DE19748887C1 - Steckverbindungssystem - Google Patents
SteckverbindungssystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Steckverbindungssystem mit
einem Anlagenanschlußteil und einem komplementären Kabel
steckteil zum Anschluß eines Hochspannungskabels an eine
mit einem Isoliergas oder -fluid gefüllte Hochspannungs
anlage, wobei das Anlagenanschlußteil ein als Außenkonus
ausgebildetes hartes Isolierteil und das Kabelsteckteil ein
komplementäres nachgiebiges Isolierteil aufweist.
Starkstrom wird üblicherweise in Freileitungen oder
feststoffisolierten Kabeln mit 110 kV, 220 kV oder 400 kV
Hochspannung an den Stadtrand herangeführt (unter "Hoch
spannung" wird in der vorliegenden Anmeldung eine Spannung
größer als 30 kV, vorzugsweise größer als 90 kV verstan
den). Am Stadtrand muß diese Hochspannung im allgemeinen
auf ein Mittelspannungs-Verteilernetz (meist 20 kV) umge
setzt werden. Die hierzu erforderlichen Schaltanlagen -
bestehend aus Transformatoren, Sammelschienen, Überspan
nungsableitern, Schaltsystemen etc. - waren zunächst lufti
soliert ausgeführt und hatten wegen der erforderlichen
großen Abstände zwischen spannungsführenden Teilen und Erde
oft die Größe eines Fußballfeldes.
Seit 20 bis 30 Jahren verwendet man zur Vermeidung
eines derartigen Raumverbrauchs stattdessen SF6-Hochspan
nungsanlagen. SF6 hat eine wesentlich höhere elektrische
Festigkeit als Luft. Es ist relativ stark elektronegativ,
freie Ladungsträger werden also rasch eingefangen. Wegen
ihrer großen Masse werden die dann negativ geladenen SF6-
Ionen nur relativ wenig beschleunigt, so daß die Wahr
scheinlichkeit für eine Lawinenentstehung gering ist. Bei
Überdruck (relativ zum Atmosphärendruck) ist die freie
Weglänge kürzer, so daß hier noch wesentlich höhere elek
trische Festigkeiten erreicht werden. Derartige SF6-Anlagen
sind meist als Rohranlagen aufgebaut. Im Inneren der Rohre
sind die Leiter in Form von Stangen geführt. Die Rohre sind
mit SF6 bei einem Druck von 3 bis 4 bar gefüllt. Wenn die
Hochspannung zudem nicht durch Freileitungen, sondern durch
Kabel herangeführt wird, erreicht man so äußerst kompakte
Anlagen, die nur einen Bruchteil des früher benötigten
Raumes einnehmen.
Allgemein stellt sich bei einem derartigen Übergang
von einem Kabel mit einer bestimmten Feldgeometrie in ein
solches gekapseltes Isoliersystem mit einer unterschiedli
chen Feldgeometrie das Problem, wie das im Kabel herrschen
de elektrische Feld in das gekapselte Isoliersystem über
führt werden kann. Ein entsprechendes Problem tritt nicht
nur bei den o. g. Schaltanlagen auf, sondern bei den ver
schiedensten Hochspannungsgeräten, z. B. Öl- oder stick
stoffgefüllten Geräten, wie Transformatoren. Der hier ver
wendete Begriff "Hochspannungsanlage" deckt auch solche
Hochspannungsgeräte ab, entsprechend hat der Begriff "An
lagenanschlußteil" auch die Bedeutung "Gerätanschlußteil".
Die im Stand der Technik heute am weitesten verbreite
te Kabeleinführung in eine SF6-Anlage ist zur Veranschauli
chung in der angefügten Fig. 2 dargestellt. Ein SF6-gefüll
tes Rohr 2 einer Hochspannungsanlage 1 weist eine mittige
Leiterstange 3 auf. Das Rohr 2 ist ein Einsatzteil, hier in
Form einer Rohrverlängerung 4 angeflanscht. In dieser Rohr
verlängerung befindet sich ein zweiteiliges Steckverbin
dungssystem 5. Der eine Teil ist ein in der Rohrverlänge
rung festmontiertes Anlagenanschlußteil 6 mit einem Iso
lierteil 7 aus Gießharz in Form eines Innenkonus. Der ande
re Teil ist ein Kabelsteckteil 8 mit einem nachgiebigen
Isolierteil 9 aus Silicon-Kautschuk, welches im gesteckten
Zustand nur den unteren Teil des vom Gießharzteil 7 defi
nierten Raumes ausfüllt. Der darüberliegende Teil ist teils
mit Isolieröl 10 und teils mit Luft 11 gefüllt.
Obwohl sich dieser Stand der Technik grundsätzlich
bewährt hat, ist er doch in der Herstellung, Installation
und im Betrieb relativ teuer und aufwendig. Das bekannte
Steckverbindungssystem ist zudem nicht vor der Befüllung
mit Isolieröl prüfbar, die meist nur von oben - und damit
meist nur vor der SF6-Befüllung der Anlage - erfolgen kann.
Eine Werksprüfung des Steckverbindungssystems ist damit
praktisch nicht oder nur mit relativ großem Aufwand mög
lich. Zum Auswechseln des (an der Leiterverbindung ver
schraubten) Kabels muß das SF6 aus der Anlage abgelassen
werden. Dazu kommt, daß Öldichtungen undicht werden können
und auslaufendes Isolieröl umweltschädlich sein kann. Noch
aufwendiger sind solche Ausführungsformen, bei denen die
Steckrichtung nicht - wie in Fig. 2 - vertikal von unten
nach oben, sondern horizontal verläuft, weil dann innerhalb
des Gießharzteilhohlraums kein luftgefüllter Kompressions
raum verbleiben kann. Diese Ausführungsformen müssen daher
i. a. mit einem externen Expansionsgefäß ausgestattet sein.
