DE19739780A1 - Drehstrommotor - Google Patents
DrehstrommotorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Drehstrommotor zum Betreiben an
einem Drehstromnetz.
Drehstrommotoren mit drei Wicklungssträngen oder drei Gruppen
von Wicklungssträngen zur Bildung einer Wicklung werden übli
cherweise ein- und ausschaltbar an Drehstromnetzen betrieben.
Dazu ist es bekannt, zwischen dem Drehstromnetz und netzseiti
gen Anschlußklemmen des Drehstrommotors zwei- oder dreiphasige
elektromechanische Schalter, Relais oder Schütze anzuordnen und
mit diesen die elektrische Verbindung zwischen dem Dreh
stromnetz und dem Drehstrommotor herzustellen bzw. zu unterbre
chen. Anstelle von elektromechanischen Schaltelementen werden
in zunehmendem Maß auch elektronische Schaltelemente einge
setzt. Dadurch wird erreicht, daß kein Kontaktverschleiß mehr
auftritt. Die elektronischen Schaltelemente lassen einen über
Steueranschlüsse steuerbaren Stromfluß zu. Wie auch bei den
elektromechanischen Schaltelementen werden mindestens zwei
elektronische Schaltelemente benötigt. Üblicherweise kommen als
elektronische Schaltelemente Triacs, Alternistoren oder eine
Kombination aus je zwei antiparallel geschalteten Thyristoren
mit den jeweils zugehörigen Ansteuerschaltungen zum Einsatz.
Zur Verminderung von Netz- und Funkstörungen durch das Ein- und
Ausschalten des Drehstrommotors und zum Schutz der elektroni
schen Schaltelemente sind zusätzliche Schaltungen wie z. B. RC-
Glieder, Freilaufdioden und Varistoren in die Schaltung einge
fügt.
Sowohl die elektromechanischen Schalter als auch die elektroni
schen Schaltelemente werden üblicherweise räumlich getrennt von
dem Drehstrommotor in Schaltschränken oder Schaltkästen ange
ordnet. Hierdurch wird zusätzlich zum Raumbedarf des Drehstrom
motors weiterer Raum benötigt. Außerdem wird für die Schalt
schränke oder Schaltkästen zusätzliches Material benötigt.
Bei der Verwendung von elektronischen Schaltelementen zum Ein-
und Ausschalten des Drehstrommotors wird insgesamt eine große
Anzahl von Schaltelementen und Peripherieelementen verwendet.
Hierdurch entstehen sowohl bei der Herstellung der Schaltungs
anordnungen als auch bei der Wartung erhebliche Kosten.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Drehstrommotor mit
elektronischen Schaltelementen zum Ein- und Ausschalten
anzugeben, wobei der gesamte Raumbedarf und die Anzahl der
elektronischen Bauteile gegenüber den bekannten Drehstrommoto
ren und elektronischen Schaltern reduziert sind.
Diese Aufgabe wird durch einen Drehstrommotor mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche.
Der erfindungsgemäße Drehstrommotor zum Betreiben an einem
Drehstromnetz weist drei Wicklungsstränge oder Gruppen von
Wicklungssträngen zur Bildung einer Wicklung in Sternschaltung
auf. Hierbei sind Sternpunktanschlußenden der Wicklungsstränge
außerhalb der Wicklung zugänglich. Weiterhin weist der Dreh
strommotor einen elektronischen Schalter auf, der so ausgebil
det und über Schalteranschlußklemmen mit den Sternpunktan
schlußenden verbunden ist, daß diese bei einem Einschaltvorgang
miteinander elektrisch verbindbar und bei einem Ausschaltvor
gang voneinander trennbar sind. Zum Steuern des elektronischen
Schalters ist eine Steuerschaltung mit dem elektronischen
Schalter verbunden.
Vorzugsweise sind sowohl der elektronische Schalter als auch
die Steuerschaltung in einem Klemmkasten des Drehstrommotors
angeordnet, in dem sich die Sternpunktanschlußenden der Wick
lungsstränge befinden. In jedem Fall ist jedoch der Raumbedarf
insgesamt für den Drehstrommotor und die mit ihm verbundene
Schaltungsanordnung zum Ein- und Ausschalten geringer als bei
vorbekannten Drehstrommotoren. Auch wird durch die Sternpunkt
schaltung die Anzahl der elektronischen Bauteile reduziert.
