-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffformteils mittels Spritzguss, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft außerdem eine Fluidzufuhreinrichtung, eine Saugeinrichtung und eine Luftfiltereinrichtung mit einem durch ein solches Verfahren hergestellten Kunststoffformteil.
-
Bei der Herstellung eines Kunststoffformteils mittels Spritzguss wird der Werkstoff, aus dem das Kunststoffformteil hergestellt werden soll, verflüssigt bzw. plastifiziert und in eine Werkzeugform unter Druck eingespritzt. In der Werkzeugform geht der Werkstoff durch Abkühlung oder eine Vernetzungsreaktion wieder in den festen Zustand über. Nach dem Öffnen der Werkzeugform kann das Kunststoffformteil als Fertigteil entnommen werden. Der Hohlraum bzw. die Kavität der Werkzeugform bestimmt dabei die Form und die Oberflächenstruktur des fertigen Kunststoffformteils. Mittels Spritzguss lassen sich direkt verwendbare Kunststoffformteile in großer Stückzahl kostengünstig herstellen.
-
Aus der
DE 197 45 332 C1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffformteiles bekannt, bei dem ein von einer Wandung entspringender, im Wesentlichen hohlzylindrischer Stutzen ausgebildet wird, der wenigstens einen, im Wesentlichen senkrecht zu einer Entformungsrichtung einer Werkzeugform ausgerichteten, Hinterschnitt aufweist. Die Werkzeugform weist einen ziehbaren Dorn auf, der einen Hohlraum des Stutzens bildet. Zunächst wird der Dorn und anschließend die Werkzeugform gezogen, wobei der den Hinterschnitt tragende Stutzen während des Ziehens der Werkzeugform zumindestens bereichsweise elastisch in den Hohlraum verformt wird.
-
Ein Hinterschnitt an Kunststoffformteilen wird üblicherweise über ein „Auf-Zu-Werkzeug“ oder über eine mechanische Nacharbeit realisiert. Ist der Hinterschnitt nur gering ausgebildet, z.B. wenn der Hinterschnitt bei einem Kunststoffformteil mit einem Durchmesser von 6mm kleiner als 0,4mm ausgebildet ist, so kann der Hinterschnitt auch durch „Überreißen“ aus der Werkzeugform entfernt werden. Ist der Hinterschnitt größer als 0,4mm ausgebildet, besteht eine erhebliche Gefahr der Materialschädigung. Wird der Hinterschnitt durch „Überreißen“ aus der Werkzeugform entfernt, so ist es notwendig, dass das Material des Kunststoffformteils elastisch verformbar ist, wodurch es ermöglicht ist, das Kunststoffformteil aus einer einteiligen Werkzeugform zu entnehmen. Um die elastische Verformung zu unterstützen sind Entformungsschrägen für eine langsame Verformung vorgesehen. Ist das Kunststoffformteil ein Stutzen und dient der Hinterschnitt dazu, einen auf den Stutzen aufgesteckten Schlauch auf dem Stutzen zu halten, so haben diese Entformungsschrägen den Nachteil, dass sich ein auf den Stutzen aufgesteckter Schlauch zu leicht abziehen lässt.
-
Nachteilig bei der
DE 197 45 332 C1 ist, dass der als Ringwulst ausgebildete Hinterschnitt über große Radien verfügt, durch welche einem auf den Stutzen aufgesteckten Schlauch kein ausreichender Halt geboten wird, wodurch es keiner ausreichend großen Abzugskräfte bedarf, um den Schlauch von dem Stutzen zu lösen. Dementsprechend ist der Schlauch auf dem Stutzen nicht stabil gehalten.
-
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, für ein Verfahren der gattungsgemäßen Art eine verbesserte oder zumindest alternative Ausführungsform anzugeben, die insbesondere die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile überwindet.
