Die Erfindung betrifft eine Feuerungsanlage für
einen Dampferzeuger, die insbesondere für Braunkohle
ausgelegt ist. Bei dem Dampferzeuger handelt es sich
vorzugsweise um einen Großdampferzeuger.
Kohlebeheizte Großdampferzeuger sind meist mit
Kohlenstaubbrennern ausgerüstet, die einen entsprechend
aufbereiteten Kohlenstaub als Brennstoff benötigen. Der
Kohlenstaub muß eine ausreichend feine Körnung aufweisen
und soll möglichst trocken sein. Um diesen bereitzustel
len, sind entsprechend leistungsfähige Mahlanlagen,
Trocknungsanlagen und Förderanlagen erforderlich, die den
Kohlenstaub direkt den Kohlanstaubbrennern zuführen oder
in entsprechende Zwischenspeicher vor den Kohlenstaub
brennern fördern.
Hierzu ist es beispielsweise aus "EVT Bericht"
50/80, "Verbrennung ballastreicher Braunkohlen in Dampf
erzeugern" bekannt, Braunkohlen in Schlagmühlen zu ver
mahlen, die von einem Rauchgasstrom durchströmt sind. Das
Rauchgas wirkt als Inertgas und dient der Trocknung und
dem Transport des erzeugten Kohlenstaubs.
Der Kohlenstaubaustrag aus der Mühle mit Rauchgas
bewirkt einen hohen Inertenanteil am Brenner. Dies ist
insbesondere bei Weichbraunkohle mit hohem Wassergehalt
von Bedeutung. Der vom Fördergasstrom mitgeführte Wasser
dampf wirkt zusätzlich inertisierend.
Mahltrocknungsanlagen erzeugen Kohlenstaub unter
Verwendung von Rauchgasen, die eine relativ hohe Tempe
ratur aufweisen. Dies ist energetisch ungünstig und kann
sicherheitstechnische Probleme aufwerfen.
Erfolgt eine Förderung in einen Zwischenspeicher,
erfordert der pneumatische Kohlenstaubaustrag entspre
chend leistungsfähige Trenneinrichtungen, um den Kohlen
staub von dem Transportgasstrom zu trennen. Dies kann
sich kostensteigernd auswirken.
Aus der DE 40 03 499 ist eine Feuerungsanlage be
kannt, bei der Kohlenstaub in einem mehrstufigen Ver
fahren erzeugt wird. Dazu sind ein zur Wirbelbetttrock
nung eingerichteter Trockner für Rohfeinkohle und eine
nachgeordnete Schlagmühle vorgesehen, die pneumatisch
durchströmt ist. Der entsprechende Fördergasstrom dient
der Förderung des Kohlenstaubs aus der Schlagmühle heraus
in den Feuerraum.
Wird der Fördergasstrom von dem Kohlenstaub vor
Einleitung in den Feuerraum nicht abgetrennt, kann das
Mischungsverhältnis zwischen Fördergasstrom und Kohlen
staub nur entweder hinsichtlich transporttechnischer
Aspekte oder hinsichtlich verbrennungstechnischer Aspekte
optimal eingestellt werden. Bei längeren Transportwegen
kann es außerdem zu Entmischungserscheinungen kommen, so
daß die Kohlenstaublieferung ungleichmäßig wird.
Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine
Feuerungsanlage zu schaffen, die unter Erfüllung aller
sicherheitstechnischen Anforderungen sowie Anforderungen
hinsichtlich der Prozeßführung einfach und platzsparend
ausgebildet ist und die einen geringen Investitionsauf
wand erfordert.
Diese Aufgabe wird mit der Feuerungsanlage nach
Anspruch 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Feuerungsanlage weist in Abkehr
von bisher bevorzugten Konstruktionsprinzipien eine
Mahlanlage auf, die von keinem Transportgas durchströmt
ist, wobei die Kohlenstaubförderung vom Austrag aus der
Mühle bis zu Staubsilos, die den Kohlenstaubbrennern
vorgelagert sind, oder bis zu den Brennern mechanisch
oder pneumatisch unter Zuhilfenahme eines Fördergasstroms
erfolgt. Vorteilhafterweise kann der Transport bis zu den
Staubsilos oder den Brennern auch auf mechanische Weise
durch direkte Förderung des Kohlenstaubs erfolgen. Weder
Luft noch Rauchgase werden mit dem Kohlenstaub vermischt.
