DE19742117A1 - Verfahren zur Messung von Harnstoffstickstoff und Untersuchungssets dafür - Google Patents
Verfahren zur Messung von Harnstoffstickstoff und Untersuchungssets dafürInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung
von Harnstoffstickstoff in einer Probe und ein Reagens für
diesen Zweck. Genauer betrifft sie ein Verfahren zur Messung
von Harnstoffstickstoff, das geeignet ist für die Messung
einer Probe, die eine hohe Konzentration an
Harnstoffstickstoff enthält, und das ferner frei ist von
Einflüssen, die durch in der Probe enthaltene Polyole
hervorgerufen werden, sowie ein Reagens für die obige
Messung.
Es ist bekannt, daß die Menge an Harnstoffstickstoff in einer
Bioprobe usw. in Abhängigkeit von funktionellen
Nierenerkrankungen wie Nierenversagen oder funktionellen
hepatischen Erkrankungen wie Hepatozirrhose veränderlich ist,
und deren Messung ist ein wichtiger Anzeiger für die
medizinische Diagnose und zur Verdeutlichung des
Krankheitszustandes, sowie zur Bestimmung des Verlaufes
verschiedener therapeutischer Behandlungen. In den letzten
Jahren wurde aufgrund der Genauigkeit und Spezifizität
weitverbreitet ein Verfahren zur Messung von
Harnstoffstickstoff verwendet (nachfolgend als "Urease-GLDH-Verfahren"
bezeichnet), worin Harnstoff durch Urease-Reaktion
hydrolysiert wird, α-Ketoglutarsäure (nachfolgend als "α-KG"
bezeichnet), entweder die reduzierte Form von Nicotinamid
adenin-dinukleotid (nachfolgend als "NADH" bezeichnet) oder
die reduzierte Form von Nicotinamid-adenin-dinukleotid
phosphat (nachfolgend als "NADPH" bezeichnet) und
Glutamatdehydrogenase (nachfolgend als "GLDH" bezeichnet)
werden mit dem gebildeten Ammonium umgesetzt, und die Menge
der NADH- oder NADPH-Abnahme wird gemessen als Veränderung
der Absorption eines UV-Anteils.
Ferner haben sich automatische Analysegeräte in den letzten
Jahren in bemerkenswerter Weise weiterentwickelt, und daher
ist es wünschenswert, ein Verfahren zur Messung von
Halogenatomstickstoff mittels eines
Reaktionsgeschwindigkeitsverfahrens zu entwickeln, mit dem
ein Meßergebnis innerhalb einer kurzen Zeit erhalten werden
kann, und die Messung nahezu frei ist von Einflüssen, die
durch eine interferierende Substanz in der Probe
hervorgerufen wird.
Bisher ist das Reaktionsgeschwindigkeitsverfahren anwendbar,
wenn der Km-Wert von Urease zu Harnstoff ausreichend größer
ist als die Harnstoffkonzentration in dem Meßsystem, und es
kann eine hohe Harnstoffkonzentration gemessen werden. Wenn
die Messung nach dem Reaktionsgeschwindigkeitsverfahren
durchgeführt wird, ist der Km-Wert der Urease im allgemeinen
in vielen Fällen zu klein, und daher wird zur Erhöhung des
scheinbaren Km-Wertes in einigen Fällen ein Inhibitor
zugegeben. Als Harnstoffstickstoff-Meßverfahren unter
Anwendung des obigen Inhibitors ist ein Verfahren bekannt,
worin Borsäure oder deren Salze als Urease-Inhibitor
verwendet werden (JP-B-03-65160). Dieses Verfahren ist zur
genauen Messung einer hohen Harnstoffkonzentration anwendbar.
Es wird angenommen, daß Borsäure durch gegenseitige
Aktivitäten mit einer Zuckerkette in einem Enzym einen
Chelat-Komplex bildet, und folglich eine inhibierende Wirkung
zeigt.
