DE19754636A1 - Verfahren zum Aufbringen eines farbigen Dekors aus sublimierbaren Dispersionsfarben - Google Patents
Verfahren zum Aufbringen eines farbigen Dekors aus sublimierbaren DispersionsfarbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen eines farbi
gen Dekors auf einen Gegenstand, bei dem das Dekor auf einem ab
stützenden Film auf der Oberfläche einer Flüssigkeit angeordnet
und der Gegenstand zumindest teilweise in die Flüssigkeit einge
taucht wird, um das Dekor auf den Gegenstand zu übertragen.
Aus der US-A-4,010,057 (entsprechend DE-A-25 34 640) sind ein
solches Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung bekannt.
Die US-A-4,348,246 und die US-A-4,388,866 beschreiben ähnliche
Transfer-Drucktechniken, wobei der Film mit dem zu übertragenden
Dekor auf eine Granulatschicht bzw. eine deformierbare Schicht
aus Stiften aufgelegt wird.
Die US-A-4,436,571 beschreibt einen Transferdruck der eingangs
genannten Art, bei dem der zu bedruckende Gegenstand in bestimm
ter Weise in die Flüssigkeit mit dem darauf schwimmenden Dekor
eingetaucht wird, nämlich in einer kontinuierlichen Bewegung
schräg nach unten in Richtung der Strömung und danach schräg
nach oben, ebenfalls in Richtung der Strömung der Flüssigkeit.
Die US-A-4,407,881 (entsprechend DE-A-32 19 992) beschreibt für
den eingangs genannten Transferdruck eine besondere Ausgestal
tung des Stützfilms, der eine hydrophile, deformierbare Schicht
aufweist, die durch Absorption von Wasser anschwellen kann, und
eine weitere Schicht, die über die hydrophile Schicht gelegt ist
und die für Wasser unterschiedlich durchlässig ist, so daß die
hydrophile Schicht mehr oder weniger stark expandiert.
Die US-A-4,229,239 beschreibt eine besondere Ausgestaltung der
eingangs genannten Transfer-Drucktechnik, bei der das Dekor vor
dem Transfer mittels eines Lösungsmittels vorbereitet wird, da
mit es sich bei der Übertragung auf den Gegenstand leichter vom
abstützenden Film löst. Diese Aktivierung des Dekors (Druck
musters; pattern) erfolgt beim genannten Stand der Technik
unmittelbar vor Aufbringung des Films mit dem Dekor auf die
freie Wasseroberfläche. Auf der Wasseroberfläche kann sich der
das Dekor abstützende Film auflösen, so daß das Dekor alleine
(ohne den Film) auf der Wasseroberfläche schwimmt und durch
anschließendes Eintauchen des zu dekorierenden Gegenstandes auf
diesen Gegenstand aufgebracht wird.
Die US-A-4,231,829 beschreibt eine Weiterbildung der eingangs
genannten Transfer-Drucktechnik dahingehend, daß dem das Dekor
auf der Flüssigkeit abstützenden PVA-Film oder dem Wasser selbst
Borsäure oder ein Salz davon zugesetzt wird, um den Übertra
gungsvorgang zu fördern.
Auch die US-A-4,269,650 beschreibt den Zusatz eines Lösungsmit
tels, um das Ablösen des Dekors vom stützenden Film zu erleich
tern.
Die beim vorstehend diskutierten Stand der Technik zur Aktivie
rung des Dekors vorgesehenen Lösungsmittel sind zum Beispiel
Pentane, Hexane, Heptane, Oktane, Gasolin (Benzin) oder auch
aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol, Zyklohexan
etc. Zur Förderung der Aktivierung mittels solcher Lösungsmittel
wird im genannten Stand der Technik auch die Zugabe von
Kunstharzen vorgeschlagen, wie halogenierte Vinylchloride und
ähnliches.
Eine Verwendung von Lösungsmitteln zur Aktivierung des Dekors
ist aufwendig und erfordert besondere Maßnahmen zum Umwelt
schutz.
Weitere verwandte Techniken finden sich in den nicht
veröffentlichten europäischen Patentanmeldungen 96 117 501.5,
96 117 502.3 und 96 118 791.1.
