DE19736709C1 - Verfahren zum Steuern einer Gleisbremse - Google Patents

Verfahren zum Steuern einer Gleisbremse

Info

Publication number
DE19736709C1
DE19736709C1 DE19736709A DE19736709A DE19736709C1 DE 19736709 C1 DE19736709 C1 DE 19736709C1 DE 19736709 A DE19736709 A DE 19736709A DE 19736709 A DE19736709 A DE 19736709A DE 19736709 C1 DE19736709 C1 DE 19736709C1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
individual
drive
brake
brakes
speed
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE19736709A
Other languages
English (en)
Inventor
Martin Dipl Ing Jung
Wolfgang Dr Ing Talke
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
DB Netz AG
Original Assignee
Siemens AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Siemens AG filed Critical Siemens AG
Priority to DE19736709A priority Critical patent/DE19736709C1/de
Priority to AT98250295T priority patent/ATE243636T1/de
Priority to EP98250295A priority patent/EP0897847B1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE19736709C1 publication Critical patent/DE19736709C1/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B61RAILWAYS
    • B61KAUXILIARY EQUIPMENT SPECIALLY ADAPTED FOR RAILWAYS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B61K7/00Railway stops fixed to permanent way; Track brakes or retarding apparatus fixed to permanent way; Sand tracks or the like
    • B61K7/02Track brakes or retarding apparatus
    • B61K7/12Track brakes or retarding apparatus electrically controlled

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Regulating Braking Force (AREA)

