DE19745332C1 - Verfahren zur Herstellung eines Kunststofformteiles - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines KunststofformteilesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines Kunststofformteiles mit den im Oberbegriff des
Anspruchs 1 genannten Merkmalen.
Es ist bekannt, Kunststofformteile der unterschied
lichsten Art durch Ausspritzen von Hohlräumen in ent
formbaren Werkzeugformen herzustellen. Je nach geome
trischem Aufbau des Kunststofformteiles sind die
Werkzeugformen aus einer Vielzahl einzelner Formteile
zusammengesetzt, die in unterschiedlichen Entfor
mungsrichtungen entformbar sind. Neben dem kompli
zierten Aufbau ist hierbei nachteilig, daß an den Be
rührungskanten der einzelnen Formteile am gespritzten
Werkstück eine Gradbildung entstehen kann.
Aus der CH 464 499 ist ein Spritzgußwerkzeug bekannt,
bei dem ein Ziehkern aus einem gespritzten Kunst
stoffteil gezogen wird, wobei das Kunststoffteil ela
stisch nach außen verformt wird. Aus der DE 34 16 415 C2
ist eine Spritzgießform zum Herstellen von Spritz
gußteilen bekannt, die einen Hohlraum mit mindestens
einer Hinterschneidung aufweisen. Ein Ziehkern ist
hierbei mit mehreren Segmenten ausgebildet, die um
eine Kippachse kippbar sind, damit eine Entformung
der Hinterschneidung des Hohlraumes möglich ist.
Es ist bekannt, im Kraftfahrzeugbau Ansaugeinrichtun
gen für Brennkraftmaschinen aus Kunststoff zu ferti
gen. Diese besitzen üblicherweise einen Sammelraum in
dem wenigstens eine Luftzuführöffnung mündet und von
dem entsprechend einer Zylinderanzahl der Brennkraft
maschine eine entsprechende Anzahl von Abführöffnun
gen entspringen. Zur Einleitung einer Tankentlüftung
oder eines Blow-By-Gases der Brennkraftmaschine in
die Ansaugeinrichtung ist bekannt, diese mit einem
zusätzlichen Schlauchanschlußstutzen auszurüsten, an
dem eine Verbindungsleitung, beispielsweise zu einem
Tank oder einem Kurbelwellengehäuse der Brennkraft
maschine, anschließbar ist. Diese Verbindungsleitung
ist als flexibler Schlauch ausgebildet, der an dem
Anschlußstutzen sicher und geschützt befestigbar ist.
Bekannt ist, diesen Verbindungsschlauch auf einem
einstückig mit dem Gehäuse der Ansaugeinrichtung
ausgebildeten Stutzen mittels einer zusätzlichen
Schlauchschelle zu befestigen.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den im Anspruch 1
genannten Merkmalen bietet den Vorteil, daß in einfa
cher Weise ein Kunststofformteil erzielbar ist, bei
dem ein in Entformungsrichtung einer Werkzeugform
wirkender Hinterschnitt eines Werkstückes erzielbar
ist. Dadurch, daß die Werkzeugform einen ziehbaren
Kern aufweist, der einen Hohlraum des Stutzens bil
det, dieser Kern zunächst gezogen wird, und anschlie
ßend die Werkzeugform gezogen wird, wobei der den
Hinterschnitt tragende Stutzen während des Ziehens
der Werkzeugform zumindest bereichsweise elastisch
in den Hohlraum verformt wird, läßt sich in einfacher
Weise ohne zusätzliche Entformungsrichtungen, und
damit kostengünstig, ein kompaktes und einfach zu
entformendes Kunststoffteil erreichen, bei dem ein
senkrecht zur Entformungsrichtung angeordneter Hin
terschnitt vorhanden ist.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorge
sehen, daß das erfindungsgemäß hergestellte Kunst
stofformteil Bestandteil einer Ansaugeinrichtung
eines Kraftfahrzeuges ist und als Schlauchanschluß
stutzen dem Anschluß eines vorzugsweise flexiblen
Verbindungsschlauches dient. Der während der Herstel
lung erzielte Hinterschnitt dient der kraftschlüssi
gen Verbindung des Anschlußschlauches, so daß auf die
zusätzliche Anordnung einer Schlauchschelle verzich
tet werden kann.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen
genannten Merkmalen.
Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungs
beispiel anhand der zugehörigen Zeichnung, die eine
Schnittdarstellung durch einen Teil einer Ansaugein
richtung eines Kraftfahrzeuges zeigt, näher erläu
tert.
