DE19742445C1 - Verfahren zur Regelung der Motorbremsleistung eines aufgeladenen Verbrennungsmotors - Google Patents
Verfahren zur Regelung der Motorbremsleistung eines aufgeladenen VerbrennungsmotorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der
Bremsleistung im Motorbremsbetrieb eines aufgeladenen Ver
brennungsmotors.
Die Motorbremsleistung setzt sich zusammen aus der Schlepp
leistung und der Bremsleistung, welche durch Drosselung der
Abgasströmung des Verbrennungsmotors bewirkt wird. Mit zu
nehmendem Staudruck im Abgastrakt der Brennkraftmaschine
steigt die Gaswechselarbeit der Kolben, welche zum Ausschub
der Abgase gegen den Staudruck zu erbringen ist. Über die
Schleppleistung hinaus wird die Motorbremsleistung durch
zusätzlichen Bauaufwand gesteigert, indem ein Stellglied im
Gastrakt des Verbrennungsmotors angeordnet wird und den Ab
gasstrom in Abhängigkeit von seiner Stellposition, das
heißt dem verbleibenden Durchtrittsquerschnitt, aufstaut.
Aus der DE 195 16 971 A1 ist ein aufgeladener Verbrennungs
motor bekannt, welcher im Abgastrakt eine verschwenkbare
Abgasklappe aufweist. Im Motorbremsbetrieb wird die Abgas
klappe der angeforderten Bremsleistung entsprechend ver
schwenkt und gibt einen reduzierten Durchströmquerschnitt
zur Aufstauung des Abgasstroms frei.
Weiterhin offenbart die DE 43 30 487 C1 einen aufgeladenen
Verbrennungsmotor, dessen Abgasturbolader eine Abgasturbine
mit verstellbarer Turbinengeometrie aufweist, welche im Mo
torbremsbetrieb als Staudruckbremse eingesetzt wird und
durch eine entsprechende Drehung eines verdrehbaren Leit
gitterteiles der Turbine die Zuströmung auf ein Laufrad der
Turbine reduziert bzw. abgesehen von Spaltströmen ver
sperrt.
Beide bekannten Verfahren steuern die Motorbremsleistung
durch die Stellung der jeweiligen Stellglieder im Abgas
trakt, wobei eine Erhöhung der Motorbremsleistung direkt an
eine Erhöhung des Staudruckes, das heißt dem Turbinenein
trittsdruck, geknüpft ist. Eine Regelung der Motorbrems
leistung, wobei eine Regelgröße in einer Kreisstruktur im
Sinne einer Gegenkoppelung auf sich selbst zurückwirkt, ist
nicht vorgesehen.
Eine Steigerung der Motorbremsleistung durch Anhebung des
Staudruckes ist bei aufgeladenen Verbrennungsmotoren nur
begrenzt möglich. Im Motorbremsbetrieb werden mit hohem
Turbineneintrittsdruck und den entsprechenden Drehzahlen
des Abgasturboladers die Laderbetriebsgrenzen rasch er
reicht. Ein Überschreiten der Laderbetriebsgrenzen führt zu
erhöhtem Verschleiß und gegebenenfalls zu einer Zerstörung
des Ladeluftverdichters des Abgasturboladers.