Desweiteren werden mehrphasige Leitungsverbindungen zwischen
einem Drehstrommotor und einem Schaltschrank oder einem Schalt
kasten eingespart.
Bevorzugtermaßen ist die Steuerschaltung mit einer Meßeinrich
tung verbunden, die mit den Schalteranschlußklemmen verbunden
ist und die dort anliegende Sternpunkt-Spannung abgreift, wobei
die Steuerschaltung derart ausgebildet ist, daß die Ein- und
Ausschaltvorgänge in Abhängigkeit von den Sternpunkt-Spannungen
steuerbar sind. Auf diese Weise kann die Sicherheit beim Be
trieb des Drehstrommotors, insbesondere für die elektronischen
Bauteile, erhöht werden, da die Höhe der Sternpunkt-Spannungen
bei der Steuerung des elektronischen Schalters berücksichtigt
werden kann.
Bei einer Weiterbildung ist die Steuerschaltung derart ausge
bildet, daß auf ein externes Einschaltsignal hin der elektroni
sche Schalter dann eingeschaltet wird, wenn gleichzeitig eine
der Sternpunkt-Spannungen eine erste Schwellenspannung über
schreitet, die höher ist als eine Restspannung zwischen den
Schalteranschlußklemmen im eingeschalteten Zustand des Schal
ters, jedoch wesentlich niedriger ist als die Spannung des
Drehstromnetzes. Insbesondere beträgt die erste Schwellen
spannung 2-5%, vorzugsweise 3% der Spannung des Dreh
stromnetzes.
Bevorzugtermaßen ist die Steuerschaltung, insbesondere zum
Schutz gegen Überspannungen, derart ausgebildet, daß der Schal
ter dann eingeschaltet bzw. ausgeschaltet wird, wenn eine der
Sternpunkt-Spannungen eine zweiten Schwellenspannung über
schreitet bzw. unterschreitet, die höher als die Spannung des
Drehstromnetzes, jedoch niedriger als eine Schädigungsspannung
ist, oberhalb derer Bauteile des Schalters oder der Steuer
schaltung geschädigt oder zerstört werden. Insbesondere wird
der Schalter bei Überschreiten der zweiten Schwellenspannung
unabhängig davon eingeschaltet, ob ein externes Einschaltsignal
das Einschalten befiehlt oder nicht. Die Messung der Stern
punkt-Spannungen kann also mehrfach genutzt werden, wodurch
insbesondere elektronische Bauteile, wie z. B. Zenerdioden oder
Varistoren zur Sicherung elektronischer Bauteile gegen Beschä
digung nicht erforderlich sind.
Bevorzugtermaßen ist mindestens ein Temperaturfühler vorgese
hen, der zur Erfassung der Temperatur mindestens eines tempera
turempfindlichen Bauteils des elektronischen Schalters oder des
Drehstrommotors ausgebildet ist und der mit der Steuerschaltung
verbunden ist, wobei die Steuerschaltung derart ausgebildet
ist, daß der elektronische Schalter nur dann eingeschaltet
wird, wenn der Temperaturfühler eine für das temperaturempfind
liche Bauteil ungefährliche Temperatur erfaßt. Bei dieser Aus
gestaltung kommt die raum- und bauteilesparende Eigenschaft des
erfindungsgemäßen Drehstrommotors besonders zum Tragen, da
lange Meßleitungen insbesondere zwischen temperaturempfind
lichen Bauteilen des Drehstrommotors und einem entfernt ange
ordneten Schaltkasten oder Schaltschrank entfallen. Messung und
Auswertung finden unmittelbar in der Nähe der temperatur
empfindlichen Bauteile statt.