Entsprechende Systeme werden für andere Geräteinführungen,
z. B. Transformatoreinführungen, verwendet. Statt SF6 ver
wendet man dort i. a. Öl, welches neben der Isolierung auch
die Funktion einer konvektiven Kühlung des Geräts über
nimmt. Bei derartigen Geräten stellt es ebenfalls einen
sehr großen Aufwand dar, das Öl z. B. zum Auswechseln des
Kabels ablassen zu müssen.
Es besteht daher ein Bedürfnis nach einer trockenen
steckbaren Kabeleinführung in SF6-Anlagen oder sonstige gas-
oder fluidgefüllte Anlagen oder Geräte.
In jüngster Zeit wurden bereits trockene Steckverbin
dungssysteme entwickelt, bei denen der Gießharzkörper kür
zer ausgebildet ist und das Isolierteil aus Silicon-Kau
tschuk den vom Gießharzkörper gebildeten Raum weitgehend
ausfüllt. Dieser Stecker wird ohne Öl gesteckt. Ein perma
nenter Andruck erfolgt durch Federn. Diese "Stopfbuchsen"-
Lösung funktioniert grundsätzlich. Wie unten noch näher
ausgeführt wird, scheint diese Lösung hinsichtlich der
erzielbaren elektrischen Festigkeit und Lebensdauer nicht
optimal zu sein.
Bei einer weiteren bekannten Lösung wurde der Gieß
harzkörper weggelassen; das Silicon-Kautschuk-Isolierteil
des Kabelsteckers wird hier direkt in die Rohrverlängerung
gesteckt. Auch bei dieser Lösung muß - wie bei der obigen
am weitesten verbreiteten Lösung - vor dem Stecken das SF6
abgelassen werden; eine Werksprüfung ist daher nicht mög
lich. Ferner dürfte es durch den Silicon-Kautschuk hindurch
zu Gasverlust kommen. Vorzug derartiger Lösungen scheint
nur die trockene Steckbarkeit zu sein. Daß die Fachwelt
derartige Lösungen akzeptiert, zeigt, wie groß das Bedürf
nis nach einem trocken steckbaren Steckverbindungssystem
ist.
Im Mittelspannungsbereich sind Steckverbindungssysteme
zum Anschluß eines Kabels an ein Gerät bekannt, wobei das
Gerätanschlußteil ein als Außenkonus ausgebildetes hartes
Isolierteil und das Kabelsteckteil ein komplementäres nach
giebiges Isolierteil aufweist, siehe z. B. Helgo Brüggemann:
Starkstrom-Kabelanlagen, vde-Verlag, Frankfurt 1992,
S. 140/141. Das harte Isolierteil (üblicherweise Gießharz)
ist als Doppel-Außenkonus ausgebildet. Einer der beiden
Außenkonusse ragt aus dem Gerät heraus; über ihn wird der
komplementäre Konus des Kabelsteckteils gesteckt. Der ande
re Außenkonus ragt ins Innere des Geräts hinein.
Ein entsprechendes Steckverbindungssystem ist auch aus
der WO 96/10851 bekannt.
Aus der DE 39 35 360 C2 ist schließlich ein Isolier
körper für Kabelstecker, Kabelendverschlüsse und derglei
chen bekannt. Es handelt sich um einen außenkonusförmigen
Silikonkautschuk-Isolierteil eines Kabelsteckers, der in
einen entsprechenden innenkonischen Buchsenkörper aus Gieß
harz gesteckt wird. Die Druckschrift behandelt nicht spe
ziell Steckverbindungssysteme für den Anschluß an ein mit
Isoliergas oder Isolierfluid gefüllte Hochspannungsanlage.
Die Erfindung hat zum Ziel, ein weiteres trocken
steckbares Steckverbindungssystem der eingangs genannten
Art bereitzustellen, welches einfach aufgebaut ist und
Nachteile der verschiedenen bekannten Steckverbindungssy
steme überwindet. Dieses Ziel wird erfindungsgemäß er
reicht durch das Steckverbindungssystem gemäß dem Oberbe
griff des Anspruchs 1, welches dadurch gekennzeichnet ist,
daß das harte Isolierteil des Anlagenanschlußteils als
Hohlkörper ausgebildet ist, der sich nicht in das Innere
der Hochspannungsanlage erstreckt.
Das in dem o. g. Buch von Brüggemann gezeigte Gerät
anschlußteil weist den ins Innere des Geräts reichenden
Gießharzkonus offenbar u. a. deshalb auf, um den im Gerät
einneren liegenden Weg zwischen dem hochspannungsführenden
Leiter und der Erde zu vergrößern. Zumindest bei den im
Rahmen der Erfindung interessierenden Hochspannungen wäre
eine solche Wegvergrößerung zur Erzielung ausreichender
elektrischer Festigkeit vorteilhaft. Für die hier inter
essierenden Hochspannungen würde ein derartiges doppelkoni
sches Gießharzteil jedoch relativ große Abmessungen anneh
men, mit entsprechend großem Aufwand in Herstellung und
Installation. Durch die großen Abmessungen würde sich auch
(bei vertikaler Steckrichtung) die erforderliche Bauhöhe
der ganzen Hochspannungsanlage vergrößern, was einen bedeu
tenden Kostenfaktor darstellt.
Die Erfindung hat demgegenüber erkannt, daß ein Nach-
Innen-Reichen des harten Isolierteils, also dessen doppel
konische Ausbildung, nicht erforderlich ist. Vielmehr kann
die im hier interessierenden Hochspannungsbereich gewünsch
te Wegvergrößerung zwischen Innenleiter und Erde auch durch
eine einfachkonische hohle Ausbildung des harten Isolier
teils erreicht werden.
