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Die
Erfindung betrifft ein Entnahmegerät für Flüssigkeitsproben,
mit einer Saugeinrichtung, die Probenflüssigkeit aus einer
tiefer befindlichen Flüssigkeit ansaugt, wobei die Saugeinrichtung
eine Unterdruckeinrichtung und eine an die Unterdruckeinrichtung
angeschlossene Saugleitung zum Entnehmen der Flüssigkeitsproben
aus der Flüssigkeit aufweist.
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Entnahmegeräte
für Flüssigkeitsproben, beispielsweise für
Wasserproben, sind an sich bekannt und werden in verschiedensten
Ausführungsformen für unterschiedlichste Überwachungsaufgaben
eingesetzt. Sie werden unter anderem zur Entnahme von Wasserproben
aus fließenden oder stehenden Gewässern wie beispielsweise
Flüssen, Seen, Brunnen, Brauch- oder Abwasseranlagen bzw.
Kläranlagen verwendet. Die entnommenen Flüssigkeitsproben
werden anschließend zur Kontrolle der Beschaffenheit bzw.
der Einhaltung bestimmter Parameter chemisch, biologisch und/oder
physikalisch untersucht. Häufig ist es erforderlich, die
entsprechenden Flüssigkeitssproben nicht nur einmalig,
sondern wiederkehrend zu bestimmten Zeitpunkten bzw. periodisch
in gleichbleibenden Zeitabständen oder regelmäßig
bei bestimmten Ereignissen zu nehmen. Daher werden solche Flüssigkeitsproben
in der Regel automatisch entnommen und automatisch in einzelne Probenaufbewahrungsbehälter
abgefüllt.
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Bekannte
automatisch arbeitende Probenentnahmegeräte sind heutzutage
meist mikroprozessorgesteuert und weisen üblicherweise
eine Schlauchpumpe, oder eine Dosiereinrichtung mit einem Dosiergefäß zur
temporären Aufnahme einer bestimmten Menge einer angesaugten
Probenflüssigkeit auf, die in dem Dosiergefäß automatisch
auf ein bestimmtes Füllniveau aufgefüllt oder
nach dem vollständigen Auffüllen des Dosiergefäßes
auf das bestimmte Füllniveau reduziert wird. Anschließend wird
die auf diese Weise genau dosierte Menge an Probenflüssigkeit
als abzufüllende Probe in den Probetransportbehälter
abgelassen. Das Fördern der Probenflüssigkeit
in das Dosiergefäß kann dabei mit einer in der
Förderstrecke zum Dosiergefäß angeordneten
selbstansaugenden Flüssigkeitsverdrängerpumpe
oder durch eine an das Dosiergefäß angeschlossene
Vakuumpumpe erfolgen.
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Aus
der
DE 100 08 623
A1 ist ein automatisch arbeitendes Entnahmegerät
für Flüssigkeitsproben bekannt, das nach dem Vakuumprinzip
arbeitet. Über ein Vakuumsystem wird eine relativ große
Menge der Probenflüssigkeit durch Unterdruck über
eine Saugleitung in ein Dosiergefäß gefördert
und in diesem automatisch auf ein festgelegtes Füllniveau
nivelliert. Das Füllniveau wird dabei von Abschaltelektroden
für das Vakuumsystem bestimmt. Anschließend wird
durch Einleiten von Luft in das Dosiergefäß ein
Teil der Probenflüssigkeit über einen Überlauf verdrängt
und die verbleibende reduzierte Menge an Probenflüssigkeit
als Probe in einen Probenbehälter abdosiert.
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Es
ist dem Fachmann bekannt, dass Flüssigkeiten durch Saugen
nicht beliebig hoch gefördert werden können. Um
dies zu verstehen, muss man bedenken, dass die Flüssigkeit
nicht durch den beim Saugen in der Ansaugleitung aufgebauten Unterdruck
nach oben gesaugt, sondern vielmehr durch den an der Vorratsmenge
anstehenden gegenüber dem Unterdruck höheren Atmosphärendruck
in der Saugleitung nach oben gedrückt wird. Je nach Größe der
Differenz zwischen dem Unterdruck in der Saugleitung und dem Atmosphärendruck
wird die Flüssigkeit dabei unterschiedlich weit hoch gedrückt.
