiederherstellung, d. h. durch Vereinigen der verschiedenen
Wirksubstanzen, von denen angenommen wird, daß sie in einer bestimmten Pflanze
vorhanden sind, ist insofern nicht durchführbar, als sich herausstellt,
daß – obwohl
der biochemische Gehalt der Pflanzen zum Großteil durch die Analyse bestimmt
werden kann – bestimmte
Inhaltsstoffe der Pflanzenmaterialien selbst durch sehr leistungsfähige Analysetechniken
wie Flüssigphasen-
oder Gasphasenchromatographien in Verbindung mit Massenspektrometrie
nicht erfaßt
werden können.
Dies ist insbesondere bei Substanzen der Fall, die als Spuren vorliegen,
und solchen, die sehr komplizierte Strukturen aufweisen, wie Polyphenole,
Proteine und Polysaccharide.
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Der
Erfinder hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, ein Verfahren zur
Verfügung
zu stellen, das es auf eine allgemeine Weise ermöglicht, Präparate herzustellen, deren
Zusammensetzung so nahe wie möglich bei
dem biochemischen Gehalt der Pflanzenmaterialien liegt, von denen
ausgehend sie angefertigt wurden, und dennoch von den Inhaltsstoffen
befreit sind, die keinen Nutzen aufweisen, vom Typ Cellulose, Pflanzengummi,
Schleimstoffe und anderen.
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Der
Erfinder hat es sich insbesondere zur Aufgabe gemacht, ein Verfahren
zur Verfügung
zu stellen, welches das Vorhandensein in diesen Präparaten
aller Inhaltsstoffe gewährleistet,
die an den Vitalfunktionen der Pflanzenmaterialien beteilgt sind,
nämlich
dem Zellkatabolismus für
alle Organe und der Photosynthese für die chlorophyllischen Organe,
sowie des Großteils
der aus dem "Sekundärmetabolismus" stammenden Inhaltsstoffe,
und die meistens diejenigen Wirksubstanzen darstellen, die für Phytotherapeuthen
von Interesse sind.
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Der
Erfinder hat es sich des weiteren zur Aufgabe gemacht, ein Extraktionsverfahren
zur Verfügung zu
stellen, das überdies
gewährleistet,
daß alle
in diesen Präparate
vorhandenen Inhaltsstoffe, einschließlich der unbeständigsten,
ihre biochemische Integrität
und somit ihre gesamte Wirkfähigkeit
bewahrt haben.
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Der
Erfinder hat sich des weiteren das Ziel gesetzt, ein Verfahren zur
Verfügung
zu stellen, das die obengenannten Vorteile besitzt und dennoch Durchführungskosten
aufweist, die mit den industriellen Erfordernissen vereinbar sind.
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Diese
Aufgaben werden erfindungsgemäß gelöst durch
ein Verfahren zur Herstellung eines Pflanzenextrakts, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß es
folgende Schritte umfaßt:
- – Einfrieren
der gesamten Pflanze oder der aktiven Teile dieser Pflanze bei einer
Temperatur unter oder gleich –10°C,
- – Zerkleinern
dieser Pflanze oder ihrer aktiven Teile bei einer Temperatur von
dieser Pflanze oder von deren aktiven Teilen unter oder gleich –20°C,
- – wenigstens
einem Auspressen des Saftes des zerkleinerten Gutes, wobei das Auspressen
bei einer Temperatur des zerkleinerten Gutes zwischen ca. –5 und 0°C durchgeführt wird,
- – wenigstens
einem Auslaugen des Rückstands
des Auspressens mit einem mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel,
dieses Auslaugen bei einer Temperatur des Rückstands von zwischen ca. 0
und 25°C
durchgeführt
wird, und
- – Vereinigen
des Saftes und der vom Auslaugen stammenden Extraktionslösungen zu
einem Extrakt nach einem eventuellen Aufkonzentrieren der Extraktionslösungen.
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Im
vorstehenden und im nachfolgenden sind unter den "aktiven Teilen" einer Pflanze diejenigen
ihrer Teile zu verstehen, von denen es heißt, daß ihr Gehalt an Wirkstoffen
am höchsten
ist, und die deswegen bevorzugt für die Herstellung von Extrakten
verwendet werden. Je nach den Pflanzenarten können diese Teile oberirdisch
(Stiele bzw. Stengel, Blätter,
Blüten
und Blütenstände, Rinden,
Beeren, Fruchtzapfen, Früchte,
holzige Teile usw.) oder unterirdisch (Wurzeln, Rhizome, Knollen
usw.) sein.
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Erfindungsgemäß erfolgt
das Einfrieren der Pflanze oder von deren aktiven Teilen mit geringstmöglicher
Verzögerung
nach ihrer Ernte, bevorzugt nach höchstens 12 Stunden, um die
Gefahren eines Austrocknens oder Fermentierens dieser Pflanze oder
von deren aktiven Teilen und somit einen Abbau ihrer Inhaltsstoffe
einzuschränken.
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Aus
den gleichen Gründen
werden die Pflanze bzw. ihre aktiven Teile, wenn das Einfrieren
nicht am Ernteort vorgenommen werden kann, vorteilhaft in einem
abgeschlossenen Raum mit einer Innentemperatur von unter oder gleich
15°C, bevorzugt
ca. 4°C,
wie etwa einem mit einer positiven Kühlung ausgerüsteten Kühllaster
zum Ort des Einfrierens transportiert.
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Gemäß einer
ersten bevorzugten erfindungsgemäßen Maßnahme des
Verfahrens wird das Einfrieren der Pflanze oder von deren aktiven
Teilen durchgeführt,
indem man sie in flüssigen
Stickstoff eintaucht, in welchem Fall die Pflanze oder ihre aktiven
Teile in flüssigen
Stickstoff getaucht und dort gehalten werden, bis die thermischen Übertragungen
zwischen ihnen und dem Stickstoff aufgehört haben, was durch eine Stabilisierung
des Aufsprudelns des flüssigen
Stickstoffs festgestellt wird.
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Jedoch
ist es auch möglich,
dieses Einfrieren auf andere Weisen durchzuführen, wie z. B. durch Besprengen
der Pflanze oder ihrer aktiven Teile mit flüssigem Stickstoff, oder indem
sie einfach in einen Gefrierschrank gelegt werden.
