DE19744943B4 - Verfahren zur Herstellung von Flüssigkristall-Polymer-Dispersionsschichten - Google Patents
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Abstract
Verfahren zur Herstellung von Flüssigkristall-Polymer-Dispersionsschichten, die aus Mischungen von 35 bis 70 Masse-% Flüssigkristallsubstanzen, 2 bis 25 Masse-% feindispersen Füllstoffen und 25 bis 60 Masse-% UV-lichtvernetzenden Stoffen bestehen, bei denen sich die Flüssigkristall-Polymer-Schicht jeweils in einer Sandwichanordnung zwischen zwei Glasscheiben oder Polymerfolien, deren innere Oberflächen mit einer transparenten, elektrisch leitenden Schicht versehen sind und die einen Abstand von 10 um bis 100 um voneinander haben, befinden, dadurch gekennzeichnet, dass die Dispersionsschichten zwischen die Glasscheiben oder Polymerfolien eingeschlossen und anschließend im temperierten Wasserbad bei Temperaturen zwischen 3 °C und 35 °C durch Belichtung mit UV-Strahlung einem photochemischen Prozess unterworfen werden.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur wirtschaftlichen Herstellung von Flüssigkristall-Polymer-Dispersionsschichten aus Flüssigkristallen, feindispersen Füllstoffen, polymerisierbaren Komponenten und ggfs. Farbstoffen mit verbesserten Eigenschaften. Mit den erfindungsgemäß hergestellten Dispersionsschichten sollen sowohl die Intensität als auch die Farbe durchgehenden und reflektierenden Lichts in display- oder kommunikationstechnischen Vorrichtungen elektrisch gesteuert werden.
- Die optischen und dielektrischen Eigenschaften von Flüssigkristallen sind richtungsabhängig. Dadurch besteht die Möglichkeit, die Intensität und die Farbe von Licht mit Hilfe einer dünnen, orientierten Schicht aus flüssigkristallinen Stoffen durch Anlegen eines elektrischen Feldes zu steuern. Insbesondere kann die Flüssigkristallschicht in Verbindung mit bestimmten Dispersionspartnern und weiteren Zusätzen als Dispersion so hergestellt werden, daß in Abwesenheit eines elektrischen Feldes auffallendes oder durchgehendes Licht stark gestreut und absorbiert wird. Im eingeschalteten elektrischen Feld dagegen wird die Dispersionsschicht lichtdurchlässig.
- Eine Möglichkeit zur Herstellung solcher Schichten besteht darin, anorganische Stoffe in Flüssigkristallmischungen zu dispergieren.
- Es ist bekannt, elektrooptische Anzeigen und Speicher aus nematischen Flüssigkristallmischungen, denen pyrogene Kieselsäure zugesetzt wurde, herzustellen. (R. Eidenschink et al., Electronics Letters, Vol. 20 (13), 1195 (1991)). Bekannt ist ferner, nematischen, cholesterinischen oder smektischen Flüssigkristallsubstanzen kleine Glaskügelchen als Dispersionspartner zuzumischen (
GB 1 442 360 - Ferner wurde vorgeschlagen, einer Mischung aus Flüssigkristallen und polymerisierbaren Harzen hochpolymere Stoffe, z. B. Polyethylen, Polyethylenterephthalat oder Tonerde zur Verstärkung der Lichtstreuung zuzusetzen (
JP 5-107 524 - Für die praktische Anwendung dieses elektrooptischen Effektes, z.B. für die Herstellung von biegsamen Displays, ist es zweckmäßig, die Flüssigkristallmischungen als kleine Tröpfchen in eine Polymermatrix einzubetten (H. G. Craighead et al., Applied Physics Letters, Vol. 40(1), 22 (1982)). Diese polymerdispergierten Flüssigkristalle (PDLC) können auch Farbstoffe enthalten, wodurch die Lichtabsorption im lichtstreuenden Zustand erhöht werden soll (WO 83/01 016).
- Der Vorteil dieses Effektes im Vergleich zu anderen bekannten Lichtsteuerungsverfahren mit Flüssigkristallen besteht darin, daß auf Polarisationsfilter, die eine unerwünschte Lichtabsorption bedingen, auf die technologisch aufwendige Orientierung der die Flüssigkristallschicht einschließenden, elektrisch leitenden Glasoberflächen sowie auf eine sehr genaue Einhaltung bestimmter Schichtdicken verzichtet werden kann. Ferner können die Glasscheiben durch leichtere, biegsame und transparente Polymerfolien ersetzt werden.