Die theoretisch maximal mögliche Saughöhe, die
auch als geodätische Saughöhe bezeichnet wird,
liegt beispielsweise für Wasser bei ca. 10 Metern. Die
geodätische Saughöhe hängt u. a. von
dem herrschenden Atmosphärendruck, von der Temperatur der
Flüssigkeit und der Höhe des Standortes über
dem Meeresspiegel ab. Bei Idealbedingungen, d. h. bei einem Normaldruck
von 1013 hPa, bei einer Wassertemperatur von 4°C und bei
einer Lage des Standortes von 0 m über Normalnull beträgt
sie rechnerisch für Wasser 10, 13 Meter. In der Praxis
wird der so ermittelte Wert zusätzlich durch verschiedene
Einflüsse wie Reibung, Kavitation und Oberflächenspannung
des Wassers in Verbindung mit der Querschnittsfläche in der
Saugleitung vermindert. Real ist mit einer maximalen Saughöhe
von ca. 7 bis 8 Metern für Wasser zu rechnen. Weiterhin
hängt die geodätische Saughöhe einer
Flüssigkeit von dem spezifischen Gewicht der Flüssigkeit
ab. Leichtere Flüssigkeiten können bei gleicher
Viskosität, gleichem Kavitationsverhalten und gleicher
Oberflächenspannung mittels Unterdruck höher gefördert
werden als schwerere Flüssigkeiten.
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Abhängig
von den örtlichen Gegebenheiten an der Entnahmestelle für
die Probennahme ist es nicht immer möglich, ein gattungsgemäßes
Entnahmegerät für Flüssigkeitsproben
der Flüssigkeit für die Probennahme so nahezubringen,
dass die Höhendifferenz zwischen dem Aufnahmebehälter
für die Probenflüssigkeit und einem Flüssigkeitsspiegel
der Flüssigkeit die maximale Saughöhe nicht übersteigt. In
einem solchen Fall können Schwierigkeiten bei der Probennahme
entstehen, die eine Probennahme erschweren oder gänzlich
verhindern.
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Aus
der
DE 28 19 041 C2 ist
eine Vorrichtung zum Hochsaugen von Flüssigkeiten mittels
einer Pumpe bekannt, deren Saugleitung in den anzusaugenden Flüssigkeitsspiegel
ragt. Die Vorrichtung ermöglicht eine Flüssigkeitssäule
mit einem typischen Durchmesser von 6 mm, die unter der Saughöhe
von 10 Metern Wassersäule liegt, über 10 Meter
Wassersäule hinaus hochzusaugen. Dazu weist die Saugleitung
unter dem Flüssigkeitsspiegel ein Steuerventil mit Steuerkolben
auf, dessen eine Öffnung mit der anzusaugenden Flüssigkeit
kommuniziert und dessen andere Öffnung über eine
Belüftungsleitung das Saugrohr mit der Atmosphäre
verbindet, wobei der Steuerkolben die Anschlussöffnung
jeweils umschaltet.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein mit einer Saugeinrichtung arbeitendes Entnahmegerät
für Flüssigkeitsproben vorzuschlagen, das eine
Probennahme über eine Saughöhe ermöglicht,
die größer als die geodätische Saughöhe
ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Entnahmegerät
für Flüssigkeitsproben mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den
darauf rückbezogenen Ansprüchen zu entnehmen.
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Grundgedanke
der Erfindung ist es, die Saughöhe über die geodätische
Saughöhe hinaus durch Reduzierung des Gewichtes der Flüssigkeitssäule
in der Saugleitung durch Belüften der Saugleitung zu vergrößern,
so dass der äußere Luftdruck die Flüssigkeitssäule
in der Saugleitung auch bei einer Tiefentnahme anheben kann. Bei
dem erfindungsgemäßen Entnahmegerät ist
dazu in einem Abstand zu einer an einem Eintrittsende der Saugleitung
ausgebildeten Ansaugöffnung für die Probenflüssigkeit eine
Belüftungsöffnung für die Saugleitung
angeordnet, über die die Saugleitung wahlweise mit der
Atmosphäre verbindbar oder von dieser trennbar ist. Das
Eintrittsende ist das der Unterdruckeinrichtung ferne Ende der Saugleitung.