-
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
-
Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, ein Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffformteils mittels Spritzguss, insbesondere zur Herstellung eines einen axial durchgehenden Hohlraum aufweisenden Stutzens, wobei der Hohlraum durch einen in einer axialen Entformungsrichtung ziehbaren Dorn gebildet wird und wobei am Stutzen ein Dichtbereich und ein am Dichtbereich ausgebildeter axialer Hinterschnitt ausgebildet werden, bereit zu stellen, bei dem außen an einem freien vorderen Ende des Stutzens eine in den Hinterschnitt übergehende Einführungsschräge, ein in dem an den Hinterschnitt anschließenden Bereich angeordneten Riffelbereich, ein an einem vom vorderen Ende entfernten hinteren Ende des Stutzens angeordneter Flansch und ein axial zwischen dem Flansch und dem Riffelbereich angeordneter axialer Anschlag ausgebildet werden. Erfindungsgemäß werden außen am Stutzen der Dichtbereich, der Riffelbereich, der eine höhere Rauigkeit aufweist als der Dichtbereich, der Hinterschnitt und die Einführungsschräge durch eine einteilige erste Werkzeugform und außen am Stutzen der Anschlag, der Flansch und der zwischen dem Anschlag und dem Flansch liegende Bereich durch eine mehrteilige zweite Werkzeugform gebildet. Die Einführungsschräge dient zum vereinfachten Aufstecken eines Schlauches auf den Stutzen. Da die erste Werkzeugform eine einteilige Werkzeugform ist, weisen der Dichtbereich, der Riffelbereich, der Hinterschnitt und die Einführungsschräge keinen Trenngrad auf. Dies ist vorteilhaft, da es dadurch ermöglicht ist, den Schlauch auf den Stutzen aufzustecken, ohne dass der Schlauch durch einen Trenngrad beschädigt wird. Der Dichtbereich ist der Bereich zwischen der Einführungsschräge und dem Riffelbereich, wobei der Dichtbereich zum Abdichten für den auf den Stutzen aufsteckbaren Schlauch dient. Es ist sinnvoll, wenn der Dichtbereich eine sehr geringe Rautiefe, vorzugsweise Rz8 bis Rz16, aufweist. Dementsprechend ist es denkbar, dass die erste Werkzeugform poliert ausgebildet ist, wodurch es möglich ist, den Dichtbereich mit einer sehr geringen Rautiefe auszubilden. Weist der Dichtbereich eine geringe Rautiefe auf, so ist dies vorteilhaft, da dadurch das Kunststoffformteil bzw. der Stutzen beim Entformungsvorgang durch die glatte Oberfläche des Dichtbereichs besser aus der ersten Werkzeugform herausgleiten kann. Dies ist ferner vorteilhaft, da der Schlauch beim Aufstecken auf den Stutzen ohne größeren Widerstand über den Dichtbereich gleiten kann, wodurch ein Aufstecken des Schlauches auf den Stutzen erleichtert wird.
-
Eine mögliche Ausführungsform schlägt vor, dass nach dem Spritzformen des Stutzens zunächst der Dorn in der axialen Entformungsrichtung aus dem Stutzen herausgezogen wird und anschließend die einteilige erste Werkzeugform in der axialen Entformungsrichtung von dem Stutzen abgezogen wird. Nach dem Ziehen des Dorns und der ersten Werkzeugform werden die Teile der mehrteiligen zweiten Werkzeugform in einer radialen Entformungsrichtung abgezogen.
-
Eine weitere mögliche Ausführungsform schlägt vor, dass der Hinterschnitt von einem Ringwulst gebildet wird, der der kraftschlüssigen Fixierung eines auf den Stutzen aufsteckbaren Schlauches dient, wobei der Hinterschnitt mit einer Höhe von dem Dichtbereich des Stutzens radial absteht. Dies ist vorteilhaft, da durch den Hinterschnitt die Abzugskräfte, die nötig sind um einen auf den Stutzen aufgesteckten Schlauch von dem Stutzen abzuziehen derart erhöht werden, dass ein unbeabsichtigtes Abrutschen des Schlauches von dem Stutzen erheblich erschwert wird. Je größer die Höhe ist, desto größer sind die Abzugskräfte, die erforderlich sind, um den Schlauch von dem Stutzen abzuziehen, desto besser ist der Schlauch auf dem Stutzen gesichert. Je kleiner die Höhe ist, desto geringer sind die Abzugskräfte, die erforderlich sind, um den Schlauch von dem Stutzen abzuziehen, desto schlechter ist der Schlauch auf dem Stutzen gesichert.
