Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsgurtaufroller nach dem Oberbegriff des Patentan
spruches 1.
Bei einem derartigen aus der US 4,148,446 bekannten Sicherheitsgurtaufroller ist an
einem Rahmen zum Auf- und Abrollen des Sicherheitsgurtes eine Gurtspule drehbar
gelagert, wobei in Aufrollrichtung eine Triebfeder an der Gurtspule angreifen kann. Zum
Blockieren der Gurtspulendrehung, insbesondere bei überhöhter Fahrzeugbeschleuni
gung oder -abbremsung, z. B. bei einem Unfall, ist eine Blockiereinrichtung vorgesehen.
Diese kann darin bestehen, daß eine am Rahmen abgestützte Blockierklinke mit einer
entsprechenden Verzahnung mit der Gurtspule in Eingriff gebracht wird oder eine an der
Gurtspule vorgesehene Blockierverzahnung mit einer entsprechenden Verzahnung am
Rahmen in Blockiereingriff gebracht wird. Die hierzu erforderliche Bewegung zwischen
der Klinke und der Gurtspule bzw. zwischen der Gurtspule und dem Rahmen wird durch
ein Steuerteil bewirkt, welches gurtbandsensitiv und/oder fahrzeugsensitiv aktiviert wer
den kann. Für die gurtbandsensitive Aktivierung des Steuerteils ist eine Gurtsensorma
sse vorgesehen, die an einem mit der Gurtspule mitdrehenden Trägerteil beweglich ge
lagert ist. Für die fahrzeugsensitive Aktivierung des Steuerteils ist eine Fahrzeugsen
sormasse vorgesehen. Sowohl die Gurtsensormasse als auch die Fahrzeugsensormas
se betätigen eine Kupplungseinrichtung, beispielsweise in Form von beweglichen Kupp
lungselementen am Trägerteil und Steuerteil, durch welche eine Bewegungsverbindung
zwischen Trägerteil und Steuerteil hergestellt wird zur Übertragung einer Gurtspulendre
hung in Abrollrichtung für die Betätigung der Blockiereinrichtung.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Sicherheitsgurtaufroller der eingangs genannten Art
zu schaffen, bei dem Kräfte, welche insbesondere während des Gurtbandstraffens durch
beschleunigte Gurtspulendrehung auf das am Trägerteil gelagerte und von der Gurtsen
sormasse betätigte Kupplungselement einwirken, keinen Einfluß auf die Kupplungsfunk
tion haben.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 ge
löst.
Hierbei wird ein von der Gurtsensormasse betätigtes Kupplungselement, insbesondere
in Form eines zweiseitigen Hebels, wie es aus der DE 195 01 679 A1 bekannt ist, mittels
eines Stoßenergie absorbierenden Lagers am Trägerteil beweglich gelagert. Durch die
stoßabsorbierenden Eigenschaften des Lagers für das Kupplungselement wirken die
beim Straffen des Gurtbandes durch beschleunigten Drehantrieb der Gurtspule auf das
am Kupplungselement einwirkenden Kräfte sich nicht beeinträchtigend auf die Kupplungs
funktion aus. Beim Straffen, insbesondere beim Beginn des Straffens oder beim Wech
sel zwischen den einzelnen Antriebsstufen bei mehrstufigem Strafferantrieb und am En
de des Straffvorgangs auftretende Wechselbelastungen werden vom Energie absorbie
renden Lager des Kupplungselementes gedämpft, so daß es zu keinen Beschädigungen
Kupplungselement und an den Kupplungsteilen kommt, insbesondere Zähnen des
Steuerteils, in welche das Kupplungselement mit seinem insbesondere als Klinke aus
gebildeten Einrückteil eingreift.
