DE19741167C2 - Randstruktur für ein Halbleiterbauelement - Google Patents
Randstruktur für ein HalbleiterbauelementInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Randstruktur für ein
Halbleiterbauelement mit einem Halbleiterkörper eines ersten
Leitungstyps, in den von einer Oberfläche aus eine Halblei
terzone des zweiten, zum ersten entgegengesetzten Leitungs
typs eingebracht ist, so daß der zwischen dem Halbleiterkör
per und der Halbleiterzone gebildete pn-Übergang an der einen
Oberfläche des Halbleiterkörpers endet, mit einer der Halb
leiterzone vorgelagerten Zone und mit Feldplatten, die den
pn-Übergang über der vorgelagerten Zone ringförmig umgeben,
wobei benachbarte Feldplatten einander überlappen.
Zur Erhöhung der Durchbruchsfestigkeit von Halbleiterbauele
menten werden schon seit langer Zeit verschiedene Maßnahmen
ergriffen. Beispiele hierfür sind sogenannte Schutz- oder
Feldringe, die den pn-Übergang ringförmig umgeben und eine
Passivierung der darüberliegenden Siliziumdioxidschicht auf
weisen, sogenannte SIPOS-Schichten (SIPOS = semiinsulating
poly oxide surface), Schichten mit amorphem Kohlenstoff oder
die sehr verbreiteten Feldplatten. Außerdem gibt es sogenann
te RESURF-Zonen, bei denen von einer Anode bis zum Halblei
terrand eine durchgehend homogen schwach dotierte p--Zone im
Anschluß an einen pn-Übergang angeordnet ist, JTE-Zonen
(junction termination zone), bei denen dem pn-Übergang eine
nicht bis zum Halbleiterrand durchgehende p-Zone vorgelagert
ist, und VLD-Zonen (dem pn-Übergang vorgelagerte p-Zonen mit
lateraler Variation der Dotierung). Aus der Vielzahl von Ver
öffentlichungen zum Thema "Randabschluß" sollen lediglich
beispielsweise EP-A-95 755, US-A-5 311 052, US-A-4 633 292
und US-A-4 954 868 genannt werden.
Den bestehenden Randstrukturen ist gemeinsam, daß ihre late
rale Ausdehnung um so größer wird, je höhere Sperrspannungen
erzielt werden sollen. Von Herstellerseite aus wird meist ein
Randabschluß mit geringer lateraler Ausdehnung angestrebt, um
Materialkosten zu sparen.
Speziell ist aus DE 40 36 958 C2 eine Struktur zur Vermeidung
von Feldkonzentrationen in einem Halbleiterbauelement be
kannt, bei der ein n-leitender Diffusionsbereich in einem p--
leitenden Halbleitersubstrat von einer n--leitenden Zone um
geben ist. Auf der Oberfläche dieser Struktur sind Feldplat
ten angeordnet, die einander teilweise überlappen.
Aus EP 632 502 A1 ist ein Bipolar-Leistungstransistor be
kannt, bei dem die Dotierung einer Zone, die einem pn-
Übergang vorgelagert ist, mit zunehmenden Abstand immer
schwächer wird. Dadurch soll die Basis-Kollektor-
Durchbruchsspannung erhöht werden.
Solche Strukturen bieten jedoch nur einen unzureichenden
Schutz gegen Oberflächenladungen und negative äußere Einflüs
se, wie auch gegen ein ungesteuertes Aufladen einzelner Feld
platten während eines Betriebes der Randstruktur.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Rand
struktur für ein Halbleiterbauelement zu schaffen, die sich
sowohl durch eine relativ geringe laterale Ausdehnung als
auch durch einen wirksamen Schutz gegenüber Oberflächenladun
gen und negativen äußeren Einflüssen auszeichnet, und bei der
unerwünschte Aufladungen von Feldplatten vermieden werden.
