DE19749889B4 - Stuhl, insbesondere Schülerstuhl - Google Patents

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Abstract

Stuhl, insbesondere Schülerstuhl, mit einem Stuhlgestell für eine Rückenlehne und für einen höhenverstellbaren Sitzträger, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzträger (18) mittels einer Kulissenführung (20) an einem Stuhlgestell (10) gehalten ist, die den Sitzträger (18) in wenigstens zwei unterschiedlichen Höhenpositionen (3, 4) fixierende Raststellungen aufweist, und daß der Sitzträger (18) um eine im Bereich seines hinteren Endes befindliche, horizontale Achse (26) nach oben aus einer Raststellung heraus und nach unten in eine Raststellung hinein verschwenkbar gelagert ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Stuhl, insbesondere einen Schülerstuhl, mit einem Stuhlgestell für eine Rückenlehne und für einen höhenverstellbaren Sitzträger.
  • Es ist ein Stuhl, insbesondere ein Schülerstuhl, bekannt ( DE 195 05 335 C2 ), der eine Verstelleinrichtung aufweist, mittels der ein synchrones Verstellen der Höhe der Sitzfläche und der Höhe der Rückenlehne sowie des Abstandes der Rückenlehne zur Vorderkante der Sitzfläche möglich ist. Dieser an sich vorteilhafte Stuhl erfordert relativ hohe Herstellkosten. Es ist auch ein Stuhl bekannt ( DE 43 05 841 A1 ), der mit einem mittig unter der Sitzfläche angeordneten, höhenverstellbaren Gestell versehen ist. Mit diesem Gestell ist die Rückenlehne über eine Mechanik derart verbunden, daß die Rückenlehne bei einer Höhenverstellung der Sitzfläche synchron sowohl in der Höhe als auch bezüglich ihres Abstandes zur Vorderkante der Sitzfläche verstellt wird. Auch bei dieser Bauart ergibt sich ein erheblicher Herstellungsaufwand.
  • Es ist auch ein Stuhl, insbesondere ein Kinderstuhl, bekannt ( DE 73 24 322 U ), bei welchem die Sitzfläche und die Rückenlehne an einem Stuhlgestell in verschiedenen Positionen mittels Schrauben befestigbar sind.
  • Bei einem bekannten Mehrzweckmöbel ( DE 29519140 U1 ) sind zwei einander gegenüber liegende Seitenteile vorgesehen, die mit Querstreben verbunden sind. Die Seitenteile sind in ihren gegenüber liegenden Seiten mit Längsnuten versehen, an die mehrere Abzweignuten in unterschiedlichen Höhen anschließen. In den Längsnuten ist ein als Fußstütze dienendes Rundprofil in der Höhe verschiebbar und in den Abzweignuten verrastbar.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stuhl, insbesondere einen Schülerstuhl der eingangs genannten Art so auszubilden, daß die Sitzfläche mittels einfacher Handgriffe auf wenigstens zwei unterschiedliche Höhenpositionen bringbar ist.
  • Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Sitzträger mittels einer Kulissenführung an dem Stuhlgestell gehalten ist, die den Sitzträger in wenigstens zwei unterschiedlichen Höhenpositionen fixierende Raststellungen aufweist, und daß der Sitzträger um eine im Bereich seines hinteren Endes befindliche, horizontale Achse nach oben aus einer Raststellung heraus und nach unten in eine Raststellung hinein verschwenkbar gelagert ist.
  • Der erfindungsgemäße Stuhl ist einfach und preiswert herstellbar, da für die Höhenverstellung nur einfach herzustellende Elemente benötigt werden. Darüber hinaus ist die jeweilige Sitzposition gut gesichert, da zum Verstellen der Höhenstellung der Sitzträger nach oben verschwenkt werden muß, was nur dann einfach möglich ist, wenn niemand auf dem Stuhl sitzt. Die auf dem Stuhl sitzende Person belastet den Sitzträger derart, daß er in eine Raststellung hineinschwenkt, so daß dann die Höhenposition gut gesichert ist.
