DE19603270C1 - Hydraulische Servolenkung für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Hydraulische Servolenkung für KraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Servolenkung für
Kraftfahrzeuge mit einem als mechanische Antriebsverbindung
zwischen einem Betätigungsorgan und Fahrzeuglenkrädern ange
ordneten Lenkgetriebe mit einem gegen Federkraft aus einer
Normallage ausrückbaren Element, dessen Lage in Abhängigkeit
von den zwischen den Fahrzeuglenkrädern und dem Betätigungs
organ übertragenen Kräften veränderbar ist, mit einer durch
Lageänderungen des genannten Elementes steuerbaren, normal
geschlossenen Servoventilanordnung und mit einem von der Ser
voventilanordnung gesteuerten hydraulischen Servomotor, der
mit den Fahrzeuglenkrädern bzw. der den Fahrzeuglenkrädern
zugeordneten Seite des Lenkgetriebes gekoppelt ist.
Eine derartige Servolenkung ist Gegenstand der
DE 43 07 890 A1. Da bei dieser bekannten Servolenkung das
Servoventil normal geschlossen ist, d. h. eine sogenannte ge
schlossene Mitte aufweist, kann in Geradeausstellung der Len
kung bei verschwindender Handkraft keinerlei Druckmedienstrom
auftreten, so daß in solchen Betriebszuständen auch keinerlei
Leistung benötigt wird. Erst wenn das Lenkhandrad mit einer
mehr oder weniger großen Handkraft beaufschlagt wird, öffnet
die Servoventilanordnung und stellt eine Verbindung zwischen
Servomotor und Druckquelle bzw. Druckspeicher her. Bislang
haben sich derartige Systeme nicht durchgesetzt. Dies dürfte
darauf beruhen, daß das Öffnungsverhalten von Servoven
tilanordnungen mit geschlossener Mitte nicht völlig unproble
matisch ist und dazu führt, daß die Servounterstützung des
Servomotors vergleichsweise unsanft einsetzt.
Im übrigen zeigt die DE 43 07 890 A1 die Möglichkeit, die
Servounterstützung erst bei einem Mindestwert der aufzubrin
genden Handkraft wirksam werden zu lassen. Hierzu ist vorge
sehen, daß das eingangs genannte ausrückbare Element mit Fe
dervorspannung in seine Normallage gedrängt wird. Außerdem
zeigt die genannte Druckschrift, daß die Servoventilanordnung
sitzgesteuerte Ventile aufweisen kann, um in der normal ge
schlossenen Lage eine hohe Dichtigkeit gewährleisten zu kön
nen.
Bei derzeit üblichen serienmäßigen Servolenkungen ist eine
sogenannte offene Mitte vorgesehen, d. h. die Servoven
tilanordnung wird auch dann ständig von hydraulischem Druck
medium durchströmt, wenn sich die Lenkung in Geradeausstel
lung befindet und zur Aufrechterhaltung dieser Stellung kei
nerlei Handkraft am Lenkhandrad notwendig ist. Dementspre
chend wird für die Aufrechterhaltung des Druckmedienstromes
ständig Leistung benötigt. Der Vorteil dieser Konstruktionen
liegt in einem guten Betriebsverhalten, d. h. die Servokraft
wird feinfühlig gesteuert und setzt sehr sanft ein. Dies be
ruht auch darauf, daß normal offene Servoventilanordnungen
regelmäßig nach Art von Schieberventilen ausgebildet sind,
die einen zwischen Steuerkanten ausgebildeten Öffnungsquer
schnitt mit veränderlicher Größe aufweisen.