Zur Bildung des Stoßenergie absorbierenden Lagers können am Kupplungselement
eine oder mehrere stoßabsorbierende Lagerflächen, insbesondere in Abhängigkeit von
der hauptsächlichen Belastungsrichtung vorgesehen sein. Wenn in mehreren Richtun
gen oder innerhalb eines größeren Winkelbereichs Belastungen auftreten, werden meh
rere stoßabsorbierende Lagerflächen angeordnet. Bei einer bevorzugten Ausführungs
form werden um einen Mittelpunkt drei oder mehr nachgiebige geradlinige Lagerflächen
angeformt sein, die in einem gleichseitigen Vieleck, insbesondere Dreieck, angeordnet
sind. In der ausgerückten Kupplungsstellung des Kupplungselements liegen die nach
giebigen Lagerflächen an abgerundeten Lagerstellen eines in der Mitte des Dreiecks am
Trägerteil befestigten Lagerstiftes an. In eingerückter Stellung des Kupplungselements,
d. h. bei Eingriff des Kupplungselements in das zugeordnete Kupplungselement am
Steuerteil, beispielsweise in Form einer Verzahnung, liegen die nachgiebigen geradlini
gen Lagerflächen des Kupplungselements an dann etwa parallel verlaufenden Stützflä
chen des Lagerstiftes flächig an. Diese werden beispielsweise durch Vorsprünge am
Lagerstift, welche in gleichen Winkelabständen um die am Lagerstift definierte Schwenk
achse des Kupplungselementes angeordnet sind, gebildet.
Die geradlinigen nachgiebigen Lagerflächen am Kupplungselement können durch Lamel
len gebildet sein, die an ihrem einen Ende fest, insbesondere einstückig mit dem Kupp
lungselementenkörper verbunden sind und mit freien Enden in eine Ausnehmung des
Kupplungselementekörpers ragen. Die Lamellen sind federnd nachgiebig ausgebildet, so
daß hierduch die energieabsorbierende Wirkung bei überhöhten Belastungen des
Kupplungselementes erreicht wird.
Es können ferner zusätzliche Lagerelemente vorgesehen sein, welche auf einem Kreis
um die Schwenkachse des Kupplungselementes Stützflächen aufweisen. Ferner können
Stützflächen an zusätzlichen Lagerelementen vorgesehen sein, an denen das Kupp
lungselement in seiner eingerückten Position zusätzlich abgestützt wird.
Ferner kann wenigstens an dem Hebelarm, an welchem das Einrückteil, insbesondere in
Form einer Klinke am Kupplungselement vorgesehen ist, das Kupplungselement mit
einer Stoßenergie absorbierenden Anlagefläche an der Gurtsensormasse anliegen. Die
se Stoßenergie absorbierende Anlagefläche kann ebenfalls von einer federnd nachgie
bigen Lamelle, welche einstückig an das Kupplungselement angeformt ist, gebildet wer
den.
Die Kupplungseinrichtung, welche einen den Hauptblockiervorgang einleitenden Vor
blockierungszustand herstellt, kann ferner ein am Steuerteil beweglich, insbesondere
schwenkbar gelagertes Kupplungselement, beispielsweise in Form einer Klinke, aufwei
sen. Dieses Kupplungselement wird durch die Fahrzeugsensormasse bei überhöht auf
das Fahrzeug einwirkender Beschleunigung in Kupplungseingriff mit dem Trägerteil, ins
besondere mit einer am scheibenförmig ausgebildeten Trägerteil umlaufenden Verzah
nung, in Eingriff gebracht.
Durch die Kupplungseinrichtung kann somit ein Vorblockierungszustand zwischen dem
bevorzugt als Klinkenrad ausgebildeten Trägerteil und dem Steuerteil, welches bei der
Erfindung bevorzugt die äußere Umhüllung des vormontierten Bauteiles bildet, herge
stellt werden. Dabei werden Steuerteil und Trägerteil drehfest zur Übertragung einer
Spulendrehung in Gurtbandabrollrichtung zur Betätigung der Blockiereinrichtung mitein
ander verbunden.
In bevorzugter Weise beinhaltet die Blockiereinrichtung wenigstens eine am Rahmen
abgestützte Blockierklinke, welche durch die Steuerbewegung des Steuerteils in Haupt
blockiereingriff mit der Gurtspule gebracht werden kann. Hierzu wirkt zwischen der
Blockierklinke und dem Steuerteil eine Steuerfläche an welcher ein Bewegungsübertra
gungselement entlang geführt wird. Die Steuerfläche ist in bevorzugter Weise an der
Blockierklinke vorgesehen und das Bewegungsübertragungselement, beispielsweise in
Form eines Stiftes, am Steuerteil. Es ist jedoch auch möglich, die Steuerfläche am Steu
erteil und das Bewegungsübertragungselement an der Blockierklinke vorzusehen.
An der Steuerfläche ist ein Endanschlag für die Bewegung des Bewegungsübertra
gungsgselementes vorgesehen. Dieser Endanschlag liegt in einer Überhubstellung, um
Differenzen in den Winkelabständen der an der Vorblockierung und Hauptblockierung
beteiligten Zähne auszugleichen.
