DE19757526C1 - Verfahren zur Herstellung eines Wärmeaustauschrohres, insbesondere zur Verdampfung von Flüssigkeiten aus Reinstoffen oder Gemischen auf der Rohraußenseite - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Wärmeaustauschrohres, insbesondere zur Verdampfung von Flüssigkeiten aus Reinstoffen oder Gemischen auf der RohraußenseiteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Wärmeaustauschrohres, insbesondere zur Verdampfung von Flüs
sigkeiten aus Reinstoffen oder Gemischen auf der Rohraußen
seite.
Die Erfindung betrifft speziell ein Verfahren zur Erzeugung von ka
nalartigen Strukturen auf der Außenseite von Rohren mit außen
seitig aus der Rohrwand geformten Rippen. Diese Strukturen
dienen der Intensivierung des Wärmeübergangs beim Verdampfen
von Flüssigkeiten aus Reinstoffen und Gemischen auf der Rohr
außenseite.
Verdampfung tritt in vielen Bereichen der Kälte- und Klima
technik sowie in der Prozeß- und Energietechnik auf. In der
Technik werden häufig Rohrbündelwärmeaustauscher verwendet, in
denen Flüssigkeiten von Reinstoffen oder Mischungen auf der
Rohraußenseite verdampfen und dabei ein auf der Rohrinnenseite
strömendes Medium abkühlen. Solche Apparate werden als über
flutete Verdampfer bezeichnet.
Durch die Intensivierung des Wärmeübergangs auf der Rohrau
ßenseite und der Rohrinnenseite läßt sich die Größe der Ver
dampfer stark reduzieren. Hierdurch nehmen die Herstellungs
kosten solcher Apparate ab. Außerdem sinkt die notwendige
Füllmenge an Kältemittel, die bei den heute überwiegend ver
wendeten chlorfreien Sicherheitskältemitteln einen nicht zu
vernachlässigenden Kostenanteil an den gesamten Anlagenkosten
ausmachen kann. Bei toxischen oder brennbaren Kältemitteln
läßt sich durch die Reduktion der Füllmenge das Gefahrenpoten
tial herabsetzen. Die heute üblichen Rohre mit kanalartigen
Strukturen auf der Rohraußenseite sind etwa um den Faktor drei
leistungsfähiger als glatte Rohre gleichen Durchmessers.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Herstellung von Rohren mit strukturierter Außenseite, wobei
die Struktur zur Vergrößerung der Außenoberfläche und des
Wärmeübergangskoeffizienten bei der Verdampfung von Flüssig
keiten auf der Rohraußenseite dient. Zur Erhöhung des Wärme
übergangskoeffizienten bei der Verdampfung wird der Vorgang
des Blasensiedens intensiviert. Es ist bekannt, daß die Bil
dung von Blasen an Keimstellen beginnt. Diese Keimstellen sind
meist kleine Gas- oder Dampfeinschlüsse an der Oberfläche.
Wenn die anwachsende Blase eine bestimmte Größe erreicht hat,
löst sie sich von der Oberfläche ab. Wenn im Zuge der Blasen
ablösung die Keimstelle durch nachströmende Flüssigkeit geflu
tet wird, wird u. U. der Gas- bzw. Dampfeinschluß durch Flüs
sigkeit verdrängt. In diesem Fall wird die Keimstelle inakti
viert. Dies läßt sich durch eine geeignete Gestaltung der
Keimstelle vermeiden. Hierzu ist es notwendig, daß die Öffnung
der Keimstelle kleiner ist als die darunterliegende Kavität,
wie z. B. bei hinterschnittenen Strukturen.
Es ist Stand der Technik, derartige Strukturen auf der Basis
von integral gewalzten Rippenrohren herzustellen, bei denen
die Rippen aus der Rohrwand durch Walzen geformt werden. Unter
integral gewalzten Rippenrohren werden berippte Rohre ver
standen, bei denen die Rippen aus dem Wandungsmaterial eines
Glattrohres geformt wurden. Für die Verwendung solcher Rippen
rohre in Rohrbündelwärmeaustauschern ist es in vielen Fällen
notwendig, daß der äußere Durchmesser des Rohres im berippten
Bereich nicht größer ist als der Außendurchmeser der unberipp
ten End- und Zwischenstücke des Rohres.