Es sind demzufolge auch keinerlei Mittel zur Trennung des
Fördergasstroms von dem Kohlenstaub erforderlich. Ins
besondere können ansonsten notwendige große Staubfilter
entfallen.
Ein weiteres allgemein gültiges Konstruktionsziel
ist die Verminderung des Eigenenergieverbrauchs der
Feuerungsanlage. Hierzu zählt insbesondere auch die zum
Betrieb der Anlage erforderliche elektrische Energie.
Durch den Verzicht auf pneumatische Kohlenstaubförderung
in der Mühle, wie sie beispielsweise bei herkömmlichen
Mahlanlagen durch das Mühlengebläse erreicht worden ist,
wird diese Elektroenergie eingespart.
Der Verzicht auf eine pneumatische Kohlenstaubförde
rung in der Mühle vermindert nicht nur den Energieaufwand
beim Betrieb der Anlage, sondern vereinfacht diese dar
über hinaus ganz erheblich. Durch den Wegfall des Staub
filters können auch ansonsten erforderliche aufwendige
Maßnahmen zur Verhinderung von Explosions- und Brand
gefahren entfallen. Dies senkt wiederum den Investitions
aufwand.
Die mechanische Förderung des Kohlenstaubs in der
Mühle ohne Zuhilfenahme von gasförmigen Transportmedien
erhöht außerdem die Prozess-Sicherheit. Bei pneumatischer
Förderung des erzeugten Kohlenstaubs, beispielsweise
durch ein Mühlengebläse, kann es durch Ansaugen ver
gleichsweise kalter Außenluft zu Kondensationserscheinun
gen kommen. Die Kohle, deren Temperatur am Mühleneingang
infolge eines vorausgegangenen Trocknungsprozesses in der
Regel deutlich über der Umgebungstemperatur liegt, wird
durch den kalten Außenluftzutritt weiter abgekühlt,
wodurch Wasser kondensieren kann. Dieses kann zu Ver
klumpungen und Anbackproblemen führen. Bei der Erfindung
wird dies von vornherein vermieden.
Zur Bereitstellung vorgebrochener trockener Kohle
wird vorzugsweise eine Kombination aus einer Brecher
station, einer Trocknungseinrichtung und einer Kühlein
richtung verwendet. Die Brecherstation dient dazu, die
grobe feuchte Kohle auf eine vorgegebene Körnung, bei
spielsweise 0 bis 10 mm oder auch auf andere Körnungen zu
mahlen. Die Körnung ist so bemessen, daß eine nachfol
gende Trocknung und Kühlung schnell und mit möglichst
geringem Energieaufwand erfolgen kann. Die Trocknung
erfolgt beispielsweise in einem indirekten Trockner mit
Turbinenanzapfdampf, der einen großen Anteil seiner
Arbeit bereits an die Turbine abgegeben hat.
Die nachfolgende Kühlung bringt die vorgebrochene
Kohle auf eine vorzugsweise unterhalb der Selbstentzün
dungstemperatur liegende Temperatur, so daß, auch wenn
sich in dem nachfolgenden Mahlvorgang eine Erwärmung der
Kohle ergibt, die Selbstentzündungstemperatur nicht
erreicht oder überschritten wird. Eine ausreichende
Kühlung trägt deshalb wesentlich zur Vermeidung von
Gefahren durch Selbstentzündung bei. Die Kühlung der
Mahlanlage durch die vorgekühlte Kohle und die Vermeidung
von Kohlenstaubaufwirbelungen durch bewußten Verzicht
auf pneumatische Kohlenstaubförderung mindert Brand- und
Explosionsgefahren soweit, daß auf aufwendige zusätzli
che Schutzmaßnahmen meist verzichtet werden kann.
Zum Transport des Kohlenstaubs kann die Förderein
richtung einen Kettenförderer oder eine pneumatische
Schneckenpumpe aufweisen. Diese nimmt den aus der Mahl
anlage ausgetragenen Kohlenstaub auf und drückt ihn durch
eine gegebenenfalls auch längere Leitung beispielsweise
zu der Speichereinrichtung. Der Kohlenstaub wird dabei
mit Gas oder Luft fluidisiert. Der Luftanteil ist dabei
wesentlich geringer als bei herkömmlicher pneumatischer
Förderung mit durchströmter Muhle. Der geringe Fördergas
anteil ermöglicht eine Verkleinerung erforderlicher
Filter oder Zyklonabscheider. Wird das Fördergas mit dem
Kohlenstaub oder nach Abscheiden des Kohlenstaubs in die
Brennkammer geleitet, ist aufgrund der verminderten Menge
ein geringerer Einfluß auf die Verbrennung zu verzeich
nen.
