DE19743354A1 - Tragbare Vorrichtung zur Aufnahme und Wiedergabe von Außengeräuschen - Google Patents
Tragbare Vorrichtung zur Aufnahme und Wiedergabe von AußengeräuschenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine tragbare Vor
richtung zur Aufnahme und Wiedergabe von Außengeräuschen in
der Umgebung einer Person. Eine derartige Vorrichtung ist
aus der DE-OS 15 12 717 oder aus US PS 3,306,991 bekannt.
Hierbei handelt es sich um sogenannte Gehörschützer oder Ge
hörschützer in Form von zwei an einem Kopfbügel befestigten,
schalldämmenden Kapseln, die über die Ohren gestülpt werden.
Die die Vorrichtung tragende Person soll in erster Linie vor
Lärm geschätzt werden. Um bei solchen Gehörschützern völlige
akustische Isolierung ihres Trägers zu vermeiden und eine
Sprachverständigung in ggf. nur gelegentlich lärmerfüllter
Umgebung zu ermöglichen, sind an den Gehörschutzkapseln Au
ßenmikrophone, Verstärker mit Lautstärkeverstellern sowie
Batterien angebracht, innen befinden sich Kleinlautsprecher
für eine ohrnahe Wiedergabe der von den Mikrophonen aufgenom
menen Signale. Die dort verwendeten Verstärker haben begren
zende Eigenschaften, verfügen aber stets über jedenfalls solche
Lärmkomponenten stets wirksam dämpfen zu können, die sich
nicht im Sprachfrequenzbereich befinden. Bestimmte akustische
Signale aus der Umgebung sollen also gezielt und lautstärke
regulierbar über die Innenlautsprecher des Gehörschützers
seinem Träger hörbar gemacht werden.
Demgegenüber hat die Erfindung die Aufgabe, eine Vorrichtung
und ein Verfahren zu schaffen, womit es möglich ist, die je
weils mit einer bestimmten Schallerzeugung verbundenen Ereig
nisse von den dazugehörigen, erlernten und empirisch indivi
duell erfahrenen Sinneseindrücken und Erfahrungsmustern zu
entkoppeln. Es soll auf diese Weise möglich sein, daß eine
Person ihre klangliche Umwelt auf eine völlig neue, ungewohn
te Weise erfährt und beispielsweise alltägliche Geräusche ei
nen völlig neuen, unerwarteten Stellenwert bekommen können.
Das
Wahrnehmungsbewußtsein für Umgebungsgeräusche soll gestärkt
werden.
Eine weitere Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ihre Verwendung für me
dizinische Tests, bei denen beispielsweise die Sinneswahrneh
mung durch die Augen von der Sinneswahrnehmung durch die Oh
ren abgekoppelt werden soll.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines
Ausführungsbeispiels zusammen mit den dazugehörigen Zeichnun
gen näher beschrieben, wobei in den Zeichnungen
Fig. 1 eine Person zeigt, die die erfindungsgemäße Vorrich
tung am Körper trägt,
Fig. 2 ein grobes Schaltschema der erfindungsgemäßen Vor
richtung zeigt, und
Fig. 3 in einer geschnittenen Teilansicht den Gehörschützer
zeigt.
Die in Fig. 1 dargestellte Person trägt einen Gehörschützer
1, einen Rucksack 2 und eine Fernbedienung 3. Sowohl von der
Fernbedienung als auch vom Gehörschützer führen elektrische
Kabelverbindungen 4 in den Rucksack hinein. Im Rucksack be
findet sich ein Multieffektgerät des Typs SONY HRMP 5, sowie
dessen Stromversorger in Form von 12 V-Batterien. Der
Rucksack hat in dieser Ausführung ein Gewicht von 2 kg. Er
ist also leicht tragbar.
Im folgenden wird mit Bezug auf Fig. 2 und 3 die elektrische
Verschaltung der einzelnen, noch näher zu erklärenden System
elemente beschrieben.
