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Die
Erfindung betrifft einen Stuhl, insbesondere einen Schülerstuhl,
mit einem Stuhlgestell für eine
Rückenlehne
und für
einen höhenverstellbaren Sitzträger.
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Es
ist ein Stuhl, insbesondere ein Schülerstuhl, bekannt (
DE 195 05 335 C2 ),
der eine Verstelleinrichtung aufweist, mittels der ein synchrones
Verstellen der Höhe
der Sitzfläche
und der Höhe
der Rückenlehne
sowie des Abstandes der Rückenlehne zur
Vorderkante der Sitzfläche
möglich
ist. Dieser an sich vorteilhafte Stuhl erfordert relativ hohe Herstellkosten.
Es ist auch ein Stuhl bekannt (
DE 43 05 841 A1 ), der mit einem mittig unter
der Sitzfläche
angeordneten, höhenverstellbaren
Gestell versehen ist. Mit diesem Gestell ist die Rückenlehne über eine
Mechanik derart verbunden, daß die
Rückenlehne
bei einer Höhenverstellung
der Sitzfläche
synchron sowohl in der Höhe
als auch bezüglich
ihres Abstandes zur Vorderkante der Sitzfläche verstellt wird. Auch bei dieser
Bauart ergibt sich ein erheblicher Herstellungsaufwand.
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Es
ist auch ein Stuhl, insbesondere ein Kinderstuhl, bekannt (
DE 73 24 322 U ),
bei welchem die Sitzfläche
und die Rückenlehne
an einem Stuhlgestell in verschiedenen Positionen mittels Schrauben befestigbar
sind.
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Bei
einem bekannten Mehrzweckmöbel
(
DE 29519140 U1 )
sind zwei einander gegenüber
liegende Seitenteile vorgesehen, die mit Querstreben verbunden sind.
Die Seitenteile sind in ihren gegenüber liegenden Seiten mit Längsnuten
versehen, an die mehrere Abzweignuten in unterschiedlichen Höhen anschließen. In
den Längsnuten
ist ein als Fußstütze dienendes
Rundprofil in der Höhe
verschiebbar und in den Abzweignuten verrastbar.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stuhl, insbesondere
einen Schülerstuhl
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß die Sitzfläche mittels
einfacher Handgriffe auf wenigstens zwei unterschiedliche Höhenpositionen
bringbar ist.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
daß der Sitzträger mittels
einer Kulissenführung
an dem Stuhlgestell gehalten ist, die den Sitzträger in wenigstens zwei unterschiedlichen
Höhenpositionen
fixierende Raststellungen aufweist, und daß der Sitzträger um eine
im Bereich seines hinteren Endes befindliche, horizontale Achse
nach oben aus einer Raststellung heraus und nach unten in eine Raststellung hinein
verschwenkbar gelagert ist.
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Der
erfindungsgemäße Stuhl
ist einfach und preiswert herstellbar, da für die Höhenverstellung nur einfach
herzustellende Elemente benötigt
werden. Darüber
hinaus ist die jeweilige Sitzposition gut gesichert, da zum Verstellen
der Höhenstellung
der Sitzträger
nach oben verschwenkt werden muß,
was nur dann einfach möglich
ist, wenn niemand auf dem Stuhl sitzt. Die auf dem Stuhl sitzende
Person belastet den Sitzträger
derart, daß er
in eine Raststellung hineinschwenkt, so daß dann die Höhenposition
gut gesichert ist.
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In
Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß der Sitzträger derart
schräg
mittels der Kulissenführung
geführt
ist, daß in
der höchsten
Höhenposition
die Vorderkante eines Sitzes am weitesten nach vorne vorsteht. Durch
diese Ausrichtung der Kulissenführung
wird erreicht, daß mit
der Höhenverstellung
der Sitzposition auch eine Verstellung der Sitztiefe bezüglich der
Rückenlehne
erfolgt. Je geringer die Höhe
der Sitzfläche
ist, um so geringer ist auch die Sitztiefe.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung wird vorgesehen, daß die Kulissenführung wenigstens
ein Paar von in Abstand zueinander angeordneten Bolzen aufweist,
die in im wesentlichen vertikal verlaufenden Schlitzen geführt sind,
von denen einer mit wenigstens zwei quer verlaufenden Rasteinschnitten
versehen ist. Der eine Bolzen dient dabei als eine Schwenkachse,
während
der andere mit den Rastausschnitten die Raststellungen bildet. In weiterer
Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß in einem der Schlitze der
Kulissenführung ein
ein Verschwenken verhinderndes Sicherungselement einbringbar ist.
