DE19756909A1 - Fahrzeug mit einem Rahmen - Google Patents
Fahrzeug mit einem RahmenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62D—MOTOR VEHICLES; TRAILERS
- B62D33/00—Superstructures for load-carrying vehicles
- B62D33/06—Drivers' cabs
- B62D33/0604—Cabs insulated against vibrations or noise, e.g. with elastic suspension
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrzeug mit einem Rahmen nach dem Oberbe
griff der Ansprüche 1, 2 und 8.
Gattungsgemäße Fahrzeuge wurden ab dem Jahr 1974 von der Firma Citroen unter
der Modellbezeichnung CX2000 und CX2200 hergestellt. Der Rahmen dieser Fahr
zeuge ist als Fahrgestell ausgebildet und nimmt das Antriebsaggregat sowie die
Vorder- und Hinterachse auf. Der Aufbau ist über 16 Koppelelemente an das Fahr
gestell angebunden.
Durch die elastische Verbindung des Fahrgestells, das die schwingungserzeugen
den Komponenten (Antriebsaggregat, Achsen) aufnimmt, mit dem Fahrzeugaufbau
wird bei dem bekannten Fahrzeug ein relativ niedriger Innengeräuschpegel erreicht.
Aufgrund der großen Anzahl von Koppelelementen ist jedoch die Einleitung eines
nicht unbeträchtlichen Anteils von Schwingungen in den Fahrzeugaufbau unver
meidlich. Außerdem wirkt die Brennkraftmaschine am vorderen Endabschnitt des
Fahrgestells als Schwingungserreger, über den Schwingungen in das Fahrgestell
und damit den Fahrzeugaufbau übertragen werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile des bekannten Stand der Technik zu
vermeiden.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1, 2 und 8 jeweils für sich
oder in Kombination gelöst.
Kerngedanke der Erfindung gemäß Anspruch 1 ist es, den Rahmen nur in den Be
reichen an den Fahrzeugaufbau anzubinden, in denen Schwingungsknoten der Bie
geeigenformen des Rahmens vorliegen. Dabei wird angestrebt, die Koppelelemente
zumindest in den Bereichen der Schwingungsknoten der ersten und zweiten Biege
eigenformen zu plazieren. Durch dieses Konstruktionsprinzip wird verhindert, daß
bei Biegeschwingungen des Rahmens durch die Koppelelemente Schwingungs
energie in den Fahrzeugaufbau übertragen wird. Derartige Biegeschwingungen ent
stehen einerseits durch das Antriebsaggregat sowie durch am Rahmen angeordnete
Nebenaggregate (Klimakompressor, Standheizung, etc.) und andererseits durch
fahrbahnseitige Krafteinleitung. Im Gegensatz zum bekannten Stand der Technik
sind die Koppelelemente damit nicht "willkürlich" (gemäß den konstruktiv bestmögli
chen Anbindungsorten) entlang des Rahmens verteilt, sondern aufgrund schwin
gungstechnischer Berechnungen und Untersuchungen gezielt angeordnet. Damit
befindet sich der Fahrzeugaufbau für die betrachteten Biegeeigenformen außerhalb
des Kraftflusses der Gesamtstruktur, so daß die Körperschallübertragung maßgeb
lich reduziert wird.
Eine Anordnung der Koppelelemente exakt in Schwingungsknoten des Rahmens ist
in der Praxis nicht realisierbar. Die Plazierung der Koppelelemente im Bereich der
Schwingungsknoten ist jedoch, ausreichend, da hier nur sehr geringe Schwing
amplituden vorliegen. Untersuchungen der Anmelderin an mehreren Fahrzeugkon
zepten haben darüber hinaus ergeben, daß sowohl die Biegeschwingungen erster
Ordnung als auch höherer Ordnungen in einem engen Bereich Schwingungsknoten
aufweisen, so daß auch in Bezug auf höhere Biegeeigenformen des Rahmens eine
weitreichende Schwingungsisolierung möglich ist.
Durch die Aufteilung "Rahmen - separater Fahrzeugaufbau" ergibt sich darüber hin
aus ein günstiger Fertigungsprozeß, der in einfacher Weise die Ableitung von Fahr
zeugvarianten ermöglicht.
Gemäß Anspruch 2 können alternativ oder zusätzlich Torsionseigenformen des
Rahmens minimiert werden, indem die Koppelelemente im Bereich von Schwin
gungsknoten der Torsionseigenformen angeordnet werden.
