-
Die
Erfindung betrifft ein Rettungsgerät zum Bergen einer Person aus
dem Wasser, bestehend aus einem auf einem Schiff verschwenkbar befestigten
Ausleger und einer Bergeleine, die über einen an dem freien Ende
des Auslegers angeordneten Block geführt ist.
-
Ein
solches Rettungsgerät
ist aus der
DE 43 26
657 C2 bekannt geworden. Es ist für den Einsatz auf Sportsegelschiffen
entwickelt worden. Die Rettung eines über Bord gegangenen Crewmitgliedes oder
eines Schiffbrüchigen
ist von einem Sportsegelboot deshalb so schwierig, weil wenig Fläche und
wenig für
die Rettung einsetzbares Gerät
zur Verfügung steht.
Deshalb wird hier der Großbaum
wie ein Ausleger eines Kranes eingesetzt, mit dem die Bergeleine
und die an ihr befestigten Schlaufen der zu bergenden Person zugeführt werden.
Diese zu bergende Person kann sich infolge Kälteerstarrung meist nicht mehr
selbst in die Schlaufen einhängen,
dies muß dann
ein in das Wasser gesprungener Rettungsschwimmer übernehmen.
Hängt die
zu rettende Person in den Schlaufen, kann sie unter Nutzung des Großbaumes
als Kran an Bord geholt werden.
-
Diese
Methode der Rettung ist bei größeren Schiffen
nicht anwendbar, denn dort mangelt es an einem Großbaum oder
einem ähnlichen
verschwenkbaren Ausleger. Auch sind die Bordwände zu hoch, um mit solch einem
Ausleger einen Schiffbrüchigen ohne
ein verletzendes Anschlagen an die Bordwand auf das Deck heraufzuholen,
insbesondere bei schwerer See. Bei größeren Schiffen wird deshalb ein
Rettungsboot zu Wasser gelassen, um an den Schiffbrüchigen heranzukommen.
Die Bergung des Rettungsbootes, d. h. das Befestigen an den von
Davits herabgelassenen Seilen, bereitet bei grober See genügend Schwierigkeiten.
-
Zur
Erleichterung der Bergung eines Rettungsbootes ist es aus der
US 14 75 290 bekannt geworden,
außen
an der Bordwand Schienen anzubringen, in denen ein das Rettungsboot
umfassender zweiarmiger Halter verschiebbar ist, während es durch
die
US 11 16 761 bekannt
geworden ist, ein Rettungsboot auf einem Traggestell zu lagern,
das mit seinem Rädern
sowohl auf Deck als auch entlang der Bordwand verfahrbar ist.
-
Zur
Bergung des Motors eines als Beiboot genutzten Schlauchbootes ist
es durch die
US 55 90 618 bekannt
geworden, am Heck des Hauptbootes einen Davit aufzustellen, mit
welchem der Motor an Bord gehievt werden kann.
-
Zur
Aufnahme im Wasser treibender Personen ist es aus der
US 47 73 887 bekannt geworden, einen
aus Latten bestehenden Korb in vertikalen an der Bordwand befindlichen
Schienen in das Wasser herabzulassen, die zu bergende Person hineinschwimmen
zu lassen und sie dann mit dem Korb hochzuziehen. Durch die
US 25 57 079 ist es bekannt geworden,
von einem an Deck stehenden Davit ein durch einen Ring ausgebreitetes
Netz zu Wasser zu lassen und mit diesem die zu bergende Person aufzufischen
und an Bord zu hieven.
-
Diese
Rettungsgeräte
bedürfen
bei der Rettung der Mithilfe der zu bergenden Person, die aber oftmals
nicht gegeben werden kann, da die zu bergende Person schon nach
kurzer Zeit durch niedrige Wassertemperaturen bewegungsunfähig wird.
Außerdem
dürfen
sich unterkühlte
Personen aus medizinischen Gründen
zur Aufrechterhaltung ihres Kreislaufes nicht bewegen.
-
Es
ist die Aufgabe der Erfindung, mit einfachen Mitteln bei größeren Schiffen
eine Möglichkeit zu
schaffen, Schiffbrüchige
ohne Herablassen eines Rettungsbootes sicher und ohne Verletzungen
an Bord, auch bei hoher Bordwand, zu holen.
-
Gelöst wird
diese Aufgabe bei einem gattungsgemäßen Rettungsgerät dadurch,
daß als
Ausleger ein auskragender Arm eines an Deck des Schiffes stehenden
Davits dient und ein zusätzlicher,
zur Wasseroberfläche
absenkbarer Davit vorgesehen ist, der an seinem freien Ende einen
Block als Seilführung
für die
Bergeleine trägt,
und daß an
dem an Deck stehenden Davit eine Führung für ein Seil für die Absenkung
des zusätzlichen
Davits angebracht ist.
