DE19753405A1 - Verfahren zur Ausrüstung von Fellen und Pelzen - Google Patents

Verfahren zur Ausrüstung von Fellen und Pelzen

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DE19753405A1
DE19753405A1 DE1997153405 DE19753405A DE19753405A1 DE 19753405 A1 DE19753405 A1 DE 19753405A1 DE 1997153405 DE1997153405 DE 1997153405 DE 19753405 A DE19753405 A DE 19753405A DE 19753405 A1 DE19753405 A1 DE 19753405A1
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DE
Germany
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furs
chitosan
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chitosans
skins
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Withdrawn
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DE1997153405
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English (en)
Inventor
Hans-Georg Dr Mainx
Rolf Dr Wachter
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Henkel AG and Co KGaA
Original Assignee
Henkel AG and Co KGaA
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Publication date
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Publication of DE19753405A1 publication Critical patent/DE19753405A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C11/00Surface finishing of leather
    • C14C11/003Surface finishing of leather using macromolecular compounds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Cosmetics (AREA)

Description

Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausrüstung von Fellen und Pelzen mit Biopolymeren vom Chitosantyp.
Stand der Technik
Felle und Pelze werden im Herstellprozeß neben der chemischen Ausrüstung einer Vielzahl von mechanischen und physikalischen Prozessen ausgesetzt, insbesondere dem Kämmen und Scheren. Namentlich beim Kämmen ist der Flor, insbesondere bei hohem Durchsatz, starken mechanischen Belastungen ausgesetzt, die mitunter zu starken Haarverlusten führen können.
Die Aufgabe der Erfindung hat darin bestanden, Substanzen bereitzustellen, die sich zur Ausrüstung von Fellen und Pelzen eignen und diesen ein besseres Eigenschaftsprofil, insbesondere eine bessere Beständigkeit gegenüber mechanischer Beanspruchung verleihen, also deren Kämmbarkeit zu verbessern.
Beschreibung der Erfindung
Überraschenderweise wurde gefunden, daß sich Biopolymere vom Chitosantyp in ausgezeichneter Weise zur Ausrüstung von Fellen und Pelzen eignen und dabei die genannte Aufgabe in jeder Hinsicht ausgezeichnet erfüllen. Die Chitosane werden dabei den wäßrigen Flotten, die die entsprechenden Felle oder Pelze enthalten und die auf einen pH-Wert im leicht sauren Bereich eingestellt wurden, in einer Menge von 0,001 bis 3,0 g/l - Gramm Aktivsubstanz pro Liter der wäßrigen Flotte - zugegeben. Die Chitosane verbessern die Kämmbarkeit, ferner den Glanz, die Lichtreflexion und den Tragekomfort der Felle und Pelze im Vergleich zu nicht mit Chitosan behandelten Fellen und Pelzen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Ausrüstung von Fellen und/oder Pelzen, wobei man Fellen und/oder Pelzen in wäßriger Flotte bei einem pH-Wert im leicht sauren Bereich Biopolymere vom Chitosantyp mit einem mittleren Molekulargewicht im Bereich von 10.000 bis 5.000.000 Dalton und einem Deacetylierungsgrad im Bereich von 80 bis 88 Gew.-% in einer Menge von 0,001 bis 3,0 g/l - Gramm Aktivsubstanz pro Liter der wäßrigen Flotte - als Additiv zudosiert.
Biopolymere vom Chitosantyp
Chitosane stellen Biopolymere dar und werden zur Gruppe der Hydrokolloide gezählt. Chemisch betrachtet handelt es sich um partiell deacetylierte Chitine unterschiedlichen Molekulargewichtes, die den folgenden - idealisierten - Monomerbaustein enthalten:
Im Gegensatz zu den meisten Hydrokolloiden, die im Bereich biologischer pH-Werte negativ geladen sind, stellen Chitosane unter diesen Bedingungen kationische Biopolymere dar. Die positiv geladenen Chitosane können mit entgegengesetzt gelade­ nen Oberflächen in Wechselwirkung treten und werden daher in kosmetischen Haar- und Körperpflegemitteln sowie pharmazeutischen Zubereitungen eingesetzt (vgl. Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5th Ed., Vol. A6, Weinheim, Verlag Chemie, 1986, S. 231-332). Übersichten zu diesem Thema sind auch beispielsweise von B. Gesslein et al. in HAPPI 27, 57 (1990), O. Skaugrud in Drug Cosm. Ind. 148, 24 (1991) und E. Onsoyen et al. in Seifen-Öle-Fette-Wachse 117, 633 (1991) erschienen.
Zur Herstellung der Chitosane geht man von Chitin, vorzugsweise den Schalenresten von Krustentieren aus, die als billige Rohstoffe in großen Mengen zur Verfügung stehen. Das Chitin wird dabei in einem Verfahren, das erstmals von Hackmann et al. beschrieben worden ist, üblicherweise zunächst durch Zusatz von Basen deproteiniert, durch Zugabe von Mineralsäuren demineralisiert und schließlich durch Zugabe von starken Basen deacetyliert, wobei die Molekulargewichte über ein breites Spektrum verteilt sein können. Verfahren zur Herstellung von Chitosanen sind beispielsweise aus Makromol. Chem. 177, 3589 (1976) sowie der französischen Patentanmeldung FR-A 27 01 266 bekannt. Die Herstellung von mikrokristallinem Chitosan wird in den Druckschriften WO 91/05808 (Firextra Oy) und der EP-B1 0382150 (Hoechst) beschrieben.
Ausrüstung der Felle und Pelze
Die Chitosane, die in der Regel in Form von stark verdünnten Lösungen in wäßrigen organischen Säuren zum Einsatz gelangen, werden der Flotte im leicht sauren pH- Bereich zugesetzt. Die Konzentration kann dabei äußerst gering sein und liegt vorzugsweise bei 0,05 bis 1,0 g/l - Gramm Aktivsubstanz pro Liter der wäßrigen Flotte. Es hat sich als optimal erwiesen, die Chitosane bei einem pH-Wert im Bereich von 5 bis 6,5 einzusetzen. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Chitosane nach der Fettung zudosiert.
Wie bereits gesagt, werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung solche Chitosane eingesetzt, die ein mittleres Molekulargewicht im Bereich von 10.000 bis 5.000.000 Dalton und einen Deacetylierungsgrad im Bereich von 80 bis 88 Gew.-% aufweisen. Bevorzugt sind dabei solche Chitosane, die ein mittleres Molekulargewicht im Bereich von 60.000 bis 1.200.000 Dalton und insbesondere im Bereich von 800.000 bis 1.200.000 Dalton aufweisen.
Biopolymere vom Chitosantyp eignen sich in vorzüglicher Weise zur Ausrüstung von Fellen und Pelzen und verleihen diesen Substraten insbesondere eine bessere Resistenz gegenüber mechanischer Beanspruchung, beispielweise beim Kämmen. Darüber hinaus zeichnen sich die so ausgerüsteten Felle und Pelze durch folgende Eigenschaften aus: Verminderung des Verfilzens des Flors, leichtere Auskämmbarkeit, dichterer Flor, Verminderung der Verschmutzung der beim Kämmen eingesetzten Bürsten, verlängerte Reinigungsintervalle. Schließlich zeichnen sich Felle und Pelze, die mit Chitosanen ausgerüstet werden, durch größeren Glanz, bessere Lichtreflexion und besseren Tragekomfort aus.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Chitosanen als Additive zur Ausrüstung von Fellen und/oder Pelzen zur Verleihung besserer Resistenz gegenüber mechanischer Beanspruchung.
Beispiele Zu den eingesetzten Substanzen
Hydagen CMF: 1 gew.-%ige Lösung von Chitosan (Hydagen® CMF, Henkel KGaA, Düsseldorf; Lösungsmittel 0,4 gew.-%ige Glycolsäure; Molmasse ca. 900.000-1.000.000, Deacetylierungsgrad ca. 83%)
Peramit ML: Alkylsulfonat, Na-Salz (Pelzwaschmittel; Fa. Henkel KgaA)
Solana RNF: Fettalkoholpolyglykolether-Gemisch (Entfettungsmittel, Fa. Henkel KgaA)
Eukesolar Braun R: Metallkomplex-Farbstoff(Fa. BASF AG)
Eukesolar Schwarz R: Metallkomplex-Farbstoff(Fa. BASF AG)
Pellasan 64: anionisch/nichtionisches Fettungsmittel (Fa. Henkel KgaA)
Pellutax EAS: Phenol-Kondensationsprodukt, sulfogruppenhaltig (Nachgerbstoff, Fa. Henkel KgaA)
Nutrilan I 50: Eiweißhydrolysat (Fa. Henkel KgaA)
Zu den Ausführungsbeispielen
  • - Die Angaben g/l in den nachfolgenden Beispielen bedeuten: Gramm Aktivsubstanz pro Liter Flotte
  • - Als Ausgangsmaterial wurden in den Beispielen eingesetzt: Pelzschaffelle, crust (Chrom), Provenienz Deutschland
  • - Die Flottenrelation betrug in den Beispielen 1 : 15
Beispiel 1
Beispiel 2