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Nach
dem Gefrieren werden die Pflanze bzw. ihre aktiven Teile entweder
unmittelbar oder auf andere Weise einem Zerkleinern unterzogen,
das vorgenommen wird, während
die Pflanze bzw. ihre aktiven Teile eine Temperature von unter oder
gleich –20°C aufweisen,
beispielsweise in einer Hammermühle
oder einer Messermühle,
die wiederum durch eine Zuleitung von flüssigem Stickstoff an der Brechwalze
gekühlt
ist, um so jegliche Gefahr des Auftauens des zerkleinerten Gutes
zu vermeiden ungeachtet der Erwärmungserscheinungen,
die dem Zerkleinern zu eigen sind. Die Temperatur, welche die Pflanze
bzw. ihre aktiven Teile zum Zeitpunkt des Zerkleinerns aufweisen,
bedingt ihre Starrheit und somit die Leichtigkeit, mit der sie zerkleinert werden
können,
und ist vorteilhaft so gewählt,
daß das
Zerkleinern mit einer Schnelligkeit abläuft, die derjenigen vergleichbar
ist, mit der es ablaufen würde,
wenn es an eben dieser Pflanze oder deren aktiven Teilen im trockenen
Zustand vorgenommen würde.
Daher können
auf eine allgemeine Weise sehr holzige Pflanzen wie Splintholz von
Linde und Heidekraut einfach bei Temperaturen von zwischen –20 und –50°C zerkleinert
werde, während
an Harzen und/oder Fettsubstanzen reiche Pflanzen wie Blätter von Ölbaum und
Avocados eher die Verwendung von Temperaturen von unter –100°C erfordern.
Was Pflanzen betrifft, die weder besonderes holzig noch insbesondere
reich an Harzen und/oder Fettsubstanzen sind, wie Passionsblume
und Johanniskraut, so wird ihr Zerkleinern im allgemeinen in einem
Temperaturbereich von zwischen –50
und –100°C vorgenommen.
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Weiterhin
wird das Zerkleinern in dem Maße,
in dem das zerkleinerte Gut darauffolgend einem oder mehreren Auslaugschritten
unterzogen werden soll, bevorzugt bis zum Erhalt eines Pulvers mit
einer Granulometrie von zwischen ca. 0,1 und 2 mm durchgeführt. Ein
gröber
zerkleinertes Gut ist nämlich
mittels Auslaugen schwieriger zu erschöpfen, da die Lösungsmittel
zu schnell ablaufen und es nicht schaffen, die im Inneren der zerkleinerten
Elemente befindlichen Zellen zu erreichen, wohingegen ein zu feines
Pulver in seiner Masse nur übermäßig feine
Zwischenräume
läßt, in denen
die Lösungsmittel
zurückgehalten
werden und das Ablaufen der gebildeten Lösungen sowie ihr Ersetzen durch
neue Extraktionsflüssigkeit
behindern.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Maßnahme
des erfindungsgemäßen Verfahrens
umfaßt
dieses des weiteren zwischen dem Zerkleinern der Pflanze bzw. von
deren aktiven Teilen und dem Auspressen des Saftes des zerkleinerten
Gutes einen Schritt des Messens des Wassergehaltes des zerkleinerten
Gutes, der an einer Probe desselben durchgeführt wird, während der Rest des zerkleinerten
Gutes gefroren gehalten wird.
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Weiterhin
umfaßt
das Verfahren, falls erforderlich, die Zugabe einer ausreichenden
Menge Wasser zu dem zerkleinerten Gut für den Erhalt einer Mischung
mit einem Wassergehalt von zwischen ca. 85 und 95%; hier hat der
Erfinder nämlich
festgestellt, daß das
Auspressen des Saftes des zerkleinerten Gut umso besser vonstatten
geht, wenn das zerkleinerte Gut einen solchen Wassergehalt aufweist.
Dieser Wassergehalt kann mit irgendeinem der klassischen Verfahren
bestimmt werden, die angewendet werden, um den Flüssigkeitsanteil
eines Präparates
zu messen, wie etwa demjenigen, das darin besteht, den Gewichtsunterschied
des Präparates
vor und nach dem Entwässern
festzustellen, oder dem KARL-FISCHER-Verfahren.
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Erfindungsgemäß wird das
Auspressen des Saftes des zerkleinerten Gutes durchgeführt, während sich
das zerkleinerte Gut an der Grenze zum Auftauen befindet, d. h.
in der Praxis eine Temperatur von zwischen –5 und 0°C aufweist. Nachdem die Temperatur
dieses zerkleinerten Gutes zu dem Zeitpunkt, an dem man sich entschließt, den
Saft auszupressen, niedriger als diejenige ist, die gewählt wurde,
um dieses Auspressen vorzunehmen, sieht die Erfindung daher vor,
dieses zerkleinerte Gut vorausgehend zu erwärmen, wobei es bevorzugt bei
Umgebungstemperatur (ca. 20–25°C) plaziert
und belassen wird, so daß vermieden
wird, daß es
einen Temperaturschock erfährt,
und zwar bis seine Temperatur den gewünschten Wert erreicht.
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Gemäß wieder
einer anderen bevorzugten Maßnahme
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das Auspressen des Saftes des zerkleinerten Gutes durch Pressen
desselben durchgeführt,
beispielsweise mit einer Spindelpresse (oder COLAS-Presse) oder
einer hydraulischen Presse. Als Variante ist es möglich, ein
Gewebe zu verwenden, in welchem das zerkleinerte Gut eingeschlossen
und eine länger
andauernden Auswinden unterzogen wird. Des weiteren kann dieser
Schritt auf Wunsch wiederholt werden.
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Der
dadurch erhaltene Saft enthält
den Großteil
der Enzyme der Pflanze, und im allgemeinen die wesentlichen, für den "Primärmetabolismus" benötigten Inhaltsstoffe.
Des weiteren beinhaltet er in Lösung
befindliche Substanzen, aber auch in Suspension befindliche Zellbestandteile,
die für
diesen Metabolismus nützlich sind,
wie etwa Chloroplasten, Mitochondrien und weitere zelluläre Organiten.
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Gemäß wieder
einer anderen bevorzugten Maßnahme
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird dieser Saft daraufhin von allen in ihm enthaltenen Bestandteilen
befreit, deren Größe gleich
oder größer als
200 μm oder
sogar 100 μm
ist, vorteilhafterweise mittels einer Kaltfiltration, z. B. über ein
Sieb mit Maschen mit einer Größe von zwischen
100 und 200 μm.
Hierdurch werden die voluminöseren
Abfallpflanzenmaterialien und somit die Mehrzahl der Bestandteile
wie Cellulose, Pflanzengummis und Schleimstoffe entfernt, welche die
Bioverfügbarkeit
der Wirksubstanzen behindern könnten,
wobei gleichzeitig alle zellulären
Organiten bewahrt bleiben. Daraufhin wird der Saft vorteilhaft bei
einer Temperatur unter oder gleich –18°C aufbewahrt.