Die Koppelelemente werden z. B. von konventionellen Gummi-Metall-Lagern gebil
det. Ebenso kommen Hydrolager mit optimiertem Federungs- und Dämpfungsver
halten in Betracht. Regelbare Hydrolager sind beispielsweise für den Fall einer ge
zielten aktiven Regelung der Koppelelemente vorzusehen (Anspruch 3). Damit kann
je nach der momentan dominierenden Schwingform (Biegung oder Torsion) die eine
oder die andere Gruppe von Koppelelementen bzw. können einzelne Koppel
elemente (de)aktiviert werden. Dies hat seinen Grund darin, daß sich die Schwin
gungsknoten der Torsionseigenformen des Rahmens zumindest teilweise im Be
reich von Schwingungsbäuchen der Biegeeigenformen befinden und somit eine
gleichzeitige Minimierung der beiden Schwingformen nicht möglich ist.
Daneben können gemäß Anspruch 3 die Koppelelemente je nach Fahrzeugzustand
und Beladung bzw. aktuellem Schwingungszustand gezielt angesteuert oder
geregelt werden. Dazu wird die Federrate und/oder Dämpfung beispielsweise von
regelbaren Hydrolagern je nach Fahrzeuggewicht, Fahrbahnanregung, Fahrzeug
geschwindigkeit, Quer- und Längsbeschleunigung, etc. verändert, um einerseits den
Fahrkomfort zu optimieren und andererseits die Schwingungsübertragung zu mini
mieren.
Rahmen aus Leichtmetall gemäß Anspruch 4 können beispielsweise aus Strangpro
filen oder aus tiefgezogenen Blechteilen hergestellt werden. Durch die Werkstoff
wahl ergibt sich ein niedriges Eigengewicht des Rahmens bei gleichzeitig hoher sta
tischer und dynamischer Steifigkeit und hohem Energieabsorptionsvermögen.
Selbstverständlich können anstelle von Leichtmetallen auch andere Leichtbauwerk
stoffe, wie z. B. Faserverbundwerkstoffe, eingesetzt werden.
Im Sinne einer konsequenten Funktionstrennung von Rahmen und Fahrzeugaufbau
kann der Rahmen gemäß Anspruch 5 zusätzlich so ausgelegt werden, daß er im
Falle eines Crashs durch gezielte Verformung kinetische Energie abbaut. Der Fahr
zeugaufbau muß somit lediglich eine ausreichende Steifigkeit für den Fall eines
Fahrzeugüberschlags und zur Abstützung der eigenen Trägkeitskräfte (Eigenmasse,
Insassen, Zuladung) aufweisen. Ansonsten kann der Fahrzeugaufbau optimal hin
sichtlich seiner eigentlichen Aufgabe, der Aufnahme von Insassen und Transportgut,
ausgelegt werden.
Bei Ausbildung eines Fahrzeugaufbaus gemäß Anspruch 6 kann im Vergleich zu
herkömmlichen selbsttragenden Fahrzeugaufbauten aus metallischen Werkstoffen
eine deutliche Gewichtsreduzierung (in der Größenordnung von ca. 50%) erreicht
werden. Bei Integration der Knautschzone des Fahrzeugs in den Rahmen, wie unter
Anspruch 5 beschrieben, hat der Fahrzeugaufbau nur reduzierte Crashanforderun
gen zu erfüllen, so daß z. B. Faserverbundwerkstoffe mit optimiertem Laminataufbau
und damit geringem Eigengewicht eingesetzt werden können.
Anspruch 7 beschreibt eine besonders verwindungs- und biegesteife Ausführung
eines Rahmens.
Anspruch 8 schlägt erfindungsgemäß vor, die Brennkraftmaschine "liegend" anzu
ordnen, so daß die freien Massenkräfte in Längsrichtung des Rahmens eingeleitet
werden. Da der Rahmen in Längsrichtung im Vergleich zur Anregung in vertikaler
Richtung eine hohe Impedanz (Faktor ca. 20 bis 30) aufweist, wird durch die erfin
dungsgemäße Anordnung der Brennkraftmaschine nur in geringem Maß Körper
schall am Rahmen induziert.
Mit der Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 9 kann insbesondere der vor
dere Bereich des Rahmens optimal auf die Funktion "Energieabsorption" hin aus
gelegt werden. Selbstverständlich kann das Antriebsaggregat auch im mittleren oder
vorderen Bereich des Rahmens angeordnet werden.
