DE19752585A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Verkapseln von mikrobiellen, pflanzlichen und tierischen Zellen bzw. von biologischen und chemischen Substanzen - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Verkapseln von mikrobiellen, pflanzlichen und tierischen Zellen bzw. von biologischen und chemischen SubstanzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Verkapseln von mikrobiellen, pflanzlichen und tieri
schen Zellen bzw. von biologischen und chemischen Substan
zen durch eine Düse in kleine, i.w. kugelförmige Teilchen.
Die Verkapselung von mikrobiellen, pflanzlichen und tieri
schen Zellen und von biologischen und chemischen Substanzen
- wie Katalysatoren - ist vor allem in der Biotechnologie
und der Medizin zur Immobilisierung von großer Bedeutung.
In der Medizin dient die Verkapselung zusätzlich zum Ab
schirmen vor dem Immunsystem. Durch die Immobilisierung ist
es möglich, die Zellen oder den Katalysator im Prozeß zu
rückzuhalten und gleichzeitig das Produkt zu ernten. Da
durch sind ein verlängerter Nutzen und eine erhöhte Raum-
Zeit-Ausbeute möglich. Durch die Abschirmung der Zellen vor
dem Immunsystem ist es möglich, einem Patienten körper
fremde Zellen zu implantieren, die über längere Zeit einen
gewünschten Stoff in den Körper des Patienten abgeben, ohne
daß sie durch das Immunsystem des Patienten angegriffen und
zerstört werden.
Die Verkapselung von Zellen und Katalysatoren in Biopoly
mere - wie Carrageenan oder Alginat - und synthetische
Polymere - wie Polyacrylamid - ist eine in Forschungsla
bors seit einigen Jahren angewandte Methode. In der Litera
tur werden dafür viele verschiedene Vorrichtungen beschrie
ben. Eine der effizientesten Methoden ist das Zerteilen ei
nes Strahls durch die Überlagerung einer externen Schwin
gung auf die Immobilisierungsflüssigkeit. Die Flüssigkeit
wird dadurch beim laminaren Ausströmen aus einer Düse in
gleich große Fraktionen aufgeteilt. Mehrere Methoden zur
Schwingungsübertragung werden genutzt oder beschrieben,
z. B. Koppelung an einen Vibrator, Piezokristall, Schallwel
len.
WO 96/28247 der Anmelderin zeigt ein kommerzielles Verkap
selungsgerät, bei dem die Schwingung durch eine starre Ver
bindung zu einem Vibrator übertragen wird. Diese Methode
besitzt die Schwierigkeit, daß die Achse des Vibrators und
die Achse zur Düse exakt ausgerichtet sein müssen, da sonst
Störungen auftreten, welche die Homogenität der Kugelgröße
massiv beeinträchtigen. Zudem ist der Vibrator teuer.
In Kenntnis dieses Standes der Technik hat sich der Erfin
der das Ziel gesetzt, eine Vorrichtung und ein Verfahren
der eingangs genannten Art zu optimieren.
Zur Lösung dieser Aufgabe führen die Lehren der unabhängi
gen Patentansprüche; die Unteransprüche geben günstige Wei
terbildungen an.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Immobilisie
rungsgemisch durch Überlagerung einer externen Schwingung
in gleich große Fraktionen geteilt, wobei diese Schwingun
gen auf das Immobilisierungsgemisch entweder innerhalb ei
nes Pulsationsraumes oder über die in Pulsation versetzte
Düse übertragen werden.
Im Rahmen der Erfindung liegt eine Vorrichtung, bei der
eine der Düse vorgeordnete und das Immobilisierungsgemisch
aufnehmende Pulsationskammer von einem Dauermagneten über
lagert und dieser gegenüber einer elektrischen Spule ange
ordnet ist; eines der beiden Aggregate ist erfindungsgemäß
innerhalb der Pulsationskammer vorgesehen oder auf einer
Membrane, welche die Pulsationskammer überspannt, wobei das
andere Aggregat von dem der Pulsationskammer zugeordneten
durch einen Luftspalt getrennt ist.