Die Erfindung stellt also ein trocken steckbares
Steckverbindungssystem bereit, dessen hartes Isolierteil
gegenüber der oben skizzierten, denkbaren Doppelkonuslösung
wesentlich kleiner - und damit weniger aufwendig - ausge
bildet sein kann, was insgesamt eine geringere Bauhöhe
einer so ausgerüsteten Hochspannungsanlage erlaubt.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltun
gen der Erfindung angegeben.
Anspruch 2 zählt beispielhaft drei häufig verwendete
und eingangs bereits erwähnte Isolierfluide bzw. -gase auf.
Anspruch 3 verdeutlicht, daß das im Stand der Technik
stets erforderliche Aufnahmeteil für das Anlagenanschluß
teil (das im allgemeinen die Form eines Verlängerungsrohres
hat) entfallen kann, weil sich bei der Erfindung das harte
Isolierteil nicht ins Innere der Hochspannungsanlage er
streckt. Hiermit ist ein beträchtlicher Einsparungseffekt
verbunden.
Gemäß Anspruch 4 ist der Konus der Isolierteile rela
tiv kurz ausgebildet. Anders ausgedrückt, ist der Konuswin
kel relativ groß, vorzugsweise zwischen 13° und 30°, beson
ders vorzugsweise zwischen 15° und 22° zur Axialrichtung
(d. h. zur Steckrichtung).
Die oben erwähnte "Stopfbuchsen"-Lösung erscheint aus
folgenden Gründen nicht optimal: sie hat - wie jedes der
artige Steckverbindungssystem - zwei elektrisch beanspruch
te Fugen, nämlich eine erste Fuge zwischen dem (auf Erdpo
tential liegenden) Isoliermantel des Kabels und dem nach
giebigen Isolierteil des Kabelsteckteils und eine zweite
Fuge zwischen dem nachgiebigen und dem harten Isolierteil.
Zur Erzielung ausreichend hoher elektrischer Festigkeit ist
an beiden Fugen eine gute Anpassung des nachgiebigen Iso
lierteils an das jeweilige Gegenstück erforderlich. Hierfür
ist eine starke Anpressung in Axialrichtung nötig. Es wurde
nun erkannt, daß sich der Druck sehr gering unvollständig
in dem nachgiebigen Isolierteil (Silicon-Kautschuk-Keil)
fortpflanzt, und zwar wegen dessen Eigenelastizität und
Reibungseffekten. Folglich wird zumindest im Endbereich des
Silicon-Kautschuk-Keils keine optimale Anpassung erzielt.
Es wurde weiter erkannt, daß bei dem gegebenen Aufbau die
unvermeidliche thermische Kabelausdehnung und Erweichung
des Polyethylens des Kabelisoliermantels sowie des Silicon-
Kautschuks auf die Dauer zu bleibender Verformung führen
dürfte. Der gegebene Aufbau führt bei Ausdehnung nämlich zu
hohem Druckanstieg. Es ist daher zu erwarten, daß das Poly
ethylenmaterial austritt, der Isoliermantel sich dadurch
verjüngt, und durch die folgende Abkühlungskontraktion im
Lauf der Zeit eine Spalte entsteht. Die folgenden Ausge
staltungen gemäß Ansprüchen 5, 7, 8, 9 und 10 helfen, sol
che Effekte zu vermeiden.
Und zwar sind gemäß der Ausgestaltung nach Anspruch 5
die beiden Fugen in Axialrichtung versetzt angeordnet,
derart, daß sie in dieser Richtung nicht überlappen. Durch
diese Anordnung wirkt sich ein hoher Druck auf die zweite
Fuge nicht oder nur geringfügig auf die erste Fuge aus. Die
obigen nachteiligen Verformungseffekte können mit dieser
Maßnahme weitgehend vermieden werden, was der elektrischen
Festigkeit und der Lebensdauer zugute kommt.
Gemäß Anspruch 6 ist diese Trennung zwischen den bei
den Fugen durch einen dazwischenliegenden Hohlraum vergrö
ßert. Dieser verhindert, daß beim Aufstecken auftretende
Spreizkräfte aus dem Konusbereich (d. h. aus dem Bereich der
zweiten Fuge) in die erste Fuge eingeleitet werden und daß
folglich das nachgiebige Isolierteil im Endbereich der
ersten Fuge von dem Isoliermantel des Kabels abhebt.
Aufbauend auf obiger Erkenntnis, daß sich äußerer
Druck nicht weit in einem Silicon-Kautschuk-Keil fort
pflanzt, schlägt Anspruch 7 eine Ausrüstung des Steckver
bindungssystems mit zwei unterschiedlich wirkenden Anpreß
mitteln (oder Gruppen solcher Anpreßmittel) vor: und zwar
ein Anpreßmittel, das hauptsächlich in Axialrichtung wirkt,
und ein weiteres, das hauptsächlich in Radialrichtung
wirkt. Diese Ausgestaltung gewährleistet eine ausreichende
Anpassung des nachgiebigen Isolierteils über die gesamte
Länge des Konus (d. h. der zweiten Fuge).
Gemäß Anspruch 8 wirkt das Radialanpreßmittel haupt
sächlich im Bereich des Konus (d. h. im Bereich der zweiten
Fuge). Das Axialanpreßmittel greift vorzugsweise im Bereich
der ersten Fuge an und übt so Druck hauptsächlich auf den
Anfangsbereich der zweiten Fuge aus. Beide Anpreßmittel
bewirken zusammen eine optimale Anpressung des nachgiebigen
Isolierteils über die gesamte Länge der zweiten Fuge. Hin
gegen ist im Bereich des von nachgiebigem Isolierteil um
schlossenen Kabelisoliermantels keine radial unnachgiebige
Einfassung dieses Isolierteils vorhanden, was eine Ausdeh
nung der Kabelisolierung unter Wärmebeanspruchung ohne
bleibende Verformung erlaubt.
Gegenüber der "Stopfbuchsen"-Lösung erlauben die Maß
nahmen der Ansprüche 5, 7 und 8 die Erzielung höherer elek
trischer Festigkeit sowie einer längeren Lebensdauer.