Aus der DE 39 18 987 A1 ist eine hydraulische Servolenkung
für Kraftfahrzeuge mit mechanischer Zwangskopplung zwischen
einer Lenkhandhabe und den gelenkten Fahrzeugrädern bekannt,
wobei eine steuerbare Servoventilanordnung sowie ein davon
gesteuerter hydraulischer Servomotor vorgesehen sind, der mit
den gelenkten Fahrzeugrädern antriebsgekoppelt ist. Bei die
ser bekannten Servolenkung betätigt die Lenkhandhabe einen
Sollwertgeber, der über eine Regelstrecke mit einem als Betä
tigungsorgan angeordneten Stellmotor zusammenwirkt, der als
Elektromotor ausgebildet ist. Dieser Stellmotor dient dazu,
an der Lenkhandhabe ein Rückwirkungsmoment bzw. eine Rückwir
kungskraft zu erzeugen, und zwar in Abhängigkeit von vorgege
benen Parametern. Beispielsweise kann die Lenkung bei höherer
Fahrgeschwindigkeit "schwergängiger" werden, d. h. es muß eine
erhöhte Handkraft im Vergleich zu den an den gelenkten Fahr
zeugrädern wirkenden Lenkkräften aufgewandt werden. Darüber
hinaus kann der Stellmotor im Sinne eines zusätzlichen Ser
voaggregates für Notfälle dienen.
Die DE 43 42 451 A1 bezieht sich auf eine elektrische Servo
lenkung mit mechanischer Zwangskopplung von Lenkhandrad und
gelenkten Fahrzeugrädern. Das Lenkhandrad betätigt einen
Sollwertgeber, der über eine Regelstrecke mit dem elektri
schen Servomotor zusammenwirkt. Dieser ist über ein
Schneckengetriebe mit den gelenkten Fahrzeugrädern gekoppelt.
Schließlich zeigt die DE 44 38 929 C1 die Möglichkeit, mit
einer Lenkhandhabe lediglich einen Sollwertgeber zu betäti
gen, der dann seinerseits über eine Regelstrecke mit einem
Stellantrieb zur Steuerung der gelenkten Fahrzeugräder zusam
menwirkt, wobei gemäß der DE 44 38 929 C1 ein Hydraulikaggre
gat vorgesehen ist, welches durch ein von der Regelstrecke
betätigtes Steuerventil gesteuert wird. Diese bekannte Len
kung ähnelt Steuersystemen, wie sie in Flugzeugen zur Betäti
gung von Flügelklappen und Höhen- sowie Seitenleitwerken ein
gesetzt werden. Dort wird oftmals ebenfalls auf eine mechani
sche Zwangskopplung zwischen Steuerhandhabe und den Steueror
ganen, d. h. den Flügelklappen und Höhen- sowie Seitenleitwer
ken, verzichtet. Diese auch als "Fly by wire" bezeichneten
Anlagen sind inzwischen derart sicher, daß sie nicht nur in
militärischen Fluggeräten sondern auch in zivilen Passagier
flugzeugen eingesetzt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, auch bei einer Fahrzeuglen
kung ein derartiges Konzept zu verwirklichen und unter Ver
wendung möglichst vieler und erprobt er Teile herkömmlicher
Servolenkungen einerseits einen geringen Energiebedarf und
andererseits ein komfortables, gut handhabbares Betriebsver
halten zu gewährleisten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine
Lenkhandhabe einen Sollwertgeber betätigt, der über eine Re
gelstrecke mit einem als Betätigungsorgan angeordneten Stell
motor zusammenwirkt, und daß das ausrückbare Element erst bei
größeren übertragenen Kräften bzw. Drehmomenten eine zur Ver
stellung der Servoventilanordnung ausreichende Verschiebung
ausführt.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die bisher
übliche mechanische Zwangskopplung zwischen Lenkhandhabe bzw.
Lenkhandrad und den Fahrzeuglenkrädern aufzutrennen und mit
tels der Lenkhabe bzw. des Lenkhandrades und der Regelstrecke
einen entfernt angeordneten Stellmotor zu betätigen, der dann
seinerseits die Lenkbetätigung der Fahrzeuglenkräder über
nimmt, wobei der Stellmotor vom Servomotor unterstützt werden
kann. Dabei ist jedoch die Steuerung der Servoventilanordnung
derart ausgebildet, daß die Servoventilanordnung erst dann
aus ihrer Normallage ausgelenkt werden kann, wenn zwischen
Stellmotor und Fahrzeuglenkrädern Kräfte übertragen werden,
die einen vorgegebenen Schwellwert überschreiten. Werden zwi
schen Stellmotor und Fahrzeuglenkrädern nur geringe Kräfte
übertragen, übernimmt der Stellmotor die Lenkarbeit allein.