Besonders bevorzugt wird eine Ausführungsform, bei der der
elektronische Schalter eine Energieversorgungseinrichtung auf
weist, welche den elektronischen Schalter mit Schalt- oder
Zündenergie versorgt und die derart ausgebildet und den elek
tronischen Schalter überbrückend angeordnet ist, daß die im
eingeschalteten Zustand des elektronischen Schalters über
dessen Anschlußklemmen anliegende Restspannung als Versorgungs
spannung für die Energieversorgungseinrichtung verwendbar ist.
Nachfolgend werden zur Erläuterung der Erfindung Ausführungs
beispiele anhand von Abbildungen beschrieben. Die Erfindung ist
jedoch nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt. Hierbei
zeigen:
Fig. 1 das Prinzipschaltbild eines Ausführungsbeispiels der
Erfindung,
Fig. 2 eine Schaltungsanordnung mit einem elektronischen
Schalter zum Ein- und Ausschalten eines Drehstrommo
tors,
Fig. 3 eine Schaltungsanordnung mit einem weiteren elektro
nischen Schalter zum Ein- und Ausschalten eines Elek
tromotors,
Fig. 4 eine Variante eines Teils der Schaltungsanordnung
nach Fig. 2 und
Fig. 5 eine Variante der Schaltungsanordnung nach Fig. 3.
Fig. 1 zeigt das Prinzipschaltbild eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung. Hierin bedeuten 1 ein schematisch mit einer ge
winkelten Klammer angedeutetes Drehstromnetz, 2 eine dreisträn
gige Wicklung eines Drehstrommotors, der an den Netzanschluß
klemmen U1, V1 und W1 dreiphasig an das Drehstromnetz 1 ange
schlossen ist, 2u, 2v und 2w drei Wicklungsstränge, die die
Wicklung 2 des Drehstrommotors bilden und an ihren den Netzan
schlußklemmen U1, V1 bzw. W1 abgewandten Enden Sternpunkt-An
schlußenden U2, V2 bzw. W2 aufweisen, U3, V3 und W3 Schalteran
schlußklemmen eines elektronischen Schalters 4, die jeweils mit
einem der Sternpunkt-Anschlußenden U2, V2 und W2 verbunden
sind, und 5 eine Steuerschaltung, die zum Steuern des elektro
nischen Schalters 4 mit diesem verbunden ist.
Im folgenden wird ein Beispiel für den Betrieb der Schaltungs
anordnung gemäß Fig. 1 gegeben. Zunächst ist der elektronische
Schalter 4 in einem ausgeschalteten Zustand, d. h. die Schal
teranschlußklemmen U3, V3, W3 des Schalters 4 sind nicht derart
leitend miteinander verbunden, daß ein für den Betrieb des
Drehstrommotors ausreichender Stromfluß möglich ist. Ausgehend
von diesem Zustand wird der Steuerschaltung 5 ein Kommando
signal gegeben, so daß die Steuerschaltung 5 dem Schalter 4 ein
Steuersignal gibt, das den Schalter 4 in einen leitenden Zu
stand versetzt. In diesem leitenden Zustand sind die Schalter
anschlußklemmen U3, V3, W3 derart leitend miteinander verbun
den, daß ein Betrieb des Drehstrommotors beginnt bzw. kontinu
ierlich fortgesetzt wird. Auf ein weiteres Kommandosignal hin
gibt die Steuerschaltung 5 dem elektronischen Schalter 4 ein
Steuersignal, so daß der Schalter 4 wieder in einen nicht-lei
tenden Zustand übergeht. Alternativ hierzu bleibt das erste
Steuersignal, das den Schalter 4 in den leitenden Zustand ver
setzt, so lange bestehen, bis das zweite Kommandosignal gegeben
wird. Auf das zweite Kommandosignal hin wird die Übermittlung
des Steuersignals dann abgebrochen, so daß der Schalter 4 wie
der in den nicht-leitenden Zustand übergeht.