Beispielsweise kann mittels eines Werkzeuges eine Schraube o.dgl.
in eine Gewindebohrung eingeschraubt werden, die einen der Schlitze
durchdringt, so daß ein
Verschwenken des Sitzträgers
und damit eine Änderung
der Höhenposition
verhindert ist, so lange das Sicherungselement nicht entfernt wird.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß die Rückenlehne
höhenverstellbar an
dem Stuhlgestell gehalten und in wenigstens zwei Höhenpositionen
arretierbar ist. In diesem Fall ist es auch möglich, größere Verstellhöhen für den Sitz
zuzulassen, wenn die Position der Rückenlehne ebenfalls geändert wird.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform
ist vorgesehen, daß die
Rückenlehne
mittels einer Kulissenführung
an dem Stuhlgestell gehalten ist, die wenigstens zwei Raststellungen
enthält, und
daß die
Rückenlehne
um eine horizontale Achse nach vorne aus einer Raststellung herausschwenkbar
und nach hinten in eine Raststellung hineinschwenkbar ist. Um eine
Höhenverstellung
der Rückenlehne
zu bewirken, muß diese
entgegen ihrer üblichen
Belastung verschwenkt werden, um die Raststellungen zu lösen. Damit
wird auch sichergestellt, daß die
Rückenlehne
nicht ungewollt die Höhenposition
verändert,
wenn sich ein Schüler
o.dgl. auf die Rückenlehne
setzt.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform.
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1 zeigt
eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Schülerstuhls und
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2 bis 5 die
Verstellmöglichkeiten des
Schülerstuhls
nach 1 in verschiedenen Phasen.
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Der
in 1 bis 5 dargestellte Schülerstuhl
besitzt ein Stuhlgestell 10, das im wesentlichen aus zwei
winkelförmig
gebogenen Rechteckohren gebildet ist. Die unteren, horizontalen
Schenkel 11 des Stuhlgestells 10 sind miteinander
mittels eines nur angedeuteten Querrohres 12 verbunden.
Ferner besitzen die unteren Schenkel 11 sogenannte Gleiter 13, 14 an
ihren jeweiligen Enden. Die nach oben gerichteten Schenkel 15 der
Rechteckrohre verlaufen mit einem spitzen Winkel (ungefähr 70°) bis zu
dem Bereich eines Sitzes 16 schräg nach vorne, wonach sie dann
in einem flachen, stumpfen Winkel nach hinten abgewinkelt sind.
An den oberen Enden der Schenkel 15 des Stuhlgestells ist
eine Rückenlehne 17 angebracht,
die bei dem Ausführungsbeispiel nicht
verstellbar ist.
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Der
Sitz 16 enthält
einen als Rahmen aus Rechteckrohr gebildeten Sitzträger 18,
auf welchem eine Sitzfläche 19 aus
Kunststoff oder Holz o.dgl. angebracht ist. Der Sitzträger 18 ist
mittels einer Kulissenführung 20 höhenverstellbar
an dem Stuhlgestell 10 gehalten.
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Die
Kulissenführung 20 weist
zwei an dem Sitzträger
fest angebrachte Laschen 21 auf, die vorzugsweise aus Edelstahl
hergestellt sind. Die Flacheisen darstellende Laschen 21 sind
mit zwei höhenversetzten,
zueinander parallelen Schlitzen 22, 23 versehen.
Der obere Schlitz 23 ist an seinen beiden Enden mit Rasteinschnitten 24, 25 versehen.
In die Schlitze 22, 23 ragen Bolzen 26, 27 hinein,
die durch eine Bohrung in der Seitenwand der Schenkel 15 des aus
Stahlrohr hergestellten Stuhlgestells hindurchgesteckt und auf der
gegenüberliegenden
Seite preßverschweißt sind.
Die Bolzen 26, 27 ragen von den Schenkeln 15 nach
innen ab und greifen in die Schlitze 22, 23 der
zwischen den Schenkeln 15 befindlichen Laschen 21 ein.
Die Schlitze 22, 23 verlaufen parallel zu der
Richtung der Schenkel 15 der Seitenteile, d.h. etwa unter
einem Winkel von 70° zur
Horizontalen.