Dies hat zur Folge, daß ohne weiteres eine Servoventilanord
nung mit geschlossener Mitte eingesetzt werden kann. Denn bei
größeren zwischen Stellmotor und Fahrzeuglenkrädern übertra
genen Kräften ist auch ein eventuell "unsanfteres" Ansprechen
des Servomotors unkritisch. Aufgrund der Regelung können
Schwankungen der Belastung des Stellmotors, der beim Einset
zen der Servounterstützung des Servomotors bereits unter ei
ner vorgegebenen Last steht, ohne weiteres kompensiert wer
den.
Im Ergebnis ist also der Stellmotor in grundsätzlich gleicher
Weise wie bei einer herkömmlichen Servolenkung das Lenkhand
rad mit den Fahrzeuglenkrädern gekoppelt, so daß sich insge
samt eine sehr weitgehende Analogie zu herkömmlichen Servolen
kungen ergibt.
Durch den Wegfall der üblicherweise sonst vorhandenen Lenk
säule zwischen Lenkhandrad und Lenkgetriebe wird wesentlich
weniger Einbauraum benötigt, gleichzeitig entfällt eine Viel
zahl reibungsbehafteter Drehlager.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
der genannte Schwellwert so bemessen sein, daß die Servoun
terstützung im wesentlichen nur bei Lenkmanövern bei sehr
langsamer Fahrt, beispielsweise bei Rangiermanövern, ein
setzt, d. h. wenn relativ große Lenkkräfte erzeugt werden müs
sen. Dagegen werden "normale" Lenkmanöver im wesentlichen nur
vom Stellmotor ausgeführt.
In konstruktiv bevorzugter Weise ist der Stellmotor mit den
Fahrzeuglenkrädern über eine Schnecke sowie ein damit kämmen
des Schneckenrad antriebsgekoppelt, wobei die vom Stellmotor
betätigte Schnecke eine - beispielsweise axiale - Beweglich
keit gegen Federspannung hat und die Servoventilanordnung
steuert.
Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfin
dung auf die Ansprüche sowie die nachfolgende Erläuterung der
Zeichnung verwiesen, anhand der besonders vorteilhafte Aus
führungsformen beschrieben werden.
Dabei zeigt
Fig. 1 eine schematisierte Gesamtdarstellung der erfin
dungsgemäßen Servolenkung,
Fig. 2 eine erste Ausführungsform einer Antriebskopplung
zwischen einem Elektromotor und dem Lenkgetriebe,
sowie der Steuerung der Servoventilanordnung,
Fig. 3 eine abgewandelte Ausführungsform der Anordnung
nach Fig. 2 und
Fig. 4 eine weitere abgewandelte Ausführungsform.
Gemäß Fig. 1 besitzt ein nicht näher dargestelltes Kraftfahr
zeug eine hintere Achse mit im dargestellten Beispiel unlenk
baren Rädern 1 und eine Vorderachse mit lenkbaren Rädern 2.
Diese sind in grundsätzlich bekannter Weise über Spurstangen
3 mit einer Zahnstange 4 gekoppelt, derart, daß bei Längsver
schiebungen der Zahnstange 4 in der einen oder anderen Rich
tung ein Lenkeinschlag der Vorderräder 2 in der einen oder
anderen Richtung bewirkt wird.
Die Zahnstange 4 kämmt mit einem Ritzel 5, welches über eine
Ritzelwelle 6 drehfest mit einem Schneckenzahnrad 7 verbunden
ist. Das Schneckenzahnrad 7 ist antriebsmäßig mit einer
Schnecke 8 verbunden, die axial beweglich, jedoch drehfest
mit der Ausgangswelle 9 eines Elektromotors 10 verbunden ist
und durch eine in Fig. 1 nicht dargestellte Federanordnung in
eine axiale Mittellage gedrängt wird. Je nach Richtung und
Größe des zwischen Schnecke 8 und Schneckenzahnrad 7 übertra
genen Drehmoment es wird die Schnecke 8 gegen die vorgenannte
Federanordnung mehr oder weniger weit in der einen oder ande
ren Richtung axial verlagert.