- Die Stärke des Effektes hängt von der optischen Doppelbrechung und der dielektrischen Anisotropie der Flüssigkristallsubstanz, von der Brechzahl der Dispersionspartner, von der Lichtabsorption und vom Dichroismus der eventuell zugesetzten Farbstoffe und vor allem vom Herstellungsverfahren ab.
- Entsprechende Dispersionsschichten können entweder aus einer Emulsion der Flüssigkristalle und der Zusätze in einer wäßrigen Lösung, die den Dispersionspartner enthält, oder durch Phasenseparation eines homogenen Mischsystems aller Einsatzstoffe erzeugt werden. Die Phasenseparation wird durch Lösungsmittelverdampfung, durch Kühlung oder photochemisch ausgelöst. Dazu wurde bereits eine Reihe von Verfahren in den Patenten
EP 0 205 261 ,US 4 688 900 , WP 89/09 807 undUS 4 938 568 beschrieben. - In Bezug auf die technische Herstellung von Dispersionsfilmen für farbige elektrooptische Lichtsteuerungs- und Anzeigevorrichtungen, z. B. Displays, sind diese Verfahren allerdings mit verschiedenen Nachteilen verbunden. Die aus Emulsionen oder Lösungen durch Lösungsmittelverdampfung erhaltenen Filme müssen anschließend in einem zusätzlichen Fertigungsschritt elektrisch so kontaktiert werden, daß die optischen Eigenschaften des eingeschlossenen Films möglichst nicht verändert werden. Dispersionsschichten, die durch Kühlung einer flüssigkristallhaltigen Polymerschmelze entstehen, weisen wegen ungenügender Phasentrennung häufig zu geringe elektrooptische Kontraste auf.
- Das technisch vorteilhaftere photochemische Verfahren wurde bisher zur Erzeugung farbiger Dispersionsfilme, die einen befriedigenden elektrooptischen Farb- und Intensitätskontrast aufweisen, wegen der im UV-Licht möglichen Zerstörung der verwendeten Einsatzstoffe sowie der unbefriedigenden Reproduzierbarkeit der Filmeigenschaften als nicht geeignet angesehen (L. Bouteiller et al., Liquid Crystals, Vol. 21(2), 167(1996)).
- Um die Reproduzierbarkeit der photochemischen Herstellung farbiger Dispersionsfilme zu verbessern, wurde vorgeschlagen, die Polymerisation mit UV-Licht erst nach Einsetzen einer durch Luftkühlung erreichten Phasentrennung in der Ausgangsmischung vorzunehmen (
JP 07110464 A JP 5-224180 - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Lichtsteuerungs- und Informationsanzeigesysteme, insbesondere elektrooptische Displays mit erweiterten Einsatzmöglichkeiten infolge verbesserter Eigenschaften hinsichtlich Farbe, Kontrast sowie Stabilität des elektrooptischen Verhaltens der Flüssigkristall-Polymer-Dispersionsschichten zu entwickeln und diese wirtschaftlich herzustellen.
- Es wurde überraschenderweise gefunden, daß diese Anforderungen bei Flüssigkristall-Polymer-Dispersionsschichten erfüllt werden, bei denen sich die Flüssigkristall-Polymer-Dispersionsschichten in einer Sandwichanordnung jeweils zwischen zwei Glasscheiben oder Polymerfolien, deren innere Oberfläche mit einer transparenten, elektrisch leitenden Schicht versehen sind und die einen Abstand von 10 μm bis 100 μm voneinander haben, befinden, wobei die Flüssigkristall-Polymer-Dispersionsschichten aus Mischungen von 35 bis 70 Masse Flüssigkristallsubstanzen, 2 bis 25 Masse-% feindispersen Füllstoffen, 25 bis 60 Masse-% UV-lichtvernetzten Stoffen und gegebenenfalls 0,05 bis 1 Masse-% Farbstoffen bestehen.