Das obige Verfahren unter Verwendung von Borsäure oder deren
Salzen als Urease-Inhibitor weist jedoch das folgende Problem
auf. Wenn Polyole wie Mannitol usw. in der Probe vorhanden
sind, bildet Borsäure einen Chelat-Komplex mit dem Polyol und
die Inhibitionswirkung bezüglich der Urease tritt
weitestgehend nicht auf. Bei der Messung von
Harnstoffstickstoff wird daher ein Anstieg des gemessenen
Wertes beobachtet, und es ist keine genaue Messung möglich.
Tatsächlich werden Mannitol-Zubereitungen regelmäßig als
Hirnhypotensiva oder Diuretika für klinische Behandlungen
verwendet. Mannitol wird im Organismus nicht metabolisiert
und leicht im Glomerulus filtriert, so daß es nicht im
Harnkanälchen reabsorbiert wird, so daß nahezu die gesamte
Menge in konzentrierter Form mit dem Urin ausgeschieden wird.
In diesem Falle wird angenommen, daß die Mannitol-Konzentration
bis zu 20% betragen kann, d. h. 200 mg/ml. Wenn
eine mannitolhaltige Probe auf Harnstoffstickstoff untersucht
wird, ruft das obige Phänomen ein ernsthaftes Problem hervor.
Angesichts der obigen Probleme ist ein erfindungsgemäßes
Ziel, ein Verfahren zur genauen Messung von
Harnstoffstickstoffin einer Probe bereitzustellen, die
Polyole wie Mannitol usw. enthält, oder in einer Probe, die
eine hohe Konzentration an Harnstoffstickstoff enthält.
Zur Überwindung der Nachteile der bekannten Verfahren haben
die hiesigen Erfinder sorgfältige Studien bezüglich eines
neuen Urease-Inhibitors durchgeführt, der die Borsäure
ersetzen kann. Als Ergebnis wurde herausgefunden, daß bei der
qualitativen Bestimmung von Harnstoffstickstoff durch ein
Urease-GLDH-Verfahren unter Anwendung des
Reaktionsgeschwindigkeitsverfahrens die Gegenwart einer
Sulfhydryl-Verbindung als Inhibitor zur Überwindung der
Probleme wirksam ist, und die vorliegende Erfindung wurde
demgemäß vervollständigt. In Gegenwart dieser Substanz wird
der Km-Wert von Urease erhöht, so daß eine hohe Konzentration
an Harnstoffstickstoff gemessen werden kann, und der Einfluß,
der durch die obigen Polyole wie beispielsweise Mannitol usw.
hervorgerufen wird, kann vermieden werden.
Folglich ist das erste erfindungsgemäße Ziel ein Verfahren
zur Messung von Harnstoffstickstoff, umfassend die Hydrolyse
von Harnstoff in einer Probe mit Urease, Umsetzung von
Glutamatdehydrogenase (GLDH) mit Ammoniak, das durch die
Hydrolyse gebildet wird, in Gegenwart von α-Ketoglarsäure
(α-KG) und die reduzierte Form von Nicotinamid-adenin
dinukleotid (NADH) oder die reduzierte Form von Nicotinamid
adenin-dinukleotid-phosphat (NADPH) und Messung der
Abnahmegeschwindigkeit der reduzierten Form von Nicotinamid
adenin-dinukleotid (NADH) oder der reduzierten Form von
Nicotinamid-adenin-dinukleotid-phosphat (NADPH), wodurch der
aus dem Harnstoff stammende Harnstoffstickstoff gemessen
wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Sulfhydryl-Verbindung
gleichzeitig mit der Urease anwesend ist. (Im nachfolgenden
als "das erfindungsgemäße Verfahren" bezeichnet.)
Ferner ist das zweite erfindungsgemäße Ziel ein Set zur
Messung von Harnstoffstickstoff, das als Bestandteile
folgendes umfaßt:
- i) α-Ketoglutarsäure (α-KG),
- ii) die reduzierte Form von Nicotinamid-adenin- dinukleotid (NADH) oder die reduzierte Form von Nicotinamid- adenin-dinukleotid-phosphat (NADPH),
- iii) Glutamatdehydrogenase (GLDH),
- iv) eine Sulfhydryl-Verbindung, und
- v) Urease
(nachfolgend als "das erfindungsgemäße Set" bezeichnet).