Description

Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Gleisbremsensteuerung, insbesondere der Steuerung von Gefälleausgleichsbremsen (GAB), in Ablaufrangieranlagen.
In automatisch arbeitenden Ablaufrangieranlagen erfolgt die Zerlegung von zulaufenden (Güter-)Zügen, indem einzelne Wagen oder Wagengruppen nach Vorgabe (z. B. sog. Zerlegeliste) ent­ kuppelt und anschließend beispielsweise mittels einer Rangierlok über einen Ablaufberg abgedrückt werden. Die ent­ kuppelten Wagen oder Wagengruppen (nachfolgend auch als Rangierabteilungen bezeichnet) rollen daraufhin schwerkraft­ bedingt talwärts in ein jeweils vorbestimmtes Richtungsgleis, wo sie mit gegebenenfalls weiteren Rangierabteilungen zu neuen Zugkompositionen zusammengestellt werden. Solcherart ab­ laufende Rangierabteilungen werden auch Abläufe genannt.
Viele bereits bestehende Ablaufanlagen sind mit geneigten Richtungsgleisen ausgestattet. Die Gleisneigungen dienen zur Kompensation der Rollwiderstände der Abläufe. Durch verbes­ serte Rollenlager haben die durchschnittlichen Rollwider­ stände erheblich abgenommen, so daß sich die Abläufe in den geneigten Gleisen beschleunigen und somit unzulässig hohe Auflaufgeschwindigkeiten erreichen können. Bei dieser Proble­ matik kommen bevorzugt Gefälleausgleichsbremsen zum Einsatz, die eine Automatisierung auch von Ablaufanlagen mit geneigten Richtungsgleisen ermöglichen. Die Gefälleausgleichsbremsen werden - je nach Neigung - in vorgegebenen Abständen angeordnet und sorgen mittels automatischer Steuerung dafür, daß die Abteilungen immer unterhalb einer zulässigen Auflaufgeschwindigkeit (üblicherweise 1,5 m/s) laufen.
Andererseits müssen auch schlecht laufende Abteilungen kup­ pelreif beilaufen können, so daß eine anspruchsvolle Gleis­ bremsensteuerung erforderlich ist.
Im Hinblick auf Gleisbremsensteuerungen sind aus der DD 259 958 A3 und DD 259 959 A3 analoge elektronische Schaltungen bekannt geworden, die zur Einhaltung einer fest vorgebbaren Auslaufgeschwindigkeit für die Gleisbremsen geschwindig­ keitsgesteuert variable Bremszeiten erzeugen. Die DD 211 764 B1 offenbart in diesem Zusammenhang eine Schaltungsergänzung, um zulässige Toleranzen einzuhalten und damit die Gefahr von Festbremsungen oder eine Überschreitung der zulässigen Auf­ laufgeschwindigkeit völlig ausschließen zu können. Diese be­ kannten Gleisbremsensteuerungen erlauben jedoch nur die Ein­ haltung einer fest vorgegebenen Auslaufgeschwindigkeit und erfordern zu ihrer technischen Realisierung die separate Ausstattung jeder Bremse mit einer eigenen Steuerung.
Die DE 195 31 019 A1 beschreibt ein Verfahren zum Steuern einer Gleisbremse mittels kontinuierlicher Geschwindigkeits­ messung, wobei mittels Energiedifferenzbetrachtungen zwischen der tatsächlichen Einlaufgeschwindigkeit und der gewünschten Auslaufgeschwindigkeit eine dem Ablauf zu entziehende Über­ schußenergie ermittelt wird. Die Gleisbremse weist eine Viel­ zahl zunehmender Bremskraftstufen auf. Unter fortlaufender Erhöhung der Bremskraftstufe wird die Bremswiderstandshöhe der Gleisbremse (Energieentzug) so oft berechnet, bis diese größer als die Überschußenergie ist. Diese Berechnung erfolgt für jede einzelne Achse.
Auch die Lehre der DE 44 20 896 A1 beruht auf einer Energiedifferenzbetrachtung und einer darauf basierenden rekursiven Ermittlung einer einzustellenden Bremskraftstufe. Auch diese bekannten Gleisbremsensteuerungsverfahren sind hinsichtlich der Steuerungsparameterermittlung und der Realisierung aufwendig.
Aus der DD 232 021 A1 ist ein Verfahren zum Steuern einer Gleisbremse mit mehreren kleinen Dreikraftbremsen (Einzelbremsen) bekannt. Jede Einzelbremse ist zwischen den beiden diskreten Arbeitszuständen "eingeschaltet" (aktiv) und "gelöst" (inaktiv) steuerbar. Um einen individuellen Ablauf mit einer bekannten oder zu ermittelnden Anzahl einzelner Achsen auf eine vorgegebene Sollauslaufgeschwindigkeit ab­ bremsen zu können, wird die Zahl der einzuschaltenden Ein­ zelbremsen für die jeweilige Abbremsung durch mindestens zwei Steuerschritte ermittelt. Der erste Steuerschritt wird zum Zeitpunkt des Einlaufs der ersten Achse des jeweiligen Ablaufes in die Gleisbremse als Energiedifferenzbetrachtung durchgeführt. Dazu wird basierend auf