Fig. 2 zeigt beispielhaft eine Ausführungsform einer Schal
tungsanordnung, die dem rechten Teil des Prinzipschaltbilds
nach Fig. 1 entspricht. Mit einer gewinkelten Klammer und dem
Bezugszeichen 2 sind schematisch der linke Teil der Fig. 1 an
gedeutet. Innerhalb eines von einem mit einer unterbrochenen
Linie umrahmten Rechteck ist der Schalter 4 dargestellt. Er
weist eine ungesteuerte Gleichrichterbrücke 10 mit insgesamt 6
Halbleiterdioden auf, die jeweils paarweise gleichgerichtet auf
jeweils einem Leitungsstrang angeordnet sind. Jeweils der
Strangabschnitt zwischen einem Paar der Halbleiterdioden ist
mit einer der Schalteranschlußklemmen U3, V3, W3 verbunden. Die
einander entsprechenden Enden der drei Leitungsstränge sind je
weils miteinander kurzgeschlossen. Die so gebildete unge
steuerte Gleichrichterbrücke 10 weist somit zwei Enden auf, die
über ein ein- und ausschaltbares elektronisches Ventil 12
miteinander verbunden sind. Das Ventil 12 ist vorzugsweise ein
Schalttransistor, der so geschaltet ist, daß in seinem leiten
den Zustand ein Stromfluß in Dioden-Durchlaßrichtung der
Gleichrichterbrücke 10 möglich ist. Das ein- und ausschaltbare
elektronische Ventil 12 ist mit einer Ansteuerungseinheit 9
verbunden, die wiederum mit einer Energieversorgungseinrichtung
8 verbunden ist, welche den elektronischen Schalter 4 mit
Schaltenergie versorgt.
Die Energieversorgungseinrichtung 8 ist jeweils separat mit den
drei Schalteranschlußklemmen U3, V3, W3 verbunden. Weiterhin
ist mit den Schalteranschlußklemmen U3, V3, W3 eine Meßeinrich
tung 6 verbunden, die wiederum mit der Steuerschaltung 5 ver
bunden ist. Zum Übertragen des Steuersignals ist die Steuer
schaltung 5 mit der Ansteuerungseinheit 9 verbunden.
Zur Erfassung von Temperaturen temperaturempfindlicher Bauteile
weist die Schaltungsanordnung nach Fig. 2 insgesamt 3 Tempera
turfühler T auf. Auf der linken Seite der Fig. 2 ist ein Tempe
raturfühler T erkennbar, der eine Temperatur an einer über
hitzungsgefährdeten Stelle der Wicklung 2 mißt. Ein weiterer
Temperaturfühler T mißt die Temperatur der ungesteuerten
Gleichrichterbrücke 10, die auf einem gut wärmeleitenden Träger
installiert ist, um eine geeignete Kühlung zu gewährleisten.
Der dritte Temperaturfühler T mißt die Temperatur des ein- und
ausschaltbaren elektronischen Ventils 12. Alle 3
Temperaturfühler T sind über eine Meßleitung mit der
Steuerschaltung 5 verbunden.
Die Funktionsweise der Schaltungsanordnung gemäß Fig. 2 ist
folgende: Ausgehend von dem nicht-leitenden Zustand des elek
tronischen Schalters 4 wird auf ein Kommandosignal hin von der
Steuerschaltung 5 ein Steuersignal an die Ansteuerungseinheit 9
gegeben, so daß das Ventil 12 in den leitenden Zustand versetzt
wird. Voraussetzung hierfür ist jedoch, daß keiner der
Temperaturfühler T eine Temperatur mißt, die für das jeweilige
temperaturempfindliche Bauteil gefährlich ist. Andernfalls
ignoriert die Steuerschaltung 5 das Kommandosignal und gibt
kein Steuersignal zum Einschalten des Ventils 12 an die
Ansteuerungseinheit 9. Im leitenden Zustand des Ventils 12 sind
die Enden der drei Leitungsstränge der Gleichrichterbrücke 10
leitend miteinander verbunden. In diesem Zustand ist der zu
gehörige Drehstrommotor in Betrieb. Auf ein weiteres Kommando
signal hin, oder bei Abbruch des ersten Kommandosignals, wird
der Ansteuerungseinheit 9 von der Steuerschaltung 5 ein Steuer
signal übermittelt, so daß das Ventil 12 in den nicht-leitenden
Zustand versetzt wird, mit der Folge, daß er Stromfluß zwischen
den Enden der drei Leitungsstränge der Gleichrichterbrücke 10
unterbrochen wird. Als Energiequelle für diesen Schaltvorgang
nutzt die Ansteuerungseinheit 9 von der
Energieversorgungseinrichtung 8 bereitgestellte Schaltenergie.