  • In Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß der Sitzträger derart schräg mittels der Kulissenführung geführt ist, daß in der höchsten Höhenposition die Vorderkante eines Sitzes am weitesten nach vorne vorsteht. Durch diese Ausrichtung der Kulissenführung wird erreicht, daß mit der Höhenverstellung der Sitzposition auch eine Verstellung der Sitztiefe bezüglich der Rückenlehne erfolgt. Je geringer die Höhe der Sitzfläche ist, um so geringer ist auch die Sitztiefe.
  • Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird vorgesehen, daß die Kulissenführung wenigstens ein Paar von in Abstand zueinander angeordneten Bolzen aufweist, die in im wesentlichen vertikal verlaufenden Schlitzen geführt sind, von denen einer mit wenigstens zwei quer verlaufenden Rasteinschnitten versehen ist. Der eine Bolzen dient dabei als eine Schwenkachse, während der andere mit den Rastausschnitten die Raststellungen bildet. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß in einem der Schlitze der Kulissenführung ein ein Verschwenken verhinderndes Sicherungselement einbringbar ist. Beispielsweise kann mittels eines Werkzeuges eine Schraube o.dgl. in eine Gewindebohrung eingeschraubt werden, die einen der Schlitze durchdringt, so daß ein Verschwenken des Sitzträgers und damit eine Änderung der Höhenposition verhindert ist, so lange das Sicherungselement nicht entfernt wird.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß die Rückenlehne höhenverstellbar an dem Stuhlgestell gehalten und in wenigstens zwei Höhenpositionen arretierbar ist. In diesem Fall ist es auch möglich, größere Verstellhöhen für den Sitz zuzulassen, wenn die Position der Rückenlehne ebenfalls geändert wird. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Rückenlehne mittels einer Kulissenführung an dem Stuhlgestell gehalten ist, die wenigstens zwei Raststellungen enthält, und daß die Rückenlehne um eine horizontale Achse nach vorne aus einer Raststellung herausschwenkbar und nach hinten in eine Raststellung hineinschwenkbar ist. Um eine Höhenverstellung der Rückenlehne zu bewirken, muß diese entgegen ihrer üblichen Belastung verschwenkt werden, um die Raststellungen zu lösen. Damit wird auch sichergestellt, daß die Rückenlehne nicht ungewollt die Höhenposition verändert, wenn sich ein Schüler o.dgl. auf die Rückenlehne setzt.
  • Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform.
  • 1 zeigt eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Schülerstuhls und
  • 2 bis 5 die Verstellmöglichkeiten des Schülerstuhls nach 1 in verschiedenen Phasen.
  • Der in 1 bis 5 dargestellte Schülerstuhl besitzt ein Stuhlgestell 10, das im wesentlichen aus zwei winkelförmig gebogenen Rechteckohren gebildet ist. Die unteren, horizontalen Schenkel 11 des Stuhlgestells 10 sind miteinander mittels eines nur angedeuteten Querrohres 12 verbunden. Ferner besitzen die unteren Schenkel 11 sogenannte Gleiter 13, 14 an ihren jeweiligen Enden. Die nach oben gerichteten Schenkel 15 der Rechteckrohre verlaufen mit einem spitzen Winkel (ungefähr 70°) bis zu dem Bereich eines Sitzes 16 schräg nach vorne, wonach sie dann in einem flachen, stumpfen Winkel nach hinten abgewinkelt sind. An den oberen Enden der Schenkel 15 des Stuhlgestells ist eine Rückenlehne 17 angebracht, die bei dem Ausführungsbeispiel nicht verstellbar ist.
  • Der Sitz 16 enthält einen als Rahmen aus Rechteckrohr gebildeten Sitzträger 18, auf welchem eine Sitzfläche 19 aus Kunststoff oder Holz o.dgl. angebracht ist. Der Sitzträger 18 ist mittels einer Kulissenführung 20 höhenverstellbar an dem Stuhlgestell 10 gehalten.