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Gemäß der Erfindung
wird das, was von dem zerkleinerten Gut nach dem Auspressen seines
Saftes übrig
ist, wenigstens einem Auslaugen (auch bekannt unter der Bezeichnung
Perkolation) mit einem organischen Lösungsmittel unterzogen, das
mit Wasser mischbar ist, was geeignet ist, die aus dem "Sekundärmetabolismus" der Pflanze stammenden
Inhaltsstoffe (Heteroside, Polyphenole, Alkaloide, Triterpene, Sterine
usw.) zu extrahieren, wobei dieses Auslaugen bei einer Temperatur
des Rückstands
des Auspressens des Saftes des zerkleinerten Gutes von zwischen
0 und 25°C
durchgeführt wird.
Beispielhaft für
organische Lösungsmittel,
die im Verlauf dieses Auslaugens eingesetzt werden können, wären Ethanol,
Methanol, Aceton, Acetonitril, Tetrahydrofuran, und deren Mischungen
zu nennen.
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Gemäß einer
ersten bevorzugten Ausführungsweise
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Rückstand
des Auspressens des Saftes des zerkleinerten Gutes einem Auslaugen
mit einem organischen Lösungsmittel
unterzogen, vorteilhaft Ethanol, dessen Titer im Verlauf des Auslaugens
progressiv erhöht
wird, bevorzugt auf gleichmäßige Weise,
beispielsweise durch Anwendung eines linearen Gradienten. Vorteilhaft wird
dieses Auslaugen mit Wasser begonnen und dann mit dem organischen
Lösungsmittel
weitergeführt,
bis dessen Titer 100% erreicht.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsweise
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Rückstand
des Auspressens des Saftes des zerkleinerten Gutes mehreren aufeinanderfolgenden
Auslaugungen unterzogen, die sämtlich
mit dem selben organischen Lösungsmittel
bewirkt werden, vorteilhaft mit Ethanol, wobei aber dieses Lösungsmittel
mit von einem Auslaugen zum nächsten
zunehmenden Titern verwendet wird.
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Als
Variante kann der Rückstand
des Auspressens des Saftes des zerkleinerten Gutes auch mehreren aufeinanderfolgenden
Auslaugungen unterzogen werden, die mit organischen Lösungsmitteln
durchgeführt werden,
die von einem Auslaugen zum anderen verschieden sind, mit Titern,
die identisch sein können
oder auch nicht.
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Gemäß der Erfindung
können
diese Auslaugungen durchgeführt
werden, indem entweder der Rückstand
des Auspressens des Saftes des zerkleinerten Gutes bei einer konstanten
Temperatur gehalten wird, oder indem die Temperatur dieses Rückstandes
progressiv erhöht
wird – was
bewirkt, daß sich
die Geschwindigkeit erhöht,
mit der die Substanzen extrahiert werden – und insbesondere, indem man
sie von 0 bis 25°C ansteigen
läßt, wohlgemerkt
aber ohne diesen letzteren Wert zu übersteigen, um die Möglichkeit
eines Abbaus dieser Substanzen zu vermeiden.
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Um
zu vermeiden, daß die
im Extrakt vorliegenden aktiven Inhaltsstoffe der Pflanze oder von
deren aktiven Teilen nach der Bereitung des Extraktes darauffolgend
abgebaut werden, insbesondere im Verlauf der Phasen der Lagerung
und des Transportes dieses Extraktes, ist es im Rahmen der vorliegenden
Erfindung bevorzugt, diesen Extrakt derart zu bereiten, daß er in
trockener Form vorliegt oder in Lösung in einem nicht-flüchtigen
organischen Lösungsmittel,
das mit Wasser mischbar und nicht toxisch ist, wasserfrei, oder
gegebenenfalls in Verbindung mit einer geringen Menge Wasser, d.
h. von höchstens
gleich 15%.
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Falls
die Herstellung eines Trockenextraktes gewünscht ist, sieht die Erfindung
vor, bevorzugt ein Aufkonzentrieren der aus dem Auslaugungsvorgang
bzw. den Auslaugungsvorgängen
stammenden Extraktionslösungen
vorzunehmen, wodurch das bzw. die organische(n) Lösungsmitteln
entfernt und das Wasservolumen verringert werden, bevor man diese
Extraktionslösungen
und den aus dem Auspressen des zerkleinerten Gutes resultierenden
Saft vereinigt.
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In
diesem Fall werden die Extraktionslösungen, die wäßrig, hydroorganisch
oder rein organisch sein können,
vorteilhaft vereinigt, daraufhin unter Varkuum, bei einem verringerten
Druck und bei einer Temperatur von höchstens 35°C bis zum Erhalt einer wäßrigen Restlösung aufkonzentriert,
deren Volumen in Abhängigkeit von
der endgültigen
Konzentration an Trockenmaterialien gewählt ist, die mit einem Gefriertrocknen
unter guten Bedingungen kompatibel ist, d. h. unter oder gleich
25% Trockenmaterialien.
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In
der Praxis wird dieses Volumen ausgehend von dem jeweiligen Gehalt
an Trockenmaterialien der Extraktionslösungen und an dem aus dem Auspressen
des zerkleinerten Gutes resultierenden Saft bestimmt, die zuvor
an Proben davon gemessen werden, z. B. indem sie einer Entwässerung
unterzogen werden.
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Diese
wäßrige Restlösung wird
dem Saft zugegeben, der aus dem Auspressen des zerkleinerten Gutes
resultiert, gegebenenfalls nach seinem Auftauen, und das Ganze wird,
bevorzugt durch Gefriertrocknen, getrocknet und homogenisiert.
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Das
somit erhaltene Pulver kann als solche beispielsweise als Gelatinekapseln,
Säckchen
oder Pastillen abgepackt werden, oder auch in einer nicht-wäßrigen Flüssigkeit
wie etwa einem Pflanzenöl
oder einem Fettlösungsmittel,
das ist im Hinblick auf seine Verwendung durch die Verbraucher als
Medikament, kosmetisches Produkt oder Nahrungsergänzungsmittel
physiologisch unbedenklich ist, suspendiert werden. Es kann weiterhin
als Ausgangsmaterial für
die Bereitung von komplexeren Formulierungen für medikamentöse, kosmetische
oder Ernährungszwecke
dienen, und in Form von Gelatinekapseln, Granulaten, Pastillen oder
Tabletten vorliegen.
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Falls
es gewünscht
wird, einen Extrakt in Lösung
in einem organischen Lösungsmittel
herzustellen, das nicht flüchtig,
mit Wasser mischbar und nicht toxisch ist, sieht die Erfindung vor,
den aus diesem Auslaugeschritt bzw. diesen Auslaugeschritten stammenden
Extraktionslösungen
dieses Lösungsmittel
zuzugeben, das vorteilhaft unter Glycerin, Monopropylenglycol, und
Glucose- und Fructosesirups ausgewählt ist. Das Volumen des nicht-flüchtigen
organischen Lösungsmittels,
das diesen Extraktionslösungen
zugegeben wird, wird in Abhängigkeit
von der endgültigen
Konzentration an aktiven Inhaltsstoffen, die dem Extrakt verliehen
werden soll (da dieses Lösungsmittel
nicht-flüchtig
ist, wird es im Verlauf der Aufkonzentrierschritte nicht entfernt),
zugegeben und wird auch hier ausgehend von den Gehalten an Trockenmaterialien
in den Extraktionslösungen und
dem aus dem Auspressens des zerkleinerten Gutes resultierenden Saft
bestimmt.