Der Gehörschützer 1, den die Person am Kopf trägt, besitzt an
der Außenseite beider Ohrkapseln 5 jeweils ein Außenmikrophon
6, dessen Signale durch einen Mikrophonvorverstärker 7 ver
stärkt werden und in zwei Eingänge 8a, 8b des Multieffektge
räts 9 SONY HRMP 5 geleitet werden. In diesem Effektgerät 9
werden die von den Mikrophonen erzeugten elektrischen Signale
verarbeitet und über zwei Kopfhörer - Lautsprecherausgänge
10a, 10b an zwei Kleinlautsprecher 11 geleitet, die sich an
einer Hörkapsel 12 im Innern des Gehörschützers befinden. In
vorteilhafter Weise handelt es sich bei der Hörkapsel 12 um
eine Hörkapsel vom Typ Panasonic RP-HT 117. Das Multief
fektgerät 9 verfügt über eine Reihe von frei programmierba
ren, speicherbaren Effekten, die jeweils in einer charakteri
stischen Art und Weise die von den Mikrophonen aufgenommenen
Außengeräusche verfremden. Auf die einzelnen Effekte wird
weiter unten eingegangen. Der Anwender der erfindungsgemäßen
Vorrichtung hält ein Bedienteil 3 in der Hand, das mit einem
Steuereingang 13 des Multieffektgeräts verbunden ist und über
eine Mehrzahl von Tasten verfügt, durch deren Betätigung je
weils ein anderer Effekt des Multieffektgeräts wirksam ge
schaltet wird.
Der Anwender kann also mittels dieses Bedienteils von dem ei
nen Effekt auf einen anderen Effekt umschalten und somit sein
individuelles Hörerleben verschiedenartig gestalten.
Im Rucksack befindet sich des weiteren eine Gleichspannungs-Strom
versorgung 14 in Form von 12 V-Batterien, die über
Spannungswandler 15 den Mikrophonvorverstärker 7 sowie das
Multieffektgerät 9 mit Strom versorgen. Das Bedienteil 3 be
steht im wesentlichen aus einem EPROM, das als Schaltmatrix
programmiert ist, deren Eingänge zu den verschiedenen Tasten
des Bedienteils führen und deren Ausgang die gezielte Anwahl
eines bestimmten Effekts des Multieffektgerätes bewirkt. Das
Bedienteil kann seine eigene Stromversorgung besitzen oder
den Strom von der im Rucksack befindlichen Stromversorgung
beziehen. Die Verbindung zwischen Bedienteil und Multief
fektgerät erfolgt über die MIDI-Schnittstelle 13 des Mul
tieffektgeräts.
In vorteilhafter Weise verfügt das Multieffektgerät bei
spielsweise über folgende, einer Verfremdung der Außengeräu
sche dienenden Effekte:
Es kann die aufgenommenen Außengeräusche kurzzeitig speichern und zeitversetzt wiedergeben.
Es kann die Außengeräusche mit einem Nachhall wiedergeben.
Es kann die Außengeräusche frequenzverschoben wiedergeben, sei es in Richtung höherer Frequenzen oder in Richtung nied rigerer Frequenzen.
Diese Frequenzverschiebung kann in vorteilhafter Weise nur für bestimmte Frequenzbänder im Eingangsspektrum wirksam sein. Ein Bandpassfilter kann gezielt geöffnet werden, wenn die Außengeräusche einen bestimmten Signalpegel erreichen. Ei ne Kombination vieler kurzer Echos mit einem Nachhalleffekt zur Imitation der Schallwahrnehmung in einer großen Bahnhofshalle stellt einen weiteren interessanten Effekt dar.
Weitere Effekte:
"Duck-Hall-Effekt": leise Signale werden unterdrückt, laute Signale werden verhallt.
Ringmodulatoren: die Außengeräusche werden mit einem Trä gersignal moduliert. Besonders die menschliche Stimme wird dadurch sehr stark verfremdet.
Panoramaeffekt: ein langsames hin- und herwandern der Ausgangssignale zwischen den beiden Kleinlautsprechern im Ge hörschützer bewirkt eine starke räumliche Irritation des An wender.