-
Mit
diesem Rettungsgerät
wird die sichere Anbordnahme von aus dem Wasser zu bergenden Personen
auch bei Schiffen mit hohen Bordwänden erreicht. Der absenkbare
Davit gewährleistet
dabei einen sicheren Abstand der zu bergenden Person von der Bordwand
während
des ganzen Rettungsvorganges, so daß auch bei starker See die
zu bergende Person ohne Bordwandberührung an Bord genommen werden
kann. Durch den absenkbaren Davit ist die Möglichkeit des Pendelns der
zu bergenden Person so eingeschränkt,
daß sie
während
des ganzen Einholvorganges in sicherer Entfernung von der Bordwand
verbleibt.
-
Dabei
ist es für
die Sicherung der zu bergenden Person gegen Verletzungen beim Anbordholen vorteilhaft,
wenn der Ausleger des verfahrbaren Davits mit einer Polsterung und/oder
einer Stoßdämpfung versehen
ist.
-
Bei
Schiffen mit relativ niedriger Bordwand ist es zweckmäßig, wenn
der zusätzliche
Davit unmittelbar am Fußpunkt
des fest an Bord stehenden Davits verschwenkbar gelagert ist.
-
Bei
Schiffen mit höherer
Bordwand ist es zweckmäßig, wenn
der zusätzliche
Davit verschwenkbar auf einem entlang der Bordwand des Schiffes
verfahrbaren Schlitten angeordnet ist, der von einem Seil gehalten
ist.
-
Hierbei
kann es zweckmäßig sein,
wenn der Schlitten in an der Bordwand angeordneten Schienen verfahrbar
ist.
-
Weiter
ist es für
die Durchführung
der Bergung von Vorteil, wenn die Bergeleine schwimmfähig ist
und wenn am Ende der Bergeleine zwei Rettungsschlaufen angebracht
sind, von denen eine sinkfähig ist.
-
Zur
Abstützung
des Schlittens kann es vorteilhaft sein, wenn der Schlitten an der
Bordwand freilaufende Räder
aufweist.
-
Zur
raumsparenden und sofort betriebsbereiten Aufstellung dieses Rettungsgerätes ist
es vorteilhaft, wenn der an Deck stehende Davit ein U-förmiges Profil
aufweist und daß der
zusätzliche
Davit die gleiche Form wie der an Deck stehende Davit hat und in
Bereitschaftsstellung in dem U-förmigen
Profil des an Deck stehenden Davits untergebracht ist.
-
Von
Vorteil für
ein verletzungsfreies Anbordholen der zu bergenden Person ist es,
wenn die Polsterung des Auslegers des zusätzlichen Davits aus zwei halbkugelförmigen Fendern
am freien Ende des Auslegers besteht.
-
Die
Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung schematisch
dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 das
Rettungsgerät
mit der gesamten Bergeleinenführung
in Einsatzposition zum Heranholen einer im Wasser treibenden zu
bergenden Person an den abgesenkten Bergeleinen-Holepunkt heran und
den zwischen drehbaren Rollfendern berührungsfrei gesicherten Block
des Bergeleinen-Holepunktes am freien Ende des stoßgedämpften absenkbaren
Davits.
-
2 das
Rettungsgerät
mit dem Verlauf der Bergeleinenführung
im Bereitschaftszustand, vor dem Auswerfen der Rettungsschlaufen.
-
In 1 ist
ein Rettungsgerät
in Einsatzposition zum Heranholen einer zu bergenden Person durch
das Wasser gezeigt. Dieses Rettungsgerät ist eine Hebevorrichtung,
mit der die zu bergende Person zunächst an einen abgesenkten und
gepolsterten Bergeleinen-Holepunkt 5 herangeholt wird und dann
an Bord geholt wird. Eine Bergeleine 7 mit Rettungsschlaufen 8 ist
aus einem Zielwurfbeutel 22 und aus einem Bergeleinen-Doppelspeicher 21 (siehe 2)
vollständig
ausgelaufen. Sie ist direkt über den
abgesenkten gepolsterten Bergeleinen-Holepunkt 5 eines ebenfalls
gepolsterten Endes 4 eines absenkbaren Davits 2 und über einen
Block 10 und 11 eines an Deck stehenden Davits 1 an
eine selbstholende Winsch 9 und von dort über einen
Bergeleinen Reservespeicher 13 an einen Fixpunkt 20 geführt.
-
Der
abgesenkte und gepolsterte Bergeleinen-Holepunkt 5 ist
die letzte fest mit dem Schiff verbundene Durchlaufführung für die Bergeleine
und bildet im Falle von seegangsbedingt auftretenden Pendelbewegungen
der Rettungsschlaufen 8 den Mittelpunkt eines Pendelkreises,
innerhalb dessen die Rettungsschlaufen 8 pendeln können und
bestimmt damit die maximale Größe des verbleibenden
möglichen
Pendelausschlages.
-
In 1 ist
unter dem abgesenkten, gepolsterten und stoßgedämpften Bergeleinen-Holepunkt 5 der
verbleibende Raum für
den stark reduzierten möglichen
Pendelausschlag der beiden Rettungsschlaufen 8 mit einem
Sicherheitsabstand des Bergeleinen-Holepunktes 5 zur Wasseroberfläche 19 und
zur Bordwand 18 eines Motorschiffes zu sehen. Das erbringt
eine Verminderung von Pendelausschlägen gegen die Bordwand 18 während der
Anbordnahme der zu bergenden in den beiden Rettungsschlaufen 8 hängenden
Person.