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Daraufhin
werden die Extraktionslösungen
und der aus dem Auspressen des zerkleinerten Gutes resultierende
Saft vereinigt, gegenenfalls nach dem Auftauen des letzteren, und
das Ganze wird so aufkonzentiert, daß die organischen Lösungsmittel
außer
dem genannten nicht-flüchtigen
Lösungsmittel
sowie das Wasser entfernt werden, oder das Wasservolumen reduziert
wird, bis man das Wasservolumen erhält, das in dem Extrakt belassen
werden soll. Auch hierbei werden diese Aufkonzentrierschritte unter
Vakuum, bei reduziertem Druck und bei einer Temperatur von höchstens
35°C durchgeführt.
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Gegebenenfalls
nach einer Filtration kann der somit erhaltene flüssige Extrakt
beispielsweise in Ampullen, Fläschchen
oder Kapseln für
seine Verwendung durch die Verbraucher als Medikament, kosmetisches Produkt
oder Nahrungsergänzungsmittel
abgepackt werden. Er kann auch als Ausgangsmaterial für die Bereitung
von komplexeren Formulierungen für
medikamentöse,
kosmetische oder Ernährungszwecke
dienen, die in Form von Lösungen,
Suspensionen, Emulsionen oder Mikroemulsionen vorliegen.
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Falls
die Pflanze oder ihre aktiven Teile reich an lipophilen Produkten
vom Typ Terpene, Fettsäuren, Lipide, ätherische Öle oder
Wachse sind, kann der Rückstand
des Auspressens des Saftes des zerkleinerten Gutes nach Abschluß des Auslaugschrittes
bzw. der Auslaugschritte mit dem bzw. den mit Wasser mischbaren organischen
Lösungsmittel(n)
wenigstens einem zusätzlichen
Auslaugen unterzogen werden, das mit Hilfe eines organischen Lösungsmittels
durchgeführt
wird, das nicht mit Wasser mischbar ist, aber mit dem organischen
Lösungsmittel
mischbar ist, das im Verlauf des vorausgegangenen Auslaugens verwendet
wurde, oder, falls mehrfaches Auslaugen vorgenommen wird, mit dem
organischen Lösungsmittel
mischbar ist, das im Verlauf des letzten Auslaugens verwendet wurde,
wobei die Temperatur dieses Rückstandes
zwischen 0 und 25°C liegt.
Als Beispiele für
organische Lösungsmittel,
die im Verlauf dieses zusätzlichen
Auslaugens verwendet werden können,
lassen sich Butanol, Ether, Ethylacetat, Dichlormethan, Hexan und
deren Mischungen nennen.
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Als
Variante kann das nach Abschluß des
Auslaugschrittes bzw. der Auslaugschritte mit dem bzw. den mit Wasser
mischbaren organischen Lösungsmittel(n)
verbleibende zerkleinerte Gut wenigstens einer Mazeration in einem
mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel vom Typ Butanol,
Ether, Ethylacetat, Dichlormethan, Hexan und deren Mischungen unterzogen
werden. Diese Mazeration wird bevorzugt vorgenommen, nachdem der
Rückstand
des Auslaugschrittes bzw. der Auslaugschritte einem Auspreßschritt
vorteilhaft mittels Pressen unterzogen wurde, der es gestattet,
das bzw. die in diesem Rückstand
verbliebene(n) organische(n) Lösungsmittel
(sowie die darin enthaltenen Substanzen) zurückzugewinnen.
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Auf
jeden Fall werden die erhaltenen Extraktionslösungen (Auslaugungsprodukte
oder Mazerate) einem Verdampfen bei Atmosphärendruck und bei einer Temperatur
in der Größenordnung
von 45°C
unterzogen, was zum Erhalt eines trockenen Rückstands im Fall von Auslaugungsprodukten,
oder eines pastösen
Extraktes im Fall von Mazeraten, führt, der dann dem trockenen
oder flüssigen
Extrakt beigemischt werden kann, der aus dem Auslaugschritt bzw.
den Auslaugschritten stammt, die mit dem bzw. den mit Wasser mischbaren organischen
Lösungsmittel(n)
durchgeführt
wurden, um einen "ganzheitlichen" Extrakt zu erhalten.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Maßnahme
des erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht dieses darüber
hinaus vor, eine Probe des erhaltenen Extraktes mindestens einem
metabolischer Funktionstest zu unterziehen, mit dem bestätigt werden
kann, daß die
biochemische Integrität
der aktiven Inhaltsstoffe der Pflanze bzw. von deren aktiven Teilen
im Verlauf ihrer Extraktion bewahrt wurde.
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Auf
vorteilhafte Weise umfaßt
dieser metabolischer Funktionstest die Messung der dem Extrakt innewohnenden
katabolischen Atmungsaktivität.
Im Fall eines Extraktes, der aus einer chlorophyllhaltigen Pflanze bereitet
wurde, kann er durch eine Messung der dem Extrakt innewohnenden
photosynthetischen metabolischen Aktivität ergänzt sein.
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Die
einem Extrakt innewohnende katabolische Atmungsaktivität kann gemessen
werden durch Bestimmen der Zeit (t1), die
eine in einem mit Sauerstoff gesättigten
destillierten Wasser angeordnete Probe dieses Extraktes braucht,
um den Sauerstoffgehalt dieses Wassers um 50% zu senken, und der
Zeit (t0), welche dieses gleiche Wasser
unter den gleichen Bedingungen spontan braucht, damit es 50% seines
Sauerstoffgehaltes verliert, und Berechnen des Verhältnisses
zwischen (t1–t0)
und dem Gewicht (P) der getesteten Extraktprobe.
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Was
die dem Extrakt innewohnende photosynthetische metabolische Aktivität betrifft,
so kann diese gemessen werden durch Bestimmen der Zeit (tp), die eine in einem destillierten Wasser
mit einem Sauerstoffgehalt von 30% angeordnete Probe des Extraktes
braucht, um in Gegenwart von Licht den Sauerstoffgehalt dieses Wassers
auf einen Wert von 50% ansteigen zu lassen, und Berechnen des Verhältnisses
zwischen (tp) und dem Gewicht (P) der getesteten
Extraktprobe.
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Dieser
metabolischer Funktionstest kann auch späterhin verwendet werden, um
den Erhaltungszustand des Extraktes im Verlauf der Zeit zu bewerten,
und somit für
diesen Extrakt ein Ablaufdatum festzulegen.
