DE19752075A1 - Elektromotorischer Stellantrieb für eine Fahrzeuglenkanlage - Google Patents
Elektromotorischer Stellantrieb für eine FahrzeuglenkanlageInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen elektromotorischen
Stellantrieb für eine Fahrzeuglenkanlage mit einem
Schneckenradgetriebe, bestehend aus einer in einem Gehäu
se gelagerten Schnecke und einem mit dem Lenkgestänge
vorzugsweise der Lenksäule verbundenen Schneckenrad sowie
einem Drehmomentsensor zur Erfassung des vom Fahrer auf
gebrachten Lenkmoments und einer elektronischen Regelein
heit, die den Motor nach Auswertung der Drehmomentsensor
signale ansteuert.
Ein solcher Stellantrieb ist in der EP 0 535 422 A1 be
schrieben. Der mechanische Aufbau sowie die elektronische
Steuerung muß den folgenden Anforderungen genügen:
In bestimmten Fahr- und Lenksituationen ist keine Lenkkraftunterstützung notwendig, so z. B. bei leichten Spurkorrekturen bei Fahrten auf der Auto bahn. In diesen Situationen soll der an die Lenkung angekoppelte elektromotorische Stellantrieb keine negativen Einflüsse auf das Lenkgefühl haben. Insbe sondere soll vermieden werden, daß durch den Stell antrieb zusätzliche vom Fahrer zu überwindende Rei bungskräfte erzeugt werden.
Die Regelung soll relativ weich erfolgen, was impli ziert, daß die Kopplung des Stellantriebs mit dem Lenkgestänge nicht zu direkt sein soll.
Der Stellantrieb soll möglichst geräuscharm arbei ten, insbesondere sollen Klappergeräusche des Aggre gats unterbunden werden, die durch von außen auf die Räder einwirkende Stoßkräfte hervorgerufen werden.
In bestimmten Fahr- und Lenksituationen ist keine Lenkkraftunterstützung notwendig, so z. B. bei leichten Spurkorrekturen bei Fahrten auf der Auto bahn. In diesen Situationen soll der an die Lenkung angekoppelte elektromotorische Stellantrieb keine negativen Einflüsse auf das Lenkgefühl haben. Insbe sondere soll vermieden werden, daß durch den Stell antrieb zusätzliche vom Fahrer zu überwindende Rei bungskräfte erzeugt werden.
Die Regelung soll relativ weich erfolgen, was impli ziert, daß die Kopplung des Stellantriebs mit dem Lenkgestänge nicht zu direkt sein soll.
Der Stellantrieb soll möglichst geräuscharm arbei ten, insbesondere sollen Klappergeräusche des Aggre gats unterbunden werden, die durch von außen auf die Räder einwirkende Stoßkräfte hervorgerufen werden.
Um den verschiedenen Forderungen zu genügen, wird daher
vorgeschlagen, zwischen der Schnecke und dem Schneckenrad
ein Spiel vorzusehen, die Schnecke in axialer Richtung
verschiebbar zu lagern und über elastisch nachgiebige
Elemente am Getriebegehäuse abzustützen.
Aus der DE 35 26 498 C2 ist zwar bekannt, Antrieb und
Lenkstange elastisch miteinander zu koppeln. Dazu ist das
letzte Zahnrad des Getriebes koaxial zur Lenkwelle ange
ordnet, wobei die Lenkwelle mit vier seitlich abstehenden
Armen versehen ist, die in mit Gummielementen versehene
Löcher im Zahnrad eingreifen. Abgesehen davon, daß diese
Anordnung relativ kompliziert ist, ist sie nicht geeig
net, das Auftreten von Reibungskräften bei geringen Lenk
einschlägen zu verhindern. Die elastischen Elemente müs
sen nämlich bei dieser Konstruktion eine gewisse Härte
aufweisen, so daß bei jeder Drehung des Lenkrads jedes
Zahnrad des Getriebes sowie der Rotor des Motors mitge
dreht werden, was erhebliche, der Lenkbewegung entgegen
wirkende Reibungskräfte erzeugt.
