DE19754564A1 - Zylinderverfahren zur Sedimentprobenahme aus oberirdischen Gewässern - Google Patents
Zylinderverfahren zur Sedimentprobenahme aus oberirdischen GewässernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entnahme von Sedimentproben aus
oberirdischen Gewässern.
Zur Probenahme von Sedimenten aus oberirdischen Gewässern ist gem.
DIN 38 414 (Teil 1) "Deutsche Einheitsverfahren zur Wasser-, Abwasser- und
Schlammuntersuchung" bisher kein einheitliches Verfahren vorgeschrieben.
Üblich ist eine Probenahme mit einem Sedimentgreifer, einem Sedimentkasten
oder der Freeze-Core-Methode.
Nachteil des Sedimentgreifers ist, daß sich dieser besonders bei grobkörnigem
Sediment ungenügend schließt. Hierdurch wird die Probe durch verloren
gehendes, biologisch besonders bedeutsames Feinmaterial, stark verfälscht.
Nachteile des Sedimentkastens (ein ins Gewässer gerammter Stahlkasten) sind,
daß sich dieser an Stellen mit hoher Strömungsgeschwindigkeit und Vorhanden
sein von Steinen nur mangelhaft in den Untergrund eindrücken läßt; zusätzlich
besteht die Gefahr des Nachfließens von Interstitialwasser. Beim entnommenen
Material ist mit relativ hohen Verlusten beim Feinkornanteil zu rechnen, da das
im Rahmen befindliche Wasser einschließlich aufgewirbelter Feinsedimente vor
der Substratentnahme abgeschöpft werden muß. Die Entnahmetiefe ist nicht
konstant festlegbar.
Nachteil der Freeze-Core-Methode ist der große technische Aufwand, da ein
Stahlrohr bis zu 1 m tief in den Untergrund gerammt und mit flüssigem
Stickstoff das umgebende Substrat gefroren wird. Zur Entnahme des Gefrier
kerns ist schweres Gerät, wie Kran und Unimog, erforderlich. Somit läßt sich
dieses Verfahren nur in frei befahrbarem Gelände anwenden. Insgesamt stellt
dieses Verfahren einen starken Eingriff in die Biozönose eines Gewässers dar
und ist für die Beprobung von Gewässern, in denen bedrohte Arten vorkommen,
nicht geeignet.
Alle o.g. Verfahren gestatten meist nur eine punktuelle Beprobung eines Ge
wässers.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein vereinheitlichbares, einfaches, kostengünstiges
und für das Gewässer sehr schonendes Verfahren der Sedimentprobenahme aus
oberirdischen Gewässern zu schaffen, bei dem das Entnahmematerial in
höchstem Maße den natürlichen Substratverhältnissen entspricht und somit als
Basis für ein einheitliches Verfahren, bei dem sich die gewonnenen Ergebnisse
gewasserübergreifend exakt vergleichen lassen, dienen kann.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruch I
gelöst.
Vorteil der Erfindung ist, daß dieses besonders schonende Verfahren auch in
sensiblen Gewässern mit Vorkommen geschützter oder bedrohter Arten an
wendbar ist.
Die Entnahmetiefe der Sedimentproben läßt sich jeweils genau und konstant
festlegen, wodurch ein einheitliches und vergleichbares Vorgehen möglich wird.
Die entnommenen Proben entsprechen in hohem Maße den natürlichen Substrat
verhältnissen, da kaum Feinsedimentfraktionen verloren gehen können.
Die Methode erfordert nur geringen Zeitaufwand.
Mit dieser Methode kann z. B. in Bächen der gesamte Gewässerquerschnitt erfaßt
werden. Wird dieser Querschnitt am Ufer markiert, so kann (z. B. nach
Hochwasser) problemlos eine Vergleichsmessung vorgenommen werden.
Der Material- und Kostenaufwand für das Verfahren ist relativ gering, da
schweres technisches Gerät nicht erforderlich ist.
