DE19740337C2 - Bogenfördereinrichtung - Google Patents

Bogenfördereinrichtung

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Description

Die Erfindung betrifft eine Bogenfördereinrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei einer aus der DE 90 07 362 U1 bekannten Bogenbremsein­ richtung der angegebenen Art ist das Transportband in Lauf­ richtung gesehen im mittleren Bereich mit einem Steg verse­ hen, in dem Saugöffnungen vorgesehen sind. Der Steg ist wesentlich schmaler als das Transportband, so daß bei Ver­ wendung der Bremseinrichtung zum Abbremsen von im Schön- und Widerdruck auf beiden Seiten bedruckter Bogen zur Ver­ meidung des Abschmierens nur eine entsprechend schmale druckfreie Zone erforderlich ist. Als nachteilig ist hier­ bei anzusehen, daß die durch den Steg bewirkte Versteifung des Transportbands die Lebensdauer des Transportbands ver­ ringert. Weiterhin ist die Breite der Bogenbremseinrichtung erheblich größer als die Breite des Stegs, so daß der zur seitlichen Verschiebung zur Verfügung stehende Raum nicht voll ausgenutzt werden kann.
Aus der DE 36 38 494 A1 ist ein Saugbandförderer der ange­ gebenen Art zum Ablegen der mittels eines Kettengreifers auf einer geradlinigen Bahn geförderten Bogen auf dem Aus­ legerstapel eines Bogenauslegers bekannt. Die Saugbänder dieses Saugbandförderers verlaufen in einem waagrechten Teilstück und einem zum Auslegerstapel geneigten Teilstück und die Teilstücke sind jeweils mit getrennten Saugkammern versehen, die von einem unter den Saugbändern angeordneten Saugkasten gebildet werden. Durch diese Gestaltung des Saugbandförderes soll die Hinterkante des Bogens bei der Ablage so geführt werden, daß eine Beeinflussung durch den überschwebenden Folgebogen ausgeschlossen wird.
Es ist weiterhin aus der DD 288 581 A5 ein Saugbandförderer in Auslagen von Druckmaschinen bekannt, der aus mehreren auf der Antriebswelle verschiebbar angeordneten Saugband­ stationen besteht, wobei jede Saugbandstation aus einem die Antriebs- und Umlenkrolle umschlingenden, mit Saugöffnungen versehenen Saugband und einem Saugkasten mit einem festen Umlenkradius zur Führung des Saugbands besteht. Das Saug­ band der einzelnen Saugbandstationen ist hierbei verhält­ nismäßig schmal und an einer Seite des Saugkastens angeord­ net, der etwa doppelt so breit wie das Saugband ausgeführt ist. Der quer zur Förderrichtung benötigte Bauraum ist daher auch bei dieser Bogenfördereinrichtung vergleichs­ weise groß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bogenförder­ einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die quer zur Bogenförderrichtung gemessen eine geringe Breite hat und die einfach und kostengünstig herstellbar ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Bogenfördereinrichtung wird die Breite ausschließlich durch die Breite des Transportbands und die Wandstärke der die Saugkammer und die Saugöffnung bildenden Wände bestimmt. Gemessen an der Breite des Trans­ portbands läßt sich daher eine sehr geringe Baubreite erzielen. Die Wände können als ebene Platten ausgeführt sein, und aus einem Metallblech oder aus Kunststoff beste­ hen. Die Führungsrollen können zwischen den Platten ange­ ordnet und in Lagerbohrungen der Platten gelagert sein. Weiterhin können zwischen je zwei benachbarten, von dem Transportband umschlossenen Rollen Distanzstücke angeordnet sein, die dicht an den Wänden anliegen, wobei zwischen den Rollen und den Distanzstücken Dichtspalte vorgesehen sind. Die erfindungsgemäße Bogenfördereinrichtung läßt sich aus einfachen Teilen herstellen und hinsichtlich ihrer Größe und ihrer Abmessungen ohne Schwierigkeiten an unterschied­ liche maschinenbedingte Anforderungen anpassen. Als Trans­ portband kann ein schmales Lochband aus Kunststoff oder Stahl oder ein gelochtes Mehrkomponentenband, z. B. ein Zahnriemen, verwendet werden.