- Erfindungsgemäß werden diese Flüssigkristall-Polymer-Dispersionsschichten so hergestellt, dass die Dispersionsschichten zwischen die Glasscheiben oder Polymerfolien eingeschlossen und anschließend im temperierten Wasserbad bei Temperaturen zwischen 3 °C und 35 °C durch Belichtung mit UV-Strahlung einem photochemischen Prozess unterworfen werden.
- Insbesondere werden feindisperse Füllstoffe aus Kieselsäure, aus Glaspulver oder aus Kunststoffpulver, vorzugsweise Poly(vinylalkohol-co-ethylen)-Pulver verwendet.
- Besonders geeignet sind Flüssigkristall-Polymer-Dispersionsschichten, bei denen der feindisperse Füllstoff aus Quarzmehl bzw. amorpher polymerer Kieselsäure besteht.
- Gut geeignet ist auch ein Gemisch verschiedener feindisperser Füllstoffe.
- Das Korngrößenspektrum der Füllstoffe liegt zwischen 0 μm und 20 μm, vorzugsweise zwischen 5 μm und 15 μm.
- Eine Variante der Mischung der Flüssigkristall-Polymer-Dispersionsschichten besteht darin, dass den Mischungen aus 35 bis 70 Masse-% Flüssigkristallsubstanzen, 2 bis 25 Masse-% feindispersen Füllstoffen und 25 bis 60 Masse-% UV-lichtvernetzenden Stoffen zusätzlich 0,05 bis 1,0 Masse-% Farbstoffen zugesetzt werden.
- Als Farbstoffe sollten einzelne oder mehrere dichroitische Farbstoffe eingesetzt werden.
- Vorzugsweise werden auch solche Farbstoffe verwendet, die im sichtbaren Spektralbereich sowohl einen positiven als auch einen negativen Dichroismus aufweisen. Bekannte Beispiele dafür sind der Metallkomplexfarbstoff Solvent Black 29 oder 1,1'-Bis(benzylidenamino)-4,4'-bis(4-heptylphenyl)-trans-2,2'azoimidazol.
- Besonders geeignet ist die Zumischung von Farbstoffen, die im sichtbaren Spektralbereich Fluoreszenzbanden aufweisen, beispielsweise der Cumarinfarbstoff Solvent Yellow 160:1 oder der Fluoreszenzfarbstoff Solvent Green 5.
- Wenn dem Einsatzgemisch feindisperse Füllstoffe aus Kieselsäure, Glasmehl, speziell Quarzmehl oder amorphe Kieselsäure, oder Kunststoff-Pulver zugesetzt werden, lassen sich die Farbkontraste zwischen elektrisch angesteuerten und nicht angesteuerten Schichten erhöhen, und die Kontrast-Spannungs-Kennlinien können nach geringeren Betriebsspannungen verändert werden.
- Diese Füllstoffe wirken als mechanisch verstärkendes und in der feldfreien Schicht zugleich als lichtstreuendes Medium, während sie sich in der elektrisch beschalteten Schicht optisch indifferent verhalten. Im Gegensatz zur vernetzten Polymermatrix können sie Farbstoffe nicht auflösen, was zu einer Vergrößerung der elektrisch umschaltbaren Farbanteile in der Schicht führt. Ferner wird durch die Füllstoffe die Gefahr von elektrischen Kurzschlüssen vor und während der UV-Vernetzung ver ringert, wenn die Dispersionsschicht in Gegenwart eines elektrischen Feldes hergestellt werden soll.
- Die Vernetzung der lichtvernetzenden Stoffe wird in Wasserbädern vorgenommen, um eine Erwärmung der Schicht während der UV-Belichtung infolge freiwerdender Reaktionswärme bzw. durch Lichtabsorption zu unterdrücken.
- Die Mischung, die aus Flüssigkristallsubstanzen, feindispersen Füllstoffen, UV-lichtvernetzbaren Komponenten und Farbstoffen besteht, wird zwischen Glasscheiben oder Polymerfolien, die mit einem elektrisch leitenden, transparenten Belag – beispielsweise aus Indium-Zinn-Oxid – versehen und durch Spacer auf Abstände zwischen 10 μm und 100 μm eingestellt sind, durch Kapillarwirkung eingefüllt.