Der Vorblockierungszustand kann natürlich auch in der Weise ausgenützt werden, daß
bei einem Hubrollenautomaten die bei der Vorblockierung gegen weitere Drehung
blockierte Gurtspule mit ihrer Blockierverzahnung in eine am Rahmen vorgesehene Ge
genverzahnung in Eingriff gebracht wird.
In bevorzugter Weise sind das Steuerteil, das Trägerteil, welches als Klinkenrad aus
gebildet sein kann, und die Kupplungselemente, welche gurtband- und fahrzeugsensitiv
betätigbar sind, aus Kunststoff hergestellt. Die gurtbandsensitive und fahrzeugsensitive
Sensormassen sind in herkömmlicher Weise aus Metall hergestellt.
Anhand der Figuren wird an einem Ausführungsbeispiel die Erfindung noch näher erläu
tert. Es zeigt:
Fig. 1 in perspektivischer auseinandergezogener Darstellung die Bauteile der
Mechanikseite eines Sicherheitsgurtaufrollers, der ein Ausführungsbei
spiel der Erfindung ist;
Fig. 2 eine Draufsicht der Anordnung der Gurtsensormasse und des zugeordne
ten Kupplungselements in normaler Betriebsstellung;
Fig. 3 eine Draufsicht der Anordnung der Gurtsensormasse und des zugeordne
ten Kupplungselements am Trägerteil in eingekuppelter Stellung
(Vorblockierungszustand);
Fig. 4 in vergrößerter Darstellung das von der Gurtsensormasse betätigte
Kupplungselement in der der Fig. 2 entsprechenden normalen Betriebs
stellung;
Fig. 5 in vergrößerter Darstellung das von der Gurtsensormasse betätigte
Kupplungselement in eingerückter Position, welche dem in Fig. 3 darge
stellten Betriebszustand entspricht;
Fig. 6 in Draufsicht die der Gurtspule zugewandte Rückseite des Trägerteils in
normaler Betriebsstellung;
Fig. 7 in Draufsicht die der Gurtspule zugewandte Rückseite des Trägerteils in
der Vorblockierungsstellung;
Fig. 8 eine schnittbildliche Darstellung des als Klinkenrad ausgebildeten Träger
teils mit daran gelagerter Gurtsensormasse;
Fig. 9 eine schnittbildliche Zusammenbaudarstellung der Bauteile der Mechanik
seite des Sicherheitsgurtaufrollers;
Fig. 10 in Seitenansicht die Positionierung einer Blockierklinke gegenüber der
Gurtspule in Normalbetrieb;
Fig. 11 die Positionierung der Blockierklinke in Blockiereingriff mit der Blockier
verzahnung der Gurtspule; und
Fig. 12 der Blockiereingriff der Blockierklinke in Überhubstellung.
Wie aus der Fig. 1 zu ersehen ist, besitzt der Sicherheitsgurtaufroller einen U-förmigen
Rahmen 1. In diesem Rahmen ist eine Gurtspule 2 (Fig. 9), von welcher in der Fig. 1 die
seitlichen Zahnkränze dargestellt sind, zum Auf- und Abrollen eines Sicherheitsgurtban
des drehbar gelagert. In Aufrollrichtung wirkt eine nicht näher dargestellte Triebfeder an
der Federseite des Rahmens 1. Zum Blockieren der Gurtspule 2 dient eine Blockierein
richtung 5, welche beim dargestellten Ausführungsbeispiel Blockierklinken 36 für einen
beidseitigen Blockiereingriff mit Blockierverzahnungen 40 der Gurtspule 2 aufweist. Die
Blockiereinrichtung 5 ist am Rahmen 1 an Stützflächen 41 (Fig. 1 und 10 bis 12)
schwenkbar abgestützt.
Zur sensorabhängigen Betätigung der Blockiereinrichtung 5 besitzt der Sicherheits
gurtaufroller eine Mechanikseite. Die Bauteile der Mechanikseite sind ein als Klinkenrad
ausgebildetes Trägerteil 3, ein Steuerteil 6, eine Gurtbandsensormasse 4, welche dreh
bar am Trägerteil 3 gelagert ist, eine Fahrzeugsensormasse 35 sowie von den Gurt
band- und Fahrzeugsensormassen betätigbare Kupplungselemente 14 und 34. Diese
Bauteile werden beim dargestellten Ausführungsbeispiel, wie im einzelnen noch erläutert
wird, zu einer Baueinheit vormontiert, die ein geschlossenes Toleranzsystem, welches
unabhängig von der Gurtspule 2 ist, bilden.