Aus der DE 37 35 517 A1 ist eine Einrichtung zur Lenkung
der Hinterräder bekannt, bei der die Verstellung über
eine Kugelumlaufspindel bewirkt wird. Die Nuß des Getrie
bes ist über zwei Rollenlager im Getriebegehäuse gela
gert, wobei die Außenschalen der Lager in vorgespannten
Gummielementen gehalten sind, die die Aufgabe haben, un
ter hoher Belastung ausgeübte Stöße aufzunehmen, um damit
die Kugelumlaufspindel vor Beschädigung zu bewahren. Dies
setzt voraus, daß die Gummielemente relativ hoch vorge
spannt sind, um die hohen Belastungen aufnehmen zu kön
nen. Außerdem soll mit der Vorspannung erreicht werden,
daß das Spiel aus dem Kugelumlaufmechanismus herausgenom
men wird.
Demgegenüber sollen die Rückstellkräfte der elastisch
nachgiebigen Elemente gemäß der Erfindung wie folgt ein
gestellt werden: Ihr Widerstand soll kleiner sein als die
inneren Widerstände der Lenkanlage, so daß beim Betätigen
des Motors zunächst das Spiel zwischen Schnecke und
Schneckenrad überwunden wird, anschließend die Schnecke
verschoben wird, wobei sie sich unter Zusammendrückung
eines der elastischen Elemente an den Zähnen des Schnec
kenrades abstützt und erst wenn der Widerstand so groß
wird, daß die inneren Kräfte der Lenkanlage überwunden
werden können, eine tatsächliche Kraftunterstützung er
folgt. Mit dieser Maßnahme wird erreicht, daß die Lenkan
lage verzögert auf das Einschalten des Motors anspricht,
wodurch der Regelprozeß positiv beeinflußt wird.
Mit dieser Einstellung wird weiterhin erreicht, daß bei
kleinen Lenkeinschlägen, bei denen die Motorunterstützung
noch nicht ausgelöst wird, das Schneckenrad die Schnecke
lediglich mitnimmt, nicht aber dreht, so daß der Los
brechwiderstand des Elektromotors nicht überwunden werden
braucht. Die Lenkung spricht daher in kleinen Winkelbe
reichen reibungsfrei an, da der Rotor des Motors nicht
mitgedreht wird.
Häufig ist das Schneckenrad unmittelbar mit der An
triebswelle des Motors gekoppelt, wenn nicht sogar ein
stückig mit diesem ausgeführt. In diesem Fall muß der
Kombination aus Antriebswelle und Schneckenschaft eine
ausreichende axiale Bewegung zugemessen werden. Wenn dies
nicht möglich ist, wird vorgeschlagen, den Schaft der
Schnecke in axialer Richtung verschiebbar auf der An
triebswelle des Motors zu lagern.
Die Lagerung der Schnecke erfolgt mit mindestens einem
Kugel- oder Wälzlager mit einer Innen- und einer Außen
schale. Zum Anordnen des elastischen Elements wird am
Schaft der Schnecke mindestens ein Bund vorgesehen und
das Element zwischen der Innenschale und dem Bund ange
ordnet. Da die Anordnung rotationssymmetrisch ist, bietet
es sich an, als elastisches Element einen Gummiring ein
zusetzen. Um die Wirkung sowohl beim Links- als auch beim
Rechtslenken zu erreichen, ist die Schnecke beidseitig
gelagert und mit jeweils einem Bund und einer elastischen
Abstützung versehen.
Im folgenden soll anhand eines Ausführungsbeispiels die
Erfindung näher erläutert werden. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Fahr
zeuglenkanlage und
Fig. 2 einen Stellantrieb im Teilschnitt.
Zunächst wird auf die Fig. 1 Bezug genommen. An einem
Lenkgetriebe 1 sind über zwei Lenkstangen 2 die beiden
Vorderräder 3 eines Fahrzeuges angelenkt. Das Lenkgetrie
be 1 ist über eine Lenkwelle 4 mit dem Lenkrad 5 des
Fahrzeuges verbunden. Ein Drehen des Lenkrades nach links
oder rechts führt entsprechend der Übersetzung im Lenkge
triebe 1 zu einem proportionalen Einschlag der Vorderrä
der 3. Um den Fahrer beim Aufbringen der Lenkkräfte zu
unterstützen, ist die Lenkwelle 4 über ein Getriebe 6 mit
einem Elektromotor 7 verbunden, der über eine elektroni
sche Steuereinheit 8 betätigt wird. Die Motorkräfte wer
den dabei wie folgt geregelt: Das aufgebrachte Lenkmoment
wird mit einem Drehmomentsensor 9 erfaßt, dessen Signale
über eine Signalleitung 10 der Elektronik 8 zugeführt
werden, die aufgrund eines vorgegebenen Algorithmus den
Elektromotor 7 ansteuert. Als Getriebe haben sich Schnec
kenradgetriebe bewährt, die in dieser Form auch zu ande
ren Stellaufgaben im Fahrzeug herangezogen werden.