- Die Vernetzungsapparatur mit dem Wasserbad ist in
1 dargestellt. Darin bedeuten: -
- 1
- UV-Licht
- 2
- Glastrog
- 3
- Wasserbad
- 4
- Glasplatten bzw. Polymerfolien
- 5
- Dispersionsschicht
- 6
- temperiertes Wasser
- 7
- Metallgefäß
- 8
- Bohrung
- 9
- Photodetektor
- Die Wasserbäder stehen auf flachen Metallgefäßen, in deren Mitte sich durchgehende Öffnungen befinden und durch die temperiertes Wasser geleitet wird. Die Bohrung im Metallgefäß ermöglicht es, den Fortgang des Vernetzungsprozesses mit einem darunter angeordnetem Photodetektor optisch zu verfolgen Die karussellartige Anordnung mehrerer Vernetzungsvorrichtungen gemäß
1 ermöglicht die kontinuierliche Herstellung von Dispersionsschichten, wobei die Rotation der Karussellanordnung mit Hilfe der Photodetektor-Ausgangssignale gesteuert werden kann. - Die erste Stufe der Vernetzung besteht in einer kurzzeitigen, vorzugsweise 10 s bis 60 s langen, Bestrahlung jeder Seite zur Vorvernetzung der eingeschlossenen Mischung mit einer Intensität des UV-Lichts zwischen 20 mW/cm2 und 100 mW/cm2. In einer zweiten Stufe, vorzugsweise 2 min bis 10 min lang, erfolgt eine beidseitige Nachvernetzung bei einer UV-Intensität zwischen 1 mW/cm2 und 10 mW/cm2. Um ein Ausbleichen der den Einsatzmischungen zugesetzten Farbstoffe zu verhindern, sollten die nicht zur Vernetzung notwendigen kurzwelligen Anteile des UV-Lichtes mit Hilfe von Langpaßfiltern entfernt werden.
- Während einer etappenweise vorzunehmenden Lichtvernetzung ist auf die Einhaltung isothermer Bedingungen in der zu vernetzenden Schicht zu achten, um einen Dispersionsfilm mit durchgehender Mikrodispersität und gleichmäßiger Verteilung der Füllstoffe zu erhalten.
- Vorzugsweise wird die Belichtung mit UV-Strahlen bei ca. 10 °C vorgenommen.
- Die so hergestellten Schichten weisen im elektrischen Wechselfeld hinsichtlich ihres Streu- und Absorptionsvermögens für durchfallendes oder reflektiertes Licht einen verbesserten optischen Kontrast auf. Diese Verbesserung sowie die technologischen Vorteile der photochemischen Herstellung farbiger Schichten aus gefüllten polymerdispergierten Flüssigkristallen (FPDLC) ermöglichen eine Erweiterung ihrer Einsatzmöglichkeiten für Lichtsteuerungs- und Informationsanzeigesysteme.
- Die Erfindung wird an nachfolgenden Beispielen näher erläutert, ohne darauf beschränkt zu sein.
- Ausführungsbeispiel 1
- Gefüllte polymerdispergierte Flüssigkristall(FPDLC)-Schichten werden mit Hilfe der in
1 dargestellten Vorrichtung unter Verwendung der speziell entwickelten nematischen Flüssigkristallmischung L-101, eines Quarzfeinstmehls mit einem Korngrößenspektrum zwischen 0 μm und 10 μm als Füllstoff, eines transparenten, UV-lichthärtenden Klebstoffes, der vernetzbare Allylether und Benzophenon als Photoinitiator enthält (z.B. NOA 65 der Norland Products Inc.) sowie von Farbstoffen hergestellt. L-101 besteht aus
39,2 Masse-% 4'-n-Pentyl-4-cyanbiphenyl,
24,7 Masse-% 4'-n-Heptyl-4-cyanbiphenyl,
13,3 Masse-% 4'-n-Octyl-4-cyanbiphenyl,
9,1 Masse-% 4'-n-Pentyl-4-cyanterphenyl,
8,6 Masse-% 4-n-Butylbenzoesäure-(4-cyanphenyl)ester,
1,7 Masse-% 4-n-Pentylbenzoesäure-(4-cyanphenyl)ester,
3,4 Masse-% 4-n-Heptylbenzoesäure-(4-cyanphenyl)ester. - Unter Lichtabschluß werden
49,72 Masse-% Flüssigkristallmischung L-101,
40,00 Masse-% UV-lichthärtender Klebstoff,
10,00 Masse-% Quarzfeinstmehl,
0,14 Masse-% eines blauen Anthrachinonfarbstoffes (Absorptionsmaximum 460 nm),
0,14 Masse-% des gelben Cumarinfarbstoffes Solvent Yellow 160:1
gemischt und in eine Sandwich-Anordnung zweier Glasscheiben, die jeweils mit einer transparenten, elektrisch leitenden Schicht versehen sind und die mittels Spacer einen Abstand von 40 μm zueinander haben, durch Kapillarwirkung eingefüllt. Anschließend wird die photochemische Vernetzung unter Verwendung eines UV-Strahlers mit vorgesetztem Langpaßfilter mit der in1 dargestellten Anordnung vorgenommen. Bei einer Badtemperatur von 25 °C werden Intensität und Dauer der UV-Belichtung wie folgt eingestellt: - Die erzeugte FPDLC-Schicht ist grün-opak und kann durch Anlegen einer 50 Hz-Wechselspannung von 45 V nach farblos-transparent umgeschaltet werden.