Da die Axial- und Radialanpreßmittel auf verschiedene
Bereiche der zweiten Fuge wirken, sind sie gemäß Anspruch
9 vorteilhaft individuell einstellbar. Gemäß Anspruch 10
ist ferner das Radialanpreßmittel in mehrere unabhängig
voneinander einstellbare Abschnitte unterteilt. Hierdurch
kann man beispielsweise auf den Anfangsbereich einen ande
ren (z. B. kleineren) Anpreßdruck als auf den Endbereich
ausüben. (Es sei an dieser Stelle angemerkt, daß sich in
der gesamten vorliegenden Beschreibung die Begriffe "An
fang" und "Ende" auf die Steckrichtung oder - anders ausge
drückt - auf eine Betrachtungsrichtung von außen vom Kabel
nach innen in die Anlage längs der Achse beziehen. Der
"Anfang" z. B. einer Fuge ist also deren äußeres, das "Ende"
deren inneres Ende. Entsprechendes gilt für das Begriffs
paar "vor" und "hinter".)
Um die Radial-Andruckkomponente durch die Verstellung
eines Anpreßteils in Axialrichtung erzeugen zu können,
erweitert sich gemäß Anspruch 11 das nachgiebige Isolier
teil leicht konisch nach außen; das Anpreßteil ist mit
einem entsprechenden Innenkonus ausgestattet. Eine Relativ
verschiebung dieser beiden Konusse in Axialrichtung bewirkt
eine Radialverschiebung.
Bei herkömmlichen Kabelgarnituren sind i. a. an Stellen
mit hoher Feldstärke sog. Steuerelektroden oder Deflektoren
vorgesehen. Üblicherweise befindet sich jeweils ein in das
nachgiebige Isolierteil eingebettete Steuerelektrode am
Anfang und am Ende der Fuge zwischen Kabelisoliermantel und
nachgiebigem Isolierteil. Bei der Ausgestaltung gemäß An
spruch 12 ist das nachgiebige Isolierteil hingegen mit
einer durchgehenden Erdüberführungs-Steuerelektrode ausge
rüstet, die vom Eintritt des Kabels in das nachgiebige
Isolierteil bis zu dessen anlagenseitigem Ende reicht.
Hochspannungskabel werden - je nach zu übertragendem
Strom - mit kleineren oder größeren Leiterquerschnitten,
und damit auch kleineren oder größeren Kabeldurchmessern
ausgeführt. An sich erfordern unterschiedliche Leiterquer
schnitte und Kabeldurchmesser ein für die jeweilige Abmes
sung besonders ausgelegtes Steckverbindungssystem. Die
Maßnahmen der Ansprüche 13 und 14 erlauben es hingegen, ein
und dieselbe Konstruktion mit geringfügigster Anpassungs
arbeit mit verschiedenen Leiterquerschnitten und Kabel
durchmessern verwenden zu können. Hierzu ist eine Steck
buchse des Anlagenanschlußteils mit einer Steckbuchse aus
gerüstet, welche ausreichend groß dimensioniert ist, um den
Strom beim größten auslegungsgemäßen Leiterquerschnitt
sicher vom Kabel in die Anlage übertragen zu können. Vor
der Steckbuchse ist ein Raum mit größerem Durchmesser als
jener der Steckbuchse vorgesehen, welcher zur Aufnahme
einer Preßhülse für den größten auslegungsgemäßen Leiter
querschnitt geeignet ist. Der Durchmesser des zur Steck
buchse komplementären Steckteils ist für alle Leiterquer
schnitte gleich; der Durchmesser der Preßhülse nimmt jedoch
mit zunehmenden Leiterquerschnitten zu. Die Maßnahme er
laubt es folglich, Kabel mit unterschiedlichen Leiterquer
schnitten ohne jegliche Anpassung mit ein und demselben
Anlagenanschlußteil zu verbinden. Nur das nachgiebige Iso
lierteil erfordert eine Anpassung an den jeweiligen Leiter
querschnitt bzw. Kabeldurchmesser. Aufgrund des im Über
gangsbereich zwischen erster und zweiter Fuge ausgebildeten
Hohlraums und einer als "Universalelektrode" ausgebildeten
Feldsteuerelektrode (die in der Figurenbeschreibung näher
erläutert wird) beschränkt sich die jeweils erforderliche
Anpassungsarbeit auf das Anbringen einer entsprechenden
Bohrung (deren Durchmesser zur Erzielung eines Paßsitzes
mit Untermaß gewählt wird).
Mit dem erfindungsgemäßen Steckverbindungssystem ist
die Schnittstelle zwischen Kabel und SF6-Anlage klar defi
niert. Dies erlaubt einerseits eine Werksprüfung von Steck
verbindungssystemen, also eine Prüfung ohne SF6-Anlage.
Andererseits kann die SF6-Anlage (oder, allgemeiner, ein
isoliergas- oder -fluidgefülltes Gerät) auch ohne ange
stecktes Kabel unter Hochspannung betrieben werden. Hierzu
ist gemäß Anspruch 15 statt des Kabelsteckteils ein Blind
steckteil mit abgerundeter Elektrode vorgesehen. Dieses
wird auf den Anlagenanschlußteil gesteckt und gewährleistet
dort eine derartige Verminderung der Feldstärke, daß Über
schläge an dieser Stelle ausgeschlossen sind.
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispie
len sowie der angefügten Fig. 1 näher erläutert, die eine
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Steckverbindungssy
stems im Querschnitt zeigt.
Fig. 2 dient hingegen der Veranschaulichung des in
der Einleitung erwähnten Standes der Technik und wurde oben
bereits abgehandelt.
In den beiden Figuren tragen funktionsgleiche oder
-ähnliche Teile gleiche Bezugszeichen.