Zur weiteren Beschreibung von Effekten wird auf die Bedie nungsanleitung des Multieffektgeräts verwiesen.
In vorteilhafter Weise können auch bestimmte der vorgenannten Effekte miteinander gemischt und abgespeichert werden, wo durch sie frei abrufbar werden.
Weiterhin ist in vorteilhafter Weise auf dem Bedienteil eine Taste vorgesehen, die jeglichen verfremdenden Effekt verhin dert. In einem solchen Fall verhält sich das Multieffektge rät neutral und leitet die Signale ohne Verfremdung an die Kleinlautsprecher weiter mit der Wirkung, daß der Anwender der erfindungsgemäßen Vorrichtung einen relativ normalen und gewohnten akustischen Eindruck von seiner Umgebung gewinnt. Dies kann beispielsweise dann wichtig sein, wenn er sich im Straßenverkehr bewegt, und unvermittelt irgendwelche Gefah rensituationen entstehen, die er jedoch nur dann bewältigen kann, wenn er einen nicht-verfremdeten Höreindruck erhält.
Es kann die aufgenommenen Außengeräusche kurzzeitig speichern und zeitversetzt wiedergeben.
Es kann die Außengeräusche mit einem Nachhall wiedergeben.
Es kann die Außengeräusche frequenzverschoben wiedergeben, sei es in Richtung höherer Frequenzen oder in Richtung nied rigerer Frequenzen.
Diese Frequenzverschiebung kann in vorteilhafter Weise nur für bestimmte Frequenzbänder im Eingangsspektrum wirksam sein. Ein Bandpassfilter kann gezielt geöffnet werden, wenn die Außengeräusche einen bestimmten Signalpegel erreichen. Ei ne Kombination vieler kurzer Echos mit einem Nachhalleffekt zur Imitation der Schallwahrnehmung in einer großen Bahnhofshalle stellt einen weiteren interessanten Effekt dar.
Weitere Effekte:
"Duck-Hall-Effekt": leise Signale werden unterdrückt, laute Signale werden verhallt.
Ringmodulatoren: die Außengeräusche werden mit einem Trä gersignal moduliert. Besonders die menschliche Stimme wird dadurch sehr stark verfremdet.
Panoramaeffekt: ein langsames hin- und herwandern der Ausgangssignale zwischen den beiden Kleinlautsprechern im Ge hörschützer bewirkt eine starke räumliche Irritation des An wender.
Zur weiteren Beschreibung von Effekten wird auf die Bedie nungsanleitung des Multieffektgeräts verwiesen.
In vorteilhafter Weise können auch bestimmte der vorgenannten Effekte miteinander gemischt und abgespeichert werden, wo durch sie frei abrufbar werden.
Weiterhin ist in vorteilhafter Weise auf dem Bedienteil eine Taste vorgesehen, die jeglichen verfremdenden Effekt verhin dert. In einem solchen Fall verhält sich das Multieffektge rät neutral und leitet die Signale ohne Verfremdung an die Kleinlautsprecher weiter mit der Wirkung, daß der Anwender der erfindungsgemäßen Vorrichtung einen relativ normalen und gewohnten akustischen Eindruck von seiner Umgebung gewinnt. Dies kann beispielsweise dann wichtig sein, wenn er sich im Straßenverkehr bewegt, und unvermittelt irgendwelche Gefah rensituationen entstehen, die er jedoch nur dann bewältigen kann, wenn er einen nicht-verfremdeten Höreindruck erhält.