Hierzu greift die Energieversorgungseinrichtung 8 eine oder
mehrere zwischen den Schalteranschlußklemmen U3, V3, W3 anlie
gende Restspannungen ab. Aufgrund der Verwendung der Halblei
terdioden für die ungesteuerte Gleichrichterbrücke und des ein-
und ausschaltbaren elektronischen Ventils 12, insbesondere ei
nes Schalttransistors, bestehen solche Restspannungen auch wäh
rend des Betriebs des Drehstrommotors. Für den Einschaltvorgang
stehen, sofern das Drehstromnetz in Betrieb ist und ange
schlossen ist, ohnehin Spannungen zwischen den Schalteran
schlußklemmen U3, V3, W3 zur Verfügung.
Außer den bereits beschriebenen Betriebsweisen gibt es noch
weitere Betriebsweisen. Zur Gewährleistung eines Über
spannungsschutzes der Bauteile der Schaltungsanordnung gemäß
Fig. 2 mißt die Meßeinrichtung 6 die Spannungen zwischen den
Schalteranschlußklemmen U3, V3, W3 und übermittelt die Meßwerte
und/oder ein den Meßwerten zugeordnetes Meßsignal der Steuer
schaltung 5. Auf diese Weise kann die Steuerschaltung 5 eine
für die Bauteile des elektronischen Schalters 4 gefährlich hohe
Spannung erkennen und unabhängig von einem Kommandosignal das
Ventil 12 über die Ansteuerungseinheit 9 in den elektrisch
leitenden Zustand versetzen. So können sich kurzzeitige
gefährliche Überspannungen abbauen. Hierbei wird der Anstieg
des Kurzschlußstroms in dem elektronischen Schalter 4 durch die
Induktivitäten der Wicklungsstränge des Drehstrommotors
gedämpft. Weiterhin wird ein Absinken der Überspannungen durch
die Meßeinrichtung 6 gemessen und von der Steuerschaltung 5
erkannt, woraufhin die Ansteuerungseinheit 9 auf ein Steuer
signal der Steuerschaltung 5 das Ventil 12 in den nicht
leitenden Zustand versetzt. Als Maß für das Ein- oder
Ausschalten des elektronischen Schalters 4 zum Schutz gegen
Überspannungen ist der Wert einer Schwellenspannung vorgegeben,
die höher als die Spannung des Drehstromnetzes, jedoch niedri
ger als eine Schädigungsspannung ist, oberhalb derer Bauteile
des Schalters 4 oder der Steuerschaltung 5 oder weiterer Be
standteile der Schaltungsanordnung geschädigt oder zerstört
werden.
Fig. 3 zeigt ausschnitthaft eine der in Fig. 2 dargestellten
Schaltungsanordnung entsprechende Schaltungsanordnung mit einem
anderen elektronischen Schalter. Der elektronische Schalter 14
weist anstelle einer ungesteuerten Gleichrichterbrücke und ei
nes elektronischen Ventils eine halbgesteuerte Gleichrichter
brücke 20 auf. Dementsprechend ist eine modifizierte
Ansteuerungseinheit 19 vorgesehen. Die halbgesteuerte
Gleichrichterbrücke 20 ist ähnlich wie die ungesteuerte
Gleichrichterbrücke 10 gemäß Fig. 2 aufgebaut, jedoch ist in
jedem der drei Leitungsstränge ein Paar Halbleiterbauteile
vorhanden, bestehend aus einer Halbleiterdiode und einem
gleichgepolten Thyristor. Der Thyristor nimmt also jeweils die
Stelle einer der Halbleiterdioden gemäß Fig. 2 ein. Im Fall der
Fig. 3 liegen die Thyristoren jeweils in technischer
Stromflußrichtung gesehen stromabwärts der jeweiligen
Halbleiterdiode desselben Leitungsstranges. Es ist jedoch auch
möglich, die Thyristoren stromaufwärts der Halbleiterdioden
anzuordnen.