Eine (nicht näher dargestellte) Hochspannungsanlage
dient zur Umsetzung und Verteilung von 110 kV Hochspannung
in das
20 kV-Netz. Das Steckverbindungssystem 5 gemäß Fig. 1
verbindet ein 110 kV-Hochspannungskabel 12 mit der Anlage
1. Es ist direkt an einem SF6-gefüllten Rohr 2 der Anlage
angeflanscht, ohne Zwischenschaltung eines im Stand der
Technik üblichen Aufnahmeteils, etwa in Form einer üblichen
Rohrverlängerung.
Das Steckverbindungssystem 5 ist trocken, hat also
keine Ölfüllung oder dergleichen. Es schafft eine klar
definierte steckbare Schnittstelle zwischen der Hochspan
nungsanlage 1 und dem anzuschließenden Kabel 12. Als vor
teilhafte Folge kann einerseits das Steckverbindungssystem
5 werkseitig geprüft werden, andererseits kann die Hoch
spannungsanlage 1 auch ohne angestecktes Kabel 12 unter SF6-
Füllung betrieben werden.
Das Steckverbindungssystem 5 besteht aus zwei Teilen,
nämlich einem Anlagenanschlußteil 6 und einem Kabelsteck
teil 8. Beide Teile weisen jeweils ein Isolierteil zur
Herstellung einer durchgehenden Isolierung und ein Leiter
verbindungsteil zur Herstellung einer durchgehenden elek
trisch leitenden Verbindung auf. Das Isolierteil 7 des
Anlagenanschlußteils 6 ist hart, hier ein Gießharzteil. Es
hat die Form eines Außenkonus mit einem relativ großen
Konuswinkel α, der gemessen zur Axialrichtung hier ca. 17°
beträgt. Das komplementäre Isolierteil 9 des Kabelsteck
teils 8 ist aus nachgiebigem Material, hier Silicon-Kau
tschuk, gefertigt. Die Leiterverbindungsteile sind ein zum
Anlagenanschlußteil 6 gehöriges Leiterbuchsenteil 13 und
ein zum Kabelstecker 8 gehörendes Leitersteckteil 14. Das
Steckverbindungssystem 5 ist im wesentlichen rotationssym
metrisch aufgebaut. Die Leiterverbindungsteile 13, 14 sind
konzentrisch zu den Isolierteilen 7, 9 angeordnet. Beim
Anlagenanschlußteil 6 ist das Leiterbuchsenteil 13 im Gieß
harzteil 7 eingesetzt (z. B. eingegossen). An seinem Ende
ist es mit einer Leiterverlängerung verschraubt, welche
durch eine Öffnung 17 des Rohres 2 in die Hochspannungs
anlage 1 hineinreicht und dort mit einer (nicht dargestell
ten) Leiterstange der Hochspannungsanlage 1 verschraubt
wird. Das Gießharzteil 7 ist als Hohlkonus ausgebildet und
erstreckt sich nicht in die Hochspannungsanlage 1 hinein,
sondern endet an der Öffnung 17 außerhalb des SF6-Rohrs 2
mit einem flanschartigen Rand 15. Dieser wird unter Zwi
schenschaltung einer Dichtung 16 gegen den Rand der Öffnung
17 gedrückt. Der innere Hohlraum des Gießharzteils 7 öffnet
sich zum Inneren der Hochspannungsanlage 1 und gehört zum
SF6-gefüllten Volumen. Die Ausbildung des Gießharzteils 7
mit einem innenkonusförmigen Hohlraum gewährleistet einen
relativ langen Weg vom zentralen Leiter zur Erde entlang
der inneren Gießharzteiloberfläche. Bei (nicht gezeigten)
Ausführungsformen ist im Bereich der tiefstliegenden Stelle
des SF6-gefüllten Volumens, also in dem vom Leiter und vom
Hohlkonus gebildeten Zwickel eine zusätzliche Feldsteuer
elektrode vorgesehen, welches durch entsprechende in den
Zwickel ragende Ausbauchungen die Feldstärke im Zwickelbe
reich vermindert. Dies stellt sicher, daß im Zwickel zu
liegen kommende Schmutzteilchen u. ä. keinen Überschlag
hervorrufen können.
Das Leiterbuchsenteil 13 ist - in Steckrichtung gese
hen - zunächst mit einem Aufnahmeraum 18 größeren Durch
messers und sodann mit der eigentlichen Steckbuchse 19
kleineren Durchmessers ausgestattet, welche an ihrem inne
ren Umfang eine Vielzahl federnder Kontaktlamellen 20 auf
weist.
Das Kabelsteckteil 8 nimmt mittig das Hochspannungs
kabel 12 auf. Dieses besteht - von der Kabelmittellinie
nach außen gesehen - aus einem Leiter 21, einem Isolierman
tel 22 (z. B. aus Polyethylen), einer leitenden Schicht 23
(z. B. aus elektrisch leitendem oder halbleitendem Kunst
stoff) sowie einem Schutzmantel 24. Die leitende Schicht 23
liegt auf Erdpotential. Das Kabel tritt zunächst nicht
abgemantelt, also mit dem Schutzmantel 24 als äußerster
Schicht, in den Anfang einer konzentrischen Bohrung 25 im
Silicon-Kautschuk-Teil 9 ein. Nach einer kurzen Strecke ist
der Schutzmantel 24 für den Rest des Kabels 12 entfernt.
Für den nächsten, ebenfalls kurzen Abschnitt bildet die
leitende Schicht 23 die äußerste Schicht des Kabels 12. An
dieser Stelle besteht ein elektrischer Kontakt zwischen der
freigelegten leitenden Schicht 23 und einer im Siliconteil
eingebetteten Erdüberführungselektrode 26, die unten noch
näher erläutert wird. In einem folgenden, langen Abschnitt
bildet der Isoliermantel 22 das Kabeläußere. Kurz vor dem
hinteren Ende der Bohrung 25 ist schließlich auch der Iso
liermantel 22 entfernt. Auf den somit freigelegten Leiter
21 ist eine Preßhülse 27 aufgesetzt und mit ihm verpreßt.