Diese Aufgabe wird bei einer Randstruktur der eingangs ge
nannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die vorgela
gerte Zone mit zunehmendem Abstand vom pn-Übergang mit Do
tierstoff des entgegengesetzten Leitungstyps schwächer do
tiert ist und daß die Feldplatten mit der vorgelagerten Zone
leitend verbunden sind.
Die vorgelagerte Zone, die bevorzugt p-leitend ist, weist al
so eine laterale Variation ihrer Dotierung auf, wobei diese
Variation in gestufter oder in kontinuierlicher Form erfolgen
kann. Außerdem sind die auf der Oberfläche des Halbleiterkör
pers angeordneten Feldplatten so gestaltet, daß sich einander
benachbarte Feldplatten überlappen.
Durch die Feldplatten wird ein zuverlässiger Schutz der Ober
fläche erreicht, wobei die Feldplatten nur eine geringe Aus
dehnung von beispielsweise 10 bis 30 µm haben, so daß eine
große Anzahl von Feldplattensegmenten bei Hochvolträndern,
nämlich beispielsweise 50 Feldplatten für einen 6-kV-Rand,
vorgesehen werden kann. Infolge der Überlappung der einzelnen
Feldplatten ist die laterale Ausdehnung der so gestalteten
Randstruktur sehr klein und beträgt beispielsweise lediglich
1,3 mm Randlänge für 7,2 kV, wobei hier 95% der Volumen
durchbruchspannung gesperrt ist.
Die Schichtdicke der Isolierschicht, die vorzugsweise aus Si
liziumdioxid besteht und unterhalb der Feldplatten angeordnet
ist, beträgt beispielsweise 1 bis 5 µm.
Versuche haben ergeben, daß eine Randstruktur, die in übli
cher Weise aufgebaut ist, eine Randlänge von 2,3 mm benötigt,
wenn sie mit 7,2 kV belastet ist. Außerdem sind für die Iso
lierschicht aus Siliziumdioxid Dicken von ca. 8 µm erforder
lich. Durch die Erfindung kann also eine erhebliche Reduktion
der Randlänge von beispielsweise 2,3 mm auf 1,3 mm erreicht
werden. Die Dicke der Siliziumdioxidschicht beträgt nur etwa
4 µm, wodurch eine bedeutende Verringerung in den Prozeßko
sten erreicht wird.
Wesentlich an der vorliegenden Erfindung ist also die vor
teilhafte Kombination der vorgelagerten Zone mit lateraler
Variation der Dotierung (sog. "VLD-Zone") mit kurz ausgeführ
ten und einander überlappenden Feldplatten, die mit der vor
gelagerten Zone leitend verbunden sind.
Durch die Überlappung der einzelnen Feldplatten entsteht im
Sperrfall ein elektrisches Feld, das Ladungen in der Isolier
schicht, insbesondere Siliziumdioxidschicht, abtransportiert,
wodurch eine Schutzfunktion gegen Oberflächenladungen gewähr
leistet wird.
Um ein ungesteuertes Aufladen der einzelnen Feldplatten wäh
rend eines Betriebes der Randstruktur zu verhindern, werden
die Feldplatten mit der darunter liegenden vorgelagerten Zone
elektrisch verbunden. Hierfür können in der Oberfläche des
Halbleiterkörpers verteilte Kontaktierungsstellen angebracht
werden. Die Potentiallinien in der Raumladungszone sollen da
durch möglichst wenig beeinflußt werden. Die Kontakte beste
hen in vorteilhafter Weise aus polykristallinem Silizium oder
aus Halbleitermaterial des gleichen Leitungstyps wie die
"VLD-Zone".
Bei der erfindungsgemäßen Randstruktur wird die Spannungstei
lung zwischen den Feldplatten nicht wie bei üblichen Rand
strukturen durch die Dicke der aus Siliziumdioxid bestehenden
Isolierschicht bestimmt, sondern primär durch die Spannungs
aufnahme in der vorgelagerten Zone, die vom gleichen Lei
tungstyp wie die Halbleiterzone im Halbleiterkörper ist.