Im Stand der Technik war es in aller Regel erforderlich, nach
Übertragung eines farbigen Dekors auf einen Gegenstand eine
Lackierung vorzunehmen. Eine derartige Lackierung ist aufwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art so auszugestalten, daß mit geringem
Material- und Verfahrensaufwand eine hochwertige farbige
Dekoration eines Gegenstandes ermöglicht ist.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser technischen Aufgabe ist im
Patentanspruch 1 gekennzeichnet.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
abhängigen Ansprüchen beschrieben.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 schematisch von der Seite eine Vorrichtung zum Auf
bringen eines Dekors auf einen Gegenstand;
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Vorrichtung gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine Seitenansicht eines stromauf gelegenen Abschnit
tes der Vorrichtung gemäß Fig. 1 mit der Wasserein
speisung;
Fig. 4 schematisch eine Düse zur Erzeugung einer Wasser
strömung in einstellbarer Richtung;
Fig. 5 schematisch Einrichtungen zum Zuführen eines mit einem
Dekor beschichteten Films zum Wasserbecken;
Fig. 6 schematisch den zu dekorierenden Gegenstand mit auf
der Wasseroberfläche schwimmendem Film mit Dekor; und
Fig. 7 schematisch die Bestrahlung eines Gegenstandes, auf
den ein Dekor aus Dispersionsfarbstoffen übertragen
ist, mit IR-Laserstrahlung.
Fig. 1 zeigt rechts ein Gehäuse 10, in dem ein bedruckter Film
über Walzen einem Becken 12 zugeführt wird.
Das Gehäuse 10 und das Wasserbecken 12 stehen auf einem gemein
samen Fundament 14, welches die gesamte Anlage weitestgehend
unbeeinflußt von äußeren mechanischen Störeinflüssen abstützt.
Der mit dem Dekor auf seiner oberen Seite bedruckte Film wird
über eine Filmzuführung 16 in Form eines schräg verlaufenden
Förderbandes vom Gehäuse 10 zur Oberfläche des Wassers im Becken
12 geführt. Das Förderband der Filmzuführung 16 läuft über Wal
zen 18, 20.
Das Wasser strömt in Fig. 1 von rechts nach links durch das
Becken 12. Hierzu ist eine Pumpe 22 vorgesehen, die einen Was
serkreislauf aufrechterhält. Eine Leitung 24 führt von der Pumpe
22 in einen Hohlraum 30, in dem das Wasser entlang einer Stau
wand 28 auf eine Höhe gepumpt wird, die über der Oberfläche des
Wassers im Becken 12 liegt. Vom Wasserzufluß 26 am oberen Ende
des Hohlraumes 30 über der Staumauer 28 fällt also das Wasser
nach unten, wobei der Hohlraum 30 vollständig mit Wasser gefüllt
ist. In Fig. 3 ist der Strömungsweg des Wassers näher darge
stellt und es wird weiter unten auch die Einspeisung des Wassers
in das Becken 12 genauer beschrieben.
Auf seitlichen Führungsbändern 32, 32a (vgl. auch Fig. 2) wird
der über die Filmzuführung 16 aufgelegte, mit dem Dekor versehe
ne Film 50 in Strömungsrichtung (in den Figuren von rechts nach
links) vorgeschoben. Die nur seitlich angeordneten Führungsbän
der 32, 32a (vgl. Fig. 2) laufen über Rollen 34, 36, die sich
über die ganze Breite der Vorrichtung erstrecken. Die Rolle 36
hat im Zusammenwirken mit einer in Strömungsrichtung dahinter
angeordneten weiteren Rolle 42, die sich ebenfalls über die ge
samte Breite der Vorrichtung erstreckt (vgl. Fig. 2), eine zu
sätzliche Funktion, nämlich die Abtrennung von Film- und Dekor
resten von sauberem Wasser im Kreislauf. Wie dem Fachmann be
kannt ist, wird der zu bedruckende Gegenstand 40 etwa an der mit
einem Pfeil markierten Stelle von oben herab in das Wasser im
Becken 12 eingetaucht. Dabei schwimmt auf der Oberfläche des
Wassers, etwa in Höhe der seitlichen Führungsbänder 32, 32a, der
Film mit dem Dekor. Das Dekor ist auf der Oberseite des Films
aufgebracht. Fig. 6 zeigt schematisch das Eintauchen des Gegen
standes 40 in die Flüssigkeit, auf der der abstützende Film 50
und das Dekor 51 schwimmen. Das Dekor 51 besteht aus
sublimierbaren Dispersionsfarbstoffen. Beim Eintauchen legt sich
das Dekor 51 dreidimensional um den Gegenstand 40 und bleibt an
diesem haften. Dabei kann sich der Film 50 bereits vor und/oder
während dem Eintauchvorgang weitgehend im Wasser aufgelöst ha
ben, so daß der Gegenstand 40 direkt von oben in das auf der
Flüssigkeit schwimmende Dekor 51 eingedrückt wird und der
Übertragungsvorgang aufgrund des Flüssigkeitsdruckes
stattfindet. Mit dieser Technik können komplizierte dreidimen
sionale Gegenstände maßstabsgetreu bedruckt werden. Bei diesem
Prozeß verbleiben im strömenden Wasser Reste des Films und des
Dekors, die nicht weiter verwendet werden können. Zum Beispiel
wird im Stand der Technik ein Film aus PVA (Polyvinylalkohol)
verwendet, der in Wasser mehr oder weniger löslich ist. PVA ist
auch hier bei Verwendung von Dispersionsfarbstoffen als
Filmmaterial gut geeignet.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Anordnung der Rollen 36 und 42 ist
zwischen den Rollen ein schmaler Spalt 44 freigelassen. Über die
Rolle 36 geförderte Filmreste und Dekorreste gelangen auf die
Rolle 42 und werden durch die Drehung dieser Rolle weitergeför
dert und gelangen zu einem Filter 46, der die Film- und Dekor
reste vom Wasser abscheidet und gereinigtes Wasser im Kreislauf
zurück zur Pumpe 22 abgibt. Durch den feinen Spalt 44 zwischen
den Rollen 36 und 42 tritt relativ sauberes Wasser zurück in
untere Bereiche des Beckens 12.