Die Steueranschlüsse der drei Thyristoren sind über
Steuerleitungen mit der Ansteuerungseinheit 19 verbunden. Die
Ansteuerungseinheit 19 ist außerdem mit den Enden der drei
Leitungsstränge der Gleichrichterbrücke 20 verbunden. Wie bei
der Schaltungsanordnung gemäß Fig. 2 ist eine Energie
versorgungseinheit 8 Bestandteil des elektronischen Schalters
14. Temperaturfühler, die Steuerschaltung, die Meßeinrichtung
zur Messung von Spannungen zwischen den Schalteranschlußklemmen
des Schalters 4 und die zugehörigen Leitungsverbindungen sind
in Fig. 3 nicht dargestellt.
Auf ein entsprechendes Kommandosignal hin gibt die Steuerschal
tung ein Steuersignal an die Ansteuerungseinheit 19, woraufhin
diese einen Zündimpuls an die drei Thyristoren gibt und die
Thyristoren so in den elektrisch leitenden Zustand versetzt.
Bevorzugt wird, daß dies jedoch nur dann geschieht, wenn zur
Zeit des Eintreffens des Kommandosignals eine der Spannungen
zwischen den Schalteranschlußklemmen des Schalters 4 einen
Schwellenwert überschreitet, der zum einen größer ist als die
Restspannung zwischen den Anschlußklemmen des Schalters 4 im
elektrisch leitenden Zustand der Thyristoren, der zum anderen
aber sehr viel kleiner ist als die Spannung des Drehstromnet
zes. Vorzugsweise beträgt der Schwellwert etwa 3% der Spannung
des Drehstromnetzes. Auf ein Kommandosignal zum Abschalten des
Schalters 4 hin oder wenn eine zu hohe Temperatur eines tempe
raturempfindlichen Bauteils erfaßt wird, übermittelt die
Steuerschaltung 5 ein Steuersignal an die Ansteuerungseinheit
19, woraufhin diese den Impuls zum Zünden der Thyristoren nicht
mehr gibt, so daß diese beim nächstfolgenden
Kommutierungszeitpunkt der halbgesteuerten Gleichrichterbrücke
20 in den nicht-leitenden Zustand versetzt werden. Bevorzugt
wird, daß ein Einschalten der Thyristoren bzw. des Schalters 4
in den elektrisch leitenden Zustand auch bei Vorliegen eines
Meßsignals erfolgt, das durch eine Überspannung an den
Schalteranschlußklemmen des Schalters 4 ausgelöst wurde.
Fig. 4 zeigt ebenfalls ausschnitthaft eine Schaltungsanordnung,
die wie in Fig. 2 gezeigt, um weitere Bauteile ergänzt sein
kann. Die Schaltungsanordnung gemäß Fig. 4 entspricht im we
sentlichen Teilen des elektronischen Schalters gemäß Fig. 2,
jedoch weist die Ansteuerungseinheit 9 zwei weitere Leitungs
verbindungen auf, so daß sie das Ventil 12 überbrückend mit den
Enden der drei Leitungsstränge der Gleichrichterbrücke 10
verbunden ist. Alternativ hierzu kann eine der beiden
zusätzlichen Leitungsverbindungen entfallen, wenn eine der zwei
dargestellten Ansteuerungsverbindungen zwischen der
Ansteuerungseinheit 9 und dem Ventil 12 mit einem Ende der
Leitungsstränge der Gleichrichterbrücke 10 verbunden ist bzw.
mit dem entsprechenden Anschluß des Ventils 12 verbunden ist.
Bevorzugtermaßen wird der Ansteuerungseinheit 9 über die zu
sätzlichen Leitungsverbindungen bzw. über eine zusätzliche Lei
tungsverbindung und eine Ansteuerungsverbindung eine über die
Leitungsstränge der Gleichrichterbrücke 10 abfallende Rest
spannung zum Steuern des elektronischen Ventils 12 zugeleitet.
Auf diese Weise kann eine Zündenergie zum Ansteuern des Ventils
12 bezogen werden.