Wie aus den Fig. 2 und 3 zu ersehen ist, wird die Gurtsensormasse 4, welche aus
Metall besteht, drehbar am Trägerteil 3 gelagert. Hierzu ist am Trägerteil 3 ein Lagerring 42
eine Achse 27, welche im Zusammenbau mit der Spulenachse 11 zusammenfällt,
angeformt. Um die Achse 27 sind ferner am Trägerteil 3 Clipselemente 25, 26 vorgese
hen, welche in axialer Richtung die Gurtsensormasse 4 am Trägerteil 3 abstützen. Die
Clipselemente können einstückig aus dem Trägerteilmaterial, insbesondere Kunststoff,
gebildet sein. An der Gurtsensormasse 4 sind hierzu Clipsränder angeformt, die hinter
den übergreifenden Clipselementen 43 im zusammengebauten Zustand liegen.
Wie in insbesondere auch aus den Fig. 4 und 5 zu ersehen ist, sind an der Gurtsen
sormasse 4 zwei Steuerflächen 28 und 29 vorgesehen. An diesen Steuerflächen liegen
Hebelarme des als zweiseitiger Hebel ausgebildeten Kupplungselementes 14 an. Das
Kupplungselement 14 ist um eine Achse 43 schwenkbar angeordnet. Die Achse 43 wird
durch einen Lagerstift 17 definiert. Der Lagerstift 17 ist am Trägerteil 3 einstückig ange
formt und kann ebenfalls aus Kunststoff bestehen.
Die Drehlagerung des als zweiseitiger Hebel ausgebildeten Kupplungselementes 14 am
Trägerteil 3 ist Energie, insbesondere Stoßenergie absorbierend, ausgebildet. Hierzu
sind in einer Ausnehmung 20 des Kupplungselementes 14 an den Kupplungselement
körper angeformte Lamellen 19 vorgesehen, die mit freien Enden in die Ausnehmung 20
ragen. Die Lamellen 19 bilden federnde geradlinige Lagerflächen 15, welche in normaler
Betriebsstellung (Fig. 2 und 4) an abgerundeten Lagerstellen 16 des Lagerstiftes 17
anliegen. Im eingerückten Zustand (Fig. 3 und 5) liegen die geradlinigen Lagerflä
chen 15 des Kupplungselementes 14 an etwa parallel dazu verlaufenden Stützflächen
18 welche durch Vorsprünge am Lagerstift 17 gebildet werden, flächig an. In der einge
rückten Stellung des Kupplungselementes 14 ergibt sich daher eine flächige Verbindung
zwischen dem Lagerstift 17 und dem Kupplungselement 14, wobei die Lamellen 19, ins
besondere bei Stoßbelastungen, welche während des Straffens des Gurtbandes durch
beschleunigten Drehantrieb der Gurtspule auftreten können, Energie absorbierend wir
ken. Eine Zerstörung der Lagerstelle, insbesondere ein Abbrechen des Lagerstiftes, wird
bei diesen extremen Wechselbelastungen verhindert.
Am Trägerteil 3 sind weitere Lagerelemente 21 und 22 einstückig, insbesondere aus
Kunststoff bestehend, angeformt. Diese Lagerelemente 21 und 22 besitzen zusätzliche
Stützflächen zur Abstützung des Kupplungselementes 14 am Trägerteil 3. Hierzu wer
den Stützflächen 23 gebildet, welche auf einem Kreis um die Schwenkachse 43 an die
zusätzlichen Lagerelemente 21, 22 angeformt sind. Hierdurch wird zusätzlich zu den in
einem gleichseitigen Dreieck am Lagerzapfen 17 anliegenden Lamellen 19 Drehlage
rungselemente geschaffen, welche in den Stützflächen auf das Kupplungselement 14
einwirkende Kräfte aufnehmen können. Ferner können an den Lagerelementen 21 und
22 weitere Stützflächen 24 vorgesehen sein, an denen das Kupplungselement 14 in sei
ner eingerückten Position (Fig. 3 und 5) im Bereich seiner beiden Hebelarme anliegt.