Die Figur zeigt in einer Schnittdarstellung ein
Kunststofformteil 10, das Bestandteil einer im ganzen
nicht dargestellten Ansaugeinrichtung 12 eines Kraft
fahrzeuges ist. Diese bildet einen Sammelraum 14 aus,
in dem wenigstens ein Ansaugstutzen 16 mündet. Auf
den detaillierten Aufbau und die Funktion einer An
saugeinrichtung 12 soll im Rahmen der folgenden Be
schreibung nicht näher eingegangen werden, da diese
allgemein bekannt sind.
Im Bereich des Ansaugstutzens 16 ist ein insgesamt
mit 18 bezeichneter Schlauchstutzen vorgesehen. Der
Schlauchstutzen 18 wird von einem ersten Stutzen 20
gebildet, der die Form eines Hohlzylinders aufweist.
Der Stutzen 20 besitzt eine Durchgangsöffnung 22, die
eine Verbindung zwischen einem an den Schlauchstutzen
18 anschließbaren Verbindungsschlauch und dem Sammel
raum 14 gestattet. Der Stutzen 20 wird koaxial von
einem zweiten Stutzen 24 umgriffen. Der zweite Stut
zen 24 ist ebenfalls als Hohlzylinder ausgebildet, so
daß zwischen den Stutzen 20 und 24 ein Ringraum 26
ausgebildet ist. Der Ringraum 26 ist als Sacköffnung
ausgebildet, das heißt, dieser besitzt keine Verbin
dung mit dem Sammelraum 14. Vom Stutzen 20 erstreckt
sich ein Ringwulst 28 in den Ringraum 26, das heißt,
es kommt zu einer partiellen Verengung des Ringraumes
26.
Beim bestimmungsgemäßen Einsatz des Kunststofform
teiles 10 wird ein Verbindungsschlauch mit seinem
Ende in den Ringraum 26 geschoben, wobei der Stutzen
20 von dem Schlauch umgriffen wird, während der Stut
zen 24 seinerseits den Schlauch umgreift. Hierbei
findet keine Berührung zwischen dem Schlauch und dem
Stutzen 24 statt. Durch Ausbildung des Ringwulstes 26
erfolgt eine kraftschlüssige Fixierung des Schlau
ches, indem dieser entsprechend der Ausbildung des
Ringwulstes 28 aufgeweitet wird und durch seine Ela
stizität auf dem Stutzen 20 festliegt. Der Stutzen 24
bildet einen Schutzmantel des Schlauchstutzens 18.
Dieser Schutz wirkt einerseits während eines Trans
portes oder Einbaus der Ansaugeinrichtung 12 gegen
unbeabsichtigtes Abknicken beziehungsweise Abbrechen
des relativ kleindimensionierten Stutzens 20 und
andererseits während des Einsatzes der Ansaugeinrich
tung 12 als Schutz der Verbindungsstelle des Stutzens
20 mit dem Verbindungsschlauch. Über den Verbindungs
schlauch kann beispielsweise eine Tankentlüftung
eines Tanks des Kraftfahrzeuges oder das Absaugen
eines Blow-By-Gases eines Kurbelwellengehäuses einer
Brennkraftmaschine des Kraftfahrzeuges erfolgen.
Dieser wird in dem Sammelraum 14 der Verbrennungsluft
zugemischt und der weiteren Verbrennung zugeführt.
Im weiteren soll auf die Herstellung des Kunststoff
formteiles 10, insbesondere auf die Herstellung des
Schlauchstutzens 18 eingegangen werden. Allgemein ist
bekannt, durch entsprechende Formgebung einer hier
angedeuteten Werkzeugform 30 die Geometrie des Kunst
stofformteiles 10 zu erzielen. Die Werkzeugform 30
umfaßt einen Kern 32, der der Ausbildung der Durch
gangsöffnung 22 dient. Der Kern 32 ist separat zu der
Werkzeugform 30 ausgebildet und unabhängig von dieser
entformbar. Nach erfolgtem Gießen des Kunststofform
teiles 10 wird zunächst der Kern 32 in der Entfor
mungsrichtung 34 gezogen. Hierdurch wird die Durch
gangsöffnung 22 frei, so daß der Stutzen 20 als Hohl
zylinder ausgebildet ist. Anschließend erfolgt ein
Ziehen der Werkzeugformen 30 in die Entformungsrich
tung 36, wobei die Entformungsrichtung 34 und die
Entformungsrichtung 36 einen gleichen Richtungsvektor
aufweisen. Die Werkzeugform 30 bildet sämtliche ande
ren Merkmale des Kunststofformteiles 10 entsprechend
der Entformungsrichtung 36 aus. Dies betrifft für das
zu erläuternde Beispiel insbesondere auch die Ausbil
dung des Stutzens 24 und somit des Ringraumes 26.