Fig. 1 zeigt die Einflüsse, die durch Mannitol auf die
Ergebnisse von Harnstoffstickstoffmessungen in Beispiel 1 und
dem Vergleichsbeispiel 1 hervorgerufen werden.
Fig. 2 zeigt eine Korrelation der Ergebnisse der
Harnstoffstickstoffmessungen durch das erfindungsgemäße
Verfahren (Ordinatenachse) und durch ein bekanntes Verfahren
(Abszissenachse).
Erfindungsgemäß kann Harnstoffstickstoff in der gleichen
Weise gemessen und ein Reagens für die Messung von
Harnstoffstickstoff in der gleichen Weise hergestellt werden
wie in herkömmlichen Techniken, mit dem Unterschied, daß das
Reagens eine Sulfhydryl-Verbindung zusammen mit Urease
enthält. Beispielsweise kann Ammoniak, das in einer Probe
vorhanden ist, in einer Vorbehandlung entfernt werden, bevor
es der Urease und der Sulfhydry-Verbindung ermöglicht wird zu
reagieren.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es zur Erhöhung der
Genauigkeit der Messung bevorzugt, Ammoniak aus einer Probe
zu entfernen, bevor die Messung von Harnstoffstickstoff durch
Reaktion von GLDH mit dem Ammoniak in Gegenwart von α-KG und
NADH oder NADPH erfolgt. Da die Struktur eines Reagens für
die Eliminierung von Ammoniak mit der Struktur für das
Reagens zur Messung von Harnstoffstickstoff überlappt, kann
das Reagens zur Eliminierung von Ammoniak direkt für Messung
von Harnstoffstickstoff verwendet werden.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren ist die Probe nicht
besonders beschränkt, sofern sie eine Harnstoff-Komponente
enthält. Beispiele für die Probe schließen Plasma, Serum,
Urin und eine Lösung, die durch Verdünnung von diesen
hergestellt wird, ein.
Die Sulfhydryl-Verbindung, die in dem erfindungsgemäßen
Verfahren verwendet werden kann, schließt Thioglycerol,
Thioapfelsäure, Thioglykolsäure, Mercaptoethanol, 3-Mercaptopropionsäure,
Thiophenol, Cystein, N-Acetylcyctein,
die reduzierte Form von Glutathion, Dithiothreitol und
Dithioerythritol ein. Thioglycerol ist als Sulfhydryl-Verbindung
bevorzugt, da Thioglycerol weniger Geruch erzeugt
und stabil ist.
Die Konzentration der Sulfhydryl-Verbindung sollte in
Abhängigkeit von der Art der Verbindung, der Art der Probe,
den Meßbedingungen und anderen Faktoren sauber eingestellt
werden, und sie liegt im allgemeinen im Bereich von 0,1 bis
1 000 mM, vorzugsweise 1 bis 500 mM, besonders bevorzugt 10
bis 500 mM.
Die Konzentration von α-Kg, entweder NADH oder NADPH, GLDH
und Urease, die dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet
werden, variiert in Abhängigkeit von der Menge an Ammoniak,
die zu Beginn in der Probe vorhanden ist, und der Menge an
Harnstoff, die gemessen werden soll, und geeignete
Konzentrationen davon können nach den jeweiligen
Erfordernissen ausgewählt werden. Beispielsweise ist die
Menge von α-KG im allgemeinen im Bereich von 0,1 bis 50 mM,
vorzugsweise 1 bis 30 mM. Die Menge an NADH oder NADPH ist im
allgemeinen im Bereich von 0,05 bis 5 mM, vorzugsweise 0,1
bis 1 mM, und die Menge davon wird innerhalb eines Bereiches
eingestellt, in dem die Grenze der Absorbanz nicht
überschritten wird. Obwohl nicht sonderlich eingeschränkt,
wird GLDH vorzugsweise aus Rinderleber oder Bakterien
gewonnen. Die Konzentration von GLDH ist im Bereich von 0,1
bis 100 Einheiten/ml (u/ml), vorzugsweise 0,5 bis
70 Einheiten/ml. Der Ursprung der Urease ist nicht sonderlich
beschränkt. Die Urease schließt solche ein, die aus
Jackbohnen (jack bean) und Bakterien erhalten wird. Die
Konzentration an Urease ist 0,1 bis 100 Einheiten/ml,
vorzugsweise 0,5 bis 50 Einheiten/ml, und die geeignete
Konzentration davon sollte in Abhängigkeit von der Menge der
Sulfhydry-Verbindung ausgewählt werden.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren ist der pH-Wert bei der
Messung von Harnstoffstickstoff auf einen pH-Wert von 6 bis
10 eingestellt, vorzugsweise einen pH-Wert im Bereich von 7
bis 10. Der pH-Wert wird mit einer allgemeinen Pufferlösung
eingestellt, und die verwendbare Pufferlösung wird ausgewählt
aus einer Tris-Pufferlösung, einer Salzsäure-Pufferlösung,
einer Phosphorsäure-Pufferlösung, einer Carbonsäure-Pufferlösung,
einer Imidazol-Pufferlösung, einer
Diethanolamin-Pufferlösung, einer Triethanolamin-Pufferlösung
und Good′s-Pufferlösungen wie beispielsweise HEPES.