Bei einer Steuerung der Bremsleistung oder etwa einer ein
fachen Regelung mit der Stellposition des Stellgliedes im
Abgastrakt als ungenaue Regelgröße muß der Abgasturbolader
im Motorbremsbetrieb mit deutlichem Grenzabstand innerhalb
seiner Betriebsgrenzen betrieben werden. Die erreichbare
und nutzbare Bremsleistung ist daher stark eingeschränkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Regelung der Bremsleistung im Motorbremsbetrieb eines auf
geladenen Verbrennungsmotors zu schaffen, welches das Er
reichen der maximalen Bremsleistung innerhalb der Betriebs
grenzen des Abgasturboladers ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Regelverfahrens ist darin
zu sehen, daß auf die Anordnung von Drehzahlsensoren zur
Erfassung der Laderdrehzahl des Abgasturboladers und Druck
sensoren zur Messung des Turbineneintrittsdruckes, deren
Meßergebnisse aufgrund der jeweils extrem hohen Belastungen
unzuverlässig sind, verzichtet werden kann. Der aktuelle
Turbineneintrittsdruck ist mit den Informationen des
elektronisch gespeicherten Verdichterkennfeldes präzise aus
den Größen Massenstrom und Totaldruckverhältnis am Verdich
ter gegebenenfalls unter Zuhilfenahme einfach zu messender
Parameter wie z. B. Umgebungsdruck, Ladedruck und Ladeluft
temperatur von dem Motorregler in Abhängigkeit von der Mo
tordrehzahl des Verbrennungsmotors bestimmbar. Der Sollwert
für den Istwert/Sollwert-Vergleich zur Regelung der Motor
bremsleistung wird anteilig aus dem Maximalwert des Tur
bineneintrittsdruckes bestimmt, welcher von der Drehzahl
kennlinie innerhalb der Laderbetriebsgrenzen vorgegeben
wird. Der anteilig ermittelte Sollwert kann den Maximalwert
nicht überschreiten, so daß der Maximalwert nahe der Lader
betriebsgrenzen der jeweils vorliegenden Motordrehzahl vor
gegeben werden kann. Die größtmögliche Stauwirkung im Ab
gastrakt und damit die maximale Bremsleistung wird er
reicht, wenn die Drehzahlkennlinie des maximalen Turbinen
eintrittsdruckes nahe der Pumpgrenze des Verdichters im
Kennfeld verläuft.
Vorteilhaft sind im Kennfeld Motor Betriebslinien für den
Motorbremsbetrieb, den befeuerten Betrieb und weitere Mo
torbetriebsarten wie Abgasrückführungsbetrieb abgelegt, wo
durch mit geringem Applikationsaufwand bei jeder Motorbe
triebsart ein optimales Betriebsverhalten erreichbar ist.
Dabei kann dem Motorregler zur Anzeige des Bremsbetriebs
zustandes des Verbrennungsmotors ein Bremssignal eines
Bremssignalgebers, beispielsweise eines Bremspedals, zuge
führt werden. Erzeugt der Bremssignalgeber gemäß einer vor
teilhaften Weiterbildung der Erfindung ein normiertes
Bremssignal in Abhängigkeit von seiner Betätigungsstellung,
welches von der Reglereinheit zur Bestimmung des Sollwertes
als entsprechenden Anteil des Maximalwertes herangezogen
wird, so kann die Bremsleistung unter grundsätzlicher
Einhaltung der Laderbetriebsgrenzen direkt über die
Einstellung des Bremssignalgebers stufenlos angefordert
werden.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unter
ansprüchen sowie der nachfolgenden näheren Beschreibung des
erfindungsgemäßen Regelverfahrens anhand der Zeichnung.
Zur Erläuterung soll zunächst der Aufbau eines nicht darge
stellten Verbrennungsmotors beschrieben werden, während
dessen Motorbremsbetriebes die Bremsleistung mit dem erfin
dungsgemäßen Verfahren geregelt wird. Ein Abgasturbolader
des Verbrennungsmotors weist einen Ladeluftverdichter und
eine drehfest mit dem Verdichter verbundene Abgasturbine
auf, wobei die vom Abgasstrom des Verbrennungsmotors ange
triebene Abgasturbine mit einer variabel einstellbaren
Turbinengeometrie ausgestattet ist. Abhängig von der Leit
gitterposition LEP staut das Leitgitter der Abgasturbine
das Abgas des Verbrennungsmotors vor dem Eintritt in die
Turbine auf. Der Verbrennungsmotor weist ein unten näher
beschriebenes Kennfeld auf, in dem für eine Vielzahl von
Betriebspunkten zugehörige Sollparameter elektronisch abge
speichert sind, die einem Motorregler als Eingangsgröße zum
Soll-Istwert-Vergleich dienen.