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Bogenfördereinrichtung in einen Bereich der Bogenförderung verlängert ist, in dem die Bogenbahn gekrümmt ist und daß der Arbeitsbereich des Transportbands eine an die örtliche Krümmung der geförderten Bogen angenä­ herte Krümmung hat. Hierdurch kann der Arbeitsbereich des Transportbands eine größere Länge haben, so daß sich auch bei geringer Breite des Transportbands eine für hohe Maschinengeschwindigkeiten ausreichende Kontaktfläche zwi­ schen Bogen und Transportband zur Erzeugung geeigneter Bremskräfte erzielen läßt. Die Anpassung der Krümmung des Transportbands an die gekrümmte Bogenkontur kann erfin­ dungsgemäß über eine oder mehrere zusätzlich Führungsrollen oder eine Gleitkufe bewirkt werden. Es ist weiterhin hier­ bei vorteilhaft, wenn die Saugkammer in zwei oder mehr Räume unterteilt ist, die unabhängig voneinander mit einer Saugquelle verbindbar sind. Auf diese Weise läßt sich die Saugkraft längs des Transportbands variieren und auch bei unvollständiger Bogenauflage noch teilweise aufrechterhal­ ten. Eine Unterteilung der Saugkammer kann erfindungsgemäß mit Hilfe einer zusätzlichen Führungsrolle erfolgen.
Eine Erhöhung der Kraft, mit der die Bogen an das Trans­ portband der Bogenfördereinrichtung angedrückt werden, kann in Weiterbildung der Erfindung durch mehrere über dem Transportband angeordnete Düsen erreicht werden, die auf das Transportband gerichtete Blasluftstrahlen erzeugen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei­ spiels näher erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Bogenfördereinrich­ tung nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Draufsicht der Bogenfördereinrichtung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen Querschnitt der Bogenfördereinrichtung gemäß Fig. 1 entlang der Linie III-III und
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Anordnung der Bogenfördereinrichtung gemäß Fig. 1 im Ausleger einer Druckmaschine.
Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Bogenfördereinrich­ tung 1 besteht aus zwei parallelen Platten 2, 3, die durch Schrauben 4 miteinander verbunden sind. Die Schrauben 4 durchdringen Distanzstücke 5, die zwischen den Platten 2, 3 angeordnet sind und den Abstand zwischen den Platten 2, 3 bestimmen. Am oberen Rand der Platten 2, 3 sind zwischen diesen im Abstand voneinander Führungsrollen 6, 7, 8 ange­ ordnet, die auf in Lagerbohrungen der Platten 2, 3 befe­ stigten Bolzen 9 drehbar gelagert sind. Die Drehachsen der Führungsrollen 6, 7, 8 liegen nicht in einer gemeinsamen Ebene, sondern die Drehachse der mittleren Führungsrolle 7 ist nach oben in Richtung auf den Rand der Platten 2, 3 versetzt in einem Abstand von der den Drehachsen der Füh­ rungsrollen 6, 8 gemeinsamen Ebene angeordnet. Unterhalb dieser Ebene und etwa in der Mitte zwischen den Führungs­ rollen 6, 7 ist zwischen den Platten 2, 3 ein Antriebsrad 10 angeordnet, und mit Lagerstutzen 11 in Lagerbohrungen 12 der Platten 2, 3 gelagert. Das Antriebsrad 10 weist eine Bohrung 13 mit Vielnutprofil auf und ist auf einer mit einem entsprechenden Vielnutprofil versehenen Antriebswelle 14 drehfest und axial verschiebbar angeordnet. In einem Abstand von der Antriebswelle 14 und parallel zu dieser ist etwa in gleichem Abstand von den Führungsrollen 7, 8 eine Führungsstange 15 vorgesehen, die Bohrungen in den Platten 2, 3 durchdringt und auf der ein zwischen den Platten 2, 3 angeordneter Führungsring 16 drehbar gelagert ist.