Dieser Axialhub der Schnecke 8 steuert ein Ventilaggregat 12,
welches in weiter unten dargestellter Weise ein als Servomo
tor angeordnetes doppeltwirkendes Kolben-Zylinder-Aggregat 13
steuerbar mit einem hydraulischen Druckspeicher 14 bzw. einem
relativ drucklosen Hydraulikreservoir 15 verbindet. Die Kol
benstange des Kolben-Zylinder-Aggregates 13 wird durch ein
unverzahntes Teilstück bzw. Verlängerungsstück der Zahnstange
4 gebildet.
Der Druckspeicher 14 wird bei Bedarf mittels einer Hydraulik
pumpe 16 geladen, die saugseitig mit dem Reservoir 15 verbun
den ist.
Mittels eines Lenkhandrades 17 wird ein elektrischer bzw.
elektronischer Sollwertgeber 18 betätigt, dessen Ausgang mit
dem Eingang eines elektrischen bzw. elektronischen Reglers 19
verbunden ist, dessen Istwerteingang an den Ausgang eines
Istwertgebers 20 angeschlossen ist, der mit der Zahnstange 4
zusammenwirkt und dessen Signale die Istlage der Zahnstange
und damit die Lenkwinkel der Vorderräder 2 wiedergeben. Aus
gangsseitig ist der Regler 19 über eine Treiberschaltung 21
mit dem Elektromotor 10 zu dessen Steuerung verbunden.
Die dargestellte Lenkung arbeitet wie folgt:
Der Fahrer betätigt in gewohnter Weise das Lenkhandrad 17. Damit gibt der Sollwertgeber 18 einen Sollwert für den an den Vorderrädern 2 einzustellenden Lenkwinkel vor. Der Regler 19 vergleicht den vom Sollwertgeber 18 gelieferten Sollwert mit dem vom Istwertgeber 20 gelieferten Istwert und steuert über die Treiberschaltung 21 entsprechend dem Soll-Istwert- Vergleich den Elektromotor 10 an, derart, daß der Istwert des Lenkwinkels auf den Sollwert eingestellt wird. Bei derartigen Lenkmanövern wird die Schnecke 8 entsprechend den zwischen der Schnecke 8 und dem Schneckenzahnrad 7 übertragenen Kräf ten bzw. Drehmomenten mehr oder weniger weit in der einen oder anderen Richtung axial verschoben. Bei geringen übertra genen Kräften bzw. Drehmomenten ist diese Axialverschiebung hinreichend gering, so daß das Ventilaggregat 12 in seiner dargestellten Lage bleibt, in der beide Seiten des Kolben- Zylinder-Aggregates 13 mit dem Hydraulikreservoir 15 verbun den und gegenüber dem Druckspeicher 14 abgesperrt sind. Somit werden die Lenkräder 2 bei Übertragung geringer Kräfte bzw. Drehmomente zwischen Schnecke 8 und Schneckenzahnrad 7 aus schließlich vom Elektromotor 10 gesteuert. Sobald zwischen Schnecke 8 und Schneckenzahnrad 7 größere Kräfte bzw. Drehmo mente übertragen werden, wird die Schnecke 8 hinreichend weit in der einen oder anderen Richtung verschoben, so daß entwe der das Ventil 12′ oder das Ventil 12′′ des Ventilaggregates 12 aus der dargestellten Normallage in Richtung seiner anderen Lage verstellt wird. Dies hat zur Folge, daß jeweils eine Seite des Kolben-Zylinder-Aggregates 13 mit dem Druckspeicher 14 bzw. der Druckseite der Pumpe 16 verbunden wird, wobei diese Verbindung einen mehr oder weniger großen Drosselwider stand aufweist. Die andere Seite des Kolben-Zylinder- Aggregates 13 bleibt mit dem Reservoir 15 verbunden. Damit erzeugt das Kolben-Zylinder-Aggregat 13 eine hydraulische Stellkraft, die den Elektromotor 10 bei seiner Lenkarbeit un terstützt.