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Wie
aus 1 noch weiter zu ersehen ist, sind die Innenseiten
der Schenkel 15 mit zwei in der Höhe zueinander versetzten Gewindebohrungen 28, 29 versehen,
in die eine Schraube als Sicherungselement eingeschraubt werden
kann. Wie später
noch erläutert
werden wird, befindet sich abhängig
von der Stellung jeweils eine der Gewindebohrungen 28 oder 29 im
Bereich des Schlitzes 23. Wird in diese Gewindebohrung
dann als Sicherungselement eine Schraube eingeschraubt, so wird
damit die jeweilige Position des Sitzträgers gesichert.
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Bei
der Ausführungsform
nach 1 befindet sich der Sitzträger in der hohen Sitzposition
entsprechend 3. Um den Sitz 16 in
der Höhe
zu verstellen, muß nach
Lösen des
Sicherungsmittels, falls ein derartiges überhaupt vorgesehen ist, der
Sitzträger 18 nach
oben angehoben werden, wobei er um die Bolzen 26 (2)
verschwenkt. Dadurch gelangt der Bolzen 27 aus dem Rasteinschnitt 24 in
den Bereich des Schlitzes 23. Der Sitz 16 kann
dann nach unten gedrückt
werden (5), so daß die Bolzen 26, 27 jeweils
zu dem gegenüberliegenden
Ende der Schlitze 22, 23 gelangt. In dieser Position
nach 2 wird der Sitz durch Belasten im Bereich seines
hinteren Endes nach unten gedrückt,
so daß die
Bolzen 26, 27 in dem Bereich der oberen Enden
der Schlitze 22, 23 gelangen. In dieser Position
wird dann der Sitz 16 um die als Achse dienenden Bolzen
nach unten geschwenkt, so daß der
Bolzen 27 in den Rastausschnitt 25 eintritt und
die niedrigere Sitzhöhenposition
arretiert (4).
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Wie
ein Vergleich zwischen 3 und 4 zeigt,
wird der Sitz 16 bei einer Höhenverstellung auch in horizontaler
Richtung verlagert, so daß bei der
niedrigeren Sitzposition (4) eine
geringere Sitztiefe als bei der höheren Sitzposition (3)
vorhanden ist. Diese Veränderung
der Sitztiefe ist abhängig
von dem Neigungswinkel, unter welchem die Schlitze 22, 23 geneigt
sind. Die Neigung der Schlitze 22, 23 kann dabei
auch unabhängig
von der Neigung der Schenkel 15 der Seitenteile des Stuhlgestells 10 gewählt werden.
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Bei
einer abweichenden Ausführungsform wird
nur eine Gewindebohrung vorgesehen, die unmittelbar neben dem Bolzen 27 angeordnet
ist. Diese Gewindebohrung ist dann für ein Sicherungselement jeweils
in der Raststellung zugänglich,
nämlich
dann, wenn sich der Bolzen 27 in dem Rasteinschnitt 24 oder 25 befindet.
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Bei
einer abgewandelten Ausführungsform werden
die Bolzen 26, 27 an dem Sitzträger 18 angebracht,
wobei dann Schlitze entsprechend den Schlitzen 22, 23 in
die Innenseiten der Schenkel 15 des Stuhlgestells 10 eingefräst werden.
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Es
ist ohne weiteres möglich,
die Schlitze 22, 23 so zu verlängern und mit weiteren Rasteinschnitten
zu versehen, daß drei
oder mehr Rastpositionen für
unterschiedliche Höhen
des Sitzes 16 erhalten werden. In diesem Fall ist es empfehlenswert,
wenn auch die Rückenlehne 17 höhenverstellbar
ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird vorgesehen, daß die
Rückenlehne 17 mit
der Kulissenführung 20 entsprechenden
Kulissenführung
an den Innenflächen
der Schenkel 15 des Stuhlgestells befestigt ist. Die Rasteinschnitte
dieser Kulissenführung
werden dann spiegelbildlich zu den Rasteinschnitten 24, 25 angeordnet,
so daß die
Rückenlehne 17 nach
vorne verschwenkt werden muß,
um die Raststellungen zu lösen.
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Um
eine Verletzungsgefahr auszuschließen, werden bei einer weiteren
Ausgestaltung die Laschen 21 mit Kappen abgedeckt, vorzugsweise
mit Kunststoffkappen, die sich über
die gesamte Länge der
Laschen 21 erstrecken und auch die Schenkel 15 so weit
abdecken, daß es
nicht möglich
ist, mit den Fingern in den Bereich zwischen Laschen und Schenkel 15 zu
greifen.