Durch diesen synergetischen Effekt zwischen den überlagerten
Feldplatten, die mit der vorgelagerten Zone leitend verbunden
sind, einerseits und der vorgelagerten Zone andererseits wer
den Randstrukturen erhalten, die erheblich schmäler als be
stehende Randstrukturen mit Feldplatten sind.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch ein erstes Ausführungs
beispiel der erfindungsgemäßen Randstruktur,
Fig. 2 einen Schnitt durch ein zweites Ausführungs
beispiel der erfindungsgemäßen Randstruktur
und
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine zylindersymmetrische
Feldplattenstruktur.
In den beiden Figuren sind einander entsprechende Bauteile
mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
In Fig. 1 ist in einen Halbleiterkörper 1 aus einer n+-lei
tenden Halbleiterzone 2 mit einer Dotierungskonzentration von
1018 Ladungsträgern/cm3 und einer n--leitenden Halbleiterzone
3 mit einer Dotierungskonzentration von 6 . 1012 bis 6 . 1014
Ladungsträgern/cm3 eine p+-leitende Anodenzone 4 eingebracht,
die eine Dotierungskonzentration von etwa 1017 Ladungsträ
gern/cm3 hat. Auf dieser Anodenzone 4 ist ein Anodenkontakt 5
aus beispielsweise Aluminium angebracht.
Die Anodenzone 4 und der Anodenkontakt 5 sind ringförmig mit
Feldplatten 6 umgeben, die so gestaltet sind, daß benachbarte
Feldplatten einander teilweise überlappen. Unterhalb dieser
Feldplatten 6 ist im Halbleiterkörper 1 eine dem pn-Übergang
zwischen den Halbleiterzonen 3, 4 vorgelagerte Zone 13 ange
ordnet, die den gleichen Leitungstyp wie die Anodenzone 4
hat, also p-dotiert ist. Diese Zone 13 weist eine Dotierung
in der Größenordnung von beispielsweise 1015 Ladungsträ
gern/cm3 auf, wobei diese Dotierung lateral variiert und auf
den Rand zu schwächer wird.
Außerdem ist noch in üblicher Weise eine n+-Halbleiterzone 7
als Randdotierung 7 am Rand der Halbleiterzone 3 vorgesehen,
welche als Stopp-Zone für die Raumladungszone dient.
Die einzelnen Feldplatten 6 haben radial eine Abmessung zwi
schen 10 bis 30 µm und sind durch das unter ihnen vorgesehene
Oxid elektrisch mit der vorgelagerten Zone 13 verbunden, was
in der Fig. 1 schematisch durch Leitungen 8 angedeutet ist.
In der vorgelagerten Zone 13 beträgt die Dotierungskonzentra
tion etwa 1015 Ladungsträger/cm3. Sie nimmt in dieser Zone 13
aber mit zunehmendem Abstand vom pn-Übergang zwischen der
Halbleiterzone 3 und der Anodenzone 4 nach außen ab, so daß
eine laterale Variation der Dotierung in der vorgelagerten
Zone 13 vorliegt.
Infolge der geringen lateralen Ausdehnung der Feldplatten von
10 bis 30 µm und der großen Anzahl der einzelnen Segmente
kann die laterale Ausdehnung der Randstruktur sehr gering ge
halten werden. Eine entsprechend der vorliegenden Erfindung
ausgeführte Randstruktur vermag mit einer Randlänge von etwa
1,3 mm immerhin 7,2 kV bei 95% der Volumendurchbruchspannung
zu sperren.
Die Dicke einer in der Fig. 1 nicht gezeigten Isolierschicht
unterhalb der Feldplatten 6 kann zwischen 1 und 5 µm liegen.