Diese tritt aus dem hinteren Ende der Bohrung 25 aus. Die
Preßhülse 27 geht schließlich über in einen Steckerab
schnitt 28, dessen äußere Wandung im eingesteckten Zustand
gegen die Kontaktlamellen 20 der Steckbuchse 19 drückt und
so die elektrische Verbindung zwischen Kabelstecker 8 und
Anlagenanschlußteil 6 herstellt.
In Fig. 1 sind in ein und demselben Bild zwei Aus
führungsformen mit unterschiedlichen Leiterquerschnitten
und Kabeldurchmessern dargestellt: die linke Hälfte der
Fig. 1 zeigt ein Kabel 12 mit relativ geringem Querschnitt
und kleinem Durchmesser. In diesem Fall ist der Durchmesser
der Preßhülse 27 kleiner als derjenige des Steckerab
schnitts 28. Die rechte Seite zeigt hingegen ein Kabel 12
mit nahezu größtmöglichem Querschnitt und Durchmesser.
Folglich hat die Preßhülse 27 einen entsprechend größeren
Durchmesser, der den Durchmesser des Steckerabschnitts 28
übersteigt. Letzterer ist konstant, d. h. unabhängig vom
jeweiligen Leiterquerschnitt.
Das Silicon-Kautschuk-Teil 9 nimmt im vorderen Bereich
- wie gesagt - in der Bohrung 25 das Kabel 12 auf. Deren
entsprechen der Abmantelung abgestufter Durchmesser ist
etwas kleiner als der abgestufte Durchmesser des jeweils
verwendeten Kabels 12 gewählt, um einen Paßsitz und damit
eine Anschmiegung an die Kabeloberfläche zu erzielen. Im
hinteren Bereich nimmt das Silicon-Kautschuk-Teil 9 im
zusammengesteckten Zustand das Gießharzteil 7 auf und ist
daher als ein zu diesem komplementärer Innenkonus ausgebil
det. Die Größe dieses Innenkonus ist so gewählt, daß im
zusammengesteckten Zustand zwischen diesen beiden Bereichen
ein (unten näher erläuterter) Hohlraum 34 verbleibt. Ferner
ist in diesem Übergangsbereich im Silicon-Kautschuk-Materi
al eine Feldsteuerelektrode 29 eingebettet, welche mit der
Preßhülse 27 in Kontakt steht und dadurch auf Hochspannung
liegt. Sie dient mit ihren Verrundungen zur Minderung der
Feldstärke in diesem Bereich.
Hinsichtlich der äußeren Form nimmt der Durchmesser
des Silicon-Kautschuk-Teils 9 - von vorne nach hinten gese
hen - in einem ersten Bereich 30 stark zu. Ein anschließen
der zweiter Bereich 31 weist eine nur geringe Durchmesser
zunahme auf, erweitert sich also leicht konusförmig nach
hinten. Der Winkel β dieses Konus beträgt vorzugsweise
zwischen 0,5° und 3°, hier ungefähr 2°, jeweils bezogen auf
die Axialrichtung.
Das Steckverbindungssystem 5 weist zwei hochspannungs
belastete Fugen auf. Eine erste Fuge 32 ist definiert durch
die Oberfläche des stufenweise abgemantelten Kabels 12 und
die Bohrung 25 des Silicon-Kautschuk-Teils 9. Der Anfang
dieser Fuge liegt auf Erdpotential, dort befindet sich
nämlich die freigelegte leitende Schicht 23 des Kabels 12
und der Anfang der Erdüberführungselektrode 26. Das Ende
der Fuge 32 liegt auf Hochspannung, nämlich in dem Bereich,
in dem die Preßhülse 27 austritt und die Feldsteuerelek
trode 29 liegt. Eine zweite Fuge 33 ist definiert durch die
Außenkonus-Oberfläche des Gießharzteils 7 und die korres
pondierende Innenkonus-Oberfläche des Silicon-Kautschuk-
Teils 9. Ihr Anfang liegt auf Hochspannung, nämlich im
Bereich des Leiterbuchsenteils 13 und der Feldsteuerelek
trode 29. Ihr Ende liegt auf Erdpotential, nämlich im Be
reich des Endes der Erdüberführung 26. Die beiden Fugen 32,
33 sind in Axialrichtung versetzt angeordnet, und zwar so,
daß sie in Axialrichtung nicht überlappen. Die beiden Fugen
sind getrennt durch den bereits erwähnten Hohlraum 34.
Dieser dient u. a. dazu, eine Einleitung von Spreizkräften
aus dem Bereich der zweiten Fuge 33 in die erste Fuge 32 -
und damit ein Öffnen der ersten Fuge 32 - zu vermeiden.