Das Entnahmegerät besitzt ein geringes Eigengewicht und läßt sich auch in
unwegsamen Gelände problemlos transportieren.
Durch die Wahl des Durchmessers des Entnahmegerätes lassen sich bei Bedarf
bestimmte Kornfraktionen (Größtkorn) von der Erfassung bei der Probenahme
ausschließen und somit die Gesamtentnahmemenge begrenzen.
Die Erfindung läßt sich universell einsetzen (z. B. auch bei hoher Strömungs
geschwindigkeit).
Ausführungsbeispiele zur Erfindung und deren Gebrauch sind in den
Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 Ansicht der Vorrichtung
Fig. 2 Erster Arbeitsschritt; unterstützt durch Drehbewegungen wird der
Zylinder bis zur Isolierbandmarkierung in die Gewässersohle eingeführt
Fig. 3 Zweiter Arbeitsschritt; Aufsetzen des Gummipfropfens
Fig. 4 Dritter Arbeitsschritt; von der strömungsabgewandten Seite wird eine
Maurerkelle unter den Zylinder geschoben
Fig. 5 Vierter Arbeitsschritt; Entnahme der Probe
Fig. 6 Fünfter Arbeitsschritt; Entleerung der Probe in ein Gefäß (Eimer)
Fig. 7 Vor dem fünften Arbeitsschritt kann vorsichtig der Klarwasseranteil der
Wassersäule, die sich im Zylinder über dem Sedimentmaterial befindet,
abgegossen werden; dieser Schritt ist nicht unbedingt erforderlich
Fig. 8 Der Entnahmezylinder kann an der Unterseite mit einer
Metallverstärkung versehen sein.
Die Entnahme der Sedimentprobe erfolgt durch einen transparenten
Plexiglas-Zylinder (Rohr) mit einer Länge von ca. 60-80 cm.
Der Durchmesser kann je nach Bedarf und in Verhältnis zur natürlich
vorkommenden Korngröße gewählt werden. Sollen bei einer Sedimentunter
suchung z. B. nur Kornanteile bis zu einer bestimmten Größe Beachtung finden,
so kann durch Festlegen des Zylinderdurchmessers die Miterfassung von noch
gröberem Material ausgeschlossen werden, wodurch sich die Menge des
insgesamt zu entnehmenden Materials verringert. In der Praxis bewahrte sich ein
Zylinderdurchmesser von 6-10 cm.
Eine in einer bestimmten Höhe (z. B. 15 cm) angebrachte Isolierbandmarkierung
ermöglicht es, den Zylinder bei den verschiedenen Probenahmen jeweils gleich
tief in die Gewässersohle einzuführen. Unterstützt durch leichte Drehbe
wegungen kommt man unproblematisch auf die erforderliche Tiefe.
Ein nach der Einführung des Zylinders oben aufgesetzter passender Gummi- oder
Korkpfropfen verhindert das Einströmen von Luft beim Herausziehen der Probe;
durch den entstehenden Unterdruck wird diese im Entnahmezylinder festge
halten. Zur zusätzlichen Sicherheit ist es besonders bei grobkörnigerem Material
erforderlich, den Zylinder vor der Entnahme von unten her z. B. mit einer
Maurerkelle abzudichten. Diese läßt sich von der strömungsabgewandten Seite
des Zylinders problemlos unter den Zylinder führen. Bei der Entnahme hält
somit die eine Hand den Zylinder, die andere drückt die Maurerkelle von unten
gegen den Zylinder, wodurch das Entweichen von Sedimentmaterial verhindert
wird.
Die Vorrichtung wird im Anschluß durch Entfernen der Maurerkelle und
anschließendem Lösen des Gummipfropfens in ein Gefäß (Eimer) entleert.