Bei einer anderen Ausführung der Vorrichtung sind Dauerma
gnet und elektrische Spule der Düse oder ihrer Aufhängung
zugeordnet, so daß diese die Pulsation einzuleiten vermag.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung erzeugen die mit
Wechselstrom durchflossene Spule und der Dauermagnet
Schwingungen im bevorzugten Bereich von 300 bis 4000 Hz.
Dank der Erfindung wird mit einfachen Mitteln eine Miniatu
risierung der Schwingungsübertragung ermöglicht bei sehr
geringem Material- und Energieaufwand. Dadurch können die
Kosten des Verfahrens und der Vorrichtung um ein Mehrfaches
gegenüber den bisher bekannten Vibrationsverfahren gesenkt
werden.
Die Erfindung beruht i.w. darauf, daß das Prinzip des Vi
brators aus Magnet und mit Wechselstrom durchflossener
Spule aus dem Vibrator herausgenommen wird und ein Teil da
von direkt der Pulsationskammer zugeordnet ist. Wenn durch
die Spule Wechselstrom gesandt wird, wird diese abwechselnd
positiv und negativ magnetisiert. Die Magnetwellen intera
gieren mit dem darunterliegenden Magneten und versetzen
diesen in Schwingungen. Letztere werden fast widerstandslos
auf die Immobilisierungsflüssigkeit übertragen.
Als weiterer Vorteil ist anzusehen, daß die Ausrichtung von
Magnet und Spule nicht auf 0,1 mm genau zentriert sein muß.
Auch sind keine Achsen vorhanden, die exakt ausgerichtet
werden müssen.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines be
vorzugten Ausführungsbeispieles sowie anhand der Zeichnung;
diese zeigt in
Fig. 1: eine Schrägsicht auf eine erfin
dungsgemäße Vorrichtung;
Fig. 2: die Draufsicht auf die teilweise
geschnittene Vorrichtung;
Fig. 3: den Schnitt durch Fig. 2 nach deren
Linie III-III.
In einer nicht dargestellten Anlage für das sterile Verkap
seln mikrobieller, planzlicher und tierischer Zellen ist
oberhalb eines Härtungsbades eine beispielsweise
rechteckige Tragplatte 10 der Dicke a angeordnet mit in das
Zentrum ihrer Oberfläche 12 eingeformter Vertiefung 14 der
Tiefe b; letztere entspricht etwa einem Drittel der Plat
tendicke a.
Die Vertiefung 14 ist von einer kreisförmigen Umfangswand
16 des Durchmessers d begrenzt, und vom Mittelpunkt ihres
Bodens 18 geht eine Bohrung 20 aus. Diese mündet andernends
in einer - in die Unterfläche 11 der Tragplatte 10 einge
brachten - napfartigen Einformung 22 des Durchmessers d1
(etwa ein Drittel d), in welcher eine mit jener Bohrung 20
verbundene Düse 24 sitzt. Zudem führt in der Ebene des Bo
dens 18 ein Radialkanal 26 zu einem seitlichen Sackloch 28
für einen Anschlußstutzen 30.
Der Vertiefung 14 ist ein auf der Plattenoberfläche 12 -
unter Zwischenschaltung einer Membrane 32 und einer Dich
tung 34 - festgelegter Druckring 36 zugeordnet; dieser ist
- wie auch die Dichtung 34 - mit einem Innendurchbruch 38
des Durchmessers d ausgestattet und spannt die einen Schei
benmagneten 40 tragende Membrane 32 über der Vertiefung 14
auf. Der Durchmesser e des Scheibenmagneten 40 ist etwas
länger als der Durchmesser d1 der Einformung 22 für die
Düse 24.