Claims (6)

1. Verfahren zur Ausrüstung von Fellen und/oder Pelzen, dadurch gekennzeichnet, daß man Fellen und/oder Pelzen in wäßriger Flotte bei einem pH-Wert im leicht sauren Bereich Biopolymere vom Chitosantyp mit einem mittleren Molekulargewicht im Bereich von 10.000 bis 5.000.000 Dalton und einem Deacetylierungsgrad im Bereich von 80 bis 88 Gew.-% in einer Menge von 0,001 bis 1,0 g/l - Gramm Aktivsubstanz pro Liter der wäßrigen Flotte - als Additiv zudosiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei man die Chitosane in einer Menge von 0,05 bis 1,0 g/l - Gramm Aktivsubstanz pro Liter der wäßrigen Flotte - zudosiert.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, wobei man solch ein Chitosan einsetzt, das ein mittleres Molekulargewicht im Bereich von 800.000 bis 1.200.000 Dalton aufweist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei man während den pH-Wert der Flotte vor der Zugabe des Chitosans im Bereich von 5 bis 6,5 einstellt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, wobei man das Chitosan nach der Fettung zudosiert.
6. Verwendung von Chitosanen als Additive zur Ausrüstung von Fellen und/oder Pelzen zur Verleihung besserer Resistenz gegenüber mechanischer Beanspruchung.
DE1997153405 1997-12-02 1997-12-02 Verfahren zur Ausrüstung von Fellen und Pelzen Withdrawn DE19753405A1 (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP3209387B1 (de) 2014-10-24 2019-04-24 Henkel AG & Co. KGaA Verwendung von chitosanen in schweisshemmenden kosmetische mitteln, welche frei sind von halogeniden und/oder hydroxyhalogeniden von aluminium und/oder zirconiu

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP3209387B1 (de) 2014-10-24 2019-04-24 Henkel AG & Co. KGaA Verwendung von chitosanen in schweisshemmenden kosmetische mitteln, welche frei sind von halogeniden und/oder hydroxyhalogeniden von aluminium und/oder zirconiu

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