-
Bei einer alternativen Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass der Hinterschnitt derart ausgebildet wird, dass die Höhe größer als 8% eines Durchmessers ist, den der Stutzen im Bereich des Hinterschnitts aufweist. Vorzugsweise weist der Hinterschnitt eine Höhe auf, die größer ist als 10% des Durchmessers. Es ist denkbar, dass die Wandstärke zwischen der Innenbohrung und der Außenfläche ca. doppelt so groß ist wie die Höhe des Hinterschnitts. Dadurch wird die Gefahr einer Deformation des Stutzens reduziert.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Anschlag als eine den Stutzen im Bereich zwischen dem Flansch und dem Riffelbereich umlaufende Ringrippe oder Ringstufe ausgebildet wird. Es ist ebenso möglich, dass der Anschlag wenigstens zwei, im Bereich zwischen dem Flansch und dem Riffelbereich über den Umfang des Stutzens verteilte Anschlagelemente aufweist. Der Anschlag dient als axialer Endanschlag für einen auf den Stutzen aufsteckbaren Schlauch. Der Anschlag, der Stutzen und der Bereich zwischen dem Anschlag und dem Stutzen sind durch die zumindest zweiteilige zweite Werkzeugform hergestellt, wodurch die Ausbildung eines Trenngrades im Bereich zwischen dem Anschlag und dem Flansch unvermeidbar ist. Dient der Anschlag als axialer Endanschlag für den Schlauch, so ist dies vorteilhaft, da es dadurch ermöglicht ist, den Schlauch auf den Stutzen aufzustecken, ohne dass der Schlauch mit dem Bereich zwischen dem Anschlag und dem Flansch in Kontakt gerät, wodurch eine Beschädigung des Schlauches durch die in diesem Bereich vorhandenen Trenngrade vermieden wird. Der Anschlag dient ferner der Positionierung des auf den Stutzen aufgesteckten Schlauches.
-
Zweckmäßig kann vorgesehen sein, dass eine Außenkontur des Stutzens im Riffelbereich gewellt, dreieckig oder sägezahnförmig ausgebildet wird. Der Hinterschnitt dient dazu, ein unbeabsichtigtes Abrutschen des auf den Stutzens aufgesteckten Schlauches zu erschweren. Eine gewellte, dreieckig oder sägezahnförmig ausgebildete Außenkontur bietet dem Schlauch zusätzlichen Halt, wodurch ein unbeabsichtigtes Abrutschen eines auf den Stutzen aufgesteckten Schlauches weiter erschwert wird. Es ist denkbar, dass der auf den Stutzen aufgesteckte Schlauch mittels einer Schelle an den Stutzen angepresst wird, wobei es in diesem Fall vorteilhaft ist, wenn am Stutzen ein Riffelbereich mit einer gewellten, dreieckigen oder sägezahnförmigen Außenkontur ausgebildet ist und der Schlauch in diesem Bereich durch die Schelle an den Stutzen angepresst wird, da dies in einem besonders stabilen Sitz des Schlauches auf dem Stutzen resultiert.
-
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass der Hohlraum in einem das hintere Ende aufweisenden hinteren Längsabschnitt zylindrisch und in einem das vordere Ende aufweisenden vorderen Längsabschnitt konisch ausgebildet wird.
-
Es ist denkbar, dass sich der Innendurchmesser des konisch ausgebildeten Bereichs des Hohlraums, von einem Übergang, in dem der konische Bereich in den zylindrischen Bereich übergeht, bis zu dem Teilbereich des konisch geformten Bereichs, in dem außen am Stutzen der Hinterschnitt ausgebildet ist, erhöht. Der Innendurchmesser des Stutzens ist dementsprechend im Bereich des Hinterschnitts am größten. Durch den Schlauch und den Stutzen geleitete Fluide werden zuerst durch diesen Bereich geleitet und strömen anschließend von dem konisch ausgebildeten Bereich in den zylindrisch ausgebildeten Bereich des Stutzens. Ist der Hohlraum bereichsweise zylindrisch und bereichsweise konisch ausgebildet, so ist dies vorteilhaft, da der konisch geformte Bereich als eine Art Trichter dient, durch den die Zuleitung von Fluiden erleichtert wird.
