DE19747653A1 - Verfahren zur Herstellung eines Siebes für Faserstoffsuspensionen sowie danach hergestelltes Sieb - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Siebes für Faserstoffsuspensionen sowie danach hergestelltes SiebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Siebes für
Faserstoffsuspensionen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Siebe der genannten Art werden bevorzugt in Sortierern für Faserstoffsuspensionen
verwendet. Die in solchen Sieben enthaltenen Sortieröffnungen werden in der Regel so
gewählt, daß in der Suspension enthaltene Fasern durch die Öffnungen hindurchtreten,
während nicht gewünschte feste Bestandteile davon abgewiesen und aus dem Sortierer
wieder herausgeleitet werden. Derartige Sortierer können als Drucksortierer
ausgeführt sein, also mit einem geschlossenen Gehäuse, welches bei Betrieb unter
Überdruck steht, oder auch drucklos als offene Sortiermaschine. Das Sieb ist in vielen
Fällen ein zylindrischer Siebkorb, der von der Faserstoffsuspension radial durchströmt
wird, oder eine ebene Siebplatte. Die Sortieröffnungen sind zumeist runde Bohrungen
oder Schlitze.
Es ist bekannt, daß Siebe für Faserstoffsuspensionen von der angegebenen Art bei ihrer
Benutzung stetigem Verschleiß ausgesetzt sind, insbesondere wenn sie für
Faserstoffsuspensionen eingesetzt werden, die aus Altpapier gewonnen wurden. Dieser
Verschleiß führt dazu, daß solche Siebvorrichtungen in bestimmten Abständen
ausgetauscht oder repariert werden müssen. Um die Standzeit zu erhöhen, ist es
bekannt, verschleißfeste Leisten auf die Siebvorrichtung aufzusetzen, z. B.
Hartmetall-Leisten aufzuschweißen oder aufzuschrauben, was mit zusätzlichem
Aufwand verbunden ist. Hierdurch wird zwar das Verschleißverhalten der
Siebvorrichtung verbessert, es kann aber zu Störungen und ungünstigem
Strömungsverlauf, z. B. beim Einlauf der Suspension in die Sortieröffnung, führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der angegebenen Art zu
schaffen, mit dem bei geringem zusätzlichen Fertigungsaufwand ein Sieb hergestellt
werden kann mit gutem Verschleißverhalten, also langer Standzeit, welches gleichzeitig
optimale Strömungsbedingungen für die zu behandelnde Faserstoffsuspension über die
gesamte Lebensdauer bietet.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 genannten Merkmale
vollständig gelöst.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vertiefungen gelingt es, den an sich unvermeidbaren
Verschleiß der Siebe an Stellen zu verlegen, an denen er die Funktion der Siebe nicht
oder nur unwesentlich beeinträchtigt. Es ist nämlich wichtig, daß die
Faserstoffsuspension im Bereich des Einlaufes in die Sortieröffnungen so stark
verwirbelt wird, daß die Verstopfung der Sortieröffnungen verhindert wird. Solche
Verwirbelungen werden z. B. durch das Anströmen der Suspension über eine Abrißkante
erzeugt. Dabei bildet die Abrißkante oft der Übergang von der Grundkörperoberfläche
auf die Sortieröffnung. Eine bekannte Variante ist das Anbringen von Vorsprüngen, z. B.
Leisten, die sich über der Grundkörperoberfläche erheben. Da jedoch gerade an diesen
Stellen auch ein verstärkter Verschleiß auftritt, wird sich früher oder später die
Abrißkante so weit abnutzen/abschrägen oder einebnen, daß die gewünschte Wirkung
nicht mehr erzielbar ist.
Bei einem Sieb, das durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellt ist, wird bewußt
die Möglichkeit geschaffen, daß sich in der Vertiefung ein Wirbel heranbilden kann,
welcher durch Form und Größe der Vertiefung dimensioniert und stabilisiert wird. Auch
bei eingetretenem Verschleiß der Abrißkante bleibt er wirksam genug, um den
Einlaufbereich der Sortieröffnung zuverlässig freizuhalten. Es entfällt die
Notwendigkeit, verschleißgefährdete Erhebungen auf dem Sieb anzubringen.
Bei der Gestaltung des erfindungsgemäß hergestellten Siebkorbes bieten sich weitere
Verbesserungsmöglichkeiten für dessen Betrieb. Insbesondere kann die Sortieröffnung,
welche sich im Grund der Vertiefung befindet, an die Stelle gelegt werden, an der der in
der Vertiefung gezüchtete Wirbel zur Spülung besonders geeignet ist. In vielen Fällen
wird das erreicht, wenn die Sortieröffnungen innerhalb der Vertiefung exmittig, und
zwar gegen die Anströmrichtung versetzt, eingebracht werden. Hier hat der Wirbel
normalerweise die stärkste Sogwirkung. Je nach Stoffdichte und damit Zähigkeit der
verarbeiteten Suspension kann aber auch gerade der exmittige Versatz in statt gegen die
Anströmrichtung von Vorteil sein. Das Freihalten des Einlaufbereiches in die
Sortieröffnung läßt sich weiter verbessern, wenn die Mittellinie der Sortieröffnung
geneigt ist, vorzugsweise so, daß bezüglich der Anströmrichtung eine Umkehrung der
Strömung um mehr als 90° erfolgt.