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Die
Tiefentnahme, d. h. das Ansaugen der Flüssigkeit über
eine Höhendifferenz von mehr als etwa 6 bis 7 Metern wird
dadurch ermöglicht, dass während oder nach dem
Ansaugen der maximal möglichen Flüssigkeitsmenge
mit einem vorgegebenen Unterdruck die Saugleitung in Förderrichtung nach
der Ansaugöffnung mittels der Belüftungsöffnung,
vorzugsweise oberhalb der Flüssigkeit, belüftet wird.
Die Ansaugöffnung oder die Saugleitung zwischen der Belüftungs-
und der Ansaugöffnung muss dazu nicht verschlossen werden.
Beim Belüften der Saugleitung durch die Belüftungsöffnung
reißt die in der Saugleitung befindliche Flüssigkeitssäule
der Probenflüssigkeit in Höhe der Belüftungsöffnung ab, so
dass unter der Belüftungsöffnung befindliche Probenflüssigkeit
sich mit der Flüssigkeit, aus der angesaugt wird, nivelliert.
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Die
in der Saugleitung über der Belüftungsöffnung
verbleibende Flüssigkeitssäule ist damit kleiner
als die mit dem anstehenden Unterdruck maximal mögliche
Saughöhe, so dass die oberhalb der Belüftungsöffnung
befindliche Flüssigkeit vom Atmosphärendruck in
der Saugleitung theoretisch beliebig hoch und in der Praxis bis
zur Unterdruckeinrichtung am oberen Ende der Saugleitung angehoben
wird. Der Atmosphärendruck kann die Probenflüssigkeit
dabei an sich beliebig hochheben, solange der Unterdruck in der
Unterdruckeinrichtung und in der Saugleitung über der Flüssigkeitssäule
nicht nachlässt. Somit spielt die Entfernung, insbesondere
der Höhenunterschied zwischen der Belüftungsöffnung
und der Unterdruckeinrichtung für die Weiterförderung
der Probenflüssigkeit keine Rolle und kann, jedenfalls
theoretisch, beliebig groß sein. In der Praxis ist eine Saughöhe
von Wasser von beispielsweise 18 m möglich und es müsste
auch eine größere Saughöhe von einem
Mehrfachen der geodätischen Saughöhe möglich
sein. Ein Innendurchmesser der Saugleitung muss so klein sein, dass
die Flüssigkeitssäule wie ein Propf auf der nachströmenden
Umgebungsluft aufsitzt, die Oberflächenspannung der Flüssigkeitssäule muss
ein Eindringen von Luft durch das untere Ende der Flüssigkeitssäule
verhindern. Bei Wasser sind Innendurchmesser der Saugleitung von
bis zu etwa 12 mm möglich.
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Für
den Fall, dass die so nach oben geförderte Menge an Probenflüssigkeit
als Probe nicht ausreicht, kann nachdem die Probenflüssigkeit
entnommen worden ist, die Belüftungsöffnung von
der Atmosphäre getrennt werden, so dass bei mit Unterdruck
beaufschlagter Saugleitung erneut Probenflüssigkeit aus
der tief gelegenen Flüssigkeit durch die Ansaugöffnung
in die Saugleitung eintritt und in der vorstehend beschriebenen
Weise angehoben wird. Der Vorgang des Trennens der Belüftungsöffnung von
der Atmosphäre, Ansaugen von Probenflüssigkeit
in die Saugleitung, Verbinden der Belüftungsöffnung
mit der Atmosphäre und Hochsaugen der Probenflüssigkeit
kann bei Bedarf beliebig oft, beispielsweise in periodischen Intervallen,
wiederholt werden. Auf diese Art ist es möglich, eine beliebige
Menge an Probenflüssigkeit zu entnehmen. Dazu reicht bei
einem typischen Innendurchmesser von 12 mm der Saugleitung eine
Druckdifferenz zwischen dem Unterdruck in der Saugleitung zu dem
Atmosphärendruck von 100 mbar in der Regel für
die Entnahme von Wasserproben aus. Zum Verbinden der Belüftungsöffnung
mit und zum Trennen der Belüftungsöffnung von
der Atmosphäre wird die Belüftungsöffnung und/oder
eine Zuführung von der Atmosphäre zu der Belüftungsöffnung
durch geeignete, dem Fachmann geläufige Maßnahmen
geöffnet oder verschlossen.