Das Ausführungsbeispiel von Fig. 2 unterscheidet sich vom
Ausführungsbeispiel der Fig. 1 durch die noch geringere late
rale Ausdehnung der einzelnen Feldplatten 6, die hier bei
spielsweise lediglich 10 µm beträgt, und durch die abgestufte
Dotierung in der vorgelagerten Zone 13. Diese vorgelagerte
Halbleiterzone 13 besteht hier aus einzelnen Bereichen 9, 10,
11, 12, die alle p-dotiert sind, wobei die Dotierungskonzen
tration dieser Bereiche 9 bis 12 von innen nach außen immer
geringer wird. Dies ist schematisch durch die strichlierte
Darstellung der Bereiche 11 und 12 in der Fig. 2 veranschau
licht.
Auch beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2 sind leitende Ver
bindungen 8 zwischen den Feldplatten 6 und der vorgelagerten
Zone 13 vorgesehen.
Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf eine zylindersymmetrische
Feldplattenstruktur mit einem Anodenkontakt 5 und drei Feld
platten 6. Kontakte als leitende Verbindungen 8 verbinden die
Feldplatten 6 elektrisch mit der vorgelagerten Zone 13 bzw.
deren Bereiche 9, 10, 11 und 12. Der Durchmesser der Kontakte
beträgt vorzugsweise 1-2 µm.
Die Topologie der Feldplattenstruktur braucht nicht zylinder
symmetrisch zu sein, sondern kann auch beispielsweise eine
quadratische oder rechteckige Gestalt annehmen.
1
Halbleiterkörper
2
n+
-Halbleiterzone
3
n-
-Halbleiterzone
4
p+
-Anodenzone
5
Anodenkontakt
6
Feldplatten
7
n+
-Halbleiterzone
8
Leiter
9
Halbleiterbereich in vorgelagerte Zone
10
Halbleiterbereich in vorgelagerte Zone
11
Halbleiterbereich in vorgelagerte Zone
12
Halbleiterbereich in vorgelagerte Zone
13
Vorgelagerte Zone
14
Feldplatte
Claims (8)
1. Randstruktur für ein Halbleiterbauelement mit einem Halb
leiterkörper (1) eines ersten Leitungstyps, in dem von einer
Oberfläche aus eine Halbleiterzone (4) des zweiten, zum er
sten entgegengesetzten Leitungstyps eingebracht ist, so daß
der zwischen dem Halbleiterkörper (1) und der Halbleiterzone
(4) gebildete pn-Übergang an der einen Oberfläche des Halb
leiterkörpers (1) endet, mit einer der Halbleiterzone (4)
vorgelagerten Zone (13) und mit Feldplatten (6), die den pn-
Übergang über der vorgelagerten Zone (13) ringförmig umgeben,
wobei benachbarte Feldplatten einander überlappen
dadurch gekennzeichnet,
daß die vorgelagerte Zone (13) mit zunehmendem Abstand vom
pn-Übergang mit Dotierstoff des entgegengesetzten Lei
tungstyps schwächer dotiert ist und daß die Feldplatten (6)
mit der vorgelagerten Zone (13) leitend (vgl. 8) verbunden
sind.
2. Randstruktur nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mit zunehmendem Abstand schwächere Dotierung kontinu
ierlich oder stufenartig verläuft.
3. Randstruktur nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Isolierschicht aus insbesondere Siliziumdioxid unter
den Feldplatten (6) eine Schichtdicke von 1 bis 5 µm, vor
zugsweise 4 µm, aufweist.
4. Randstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dotierungskonzentration in der vorgelagerten Zone
(13) in der Größenordnung von 1015 Ladungsträgern/cm3 liegt.
5. Randstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Feldplatten (6) eine laterale Ausdehnung von 10 bis
30 µm haben.
6. Randstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Feldplatten eine laterale Ausdehnung von etwa 10 µm
haben.
7. Randstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung zwischen Feldplatten (6) und vorgelagerter
Zone (13) über Kontakte (8) mit einem Durchmesser von 1 bis 2
µm erfolgt.
8. Randstruktur nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung aus polykristallinem Silizium besteht.
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Publications (2)
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