DE19753405A1 - Verfahren zur Ausrüstung von Fellen und Pelzen - Google Patents
Verfahren zur Ausrüstung von Fellen und PelzenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
- C14C11/00—Surface finishing of leather
- C14C11/003—Surface finishing of leather using macromolecular compounds
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausrüstung von Fellen und Pelzen mit
Biopolymeren vom Chitosantyp.
Felle und Pelze werden im Herstellprozeß neben der chemischen Ausrüstung einer
Vielzahl von mechanischen und physikalischen Prozessen ausgesetzt, insbesondere
dem Kämmen und Scheren. Namentlich beim Kämmen ist der Flor, insbesondere bei
hohem Durchsatz, starken mechanischen Belastungen ausgesetzt, die mitunter zu
starken Haarverlusten führen können.
Die Aufgabe der Erfindung hat darin bestanden, Substanzen bereitzustellen, die sich
zur Ausrüstung von Fellen und Pelzen eignen und diesen ein besseres
Eigenschaftsprofil, insbesondere eine bessere Beständigkeit gegenüber mechanischer
Beanspruchung verleihen, also deren Kämmbarkeit zu verbessern.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß sich Biopolymere vom Chitosantyp in
ausgezeichneter Weise zur Ausrüstung von Fellen und Pelzen eignen und dabei die
genannte Aufgabe in jeder Hinsicht ausgezeichnet erfüllen. Die Chitosane werden
dabei den wäßrigen Flotten, die die entsprechenden Felle oder Pelze enthalten und die
auf einen pH-Wert im leicht sauren Bereich eingestellt wurden, in einer Menge von
0,001 bis 3,0 g/l - Gramm Aktivsubstanz pro Liter der wäßrigen Flotte - zugegeben.
Die Chitosane verbessern die Kämmbarkeit, ferner den Glanz, die Lichtreflexion und
den Tragekomfort der Felle und Pelze im Vergleich zu nicht mit Chitosan behandelten
Fellen und Pelzen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Ausrüstung von Fellen und/oder
Pelzen, wobei man Fellen und/oder Pelzen in wäßriger Flotte bei einem pH-Wert im
leicht sauren Bereich Biopolymere vom Chitosantyp mit einem mittleren
Molekulargewicht im Bereich von 10.000 bis 5.000.000 Dalton und einem
Deacetylierungsgrad im Bereich von 80 bis 88 Gew.-% in einer Menge von 0,001 bis
3,0 g/l - Gramm Aktivsubstanz pro Liter der wäßrigen Flotte - als Additiv zudosiert.
Chitosane stellen Biopolymere dar und werden zur Gruppe der Hydrokolloide gezählt.
Chemisch betrachtet handelt es sich um partiell deacetylierte Chitine unterschiedlichen
Molekulargewichtes, die den folgenden - idealisierten - Monomerbaustein enthalten:
Im Gegensatz zu den meisten Hydrokolloiden, die im Bereich biologischer pH-Werte
negativ geladen sind, stellen Chitosane unter diesen Bedingungen kationische
Biopolymere dar. Die positiv geladenen Chitosane können mit entgegengesetzt gelade
nen Oberflächen in Wechselwirkung treten und werden daher in kosmetischen Haar- und
Körperpflegemitteln sowie pharmazeutischen Zubereitungen eingesetzt (vgl.
Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5th Ed., Vol. A6, Weinheim,
Verlag Chemie, 1986, S. 231-332). Übersichten zu diesem Thema sind auch
beispielsweise von B. Gesslein et al. in HAPPI 27, 57 (1990), O. Skaugrud in Drug
Cosm. Ind. 148, 24 (1991) und E. Onsoyen et al. in Seifen-Öle-Fette-Wachse 117,
633 (1991) erschienen.