-
Zweckmäßig kann ferner vorgesehen sein, dass die Einführungsschräge so ausgebildet wird, dass die Einführungsschräge einen Winkel zwischen 12° bis 20° zur Längsmittelachse des Stutzens aufweist. Vorzugsweise weist die Einführungsschräge einen Winkel von 15° zur Längsmittelachse des Stutzens auf. Die Einführungsschräge wird so ausgebildet, dass durch sie ein Aufstecken eines Schlauches auf den Stutzen erleichtert wird. Dies ist vorteilhaft, da durch die Einführungsschräge die Möglichkeit einer Beschädigung des Schlauches beim Aufstecken des Schlauches auf den Stutzen zumindest reduziert wird und es selbst für einen ungeübten Werker ohne großen Aufwand möglich ist, den Schlauch auf den Stutzen aufzustecken.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass zum Spritzen des Kunststoffformteils Polyamid 66 mit bis zu 35% Glasfaseranteil verwendet wird. Polyamide besitzen eine gute Chemikalienbeständigkeit und Verarbeitbarkeit und zeichnen sich durch eine hohe Festigkeit, Steifigkeit und Zähigkeit aus. Ist der Stutzen aus Polyamid 66 hergestellt, so ist dies vorteilhaft, da durch einen aus Polyamid 66 hergestellten Stutzen eine Vielzahl an chemischen Fluiden gleitet werden können, ohne dass der Stutzen durch die Chemikalien beschädigt wird. Im Vergleich zu Polyamid 66 ohne Glasfaseranteil, weist Polyamid 66 mit bis zu 35% Glasfaseranteil eine verbesserte Zug-/Druckfestigkeit und eine verbesserte Steifigkeit auf. Dies ist vorteilhaft, da ein aus Polyamid 66 mit einem Glasfaseranteil von bis zu 35% gespritzter Stutzen dadurch in der Lage ist, höheren Belastungen standzuhalten, ohne dass sich der Stutzen unter Belastung verformt. Durch den Glasfaseranteil weist der Stutzen eine sehr gute Wärmebeständigkeit auf. Dies ist vorteilhaft, da es dadurch ermöglicht ist, Fluide mit einer hohen Temperatur durch den Stutzen zu leiten, ohne dass dies in einer thermisch bedingten Verformung des Stutzens resultiert.
-
Ein Kunststoffformteil, insbesondere ein Stutzen, hergestellt durch ein Verfahren der vorstehend beschriebenen Art, dient zum Aufstecken eines der Fluidzufuhr dienenden Schlauchs, und kommt vorzugsweise an einer Saugeinrichtung zum Absaugen von Blow-by-Gasen aus einem Kurbelgehäuse einer Brennkraftmaschine oder an einer Luftfiltereinrichtung für eine Frischluftanlage oder für eine Klimaanlage zum Einsatz, wobei der Dichtbereich, der Riffelbereich, der Hinterschnitt und die Einführungsschräge außen am Stutzen unbearbeitet sind und keinen axialen Entformungsgrad aufweisen. Der Stutzen kann am Einrichtungsgehäuse der Saugeinrichtung oder am Filtergehäuse der Luftfiltereinrichtung ausgebildet, also integral daran ausgeformt sein. Es ist auch denkbar, dass der Stutzen ein separates Bauteil ist und an das Einrichtungsgehäuse oder an das Filtergehäuse montiert wird.
-
Eine Fluidzufuhreinrichtung weist einen durch ein Verfahren der vorstehend beschriebenen Art hergestellten Stutzen und einen zur Durchleitung von Fluiden ausgebildeten Schlauch auf, wobei der Schlauch auf den Stutzen aufgesteckt ist und im Riffelbereich des Stutzens über dem Schlauch eine Schelle angeordnet ist, derart, dass durch die Schelle der Schlauch am Riffelbereich an den Stutzen angepresst ist. Es ist vorteilhaft, wenn die Außenkontur des Stutzens im Riffelbereich gewellt, dreieckig oder sägezahnförmig ausgebildet ist, da dadurch eine besonders stabile Sicherung des Schlauches auf dem Stutzen ermöglicht ist. Der hier vorgestellte Stutzen kann beispielsweise bei einer Saugeinrichtung, bei einer Luftfiltereinrichtung oder bei einer Kühleinrichtung zum Einsatz kommen. Allgemein kann der Stutzen zur Durchleitung von flüssigen oder gasförmigen Fluiden verwendet werden, wie z.B. für Luft, Öl, Kraftstoff, Kühlmittel, Kältemittel, Blow-By-Gas, Abgas, Bremsflüssigkeit, Scheiben-Waschwasser oder Harnstoff. Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
-
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
-
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
-
Es zeigen, jeweils schematisch
- 1 eine stark vereinfachte Spritzgusseinrichtung bei der Herstellung eines erfindungsgemäßen Kunststoffformteils,
- 2 eine Schnittdarstellung einer Fluidzufuhreinrichtung, bei der ein Schlauch auf einen erfindungsgemäßen Stutzen aufgesteckt ist,
- 3 eine Seitenansicht auf den Dichtbereich des erfindungsgemäßen Stutzens,
- 4 eine dreidimensionale Darstellung des erfindungsgemäßen Stutzens, mit zwei als Anschlag dienenden Ringrippen.