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Die
Erfindung hat weiterhin einen Pflanzenextrakt zum Gegenstand, der
dadurch gekennzeichnet ist, daß er
durch ein Verfahren gemäß der vorstehenden
Definition herstellbar ist.
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Gemäß der Erfindung
besitzt ein solcher Extrakt eine nachweisbare metabolische Aktivität.
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Die
Erfindung hat auch diesen Pflanzenextrakt als Medikament, kosmetisches
Produkt oder Nahrungsergänzungsmittel
zum Gegenstand.
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Die
Erfindung hat darüber
hinaus die Verwendung eines solchen Extraktes für die Bereitung eines Medikamentes,
einer kosmetischen Zusammensetzung oder eines Nahrungsergänzungsmittels
zum Gegenstand.
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Ein
besseres Verständnis
der Erfindung ergibt sich unter Zuhilfenahme der nachfolgenden Beschreibung,
die sich auf Ausführungsbeispiele
des Verfahrens zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Pflanzenextrakts,
der Durchführung
des metabolischer Funktionstest an auf diese Weise bereiteten Extrakten,
und ausgehend von diesen Extrakten erstellten Formulierungen bezieht.
Es dürfte
dabei verständlich
sein, daß diese Beispiele
einzig zur Veranschaulichung der Erfindung gegeben werden und keinesfalls
eine Einschränkung darstellen.
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BEISPIEL 1: Herstellung
eines Extraktes von oberirdischen Teilen von Passiflora incarnata
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10
kg blühende
oberirdische Teile der Passionsblume (Passiflora incarnata) werden
geerntet und dann innerhalb von 12 Stunden bei einer Temperatur
von 4°C
zur Anlage für
die Herstellung des Extraktes transportiert, oder werden sofort
mittels Eintauchen in flüssigen
Stickstoff eingefroren.
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Daraufhin
werden diese oberirdischen Teile sofort einem Zerkleinern bei einer
Temperatur von –70°C in einer
Hammermühle
unterzogen, die selbst durch eine Zuleitung von flüssigem Stickstoff
an der Brechwalze gekühlt
ist, bis zum Erhalt eines Pulvers mit einer Granulometrie von zwischen
1 und 2 mm.
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Man
bestimmt ihren Wassergehalt an einer Probe von 10 g, während das
aus dem Zerkleinern resultierende Pulver bei –18°C gefroren gehalten wird. Dieser
Gehalt beträgt
82%. Dem gefrorenen Pulver werden 3 Liter destilliertes Wasser zugegeben,
so daß man
einen Wassergehalt von 85% erhält.
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Das
Ganze läßt man spontan
bei der Umgebungstemperatur wieder aufwärmen, bis es eine Temperatur
von –5°C hat, und
unterzieht es dann einem Auspressen in einer Spindelpresse, um den
Saft daraus auszupressen. Man erhält 6,2 Liter konzentrierten Saft
mit 8,4% Trockenmaterialien, was ein Gesamtgewicht der Trockenmaterialien
von 521 g darstellt.
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Der
durch Pressen erhaltene Saft wird über ein 100 μm-Sieb filtriert.
Anschließend
wird er auf Platten mit –40°C schnell
gefroren und bei –18°C aufbewahrt.
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Der
Preßrückstand
wird einem Auslaugen unterzogen, das durchgeführt wird, indem die Temperatur dieses
Rückstands
progressiv von 0 auf 25°C
erhöht
wird und indem ein linearer Gradient von Ethanol mit einem von 0%
bis 100% zunehmenden Titer verwendet wird, der mittels zweier Dosierpumpen
erhalten wird, welche das Wasser und das Ethanol in einen Pufferspeicher
von 1 Liter zudosieren, der stromaufwärts vom Auslaugungstank angeordnet
ist.
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Zu
diesem Zweck wird der Preßrückstand
in einem Siebkorb aus rostfreiem Stahl mit einer Maschenweite von
200 μm angeordnet,
der wiederum in einem Tank aus rostfreiem Stahl mit einem Fassungsvermögen von
50 Litern angeordnet ist, mit einem mittigen Auslaß durch
den Boden und thermostatiert durch eine Doppelhülle, die mit einem Heizsystem
versehen ist. Dieser Tank wird ständig unter Rühren gehalten.
Der Rückstand
des zerkleinerten Gutes wird in 50 Liter destilliertes Wasser mit
einer Temperatur von 1°C
eingetaucht, woraufhin dem Tank bei einem gleichbleibenden Pegel,
der durch eine Niveausonde geregelt wird, welche mit einem am Auslaß im Tankboden
angeordneten Elektroventil verbunden ist, mit einer Rate von 1 Liter/h
der lineare Gradient von Wasser/Ethanol zugeführt wird. Dieser Arbeitsschritt
wird derart geregelt, daß der
Gradient innerhalb von 48 Stunden 100% Ethanol erreicht. Während dieser
Zeit werden 48 Liter Lösungsmittel
zugeführt.
Des weiteren ist das Heizsystem der Doppelhülle des Tanks so geregelt,
daß die
Innentemperatur des Tanks während
dieser Zeitdauer progressiv von 0 bis 25°C ansteigt.
-
Die
aufgefangenen Extraktionslösungen
werden kontinuierlich bei –18°C gehalten.
Dann, nach dem Auftauen, werden sie vereinigt und unter reduziertem
Druck (ca. 45 mbar) und bei einer Temperatur von 30°C bis zum
Erhalt von 5 Litern einer wäßrigen Restlösung aufkonzentriert.
-
Der
Saft wiederum wird aufgetaut, dann dieser wäßrigen Restlösung zugegeben,
und das Ganze gefriergetrocknet. Man erhält auf diese Weise 853 g eines
Pulvers, das 4,4% Wasser enthält.
-
BEISPIEL 2: Metabolischer
Funktionstest eines Extraktes von oberirdischen Teilen von Passiflora
incarnata
-
Der
Extrakt von oberirdischen Teilen der Passionsblume, der gemäß Beispiel
1 erhalten wurde, wird einem metabolischen Funktionstest unterzogen.
-
Hierzu
werden in einer durchsichtigen zylindrischen Zelle mit Doppelwänden und
einer Höhe
von 5 cm und einem Durchmesser von 3 cm (Gesamtvolumen: ca. 35 ml)
20 ml destilliertes Wasser eingesetzt, dessen Temperatur auf 30°C gehalten
wird durch Zirkulation eines thermostatischen Fluids in der doppelten
Wand des Behälters,
das permanent ohne Erzeugung von Turbulenzen oder Strudeln durch
einen magnetisierten Stab gerührt
wird.