Mit Bezug auf Fig. 3 wird die besondere Ausgestaltung eines
Gehörschützers des Typs PELTOR H 7, der frei im Handel er
hältlich ist, beschrieben. Der Gehörschützer 1 besitzt außen
eine Schale 16 aus Hartkunststoff, darunter eine relativ dic
ke Schaumstoffschicht 17 zur akustischen Dämmung, in deren
kalottenartigem Innenraum 18 eine Hörkapsel 12 vom Typ Pa
nasonic RPHT 117 eingebettet ist. An der Hörkapsel 12 befin
det sich an der ohrzugewandten Seite der Kleinlautsprecher
11, der seine Signale vom Multieffektgerät 9 bezieht. Etwa
in der Mitte der vertikalen Erstreckung der Außenschale be
findet sich eine Bohrung 20, wobei von der Innenseite des Ge
hörschützers kommend ein Mikrophon des Typs Soundman derart
mit Kleber 22 verklebt ist, daß die wirksame Schallaufnahme
fläche des Mikrophons zu großen Teilen mit der durch die Boh
rung beschriebenen Öffnung übereinstimmt. Schallwellen kön
nen daher ungehindert zur Mikrophon-Membran vordringen. Die
Kabelführung für das Mikrophon verläuft an der Innenseite der
Außenschale entlang nach unten bis zu einer zweiten Bohrung
24 durch die Kunststoffaußenschale, durch die das Mikrophon
kabel 26 wieder nach außen gelangt. Auch das Kabel 28 des
Innenlautsprechers wird durch diese Bohrung geführt. Eine
derartige Kabelführung hat den Vorteil, daß sie die schall
dämmende Wirkung des Schalldämpfers nicht behindert.
In einer Variation des Ausführungsbeispiels, wie sie in den
Zeichnungen nicht dargestellt ist, kann das Multieffektgerät
in einer Ausführung vorhanden sein, in der die verschiedenen
Effekte nicht frei programmierbar sind, sondern von Haus aus
fest einprogrammiert sind. Die Folge davon ist, daß das Mul
tieffektgerät in einer wesentlich leichteren und kleineren
Form hergestellt werden kann, da bestimmte Bedienelemente wie
beispielsweise das Display des Multieffektgeräts wegfallen
können. In dieser Ausführung kann das Multieffektgerät samt
Vorverstärker und Stromversorgung ohne Rucksack getragen wer
den, beispielsweise am Gürtel mit einem geeigneten Gehäuse und
Befestigungsclip.
In einer weiteren Variante der Erfindung kann die Übertra
gung der Signale von den Mikrophonen zum Multieffektgerät so
wie von diesem zu den Innenlautsprechern im Gehörschützer
drahtlos
erfolgen. Dies bringt den Vorteil mit sich, daß sich der
Träger der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht durch die Ka
bel behindert und in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt
fühlen braucht.
Im folgenden wird die Wirkungsweise erfindungsgemäßen Vor
richtung sowie des erfindungsgemäßen Verfahrens skizziert:
Die Umgebungsgeräusche gelangen in Form von Schallwellen zu den an der Außenseite des Gehörschützers befindlichen Mikro phonen. Durch die Lage der Mikrophone in der Nähe des Ohres des Trägers der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird ein Kunst kopf-ähnliches Aufnahmeverhalten der Mikrophone erzeugt. Die Signale werden also in etwa so aufgenommen, wie sie der Mensch auch ohne die Vorrichtung hören würde. Ein wichtiges Merkmal des Gehörschützers ist, daß er eine direkte Übertra gung der Außengeräusche zum Ohr der Person verhindert. Je wirksamer diese direkte Schallübertragung zum Ohr verhindert wird, um so eindrucksvoller nimmt die Person die vom Multief fektgerät produzierten verfremdeten Effekte wahr, weil er di rekt aus seiner Umgebung keinerlei bzw. kaum akustische In formationen erhält. Je nachdem, welcher Effekt gerade wirksam ist, verändern sich die über die Kleinlautsprecher in der Gehörkapsel wahrgenom menen Eindrücke. Eine äußerst verblüffende Wirkung erzielt beispielsweise der "Verzögerungseffekt", bei dem das Multief fektgerät alle bzw. einen großen Teil der vom Mikrophon emp fangenen Signale zwischenspeichert und diese erst nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne beispielsweise ohne weitere klan gliche Verfremdung an das Ohr weitergibt. Dies hat zur un mittelbaren Folge, daß die Person stark imitiert wird, weil sie zwar mit den Augen das schallerzeugende Ereignis beobach tet, jedoch das dazugehörige Geräusch zum selben Zeitpunkt nicht wahrnimmt, sondern erst später, beispielsweise nach et wa einer Sekunde. Auf diese Weise kann die Wahrnehmung der Augen von der Wahrnehmung der Ohren entkoppelt werden. Hier bei sind vielerlei weitere Anwendungsmöglichkeiten denkbar. Beispielsweise kann die optische Wahrnehmungsfähigkeit einer Person selektiv getrennt von ihrer akustischen Wahrnehmungs fähigkeit überprüft werden, bzw. kann überprüft werden, ob eine Person imstande ist, die getrennte Wahrnehmung von Augen und Ohren durch Einschalten des Verstandes wieder zu kompen sieren. Solche Tests können überall dort wichtig sein, wo be stimmte Personen gleichzeitig optische und akustische Reize in äußerst zuverlässiger Weise verarbeiten müssen, um die ih nen speziell gestellte Aufgabe gut erfüllen zu können. Nur beispielhalber seien hier Autofahrer oder Flugzeugpiloten ge nannt.