Der Fahrer betätigt in gewohnter Weise das Lenkhandrad 17. Damit gibt der Sollwertgeber 18 einen Sollwert für den an den Vorderrädern 2 einzustellenden Lenkwinkel vor. Der Regler 19 vergleicht den vom Sollwertgeber 18 gelieferten Sollwert mit dem vom Istwertgeber 20 gelieferten Istwert und steuert über die Treiberschaltung 21 entsprechend dem Soll-Istwert- Vergleich den Elektromotor 10 an, derart, daß der Istwert des Lenkwinkels auf den Sollwert eingestellt wird. Bei derartigen Lenkmanövern wird die Schnecke 8 entsprechend den zwischen der Schnecke 8 und dem Schneckenzahnrad 7 übertragenen Kräf ten bzw. Drehmomenten mehr oder weniger weit in der einen oder anderen Richtung axial verschoben. Bei geringen übertra genen Kräften bzw. Drehmomenten ist diese Axialverschiebung hinreichend gering, so daß das Ventilaggregat 12 in seiner dargestellten Lage bleibt, in der beide Seiten des Kolben- Zylinder-Aggregates 13 mit dem Hydraulikreservoir 15 verbun den und gegenüber dem Druckspeicher 14 abgesperrt sind. Somit werden die Lenkräder 2 bei Übertragung geringer Kräfte bzw. Drehmomente zwischen Schnecke 8 und Schneckenzahnrad 7 aus schließlich vom Elektromotor 10 gesteuert. Sobald zwischen Schnecke 8 und Schneckenzahnrad 7 größere Kräfte bzw. Drehmo mente übertragen werden, wird die Schnecke 8 hinreichend weit in der einen oder anderen Richtung verschoben, so daß entwe der das Ventil 12′ oder das Ventil 12′′ des Ventilaggregates 12 aus der dargestellten Normallage in Richtung seiner anderen Lage verstellt wird. Dies hat zur Folge, daß jeweils eine Seite des Kolben-Zylinder-Aggregates 13 mit dem Druckspeicher 14 bzw. der Druckseite der Pumpe 16 verbunden wird, wobei diese Verbindung einen mehr oder weniger großen Drosselwider stand aufweist. Die andere Seite des Kolben-Zylinder- Aggregates 13 bleibt mit dem Reservoir 15 verbunden. Damit erzeugt das Kolben-Zylinder-Aggregat 13 eine hydraulische Stellkraft, die den Elektromotor 10 bei seiner Lenkarbeit un terstützt.
Bei der erfindungsgemäßen Anordnung kann ein vergleichsweise
leistungsschwacher und damit kompakter Elektromotor 10 ange
ordnet sein. Sobald größere Kräfte zur Lenkbetätigung der
Vorderräder 2 notwendig werden, wird der Elektromotor 10 hy
draulisch mittels des als Servomotor vorgesehenen Kolben-
Zylinder-Aggregates 13 unterstützt. Die Kleinheit des Elek
tromotors 10 wird noch dadurch gefördert, daß zwischen
Schnecke 8 und Schneckenzahnrad 7 ein größeres Übersetzungs
verhältnis auftritt, d. h. im Vergleich zum Schneckenzahnrad 7
führt die Schnecke 8 bei einer Lenkverstellung der Vorderrä
der 2 viele Umdrehungen aus.
Gemäß Fig. 2 ist die Schnecke 8 an beiden axialen Enden ihrer
Schneckenverzahnung in Radiallagern 22 axial verschiebbar
drehgelagert. Zur Axiallagerung dienen an der Schneckenwelle
angeordnete Ringscheiben 23, die auf ihrer von der Schnecke 8
abgewandten Stirnseite jeweils an einem auf der Schneckenwel
le axial festen Abstützring 24 axial festgehalten werden. Auf
den einander zugewandten Seiten der Ringscheiben 23 sind
Axiallager 25 angeordnet, die jeweils zwischen eine der
Ringscheiben 23 und eine von zwei Lagerscheiben 26 geschaltet
sind, die mittels Tellerfedern 27 gegen die zugewandten
Stirnseiten der Ringscheiben 23 gespannt sind. Diese Teller
federn 27 sind an stationären Gehäuseteilen 28 abgestützt.