Um die Führungsrollen 6, 7, 8 und das Antriebsrad 10 ist ein Transportband 17 herumgeführt, das aus einem in regelmäßigem Abstand gelochten Zahnriemen besteht. Ent­ sprechend sind die Führungsrollen 6, 7, 8 und das Antriebsrad 10 auf ihrer Mantelfläche mit einem Zahnpro­ fil versehen. An dem Führungsring 16 liegt das Transport­ band 17 mit seiner nichtverzahnten Außenseite an. Das Transportband 17 befindet sich auf seiner ganzen Länge zwischen den Platten 2, 3 und liegt mit seinen seitlichen Rändern 18 nach Art einer Gleitdichtung an den einander zugekehrten Innenseiten der Platten 2, 3 dicht an. Zum Spannen des Transportbands 17 ist an den Platten 2, 3 eine verstellbare Spannrolle 19 angebracht, die ebenfalls an der glatten Außenseite des Transportbands 17 anliegt.
Zum Transport und Abbremsen von Bogen 20 ist das obere, sich von der Führungsrolle 6 bis zur Führungsrolle 8 erstreckende Trum 21 des Transportbands 17 bestimmt. Das Trum 21 ragt nach oben über den Rand der Platten 2, 3 hinaus, so daß die transportierten Bogen 20 die Platten 2, 3 nicht berühren. Auf der Unterseite des Trums 21 befinden sich zwei Saugkammern 22, 23, die über Sauglei­ tungen 24, 25 mit einer Saugquelle verbunden sind. Die Saugkammer 22 ist zwischen den Platten 2, 3 durch die Führungsrollen 6, 7, das Antriebsrad 10 und zwei zwischen den Führungsrollen 6, 7 und dem Antriebsrad 10 angeord­ nete Distanzstücke 5 begrenzt. Die Saugkammer 23 ist zwi­ schen den Platten 2, 3 durch die Führungsrollen 7, 8 und das zwischen diesen parallel zum Trum 21 angeordnete Distanzstück 5 begrenzt. Die Distanzstücke 5 bilden jeweils einen Dichtspalt mit der äußeren Mantelfläche der benachbarten Führungsrolle 6 bzw. 7 bzw. 8 oder des Antriebsrads 10. Die aufgrund der Verzahnung der Füh­ rungsrollen 6, 7, 8 und des Antriebsrads 10 bedingte, unvollkommene Abdichtung kann durch die Saugluftförderung leicht ausgeglichen werden und ist daher vernachlässig­ bar. In den Saugöffnungen der Saugkammern 22, 23 befindet sich das Trum 21 des Transportbands 17.
Ein wesentliches Merkmal der Bogenfördereinrichtung 1 ist der durch die versetzte Anordnung der Führungsrolle 7 bewirkte gekrümmte Verlauf des Trums 21 des Transport­ bands 17. Hierdurch wird das Trum 21 an die durch den Verlauf der Bogenförderbahn bedingte örtliche Krümmung der Bogen 20 angeglichen, so daß ein vergleichsweise lan­ ger Bogenabschnitt erfaßt und eine wirksame Ansaugung der Bogen 20 erreicht werden kann. Auf diese Weise läßt sich eine hohe Reibkraft zwischen dem jeweiligen Bogen 20 und dem Transportband 17 erzeugen, die auch bei hohen Maschi­ nengeschwindigkeiten eine wirksame Bogenverzögerung ermöglicht. Zur Unterstützung der Andrückung der Bogen 20 an das Trum 21 sind über dem Trum 21 Düsen 26 angeordnet, die die Bogen 20 mit gegen das Trum 21 gerichteten Blas­ luftstrahlen beaufschlagen.