Die in Fig. 5 gezeigte Schaltungsanordnung ist, entsprechend
der in Fig. 4 gezeigten, eine Modifikation der Schaltungsanord
nung nach Fig. 3. Hier ist zum Bereitstellen einer Zündenergie
zum Zünden der Thyristoren ein Hilfsgleichrichter 11 vorgese
hen, der drei Halbleiterdioden aufweist. Jede der drei Halblei
terdioden ist über eine gemeinsame Leitungsverbindung des
Hilfsgleichrichters 11 mit der Ansteuerungseinheit 19 verbun
den. Das jeweils andere Ende der Halbieiterdioden ist mit einer
der Schalteranschlußklemmen des elektronischen Schalters ver
bunden. Auf diese Weise kann eine Schaltenergie zwischen den
Schalteranschlußklemmen und dem Thyristor-seitigen Ende der
drei Leitungsstränge der Gleichrichterbrücke 20 abgegriffen
werden. Es ist ebenfalls möglich, eine Schaltenergie zwischen
den Schalteranschlußklemmen und dem Dioden-seitigen Ende abzu
greifen, wenn eine Leitungsverbindung zwischen diesem Ende und
der Ansteuerungseinheit 19 vorgesehen ist.
Entsprechend der in Fig. 2 gezeigten Schaltungsanordnung kann
eine Einrichtung zur Temperaturüberwachung temperaturempfind
licher Bauteile vorgesehen sein. Dies ist beim Hilfs
gleichrichter 11 mit einem Temperaturfühler T angedeutet.
Auch kann eine Einrichtung zum Schützen der Bauteile gegen
Überspannungen vorgesehen sein. Beim Vorhandensein einer sol
chen Überspannung wird der elektronische Schalter durch Zünden
der Thyristoren in einen elektrisch leitenden Zustand versetzt.
Drehstrommotoren, insbesondere bei Verwendung als Getriebe
motoren, werden häufig mit einer elektromagnetisch betätigba
ren, mechanischen Bremse kombiniert, die die an sich schon gute
Steuerbarkeit der Drehstrommotoren noch verbessert. Bevorzug
termaßen wird zwischen den Anschlußklemmen von einer der drei
Ständerwicklungen, also z. B. zwischen dem Netzanschlußende U1
und dem Sternpunktanschlußende U2 nach Fig. 1, eine Versor
gungsspannung für eine solche elektromagnetisch betätigbare,
mechanische Bremse abgegriffen. Bei Stromfluß durch die ent
sprechende Wicklung, d. h. wenn der elektronische Schalter 4 in
einem elektrisch leitenden Zustand ist, fällt an den Anschluß
klemmen eine Spannung ab. Daher wird während des Betriebes des
Drehstrommotors eine Erregerspule der Bremse mit Strom ver
sorgt, so daß die Bremse gelüftet wird. Sobald der elektroni
sche Schalter ausgeschaltet wird, bricht die Versorgungs
spannung zusammen, so daß die Bremse einfällt und der Dreh
strommotor festgehalten wird.
1
Drehstromnetz
2
Wicklung
4
elektronischer Schalter
5
Steuerschaltung
6
Meßeinrichtung
8
Energieversorgungseinrichtung
9
Ansteuerungseinheit
10
ungesteuerte Gleichrichterbrücke
11
Hilfsgleichrichter
12
ein- und ausschaltbares elektronisches Ventil
14
elektronischer Schalter
19
Ansteuerungseinheit
20
halbgesteuerte Gleichrichterbrücke
2
u,
2
v,
2
w Wicklungsstrang
T Temperaturfühler
U1, V1, W1 Netzanschlußenden
U2, V2, W2 Sternpunktanschlußenden
U3, V3, W3 Schalteranschlußklemmen
T Temperaturfühler
U1, V1, W1 Netzanschlußenden
U2, V2, W2 Sternpunktanschlußenden
U3, V3, W3 Schalteranschlußklemmen
Claims (9)
1. Drehstrommotor zum Betreiben an einem Drehstromnetz (1),
- - mit drei Wicklungssträngen (2u, 2v, 2w) oder Gruppen von Wicklungssträngen zur Bildung einer Wicklung (2) in Sternschaltung, wobei Sternpunktanschlußenden (U2, V2, W2) der Wicklungsstränge (2u, 2v, 2w) außerhalb der Wicklung (2) zugänglich sind,
- - mit einem elektronischen Schalter (4), der so ausge bildet und über Schalteranschlußklemmen (U3, V3, W3) mit den Sternpunktanschlußenden (U2, V2, W2) verbunden ist, daß diese bei einem Einschaltvorgang miteinander elektrisch verbindbar und bei einem Ausschaltvorgang voneinander trennbar sind, und
- - mit einer Steuerschaltung (5), die zum Steuern des elektronischen Schalters (4) ausgebildet und mit diesem verbunden ist.