-
Entsprechend der 1 weist eine Spritzgusseinrichtung 1 zur Herstellung eines Kunststoffformteils 2, insbesondere zur Herstellung eines einen axial durchgehenden Hohlraum 3 aufweisenden Stutzens 4, eine erste Werkzeugform 5, eine zweite Werkzeugform 6 und einen Dorn 7 auf. Dabei ist der Dorn 7 und die erste Werkzeugform 5 in einer axialen Entformungsrichtung 8 und die zweite Werkzeugform 6 in einer radialen Entformungsrichtung 9 ziehbar, wobei der Hohlraum 3 durch den Dorn 7 gebildet ist. Der Stutzen 4 weist außen einen Dichtbereich 10 und einen am Dichtbereich 10 ausgebildeten axialen Hinterschnitt 11 auf. Ferner ist außen an einem freien vorderen Ende 12 des Stutzens 4 eine in den Hinterschnitt 11 übergehende Einführungsschräge 13 und an einem vom vorderen Ende 12 entfernten hinteren Ende 14 des Stutzens 4 ein Flansch 15 ausgebildet. Ein an einem an den Hinterschnitt 11 anschließenden Bereich ausgebildeter Riffelbereich 16 weist eine größere Rauigkeit auf als der Dichtbereich 10. Axial zwischen dem Flansch 15 und dem Riffelbereich 16 ist ein axialer Anschlag 17 ausgebildet. Der außen am Stutzen 4 gebildete Dichtbereich 10, der Riffelbereich 16, der Hinterschnitt 11 und die Einführungsschräge 13 weisen keinen Entformungsgrad auf und sind durch die einteilige erste Werkzeugform 5 gebildet. Der außen am Stutzen 4 gebildete Anschlag 17, der Flansch 15 und der zwischen dem Anschlag 17 und dem Flansch 15 liegende Bereich sind durch die mehrteilige zweite Werkzeugform 6 gebildet.
-
Nach dem Spritzformen des Stutzens 4 wird zunächst der Dorn 7 in der axialen Entformungsrichtung 8 aus dem Stutzen 4 herausgezogen und anschließend wird die einteilige erste Werkzeugform 5 in der axialen Entformungsrichtung 8 von dem Stutzen 4 abgezogen. Nach dem Ziehen des Dorns 7 und der ersten Werkzeugform 5 werden die Teile 6a und 6b der mehrteiligen zweiten Werkzeugform 6 in der radialen Entformungsrichtung 9 abgezogen.
-
Wie in den 1 bis 4 illustriert, ist der Hinterschnitt 11 von einem Ringwulst 18 gebildet, der der kraftschlüssigen Fixierung eines auf den Stutzen 4 aufsteckbaren Schlauches 19 dient (vgl. 2). Es ist auch denkbar, dass der Hinterschnitt 11 eine andere geometrische Formgebung aufweist. Der Hinterschnitt 11 steht mit einer Höhe 20 von dem Dichtbereich 10 des Stutzens 4 radial ab, wobei die Höhe 20 > 8% eines Durchmessers 21 ist, den der Stutzen 4 im Bereich des Hinterschnitts 11 aufweist (vgl. 3). Es ist ebenso denkbar, dass der Hinterschnitt 11 eine Höhe 20 > 10% des Durchmessers 21 aufweist.