Bei Axialverschiebungen der Schnecke 8 führen auch die Lager
scheiben 26 eine entsprechende Axialverschiebung aus. Dement
sprechend kann in Fig. 2 eine der Lagerscheiben, im darge
stellten Beispiel die rechte Lagerscheibe 26, zur Steuerung
des Ventilaggregates 12 genutzt werden.
Im dargestellten Beispiel sind die Ventile 12′ und 12′′ des
Ventilaggregates 12 als sitzgesteuerte Ventile ausgebildet,
welche jeweils ein Ventilgehäuse 29 mit einer gestuften axia
len Sackbohrung aufweisen. Das Ventilgehäuse 29 besitzt zwei
Radialbohrungen 30 und 31, die in Axialrichtung des Gehäuses
29 voneinander beabstandet sind, wobei zwischen diesen Ra
dialbohrungen 30 und 31 eine Ringstufe 32 angeordnet ist, an
der sich die axiale Sackbohrung im Gehäuse 29 zu ihrem ge
schlossenen Ende hin erweitert. Diese Ringstufe 32 wirkt als
Sitz mit einem Ventilkörper 33 zusammen, der von einer Axial
bohrung 34 durchsetzt wird und einen kegelartigen Schließteil
33′, der mit dem von der Ringstufe 32 gebildeten Sitz zusam
menwirkt, aufweist. An seinem vom Schließteil 33′ entfernten
axialen Ende ist der Ventilkörper 33 gegenüber dem Innenum
fang der Sackbohrung des Ventilgehäuses 29 mittels eines
Dichtringes 35 gleitverschiebbar abgedichtet. Axial zwischen
dem Dichtring 35 und dem Schließteil 33′ besitzt der Ventil
körper 33 einen relativ geringen Außendurchmesser, derart,
daß im Bereich der Radialbohrung 31 innerhalb des Ventilge
häuses 29 ein Ringraum gebildet wird. Der Ventilkörper 33
wird mittels einer Feder 36 gegen die Ringstufe 32 gespannt.
Gleichachsig zur Axialbohrung 34 ist eine stößelförmiger
Schließkörper 37 angeordnet, der gegen die zugewandte Mündung
der Axialbohrung 34 vorgeschoben werden kann, um diese Axial
bohrung 34 abzusperren.
Normalerweise nehmen die Schließkörper 37 ihre Offenlage ein.
Erst bei größerer Verschiebung der mit den Schließkörpern 37
gekoppelten Lagerscheibe 26 wird jeweils einer der Schließ
körper 37 gegen den zugehörigen Ventilkörper 33 gedrängt, so
daß einerseits dieser Ventilkörper 33 mit seinem Schließteil
33′ von der Ringstufe 32 abhebt und andererseits die Axialboh
rung 34 verschlossen wird.
Während in der in Fig. 2 dargestellten Normallage die jeweils
mit einer Seite des Kolben-Zylinder-Aggregates 13 verbundenen
Radialbohrungen 30 über die Axialbohrungen 34 der Ventilkör
per 33 mit dem Hydraulikreservoir 15 verbunden sind, wird al
so bei hinreichender Verschiebung der Schnecke 8 die Radial
bohrung 30 eines der Ventile 12′ und 12′′ mit der Radialbohrung
31 dieses Ventiles verbunden, da dessen Ventilkörper 33 mit
seinem Schließteil 33′ von der Ringstufe 32 abhebt und die
Verbindung zum Hydraulikreservoir 15 durch den Schließkörper
37 abgesperrt wird.
Die Anordnung der Fig. 3 unterscheidet sich von der Anordnung
nach Fig. 2 im wesentlichen nur dadurch, daß jede der Lager
scheiben 26 jeweils eines der Ventile 12′ und 12′′ des Ven
tilaggregates 12 betätigt.