Bei Entformung der Werkzeugform 30 in die Entfor
mungsrichtung 36 bildet der Ringwulst 28 einen im
wesentlichen senkrecht zur Entformungsrichtung 36
verlaufenden Hinterschnitt für den Bereich der Werk
zeugform 30, der den Ringraum 26 ausbildet. Dadurch,
daß vor Entformung der Werkzeugform 30 bereits der
Kern 32 entformt wurde, wird beim Ziehen der Werk
zeugform 30 der Stutzen 20 im Bereich des Ringwulstes
28 elastisch in dessen Durchgangsöffnung 22 hinein
verformt, so daß der sich ergebende Hinterschnitt
zwangsentformt werden kann, ohne daß es zu einer
Beschädigung des Stutzens 20, insbesondere des Ring
wulstes 28, kommt. Nach Entformung der Werkzeugform
30 gelangt der Stutzen 20 infolge seiner Elastizität
wieder in die gewollte Ausgangslage, daß heißt, es
kommt zur Ausbildung des in den Ringraum 26 hineinra
genden Ringwulstes 28.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines Kunststofformtei
les, wobei ein von einer Wandung entspringender, im
wesentlichen hohlzylindrischer Stutzen ausgebildet
wird, der wenigstens einen, im wesentlichen senkrecht
zu einer Entformungsrichtung einer Werkzeugform aus
gerichteten, Hinterschnitt aufweist, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Werkzeugform (30) einen ziehbaren
Kern (32) aufweist, der einen Hohlraum (22) des Stut
zens (20) bildet, dieser Kern (32) zunächst gezogen
wird, und anschließend die Werkzeugform (30) gezogen
wird, wobei der den Hinterschnitt tragende Stutzen
(20) während des Ziehens der Werkzeugform (30) zumin
dest bereichsweise elastisch in den Hohlraum (22)
verformt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Entformungsrichtungen (34, 36) des Kerns (32)
sowie der Werkzeugform (30) einen gleichen Richtungs
vektor aufweisen.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stutzen (20) ein
stückig mit einer Ansaugeinrichtung (12) gespritzt
wird, wobei der Hinterschnitt von einem Ringwulst
(28) gebildet wird, der der kraftschlüssigen Fixie
rung eines über den Stutzen (20) führbaren Schlauches
dient.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß um den Stutzen (20) ein
zweiter Stutzen (24) gespritzt wird, wobei der Hin
terschnitt in einen zwischen den Stutzen (20, 24)
ausgebildeten Ringraum (26) ragt.
5. Kunststofformteil, insbesondere einstückig mit
einer Ansaugeinrichtung ausgebildeter Schlauchansaug
stutzen, erhältlich durch ein Verfahren nach einem
der Ansprüche 1 bis 4.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997145332 DE19745332C1 (de) | 1997-10-14 | 1997-10-14 | Verfahren zur Herstellung eines Kunststofformteiles |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997145332 DE19745332C1 (de) | 1997-10-14 | 1997-10-14 | Verfahren zur Herstellung eines Kunststofformteiles |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19745332C1 true DE19745332C1 (de) | 1999-02-25 |
Family
ID=7845500
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997145332 Expired - Fee Related DE19745332C1 (de) | 1997-10-14 | 1997-10-14 | Verfahren zur Herstellung eines Kunststofformteiles |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19745332C1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005011474A1 (de) * | 2005-03-12 | 2006-09-14 | GM Global Technology Operations, Inc., Detroit | Verfahren zur Herstellung von Kunststoffformteilen mit Hinterschneidungen unter Verwendung eingelegter Füllstücke |
DE102007010835A1 (de) * | 2007-03-03 | 2008-09-04 | Fte Automotive Gmbh | Hydraulikzylinder, insbesondere Geberzylinder für eine hydraulische KFZ-Kupplungs- oder Bremsbetätigung, und Verfahren zur Herstellung eines Kolbens hierfür |
DE102018201600A1 (de) | 2018-02-02 | 2019-08-08 | Mahle International Gmbh | Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffformteils mittels Spritzguss |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH464499A (de) * | 1967-09-23 | 1968-10-31 | Katz Wolfgang | Spritzgusswerkzeug |
-
1997
- 1997-10-14 DE DE1997145332 patent/DE19745332C1/de not_active Expired - Fee Related
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DE102005011474B4 (de) * | 2005-03-12 | 2007-09-13 | GM Global Technology Operations, Inc., Detroit | Verfahren zur Herstellung von Kunststoffformteilen mit Hinterschneidungen unter Verwendung eingelegter Füllstücke |
DE102007010835A1 (de) * | 2007-03-03 | 2008-09-04 | Fte Automotive Gmbh | Hydraulikzylinder, insbesondere Geberzylinder für eine hydraulische KFZ-Kupplungs- oder Bremsbetätigung, und Verfahren zur Herstellung eines Kolbens hierfür |
DE102018201600A1 (de) | 2018-02-02 | 2019-08-08 | Mahle International Gmbh | Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffformteils mittels Spritzguss |
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