-
Entsprechend der 4 ist der Anschlag 17 als eine den Stutzen 4 im Bereich zwischen dem Flansch 15 und dem Riffelbereich 16 umlaufende Ringrippe 22 ausgebildet, wobei in 4 zwei Ringrippen 22 an dem Stutzen 4 ausgebildet sind. Es ist ebenso denkbar, dass der Stutzen 4 nur eine Ringrippe 22 oder mehr als zwei Ringrippen 22 aufweist. Es ist weiterhin denkbar, dass der Anschlag 17 als eine den Stutzen 4 im Bereich zwischen dem Flansch 15 und dem Riffelbereich 16 umlaufende Ringstufe 23 ausgebildet ist (vgl. 2). In 4 ist schematisch ein Anschlagelement 24 dargestellt, wobei es denkbar ist, dass mehrere Anschlagelemente 24 über den Umfang des Stutzens 4 verteilt und in Umfangsrichtung voneinander beabstandet am Stutzen 4 ausgebildet sind und als Anschlag 17 dienen. Unabhängig von der Ausführungsform des Anschlags 17, dient der Anschlag 17 als ein axialer Endanschlag für den auf den Stutzen 4 aufgesteckten Schlauch 19. Es ist möglich, dass der Stutzen 4 im Riffelbereich 16 eine gewellt, dreieckig oder sägezahnförmig ausgebildete Außenkontur 25 aufweist.
-
Wie in 2 illustriert, ist der Hohlraum 3 in einem das hintere Ende 14 aufweisenden hinteren Längsabschnitt 31 bereichsweise zylindrisch und in einem das vordere Ende 12 aufweisenden vorderen Längsabschnitt 32 bereichsweise konisch ausgebildet.
-
Entsprechend der 2 und 3 ist die Einführungsschräge 13 so ausgebildet, dass durch sie ein vereinfachtes Aufstecken des Schlauches 19 auf den Stutzen 4 ermöglicht wird. Dabei ist die Einführungsschräge 13 so ausgebildet, dass die Einführungsschräge 13 einen Winkel zwischen 12° und 20° zur Längsmittelachse 26 des Stutzens 4 aufweist (vgl. 3).
-
Das Kunststoffformteil 2 bzw. der Stutzen 4 kann aus Polyamid 66 mit einem Glasfaseranteil von bis zu 35% durch ein Verfahren der vorstehend beschriebenen Art hergestellt sein, wobei der Dichtbereich 10, der Riffelbereich 16, der Hinterschnitt 11 und die Einführungsschräge 13 außen am Stutzen 4 unbearbeitet sind und keinen Entformungsgrad aufweisen, da die erste Werkzeugform 5, durch die der Dichtbereich 10, der Riffelbereich 16, der Hinterschnitt 11 und die Einführungsschräge 13 gebildet sind, eine einteilige Werkzeugform ist. Es verlässt den Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht, wenn zum Herstellen des Stutzens 4 ein anderer Werkstoff mit/oder ohne Glasfaseranteil verwendet wird.
-
Wie in 2 illustriert, weist eine Fluidzufuhreinrichtung 27 einen durch ein Verfahren der vorstehend beschriebenen Art hergestellten Stutzen 4 und einen zur Durchleitung von Fluiden ausgebildeten Schlauch 19 auf, wobei der Schlauch 19 auf den Stutzen 4 aufgesteckt ist. Dabei ist im Riffelbereich 16 des Stutzens 4 über dem Schlauch 19 eine Schelle 28 angeordnet, derart, dass durch die Schelle 28 der Schlauch 19 am Riffelbereich 16 an den Stutzen 4 angepresst ist.
-
Der hier vorgestellte Stutzen 4 kann z.B. bei einer hier nicht gezeigten Saugeinrichtung 29 oder bei einer hier ebenso nicht gezeigten Luftfiltereinrichtung 30 zum Einsatz kommen. Der Stutzen 4 kann am Einrichtungsgehäuse der Saugeinrichtung 29 oder am Filtergehäuse der Luftfiltereinrichtung 30 ausgebildet sein. Es ist auch denkbar, dass der Stutzen 4 ein separates Bauteil ist und an das Einrichtungsgehäuse oder an das Filtergehäuse montiert wird. Dabei kann ein der Fluidzufuhr dienender Schlauch 19 auf den Stutzen 4 aufgesteckt werden oder eine Fluidzufuhreinrichtung 27 (vgl. 2) der vorstehend beschriebenen Art an dem Einrichtungsgehäuse oder an dem Filtergehäuse angeordnet sein.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 19745332 C1 [0003, 0005]