-
Der
Gehalt an Sauerstoff, der in diesem Wasser gelöst ist, wird mittels einer
galvanischen Sonde zur Messung des gelösten Sauerstoffs gemessen,
die mit einer daran angepaßten
Meßapparatur
verbunden ist, und der Wert dieses Gehalts wird aufgezeichnet.
-
In
das Wasser wird Luft mit einem Durchsatz von 50 ml/min eingeperlt,
bis der Gehalt von gelöstem Sauerstoff
einen stabilen Maximalwert erreicht, welcher einer Sättigung
unter experimentellen Bedingungen entspricht. Nach der Stabilisierung
wird die Zuführung
von Luft unterbrochen und die progressive Verminderung des Anteils
an gelöstem
Sauerstoff registriert. Es wird die Zeit bestimmt, die für eine 50%-ige
Verminderung dieses Anteils nötig
ist. Die Zeit t0, welche diese Bezugszeit
darstellt, beträgt
3,65 Minuten.
-
Es
wird erneut Luft eingeperlt, bis der anfängliche Sättigungsanteil erreicht wird.
Die Luftzufuhr wird unterbrochen. Dann wird 1 g gefriergetrockneter
Passionsblumenextrakt zugegeben, und die progressive Verminderung
des Anteils an gelöstem
Sauerstoff registriert.
-
Es
wird die Zeit t1 bestimmt, die für eine Verminderung
dieses Anteils um 50% benötigt
wird. Ihr Wert beträgt
1,05 Minuten.
-
Der
Unterschied tr zwischen t1 und
t0 ist gleich 2,60 Minuten.
-
Die
dem Extrakt innewohnende katabolische Atmungsaktivität wird bestimmt
durch das Verhältnis:
tr/P, das gleich 2,60 min/g ist.
-
Man
läßt den Gehalt
an gelöstem
Sauerstoff bis auf 30% der Sättigung
absinken und setzt dann den Behälter
einer starken Bestrahlung mit einer VHO-Fluoreszenzlampe von 15
W aus, die 25 cm von der Zelle entfernt angeordnet ist und einen
kalten weißen
Lichtstrom von 3000 Lux erzeugt.
-
Daraufhin
wird der Wiederanstieg des Gehalts an gelöstem Sauerstoff registriert.
Es wird die Zeit tp registriert, die nötig ist,
um erneut 50% des Sättigungswertes
an gelöstem
Sauerstoff zu erreichen. Diese Zeit beträgt 6,80 Minuten.
-
Die
dem Extrakt innewohnende photosynthetische metabolische Aktivität wird definiert
durch das Verhältnis
tp/P, das gleich 6,80 min/g ist.
-
BEISPIEL 3: Herstellung
eines Extraktes von Wurzeln von Arctium lappa
-
2
kg Wurzeln der Klette (Arctium lappa) werden geerntet, zum Entfernen
von Abfällen
und Erde gewaschen, und dann innerhalb von 5 Stunden bei einer Temperatur
von 10°C
zur Verarbeitungsanlage transportiert, wo sie durch Eintauchen in
flüssigen
Stickstoff eingefroren werden.
-
Diese
Wurzeln werden sofort bei einer Temperatur von –100°C in einer Hammermühle zerkleinert,
die selbst durch eine Zuleitung von flüssigem Stickstoff an der Brechwalze
gekühlt
ist, bis man ein Pulver mit einer Granulometrie von zwischen 0,5
und 2 mm erhält.
-
Man
bestimmt daraufhin ihren Wassergehalt an einer Probe von 10 g, während das
aus dem Zerkleinern resultierende Pulver bei –18°C gefroren gehalten wird. Dieser
Wassergehalt beträgt
87%.
-
Man
läßt das Pulver
spontan bei der Umgebungstemperatur wieder aufwärmen, bis es eine Temperatur
von –5°C hat, und
unterzieht es dann einem Auspressen in einer Spindelpresse, um den
Saft daraus auszupressen.
-
Man
erhält
0,85 Liter konzentrierten Saft mit 12,2% Trockenmaterialien, was
ein Gesamtgewicht der Trockenmaterialien von 104 g darstellt.
-
Dieser
Saft wird über
ein 100 μm-Sieb
filtriert. Anschließend
wird er auf Platten mit –40°C schnell
gefroren und bei –18°C aufbewahrt.
-
Der
Preßrückstand
wird aufeinanderfolgend dreimal einem Auslaugen unterzogen, das
jeweils bei einer Temperatur dieses Rückstands von 0°C und mittels
3 × 5
Litern Ethanol mit 15%, 35% bzw. 80% durchgeführt wird. Diese Auslaugeschritte
werden in einem Glaszylinder mit einem Fassungsvermögen von
5 Litern vorgenommen, der an seinem Unterteil durch ein Filter aus
Glasfritten verschlossen ist. Die aufgefangenen Extraktionslösungen werden
sofort bei –18°C aufbewahrt.
-
Diese
Extraktionslösungen
werden aufgetaut, daraufhin vereinigt, und unter reduziertem Druck
(ca. 45 mbar) und bei einer Temperatur von 30°C bis zum Erhalt von 1 Liter
einer wäßrigen Restlösung aufkonzentriert.
-
Der
Saft wird wiederum aufgetaut, dann dieser wäßrigen Restlösung zugegeben,
und das Ganze gefriergetrocknet. Man erhält hierdurch 182 g Pulver,
das 6,6% Wasser enthält.
-
BEISPIEL 4: Metabolischer
Funktionstest eines Extraktes von Wurzeln von Arctium lappa
-
Der
gemäß Beispiel
3 erhaltene Extrakt von Klettenwurzeln wird einem metabolischen
Funktionstest unterzogen.
-
Dieser
Test wird unter den gleichen Bedingungen vorgenommen wie der in
Beispiel 2 beschriebene Test, mit der Abweichung, daß das Gewicht
(P) von verwendetem Extrakt 0,5 g beträgt.
-
Die
Zeit t0 beträgt 3,25 Minuten, während die
Zeit t1 2,92 Minuten beträgt.
-
Der
Unterschied tr zwischen t1 und
t0 beträgt
0,33 Minuten.
-
Die
dem Extrakt innewohnende katabolische Atmungsaktivität wird bestimmt
durch das Verhältnis:
tr/P, das gleich 0,66 min/g ist.
-
BEISPIEL 5: Herstellung
eines Extraktes aus Blättern
von Olea europea
-
200
kg Blätter
des Olivenbaums (Olea europa) werden geerntet und dann innerhalb
von 12 Stunden bei einer Temperatur von 4°C zur Verarbeitungsanlage transportiert,
wo sie durch Besprengen mit flüssigem Stickstoff
eingefroren werden.
-
Die
Blätter
werden sofort bei einer Temperatur von –120°C in einer Hammermühle, die
selbst durch eine Zuleitung von flüssigem Stickstoff an der Brechwalze
gekühlt
ist, bis zum Erhalt eines Pulvers mit einer Granulometrie von zwischen
1 und 2 mm zerkleinert.