Eine solche Antriebseinheit, bestehend aus dem Elektromo
tor 7 und dem Schneckenradgetriebe 6, ist in der Fig. 2
dargestellt. Die Achse 11 des Schneckenrades 12 wird vom
einem Teilabschnitt der Lenkwelle 4 gebildet, so daß das
Schneckenrad 12 unmittelbar und direkt mit der Lenkwelle
4 gekoppelt ist.
Die Schnecke 13 ist aus einem Schaft 14 herausgearbeitet,
der koaxial zur Antriebswelle 15 des Elektromotors 7 an
geordnet ist. Die Verbindung zwischen dem Schaft 14 und
der Antriebswelle 15 ist drehfest, läßt aber eine Axial
bewegung des Schafts gegenüber der Welle zu.
Der Schaft 14 ist in zwei Kugellagern 16, 17 zu beiden
Seiten der Schnecke 13 gelagert. Die Lager 16, 17 sind im
Getriebegehäuse 18 angeordnet, wobei die Außenschale des
einen Lagers 17 an einer inneren Stirnwand des Gehäuses
18 und wobei die Außenschale des anderen Lagers 16 an ei
nem im Gehäuse eingelassenen Gummiring jeweils mit der
von der Schnecke 13 abgewandten Seite abgestützt ist.
Der Schaft 14 ist mit radial vorstehenden Absätzen 20, 21
versehen, die im Einbauzustand jeweils zwischen der
Schnecke 13 und dem zugehörigen Lager 16, 17 angeordnet
sind. Zwischen den Absätzen 20, 21 und den jeweils inne
ren Schalen der Lager 16, 17 sind Gummiringe 22, 23 ange
ordnet, die unter einer leichten Vorspannung jeweils zwi
schen der inneren Schale eines Lagers 16 (bzw. 17) und
dem zugehörigen Absatz 20 (bzw. 21) eingespannt sind. Die
Schnecke 13 und der Zahnkranz des Schneckenrades 12 grei
fen mit einem gewissen Spiel ineinander ein.
Die funktionale Bedeutung der Gummiringe 22, 23 ergibt
sich aus der Beschreibung der folgenden Situationen:
Bei leichten Lenkeinschlägen, die mit geringen Lenkmomen
ten verbunden sind, z. B. bei leichten Lenkkorrekturen
bei Fahrten auf der Autobahn, spricht die Motorsteuerung
noch nicht an, da dabei keine Unterstützung notwendig
ist. In diesem Fall wird wegen der leichten Selbsthemmung
des Getriebes das Schneckenrad 12 den Schaft 14 je nach
Lenkeinschlag nach links oder rechts verschieben, wobei
der jeweilige Gummiring 22, 23 zusammengedrückt wird.
Dies erzeugt eine definierte Rückstellkraft, hat aber
insbesondere die Bedeutung, daß bei diesen leichten Lenk
einschlägen der Motor noch nicht mitgedreht wird, so daß
das Losbrechmoment des Motors nicht überwunden werden
muß. Der Fahrer erhält somit in diesen Situationen ein
klares Lenkgefühl.
Auf der anderen Seite bewirken die Gummiringe 22, 23, daß
bei eingeschaltetem Elektromotor 7, also bei Aufbringung
einer Unterstützungskraft, diese nur verzögert auf die
Lenkwelle 4 gebracht wird, da zunächst der Schaft unter
Zusammendrückung des jeweiligen Gummirings 22, 23 in
axialer Richtung verschoben wird. Dieses etwas verspätete
Ansprechen hat einen positiven Einfluß auf den Regel
kreis. Ein zu direktes Ansprechen könnte zu Übersteuerun
gen führen.