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Als
einfachste Maßnahme genügt in der Regel ein Ventil,
beispielsweise ein Magnetventil oder druckbetätigtes Ventil.
Vorzugsweise ist der Zugang von der Ansaugöffnung zu der
Atmosphäre über ein Ventil geschaltet, das zeit-
oder druckgesteuert öffnet und/oder schließt.
Als Ventil kann ein Eckventil, ein Schrägsitzventil oder
ein anderes geeignetes Ventil zum Einsatz kommen, das direktgesteuert,
servogesteuert, zwangsgesteuert oder druckgesteuert ist. Jedenfalls
wenn Explosionsschutz zu fordern ist, ist das Ventil vorzugsweise
nicht elektrisch betätigt, also kein Magnetventil. Ein
pneumatisch oder hydraulisch gesteuertes Ventil ist verwendbar.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das
Ventil an der Belüftungsöffnung und bei einer
anderen vorteilhaften Ausführungsform fern der Belüftungsöffnung
angeordnet und mit einer Belüftungsleitung mit der Belüftungsöffnung
verbunden. Es hat sich außerdem als günstig erwiesen,
das Ventil annähernd auf Höhe der Unterdruckeinrichtung, also
am oberen Ende der Saugleitung, anzuordnen.
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Die
Anordnung des Ventils an/oder nahe der Belüftungsöffnung
ist kritischer und in der Regel aufwändiger als die Anordnung
entfernt von der Belüftungsöffnung, beispielsweise
auf Höhe eines Austrittsendes der Saugleitung des Entnahmegerätes. Bei
der Anordnung des Ventils direkt oder nahe der Belüftungsöffnung
muss in jedem Fall dafür Sorge getragen werden, dass das
Ventil flüssigkeitsdicht ausgeführt ist, da beim
Einrichten der Saugleitung zu der Flüssigkeit die Gefahr
besteht, dass das Ventil in die Flüssigkeit eintaucht und/oder
von dieser mit Probenflüssigkeit bespritzt wird. An Einsatzorten
des Entnahmegerätes, an denen entzündliche Gase
im Bereich der Vorratsmenge auftreten können, wie es beispielsweise
in Kanalisationen oder Kläranlagen vorkommt, ist außerdem
insbesondere bei der Verwendung von elektrisch betriebenen Ventilen
eine gasdichte Kapselung vonnöten. Derartige Ventilausführungen
sind gegenüber nicht abgedichteten Ventilen im Preis sehr
hoch, was die Herstellkosten für das erfindungsgemäße
Entnahmegerät für Flüssigkeitsproben
unerwünscht in die Höhe treibt. Weitaus kostengünstiger
ist es, ein Standardventil zu verwenden und dieses weit entfernt
von der Vorratsmenge an dem Entnahmegerät, z. B. einer
elektrischen oder elektronischen Steuereinrichtung, dem Aufnahmebehälter
oder der Saugpumpe anzuordnen und das Ventil mittels einer preiswerten
Belüftungsleitung mit der Belüftungsöffnung
zu verbinden. Damit wird auf einfache Weise eine funktionssichere
und gefahrlose Probennahme sichergestellt.
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Für
die Unterdruckeinrichtung sehen Ausgestaltungen der Erfindung einen
Unterdruck-Aufnahmebehälter und/oder eine Saugpumpe vor.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand zweier in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
der Ausführungsbeispiele der Erfindung in Verbindung mit
den Ansprüchen und der beigefügten Zeichnung.