  • Die Kulissenführung 20 weist zwei an dem Sitzträger fest angebrachte Laschen 21 auf, die vorzugsweise aus Edelstahl hergestellt sind. Die Flacheisen darstellende Laschen 21 sind mit zwei höhenversetzten, zueinander parallelen Schlitzen 22, 23 versehen. Der obere Schlitz 23 ist an seinen beiden Enden mit Rasteinschnitten 24, 25 versehen. In die Schlitze 22, 23 ragen Bolzen 26, 27 hinein, die durch eine Bohrung in der Seitenwand der Schenkel 15 des aus Stahlrohr hergestellten Stuhlgestells hindurchgesteckt und auf der gegenüberliegenden Seite preßverschweißt sind. Die Bolzen 26, 27 ragen von den Schenkeln 15 nach innen ab und greifen in die Schlitze 22, 23 der zwischen den Schenkeln 15 befindlichen Laschen 21 ein. Die Schlitze 22, 23 verlaufen parallel zu der Richtung der Schenkel 15 der Seitenteile, d.h. etwa unter einem Winkel von 70° zur Horizontalen.
  • Wie aus 1 noch weiter zu ersehen ist, sind die Innenseiten der Schenkel 15 mit zwei in der Höhe zueinander versetzten Gewindebohrungen 28, 29 versehen, in die eine Schraube als Sicherungselement eingeschraubt werden kann. Wie später noch erläutert werden wird, befindet sich abhängig von der Stellung jeweils eine der Gewindebohrungen 28 oder 29 im Bereich des Schlitzes 23. Wird in diese Gewindebohrung dann als Sicherungselement eine Schraube eingeschraubt, so wird damit die jeweilige Position des Sitzträgers gesichert.
  • Bei der Ausführungsform nach 1 befindet sich der Sitzträger in der hohen Sitzposition entsprechend 3. Um den Sitz 16 in der Höhe zu verstellen, muß nach Lösen des Sicherungsmittels, falls ein derartiges überhaupt vorgesehen ist, der Sitzträger 18 nach oben angehoben werden, wobei er um die Bolzen 26 (2) verschwenkt. Dadurch gelangt der Bolzen 27 aus dem Rasteinschnitt 24 in den Bereich des Schlitzes 23. Der Sitz 16 kann dann nach unten gedrückt werden (5), so daß die Bolzen 26, 27 jeweils zu dem gegenüberliegenden Ende der Schlitze 22, 23 gelangt. In dieser Position nach 2 wird der Sitz durch Belasten im Bereich seines hinteren Endes nach unten gedrückt, so daß die Bolzen 26, 27 in dem Bereich der oberen Enden der Schlitze 22, 23 gelangen. In dieser Position wird dann der Sitz 16 um die als Achse dienenden Bolzen nach unten geschwenkt, so daß der Bolzen 27 in den Rastausschnitt 25 eintritt und die niedrigere Sitzhöhenposition arretiert (4).
  • Wie ein Vergleich zwischen 3 und 4 zeigt, wird der Sitz 16 bei einer Höhenverstellung auch in horizontaler Richtung verlagert, so daß bei der niedrigeren Sitzposition (4) eine geringere Sitztiefe als bei der höheren Sitzposition (3) vorhanden ist. Diese Veränderung der Sitztiefe ist abhängig von dem Neigungswinkel, unter welchem die Schlitze 22, 23 geneigt sind. Die Neigung der Schlitze 22, 23 kann dabei auch unabhängig von der Neigung der Schenkel 15 der Seitenteile des Stuhlgestells 10 gewählt werden.
  • Bei einer abweichenden Ausführungsform wird nur eine Gewindebohrung vorgesehen, die unmittelbar neben dem Bolzen 27 angeordnet ist. Diese Gewindebohrung ist dann für ein Sicherungselement jeweils in der Raststellung zugänglich, nämlich dann, wenn sich der Bolzen 27 in dem Rasteinschnitt 24 oder 25 befindet.
  • Bei einer abgewandelten Ausführungsform werden die Bolzen 26, 27 an dem Sitzträger 18 angebracht, wobei dann Schlitze entsprechend den Schlitzen 22, 23 in die Innenseiten der Schenkel 15 des Stuhlgestells 10 eingefräst werden.
