DE19743611A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen von sortenreinem Schußfadenabfall aus Fangleisten - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen von sortenreinem Schußfadenabfall aus Fangleisten

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    • D03CSHEDDING MECHANISMS; PATTERN CARDS OR CHAINS; PUNCHING OF CARDS; DESIGNING PATTERNS
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erzeugen von sortenreinem Schußfadenabfall bei der Gewebeherstellung auf Webmaschinen und zur wahlweisen Wiederverwendung des Kettmaterials aus einer mit einem Rotations-Kantendreher hergestellten Fangleiste, wobei der die Dreherfäden führende Rotationskörper des Rotations- Kantendrehers in seiner Drehrichtung vorzugsweise umkehrbar ist.
Rotations-Kantendreher mit einem die Dreherfäden führenden und in seiner Drehrichtung umkehrbaren Rotations-Körper sind bekannt. Diesem bekannten Rotations-Kantendreher liegt die DE-Patentanmeldung 197 20 634.4-26 zugrunde.
Bei diesem Kantendreher handelt es sich um einen Zweifaden-Rotations-Kantendreher mit frei programmierbarer Drehrichtungsumkehr, der die Fangleisten links und rechts des Gewebes erzeugt.
Ein sortenreiner Schußfadenabfall kann nicht in jedem Fall mit diesem Rotations- Kantendreher erzielt werden, da gerade bei reißkraftarmen Garnen, wie z. B. Kaschmirgarnen, kein Kaschmirgarn für den Dreherfaden verwendet werden kann, weil dieses Garn in seiner Struktur zu schwach ist. Dreherfadenbrüche wären die Folge, die dann zu Webmaschinenstillständen führen.
Um diese Unzulänglichkeit zu beseitigen, wird bis gegenwärtig als Dreherfaden ein Wollzwirn verwendet, der in seiner Qualität den Beanspruchungen in dem Rotations- Kantendreher standhält. Ein solcher Wollzwirn trägt aber u. U. nicht zur Sortenreinheit der Fangleiste bei. Ein solcher Abfall ist daher weniger wertvoll und bezüglich seiner Wiederverwendung in einer Spinnerei ungeeignet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, womit erstens ein absolut sortenreiner Schußfadenabfall im Webprozeß erzielt werden kann, der 100%ig wiederverwendbar ist und wonach zweitens die zur Fangleistenbildung verwendeten Dreherfäden aus einem nicht zu Dreherfadenbrüchen neigenden Material bestehen und folglich darauf zurückzuführende Maschinenstillstände vermieden werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 12 gelöst.
Danach werden nach dem Trennen der Fangleiste vom Gewebe diese einem Rotationskörper zugeführt, der wenigstens im Hinblick auf seine Ansteuerung mit dem Antrieb des Rotations- Kantendrehers gleichgeschaltet ist und dadurch ein Aufzwirnen bzw. Aufdrehen der Volldreherbindung der Fangleiste erfolgt.
Durch den synchronen bzw. asynchronen Lauf zwischen dem die Fangleiste aufzwirnenden Rotationskörper und dem Rotations-Kantendreher wird es erstmals möglich, die mittels eines Rotations-Kantendrehers hergestellte Volldreherbindung einer Fangleiste aufzudrehen und die darin fest eingebundenen Schußfadenenden wieder aus der Bindung zu lösen und so die Schußfadenenden sortenrein, vorzugsweise vor dem aufzwirnenden Rotationskörper, als Abfall aufzunehmen.
Dieser dann sortenreine Schußfadenabfall kann durch weitere Aufbereitung in der Spinnerei wieder verwendet werden. In gleicher Weise ist dies zutreffend für den Fall, daß es sich um synthetische Schußfäden oder synthetische Dreherfäden handelt, die dann durch Einschmelzen zu einem sortenreinen Ausgangsmaterial geführt werden können.
Je nach Verwendung von Schuß- und Dreherfadenmaterial kann eine erhebliche Kosteneinsparung pro Webmaschine und Jahr erzielt werden. Des weiteren entfällt dadurch die kostenaufwendige Entsorgung des Abfalls, was sich als ein erheblicher Beitrag zur positiven Umweltbeeinflussung darstellt.
Die Erfindung soll nachstehenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Anordnung zum Erzeugen eines sortenreinen Schußfadenabfalles;
Fig. 2 die die Volldreherbindung einer Fangleiste aufdrehende Vorrichtung bei Gleitlagerung des Rotationskörpers;
Fig. 3 einen Schnitt gemäß der Linie I-I nach Fig. 2;
Fig. 4 die die Volldreherbindung einer Fangleiste aufdrehende Vorrichtung bei Rollenlagerung des Rotationskörpers;
Fig. 5 einen Schnitt gemäß der Linie II-II nach Fig. 4.