2 zeigt, daß im Vergleich zu einer analogen Schicht, die kein Quarzfeinstmehl enthält (Kurve b), die Schaltspannungen nach kleineren Werten verschoben sind (Kurve a). Das Umschalten kann beliebig oft und ohne erkennbare zeitliche Veränderungen wiederholt werden. Die Schicht kann sowohl im Reflexions- als auch im Transmissionsmodus zur farbigen Darstellung beliebig strukturierter Informationen verwendet werden. - Ausführungsbeispiel 2
- Ein Ausführungsbeispiel beschreibt die Herstellung einer FPDLC-Schicht (Ausführungsbeispiel 1) unter Verwendung einer Ausgangsmischung, die
49,58 Masse-% Flüssigkristallmischung L-101,
41,90 Masse-% UV-lichthärtenden Klebstoff,
8,10 Masse-% amorphe, polymere Kieselsäure mit ca. 10 μm mittlerer Korngröße,
0,42 Masse-% des roten Farbstoffs 6-Methoxy-2-[(4-N-ethyl-N-2-hydroxyethylamino)phenylazo]-benzothiazol enthält. Der rote Farbstoff besitzt einen positiven Dichroismus. Der erste Schritt der Vernetzung erfolgt mit einer UV-Lichtintensität von 30 mW/cm2 bei 10 °C und einer Gesamtdauer von 60 s für jeweils beide Schichtseiten. Im zweiten Schritt wird bei 1 mW/cm2, 10 °C und einer Belichtungsdauer von 120 s je Schichtseite nachvernetzt. - Die erhaltene FPDLC-Schicht läßt sich mit einer Wechselspannung von 50 V (50 Hz) zwischen rot-opak und nahezu farblos-transparent umschalten. Die Schicht kann sowohl im Reflexions- als auch im Transmissionsmodus zur Lichtsteuerung eingesetzt werden.
- Ausführungsbeispiel 3
- Ein Ausführungsbeispiel beschreibt eine FPDLC-Schicht (Ausführungsbeispiel 1), für deren Herstellung folgende Ausgangsmischung eingesetzt wird:
49,62 Masse-% Flüssigkristallmischung L-101,
42,00 Masse-% UV-lichthärtender Klebstoff,
8,00 Masse-% Glasmehl mit ca. 15 μm mittlerer Korngröße,
0,38 Masse-% des Metallkomplexfarbstoffes Solvent Black 29. - Der Farbstoff weist im blauen Licht einen negativen und im gelben Licht einen positiven Dichroismus auf. Die Vernetzung wird mit einer UV-Lichtintensität von je 60 mW/cm2 bei 10 °C sowie 60 s Dauer bzw. von 1 mW/cm2, 10 °C und je 3 min Dauer vorgenommen.
- Sie liefert eine blau-graue, undurchsichtige FPDLC-Schicht, die mit einer 500 Hz-Wechselspannung von 50 V nach farblos-transparent umgeschaltet werden kann. Im elektrischen Feld bewirkt der negative Dichroismus im blauen Licht eine optische Aufhellung der Schicht.