Die Umgebungsgeräusche gelangen in Form von Schallwellen zu den an der Außenseite des Gehörschützers befindlichen Mikro phonen. Durch die Lage der Mikrophone in der Nähe des Ohres des Trägers der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird ein Kunst kopf-ähnliches Aufnahmeverhalten der Mikrophone erzeugt. Die Signale werden also in etwa so aufgenommen, wie sie der Mensch auch ohne die Vorrichtung hören würde. Ein wichtiges Merkmal des Gehörschützers ist, daß er eine direkte Übertra gung der Außengeräusche zum Ohr der Person verhindert. Je wirksamer diese direkte Schallübertragung zum Ohr verhindert wird, um so eindrucksvoller nimmt die Person die vom Multief fektgerät produzierten verfremdeten Effekte wahr, weil er di rekt aus seiner Umgebung keinerlei bzw. kaum akustische In formationen erhält. Je nachdem, welcher Effekt gerade wirksam ist, verändern sich die über die Kleinlautsprecher in der Gehörkapsel wahrgenom menen Eindrücke. Eine äußerst verblüffende Wirkung erzielt beispielsweise der "Verzögerungseffekt", bei dem das Multief fektgerät alle bzw. einen großen Teil der vom Mikrophon emp fangenen Signale zwischenspeichert und diese erst nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne beispielsweise ohne weitere klan gliche Verfremdung an das Ohr weitergibt. Dies hat zur un mittelbaren Folge, daß die Person stark imitiert wird, weil sie zwar mit den Augen das schallerzeugende Ereignis beobach tet, jedoch das dazugehörige Geräusch zum selben Zeitpunkt nicht wahrnimmt, sondern erst später, beispielsweise nach et wa einer Sekunde. Auf diese Weise kann die Wahrnehmung der Augen von der Wahrnehmung der Ohren entkoppelt werden. Hier bei sind vielerlei weitere Anwendungsmöglichkeiten denkbar. Beispielsweise kann die optische Wahrnehmungsfähigkeit einer Person selektiv getrennt von ihrer akustischen Wahrnehmungs fähigkeit überprüft werden, bzw. kann überprüft werden, ob eine Person imstande ist, die getrennte Wahrnehmung von Augen und Ohren durch Einschalten des Verstandes wieder zu kompen sieren. Solche Tests können überall dort wichtig sein, wo be stimmte Personen gleichzeitig optische und akustische Reize in äußerst zuverlässiger Weise verarbeiten müssen, um die ih nen speziell gestellte Aufgabe gut erfüllen zu können. Nur beispielhalber seien hier Autofahrer oder Flugzeugpiloten ge nannt.
Denkbar wäre auch ein Einsatz des erfindungsgemäßen Geräts
oder Verfahrens in der Logopädie, da es die zeit verzögerte
Selbstüberprüfung des zuvor Gesagten ermöglicht, ferner durch
die Verfremdung dem Patienten Freude am Klang seiner eigenen
Stimme vermittelt. Außerdem werden eigene Lautäußerungen auch
ohne direkten Sinninhalt von sprachgestörten Personen zumeist
positiv empfunden, da der Druck nach Sinnhaftigkeit des Ge
sagten einen Sprachfehler oft verschlimmert.