Da die vorliegende Erfindung wie oben beschrieben ein
Reaktionsgeschwindigkeitsverfahren zur Messung einer
Harnstoffstickstoff-Menge unter Ausnutzung der
Abnahmegeschwindigkeit von NADH oder NADPH als Anzeiger ist,
wird die Messung innerhalb eines kurzen Zeitraumes
durchgeführt, und wird kaum durch interferierende Substanzen
in der Probe mit einer Absorption im UV-Bereich beeinflußt.
Darüber hinaus wird, wenn die Sulfhydryl-Verbindung mit der
Probe vermischt wird, deren Urease-inhibierende Wirkung nicht
beeinflußt, und selbst eine hohe Harnstoffkonzentration kann
quantitativ genau bestimmt werden. Ferner wird auch in einer
Probe, die Polyole wie beispielsweise Mannitol enthält, die
Urease-inhibierende Wirkung nicht ausgelöscht, so daß auch
eine Probe genau auf Harnstoffstickstoff untersucht werden
kann, die Mannitol enthält, von der es bisher unmöglich war,
ein genaues Ergebnis zu erhalten, und das erfindungsgemäße
Verfahren ist in klinischen Tests sehr nützlich.
Das erfindungsgemäße Set zur Messung von Harnstoffstickstoff
umfaßt als Bestandteile
- i) α-Ketoglutarsäure (α-KG),
- ii) die reduzierte Form von Nicotinamid-adenin dinukleotid (NADH) oder die reduzierte Form von Nicotinamid adenin-dinukleotid-phosphat (NADPH),
- iii) Glutamatdehydrogenase (GLDH),
- iv) eine Sulfhydryl-Verbindung, und
- v) Urease.
Der Ursprung, die Konzentration usw. von jedem Bestandteil
sind detailliert bei der Beschreibung des erfindungsgemäßen
Verfahrens beschrieben, und werden daher hier weggelassen.
Im allgemeinen ist das erfindungsgemäße Set vorzugsweise eine
Kombination aus einem ersten Reagens, das eine Pufferlösung,
α-KG, entweder NADH oder NADPH und GLDH enthält, und ein
zweites Reagens, das eine Pufferlösung, Urease und eine
Sulfhydryl-Verbindung enthält. Der Grund hierfür ist, daß,
wenn das erste Reagens zuerst mit der Probe vermischt wird,
in der Probe vorhandenes Ammoniak vorab entfernt werden kann,
so daß der Harnstoffstickstoff genau gemessen werden kann.
Das zweite Reagens kann α-KG enthalten.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend detailliert unter
Bezugnahme auf Beispiele und Vergleichsbeispiele weiter
beschrieben.