Die Anpressung des Silicon-Kautschuk-Teils 9 im Be
reich der ersten Fuge 32 wird allein durch eine untermaßige
Ausführung der Bohrung 25 bewirkt. Hingegen wird die nötige
Anpressung des Silicon-Kautschuk-Teils im Bereich der zwei
ten Fuge 33 mit Hilfe eines Anpreßmittels 35 erzielt. Die
ses dient daneben auch einer hermetisch abdichtenden Befe
stigung des Gießharzteils 7 am SF6-Rohr 2. Es besteht aus
mehreren außen am Steckverbindungssystem 5 angeordneten und
in Axialrichtung verlaufenden Gewindestangen 36. Diese sind
an ihrem hinteren Ende mit dem SF6-Rohr verschraubt. Entlang
der Gewindestangen 36 von hinten nach vorne gesehen kommt
nach dieser Verschraubung zunächst jeweils ein Flanschnie
derhalter 37, der den Rand 15 unter Verpressung der Dich
tung 16 gegen den Rand der Öffnung 17 drückt. Weiter folgt
eine Stellmutter 38, mit der unter Zwischenschaltung einer
Feder 39 Druck in Axialrichtung auf eine Konusplatte 40
ausgeübt wird. Diese ist komplementär zur leicht konisch
ausgebildeten Außenfläche des Silicon-Kautschuk-Teils 9
ausgebildet. Eine Verschiebung der Konusplatte 40 in Axial
richtung nach hinten bewirkt eine Relativverschiebung die
ser beiden Konusse und damit ein Verstellen der Konusplatte
40 und ein Zusammendrücken des Silicon-Kautschuk-Teils 9 in
Radialrichtung. Die Konusplatte 40 erstreckt sich in Axial
richtung ungefähr über dem Bereich der zweiten Fuge 33. Sie
stellt damit (zusammen mit den zu ihrer Beaufschlagung
vorgesehenen Teilen 36 bis 39) ein über die gesamte zweite
Fuge 33 wirkendes Radialanpreßmittel dar. Am äußeren Ende
der Gewindestange ist ein Bund 41 in Axialrichtung ver
stellbar angeordnet, welcher auf eine zwischen dem ersten
und zweiten Bereich 30, 31 am Silicon-Kautschuk-Teils 9
ausgebildete Stufe in Axialrichtung drückt. Bei (nicht
gezeigten) Ausführungsformen ist auch dieser Bund federbe
lastet; dies ermöglicht einerseits eine verbesserte Fein
regulierung und erlaubt andererseits bei thermischer Bela
stung eine axiale Ausdehnung des Silicon-Kautschukteils 9
ohne übermäßigen Druckanstieg. Der Bund 41 stellt also
(zusammen mit den zu seiner Beaufschlagung dienenden Tei
len) ein Axialanpreßmittel dar. Da sich - wie eingangs
erwähnt - ein axialer Anpreßdruck nicht weit in dem Sili
con-Kautschuk-Teil 9 fortpflanzt, beschränkt sich die Wir
kung des Axialanpreßmittels hauptsächlich auf den Anfangs
bereich der zweiten Fuge 33.
Durch die Anordung des Radialanpreßmittels ausschließ
lich im Bereich der zweiten Fuge 33 und die praktisch rein
axiale Wirkung des im Bereich der ersten Fuge 32 angeord
neten Axialanpreßmittels besteht keine nennenswerte externe
radiale Anpressung im Bereich der ersten Fuge 32. Folglich
können sich der Isoliermantel 22 und das umgebende Silicon-
Kautschuk-Material thermisch ausdehnen, ohne daß es hierbei
zu einer nennenswerten Druckerhöhung und damit einhergehen
den bleibenden Verformungen dieser Teile käme.
Die beiden Anpreßmittel 40, 41 sind unabhängig vonein
ander einstellbar. Da sie auf unterschiedliche Bereiche der
zweiten Fuge 33 wirken, kann die Anpreßkraft über deren
Länge variiert werden.
Die Adaptierung des Steckverbindungssystems 5 auf
verschiedene Leiterquerschnitte und Kabeldurchmesser er
folgt auf einfachste Weise: das Anlagenanschlußteil 6 ist
durch die beschriebene Ausbildung mit einem für den größten
Querschnitt ausreichend dimensionierten Aufnahmeraum 18 und
ausreichend dimensionierter Steckbuchse 19 von vorneherein
für verschiedene Querschnitte und Durchmesser geeignet,
ohne daß hier irgendeine bauliche Veränderung erforderlich
wäre. Der Kabelstecker 8 ist hingegen für den jeweiligen
Leiterquerschnitt und Kabeldurchmesser vorzubereiten. Dies
geschieht einfach dadurch, daß nach Herstellung des Sili
con-Kautschuk-Teils 9 der Durchmesser der noch anzubringen
den Bohrung 25 gemäß dem (der jeweiligen Kabelabmantelung
entsprechenden) Kabeldurchmesser gewählt wird. Bevor die
Bohrung 25 angebracht wird, ist ein und dasselbe Silicon-
Kautschuk-Teil für die verschiedenen Kabeldurchmesser ge
eignet. Diese vorteilhafte Eigenschaft ermöglicht eine
besondere Ausgestaltung der Elektrode 29 sowie der Erdüber
führungselektrode 26: beide reichen einerseits so weit
radial nach innen, daß sie auch bei dem kleinsten vorkom
menden Durchmesser bzw. Querschnitt kontaktiert werden.
Andererseits sind sie so geformt, daß sie ihre feldstärke
mindernde Funktion auch bei dem größten vorkommenden Quer
schnitt bzw. Durchmesser erfüllen. Bei der Elektrode 29
liegen beispielsweise die Verrundungsbereiche so weit radi
al außen, daß sie selbst bei größtmöglicher Bohrung 25
praktisch nicht angeschnitten werden. Nach radial innen
reicht nur ein radialverlaufender Verbindungssteg, welcher
je nach Durchmesser bzw. Querschnitt beim Anbringen der
Bohrung 25 mehr oder weniger entfernt wird. Die Funktion
der Elektrode 29 bleibt hiervon unberührt.
Ein (bildlich nicht dargestellter) Blindstecker kann
das Kabelsteckteil 8 ersetzen. Es unterscheidet sich vom
dargestellten Kabelsteckteil 8 im wesentlichen nur dadurch,
daß es keine Bohrung 25 aufweist und bei ihm die Elektrode
29 halbkugelförmig ausgebildet ist. Ein solcher Blindstec
ker erlaubt somit, die Hochspannungsanlage 1 ohne ange
stecktes Hochspannungskabel 12 mit SF6-Füllung zu testen und
zu betreiben.