Anstelle des Kettenförderers oder der Schneckenpumpe
können auch andere Fördereinrichtungen Anwendung finden.
Bevorzugt werden solche mit geschlossenen Leitungswegen,
d. h. mit der Führung des Kohlenstaubs in Rohrleitungen
oder vergleichbaren Kanälen.
Zum Zwecke der Mahlfeinheitsbeeinflussung kann es
sich als zweckmäßig erweisen, an der Mahlanlage eine
Kreislauffördereinrichtung vorzusehen, die einen Teil des
Mahlguts (Kohle) im Kreislauf führt. Wegen des geringen
Aufmahlungsgrades zwischen Aufgabegut und Mahlprodukt der
Mühle, wird auf Sichter oder sonstige Einrichtungen zum
Aus leiten der Mahlfraktion mit ausreichend geringer
Körnung verzichtet. Das Mahlprodukt kann durch die Kreis
lauffördereinrichtung zu einem dem Mühleneingang vor
gelagerten Aufgabesilo oder direkt dem Mühleneingang
zugeführt werden. Als Kreislauffördereinrichtung kommt
sowohl eine Schneckenfördereinrichtung als auch eine
Eimerketteneinrichtung oder eine anderweitige mechanische
Fördereinrichtung in Betracht. Auch hier wird jedoch auf
eine pneumatische Förderung verzichtet. Dies reduziert
den Eigenenergieverbrauch der Anlage und macht Staubfil
ter od. dgl. überflüssig. Außerdem wird eine Luft- oder
Gasdurchströmung der Mühle vermieden.
Bedarfsweise kann in der Kreislauffördereinrichtung
der Mahlanlage eine Sieb- oder Windsichtereinrichtung
angeordnet sein, die feinere Mahlprodukte von gröberem
Mahlprodukt trennt. An den Ausgang der Sieb- oder Wind
sichtereinrichtung, der das feinere Mahlprodukt abgibt,
ist die Fördereinrichtung angeschlossen. An den Ausgang
der Windsichtereinrichtung, der das gröbere Mahlprodukt
abgibt, ist die Rückführung zu dem Aufgabesilo oder der
Mühleneingang angeschlossen.
Die Mühle ist vorzugsweise eine Wälzmühle mit einer
rotierenden Schüssel und durch Fremdkraft angepreßten
Mahlrollen. Sie arbeitet als Durchlaufmühle ohne pneuma
tische Durchströmung. Das fertige Mahlprodukt wird mecha
nisch aus einem Abscheideraum unterhalb der Mahlschüssel
ausgeräumt. Eine eventuell erforderliche Anpassung der
Mahlfeinheit kann durch Drehzahlveränderung der Mahl
schüssel, Anpassung des Mahldrucks, der Mahlrollen sowie
gegebenenfalls durch Veränderung eines Stauringes am
Mahlschüsselumfang realisiert werden. Weitere Mahlfein
heitsverbesserungen sind möglich durch Einsatz der Kreis
lauffördereinrichtung nach Fig. 2 oder einer in die
Kreislauffördereinrichtung eingebauten Sieb- oder Wind
sichtereinrichtung nach Fig. 3.
Weitere vorteilhafte Einzelheiten von Ausführungs
formen der Erfindung ergeben sich aus Unteransprüchen,
der Zeichnung sowie der zugehörigen Beschreibung.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des
Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Feuerungsanlage mit
pneumatisch nichtdurchströmter Kohlenstaubförderung, in
einer schematisierten Prinzipdarstellung,
Fig. 2 eine abgewandelte Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Feuerungsanlage, mit einer Mahlanlage, die
einen inneren Kreislauf mit Mahlgutrückführung aufweist,
in aufs Äußerste schematisierter Prinzipdarstellung,
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform einer erfin
dungsgemäßen Feuerungsanlage, die eine Mahlanlage mit
innerem Kreislauf und Sieb- oder Windsichtereinrichtung
zur Weitergabe von Mahlprodukten geringer Körnung an die
Fördereinrichtung aufweist, in schematisierter Prinzip
darstellung und
Fig. 4 eine in der Mahlanlage der Feuerungsanlage
nach den Fig. 1 bis 3 vorgesehene Wälzmühle, in teilweise
aufgeschnittener Seitenansicht.