Schließlich haben die Gummiringe 22, 23 die Aufgabe,
Stöße, die über die Räder in die Lenkanlage eingeleitet
werden, zu dämpfen. Diese Stöße mit hochfrequenter Anre
gung lassen im Getriebe insbesondere dann, wenn ein Spiel
zwischen Schneckenrad 12 und der Schnecke 13, wie in die
sem Fall bewußt vorgesehen, vorhanden ist, Geräusche ent
stehen, die als Körperschall übertragen und abgestrahlt
werden. Mit den Gummiringen 22, 23 kann dies wirkungsvoll
unterbunden werden.
Das in diesem Ausführungsbeispiel vorgesehene Spiel des
Getriebes zwischen Schnecke und Schneckenrad beträgt etwa
0,5° Drehung der Motorantriebswelle, die von den Gummi
elementen 22, 23 aufzunehmende Verschiebung des Schaftes
14 entspricht etwa einer Drehung der Motorantriebswelle
von 2° bis 3° Wenn man diese Toleranz allein durch das
mechanische Spiel zwischen Schnecke und Lenkrad darstel
len soll, würde dies zu erheblichen Geräuschen bei einer
äußeren Anregung führen.
Die dargelegten Wirkungen lassen sich auch dann errei
chen, wenn die Gummielemente 22, 23 z. B. jeweils zwi
schen einer Stirnwand des äußeren Lagerrings und dem Ge
häuse angeordnet wären. Denkbar wäre auch eine elastische
Abstützung der Stirnfläche des Schaftes 14 am Boden des
Gehäuses und der Antriebswelle 15 am Boden des Motorge
häuses, wobei dann natürlich eine Einteiligkeit von An
triebswelle 15 und Schaft gegeben sein muß. Eine mögliche
Ausführungsform dazu ist in der EP 0 655 358 A1 darge
stellt.
Claims (7)
1. Elektromotorischer Stellantrieb für eine Fahrzeug
lenkanlage mit einem Schneckenradgetriebe (6), be
stehend aus einer in einem Gehäuse (18) gelagerten
Schnecke (13) und einem mit der Lenkwelle (4) gekop
pelten Schneckenrad (12) sowie mit einem Drehmoment
sensor (9) zur Erfassung des vom Fahrer aufgebrach
ten Lenkmoments und einer Steuereinheit (8) , die den
Motor (7) in Abhängigkeit vom aufgebrachten Lenkmo
ment ansteuert, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Spiel zwischen dem Schneckenrad (12) und der
Schnecke vorgesehen, daß die Schnecke (13) in axia
ler Richtung verschiebbar gelagert und daß die
Schnecke (13) in axialer Richtung über elastisch
nachgiebige Elemente (22, 23) am Getriebegehäuse
(18) abgestützt ist.
2. Stellantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Rückstellkräfte der elastisch nachgie
bigen Elemente (22, 23) so eingestellt sind, daß
ihre Rückstellkräfte kleiner sind als die inneren
Kräfte der Lenkanlage, so daß beim Betätigen des Mo
tors (7) die Schnecke (13) axial unter Zusammendrüc
kung eines der elastisch nachgiebigen Elemente (22,
23) verschoben wird.
3. Stellantrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Schnecke (13) auf einem Schaft (14)
ausgebildet ist, der in oder an der Antriebswelle
(15) des Motors (7) in axialer Richtung verschiebbar
gelagert ist.
4. Stellantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerung des
Schaftes (14) im Getriebegehäuse (18) mittels minde
stens eines Kugel- oder Wälzlagers (16, 17) mit ei
ner Innen- und einer Außenschale erfolgt.
5. Stellantrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß der Schaft (14) mindestens einen radial
vorstehenden Absatz (20, 21) aufweist, wobei zwi
schen der Innenschale des Kugel- oder Wälzlagers
(16, 17) und dem Absatz eines der elastisch nachgie
bigen Elemente (22, 23) eingesetzt ist.
6. Stellantrieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß das elastisch nachgiebige Element aus einem
Gummiring (22, 23) besteht, der zwischen der Innen
schale und dem vorspringenden Absatz (20, 21) einge
spannt ist.
7. Stellantrieb nach einem der Ansprüche 4 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß der Schaft (14) der
Schnecke (13) zu beiden Seiten der Schnecke (13) ge
lagert ist, und daß der Schaft (14) an den Innen
schalen beider Lager (16, 17) über ein elastisch
nachgiebiges Element (22, 23) abgestützt ist.
Priority Applications (7)
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