Auch eine Anwendung im sozialtherapeutischen Bereich ist
denkbar: Kommunikationsstörungen können therapiert werden, da
die klanglich verfremdete Umwelt von Personen positiv bewer
tet wird, beispielsweise haben "imaginäre Überpersonen"
"Micky-Maus"-Stimmen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie das erfindungsgemäße
Verfahren kann in vielfältiger Weise abgewandelt werden. So
kann eine Mischung zweier bestimmter Effekte eine unvorherge
sehene klangliche Wirkung erzeugen. Die Erfindung ist daher
nicht auf die in der Beschreibung erwähnten Effekte, ebenso
nicht auf die in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsform
beschränkt.
Claims (15)
1. Tragbare Vorrichtung zur Aufnahme und Wiedergabe von Außen
geräuschen in der Umgebung einer Person,
enthaltend
Mittel (1), um die Ohren der Person von den Außengeräuschen zu isolieren,
wenigstens ein Mikrophon (6) zur Erfassung und Wandlung der Außengeräusche in elektrische Eingangssignale,
Verarbeitungsmittel (3, 4, 7, 9, 14, 15), um die Eingangssignale elektronisch weiter zu verarbeiten,
Mittel (11) um die verarbeiteten Signale für die Ohren hör bar zu machen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verarbeitungsmittel (4, 7, 9, 14, 15) für eine Verfremdung der Außengeräusche eingerichtet sind.
enthaltend
Mittel (1), um die Ohren der Person von den Außengeräuschen zu isolieren,
wenigstens ein Mikrophon (6) zur Erfassung und Wandlung der Außengeräusche in elektrische Eingangssignale,
Verarbeitungsmittel (3, 4, 7, 9, 14, 15), um die Eingangssignale elektronisch weiter zu verarbeiten,
Mittel (11) um die verarbeiteten Signale für die Ohren hör bar zu machen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verarbeitungsmittel (4, 7, 9, 14, 15) für eine Verfremdung der Außengeräusche eingerichtet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verarbeitungsmittel ein Multieffektgerät (9) enthalten.
3. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Multieffektgerät (9) eine Mehrzahl
von Verfremdungseffekten enthält.
4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Multieffektgerät (9) einen Speicher
für die temporäre Speicherung und zeitversetzte Wiedergabe
von Geräuschen enthält.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß sie ein Bedienelement (3) zur Anwahl
einer Mehrzahl von Effekten enthält.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß sie ein Multieffektgerät in kleiner und
leichter Bauform mit vorprogrammierten Effekten enthält.
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Multieffektgerät wenigstens eine
der folgenden Effekte realisieren kann:
zeitversetzte Wiedergabe der aufgenommenen Außengeräusche,
Wiedergabe der aufgenommenen Außengeräusche mit Nachhall,
Wiedergabe der aufgenommenen Außengeräusche unter Verschie bung wenigstens von Teilen des Eingangsfrequenzspektrums in Richtung höherer Frequenzen,
Wiedergabe der aufgenommenen Außengeräusche unter Verschie bung wenigstens von Teilen des Eingangsfrequenzspektrums in Richtung niedrigerer Frequenzen,
Wiedergabe der aufgenommenen Außengeräusche unter Anwendung eines dynamischen Filters,
Wiedergabe der aufgenommenen Außengeräusche, wobei der Nachhall in Abhängigkeit von der Signalstärke gesteuert wird (Duck hall),
Wiedergabe der aufgenommenen Außengeräusche, wobei die Au ßengeräusche mit einem Trägersignal moduliert werden,
Wiedergabe der aufgenommenen Außengeräusche, wobei die den Ohren zugeführten Signale zwischen den beiden Ohren hin- und herwandern.