-
Man
bestimmt ihren Wassergehalt an einer Probe von 10 g, während das
aus dem Zerkleinern resultierende Pulver bei –18°C gefroren gehalten wird. Dieser
Gehalt beträgt
71%. Daraufhin werden dem gefrorenen Pulver 26 Liter destilliertes
Wasser zugegeben, um einen Wassergehalt von 85% zu erhalten.
-
Das
Ganze läßt man spontan
bei der Umgebungstemperatur wieder aufwärmen, bis es eine Temperatur
von –5°C hat, und
unterzieht die Pflanzenmasse dann einem Auspressen in einer Spindelpresse,
um den Saft daraus auszupressen.
-
Man
erhält
82 Liter konzentrierten Saft mit 8,9% Trockenmaterialien, was ein
Gesamtgewicht der Trockenmaterialien von 7,3 kg darstellt.
-
Dieser
Saft wird über
ein 100 μm-Sieb
filtriert. Er wird anschließend
auf Platten mit –40°C schnell
gefroren und bei –18°C gefroren
aufbewahrt.
-
Der
Preßrückstand
wird einem Auslaugen unterzogen, das durchgeführt wird, indem die Temperatur dieses
Rückstands
progressiv von 0 auf 25°C
erhöht
wird und indem ein linearer Gradient von Ethanol mit einem von 0%
bis 100% zunehmenden Titer verwendet wird, der mittels zweier Dosierpumpen
erhalten wird, welche das Wasser und das Ethanol in einen Pufferspeicher
von 1 Liter zudosieren, der stromaufwärts vom Auslaugungstank angeordnet
ist.
-
Zu
diesem Zweck wird der Preßrückstand
in einem Siebkorb aus rostfreiem Stahl mit einer Maschenweite von
200 μm angeordnet,
der wiederum in einem Tank aus rostfreiem Stahl mit einem Fassungsvermögen von
350 Litern angeordnet ist, mit einem mittigen Ablaß im Boden,
und thermostatiert durch eine Doppelhülle, die mit einem Heizsystem
versehen ist. Dieser Tank wird ständig unter Rühren gehalten.
Der Rückstand
des zerkleinerten Gutes wird in 700 Liter destilliertes Wasser mit
einer Temperatur von 1°C
eingetaucht, woraufhin dem Tank bei einem gleichbleibenden Pegel,
der durch eine Niveausonde eingeregelt wird, welche mit einer am
Auslaß am
Tankboden angeordneten Elektroventil verbunden ist, mit einer Rate
von 12 Liter/h der lineare Gradient von Wasser/Ethanol zugeführt wird.
Dieser Arbeitsschritt wird derart geregelt, daß der Gradient innerhalb von
48 Stunden 100% Ethanol erreicht. Während dieser Zeit werden 576
Liter Lösungsmittel
zugeführt. Des
weiteren ist das Heizsystem der Doppelhülle des Tanks so geregelt,
daß die
Innentemperatur des Tanks während
dieser Zeitdauer progressiv von 0 bis 25°C ansteigt.
-
Die
aufgefangenen Extraktionslösungen
werden kontinuierlich bei –18°C gehalten.
-
Nach
abgeschlossenem Auslaugen wird der Rückstand dieses Auslaugens aus
dem Tank herausgenommen und dann einem Auspressen in einer Spindelpresse
unterzogen. Das in diesem Rückstand
verbliebene Ethanol läßt man an
der freien Luft abdampfen.
-
Es
werden daraufhin nacheinander zwei Mazerationen dieses Rückstands
in jeweils 600 Litern Methylenchlorid vorgenommen. Die aus diesen
Mazerationen resultierenden Extraktionslösungen werden vereinigt und
dann bei Atmosphärendruck
bei 45°C
verdampft. Man erhält
13 kg eines pastösen
Extraktes.
-
Parallel
dazu werden die vom Auslaugen stammenden Extraktionslösungen und
der Saft aufgetaut und dann vereinigt. Das Ganze wird unter reduziertem
Druck (ca. 45 mbar) und bei einer Temperatur von 30°C bis zum
Erhalt einer wäßrigen Restlösung von
100 Litern aufkonzentriert.
-
Diese
Restlösung
wird gefriergetrocknet. Man erhält
18 kg eines Pulvers, das 5,3% Wasser enthält.
-
Der
aus den Mazerationen stammende pastöse Extrakt in Methylenchlorid
wird progressiv diesem Pulver beigemischt, um einen "ganzheitlichen" Extrakt von Ölbaumblättern zu
erhalten.
-
BEISPIEL 6: Metabolischer
Funktionstest eines Extraktes von Blättern von Olea europea
-
Der
gemäß Beispiel
5 erhaltene Extrakt von Ölbaumblättern wird
einem metabolischen Funktionstest unterzogen.
-
Dieser
Test wird unter den gleichen Bedingungen wie der in Beispiel 2 beschriebene
Test vorgenommen.
-
Die
Zeit t0 beträgt 3,35 Minuten, die Zeit t1 beträgt
2,55 Minuten, während
die Zeit tp 8,90 Minuten beträgt.
-
Die
dem Extrakt innewohnende katabolische Atmungsaktivität ist somit
gleich 0,80 min/g, während
die ihm innewohnende photosynthetische metabolische Aktivität gleich
8,90 min/g ist.
-
BEISPIEL 7: Herstellung
eines Extraktes von oberirdischen Teilen von Hypericum perforatum
-
10
kg blühende
oberirdische Teile von Johanniskraut (Hypericum perforatum) werden
geerntet und daraufhin bei einer Temperatur von 4°C innerhalb
von 12 h zur Verarbeitungsanlage transportiert, wo sie durch Eintauchen
in flüssigen
Stickstoff eingefroren werden.
-
Diese
blühenden
oberirdischen Teile werden sofort bei einer Temperatur von –70°C in einer
Hammermühle
zerkleinert, die selbst durch eine Zuleitung von flüssigem Stickstoff
an der Brechwalze gekühlt
ist, bis man ein Pulver mit einer Granulometrie von zwischen 1 und
3 mm erhält.
-
Man
bestimmt ihren Wassergehalt an einer Probe von 10 g, während das
aus dem Zerkleinern resultierende Pulver bei –18°C gefroren gehalten wird. Der
gefundene Wert ist 88% Wasser.
-
Man
läßt das Pulver
spontan bei der Umgebungstemperatur wieder aufwärmen, bis es eine Temperatur
von –5°C hat, und
unterzieht es dann einem Auspressen in einer Spindelpresse, um den
Saft daraus auszupressen.
-
Man
erhält
hierbei 0,5 Liter konzentrierten Saft mit 12% Trockenmaterialien,
was einem Gesamtgewicht der Trockenmaterialien von 660 g entspricht.