Grundsätzlich kann gemäß Fig. 4 eine einzige der beiden La
gerscheiben 26 auch dann beide Ventile 12′ und 12′′ betätigen,
wenn diese auf der gleichen Stirnseite der jeweiligen Lager
scheibe 26 angeordnet sind. In Fig. 4 ist dazu der Schließ
körper 37 des Ventiles 12′′ über ein Koppelelement 38 mit der
Lagerscheibe 26 antriebsverbunden.
Für den Fall, daß das Ventilaggregat 12 (vgl. insbesondere
Fig. 1) klemmen sollte, kann zwischen den Anschlüssen des
Kolben-Zylinder-Aggregates 13 ein im Normalfall geschlossenes
Absperrventil angeordnet sein. Dieses Absperrventil wird bei
Fehlfunktion des Ventilaggregates 12 automatisch geöffnet, so
daß das Kolben-Zylinder-Aggregat, wenn es als Gleichlaufag
gregat ausgebildet ist, auf Freilauf geschaltet wird und die
Lenkräder 2 allein durch den Elektromotor 10 betätigt werden.
Gegebenenfalls kann das Absperrventil in seiner Offenstellung
nicht nur beide Kammern des Kolben-Zylinder-Aggregates 13
miteinander sondern auch mit dem Reservoir 15 verbinden. In
diesem Fall wird das Kolben-Zylinder-Aggregat 13 auch dann,
wenn es nicht als Gleichlaufaggregat ausgebildet ist, bei ge
öffnetem Absperrventil auf Freilauf geschaltet.
Claims (7)
1. Hydraulische Servolenkung für Kraftfahrzeuge mit
- - einem als mechanische Antriebsverbindung zwischen einem Betätigungsorgan und Fahrzeuglenkrädern angeordneten Lenkgetriebe mit einem gegen Federkraft aus einer Normal lage ausrückbaren Element, dessen Lage in Abhängigkeit von den zwischen den Fahrzeuglenkrädern und dem Betätigungs organ übertragenen Kräften veränderbar ist,
- - einer durch Lageänderungen des genannten Elementes steuerbaren, normal geschlossenen Servoventilanordnung und
- - einem von der Servoventilanordnung gesteuerten hydrau lischen Servomotor, der mit den Fahrzeuglenkrädern bzw. der den Fahrzeuglenkrädern zugeordneten Seite des Lenk getriebes antriebsgekoppelt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- - eine Lenkhandhabe (17) einen Sollwertgeber (18) betätigt, der über eine Regelstrecke (Regler 19) mit einem als Be tätigungsorgan angeordneten Stellmotor (10) zusammenwirkt, und
- - das ausrückbare Element (8) erst bei größeren übertragenen Kräften bzw. Drehmomenten eine zur Verstellung der Servo ventilanordnung (12) ausreichende Verschiebung ausführt.
2. Servolenkung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das ausrückbare Element (8) und die Servoventilanordnung
(12) mit Spiel miteinander gekoppelt sind.
3. Servolenkung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das ausrückbare Element (8) mit Federvorspannung in die
Normallage gespannt ist und diese erst dann zu verlassen ver
mag, wenn die von diesem Element übertragenen Kräfte oder
Drehmomente die Federvorspannung überwinden.
4. Servolenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stellmotor (10) über ein Schneckengetriebe (7, 8) mit
den Fahrzeuglenkrädern (2) antriebsgekoppelt und die Schnecke
(8) des Schneckengetriebes gegen Federkraft axialverschiebbar
angeordnet ist.
5. Servolenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Servoventilanordnung (12) sitzgesteuerte Ventile
(12′, 12′′) aufweist.
6. Servolenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Stellmotor ein Elektromotor (10) angeordnet ist.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19603270A DE19603270C1 (de) | 1996-01-30 | 1996-01-30 | Hydraulische Servolenkung für Kraftfahrzeuge |
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IT97RM000029A IT1290897B1 (it) | 1996-01-30 | 1997-01-24 | Servosterzo idraulico per autoveicoli |
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DE19603270A Expired - Fee Related DE19603270C1 (de) | 1996-01-30 | 1996-01-30 | Hydraulische Servolenkung für Kraftfahrzeuge |
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