zeitversetzte Wiedergabe der aufgenommenen Außengeräusche,
Wiedergabe der aufgenommenen Außengeräusche mit Nachhall,
Wiedergabe der aufgenommenen Außengeräusche unter Verschie bung wenigstens von Teilen des Eingangsfrequenzspektrums in Richtung höherer Frequenzen,
Wiedergabe der aufgenommenen Außengeräusche unter Verschie bung wenigstens von Teilen des Eingangsfrequenzspektrums in Richtung niedrigerer Frequenzen,
Wiedergabe der aufgenommenen Außengeräusche unter Anwendung eines dynamischen Filters,
Wiedergabe der aufgenommenen Außengeräusche, wobei der Nachhall in Abhängigkeit von der Signalstärke gesteuert wird (Duck hall),
Wiedergabe der aufgenommenen Außengeräusche, wobei die Au ßengeräusche mit einem Trägersignal moduliert werden,
Wiedergabe der aufgenommenen Außengeräusche, wobei die den Ohren zugeführten Signale zwischen den beiden Ohren hin- und herwandern.
8. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Effekte miteinander gemischt
werden.
9. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Multieffektgerät frei für den An
wender programmierbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß sie für eine drahtlose Übertragung der
Eingangssignale und der Ausgangssignale des Multieffektge
räts eingerichtet ist.
11. Bausatz zur Herstellung einer Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
er ein Multieffektgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10
und einen Gehörschützer mit wenigstens einem, insbesondere
zwei Mikrophonen und wenigstens einem, insbesondere zwei
Lautsprechern enthält.
12. Verfahren zur Täuschung der individuellen Sinneswahrneh
mung, enthaltend die Schritte:
Erfassen akustischer Reize in der Umgebung des Individuums, Vorenthalten der Reize dem Individuum,
Hörbarmachen bestimmter Signale für das Individuum, wobei die Signale durch Verfremdung aus den akustischen Reizen gewonnen werden.
Erfassen akustischer Reize in der Umgebung des Individuums, Vorenthalten der Reize dem Individuum,
Hörbarmachen bestimmter Signale für das Individuum, wobei die Signale durch Verfremdung aus den akustischen Reizen gewonnen werden.
13. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 12 für medizinische
Tests.
14. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 12 in der Logopä
die.
15. Anwendung des Verfahrens unter Verwendung einer Vorrich
tung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997143354 DE19743354C2 (de) | 1997-09-30 | 1997-09-30 | Tragbare Vorrichtung zur Aufnahme und Wiedergabe von Außengeräuschen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997143354 DE19743354C2 (de) | 1997-09-30 | 1997-09-30 | Tragbare Vorrichtung zur Aufnahme und Wiedergabe von Außengeräuschen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19743354A1 true DE19743354A1 (de) | 1999-04-08 |
DE19743354C2 DE19743354C2 (de) | 1999-08-05 |
Family
ID=7844259
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997143354 Expired - Fee Related DE19743354C2 (de) | 1997-09-30 | 1997-09-30 | Tragbare Vorrichtung zur Aufnahme und Wiedergabe von Außengeräuschen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19743354C2 (de) |
Citations (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3306991A (en) * | 1963-06-04 | 1967-02-28 | Homer J Wood | Protective hearing aid |
DE1512717A1 (de) * | 1966-02-25 | 1969-05-29 | Kahn Leonard R | Gehoerschutzsystem gegen Laermeinwirkung,das ohne Verlust des Hoervermoegens arbeitet |
JPH0461500A (ja) * | 1990-06-29 | 1992-02-27 | Yamaha Corp | 音響効果装置 |
JPH06202680A (ja) * | 1992-12-28 | 1994-07-22 | Casio Comput Co Ltd | 効果付加装置 |
JPH06233388A (ja) * | 1993-02-05 | 1994-08-19 | Sony Corp | 補聴装置 |
EP0820211A1 (de) * | 1996-07-09 | 1998-01-21 | Siemens Audiologische Technik GmbH | Programmierbares Hörgerät |
-
1997
- 1997-09-30 DE DE1997143354 patent/DE19743354C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0820211A1 (de) * | 1996-07-09 | 1998-01-21 | Siemens Audiologische Technik GmbH | Programmierbares Hörgerät |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19743354C2 (de) | 1999-08-05 |
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