An den Hebelarm, an welchem das Einrückteil 30 z. B. in Klinkenform am Kupplungse
lement 14 vorgesehen ist, befindet sich eine Stoßenergie absorbierende Lamelle 32,
welche eine Stoßenergie absorbierende Anlagefläche des Kupplungselementes 14 an
der Steuerfläche 29 der Gurtsensormasse 4 bildet. Stoßbelastungen, die an dieser
Stelle auf das Kupplungselement 14, insbesondere beim Strafferantrieb einwirken, wer
den durch die Energie absorbierende Wirkung der angeformten Lamelle 32 gedämpft, so
daß eine Zerstörung des Kupplungselementes 14 vermieden wird.
Während des Strafferantriebs bei beschleunigtem Drehantrieb der Gurtspule wird auf
grund der Drehverbindung zwischen dem Trägerteil 3 und der Gurtspule die Gurtsen
sormasse 4 und das Kupplungselement 14 ebenfalls um die Spulenachse 11 in Band
aufrollrichtung (Pfeil 44) angetrieben, wobei das Einrückteil 30 über das als Verzahnung
ausgebildete Kupplungsteil 31 am Steuerteil 6 ratscht. Die dabei auftretenden Wechsel
belastungen werden durch die Lamelle 32 und ferner durch die Energie absorbierende
Lagerung, welche von den Lamellen 19 bewirkt wird gedämpft und soweit reduziert, daß
keine Zerstörungen auftreten.
Wie schon erläutert, wird zur Erzielung des Vorblockierungszustandes das Einrückteil 30
am Kupplungselement 14 in Eingriff mit dem in Form eines inneren Zahnkranzes am
Steuerteil 6 vorgesehenen Kupplungsteil 31 in Eingriff gebracht (Fig. 3 und 5). Dies
erfolgt dadurch, daß bei entsprechender beschleunigter Drehung der Gurtspule in
Bandabwickelrichtung und damit verbundener beschleunigter Drehung des Drehteiles
aufgrund der Trägheit der Gurtsensormasse 4 diese sich gegenüber dem Trägerteil 1
gegen die Kraft einer Sensorfeder 45 aus der in der Fig. 2 gezeigten Position in die in
der Fig. 3 dargestellte Position um die Achse 27, welche mit der Spulenachse 11 zu
sammenfällt, verschwenkt. Dabei wird durch die Wirkung der Steuerfläche 29 auf das
Kupplungselement 14 das Einrückteil 30 in das entsprechende als Verzahnung ausge
bildete Kupplungselement 31 am Steuerteil 6 eingerückt.
Hierdurch wird die den Vorblockierungszustand darstellende Drehverbindung zwischen
dem Trägerteil 3 und dem Steuerteil 6 hergestellt. Wie insbesondere aus den Fig. 6,
7 und 9 zu ersehen ist, wird das als Klinkenrad ausgebildete Trägerteil 3, an welchem
die Gurtsensormasse 4 und das Kupplungselement 14 in der beschriebenen Weise be
weglich gelagert sind, zu einer Baueinheit mit dem Steuerteil 6, welches kappenförmig
ausgebildet ist, zusammengebaut. Hierzu wird in eine mittlere Öffnung des Lagerringes
42 am Trägerteil 3 ein am Steuerteil 6 angeformter Lagerring 47 eingesetzt. Der Lager
ring 47 wird aus Ringsegmenten gebildet, welche beim Zusammenfügen des Steuerteils
und des Trägerteils radial nach innen verformbar sind und nach dem Zusammenstecken
der beiden Teile sich wieder radial nach außen bewegen, so daß Clipselemente 48 an
den freien Enden der Ringsegmente des Lagerteils 47 eine Auflageschulter 49 am La
gerring 42 übergreifen. Auf diese Weise sind das Trägerteil 3 und das Steuerteil 6 in
axialer Richtung fest miteinander verbunden. Die Verbindung ist so, daß das Trägerteil 3
gegenüber dem Steuerteil 6 drehbar in der von den beiden Lagerringen 42 und 47 ge
schaffenen Drehlagerung zusammengehalten werden.
An der Außenfläche eines Umfangsrandes 50 am Steuerteil 6 befinden sich Vorsprünge
8, welche Clipselemente bilden, die in Eingriff kommen mit Clipselementen 9 an der
Halterung 10. Die Halterung 10 kann dann mit Hilfe von Befestigungsmitteln 51, welche
ebenfalls als Clipselemente oder Steckverbindungselemente ausgebildet sein können,
am Rahmen 1 befestigt werden.