Die beschriebene Bogenfördereinrichtung 1 ist für die in Fig. 4 gezeigte Anordnung in einem Ausleger 27 einer Druckmaschine bestimmt. Hierbei werden die Bogen 20 von Greifern 28 eines Umlaufkettensystems 29 entlang einer S- förmig gebogenen Bahn von dem letzten Druckwerk einer Druckmaschine in steigender Förderrichtung F zu einem Auslegerstapel 30 gefördert. Längs der Bogenbahn ist eine pneumatische Bogenleiteinrichtung 31 angeordnet, die der Krümmung der Bogenbahn angepaßt ist. Über dem Ausleger­ stapel 30 befindet sich eine Blasvorrichtung 32. Unmit­ telbar vor dem Auslegerstapel 30 sind über die Maschinen­ breite verteilt mehrere Bogenfördereinrichtungen 1 auf einer gemeinsamen Antriebswelle 14 und einer gemeinsamen Führungsstange 15 nebeneinander angeordnet. Die Bogenför­ dereinrichtungen 1 erstrecken sich bis in den gekrümmten Bereich der Bogenbahn, wobei das die Bogen erfassende Trum ihrer umlaufenden Transportbänder an die an dieser Stelle vorhandene Krümmung der Bogen 20 angepaßt ist. Sobald eine Greifergruppe die Bogenfördereinrichtungen 1 passiert hat, wird der hintere Abschnitt des herangeführ­ ten Bogens mittels Saugluft an die Transportbänder der Bogenfördereinrichtungen 1 angesaugt und auf die für die Ablage auf dem Auslegerstapel 30 geeignete Geschwindig­ keit abgebremst.

Claims (9)

1. Bogenfördereinrichtung, insbesondere zur Verminderung der Geschwindigkeit von Bogen während des Förderns in einem Ausleger einer Druckmaschine, mit einem über Füh­ rungsrollen verlaufenden und mit Luftdurchlässen verse­ henen, umlaufenden Transportband und einer von dem Transportband umschlossenen Saugkammer mit einer an das Transportband angrenzenden Saugöffnung, wobei die zu fördernden Bogen mit Hilfe eines in der Saugkammer erzeugten Unterdrucks an das Transportband angesaugt werden, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung der Saugkammer und der Saugöffnung zwei zur Bogenförder­ richtung parallele Wände vorgesehen sind, wobei das Transportband (17) im Bereich der Saugöffnung zwischen den Wänden verläuft und mit seitlichen Rändern (18) dichtend an den Wänden anliegt und daß die Saugöffnung längs der Bogenförderrichtung durch mindestens eine der Führungsrollen (6, 7, 8) für das Transportband (17) begrenzt wird.
2. Bogenfördereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Wände durch zwei ebene Platten (2, 3) gebildet sind, die die Saugkammer (22, 23) begrenzen und daß die Führungsrolle (6, 7, 8) zwischen den Platten (2, 3) angeordnet und in Lagerbohrungen (12) der Platten (2, 3) gelagert ist.
3. Bogenfördereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen je zwei benach­ barten, von dem Transportband (17) umschlossenen Rollen (6, 7, 8, 10) Distanzstücke (5) angeordnet sind, die dicht an den Wänden anliegen und daß zwischen den Rol­ len (6, 7, 8, 10) und den Distanzstücken (5) Dichtspalte vorgesehen sind.
4. Bogenfördereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Transport­ band (17) ein gelochter Zahnriemen ist.
5. Bogenfördereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugkammer (22, 23) in zwei oder mehr Räume unterteilt ist, die unabhängig voneinander mit einer Saugquelle verbindbar sind.
6. Bogenfördereinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß eine zusätzliche Führungsrolle (7) die Saugkammer (22, 23) in zwei Räume unterteilt.
7. Bogenfördereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bogenförder­ einrichtung (1) in einen Bereich der Bogenförderung (28, 29) verlängert ist, in dem die Bogenbahn gekrümmt ist und daß der Arbeitsbereich des Transportbands (17) eine an die örtliche Krümmung der geförderten Bogen (20) angenäherte Krümmung hat.
8. Bogenfördereinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zur Anpassung der Krümmung des Transport­ bands (17) an die gekrümmte Bogenkontur eine oder meh­ rere zusätzliche Führungsrollen (7) oder eine Gleitkufe vorgesehen sind.
9. Bogenfördereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß über dem Trans­ portband (17) mehrere Düsen (26) angeordnet sind, die auf das Transportband (17) gerichtete Blasluftstrahlen erzeugen.
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