Beschreibung
In Fig. 1 ist eine Feuerungsanlage 1 für einen Groß
dampferzeuger veranschaulicht, zu der eine Kohleaufberei
tungs- und -lieferanlage 2 und eine Brennkammer 3 gehö
ren. Zu der Kohleaufbereitungs- und -lieferanlage 2
gehört eine Einrichtung 4 zur Bereitstellung vorgebroche
ner trockener Kohle mit geringer Temperatur. An die
Einrichtung 4 ist eine Mahlanlage 5 angeschlossen, von
der eine Fördereinrichtung 6 Kohlenstaub an eine Spei
chereinrichtung 7 liefert. Diese ist in der Nähe der
Brennkammer 3 angeordnet und liefert Kohlenstaub über
eine Dosier- und Fördereinrichtung 8 an Kohlenstaubbren
ner 9.
Die Einrichtung 4, die der Bereitstellung stückiger
getrockneter und gekühlter Kohle dient, weist an ihrem
Eingang 11 einen Brecher 12 auf, der grubenfeuchte Kohle
zu stückiger Kohle von einer Körnung mit beispielsweise 0
bis 10 mm verarbeitet. An den Ausgang des Brechers 12 ist
ein Trockner 13 angeschlossen, der beispielsweise als
Wirbelbett-Trockner mit dampfbeheizten Heizflächen ausge
bildet ist. Zur Beheizung kann Turbinenanzapfdampf die
nen. Der Trockner 13 ist mit seinem Ausgang 14 an eine
Kühleinrichtung 15 angeschlossen, die beispielsweise als
Schwingrinnenkühler ausgebildet ist. An dem Trockneraus
gang 14 weist die stückige Kohle eine relativ hohe Tempe
ratur auf, die im Bereich von 100°C liegen kann. Sie wird
mit dieser Temperatur an die Kühleinrichtung 15 abgege
ben. Diese fördert die Kohle beispielsweise im Gegenstrom
zu einem Kühlmedium, wie beispielsweise Luft. Andere
Kühlerkonzepte sind ebenso anwendbar. Der Kühler 15 weist
einen Ausgang 16 auf, an dem die getrocknete und gekühlte
Kohle mit einer Temperatur von vorzugsweise weniger als
60°C, vorzugsweise 50°C oder 55°C, abgegeben wird.
An den Ausgang 16 der Kühleinrichtung 15 ist ein
Mühlenaufgabesilo 17 angeschlossen, dessen Eingang 18
zugleich der Eingang der Mahlanlage 15 ist. Von dem
Mühlenaufgabesilo 17 führt ein Weg 19 über eine Zellen
radschleuse 20 zu einem Mühleneingang 22 einer Wälzmühle
23. Diese ist in Fig. 4 separat dargestellt und an späte
rer Stelle erläutert. Die Wälzmühle 23 gibt an ihrem
Mühlenausgang 24 auf die erforderliche Brennfeinheit
gemahlenen Kohlenstaub an einen Kettenförderer oder einen
Schneckenpumpenförderer 25 ab. Dieser weist eine eingans
seitig mit Druckluft beaufschlagte Schneckenpumpe auf. Er
fördert die pneumatisch fluidisierte Kohle mit geringem
Luftanteil.
Der Schneckenpumpenförderer 25 ist mit seinem Aus
gang über eine Leitung 26 an Staubsilos 27 angeschlossen,
die räumlich von der Mühlenanlage 5 getrennt in der Nähe
der Brennkammer 3 aufgestellt sein können. Die Leitung 26
weist dann eine entsprechende Länge auf. An den Staubsi
los 27 sind Staubabgänge vorgesehen, die über Zellenrad
schleusen 28 und die Dosier- und Fördereinrichtung 8 zu
den Kohlenstaubbrennern 9 führen. Die Zellenradschleusen
28 sind an Staubinjektoren 29 angeschlossen, in denen der
Kohlenstaub mit einem von einem Gebläse 31 herrührenden
Transportluftstrom vermischt und als Kohlenstaubluftge
misch den Kohlenstaubbrennern 9 zugeführt wird.