Durch eine Drehmomentenabstützung der Brennkraftmaschine im Bereich der
Schwingungsknoten (Anspruch 10) wird die Einleitung von Schwingungen in den
Rahmen weiter minimiert.
Das Prinzip der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird
nachfolgend näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Fahrzeug in der Seitenansicht und
Fig. 2 eine Draufsicht des Gegenstands von Fig. 1.
Bei einem erfindungsgemäßen Fahrzeug ist ein Fahrzeugaufbau 1 über Koppel
elemente 2 bzw. 3 an einen Rahmen 4 angebunden. Der Aufbau 1 kann teilweise
mittragend ausgebildet sein. Der Pfeil FR kennzeichnet die Fahrtrichtung. Im Heck
bereich des Fahrzeuges ist ein Antriebsaggregat 5 mittels Lagerelementen 6 ange
ordnet. Eine Drehmomentstütze 7 wirkt einer Verdrehung des Antriebsaggregates 5
entgegen. Das Antriebsaggregat 5 ist mit einer motornahen Kapselung zur akusti
schen Isolation versehen. Eine gezielte Luftschalldämmung zwischen Fahrgastzelle
und Motorraum mit nur wenigen Durchbrüchen reduziert die Luftschallübertragung
weiter.
In Fig. 1 sind die Biegeeigenformen erster und zweiter Ordnung des Rahmens 4
mit den Linien 8 und 9 vereinfacht dargestellt. Der Biegeverlauf gemäß der Linie 8
weist hierbei zwei Knoten KB1 auf, während außerhalb der Knotenbereiche KB1 ent
sprechend große Schwingamplituden A vorliegen. Die Knoten KB1 liegen etwa im
Bereich der vorderen Stirnwand des Fahrzeuges bzw. der Gepäckraumtrennwand.
Die Linie 9, die die Biegeeigenform zweiter Ordnung repräsentiert, weist drei Knoten
KB2 auf, wobei die beiden äußeren Knoten KB2 nahezu lagegleich mit den Knoten KB1
der Biegeeigenform erster Ordnung sind.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Koppelelemente 2 im Bereich der
Knoten KBn (mit n = 1, 2, . . .) wird prinzipbedingt nur eine sehr geringe Schwingener
gie vom Rahmen 4 in den Fahrzeugaufbau 1 übertragen. Damit wird ein bestmögli
cher Geräuschkomfort erreicht. Durch die erfindungsgemäße Bauweise kann die
Eigenfrequenz des Fahrzeugs zudem in Richtung höherer und damit unkritischerer
Frequenzen verschoben werden. So wurde beispielsweise bei einem erfindungs
gemäßen Fahrzeug für den Rahmen 4 eine Eigenfrequenz von mehr als 40 Hz er
reicht, während der Fahrzeugaufbau 1 eine Eigenfrequenz von ca. 30 Hz aufwies.
Die Kombination aus Rahmen 4 und Fahrzeugaufbau 1 lag mit einer Eigenfrequenz
von mehr als 32 Hz deutlich über der Eigenfrequenz von ca. 25 bis 30 Hz moderner
Fahrzeugkarosserien in konventioneller selbsttragender Bauweise.
Das Antriebsaggregat 5 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Hubkolben-
Brennkraftmaschine ausgeführt. Der Doppelpfeil 10 gibt die Richtung der freien
Massenkräfte des liegend eingebauten Antriebsaggregates 5 an. Durch die Mas
senkräfte wird der in Längsrichtung steife Rahmen 4 nicht in nennenswertem Maße
zu Biegeschwingungen angeregt.
Die Draufsicht gemäß Fig. 2 zeigt die Anordnung der Koppelelemente 2 und 3 am
Rahmen, der sich aus zwei seitlichen Längsträgern 11, einem Mittelträger 2 und
zwei Querträgern 13 zusammensetzt. Der in der Fahrzeugmitte verlaufende, durch
gehende Mittelträger 12 stützt das im Heck des Fahrzeugs angeordnete Antriebs
aggregat 5 bei einem Frontalcrash wirkungsvoll in Fahrtrichtung FR ab.