Die Fig. 2 und 3 zeigen die Vorrichtung schematisch von oben
und von der Seite. Fig. 3 illustriert Einzelheiten der Einspei
sung des Wassers in das Becken. Wie oben bereits anhand der
Fig. 1 ausgeführt wurde, steigt das Wasser im Hohlraum 30 über
die Stauwand 28 und fällt von dort abwärts in das Becken 12.
Unterhalb der Stauwand 28 ist eine Öffnung 64 vorgesehen, durch
die überschüssiges Wasser direkt in das Becken 12 eintreten
kann.
In Fig. 3 ist der Weg des Wassers über die Stauwand 28 mit einer
durchgezogenen Linie 48 schematisch dargestellt. Danach wird das
Wasser durch einen Zwischenraum zwischen zwei drehenden Walzen
60, 62 in das Becken eingespeist. Die beiden Walzen 60, 62 sind
vertikal übereinander angeordnet und in Richtung des Pfeils P
vertikal einstellbar. Zumindest eine der Walzen, insbesondere
die untere Walze, hat einen Drehantrieb, bevorzugt beide Walzen.
Die Drehgeschwindigkeit der Walzen ist so, daß das Wasser ent
sprechend dem Pfeil 56 gefördert wird. Der Pfeil 56 markiert
auch die Oberfläche des Wassers im Becken 12. In Fig. 3 rotiert
also die untere Walze 60 gegen den Uhrzeigersinn, und die obere
Walze 62 rotiert im Uhrzeigersinn. Durch Einstellung der Walzen
60, 62 in ihrer vertikalen Höhe, Einstellung ihres Abstandes
voneinander und der Drehgeschwindigkeit läßt sich der Zufluß des
Wassers in das Becken optimal steuern. Bevorzugt werden die Wal
zen 60, 62 mit glatter Oberfläche ausgeführt, zum Beispiel in
Edelstahl. Zum Beispiel kann der Abstand der beiden Walzen, in
Abhängigkeit von den Erfordernissen des zu bedruckenden Gegen
standes, etwa bei 1 cm liegen. Durch den Abstand wird die Menge
des eingespeisten Wassers gesteuert. Durch die Drehgeschwindig
keit der Walzen (hauptsächlich der unteren Walze 60) kann die
Strömungsgeschwindigkeit an der Oberfläche 56 im Becken 12 be
einflußt werden.
Mittels eines Sensors (im Einzelnen nicht dargestellt) wird kon
tinuierlich der Pegel des Wassers im Becken 12 gemessen und es
werden eventuell auftretende unerwünschte Wellen ermittelt. Die
se Information wird an einen alle einstellbaren Bauteile
steuernden Computer gegeben, der sie entsprechend auswertet. Zum
Beispiel kann bei Auftreten von Wellen der Computer die Drehung,
Stellung und den Abstand der Walzen 60, 62 ändern, um das Auf
treten von Wellen zu verhindern und die Wasseroberfläche ruhig
zu halten.
Der von der Filmzuführung 16 herabgleitende Film 50 mit dem auf
gedruckten Dekor gelangt etwa an der Stelle 54 auf die Wasser
oberfläche im Becken 12. Dort schwimmt er auf der Oberfläche und
wird mit der Strömung mitgeführt.