Die in Fig. 4 separat veranschaulichte Mühle 23 ist
eine Wälzmühle mit mechanischem Kohlenstaubabzug. Die
Wälzmühle 23 weist ein nach außen im Wesentlichen ge
schlossenen ortsfestes Gehäuse 35 auf, an dessen Obersei
te zur Mahlgutaufgabe der Mühleneingang 22 angeordnet
ist. Das Gehäuse 35 definiert einen Innenraum, in dem
eine Mahlschüssel 36 um eine Vertikaldrehachse drehbar
gelagert angeordnet ist. Der Mahlschüssel 36 ist eine
Antriebseinheit 37 zugeordnet, deren Drehzahl zur Ein
stellung der Mahlfeinheit einstellbar sein kann. Oberhalb
der Mahlschüssel 36 sind an entsprechenden Schwenklagern
39 drehbar gelagerte Mahlrollen 41, 42 angeordnet, die
mit ihrem kegelförmigen Mantel an dem äußeren Bereich der
Mahlschüssel 36 abrollen. Den Schwenklagern 39 sind
kraftbetätigte Andruckeinrichtungen 43, 44 zugeordnet,
die zur Einstellung der Mahlfeinheit eine einstellbare
Kraft abgeben können.
Das unterhalb der Mahlschüssel 36 im Wesentlichen
geschlossene Gehäuse 35 weist einen Abgang 45 zum Austrag
der Mahlprodukte auf. Diese gelangen somit ohne Trans
portmedium an den Mühlenausgang 24. Das Gehäuse 35 ist
insbesondere auch insoweit geschlossen, als keine Leitun
gen oder Durchgänge vorhanden sind, die eine pneumatische
Durchströmung der Wälzmühle 23 gestatten würden.
Die insoweit beschriebene Feuerungsanlage 1 arbeitet
wie folgt:
Die Einrichtung 4 wird an ihrem Eingang mit Braun
kohle versorgt, wie sie beispielsweise aus dem Tagebau
gefördert worden ist. Der Brecher 12 bringt die gruben
feuchte Kohle auf eine gewünschte Körnung und gibt die
Kohle an den Trockner 13 ab. Dieser entzieht der Kohle
soviel Feuchtigkeit, daß diese auch nach weiterer Ab
kühlung auf eine Temperatur unter der Selbstentzündungs
temperatur (60°C) noch ausreichend trocken ist, um nicht
zu verklumpen und um der Brennkammer 3 zugeführt zu
werden.
Im Anschluß an den Trockner 13 durchläuft die
vorgebrochene Kohle die Kühleinrichtung 15 und wird dabei
auf eine geringe Temperatur von beispielsweise 50°C ge
kühlt. Mit dieser Temperatur wird die vorgebrochene und
gekühlte Kohle in dem Aufgabesilo 17 eingelagert. Die
Zellenradschleuse 20 führt der Wälzmühle 23 die für den
Betrieb geeignete Kohlenmenge zu. In der Wälzmühle 23
wird die aufgegebene Kohle zu der gewünschten Körnung
vermahlen. Die dabei auftretende Erwärmung infolge des
Mahlvorgangs läßt die Temperatur nicht über die Selbst
entzündungstemperatur steigen. Dies wird durch geeignete
Festlegung der Kohlentemperatur an dem Mühleneingang 22
erreicht.
Von dem Mühlenausgang 24 gelangt die Kohle durch die
Fördereinrichtung (Schneckenpumpenförderer 25) zu den
Staubsilos 27. Die Schneckenpumpe 25 weist einen vor
geschalteten Förderluftkompressor auf. Sie fördert den
Kohlenstaub mit geringem Luftanteil. An den Staubsilos
sind lediglich relativ kleine Abluftfilter erforderlich.
Alternativ ist die Fördereinrichtung 25 ein Kettenför
derer, der den Kohlenstaub fördert, ohne daß dieser von
einem Luftstrom getragen werden müßte. Abluftfilter
können hier entfallen.
Fig. 2 veranschaulicht eine alternative Ausführungs
form der insoweit beschriebenen Feuerungsanlage 1. Ohne
erneute Bezugnahme und Beschreibung sind gleiche oder
ähnliche Einrichtungen mit den gleichen Bezugszeichen
versehen, wobei die Beschreibung der Feuerungsanlage 1
nach Fig. 1 entsprechend gilt.