  • Es ist ohne weiteres möglich, die Schlitze 22, 23 so zu verlängern und mit weiteren Rasteinschnitten zu versehen, daß drei oder mehr Rastpositionen für unterschiedliche Höhen des Sitzes 16 erhalten werden. In diesem Fall ist es empfehlenswert, wenn auch die Rückenlehne 17 höhenverstellbar ist.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird vorgesehen, daß die Rückenlehne 17 mit der Kulissenführung 20 entsprechenden Kulissenführung an den Innenflächen der Schenkel 15 des Stuhlgestells befestigt ist. Die Rasteinschnitte dieser Kulissenführung werden dann spiegelbildlich zu den Rasteinschnitten 24, 25 angeordnet, so daß die Rückenlehne 17 nach vorne verschwenkt werden muß, um die Raststellungen zu lösen.
  • Um eine Verletzungsgefahr auszuschließen, werden bei einer weiteren Ausgestaltung die Laschen 21 mit Kappen abgedeckt, vorzugsweise mit Kunststoffkappen, die sich über die gesamte Länge der Laschen 21 erstrecken und auch die Schenkel 15 so weit abdecken, daß es nicht möglich ist, mit den Fingern in den Bereich zwischen Laschen und Schenkel 15 zu greifen.

Claims (11)

  1. Stuhl, insbesondere Schülerstuhl, mit einem Stuhlgestell für eine Rückenlehne und für einen höhenverstellbaren Sitzträger, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzträger (18) mittels einer Kulissenführung (20) an einem Stuhlgestell (10) gehalten ist, die den Sitzträger (18) in wenigstens zwei unterschiedlichen Höhenpositionen (3, 4) fixierende Raststellungen aufweist, und daß der Sitzträger (18) um eine im Bereich seines hinteren Endes befindliche, horizontale Achse (26) nach oben aus einer Raststellung heraus und nach unten in eine Raststellung hinein verschwenkbar gelagert ist.
  2. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzträger (18) derart schräg mittels der Kulissenführung (20) geführt ist, daß in der höchsten Höhenposition die Vorderkante eines Sitzes am weitesten nach vorne vorsteht.
  3. Stuhl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kulissenführung (20) wenigstens ein Paar von in Abstand zueinander angeordneten Bolzen (26, 27) aufweist, die in im wesentlichen vertikal verlaufenden Schlitzen (22, 23) geführt sind, von denen einer mit wenigstens zwei quer verlaufenden Rasteinschnitten (24, 25) versehen ist.
  4. Stuhl nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (22, 23) der Kulissenführung (20) schräg nach vorne zur Vorderkante eines Sitzes (16) hin ansteigen.
  5. Stuhl nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß in einem der Schlitze (22, 23) der Kulissenführung (20) ein ein Verschwenken verhinderndes Sicherungselement einbringbar ist.
  6. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Stuhlgestell zwei Seitenteile (15) aufweist, zwischen denen der Sitzträger (18) mittels der Kulissenführung (20) gehalten ist.
  7. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bolzen (26, 27) an den Seitenteilen (15) angebracht und in Schlitze (22, 23) von Laschen (21) eingreifen, die an dem Sitzträger (18) angebracht sind.
  8. Stuhl nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen (21) als Flacheisen aus Edelstahl hergestellt sind.
  9. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich der Laschen (21) jeweils mittels einer Schutzkappe abgedeckt ist, die an dem Sitzträger (18) befestigt ist.
  10. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenlehne (17) höhenverstellbar an dem Stuhlgestell (10) gehalten und in wenigstens zwei Höhenpositionen arretierbar ist.
  11. Stuhl nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenlehne (17) mittels einer Kulissenführung an dem Stuhlgestell (10) gehalten ist, die wenigstens zwei Raststellungen enthält, und daß die Rückenlehne (17) um eine horizontale Achse nach vorne aus einer Raststellung herausschwenkbar und nach hinten in eine Raststellung hineinschwenkbar ist.
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