Während die Koppelelemente 2, im Bereich der Schwingungsknoten KB1 und KB2 der
Biegeeigenform angeordnet sind, ist ein zusätzliches Koppelelement 3 in der
Längsmittelachse des Rahmens 4 in einem solchen Bereich vorgesehen, wo ein
Schwingungsknoten KT1 der ersten Torsionseigenform (nicht dargestellt) des Rah
mens 4 vorliegt.
Durch eine aktive Ansteuerung der Koppelelemente 2 und 3 wird bei Auftreten einer
Torsionsbeanspruchung eine ,,Dreipunktabstützung" erreicht, indem das Koppelele
ment 3 aktiviert und die beiden hinteren Koppelelemente 2 deaktiviert werden. Das
Koppelelement 3 ist in demjenigen Abschnitt des Rahmens 4 zu plazieren, in dem
bei Torsionsbeanspruchung an den benachbarten Koppelelementen 2 die größten
Amplituden auftreten.
Bei dominierender Biegebeanspruchung ist in umgekehrter Weise zu verfahren,
indem die Koppelelemente 2 aktiviert werden, bei gleichzeitiger Deaktivierung des
Koppelelementes 3, um die Übertragung von Biegeschwingungen in den Fahrzeug
aufbau zu unterbinden. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel erübrigt sich jedoch
die Deaktivierung des Koppelelementes 3, da es sich im Bereich der Schwingungs
knoten KB1 und KB2 der Biegeeigenformen befindet.
Die Koppelelemente 2 bzw. 3 können unter anderem beispielsweise als relativ ein
fach aufgebaute Gummi-Metall-Lager ausgeführt werden. Die Gummielemente der
Koppelelemente 2 bzw. 3 bestehen z. B. aus einem Elastomerwerkstoff mit einer
Federrate von ca. 103 bis 104 N/mm2.
Claims (10)
1. Fahrzeug mit einem Rahmen, der das Antriebsaggregat und/oder das Fahr
werk des Fahrzeuges aufnimmt sowie mit einem Fahrzeugaufbau zur Auf
nahme der Fahrzeuginsassen und von Transportgut, wobei Rahmen und
Fahrzeugaufbau über Koppelelemente miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Koppelelemente (2) im Bereich von Schwin
gungsknoten (KBn) der Biegeeigenform(en) des Rahmens (4) angeordnet sind.
2. Fahrzeug mit einem Rahmen, der das Antriebsaggregat und/oder das Fahr
werk des Fahrzeuges aufnimmt sowie mit einem Fahrzeugaufbau zur Auf
nahme der Fahrzeuginsassen und von Transportgut, wobei Rahmen und
Fahrzeugaufbau über Koppelelemente miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Koppelelemente (3) im Bereich von Schwin
gungsknoten (KTn) der Torsionseigenform(en) des Rahmens (4) angeordnet
sind.
3. Fahrzeug nach Anspruch 1 und/oder 2,
gekennzeichnet durch Mittel zur Steuerung oder Regelung der Koppelele
mente (2, 3).
4. Fahrzeug nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (4) zumindest teilweise aus
Leichtmetall besteht.
5. Fahrzeug nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (4) zur Aufnahme kinetischer
Energie bei einer Kollision des Fahrzeugs ausgebildet ist.
6. Fahrzeug nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Fahrzeugaufbau (1) zumindest teilweise aus
einem Faserverbundwerkstoff besteht.
7. Fahrzeug nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (4) zwei seitliche Längsträger (11)
sowie einen Mittelträger (12) und wenigstens zwei Querträger (13) aufweist.
8. Fahrzeug mit einem Rahmen, der ein als Brennkraftmaschine ausgebildetes
Antriebsaggregat und/oder das Fahrwerk des Fahrzeugs aufnimmt sowie mit
einem Fahrzeugaufbau zur Aufnahme der Fahrzeuginsassen und von Trans
portgut, wobei Rahmen und Fahrzeugaufbau über Koppelelemente miteinan
der verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Brennkraftmaschine (5) so angeordnet ist,
daß die Hauptwirkrichtung (10) der freien Massenkräfte der Brennkraftma
schine (5) etwa in Längsrichtung des Rahmens (4) verläuft.
9. Fahrzeug nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Brennkraftmaschine (5) im Heck des Fahr
zeugs angeordnet ist.
10. Fahrzeug nach Anspruch 8 und/oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drehmomentabstützung der Brennkraftma
schine (5) im Bereich der Koppelelemente (2, 3) erfolgt.
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