Die ineinander greifenden Clipselemente 8 und 9 am Außenumfang des Steuerteiles 6
und an der Halterung 10, welche auf konzentrischen Kreisen angeordnet sind, bilden
beim Zusammenbau des vormontierten Bauteiles 7 ein Drehlager für die schwenkbare
Anordnung des Steuerteiles 6 am Rahmen 1 bzw. in der Halterung 10. Das von den in
einander greifenden Clipselementen 8 und 9 gebildete Drehlager gewährleistet eine ver
schwenkbare Lagerung des Steuerteiles 6 um die Spulenachse 11.
Damit die Kupplungseinrichtung der Mechanikseite auch fahrzeugsensitiv anspricht, ist
beim Ausführungsbeispiel am Steuerteil 6 ein weiteres Kupplungselement 34 mit einer
Klinke, die in eine Verzahnung 52 am als Klinkenrad ausgebildeten Trägerteil 3 in Ein
griff gebracht werden kann, vorgesehen. Die Eingriffsbewegung wird durch die Fahr
zeugsensormasse 35 bewirkt, welche am Steuerteil 6 oder an der Halterung 10 gelagert
sein kann. Bei einer überhöhten, auf das Fahrzeug wirkenden Beschleunigung verlagert
sich die Fahrzeugsensormasse 35 und bewegt dadurch die am Kupplungselement 34
vorgesehene Klinke in Eingriff mit der Verzahnung 52 am Umfangsrand des scheiben
förmig ausgebildeten Trägerteiles 3 (Klinkenrad). Eine Lagerstelle für die schwenkbare
Lagerung des Kupplungselementes 34 an dem Steuerteil 6 ist mit 53 bezeichnet. Die
Bewegung der kugelförmigen Fahrzeugsensormasse 35 kann über ein schwenkbar an
der Halterung 10 vorgesehenes Bewegungsübertragungsteil 54 auf das Kupplungsele
ment 34 übertragen werden. Hierdurch wird in Abhängigkeit von einer überhöhten Fahr
zeugbeschleunigung der Vorblockierungszustand, d. h. die drehfeste Verbindung zwi
schen dem Trägerteil 3 und dem Steuerteil 6 hergestellt.
Nach der Montage der Baueinheit 7, bestehend aus dem Trägerteil 3 und dem Steuerteil
6 mit der zwischen ihren aufeinanderzu gerichteten Flächen angeordneten Gurtsensor
masse 4 an der Halterung 10 und dem Einbau des Fahrzeugsensors
(Fahrzeugsensormasse 35 und Bewegungsübertragungselement 54) kann eine Ab
deckklappe 55 auf die Halterung 10 aufgeclipst werden. Diese vormontierte Baueinheit
56 kann dann an der Mechanikseite des Rahmens 1 befestigt werden.
Wie insbesondere aus den Fig. 6 und 7 zu ersehen ist, befinden sich die Clipsele
mente 8 auf der Außenfläche des kreisförmigen Umfangsrandes 50 am Steuerteil 6 in
nerhalb eines Winkelbereiches, der größer als 180°, insbesondere 250° bis 260°, bei
spielsweise 255°, beträgt. Hierdurch wird eine ausreichende reibungsarme Verschwenk
barkeit des Steuerteils an der Halterung 10 gewährleistet. Diese Verschwenkung erfolgt
gegen die Kraft einer Haltefeder 57, welche zwischen einem Anschlag 58 am Steuerteil
6 und einem Anschlag 59 an der Halterung 10 eingespannt ist.
Wie insbesondere aus den Fig. 6 bis 8 zu ersehen ist, wird die am Trägerteil 1
schwenkbar gelagerte Gurtsensormasse 4 reibungsarm an abgerundeten Anlageflächen
13 gelagert. Die abgerundeten, insbesondere halbkugelförmig ausgebildeten Anlageflä
chen 13 befinden sich an Federelementen 12, welche in Ausnehmungen der Scheiben
fläche des Trägerteils 3 an den Trägerteilkörper angeformt sind. An den jeweiligen Spit
zen der Federelemente befinden sich die abgerundeten Lagerflächen 13 für die Gurt
sensormasse 4. In zusammengebautem Zustand befindet sich diese zwischen dem
aufeinanderzu gerichteten Innenflächen des Trägerteils 3 und des Steuerteiles 3. Die
Lagerung erfolgt jedoch reibungsarm am Trägerteil 3. Hierdurch wird eine definierte ge
räuschfreie axiale Positionierung mit geringer Reibung erreicht. Bei einer Tendenz der
Gurtsensormasse 4, sich aus der Sollposition zu bewegen, bilden die Federelemente 12
Reaktionskräfte, welche die Beibehaltung der Sollposition gewährleisten.