Claims (19)

1. Verfahren zum Erzeugen von sortenreinem Schußfadenabfall aus Fangleisten, die bei der Gewebeherstellung auf Webmaschinen gebildet werden, wonach die Fangleisten aus den Enden von in einem Gewebe abgebundener Schußfäden und aus zwei Dreherfäden bestehen, die unter Verwendung eines die Dreherfäden führenden Rotations-Kantendrehers mit einem in seiner Drehrichtung umkehrbaren Rotationskörper eine Volldreherbindung ausbilden und wonach die Fangleisten nach deren Ausbildung von dem Gewebe abgetrennt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Volldreherbindungen nach dem Abtrennen der Fangleiste vom Gewebe aufgedreht werden und daß daraufhin die Schußfadenenden und die Dreherfäden separat abgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verfahrensschritte mit elektrisch gesteuerten Mitteln ausgeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufdrehen der Volldreherbindungen synchron zu deren Herstellung erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufdrehen der Volldreherbindungen asynchron zu deren Herstellung erfolgt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufdrehen der Volldreherbindungen mittels einer elektrisch gesteuerten und in ihrer Drehrichtung umkehrbaren Aufdrehvorrichtung erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abführen der Dreherfäden der aufgedrehten Volldreherbindungen mittels einer elektrisch angetriebenen Abzugseinrichtung erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schußfadenenden, nach Materialart sortiert, in separate Sammelmittel abgeführt werden.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Materialart ein Sammelmittel zugeordnet ist.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dreherfäden separaten Sammelmitteln zugeführt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Sortieren der Schußfadenenden wahlweise mittels einer steuerbaren Abführeirrichtung oder mittels der einen gemeinsamen elektrischen Antrieb aufweisenden Sammelmittel erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung der Abführeinrichtung oder die des Antriebes der Sammelmittel in Abhängigkeit von einem den Webprozeß in einer Steuerung zugrunde liegenden Schußfadenwahlprogramm erfolgt.
12. Anordnung zur Verfahrensdurchführung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
  • a) eine Ablaufsteuerung (8),
  • b) eine in linearer Fortsetzung der Fangleiste (1) angeordnete Vorrichtung (5) zum Aufdrehen der Volldreherbindung (1a),
  • c) eine zwischen der Vorrichtung (5) und der Fangleiste (1) eingeordnete Abführeinrichtung (6) und
  • d) eine der Vorrichtung (5) nachgeordnete Abziehvorrichtung (7) für die Dreherfäden (4).
13. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (5) zum Aufdrehen der Volldreherbindung (1a) ein die Dreherfäden (4) führender, drehangetriebener und in seiner Drehrichtung umkehrbarer Rotationskörper (5a) ist.
14. Anordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehantrieb (5b) des Rotationskörpers (5a) ein elektromotorischer Fremdantrieb ist.
15. Anordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotationskörper (5a) der Rotor eines elektrisch ansteuerbaren Stellmotors ist.
16. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Abführeinrichtung (6) aus wenigstens einer die Schußfadenenden (3a) erfassenden Vorkehrung (6a) und aus wenigstens einem die Schußfadenenden (3a) sammelnden Mittel (6b) besteht.
17. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Abziehvorrichtung (7) für die Dreherfäden (4) aus einem Walzenpaar (7a, 7b) mit wenigstens einer drehangetriebenen Walze (7a) besteht.
18. Anordnung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die drehangetriebene Walze (7a) die Gewebeeinziehwalze und die nicht drehangetriebene Walze (7b) eine auf die Gewebeeinziehwalze wirkende Anpresswalze einer Webmaschine ist.
19. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Abziehvorrichtung (7) aus einem Paar von drehangetriebenen Spulen besteht.
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