Zur Herstellung der Chitosane geht man von Chitin, vorzugsweise den Schalenresten
von Krustentieren aus, die als billige Rohstoffe in großen Mengen zur Verfügung
stehen. Das Chitin wird dabei in einem Verfahren, das erstmals von Hackmann et al.
beschrieben worden ist, üblicherweise zunächst durch Zusatz von Basen deproteiniert,
durch Zugabe von Mineralsäuren demineralisiert und schließlich durch Zugabe von
starken Basen deacetyliert, wobei die Molekulargewichte über ein breites Spektrum
verteilt sein können. Verfahren zur Herstellung von Chitosanen sind beispielsweise aus
Makromol. Chem. 177, 3589 (1976) sowie der französischen Patentanmeldung FR-A 27 01 266
bekannt. Die Herstellung von mikrokristallinem Chitosan wird in den
Druckschriften WO 91/05808 (Firextra Oy) und der EP-B1 0382150 (Hoechst)
beschrieben.
Die Chitosane, die in der Regel in Form von stark verdünnten Lösungen in wäßrigen
organischen Säuren zum Einsatz gelangen, werden der Flotte im leicht sauren pH-
Bereich zugesetzt. Die Konzentration kann dabei äußerst gering sein und liegt
vorzugsweise bei 0,05 bis 1,0 g/l - Gramm Aktivsubstanz pro Liter der wäßrigen
Flotte. Es hat sich als optimal erwiesen, die Chitosane bei einem pH-Wert im Bereich
von 5 bis 6,5 einzusetzen. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die
Chitosane nach der Fettung zudosiert.
Wie bereits gesagt, werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung solche Chitosane
eingesetzt, die ein mittleres Molekulargewicht im Bereich von 10.000 bis 5.000.000
Dalton und einen Deacetylierungsgrad im Bereich von 80 bis 88 Gew.-% aufweisen.
Bevorzugt sind dabei solche Chitosane, die ein mittleres Molekulargewicht im Bereich
von 60.000 bis 1.200.000 Dalton und insbesondere im Bereich von 800.000 bis
1.200.000 Dalton aufweisen.
Biopolymere vom Chitosantyp eignen sich in vorzüglicher Weise zur Ausrüstung von
Fellen und Pelzen und verleihen diesen Substraten insbesondere eine bessere Resistenz
gegenüber mechanischer Beanspruchung, beispielweise beim Kämmen. Darüber
hinaus zeichnen sich die so ausgerüsteten Felle und Pelze durch folgende
Eigenschaften aus: Verminderung des Verfilzens des Flors, leichtere Auskämmbarkeit,
dichterer Flor, Verminderung der Verschmutzung der beim Kämmen eingesetzten
Bürsten, verlängerte Reinigungsintervalle. Schließlich zeichnen sich Felle und Pelze,
die mit Chitosanen ausgerüstet werden, durch größeren Glanz, bessere Lichtreflexion
und besseren Tragekomfort aus.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Chitosanen als
Additive zur Ausrüstung von Fellen und/oder Pelzen zur Verleihung besserer Resistenz
gegenüber mechanischer Beanspruchung.