An der Rückseite des Trägerteiles 3 befinden sich Vorsprünge 60 und 61, welche die
drehfeste Verbindung mit der Gurtspule 2 herstellen. In der Gurtspule 2 sind hierzu ent
sprechende Ausnehmungen 63 und 64 (Fig. 1) vorgesehen. Die Vorsprünge 60 umfas
sen Ausnehmungen 63 im scheibenförmigen Teil des Trägerteiles 3. In diese Ausneh
mungen ragen Vorsprünge 65, welche an die Gurtsensormasse 4 angeformt sind. Die
seitlichen Begrenzungen der Ausnehmungen 62 sowie die Innenflächen der Vorsprünge
60, welche rahmenförmig ausgebildet sein können, bilden Anschläge zur Begrenzung
des Schwenkwinkels, innerhalb welchen die Gurtsensormasse 4 schwenkbar am Träger
teil 3 gelagert ist. Neben den etwa trapezförmig ausgebildeten rahmenförmigen Vor
sprüngen 60 sind die ringförmig ausgebildeten Vorsprünge 51 an der Rückseite des
Trägerteils 3 vorgesehen. Die Ausnehmungen 63 und 64 an der Gurtspule 2 sind ent
sprechend geformt, so daß eine starre Drehverbindung zwischen dem Trägerteil 3 und
der Spule 2 hergestellt wird. An der anderen Seiten des Trägerteils können weitere sich
in Umfangsrichtung um die Achse 27 erstreckende längliche Anschläge 68 vorgesehen
sein, welche in Ausnehmungen 69 der Gurtsensormasse 4 ragen.
Wenn der oben erläuterte Vorblockierzustand (Drehverbindung zwischen Trägerteil 3
und Steuerteil 6) durch die aktivierte Kupplungseinrichtung fahrzeugsensitiv und/oder
gurtbandsensitiv, beispielsweise bei einem Unfall hergestellt ist, wird eine Bewegung des
Sicherheitsgurtbandes in Abrollrichtung auf das drehfest mit der Gurtspule 2 verbundene
Steuerteil 6 übertragen. Das Steuerteil 6 wird in Abrollrichtung 66 (Fig. 6, 7, 10 bis
12) mitverschwenkt. Dabei wird ein am Steuerteil befestigtes Bewegungsübertragungs
teil 38, beispielsweise in Form eines Stiftes, entlang einer Steuerfläche 37 an der Bloc
kiereinrichtung 5 geführt. Dabei werden die Blockierklinken 36 aus der in der Fig. 10
dargestellten normalen Betriebsstellung in die in Fig. 11 dargestellte Blockierstellung
gebracht. In dieser Blockierstellung greifen die Blockierklinken 36 mit ihrem Eingriffsklin
kenteil in die Blockierverzahnung 40 der Gurtspule 2 ein. Dieser Eingriff kann, wie aus
der Fig. 1 zu ersehen ist, auf beiden Seiten der Gurtspule 2 erfolgen. Aus Abweichungen
der Verzahnungsabstände resultierende Winkelunterschiede (bis zu 3°) werden durch
eine an der Blockiereinrichtung 5 vorgesehene Überhubstellung, welche durch den
Endanschlag 39 gebildet wird, kompensiert. Diese Überhubstellung ist in der Fig. 12
dargestellt. In dieser Überhubstellung befindet sich das Bewegungsübertragungsteil 38
an der Anschlagfläche 39, welche die Überhubstellung begrenzt. Durch den Eingriff der
Blockierklinken 36 in die Blockierverzahnung 40 der Gurtspule 2 ist die Gurtspule 2 ge
gen weitere Drehung blockiert. Vom Gurtband in die Gurtspule 2 eingeleitete Kräfte wer
den über diese und die am Rahmen in den Stützflächen 41 abgestützten Blockierklinken
36 in den Rahmen 1 geleitet.