In der Zeichnungsfigur ist ein Teil des Kennfeldes darge
stellt, welches ein Verdichterkennfeld des Ladeluftver
dichters VD umfaßt. Auf der Abszisse ist der reduzierte
(normierte) Massenstrom Mred des Ladeluftverdichters aufge
tragen, für dessen Ermittlung die folgende Größengleichung
gilt:
mit den folgenden Größenbezeichnungen: M = Massenstrom
[kg/s]; Tt1, pt1 = Temperatur bzw. Druck am Verdichterein
tritt; Tbez, pbez = Bezugstemperatur und Bezugsdruck
(beispielsweise 293 K/991 mbar). Auf der Ordinate ist das
Totaldruckverhältnis ΠV = pt2/pt1 dargestellt, wobei pt2
den Verdichter-Austrittsdruck und pt1 den Verdichter-Ein
trittsdruck bezeichnet. Die Eingangsgrößen pt1, pt2, Tt1
für den Motorregler zur Ermittlung des reduzierten Massen
stroms Mred können mit geringem baulichen Aufwand mit ent
sprechend am Verdichter angeordneten Meßfühlern bestimmt
werden.
Das Verdichterkennfeld stellt für unterschiedliche Verdich
terdrehzahlen nVD, das heißt den Laderdrehzahlen
(beispielhaft: Werte für nVD von 50000 1/min bis 108000
1/min) und darüber hinaus für verschiedene Verdichterwir
kungsgrade den Zusammenhang zwischen Massendurchsatz Mred
und Totaldruckverhältnis Π dar. Die Linien gleichen Wir
kungsgrades verlaufen muschelartig um den maximalen Wir
kungsgrad im Zentrum des Verdichterkennfeldes; die Linien
gleicher Verdichterdrehzahl sind als von links oben nach
rechts unten flach abfallende Kurven dargestellt.
Zudem ist in dem Kennfeld eine Vielzahl von Motor-Betriebs
linien für bestimmte Leitgitterpositionen LEP (LEP1 - LEP3)
der Abgasturbine und bestimmte Motordrehzahlen nM für den
Motorbremsbetrieb sowie Motorbetriebslinien für konstanten
Turbineneintrittsdruck p3 abgelegt, so daß dem Kennfeld für
unterschiedliche Laderdrehzahlen nVD, Verdichter-Massen
ströme Mred und Totaldruckverhältnisse ΠV ein zugehöriger
Turbineneintrittsdruck p3 entnommen werden kann.
Weitere, nicht dargestellte Teile des Kennfeldes umfassen
in analoger Weise das Verdichterkennfeld und ein Netz von
Motorbetriebslinienscharen für konstante Leitgitter
positionen der Abgasturbine und konstante Motordrehzahlen
für andere Motorbetriebsarten, wie etwa dem befeuerten Be
trieb mit unterschiedlichen Betriebslasten oder auch Abgas
rückführungsbetrieb. Je nach Aufbau und Betriebsmöglichkei
ten des Motorbremssystems können Kennfelder für den Motor
bremsbetrieb mit einer Konstantdrossel, das heißt dauerhaft
geöffneten Dekompressionsventilen, getakteten Motorbrems
ventilen oder auch für reinen Schleppbetrieb mit geschlos
senen Bremsventilen in den Zylindern des Verbrennungsmotors
oder für die Verwendung einer Abgasklappe elektronisch ab
gespeichert sein. Die Ausstattung der Abgasturbine des Ab
gasturboladers mit einer variablen Turbinengeometrie bietet
neben einem variablen und effektiven Turbobremsbetrieb Vor
teile im befeuerten Betrieb. Um eine nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren regelbare Bremsleistung zu erzielen,
können jedoch alternativ zum Leitgitter mit verstellbaren
Leitschaufeln Axialschieber, verstellbare Wände, Düsen oder
Bremsklappen oder ähnliche Stellglieder zur Aufstauung des
Abgases vor dem Eintritt in die Abgasturbine vorgesehen
sein.
Das Verdichterkennfeld ist links durch die Pumpgrenze PG
und rechts durch die Stopfgrenze SG des Verdichters be
grenzt. Die Pumpgrenze PG ergibt sich durch Strömungs
ablösungen an den Verdichterschaufeln, welche bei einer
weiteren Abnahme des reduzierten Massenstromes Mred zu
einer instabilen Eintrittsströmung führt. Das Pumpen sollte
vermieden werden, da Schaufelschwingungen entstehen, welche
Schäden verursachen können. An der Stopfgrenze SG stellt
sich im Strömungsquerschnitt des Verdichters Schallge
schwindigkeit ein, wodurch eine weitere Steigerung des Ein
trittsmassenstromes bei vorgegebenem Totaldruckverhältnis
ΠV physikalisch verhindert wird. Die obere Grenze des Ver
dichterkennfeldes wird durch die maximal zulässige Verdich
terdrehzahl nVD bestimmt, welche von der Geometrie des Ver
dichterlaufrades (durchmesser- und werkstoffabhängige
Berstdrehzahl) abhängt.