In Abstand zum Scheibenmagneten 40 hängt - zu dessen Mit
telachse M zentriert - an einer Halterung 42 eine elektri
sche Spule 44. Scheibenmagnet 40 und die mit Wechselstrom
durchflossene Spule 44 bilden einen Vibrator; wenn durch
die Spule 44 Wechselstrom geleitet wird, wird sie abwech
selnd positiv und negativ magnetisiert. Die Magnetwellen
wirken auf dem darunterliegenden Scheibenmagneten 40 und
versetzen diesen mit samt der Membrane 32 in Schwingungen.
In die Vertiefung 14, welche eine Pulsationskammer bildet,
ist durch den Radialkanal 26 eine Immobilisierungsflüssig
keit eingeleitet worden, auf welche die Schwingungen fast
widerstandslos übertragen werden. Das Einbringen dieses Im
mobilisierungsgemisches erfolgt mittels eines mechanischen
Vorschubes oder durch Luftdruck in die Pulsationskammer
oder Vertiefung 14; von dort wird das Immobilisierungsge
misch durch die Düse 24 gedrückt. Der dort entstehende
Strahl Q zerfällt kurz nach dem Austritt aus der Düse 24
entsprechend der Frequenz der überlagerten Schwingung in
gleichgroße Kugeln K. Bei etwa 700 Hz entstehen unter opti
malen Bedingungen 700 gleichgroße Kugeln K je Sekunde, wo
bei die Homogenität der Kugelgestalt dank der reibungslosen
Übertragung ausgezeichnet ist. Messungen haben gezeigt, daß
die benötigte Leistung unter 0,2 W liegt.
Bei einer nicht dargestellten Ausführung ist der Dauerma
gnet 40 oder die Spule 44 unmittelbar an der Düse 24 vorge
sehen und das jeweils andere Aggregat unter Bildung eines
Luftspaltes zugeordnet.
Claims (9)
1. Verfahren zum Verkapseln von mikrobiellen pflanzli
chen und tierischen Zellen bzw. von biologischen und
chemischen Substanzen durch eine Düse in kleine, i.w.
kugelförmige Teilchen durch Vibration eines Immobili
sierungsgemisches,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Immobilisierungsgemisch durch Überlagerung
einer externen Schwingung in gleichgroße Fraktionen
geteilt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwingung auf das Immobilisierungsgemisch
innerhalb eines Pulsationsraumes übertragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwingungen auf das Immobilisierungsgemisch
über die in Pulsation versetzte Düse übertragen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekenn
zeichnet durch Schwingungen im Bereich von 300 bis
4000 Hz.
5. Vorrichtung zum Verkapseln von mikrobiellen pflanzli
chen und tierischen Zellen bzw. von biologischen und
chemischen Substanzen durch eine Düse in kleine, i.w.
kugelförmige Teilchen, insbesondere zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der voraufgehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Düse (24)
vorgeordnete und das Immobilisierungsgemisch aufneh
mende Pulsationskammer (14) von einem Dauermagneten
(40) überlagert und dieser gegenüber einer elektri
schen Spule (44) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwingung durch die mit Wechselstrom durch
flossene Spule (44) und den Dauermagneten (40) er
zeugbar ist, wobei sich eines der beiden Aggregate
innerhalb der Pulsationskammer (14) befindet oder auf
einer die Pulsationskammer überspannenden Membrane
(32).
7. Vorrichtung zum Verkapseln von mikrobiellen pflanzli
chen und tierischen Zellen bzw. von biologischen und
chemischen Substanzen durch eine Düse in kleine, i.w.
kugelförmige Teilchen, insbesondere zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß durch eine mit Wechselstrom
durchflossene Spule (44) und einen Dauermagneten (40)
eine Schwingung erzeugbar ist, wobei eines der beiden
Aggregate auf der Düse (24) oder auf der Düsenaufhän
gung (10) befestigt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spule (44) und der Dauerma
gnet (40) voneinander durch einen Luftspalt getrennt
festgelegt sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, gekenn
zeichnet durch Schwingungen im Bereich von 300 bis
4000 Hz.
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