Unterstützt wird der Effekt durch vorbeistreichende Siebräumer, die fast immer bei
Sortierern vorhanden sind. Gerade die Bewegung der Siebräumer ist aber oft auch Anlaß
zu erhöhtem Verschleiß.
Die Erfindung und ihre Vorteile werden erläutert anhand von schematischen
Zeichnungen. Dabei zeigen:
Fig. 1 Teil (Schnitt) eines erfindungsgemäß hergestellten Siebes;
Fig. 2 Aufsicht des in Fig. 1 gezeigten Gegenstandes;
Fig. 3 Teil einer Siebvariante (Aufsicht);
Fig. 4 Teil (Schnitt) eines weiteren Siebes;
Fig. 6 Strömungsverhältnisse am Einlauf in eine Sortieröffnung.
In Fig. 1 ist der Schnitt durch einen Teil eines erfindungsgemäßen Siebes dargestellt mit
einem Siebgrundkörper 1, dessen Wandung die Dicke S aufweist. Siebe dieser Art haben
eine Dicke, die in der Regel zwischen 3 und 30 mm liegt. Man sieht auch eine in den
Siebgrundkörper 1 eingebrachte Sortieröffnung 2, welche einen runden Querschnitt
aufweist, der an seiner kleinsten Stelle den Innendurchmesser D2 hat. In der Regel liegt
dieser kleinste Innendurchmesser an der Seite des Siebes, von der aus die Suspension in
die Sortieröffnung einströmt. Gezeigt ist auch die Anströmrichtung A parallel zur
Oberfläche des Siebgrundkörpers 1. Der Strömungsquerschnitt in der Sortieröffnung
kann sich, in Durchströmungsrichtung betrachtet, konisch erweitern. Die
Sortieröffnungen 2 sind hier exmittig, und zwar gegen die Anströmrichtung A versetzt,
eingebracht worden. Es ist aber auch die Umkehrung denkbar, also wie hier alternativ
durch den gestrichelt gezeichneten Pfeil für eine andere Anströmrichtung A' angedeutet.
An der oberen Seite des Siebgrundkörpers 1 ist die Vertiefung 3 eingesenkt, und zwar in
dem hier gezeigten Fall kreisförmig mit dem Durchmesser D1. Die Vertiefung hat eine
Tiefe T unter der oberen Seite des Siebgrundkörpers 1. Durchmesser D1 und Tiefe T
werden so gewählt, daß sich ein Wirbel ausbilden kann, wie er z. B. in den Fig. 5a
und 5b angedeutet ist. Die Mittellinie der Sortieröffnung 2 ist gegenüber dem Lot auf die
Oberfläche des Siebgrundkörpers 1 im Winkel α geneigt.
Das in Fig. 1 gezeigte Sieb ist in Fig. 2 in Aufsicht dargestellt. Bekanntlich haben Siebe
der angegebenen Art eine Vielzahl von Sortieröffnungen, wobei in Fig. 2 nur ein kleiner
Teil davon dargestellt ist. Auch kann das Bohrmuster je nach Anforderungen variiert
werden.
Fig. 3 zeigt einen Teil eines Siebes, welches in einer anderen Ausgestaltung des
Verfahrens hergestellt ist. Dabei werden die Vertiefung 3' als Nuten eingebracht, deren
Breite B größer ist als der Innendurchmesser D2 der Sortieröffnung 2. Das
Betriebsverhalten eines derartigen Siebes unterscheidet sich von dem der in Fig. 1 bzw.
2 beschriebenen Siebe dadurch, daß in den Nuten eine Querströmung des Abgewiesenen
auftritt. In vielen Fällen führt das jedoch zu einer unerwünschten Aufkonzentration von
Störstoffen im Bereich des Einlaufes in die Sortieröffnungen.
In Fig. 4 wird der Teil eines Siebes dargestellt, bei welchem die Mittellinie der
Sortieröffnung 2 nicht gegen das Lot auf die Oberfläche des Siebgrundkörpers 1 geneigt,
sondern zu diesem parallel ist. Eine solche Herstellungsweise ist weniger aufwendig,
und das so erzeugte Sieb kann auch in vielen Fällen die gestellten Anforderungen
erfüllen. Denkbar ist diese Variante sowohl bei kreisförmigen als auch bei nutförmigen
Vertiefungen.