Durch die elektronische Koppelung des Verdichterkennfeldes
mit dem Netz von Motorbetriebslinien für konstante Leit
gitterpositionen LEP und Motordrehzahlen nM für verschie
dene Massendurchsätze Mred kann dem Kennfeld in Abhängig
keit von der Motordrehzahl nM eine bevorzugte Leitgitter
positon LEP des Leitgitters der Abgasturbine für den Motor
bremsbetrieb und gegebenenfalls auch für befeuerten Motor
betrieb oder andere jeweils vorliegende Motorbetriebsarten
entnommen werden und am Leitgitter der Abgasturbine einge
regelt werden.
Dem Verdichterkennfeld ist nach Ermittlung des Massenstroms
Mred und des Totaldruckverhältnisses ΠV am Verdichter in
Abhängigkeit von der jeweiligen Motordrehzahl der Turbinen
eintrittsdruck p3 entnehmbar. Ebenso ist auch die aufgrund
hoher Werte schwer meßbare Laderdrehzahl präzise den Kenn
feldinformationen entnehmbar.
Wird Motorbremsleistung angefordert und ein Bremssignal
geber, beispielsweise ein Bremspedal oder Bremshebel, be
tätigt, so erzeugt der Bremssignalgeber ein Bremssignal,
welches dem Motorregler zur Anzeige des Bremsbetriebszu
standes des Verbrennungsmotors zugeführt wird. Der Motor
regler entnimmt dem Verdichterkennfeld mit Motorbrems
betriebslinien den Ist-Wert des Turbineneintrittsdrucks und
zudem einen Maximalwert des Turbineneintrittsdruckes
innerhalb der Betriebsgrenzen des Abgasturboladers bei der
festgestellten Motordrehzahl. Der Maximalwert wird einer
Drehzahlkennlinie SL entnommen, welche im Kennfeld mit
einem geringen Sicherheitsabstand nahe der Pumpgrenze PG
verläuft. Der Bremssignalgeber erzeugt in Abhängigkeit von
seiner Betätigungsstellung ein normiertes Bremssignal,
welches von dem Motorregler zur stufenlosen Bestimmung des
Sollwertes des Turbineneintrittsdruckes als entsprechenden
Anteil des Maximalwertes herangezogen wird. Bei einer
Bremsleistungsanforderung von 100% entspricht dabei der
Sollwert dem maximal zulässigen Turbineneintrittsdruck, mit
dem die größtmögliche Bremsleistung im Motorbremsbetrieb
erreicht wird. Das Bremssignal kann durch Stromstärke,
Pulsationsstärke und -frequenz oder ähnliches variiert
werden.
Über die Betätigungsstellung des Bremssignalgebers kann so
mit direkt auf die Bremsleistung eingewirkt werden, welche
wie bereits beschrieben durch die anteilige Ermittlung des
Sollwertes aus dem Maximalwert und dem nachfolgenden Ist-
Sollwert-Vergleich in dem Motorregler geregelt wird. Bei
bedarfsweiser Ausnutzung der maximal möglichen Brems
leistung wird sicher ein Übertreten der Laderbetriebsgren
zen im Motorbremsbetrieb des aufgeladenen Verbrennungs
motors vermieden. Die Drehzahlkennlinie SL ist als maximale
Betriebslinie des Verbrennungsmotors nahe der Pumpgrenze PG
im Kennfeld abgespeichert und liegt innerhalb der nutzbaren
Fläche des Verdichterkennfeldes, welche durch die Schaufel
grenzstellungen des Leitgitters der Turbine bestimmt wird
(LEP "offen", LEP "geschlossen"). Im unteren Druckverhält
nisbereich des Verdichters liegt die Drehzahlkennlinie SL
auf der Betriebslinie des Abgasturboladers mit ge
schlossener Leitgitterposition. Im Zeichnungsdiagramm ist
zu erkennen, daß bei geschlossenem oder beinahe ge
schlossenem Turbinenleitgitter theoretische Betriebslinien
im Verdichterkennfeld links der Pumpgrenze PG liegen. Es
wird daher im Betrieb des Ladeluftverdichters bei theo
retischer Überschreitung der Drehzahlkennlinie SL das Tur
binenleitgitter mit steigender Motordrehzahl nM geöffnet.