Hydagen CMF: 1 gew.-%ige Lösung von Chitosan (Hydagen® CMF, Henkel
KGaA, Düsseldorf; Lösungsmittel 0,4 gew.-%ige Glycolsäure;
Molmasse ca. 900.000-1.000.000, Deacetylierungsgrad ca. 83%)
Peramit ML: Alkylsulfonat, Na-Salz (Pelzwaschmittel; Fa. Henkel KgaA)
Solana RNF: Fettalkoholpolyglykolether-Gemisch (Entfettungsmittel, Fa. Henkel KgaA)
Eukesolar Braun R: Metallkomplex-Farbstoff(Fa. BASF AG)
Eukesolar Schwarz R: Metallkomplex-Farbstoff(Fa. BASF AG)
Pellasan 64: anionisch/nichtionisches Fettungsmittel (Fa. Henkel KgaA)
Pellutax EAS: Phenol-Kondensationsprodukt, sulfogruppenhaltig (Nachgerbstoff, Fa. Henkel KgaA)
Nutrilan I 50: Eiweißhydrolysat (Fa. Henkel KgaA)
Peramit ML: Alkylsulfonat, Na-Salz (Pelzwaschmittel; Fa. Henkel KgaA)
Solana RNF: Fettalkoholpolyglykolether-Gemisch (Entfettungsmittel, Fa. Henkel KgaA)
Eukesolar Braun R: Metallkomplex-Farbstoff(Fa. BASF AG)
Eukesolar Schwarz R: Metallkomplex-Farbstoff(Fa. BASF AG)
Pellasan 64: anionisch/nichtionisches Fettungsmittel (Fa. Henkel KgaA)
Pellutax EAS: Phenol-Kondensationsprodukt, sulfogruppenhaltig (Nachgerbstoff, Fa. Henkel KgaA)
Nutrilan I 50: Eiweißhydrolysat (Fa. Henkel KgaA)
- - Die Angaben g/l in den nachfolgenden Beispielen bedeuten: Gramm Aktivsubstanz pro Liter Flotte
- - Als Ausgangsmaterial wurden in den Beispielen eingesetzt: Pelzschaffelle, crust (Chrom), Provenienz Deutschland
- - Die Flottenrelation betrug in den Beispielen 1 : 15
Claims (6)
1. Verfahren zur Ausrüstung von Fellen und/oder Pelzen, dadurch gekennzeichnet,
daß man Fellen und/oder Pelzen in wäßriger Flotte bei einem pH-Wert im leicht
sauren Bereich Biopolymere vom Chitosantyp mit einem mittleren
Molekulargewicht im Bereich von 10.000 bis 5.000.000 Dalton und einem
Deacetylierungsgrad im Bereich von 80 bis 88 Gew.-% in einer Menge von 0,001
bis 1,0 g/l - Gramm Aktivsubstanz pro Liter der wäßrigen Flotte - als Additiv
zudosiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei man die Chitosane in einer Menge von 0,05 bis
1,0 g/l - Gramm Aktivsubstanz pro Liter der wäßrigen Flotte - zudosiert.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, wobei man solch ein Chitosan einsetzt,
das ein mittleres Molekulargewicht im Bereich von 800.000 bis 1.200.000 Dalton
aufweist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei man während den pH-Wert
der Flotte vor der Zugabe des Chitosans im Bereich von 5 bis 6,5 einstellt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, wobei man das Chitosan nach der Fettung
zudosiert.
6. Verwendung von Chitosanen als Additive zur Ausrüstung von Fellen und/oder
Pelzen zur Verleihung besserer Resistenz gegenüber mechanischer
Beanspruchung.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997153405 DE19753405A1 (de) | 1997-12-02 | 1997-12-02 | Verfahren zur Ausrüstung von Fellen und Pelzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997153405 DE19753405A1 (de) | 1997-12-02 | 1997-12-02 | Verfahren zur Ausrüstung von Fellen und Pelzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19753405A1 true DE19753405A1 (de) | 1999-06-10 |
Family
ID=7850486
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997153405 Withdrawn DE19753405A1 (de) | 1997-12-02 | 1997-12-02 | Verfahren zur Ausrüstung von Fellen und Pelzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19753405A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP3209387B1 (de) | 2014-10-24 | 2019-04-24 | Henkel AG & Co. KGaA | Verwendung von chitosanen in schweisshemmenden kosmetische mitteln, welche frei sind von halogeniden und/oder hydroxyhalogeniden von aluminium und/oder zirconiu |
-
1997
- 1997-12-02 DE DE1997153405 patent/DE19753405A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP3209387B1 (de) | 2014-10-24 | 2019-04-24 | Henkel AG & Co. KGaA | Verwendung von chitosanen in schweisshemmenden kosmetische mitteln, welche frei sind von halogeniden und/oder hydroxyhalogeniden von aluminium und/oder zirconiu |
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Legal Events
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