Es empfiehlt sich, die Untersuchungsstelle am Ufer zu markieren und entlang
einer gedachten oder mit einem Seil markierten Linie mehrere Proben in gleich
mäßigen Längenabständen zu entnehmen. Das hierbei gewonnene Probematerial
einer Stelle (z. B. Bachquerschnitt) läßt sich zu einer Sammelprobe der jeweiligen
Untersuchungsstelle vereinigen und anschließend mit den üblichen Verfahren der
Bodenkunde (Korngrößenverteilung, Glühverlustbestimmung) analysieren.
Bereits mit wenig Übung läßt sich dieses Verfahren der Sedimententnahme
einsetzen und es ist z. B. auch möglich, den klaren Wasseranteil, der sich über
dem Sedimentmaterial im Probezylinder befindet, vorsichtig abzugießen, bevor
man das Probematerial in den Sammelbehälter gibt. Hierbei ist es wichtig, daß
nur der Klarwasseranteil abgegossen werden darf, da ansonsten eine
Verfälschung des Ergebnisses induziert werden würde (im getrübten Wasser
befinden sich Feinstkornanteile).
Die Erfindung kann dadurch ergänzt werden, daß am Unterrand des
Plexiglaszylinders, also der Seite, die in die Gewässersohle eingeführt wird, eine
Metallverstärkung angebracht ist.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Entnahme von Sedimentproben aus oberirdischen
Gewässern,
dadurch gekennzeichnet, daß die Probenahme mit einem Zylinder/Rohr,
(aus Plexiglas) erfolgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Plexiglaszylinder mit einer
Tiefenmarkierung, z. B. aus Isolierband, versehen ist und somit die
Entnahmetiefe konstant festlegbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 od. 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluß des Probenahmezylinders von
oben her durch einen Gegenstand (Gummi- oder Korkpfropfen) erfolgt, der
das Einströmen von Luft bei der Entnahme verhindert.
4. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie vor der Entnahme von unten her mit
einem flachen Gegenstand (Maurerkelle) verschlossen wird.
5. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder am unteren Ende mit einer, evtl.
scharfkantigen, Metallverstärkung ausgerüstet sein kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997154564 DE19754564A1 (de) | 1997-12-09 | 1997-12-09 | Zylinderverfahren zur Sedimentprobenahme aus oberirdischen Gewässern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997154564 DE19754564A1 (de) | 1997-12-09 | 1997-12-09 | Zylinderverfahren zur Sedimentprobenahme aus oberirdischen Gewässern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19754564A1 true DE19754564A1 (de) | 1999-06-10 |
Family
ID=7851229
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997154564 Withdrawn DE19754564A1 (de) | 1997-12-09 | 1997-12-09 | Zylinderverfahren zur Sedimentprobenahme aus oberirdischen Gewässern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19754564A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN102564801A (zh) * | 2011-11-29 | 2012-07-11 | 中国科学院东北地理与农业生态研究所 | 一种原状土壤取样装置 |
ITKR20120004A1 (it) * | 2012-05-29 | 2012-08-28 | Provincia Di Crotone Ente Gestore Area Marina Pr | Strumento per il monitoraggio dei parametri ambientali delle fanerogame marine (posidonia oceanica e cymodocea nodosa per mezzo di una asta metrica |
-
1997
- 1997-12-09 DE DE1997154564 patent/DE19754564A1/de not_active Withdrawn
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
DIN 4021, Oct. 1990, S.13-19 * |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN102564801A (zh) * | 2011-11-29 | 2012-07-11 | 中国科学院东北地理与农业生态研究所 | 一种原状土壤取样装置 |
CN102564801B (zh) * | 2011-11-29 | 2013-11-06 | 中国科学院东北地理与农业生态研究所 | 一种原状土壤取样装置 |
ITKR20120004A1 (it) * | 2012-05-29 | 2012-08-28 | Provincia Di Crotone Ente Gestore Area Marina Pr | Strumento per il monitoraggio dei parametri ambientali delle fanerogame marine (posidonia oceanica e cymodocea nodosa per mezzo di una asta metrica |
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