Es sind verschiedene Verfahren bekannt, mit denen die zwischen
benachbarten Rippen befindlichen Kanäle derart verschlossen
werden, daß Verbindungen zwischen Kanälen und Umgebung in Form
von Poren oder Schlitzen bleiben. Durch diese kann der Trans
port von Flüssigkeit und Dampf erfolgen. Insbesondere werden
solche im wesentlichen geschlossene Kanäle durch Umbiegen oder
Umlegen der Rippen (US 3 696 861, US 5 054) 548), durch Spalten
und Stauchen der Rippen (DE 27 58 526 C2, US 4 577 381), durch
Kerben und vollständiges Stauchen der Rippen (US 4 660 630,
EP 0 713 072 A2) oder durch Kerben und einseitig versetztes
Stauchen der Rippen (US 4 216 826 und die parallele
DE 28 08 080 A1) erzeugt.
Zur weiteren Steigerung der Wärmeübertragungsleistung ist es
notwendig, die äußere Rohroberfläche und Anzahl der Kanäle
durch die Zahl der Rippen pro Rohrlänge zu erhöhen. Um bei
kleinem Rippenabstand gleichzeitig eine Struktur mit hoher
Porosität (= relativer volumetrischer Hohlraumanteil der Kanä
le) zu erzeugen, ist eine Reduktion der Rippendicke erforder
lich. Damit stoßen die oben genannten Verfahren an die Grenze
der Fertigungsstabilität:
Mit kleiner werdenden Abständen zwischen benachbarten Rippen müssen die Werkzeuge zum Umlegen bzw. Umbiegen der Rippe (US 3 696 861, US 5 054 548) immer filigraner gestaltet wer den. Aufgrund von unvermeidbaren, innerhalb technischer Tole ranzgrenzen liegender Schwankungen in den Abmessungen des Glattrohres (z. B. in der Wanddicke) treten entlang des Rohres Änderungen der beim Berippungsprozeß wirksamen Kräfte auf, die beim asymmetrischen Bearbeiten der Rippe (Umbiegen oder Um legen) zu unerwünschten Unregelmäßigkeiten in der Schlitz breite bzw. im Porenbild führen. Mit feiner werdender Struktur werden diese Unregelmäßigkeiten immer gravierender.
Mit kleiner werdenden Abständen zwischen benachbarten Rippen müssen die Werkzeuge zum Umlegen bzw. Umbiegen der Rippe (US 3 696 861, US 5 054 548) immer filigraner gestaltet wer den. Aufgrund von unvermeidbaren, innerhalb technischer Tole ranzgrenzen liegender Schwankungen in den Abmessungen des Glattrohres (z. B. in der Wanddicke) treten entlang des Rohres Änderungen der beim Berippungsprozeß wirksamen Kräfte auf, die beim asymmetrischen Bearbeiten der Rippe (Umbiegen oder Um legen) zu unerwünschten Unregelmäßigkeiten in der Schlitz breite bzw. im Porenbild führen. Mit feiner werdender Struktur werden diese Unregelmäßigkeiten immer gravierender.
Bei dünnen Rippen ist ein mittiges Spalten der Rippe, wie in
der DE 27 58 526 C2 und US 4 577 381 vorgeschlagen wird,
unter Fertigungsbedingungen nicht mehr wirtschaftlich reali
sierbar.
Die Erfahrung zeigt, daß dünne Rippen beim Stauchvorgang
umknicken oder in sich zusammensinken, wenn der Vorgang wie in
der US 4 660 630 und EP 0 713 072 A2 beschrieben ausgeführt wird.
Es kann damit keine Struktur hoher Porosität erzeugt werden.
Mit feiner werdender Außenstruktur, d. h. mit dünner werdenden
Rippen, stellt die Reduktion der Stabilität der Rippe zuneh
mend die größte Schwierigkeit dar. Die Rippe sackt bei gleich
zeitiger Verformung des gesamten oberen Rippenbereichs unter
der Druckbelastung durch das Werkzeug in sich zusammen, statt
einen Deckel über dem Kanal zu bilden. Es ist günstiger, die
Verformung in Teilschritte zu zerlegen. Hierauf weist bereits
DE 28 08 080 A1 hin. In der genannten Schrift wird vorgeschla
gen, nicht die gesamte Rippe in einem Arbeitsgang zu verfor
men, sondern das Werkzeug zur Verformung so anzuordnen, daß
nur eine Seite der Rippe bei einem Arbeitsgang verformt wird
(siehe Fig. 2 und 14 der DE 28 08 080 A1). Mit diesem Ver
fahren wird die Rippe jedoch derart verformt, daß im Fall
dicker Rippen die oberen Bereiche der Rippe verdickt werden,
wie in Fig. 17 der DE 28 08 080 A1 dargestellt ist. Die Ver
dickungen der oberen Rippenbereiche sind in Patentanspruch 1
der parallelen US 4 216 826 explizit genannt. Es werden also
keine dünnen Deckel über dem Kanal gebildet und die angestreb
te hohe Porosität kann nicht realisiert werden. Im Fall dünner
Rippen neigen diese dazu, bei in Axialrichtung einseitiger
Druckverformung der Rippenspitze nach einer Seite auszuwei
chen. Damit ist dieses Verfahren bei dünnen Rippen nur äußerst
schwer kontrollierbar und somit für eine Großserienfertigung
ungeeignet.