Als erstes Reagens wurde ein wäßrige Lösung verwendet, die
folgendes enthielt, und einen pH-Wert von 8,2 aufwies:
Tris-Pufferlösung|100 mM | |
α-KG | 12 mM |
NADPH | 0,3 mM |
GLDH | 10 U/ml |
Als zweites Reagens wurde eine wäßrige Lösung verwendet, die
folgendes enthielt, und einen pH-Wert von 8,2 aufwies:
Tris-Pufferlösung|100 mM | |
α-KG | 12 mM |
Urease | 10 U/ml |
Thioglycerol | 400 mM |
Als Proben wurde eine Probe M₀ hergestellt, die eine
Harnstoffstickstoff-Konzentration von 50 mg/dl aufwies, und
eine Probe M₅, die 20% Mannitol und eine
Harnstoffstickstoff-Konzentration von 50 mg/dl aufwies.
Ferner wurde die Probe M₅ mit der Probe M₀ unter Herstellung
von Proben mit Mannitol-Konzentrationen von 4, 8, 12 und 16%
und Harnstoffstickstoff-Konzentrationen von jeweils 50 mg/dl
verdünnt, und diese Proben wurden als Proben M₁, M₂, M₃ und
M₄ verwendet.
Das erste Reagens wurde in einer Menge von 300 µl zur 12 µl
von jeder der obigen Proben M₀ bis M₅ zugegeben, und die
Mischungen wurden für 5 min auf 37°C erwärmt. Dann wurden
75 µl des zweiten Reagens zu jeder der Mischungen zugegeben,
und die Mischungen wurden hinsichtlich der Veränderung der
Absorbans bei 340 nm pro Zeiteinheit mit einem automatischen
Analysengerät, Modell 7150 von Hitachi Ltd., gemessen. Die
Harnstoffstickstoff-Konzentration in jeder Probe wurde auf
Basis einer zuvor hergestellten Eichkurve bestimmt. Tabelle 1
und Fig. 1 zeigen die Ergebnisse.
Harnstoffstickstoff-Konzentrationen wurden in der gleichen
Weise wie in Beispiel 1 bestimmt, mit dem Unterschied, daß
das Thioglycerol in dem zweiten Reagens, das in Beispiel 1
verwendet wurde, durch 75 mM Borsäure ersetzt wurde.
Tabelle 1 und Fig. 1 zeigen Ergebnisse.
Einheit: mg/dl
In Fig. 1 sind die Ergebnisse von Beispiel 1 durch -O-
angezeigt, diejenigen aus Vergleichsbeispiel 1 sind durch
-⚫- angezeigt, die Ordinatenachse zeigt die
Harnstoffstickstoff-Konzentrationen (mg/dl), und die
Abszissenachse zeigt Mannitolkonzentrationen (%).
Die Ergebnisse in Tabelle und Fig. 1 zeigen das folgende.
Das Urease-GLDH-Verfahren unter Verwendung von Thioglycerol
als Urease-Inhibitor (Beispiel 1) zeigt keinen Einfluß, der
durch Mannitol in den Proben hervorgerufen wird, und erlaubt
genaue Messung der Harnstoffstickstoff-Konzentrationen im
Vergleich zu dem Verfahren, worin Borsäure als Urease-Inhibitor
verwendet wird (Vergleichsbeispiel 1).
Blutserum, das kein Polyol enthielt, wurde als Probe
verwendet. Die Proben wurden nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren wie in Beispiel 1 beschrieben gemessen, sowie nach
dem Verfahren (bekanntes Verfahren) unter Verwendung von
Borsäure als Urease-Inhibitor, das in der obigen JP-B-3-65160
beschrieben ist und von dem davon ausgegangen wird, daß es
eine hohe Verläßlichkeit besitzt und das allgemein in
klinischen Tests angewandt wird, und die Korrelation zwischen
dem erfindungsgemäßen Verfahren und dem obigen bekannten
Verfahren untersucht. Als Ergebnis wurde herausgefunden, daß
das erfindungsgemäße Verfahren eine bemerkenswert
signifikante Korrelation zu dem obigen bekannten Verfahren
aufweist.
Erfindungsgemäß kann eine Probe, die Mannitol enthält, das
bei der Stickstoffharnstoffmessung auf Grundlage eines
Reaktionsgeschwindigkeitsverfahrens einen Fehler hervorruft,
genau gemessen werden, und ferner kann eine Probe mit einer
hohen Konzentration an Harnstoffstickstoff gemessen werden.