Die einzelnen Merkmale der Erfindung können für
sich allein oder zu mehreren bei unterschiedlichen Ausführungsformen
der Erfindung verwirklicht sein. Es zeigen in schematischer Darstellung:
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1 ein
erfindungsgemäßes Entnahmegerät für
Flüssigkeitsproben, bei dem das Ventil an der Belüftungsöffnung
angeordnet ist; und
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2 ein
erfindungsgemäßes Entnahmegerät für
Flüssigkeitsproben, bei dem das Ventil fern von der Belüftungsöffnung
angeordnet und mit einer Belüftungsleitung mit der Belüftungsöffnung
verbunden ist.
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3 ein
erfindungsgemäßes Entnahmegerät, wie
in 2 dargestellt, jedoch mit Schlauchpumpe die die
Probe direkt in den Probenbehälter fördert (ohne
Aufnahmebehälter 5).
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Die 1, 2 zeigen
schematisch Varianten eines erfindungsgemäßen
Entnahmegerätes 1 für Flüssigkeitsproben,
mit dem Probenflüssigkeit 2 aus einer tief befindlichen
Flüssigkeit 3 ansaugbar und durch eine Saugleitung 4 in
einen Aufnahmebehälter 5 förderbar ist.
Für identische Komponenten des Entnahmegerätes 1 sind
bei beiden Ausführungsformen gleiche Bezugszeichen verwendet.
Beide Varianten sind zur Tiefentnahme von Flüssigkeitsproben,
beispielsweise von Wasserproben geeignet und können die
Probenflüssigkeit 2 weit über die geodätische
Saughöhe der Flüssigkeit 3 in den Aufnahmebehälter 5 anheben
und fördern, aus dem sich die Probenflüssigkeit 2 über
eine Ablaufleitung 6 in einen Probenaufbewahrungsbehälter 7 abfüllen
lässt.
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Bei
den in den 1, 2 gezeigten
Ausführungsbeispielen des Entnahmegerätes 1 wird
zum Ansaugen und zum Fördern der Probenflüssigkeit 2 eine
Saugeinrichtung 8 verwendet, die außer dem Aufnahmebehälter 5 zur
temporären Aufnahme einer bestimmten Menge der Probenflüssigkeit 2 sowie
der von dem Aufnahmebehälter 5 ausgehenden und
zu der Flüssigkeit 3 nach unten führenden
Saugleitung 4 zum Entnehmen der Probenflüssigkeit 2 aus
der Flüssigkeit 3 eine mit dem Aufnahmebehälter 5 über eine
Verbindungsleitung 9 verbundene Saugpumpe 10 aufweist.
Die Saugleitung 4 taucht mit einem Eintrittsende 11,
an dem eine Ansaugöffnung 12 für die Probenflüssigkeit 2 angeordnet
ist, in die Flüssigkeit 3 ein, wobei sich die
Ansaugöffnung 12 unterhalb eines Flüssigkeitsspiegels 13 der
Flüssigkeit 3 befindet. Der Aufnahmebehälter 5 und
die Saugpumpe 10 bilden eine Unterdruckeinrichtung.
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In
Förderrichtung der Probenflüssigkeit 2 ist nach
der Ansaugöffnung 12 an einer Umfangswand 14 der
Saugleitung 4 eine Belüftungsöffnung 15 angeordnet,
durch die die Saugleitung 4 an dieser Stelle wahlweise
mit der umgebenden Atmosphäre 16 verbindbar oder
von dieser trennbar ist. Der Zugang der Atmosphäre 16 zu
der Belüftungsöffnung 15 ist über ein
Ventil 17 geschaltet, das zeit- oder druckgesteuert öffnet
und schließt. Bei der in 1 dargestellten ersten
Variante des erfindungsgemäßen Entnahmegerätes 1 ist
das Ventil 17 nahe oder direkt an der Belüftungsöffnung 15 der
Saugleitung 4 vorgesehen, während bei der in der 2 abgebildeten
zweiten Variante des erfindungsgemäßen Entnahmegerätes 1 das
Ventil 17 fern der Belüftungsöffnung 15 und nahe
dem Aufnahmebehälter 5 und der Saugpumpe 10 angeordnet
ist. In diesem Fall verbindet eine Belüftungsleitung 18 das
Ventil 17 mit der Belüftungsöffnung 15 der
Saugleitung 4. Von einer in der Zeichnung nicht dargestellten
elektronischen Steuerung des Entnahmegrätes 1 führt
eine elektrische, pneumatische, hydraulische o. ä. Steuerleitung 23 zu
dem Ventil 17.