Unterhalb der Wasseroberfläche 50 sind im Becken mehrere Düsen
52 angeordnet, mit denen Strömungen im Wasser in verschiedenen
Richtungen erzeugbar sind. Fig. 4 zeigt die Düsen schematisch in
vergrößerter Darstellung sowie ihre wahlweise Positionierung im
Raum zur Veränderung von Strömungsrichtungen in Abhängigkeit von
der gewünschten Formung des Films entsprechend dem zu bedrucken
den Gegenstand. Gemäß der Draufsicht von Fig. 2 sind beim darge
stellten Ausführungsbeispiel 3 × 4 (12) Düsen so positioniert,
daß praktisch an jeder beliebigen Stelle der Oberfläche 56 des
Wassers gewünschte Strömungen erzeugbar sind. Die Düsen 52 geben
also eine Wasserströmung nach oben oder schräg nach oben ab, um
an der Oberfläche den dehnbaren und komprimierbaren Film mitsamt
dem Dekor in der gewünschten Weise zu dehnen bzw. zu verdichten.
Im Bereich 50a (Fig. 2) wird also der auf der Oberfläche 56 des
Wassers im Becken schwimmende Film entsprechend den Anforderun
gen des zu bedruckenden Gegenstandes (nicht gezeigt) gedehnt
oder verdichtet. Fig. 4 zeigt rechts schematisch die Einstell
barkeit der Strömungsrichtung mittels einer Düse 52, deren Achse
70, welche die Strömungsrichtung definiert, geneigt zur Wasser
oberfläche einstellbar ist.
In Fig. 1 ist eine Pumpe 66, die das Wasser durch die Düsen 52
treibt, schematisch dargestellt, und oberhalb der Pumpe sind
sechs Pfeile angedeutet, die die einzelnen Düsen symbolisieren.
Im Bereich 50b hat der Film mit dem Dekor weitestgehend seine
gewünschte (gedehnte bzw. verdichtete) Form erreicht und wird
über mehrere Walzen 38 stromab gefördert. Die Walzen 38 sind in
ihrer Höhe so einstellbar, daß sie mit ihrer Oberkante etwa mit
der Wasseroberfläche 56 fluchten. Die Walzen 38 dienen zum einen
der Beruhigung der Wasseroberfläche und zum anderen dem Vorschub
des Films. Sie sind bevorzugt mit glatter Oberfläche, zum Bei
spiel aus Edelstahl, ausgebildet. Die Walzen haben bevorzugt
jeweils einen Drehantrieb und sind hinsichtlich der
Drehgeschwindigkeit und Höhe einstellbar. Mit den Walzen 38 kann
die Oberfläche des Wassers insbesondere stromab (links) ruhig
gehalten und auch der Vorschub des Films stabilisiert werden.
Bei Bedarf (in Abhängigkeit vom zu bedruckenden Gegenstand) kann
mittels der Walzen 38 auch die Vorschubgeschwindigkeit des Films
gegenüber der Strömungsgeschwindigkeit des Wassers schneller
oder langsamer eingestellt werden. Ersteres ist insbesondere
dann ratsam, wenn der zu bedruckende Gegenstand sehr tief in das
Becken eingetaucht werden muß oder auch, wenn der Gegenstand
schnell eingetaucht werden muß. Eine Erhöhung der Vorschubge
schwindigkeit des Films relativ zur Strömungsgeschwindigkeit des
Wassers verhindert dann ein Reißen des Films.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind drei Walzen 38 vor
gesehen, die zylinderförmig sind und jeweils unabhängig vonein
ander hinsichtlich vertikaler Position, Drehgeschwindigkeit und
horizontalem Abstand einstellbar sind. Mit den Walzen 38 kann
das Einspeisen des Dekor-Films 50 in den Druckbereich gesteuert
werden.
Die Fig. 5 zeigt die Zufuhr eines mit einem Dekor 51 belegten
Filmes 50 zum Becken 12. Das Gehäuse 10 und die Filmzuführung 16
sind oben bereits anhand der Fig. 1 beschrieben. Dem Gehäuse 10
ist in Förderrichtung des Films 50 eine weiteres Gehäuse 70 vor
gelagert, in dem beim dargestellten Ausführungsbeispiel zwölf
Filmrollen 72, 72a, 72b etc. auf Vorrat gelagert werden. Hierzu
werden im Gehäuse 70 die physikalischen und chemischen Bedingun
gen gesteuert, insbesondere die Temperatur, Gaszusammensetzung,
Feuchtigkeit etc.