Ferner wird in DE 28 08 080 A1 vorgeschlagen, die Rippen durch
ein einziges, geeignetes Werkzeug zahnradartig zu verformen,
so daß nach weiteren Bearbeitungsschritten Nuten in Axial
richtung des Rohres gebildet werden. Das bei der zahnradarti
gen Verformung verdrängte Material liegt unter der äußeren
Oberfläche des Rohres und dient also nicht dazu, Deckel über
den Kanälen zwischen den Rippen zu bilden. Vielmehr reduziert
es die Porosität und behindert ferner den Transport von Flüs
sigkeit in Umfangsrichtung in den Kanälen.
Der Erfindung liegt davon ausgehend die Aufgabe zugrunde, die zwischen be
nachbarten Rippen eines integral gewalzten Rippenrohres be
findlichen Kanäle mit Material aus dem oberen Bereich der
Rippen im wesentlichen zu verschließen und auf der Rohraußen
seite eine Struktur hoher Porosität und Gleichmäßigkeit zu
erzeugen, wobei das Verschließen der Kanäle mit möglichst
geringem Materialaufwand erfolgen soll.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den
Verfahrensschritten nach dem Patentanspruch 1 ge
löst.
Beim abschnittsweisen Stauchen wird das Material der Rippe
innerhalb begrenzter, durch die Stauchscheibe definierter
Gebiete aus dem oberen Bereich der Rippe beidseitig in Axial
richtung verdrängt. Das verdrängte Material bildet über dem
Kanal Auskragungen, die dazu benutzt werden, einen Deckel zu
formen. Nach dem ersten Bearbeitungsschritt ist der Deckel nur
in den Bereichen seitlich der bearbeiteten Abschnitte der
Rippenspitze ausgebildet. In den nachfolgenden Bearbeitungs
schritten werden die im ersten Stauchschritt nicht gestauchten
Abschnitte der Rippenspitze teilweise oder komplett gestaucht
und so die überdeckten Bereiche des Kanals ausgeweitet. Je
dünner die Deckel der Kanäle sind, desto geringer sind Gewicht
und damit Materialkosten des Rohres.
Durch eine hohe Porosität erreicht man eine große spezifische
Kontaktfläche zwischen Rohr und umgebendem Medium und erhöht
damit die aktive Wärmeübertragungsfläche für den Verdamp
fungsprozeß. Dieser Flächengewinn trägt zur Erhöhung des
effektiven, auf die Hüllfläche bezogenen Wärmeübergangskoeffi
zienten bei.
Weitere Vorteilhafte Varianten des erfindungsgemäßen Verfah
rens sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 11, insbes. gemäß
Anspruch 2 kann die Außenfläche des Rohres durch eine Glätt
scheibe konstanten Durchmessers eingeglättet werden, um ein
problemloses Einschieben des Rohres in den Rohrboden eines
Rohrbündelwärmeaustauschers zu gewährleisten.
Bei geeigneter Werkzeuggestaltung können insbesondere die im
ersten Stauchschritt erzeugten Auskragungen bis zur Mitte des
Kanales vorspringen, so daß Auskragungen von benachbarten Rip
pen zusammentreffen und quasi eine Brücke über den Kanal bil
den. Aufgrund zunehmender Materialverfestigung reichen die
Auskragungen, die in den nachfolgenden Stauchschritten ge
bildet werden, weniger weit über den Kanal. Auf diese Weise
ist es möglich, eine Oberflächenstruktur zu erzeugen, bei der
die Kanäle über Poren mit der Umgebung in Verbindung stehen.