2. Drehstrommotor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerschaltung (5) derart ausgebildet ist, daß auf
ein externes Einschaltsignal hin der elektronische
Schalter (4) einschaltbar ist.
3. Drehstrommotor nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerschaltung (5) mit einer Meßeinrichtung (6) ver
bunden ist, die mit den Schalteranschlußklemmen (U3, V3,
W3) verbunden ist und die dort anliegende Sternpunkt-
Spannungen abgreift, wobei die Steuerschaltung (5) derart
ausgebildet ist, daß die Ein- und Ausschaltvorgänge in Ab
hängigkeit von den Sternpunkt-Spannungen steuerbar sind.
4. Drehstrommotor nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerschaltung (5) derart ausgebildet ist, daß auf
ein externes Einschaltsignal hin der elektronische Schal
ter (4) dann eingeschaltet wird, wenn gleichzeitig eine
der Sternpunkt-Spannungen eine erste Schwellenspannung
überschreitet, die höher ist als eine Restspannung zwi
schen den Schalteranschlußklemmen (U3, V3, W3) im einge
schalteten Zustand des Schalters (4), jedoch wesentlich
niedriger ist als die Spannung des Drehstromnetzes.
5. Drehstrommotor nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Schwellenspannung 2 bis 5%, vorzugsweise 3%, der
Spannung des Drehstromnetzes beträgt.
6. Drehstrommotor nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerschaltung (5), insbesondere zum Schutz gegen
Überspannungen, derart ausgebildet ist, daß der Schalter
(4) dann eingeschaltet bzw. ausgeschaltet wird, wenn eine
der Sternpunkt-Spannungen eine zweite Schwellenspannung
überschreitet bzw. unterschreitet, die höher als die
Spannung des Drehstromnetzes, jedoch niedriger als eine
Schädigungsspannung ist, oberhalb derer Bauteile des
Schalters (4) oder der Steuerschaltung (5) geschädigt oder
zerstört werden.
7. Drehstrommotor nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
gekennzeichnet durch
mindestens einen zur Erfassung der Temperatur mindestens
eines temperaturempfindlichen Bauteils des elektronischen
Schalters (4) oder des Drehstrommotors ausgebildeten Tem
peraturfühler (T), der mit der Steuerschaltung (5) verbun
den ist, wobei die Steuerschaltung (5) derart ausgebildet
ist, daß der elektronische Schalter (4) nur dann einge
schaltet wird, wenn der Temperaturfühler (T) eine für das
temperaturempfindliche Bauteil ungefährliche Temperatur
erfaßt.
8. Drehstrommotor nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
der elektronische Schalter (4) eine Energieversorgungs
einrichtung (8) aufweist, welche den elektronischen Schal
ter (4) mit Schalt- oder Zündenergie versorgt und derart
ausgebildet und den elektronischen Schalter (4) über
brückend angeordnet ist, daß die im eingeschalteten Zu
stand des elektronischen Schalters (4) über dessen An
schlußklemmen anliegende Restspannung als Versorgungs
spannung für die Energieversorgungseinrichtung (8) ver
wendbar ist.
9. Drehstrommotor nach einem der Ansprüche 1 bis 8, der
zusätzlich mit einer elektromagnetisch betätigbaren
mechanischen Bremse ausgerüstet ist, welche durch
Bestromen einer Erregerspule der Bremse gelöst bzw.
gelüftet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Versorgungsspannung für die Erregerspule an den Enden
eines der Wicklungsstränge (2u, 2v, 2w) abgegriffen wird.
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