Die vorliegende Erfindung stellt daher einen Beitrag für
klinische Tests dar.
Claims (13)
1. Verfahren zur Messung von Stickstoffharnstoff, umfassend
die Hydrolyse von Harnstoff in einer Probe mit Urease,
Umsetzung von Glutamatdehydrogenase (GLDH) mit Ammoniak,
das durch die Hydrolyse gebildet wird, in Gegenwart von
α-Ketoglutarsäure (α-KG) und der reduzierten Form von
Nicotinamid-adenin-dinukleotid (NADH) oder der
reduzierten Form von Nicotinamid-adenin-dinukleotid-phosphat
(NADPH), und Messung der Abnahmegeschwindigkeit
der reduzierten Form des Nicotinamid-adenin-dinukleotids
(NADH) oder der reduzierten Form des Nicotinamid-adenin-dinukleotid-phosphats
(NADPH), wodurch der aus dem
Harnstoff stammende Harnstoffstickstoff gemessen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Sulfhydryl-Verbindung
zusammen mit der Urease vorhanden ist.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, worin die Sulfhydryl-Verbindung
ausgewählt ist aus Thioglycerol,
Thioapfelsäure, Thioglykolsäure, Mercaptoethanol, 3-Mercaptopropionsäure,
Thiophenol, Cystein, N-Acetylcystein,
der reduzierten Form von Gluathion,
Dithiothreitol und Dithioerythritol.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, worin die Konzentration der
Sulfhydryl-Verbindung 0,1 bis 1000 mM beträgt.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, worin Ammoniak in einer
Probe vor der Messung des Harnstoffstickstoffs entfernt
wird.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, worin die Entfernung des
Ammoniaks durchgeführt wird durch Reaktion von GLDH mit
dem Ammoniak in Gegenwart von α-KG und NADH oder NADPH.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5, worin das Reagens zur
Entfernung des Ammoniaks direkt zur Messung des
Harnstoffstickstoffs verwendet wird.
7. Verfahren gemäß Anspruch 1, worin die Probe ausgewählt
ist aus Plasma, Serum, Urin und einer Lösung, die
jeweils durch Verdünnung davon erhalten wird.
8. Verfahren gemäß Anspruch 1, worin die Menge an α-KG 0,1
bis 50 mM beträgt, die Menge an NADH oder NADPH ist 0,05
bis 5 mM, und die Konzentration an GLDH ist 0,1 bis
100 Einheiten/ml.
9. Verfahren gemäß Anspruch 1, worin der pH-Wert bei der
Messung des Harnstoffstickstoffs auf 6 bis 10
eingestellt ist.
10. Verfahren gemäß Anspruch 9, worin der pH-Wert
eingestellt wird mit einer Pufferlösung, ausgewählt aus
einer Tris-Pufferlösung, einer Salzsäure-Pufferlösung,
einer Phosphorsäure-Pufferlösung, einer Carbonsäure-Pufferlösung,
einer Imidazol-Pufferlösung, einer
Diethanolamin-Pufferlösung, einer Triethanolamin-Pufferlösung
und Good′s Pufferlösungen.
11. Ein Set zur Messung von Harnstoffstickstoff, umfassend
als Bestandteile:
- i) α-Ketoglutarsäure (α-KG),
- ii) die reduzierte Form von Nicotinamid-adenin dinukleotid (NADH) oder die reduzierte Form von Nicotinamid-adenin-dinukleotid-phosphat (NADPH),
- iii) Glutamatdehydrogenase (GLDH)
- iv) eine Sulfhydryl-Verbindung, und
- v) Urease.
12. Set gemäß Anspruch 11, das eine Kombination aus einem
ersten Reagens, das eine Pufferlösung, α-KG, entweder
NADH oder NADPH und GLDH enthält, und einem zweiten
Reagens, das eine Pufferlösung, Urease und eine
Sulfhydryl-Verbindung enthält, darstellt.
13. Set gemäß Anspruch 12, worin das zweite Reagens α-KG
enthält.
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