Über Umlenkrollen 74 wird der mit dem Dekor 51 beschichtete Film
50 von einer Rolle 72 im Gehäuse 70 in das Gehäuse 10 überführt
und gelangt von dort über Umlenkrollen 76, 78, 80 zur Filmzufüh
rung 16. Die Filmzufuhr erfolgt vollständig automatisiert. Beim
dargestellten Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 wird der Film 50
mit dem Dekor 51 direkt von einer Filmrolle 72 im Gehäuse 70
abgezogen. Die Filmrolle ist zuvor in an sich bekannter Weise
mit dem Dekor 51 bedruckt worden.
Fig. 5 zeigt auch eine Filmrolle 82 im Gehäuse 10, von der der
Film 50 mit Dekor 51 alternativ direkt abgezogen werden kann,
und zwar auf die Rolle 76, wie mit gestrichelter Linie angedeu
tet ist.
In Abwandlung des vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispieles
kann der Eintauchvorgang auch in einfacher Weise vertikal
erfolgen. Die Eintauchtechnik und insbesondere der
Bewegungsablauf des Gegenstandes beim Eintauchen hängen
weitgehend von der Gestalt des zu dekorierenden Gegenstandes 40
ab.
Nachdem das Dekor 51 aus sublimierbaren Dispersionsfarbstoffen
auf den Gegenstand 40 übertragen worden ist und der Film 50 bzw.
die Reste desselben, die noch am Gegenstand anhaften, abgespült
sind, kann das übertragene Farbstoffdekor auf dem Gegenstand 40
weiterverarbeitet werden. Bevorzugt wird durch Wärmeeinwirkung
bewirkt, daß die Dispersionsfarbstoff-Moleküle in die Oberfläche
des Gegenstandes 40 hineindiffundieren. Die Diffusion von
Dispersionsfarbstoffen in Kunststoffen ist als solche bekannt.
Die Diffusion erfolgt unter Wärmeeinwirkung. Die Dispersions
farbstoffmoleküle diffundieren in den Kunststoff, so daß ein
stabiles Dekor entsteht. Bevorzugt wird zur Förderung der
Diffusion ein IR-Laser mit einer Wellenlänge größer als 6 µm,
insbesondere größer als 10 µm eingesetzt, wie z. B. ein CO2-
Laser mit einer Wellenlänge von 10,6 µm. Alternativ, aber
weniger bevorzugt, kann die Erwärmung auch durch heiße Luft oder
herkömmliche IR-Strahlung erfolgen. Ein Laser wird bevorzugt, da
er den Gegenstand aus Kunststoff nur im erforderlichen Bereich
erhitzt, also an der Oberfläche, in der die Diffusion
stattfinden soll. Ansonsten-bleibt der Gegenstand thermisch
weitgehend unbelastet, so daß unerwünschte Phänomene, wie
Krümmung des Gegenstandes, Rißbildung, Gasbildung, Blasenbildung
oder dergleichen vermieden sind.
Fig. 7 zeigt schematisch die Bestrahlung eines mit einem Dekor
51 aus sublimierbaren Dispersionsfarbstoffen belegten
Gegenstandes 40 mit einem IR-Laserstrahl 82 aus einem CO2-Laser
80. Je nach Bedarf wird der Gegenstand 40 mit dem Dekor 51 in
Bezug auf den Laserstrahl 82 bewegt oder umgekehrt der
Laserstrahl 82 mit Ablenkmitteln (nicht gezeigt) über den
Gegenstand geführt ("gescanned"), so daß alle Bereiche
nacheinander bestrahlt werden und die Diffusion der Farb
stoff-Moleküle in das Material bewirkt wird. Durch diese Technik kann
(muß aber nicht) auf ein anschließendes Lackieren des farbig
dekorierten Gegenstandes verzichtet werden.
Claims (5)
1. Verfahren zum Aufbringen eines farbigen Dekors (51) auf ei
nen Gegenstand (40), bei dem das Dekor auf einem abstützen
den Film (50) auf der Oberfläche einer Flüssigkeit angeord
net und der Gegenstand zumindest teilweise in die Flüssig
keit eingetaucht wird, um das Dekor auf den Gegenstand zu
übertragen,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Dekor (51) sublimierbare Dispersionsfarbstoffe auf
weist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Gegenstand (40) zumindest an seiner Oberfläche aus ei
nem Material besteht, in das die Dispersionsfarbe diffun
dieren kann.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnete, daß
das genannte Material ein Kunststoff ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Dispersionsfarbe durch Erwärmung zur Diffusion in den
Gegenstand (40) gebracht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmung mit IR-Strahlung
erfolgt, insbesondere mit Laser-IR-Strahlung.
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