In den Fig. 5a und 5b werden in stark vereinfachter Form die Strömungsvorgänge
gezeigt, die sich im Bereich des Einlaufs in die Sortieröffnungen 2 ausbilden. Dabei soll
die Wirkung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Siebe erläutert
werden. In vereinfachter Form ist in Fig. 5 der vordere Teil eines Räumers 4
erkennbar, welcher in etwa parallel zur Oberfläche des Siebes bewegt wird. Aufgrund
der zwischen der Zulauf- und der Ablaufseite des Siebes anliegenden statischen
Druckdifferenz findet eine Strömung durch die Sortieröffnungen 2 statt. Das
Druckprofil 6 ist am rechten Rand qualitativ angedeutet. Die sich vor dem Räumer 4
aufbauende Druckwelle erzeugt im Zusammenwirken mit den erfindungsgemäß
eingebrachten Vertiefungen 3 einen Wirbel 5, der durch eine Freihandlinie mit Pfeil
skizziert ist. Dieser Wirbel 5 ist besonders wichtig im Bereich der Mündung der
Sortieröffnung 2, weil das, was dort aufgrund der Größe abgewiesen wurde, möglichst
bald entfernt werden muß, um ein Verstopfen der Öffnung zu verhindern. Dann, wenn
gemäß Fig. 5b der Räumer 4 einen Teil der Vertiefung bereits überschritten hat, wird
an seiner Rückseite ein Sog erzeugt, der so stark ist, daß er die bereits erwähnte,
anliegende statische Druckdifferenz überschreitet. Auf diese Weise kann die Vertiefung
3 durch die ebenfalls mit Freihandlinien gezeigten Wirbel vollständig oder zumindest
größtenteils von Abgewiesenem befreit werden.
Die in Fig. 5a und 5b gezeigten Strömungsverhältnisse beruhen auf Annahmen und
erscheinen plausibel dargestellt. Es ist jedoch nicht auszuschließen, daß auch andere
Wirbel erzeugt werden, was besonders von der Stoffdichte der Suspension und den
geometrischen Verhältnissen abhängt.
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung eines Siebes für Faserstoffsuspensionen, bei dem ein
Siebgrundkörper (1) erzeugt wird, welcher mit Sortieröffnungen (2, 2')
versehen ist, deren Form und Größe geeignet ist, die Faserstoffsuspension, welche
das Sieb tangential anströmt, in zwei Fraktionen aufzuteilen, indem suspendierte
Feststoffpartikel aufgrund ihrer Form und Größe zurückgehalten werden und
andere die Sortieröffnungen (2) passieren können,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf mindestens einer Seite des Siebgrundkörpers (1) Vertiefungen (3, 3')
erzeugt werden und daß die Sortieröffnungen (2) so eingebracht werden, daß sie
in den Vertiefungen (3, 3') münden, wobei sich die Vertiefungen (3, 3') in
Anströmrichtung der Faserstoffsuspension mindestens 1,3 Mal so weit erstrecken
wie die Sortieröffnungen (2).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in jede Vertiefung (3), in Anströmrichtung (A) gesehen, maximal eine
Sortieröffnung (2, 2') eingebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefungen (3, 3') mit einer Tiefe (T) von 0,5 bis 6 mm, vorzugsweise
2 bis 3 mm, hergestellt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sortieröffnungen (2) in den Vertiefungen (3, 3') einen runden
Mündungsquerschnitt mit einem Innendurchmesser (D2) zwischen 2 und 30 mm
haben.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefungen (3) Blindbohrungen sind, deren Durchmesser (D1)
mindestens 1,5 Mal und höchstens 5 Mal so groß sind wie der Innendurchmesser
(D2) der Sortieröffnungen (2).
6. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefungen (3') Nuten sind mit einer Breite zwischen dem 1,5-Fachen
und dem 5-Fachen des Innendurchmessers (D2) der Sortieröffnung (2, 2').
7. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Vertiefungen (3, 3') Seitenwände erzeugt werden, die zur Oberfläche
des Siebgrundkörpers (1) einen Winkel zwischen 75° und 90° haben.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkel 90° beträgt.
9. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sortieröffnungen (2) bezüglich der Vertiefungen (3, 3') exmittig gegen
die Anströmrichtung (A, A') eingebracht werden.
10. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittellinien der Sortieröffnungen (2) zum Lot auf die Oberfläche des
Siebgrundkörpers (1) in einen Winkel (α) von mindestens 5°, vorzugsweise
15°, geneigt sind.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Neigung der Sortieröffnungen (2) gegen die Anströmrichtung (A) verläuft.
12. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefungen (3, 3') auf der Seite des Siebgrundkörpers (1) erzeugt
werden, auf der die Faserstoffsuspension bei Betrieb der Siebvorrichtung den
Sortieröffnungen (2) zuströmt.
13. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefungen (3, 3') auf der Seite des Siebgrundkörpers (1) erzeugt
werden, auf der bei Betrieb der Siebvorrichtung der Räumflügel vorbeibewegt
wird.
14. Sieb für Faserstoffsuspensionen, hergestellt durch ein Verfahren nach einem der
voranstehenden Ansprüche mit einem metallischen Siebgrundkörper (1), welcher
mit Sortieröffnungen (2) versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Siebgrundkörper (1) auf mindestens einer Seite Vertiefungen (3, 3')
aufweist, in welche die Sortieröffnungen (2) münden, wobei jede Vertiefung (3,
3'), in Anströmrichtung gesehen, lediglich eine Sortieröffnung aufweist.
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DE (1) | DE19747653C2 (de) |
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