Die in Fig. 2 veranschaulichte Feuerungsanlage 1
weist eine von der Feuerungsanlage nach Fig. 1 abweichen
de Mahlanlage 5 auf. In der Mahlanlage 5 ist eine Kreis
lauffördereinrichtung 50 vorgesehen, die den Mühlenaus
gang 24 mit dem Mühleneingang 22 verbindet. Die Kreis
lauffördereinrichtung 50 kann eine beliebige mechanische
Fördereinrichtung, wie beispielsweise ein Schneckenförde
rer od. dgl., sein. Die Kreislauffördereinrichtung 50
zweigt aus dem von dem Mühlenausgang 24 abgegebenen
Kohlenstaubstrom einen Teil ab und fördert diesen an den
Eingang 22 der Wälzmühle 23 zurück. Damit wird erreicht,
daß der Kohlenstaub die Wälzmühle 23 mehrfach durch
läuft, so daß letztendlich die gewünschte Körnung er
reicht wird. Die Wälzmühle 23 arbeitet auch hier ohne
pneumatische Durchströmung und wird letztlich durch die
über den Weg 19 herangeführte frische gekühlte Kohle
unterhalb kritischer Arbeitstemperaturen gehalten.
Aufgrund des bei dieser Ausführungsform geringen
Aufmahlungsgrads zwischen der den Mühleneingang 22 pas
sierenden Kohle (Aufgabegut) und der an dem Mühlenausgang
24 abgegebenen Kohle (Mahlprodukt) wird auf eine Abtren
nung des feinen Mahlprodukts in der Kreislaufförderein
richtung verzichtet. Weitere Anpassungen der Mahlfeinheit
können außer durch Drehzahlveränderung der Mahlschüssel
und Änderung des Wälzrollendrucks durch eine Anpassung
oder Veränderung eines an dem Mahlschüsselumfang angeord
neten Staurings 51 (Fig. 4) erreicht werden.
Eine weiter abgewandelte Ausführungsform der Feue
rungsanlage ist in Fig. 3 dargestellt. Diese Feuerungs
anlage 1 unterscheidet sich von den vorbeschriebenen
Feuerungsanlagen durch die Mahlanlage 5, bei der die
Kreislauffördereinrichtung 50 eine Sieb- oder Sichter
einrichtung 52 enthält. Die Kreislauffördereinrichtung 50
ist an den Mühlenausgang 24 angeschlossen, der von der
Fördereinrichtung 25 getrennt ist. Statt dessen führt der
Mühlenausgang 24 ausschließlich zu der Kreislaufförder
einrichtung 50, die an ihrem Ausgang 53 mit dem Eingang
der Sieb- oder Sichtereinrichtung 52 verbunden ist. Diese
trennt das von der Wälzmühle 23 abgegebene Mahlgut in
einen feinkörnigeren Anteil, der zum Betrieb der Kohlen
staubbrenner 9 geeignet ist und in einen gröberen Anteil,
der weiter aufgemahlen werden muß. Der feinkörnige
Anteil wird an einem Ausgang 54 der Sieb- oder Sichter
einrichtung 52 an die Fördereinrichtung 25 abgegeben. Der
grobkörnigere Anteil wird über eine entsprechende Leitung
an den Mühleneingang 22 geleitet und gelangt gemeinsam
mit über den Weg 19 zugeführter frischer Kohle in die
Wälzmühle 23, um erneut gemahlen zu werden.
Eine Feuerungsanlage 1, insbesondere für Großdampf
erzeuger und für Betrieb mit Braunkohle, weist ein Kohle
aufbereitungssystem 2 zur Erzeugung feinkörnigen Kohlen
staubs aus grubenfeuchter Kohle auf. Das Kohleaufberei
tungssystem 2 weist eine Mahlanlage 5 auf, die mit vor
gebrochener getrockneter und gekühlt er Kohle versorgt
wird. Die Mahlanlage 5 arbeitet vollständig ohne pneuma
tische Durchströmung der Mühle. Diese ist vorzugsweise
eine Wälzmühle 23. Von der Mahlanlage 5 wird der erzeugte
Kohlenstaub durch direkte Förderung zu den Kohlenstaub
brennern 9 oder bedarfsweise vorgelagerten Staubsilos 27
gefördert.