Es werden somit im Motorbetrieb lediglich Betriebspunkte
innerhalb des Verdichterkennfeldes angefahren und im Motor
bremsbetrieb die Richtigkeit der möglichen Maximalwerte des
Turbineneintrittsdrucks sichergestellt.
Bei Vorliegen des Bremssignals steuert der Motorregler eine
Motorbremsvorrichtung mit Bremsventilen in den Zylindern an
und regelt die Bremsleistung über aufstauend wirkende
Stellmaßnahmen im Abgastrakt. Die Motorbetriebslinien wer
den aus Motormessungen bei Bremsversuchen erzeugt. Dabei
können Betriebslinien für unterschiedliche Motorbrems
betriebsarten ermittelt und im Kennfeld abgespeichert wer
den, z. B. Konstantdrosselung, d. h. Dekompressionsventil im
Zylinder dauernd geöffnet, getaktetes Motorbremsventil oder
geschlossenes Motorbremsventil (reiner Schleppbetrieb).
Claims (7)
1. Verfahren zur Regelung der Bremsleistung im Bremsbe
trieb eines aufgeladenen Verbrennungsmotors, dessen Ab
gas von einem Stellglied im Abgastrakt vor dem Eintritt
in eine Abgasturbine eines Abgasturboladers aufgestaut
wird, wobei
- 1. der Motor ein Kennfeld aufweist, in dem für eine Vielzahl von Betriebspunkten zugehörige Soll parameter elektronisch abgespeichert sind, die einem Motorregler als Eingangsgröße zum Soll- Istwert-Vergleich dienen,
- 2. das Kennfeld ein elektronisch gespeichertes Ver dichterkennfeld des Ladeluftverdichters um faßt, das bei unterschiedlichen Abgasturbolader- Drehzahlen (nVD) den Zusammenhang zwischen Massendurchsatz (Mred) und Totaldruckverhältnis (ΠV) darstellt und
- 3. in dem Kennfeld eine Vielzahl von Betriebslinien für bestimmte Stellgliedpositionen (LEP) und be stimmte Motordrehzahlen (nM) sowie für konstanten Turbineneintrittsdruck (p3) abgelegt sind,
- 4. dem Kennfeld eine bevorzugte Stellgliedposition (LEP) entnommen und eingeregelt wird, indem als Regelgröße dem Kennfeld für unterschiedliche Abgasturboladerdrehzahlen (nVD), Verdichter- Massenströme (Mred) und Verdichter-Druckver hältnisse (ΠV) der zugehörige Turbineneintritts druck (p3) als Istwert entnommen wird und
- 5. der Sollwert entsprechend der Bremsleistungs anforderung aus einem Maximalwert des Turbinen eintrittsdruckes (p3) innerhalb der Betriebs grenzen des Abgasturboladers anteilig bestimmt wird, wobei
- 6. der Maximalwert in Abhängigkeit von der Motor drehzahl (nM) einer im Kennfeld gespeicherten Drehzahlkennlinie (SL) entnommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahlkennlinie (SL)
nahe der Pumpgrenze (PG) des Verdichters im Kennfeld
verläuft.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß im Kennfeld Motor-Betriebs
linien für Motorbremsbetrieb, befeuerten Betrieb und
weitere Motorbetriebsarten abgelegt sind.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Motorregler zur Anzeige
des Bremsbetriebszustandes des Verbrennungsmotors ein
Bremssignal eines Bremssignalgebers zugeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Motorregler im Motor
bremsbetrieb eine zusätzliche Motorbremsvorrichtung wie
Bremsventile in den Zylindern des Verbrennungsmotors
ansteuert.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Bremssignalgeber ein
normiertes Bremssignal in Abhängigkeit von seiner Betä
tigungsstellung erzeugt, welches von dem Motorregler
zur stufenlosen Bestimmung des Sollwertes des Turbinen
eintrittsdruckes (p3) als entsprechenden Anteil des Ma
ximalwertes herangezogen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Motorbremsleistung
durch die Leitgitterposition (LEP) einer variablen Tur
binengeometrie der Abgasturbine geregelt wird.
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