-
Die
Polsterung des Endes des stoßgedämpften Auslegers 6 des
absenkbaren Davits 2, an dem sich der abgesenkte und gepolsterte
Bergeleinen-Holepunkt 5 befindet, ist z.B. derart ausgeführt, daß die Polsterung
aus zwei halbkugelförmigen, drehbaren
Rollfendern in Radform besteht, wobei sich die Rollfender Halbkugeln
unabhängig
von einander drehen können,
um Stoß-
und Schlagbewegungen der zu bergenden Person gegen das Ende des
Auslegers des absenkbaren Davits 2 um- und abzulenken sowie
abzufedern, wobei ein ebenfalls durch zwei weitere halbkugelförmige Rollfender
berührungsgeschützter Block
des Bergeleinen-Holepunktes mit dem Ende 4 des Auslegers
des absenkbaren Davits 2 verbunden ist. Dieses System ist durch
eine Kombination der zwei halbkugelförmigen Rollfender und einem
rechtwinklig zur senkrechten Aufhängung der Rollfender angebrachten
einscheibigen Block gebildet, der mit einem tiefer gelegenen und
versetzten Gegenlager versehen ist, und dessen Form und Anordnung
so gestaltet ist, daß trotz
der Rollfender und ihrem größeren Eigengewicht
nach allen Richtungen hin die erforderliche Blockscheibenausrichtung
und ein freier Bergeleinenverlauf sowohl über einen waagerechten Vollkreis
als auch in der Senkrechten gegeben ist.
-
Der
absenkbare Davit 2 ist dabei über den feststehenden Davit 1 durch
ein Seil 15 geführt.
Ein Schlitten 3 ist mit seinen Gleitern in einer Schiene 12 an
der Bordwand über
ein Seil 14 von Deck aus absenk- und heraufholbar, wobei frei an der
Bordwand laufende Räder 16 ein
seitliches Verkanten des absenkbaren Davits 2 bei auftretenden
Seitenkräften verhindern.
Der absenkbare Davit 2 ist im Gelenk 17 mit dem
senkrecht beweglichen Schlitten 3 verbunden.
-
Bei
niedriger Höhe
der Bordwand 18 kann das Gelenk 17 unmittelbar
am Fußpunkt
des fest an Bord stehenden Davits 1 oder anderem befestigt sein,
wobei in diesem Fall auf den Schlitten 3 nebst Schiene 12 und
das Seil 14 verzichtet werden kann.
-
2 zeigt
die in dem Bergeleinen-Doppelspeicher 21 vorgehaltene,
sehr lange Bergeleine 7 mit dem darüber befindlichen Zielwurfbeutel 22 und den
darin befindlichen, in Wurfposition zusammengehaltenen beiden Rettungsschlaufen 8.
Weiter ist der Verlauf der Bergeleine 7 von den Rettungsschlaufen 8 in
dem Zielwurfbeutet 22 und von dort in den Bergeleinen-Doppelspeicher 21 über den
absenkbaren, gepolsterten Bergeleinen-Holepunkt 5 und den
Block des ebenfalls gepolsterten Endes 4 des stoßgedämpften absenkbaren
Auslegers 6 des Davits 2 über den Block 10 am
Ende des Auslegers des Davits 1 und den Block 11 des
Davits 1 zu einer selbstholenden Winsch 9, über die
die Bergeleine 7 geholt ist und von dort weitergeführt ist über den
Bergeleinen-Reservespeicher 13 für gegebenenfalls
zusätzlich benötigte weitere
Bergeleinenlängen
bis zu dem an Deck befindlichen Fixpunkt 20, an dem das
eine Ende der Bergeleine 7 befestigt ist und der ein Ausrauschen
der Bergeleine 7 verhindert.
-
Der
Schlitten 3, der in der Schiene 12 an der Bordwand 18 bis
dicht über
die Wasseroberfläche 19 absenkbar
ist, ist durch eine Querverstrebung mit den frei an der Bordwand
laufenden Rädern 16 über das
Gelenk 17 mit dem Ausleger 6 verbunden.
-
- 1
- Davit
- 2
- Davit
- 3
- Schlitten
- 4
- gepolstertes
Ende des Auslegers 6
- 5
- gepolsterter
Bergeleinen-Holepunkt
- 6
- Stoßgedämpfter Ausleger
des Davits 2
- 7
- Bergeleine
- 8
- Rettungsschlaufen
- 9
- Winsch
(für Bergeleine)
- 10
- Block
am Ende des Davits 1
- 11
- Block
am Winkel des Davits 1
- 12
- Schiene
für Schlitten 3
- 13
- Bergeleinen-Reservespeicher
- 14
- Seil
für Schlitten 3
- 15
- Seil
für Ausleger 6
- 16
- Freilaufende
Räder am
Schlitten
- 17
- Gelenk,
Drehpunkt des Auslegers 6
- 18
- Bordwand
- 19
- Wasseroberfläche
- 20
- Fixpunkt
der Bergeleine an Deck
- 21
- Bergeleinen-Doppelspeicher
- 22
- Zielwurfbeutel