Claims (15)
1. Steckverbindungssystem mit einem Anlagenanschlußteil
(6) und einem komplementären Kabelsteckteil zum An
schluß eines Hochspannungskabels (12) an eine mit
einem Isoliergas oder -fluid gefüllte Hochspannungs
anlage (1), wobei das Anlagenanschlußteil (6) ein als
Außenkonus ausgebildetes hartes Isolierteil (7) und
das Kabelsteckteil (8) ein komplementäres nachgiebiges
Isolierteil (9) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
das harte Isolierteil (7) als Hohlkörper ausgebildet
ist, der sich nicht in das Innere der Hochspannungs
anlage (1) erstreckt.
2. Steckverbindungssystem nach Anspruch 1, bei welchem
das Isoliergas bzw. -fluid Schwefelhexafluorid (SF6),
Isolieröl oder Stickstoff ist.
3. Steckverbindungssystem nach Anspruch 1 oder 2, bei
welchem das Anlagenanschlußteil (6) ohne Verwendung
eines sonst erforderlichen Aufnahmeteils (4) an der
Hochspannungsanlage (1) montiert und mit deren Hoch
spannungsleitern (3) verbunden werden kann.
4. Steckverbindungssystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bei welchem der Konuswinkel (α) zwischen 13°
und 30°, vorzugsweise zwischen 15° und 22° zur Axial
richtung beträgt.
5. Steckverbindungssystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, welches zwei hochspannungsbelastete Fugen
aufweist, nämlich eine erste Fuge (33) zwischen dem
Isoliermantel (22) des Kabels (12) und dem nachgiebi
gen Isolierteil (9) des Kabelsteckteils (8) und eine
zweite Fuge (33) zwischen dem nachgiebigen (9) und dem
harten Isolierteil (7), und wobei die beiden Fugen
(32, 33) in Axialrichtung nichtüberlappend versetzt
sind.
6. Steckverbindungssystem nach Anspruch 5, bei welchem
zwischen dem Ende der ersten Fuge (32) und dem Anfang
der zweiten (33) Fuge ein abstandschaffender Hohlraum
(34) ausgebildet ist, der ein Einleiten von aufsprei
zenden Kräften aus dem Konusbereich in die erste Fuge
(32) und damit ein Abheben des nachgiebigen Isolier
teils (9) von dem Isoliermantel (22) im Endbereich der
ersten Fuge (32) vermeidet.
7. Steckverbindungssystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, welches mit wenigstens einem hauptsächlich
in Axialrichtung und mit wenigstens einem hauptsäch
lich in Radialrichtung wirkenden Anpreßmittel (40; 41)
ausgerüstet ist, um durch Anpressen des Kabelsteck
teils (8) an das Anlagenanschlußteil (6) eine ausrei
chende Anschmiegung des nachgiebigen Isolierteils (9)
über die gesamte Länge des Konus bzw. der zweiten Fuge
(33) zu gewährleisten.
8. Steckverbindungssystem nach Anspruch 7, bei welchem
das Radialanpreßmittel (40) hauptsächlich nur im Be
reich des Konus bzw. der zweiten Fuge (33) wirkt,
hingegen im Bereich des vom nachgiebigen Isolierteil
(9) umschlossenen Isoliermantels (22) keine radial
unnachgiebige Einfassung des nachgiebigen Isolierteils
(9) vorgesehen ist, um eine Ausdehnung des Isolier
mantels (22) bei Erwärmung ohne bleibende Verformung
zu erlauben.
9. Steckverbindungssystem nach Anspruch 7 oder 8, bei
welchem das Axialanpreßmittel (41) und das Radialan
preßmittel (40) individuell einstellbar sind.
10. Steckverbindungssystem nach einem der Ansprüche 7 bis
9, bei welchem das Radialanpreßmittel (40) in mehrere
unabhängig voneinander einstellbare Abschnitte unter
teilt ist.
11. Steckverbindungssystem nach einem der Ansprüche 7 bis
10, bei welchem das nachgiebige Isolierteil (9) sich
leicht konisch nach außen erweiternd ausgebildet ist,
und bei welchem zur Erzielung der Radialanpreßfunktion
ein axial verstellbares Anpreßteil (40) entsprechend
konisch ausgebildet ist.
12. Steckverbindungssystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bei welchem das nachgiebige Isolierteil (9)
mit einer Erdüberführungselektrode (26) ausgerüstet
ist, die vom Eintritt des Kabels (12) in das nachgie
bige Isolierteil (9) bis zu dessen anlagenseitigem
Ende durchgeht.
13. Steckverbindungssystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bei welchem das Anlagenanschlußteil (6) mit
einem Leiterbuchsenteil (13) ausgerüstet ist, welches
- in Steckrichtung gesehen - zunächst einen Raum (18)
größeren Durchmessers zur Aufnahme einer Leiterpreß
hülse (27) und, tiefer liegend, eine Steckbuchse (19)
kleineren Durchmessers aufweist.
14. Steckverbindungssystem nach Anspruch 6, bei welchem
das nachgiebige Isolierteil (9) im Bereich des Hohl
raums (34) mit einer Feldsteuerelektrode (29) ausgerü
stet ist, wobei der Hohlraum (34) und die Feldsteuer
elektrode (29) so ausgebildet sind, daß bei der Her
stellung ein und dasselbe halbfertige nachgiebige
Isolierteil (9) an verschiedene Kabeldurchmesser al
lein durch Anbringen einer entsprechenden Bohrung (25)
angepaßt werden kann.
15. Steckverbindungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis
4 und 7 bis 11, bei welchem statt des Kabelsteckteils
(8) ein Blindsteckteil mit abgerundeter Elektrode
vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997148887 DE19748887C1 (de) | 1997-11-05 | 1997-11-05 | Steckverbindungssystem |
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DE1997148887 DE19748887C1 (de) | 1997-11-05 | 1997-11-05 | Steckverbindungssystem |
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Country | Link |
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DE (1) | DE19748887C1 (de) |
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