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Zum
Ansaugen von Probenflüssigkeit 2 wird bei geschlossenem
Ventil 17 ein Unterdruck mittels der Saugpumpe 10 in
dem Aufnahmebehälter 5 und der Saugleitung 4 erzeugt.
Dazu muss das in der Ablaufleitung 6 platzierte Ablassventil 19 geschlossen sein,
das nur zum Abfüllen der Probenflüssigkeit 2 aus
dem Aufnahmebehälter 5 in den Probenaufbewahrungsbehälter 7 zeitweise
geöffnet wird. Sobald die Saugleitung 4 und der
Aufnahmebehälter 5 mit einem Unterdruck beaufschlagt
sind, wird Probenflüssigkeit 2 aus der Flüssigkeit 3 durch
den Druck der Atmosphäre 16 über die
Ansaugöffnung 12 in die Saugleitung 4 gedrückt.
Dabei wird eine Flüssigkeitssäule 20 in
der Saugleitung 4 aufgebaut, die sich theoretisch bis zu
einer geodätischen Saughöhe 21 der Probenflüssigkeit 2 erstreckt
und real nur bis zu einer darunter liegenden Saughöhe 22 reicht.
Die Belüftungsöffnung 15 ist entfernt
von den Saughöhen 21, 22 nahe dem Flüssigkeitsspiegel 13 der
Vorratsmenge 3 in einem typischen Abstand von etwa 0,5
bis 1,0 Meter über dem Flüssigkeitsspiegel 13 angeordnet. Nach
dem Aufbau der Flüssigkeitssäule 20 wird
die Saugleitung 4 durch die Belüftungsöffnung 15 durch Öffnen
des Ventils 17 belüftet, so dass die Flüssigkeitssäule 20 in
Höhe der Belüftungsöffnung 15 abreißt.
Dabei fließt Probenflüssigkeit 2, die
sich in der Ansaugleitung 4 unterhalb der Belüftungsöffnung 15 und
oberhalb des Flüssigkeitsspiegels 13 befindet, zurück
in die Flüssigkeit 3, wodurch das Gewicht des in
der Saugleitung 4 oberhalb der Belüftungsöffnung 15 verbleibenden
Teils der Flüssigkeitssäule 20 derart
reduziert wird, dass der Druck der Atmosphäre 16, der
von unten auf die Probenflüssigkeit 2 in der Saugleitung 4 oberhalb
der Belüftungsöffnung 15 einwirkt, ausreicht,
um die Probenflüssigkeit 2 ab der Belüftungsöffnung 15 nach
oben in den Aufnahmebehälter 5 zu fördern.
Falls die dabei in den Aufnahmebehälter 5 fließende
Probenflüssigkeit 2 für die Flüssigkeitsprobe
in der Menge unzureichend ist, kann die Belüftungsöffnung 15 durch
Schließen des Ventils 17 von der Atmosphäre 16 getrennt
werden, um dann erneut ein- oder mehrmals Probenflüssigkeit 2 in
entsprechender Weise wie vorstehend beschrieben aus der Flüssigkeit 3 zu
dem Aufnahmebehälter 5 zu fördern.
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3 zeigt
die schematische Darstellung einer Variante eines erfindungsgemäßen
Entnahmegerätes 1 für Flüssigkeitsproben,
mit dem Probenflüssigkeit 2 aus einer tief befindlichen
Flüssigkeit 3 über eine Schlauchpumpe 24 ansaugbar
und durch eine Saugleitung 4 in einen Probenbehälter 7 förderbar
ist. Für identische Komponenten des Entnahmegerätes 1 sind
bei allen 3 Ausführungsformen gleiche Bezugszeichen verwendet.
Diese dritte Ausführungsform arbeitet ohne Aufnahmebehälter 5,
da die verwendete Schlauchpumpe 24 selbst Unterdruck erzeugen
kann und somit die Probenflüssigkeit 3 über den
Saugschlauch 4 direkt in den Probenbehälter 7 fördern
kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10008623
A1 [0004]
- - DE 2819041 C2 [0007]