-
Dieser
Saft wird über
ein 100 μm-Sieb
filtriert, dann auf Platten mit –40°C schnell gefroren und bei –18°C aufbewahrt.
-
Der
Preßrückstand
wird einem Auslaugen unterzogen, das unter den gleichen Bedingungen
wie den in Beispiel 1 beschriebenen durchgeführt wird, mit der Abweichung,
daß dem
Auslaugtank der lineare Gradient von Ethanol in einem Verhältnis von
1,5 Liter/h zugeführt
wird. Somit werden während
der 48 Stunden, die das Auslaugen dauert, 72 Liter Lösungsmittel
zugeführt.
Die aufgefangenen Extraktionslösungen
werden kontinuierlich bei –18°C gehalten.
-
Nach
dem Auftauen werden diese Extraktionslösungen vereinigt und unter
reduziertem Druck (ca. 45 mbar) und bei einer Temperatur von 30°C bis zum
Erhalt von 5 Litern einer wäßrigen Restlösung aufkonzentriert.
-
Der
Saft wiederum wird aufgetaut und dieser wäßrigen Restlösung zugegeben,
und das Ganze gefriergetrocknet. Man erhält auf diese Weise 1350 g eines
Pulvers, das 6,4% Wasser enthält.
-
BEISPIEL 8: Metabolischer
Funktionstest eines Extraktes von oberirdischen Teilen von Hypericum
perforatum
-
Der
Extrakt von oberirdischen Teilen von Johanniskraut, der gemäß Beispiel
7 erhalten wurde, wird einem metabolischer Funktionstest unterzogen.
-
Dieser
Test wird unter den gleichen Bedingungen vorgenommen wie der in
Beispiel 2 beschriebene Test.
-
Die
Zeit t0 beträgt 3,55 Minuten, die Zeit t1 beträgt
2,05 Minuten, während
die Zeit tp 7,50 Minuten beträgt.
-
Die
dem Extrakt innewohnende katabolische Atmungsaktivität ist somit
gleich 1,50 min/g, während
die ihm innewohnende photosynthetische metabolische Aktivität gleich
7,50 min/g ist.
-
BEISPIEL 9: Herstellung
von Gelatinekapseln aus einem Extrakt von oberirdischen Teilen von
Hypericum perforatum
-
Eine
Charge von 100.000 Gelatinekapseln Nr. 0 wird vorbereitet durch
einheitliches Befüllen
mit 300 mg eines Pulvers mit der folgenden Zusammensetzung:
-
-
Der
Extrakt, das Maltodextrin und die Kieselsäure werden in einem Würfelmischer
gemischt, woraufhin die resultierende Mischung zum Befüllen der
Gelatinekapseln auf einer halbautomatischen Befüllmaschine mittels eingeschränktem Abstreichen
verwendet wird.
-
BEISPIEL 10: Herstellung
von Pastillen aus einem Extrakt von oberirdischen Teilen von Passiflora
incarnata
-
Eine
Charge von 100.000 Pastillen wird vorbereitet durch granulation
humide einer Mischung mit der folgenden Formel:
-
-
Die
verschiedenen Inhaltsstoffe werden in einem Würfelmischer bis zur vollständigen Homogenität gemischt,
woraufhin die resultierende Mischung mit 10 kg von 96%-igem denaturiertem
Ethanol benetzt wird. Sie wird einem Feuchtgranulieren unterzogen.
Das Granulat wird in einer Wirbelbettvorrichtung getrocknet und dann
pulverisiert.
-
Das
Verpressen wird mit einer alternativen Pastillenmaschine durchgeführt, um
ca. 100.000 Pastillen von jeweils 150 mg herzustellen, die 50 mg
Extrakt von oberirdischen Teilen der Passionsblume enthalten.
-
BEISPIEL 11: Herstellung
eines Extraktes in wasserfreier Lösung von Blüten von Calendula officinalis
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50
kg Blüten
der Ringelblume (Calendula Officinalis) werden geerntet und dann
bei einer Temperatur von 4°C
innerhalb von 6 h zur Verarbeitungsanlage transportiert, wo sie
mittels Eintauchen in flüssigen
Stickstoff eingefroren werden.
-
Die
Blüten
werden sofort bei einer Temperatur von –90°C in einer Hammermühle zerkleinert,
die selbst durch eine Zuleitung von flüssigem Stickstoff an der Brechwalze
gekühlt
ist, bis man ein Pulver mit einer Granulometrie von zwischen 0,2
und 1 mm.
-
Man
bestimmt ihren Wassergehalt an einer Probe von 10 g, während das
aus dem Zerkleinern resultierende Pulver bei –18°C gefroren gehalten wird. Der
gefundene Wert beträgt
92% Wasser.
-
Man
läßt das Pulver
spontan bei der Umgebungstemperatur wieder aufwärmen, bis es eine Temperatur
von –5°C hat, und
unterzieht es dann einem Auspressen in einer Spindelpresse, um den
Saft daraus auszupressen.
-
Man
erhält
22 Liter konzentrierten Saft mit 9% Trockenmaterialien, was ein
Gesamtgewicht der Trockenmaterialien von 1980 g darstellt.
-
Dieser
Saft wird über
ein 100 μm-Sieb
filtriert, daraufhin auf Platten mit –40°C schnell gefroren, und bei –18°C gefroren
gehalten.
-
Der
Preßrückstand
wird anschließend
einem Auslaugen unterzogen, das durchgeführt wird, indem die Temperatur
progressiv von 0°C
auf 95°C
erhöht
wird und indem ein linearer Gradient von Ethanol mit einem von 0%
bis 100% zunehmenden Titer verwendet wird, der mittels zweier Dosierpumpen
erhalten wird, welche das Wasser und das Ethanol in einen Pufferspeicher
von 1 Liter zudosieren, der stromaufwärts vom Auslaugungstank angeordnet
ist.
-
Dieses
Auslaugen wird unter den gleichen Bedingungen wie das in Beispiel
1 beschriebene durchgeführt,
mit der Abweichung, daß dem
Auslaugtank der lineare Gradient von Ethanol in einem Verhältnis von
2 Liter/h zugeführt
wird. Somit werden während
der 48 Stunden, die das Auslaugen dauert, 96 Liter Lösungsmittel
zugeführt.
Die aufgefangenen Lösungen
werden kontinuierlich bei –18°C gehalten.
-
Nach
dem Auftauen werden die Extraktionslösungen vereinigt und zu 25
kg Glycerin hinzugemischt. Daraufhin wird diese Mischung unter reduziertem
Druck (ca. 5 mbar) und bei einer Temperatur von 30°C bis zum
Ende des Abdestillierens des restlichen Wassers aufkonzentriert.
Hierdurch erhält
man 29 kg einer Lösung,
die 6% Wasser enthält.