- Ausführungsbeispiel 4
- Ein Ausführungsbeispiel beschreibt eine gemäß Ausführungsbeispiel 1 hergestellte FPDLC-Schicht folgender Zusammensetzung:
49,52 Masse-% Flüssigkristallmischung L-101,
38,00 Masse-% UV-lichthärtender Klebstoff,
12,00 Masse-% Quarzfeinstmehl,
0,48 Masse-% des gelben Cumarinfarbstoffes Solvent Yellow 160:1. - Der verwendete Fluoreszenzfarbstoff weist im sichtbaren Spektralbereich einen positiven Dichroismus auf. Die Vernetzung erfolgt mit einer UV-Lichtintensität von 40 mW/cm2 bei 10 °C und je 60 s Dauer bzw. bei 1 mW/cm2, 10 °C und je 3 min Dauer.
- Sie liefert eine intensiv gelb-fluoreszierende Schicht, die mit einer 50 Hz-Wechselspannung von 50 V nach nahezu farblos-transparent umgeschaltet werden kann.
Claims (9)
- Verfahren zur Herstellung von Flüssigkristall-Polymer-Dispersionsschichten, die aus Mischungen von 35 bis 70 Masse-% Flüssigkristallsubstanzen, 2 bis 25 Masse-% feindispersen Füllstoffen und 25 bis 60 Masse-% UV-lichtvernetzenden Stoffen bestehen, bei denen sich die Flüssigkristall-Polymer-Schicht jeweils in einer Sandwichanordnung zwischen zwei Glasscheiben oder Polymerfolien, deren innere Oberflächen mit einer transparenten, elektrisch leitenden Schicht versehen sind und die einen Abstand von 10 um bis 100 um voneinander haben, befinden, dadurch gekennzeichnet, dass die Dispersionsschichten zwischen die Glasscheiben oder Polymerfolien eingeschlossen und anschließend im temperierten Wasserbad bei Temperaturen zwischen 3 °C und 35 °C durch Belichtung mit UV-Strahlung einem photochemischen Prozess unterworfen werden.
- Verfahren zur Herstellung von Flüssigkristall-Polymer-Dispersionsschichten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der feindisperse Füllstoff aus amorpher polymerer Kieselsäure, aus Quarzmehl, aus Glaspulver oder aus Kunststoffpulver, vorzugsweise Poly(vinylalkohol-co-ethylen)-Pulver, besteht.
- Verfahren zur Herstellung von Flüssigkristall-Polymer-Dispersionsschichten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gemisch verschiedener feindisperser Füllstoffe verwendet wird.
- Verfahren zur Herstellung von Flüssigkristall-Polymer-Dispersionsschichten nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der photochemische Prozess in mehreren aufeinanderfolgenden Schritten vorgenommen wird, wobei zuerst jede Schichtseite während einer Zeitdauer von 10 s bis 60 s mit einer Intensität des UV-Lichtes zwischen 20 mW/cm2 und 100 mW/cm2 bestrahlt und danach jede Schichtseite 2 min bis 10 min lang einer UV-Intensität zwischen 1 mW/cm2 und 10 mW/cm2 ausgesetzt wird.
- Verfahren zur Herstellung von Flüssigkristall-Polymer-Dispersionsschichten nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Belichtung mit UV-Strahlen bei ca. 10 °C vorgenommen wird.
- Verfahren zur Herstellung von Flüssigkristall-Polymer-Dispersionsschichten nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass den Mischungen aus 35 bis 70 Masse-% Flüssigkristallsubstanzen, 2 bis 25 Masse-% feindispersen Füllstoffen und 25 bis 60 Masse-% UV-lichtvernetzenden Stoffen zusätzlich 0,05 bis 1,0 Masse-% Farbstoffe zugesetzt werden.
- Verfahren zur Herstellung von Flüssigkristall-Polymer-Dispersionsschichten nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Farbstoffe einzelne oder mehrere dichroitische Farbstoffe eingesetzt werden.
- Verfahren zur Herstellung von Flüssigkristall-Polymer-Dispersionsschichten nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zugesetzten Farbstoffe im sichtbaren Spektralbereich sowohl einen positiven als auch einen negativen Dichroismus aufweisen.
- Verfahren zur Herstellung von Flüssigkristall-Polymer-Dispersionsschichten nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass Farbstoffe, die im sichtbaren Spektralbereich Fluoreszenzbanden aufweisen, zugemischt werden.
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