Treffen die Auskragungen nach dem ersten Bearbeitungsschritt
nicht zusammen, entsteht in den nachfolgenden Schritten eine
Oberflächenstruktur mit schlitzartigen Öffnungen.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Vorrichtung zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 schematisch zwei Stauchscheiben mit schräg zur
Scheibenachse verlaufenden Zähnen,
Fig. 3a-3c schematisch die Durchführung der einzelnen
Stauchschritte,
Fig. 4a-4c eine Draufsicht auf die Rohroberfläche bei
beabstandeten Auskragungen und
Fig. 5a-5c eine Draufsicht auf die Rohroberfläche bei
sich berührenden Auskragungen.
Die Herstellung eines integral gewalzten Rippenrohres 1 mit
auf der Rohraußenseite schraubenlinienförmig umlaufenden
Rippen 2 der Rippenteilung t, die unter Ausbildung von Kanälen
3 mit Kanaldeckel 3a verformt werden, erfolgt durch einen
Walzvorgang (vgl. US 1 865 575 und US 3 327 512) mittels
der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung.
Es wird eine Vorrichtung verwendet, die aus n = 3 Werkzeug
haltern 4 besteht, in die jeweils ein Walzwerkzeug 5 und zwei
zahnradartige Stauchscheiben 6/7 sowie eine Glättscheibe 8
konstanten Durchmessers integriert sind (in Fig. 1 ist nur ein
Werkzeughalter 4 dargestellt. Es können aber beispielsweise
vier oder mehr Werkzeughalter 4 verwendet werden). Die Werk
zeughalter 4 sind jeweils um α = 360°/n versetzt am Umfang des
Rippenrohres angeordnet. Die Werkzeughalter 4 sind radial
zustellbar. Sie sind ihrerseits in einem ortsfesten (nicht
dargestellten) Walzkopf angeordnet (nach einer anderen Va
riante wird das Rohr bei sich drehendem Walzkopf lediglich
axial durch eine separate Vorrichtung vorgeschoben).
Das in Pfeilrichtung in die Vorrichtung einlaufende Glattrohr
1' wird durch die am Umfang angeordneten, angetriebenen Walz
werkzeuge 5 in Drehung versetzt, wobei die Achsen der Walz
werkzeuge 5 schräg zur Rohrachse verlaufen, um schraubenli
nienförmige Rippen 2 erzeugen zu können. Die Walzwerkzeuge 5
bestehen in an sich bekannter Weise aus mehreren nebeneinander
angeordneten Walzscheiben 9, deren Durchmesser in Pfeilrich
tung ansteigt. Die zentrisch angeordneten Walzwerkzeuge 5
formen die schraubenlinienförmig umlaufenden Rippen 2 aus der
Rohrwandung des Glattrohres 1', wobei die Rohrwandung im
Umformbereich unter den Walzwerkzeugen 5 hier durch einen
profilierten Walzdorn 10 abgestützt wird. Hierdurch entstehen
gleichzeitig schraubenlinienförmig umlaufende Rippen 11 auf
der Innenseite des Rohres 1.
Nach dem Herausformen der Rippen 2 mit der Rippenhöhe H werden
teilweise offene Kanäle 3 durch folgende drei Stauchschritte
erzeugt:
In einem ersten Stauchschritt werden die Rippen 2 durch die Zähne 6a einer ersten Stauchscheibe 6 am Umfang abschnitts weise um die radiale Stauchtiefe X gestaucht (vgl. Fig. 3a/4a/5a), dabei ist der Außendurchmesser der ersten Stauch scheibe 6 kleiner als der Durchmesser der letzten Walzscheibe 9. Es bilden sich Auskragungen 12a.
In einem ersten Stauchschritt werden die Rippen 2 durch die Zähne 6a einer ersten Stauchscheibe 6 am Umfang abschnitts weise um die radiale Stauchtiefe X gestaucht (vgl. Fig. 3a/4a/5a), dabei ist der Außendurchmesser der ersten Stauch scheibe 6 kleiner als der Durchmesser der letzten Walzscheibe 9. Es bilden sich Auskragungen 12a.
In einem zweiten Stauchschritt werden die noch nicht ge
stauchten Abschnitte 15a der Rippen 2 durch die Zähne 7a der
zweiten Stauchscheibe 7 teilweise verformt (vgl. Fig. 3b/4b/5b),
wobei die radiale Stauchtiefe Y mindestens so groß
ist wie die radiale Stauchtiefe X beim ersten Stauchschritt.
Es entstehen weitere Auskragungen 12b, und der Deckel 3a des
Kanals 3 wird vergrößert.
Die Stauchscheiben 6, 7 weisen vorzugsweise 10 bis 30 Zähne
6a, 7a pro cm Umfang, insbesondere 14 bis 25 Zähne 6a, 7a pro
cm Umfang, auf. Die Zähne 6a, 7a verlaufen parallel oder
schräg unter dem Winkel α bzw. β (wie in Fig. 2 dargestellt)
zur jeweiligen Scheibenachse.
Abschließend erfolgt eine Glättung der Rohroberfläche durch
eine Glättscheibe 8, wobei die nach dem zweiten Stauchschritt
noch nicht gestauchten Abschnitte 15b der Rippen 2 eingeglät
tet werden und sich die endgültigen Poren 13 bzw. Schlitz 14
ausbilden, durch welche die Kanäle 3 mit der Umgebung in Ver
bindung stehen. Nach dem Glättvorgang weist die Außenseite des
Rohres 16 keine Erhebungen mehr auf, wie in Fig. 3c/4c/5c
dargestellt ist.
Die Fig. 4a/4b/4c zeigen den Fall, daß sich die Auskragungen
12a/12b benachbarter Rippen 2 nicht berühren, also ein Schlitz
14 der Breite B' zwischen ihnen verbleibt. Diese Schlitzbreite
B' kann bis zu 20% der offenen Kanalbreite B betragen.
Die Fig. 5a/5b/5c schließlich betreffen den Fall, daß sich die
Auskragungen 12a benachbarter Rippen 2 berühren.
Aus einem glatten Kupferrohr 1' werden durch einen Walzvorgang
schraubenlinienartig umlaufende Rippen 2 herausgeformt, wobei
die Rippenteilung t = 0,41 mm beträgt. Im nächsten Bearbei
tungsschritt wird die Rippenspitze durch die erste Stauch
scheibe 6 mit Durchmesser D = 35,0 mm abschnittsweise ge
staucht.
Die auf dem Umfang der Stauchscheibe 6 gleichmäßig angeord
neten 255 Zähne 6a verlaufen unter einem Winkel α von 40°
schräg zur Scheibenachse. Die zweite Stauchscheibe 7 hat den
gleichen Durchmesser D wie die erste Stauchscheibe 6 sowie die
gleiche Anzahl Z von Zähnen 7a. Die Zähne 7a der zweiten
Stauchscheibe 7 verlaufen ebenfalls schräg-zur Scheibenachse,
ihre Orientierung ist jedoch der Orientierung der Zähne 6a der
ersten Stauchscheibe 6 entgegengesetzt, so daß sich die Ab
drücke der Zähne 6a und 7a auf dem Rohr kreuzen (siehe Fig. 1/4b/5b).
Um ein regelmäßiges Bild auf der Rohroberfläche zu
erzeugen, muß der Winkel β, den die Zähne 7a mit der Schei
benachse einschließen, nach folgender Formel berechnet werden:
β = arctan (π.D/(Z.t) - tan α). Im vorliegenden Fall ergibt
sich β zu 12,0°.
Mit dem genannten Herstellungsverfahren können Wärmeaustau
scherrohre mit einer hochporösen Oberflächenstruktur gefertigt
werden. Im vorliegenden Fall wurde ein Verdampferrohr mit
einer derartigen Oberfläche basierend auf integral gewalzten
Rippen mit einer Dicke in der Größenordnung von 0,1 mm gefer
tigt. Trotz der geringen Rippendicke gelang es, die Kanäle
zwischen den Rippen mit dünnen Deckeln, die aus dem oberen
Bereich der Rippe geformt wurden, im wesentlichen zu ver
schließen, ohne daß die Rippen zur Seite knickten oder in sich
zusammensackten.
Als vorteilhaft erweist sich ferner, daß mit dem vorgeschlage
nen Herstellungsverfahren Porenform und Porengröße durch die
relative Anordnung der beiden Stauchscheiben 6 und 7 zuein
ander gezielt verändert werden können. Damit ist es möglich,
die Struktur der Rohroberfläche den Einsatzbedingungen (ver
wendetes Medium, Drucklage, Leistungsdichte, etc.) optimal
anzupassen.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung eines Wärmeaustauschrohres (1),
insbesondere zur Verdampfung von Flüssigkeiten aus Rein
stoffen oder Gemischen auf der Rohraußenseite, mit auf
der Rohraußenseite schraubenlinienförmig umlaufenden,
integralen, d. h. aus der Rohrwand herausgearbeiteten
Rippen (2), die unter Ausbildung von zwischen den Rippen
(2) befindlichen Kanälen (3) verformt sind, bei dem fol
gende Verfahrensschritte durchgeführt werden:
- a) Auf der Außenseite eines Glattrohres (1') werden schraubenlinienförmig verlaufende Rippen (2) ge formt, indem das Rippenmaterial durch Verdrängen von Material aus der Rohrwandung mittels eines Walzvor gangs gewonnen wird und das entstehende Rippenrohr (1) durch die Walzkräfte in Drehung versetzt und/oder entsprechend den entstehenden schraubenlinien förmigen Rippen (2) vorgeschoben wird, wobei die Rippen (2) mit ansteigender Höhe aus dem sonst un verformten Glattrohr (1') ausgeformt werden,
- b) die Rohrwandung wird im Umformbereich durch einen im Rohr liegenden Walzdorn (10) abgestützt,
- c) nach dem Herausformen werden die Rippen (2) zur Aus bildung dazwischenliegender, teilweise offener Kanä le (3) einem Stauchvorgang unterworfen, wobei die Rippen (2) über ihre gesamte Breite in Axialrichtung in einem ersten Stauchschritt in Um fangsrichtung abschnittsweise mittels einer zahn radartigen Stauchscheibe (6) um die radiale Stauch tiefe X gestaucht werden, so daß Rippenmaterial beidseitig in Axialrichtung unter Ausbildung von Auskragungen (12a) verlagert wird, die den ersten Teil des Kanaldeckels (3a) bilden,
- d) über die gesamte Breite der Rippen (2) in Axial
richtung wird mindestens ein weiterer Stauchschritt
mittels einer zahnradartigen Stauchscheibe (7) um
die radiale Stauchtiefe Y durchgeführt, die minde
stens so groß ist wie die radiale Stauchtiefe X im
ersten Stauchschritt,
so daß der Kanaldeckel (3a) schrittweise durch An einanderfügen von Auskragungen (12a, 12b) gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als letzter Stauchschritt jeweils ein durchgehendes
Glätten des Rohres (1) mittels einer Glättscheibe (8)
konstanten Durchmessers erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die radiale Stauchtiefe X im ersten Stauchschritt 10
bis 50% der Rippenhöhe H beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet,
daß die Rippen (2) im ersten Stauchschritt derart ge
staucht werden, daß zwischen den Auskragungen (12a) be
nachbarter Rippen (2) ein Schlitz (14) der Breite B' ver
bleibt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlitzbreite B' bis zu 20% der offenen Kanal
breite B beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet,
daß die Rippen (2) im ersten Stauchschritt derart ge
staucht werden, daß sich die Auskragungen (12a) benach
barter Rippen (2) berühren.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet,
daß Stauchscheiben (6, 7) mit jeweils 10 bis 30 Zähnen
(6a, 7a) pro cm Stauchscheibenumfang verwendet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß Stauchscheiben (6, 7) mit jeweils 14 bis 25 Zähnen
(6a, 7a) pro cm Stauchscheibenumfang verwendet werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß Stauchscheiben (6, 7) verwendet werden, deren Zähne
(6a, 7a) parallel zur Scheibenachse verlaufen.
10. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß Stauchscheiben (6, 7) mit schräg zur Scheibenachse verlaufenden Zähnen (6a, 7a)
verwendet werden, wobei die Zähne
(6a) der ersten Stauchscheibe (6) unter einem Winkel α
und die Zähne (7a) der nachfolgenden Stauchscheibe (7) unter einem
Winkel β zur Scheibenachse verlaufen.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Verwendung von Stauchscheiben (6, 7) desselben
Durchmessers D und derselben Anzahl Z der Zähne (6a, 7a)
die Winkel α und β nach folgender Formel:
β = arctan (π.D/(Z.t) - tan α)
aufeinander abgestimmt werden, wobei t die Teilung der Rippen (2) bedeutet.
β = arctan (π.D/(Z.t) - tan α)
aufeinander abgestimmt werden, wobei t die Teilung der Rippen (2) bedeutet.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19757526A DE19757526C1 (de) | 1997-12-23 | 1997-12-23 | Verfahren zur Herstellung eines Wärmeaustauschrohres, insbesondere zur Verdampfung von Flüssigkeiten aus Reinstoffen oder Gemischen auf der Rohraußenseite |
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