dem Unterschied zwischen Einlaufgeschwindigkeit und Sollauslaufgeschwindig­ keit unter Einbeziehung der reduzierten Erdbeschleunigung und unter Berücksichtigung der durch jede Einzelbremse entziehbaren Energie (Energieentzugsvermögen) die Anzahl zu aktivierender Bremsen ermittelt. An fest vorgegebenen Punkten werden anschließend ein oder mehrere weitere Steuerschritte ausgelöst. Der weitere Steuerschritt basiert jeweils auf der Lösung einer zweiten Steuergleichung, die unter Einbeziehung der achs- und bremsenzahlenabhängig durchlaufenden wirklichen gebremsten Länge, der Geschwindigkeit an dem weiteren Punkt und der vorgegebenen oder bestimmten Achszahl des Ablaufes sowie der vorgegebenen wirksamen Bremsenlänge zur Anzahl weiterhin einzuschaltender Einzelbremsen angibt.
Auch dieses Verfahren erfordert insbesondere aufgrund der in­ dividuellen Behandlung der einzelnen Achsen einen vergleichs­ weise hohen verarbeitungs- und steuerungstechnischen Aufwand.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Steuern einer Gleisbremse anzugeben, mit dem mit vergleichs­ weise einfachen steuerungstechnischen Mitteln eine zuverläs­ sige Abbremsung individueller Abläufe auf eine vorgebbare Soll-Auslaufgeschwindigkeit gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zum Steuern einer Gleisbremse mit einer Anzahl Einzelbremsen zum Abbremsen individueller Abläufe mit jeweils mehreren Laufwerken, wobei
  • - die Einlaufgeschwindigkeit jedes Laufwerks in die Gleis­ bremse ermittelt wird,
  • - eine Soll-Auslaufgeschwindigkeit des jeweiligen Laufwerks aus der Gleisbremse vorgegeben wird,
  • - durch Energiedifferenzbetrachtung aus der ermittelten Ein­ laufgeschwindigkeit und der Soll-Auslaufgeschwindigkeit eine durch Bremsung dem Ablauf zu entziehende Über­ schußenergie bestimmt wird,
  • - jede Einzelbremse in entweder den diskreten Arbeitszustand "eingeschaltet" oder "gelöst" gesteuert wird,
  • - während des Durchlaufs die Achsen eines Laufwerks von den Einzelbremsen gleichartig beaufschlagt werden und
  • - die Teilanzahl der für das jeweils die Gleisbremse nächst­ folgend durchlaufende Laufwerk zu aktivierenden Einzelbrem­ sen nach folgender Bildungsvorschrift ermittelt wird:
    • a) falls die Überschußenergie kleiner als Null oder gleich Null ist, so wird keine Einzelbremse eingeschaltet,
    • b) falls die Überschußenergie jedoch größer als Null ist, so wird die Teilanzahl i einzuschaltender Einzelbremsen ermittelt, indem als Teilanzahl i die kleinste natürliche Zahl gewählt wird, die die Bedingung
      erfüllt, und es werden anschließend i Einzelbremsen eingeschaltet; mit
      k = Anzahl der Einzelbremsen,
      i = Teilanzahl einzuschaltender Einzelbremsen,
      n = Reihung des Laufwerks in Ablaufrichtung
      herf = Überschußenergie des Laufwerks,
      he = Energieentzugsvermögen einer Einzelbremse.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in der laufwerkseinheitlichen und laufwerksbezogenen Steue­ rung der Gleisbremse zu sehen. Demgemäß wird für jedes ein­ zelne Laufwerk die Anzahl der einzuschaltenden Einzelbremsen und damit die dem Ablauf zu entziehende Überschußenergie be­ stimmt. Hinsichtlich der an sich bekannten Ermittlung der zu entziehenden Überschußenergie wird beispielsweise auf die DE 195 31 019 A1 oder die übrigen, eingangs genannten Veröffent­ lichungen verwiesen.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Ver­ fahrens besteht darin, daß dieses auf den Einsatz von Einzel­ bremsen mit unterschiedlichen Bremsstufen verichtet. Die Steuerung wird somit dadurch erheblich vereinfacht, daß die Bremsen nur zwischen dem Arbeitszustand "eingeschaltet" und dem zweiten Arbeitszustand "gelöst" zu schalten sind. Da der Einschalt- bzw. Ausschaltzustand der Einzelbremsen jeweils für das gesamte aktuelle Laufwerk beibehalten wird, ist die Anzahl notwendiger Bremsenbewegungen in vorteilhafter Weise gering.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß gegenüber dem Stand der Technik auf die Erhebung einer Vielzahl ablaufspezifischer Daten verzichtet werden kann. So müssen beispielsweise Achsmassenverteilungen, Achs­ verteilungen und Achsanzahl der Abläufe vorab nicht bekannt sein.
Das Erkennen der zu einem Laufwerk gehörenden Achsen kann in an sich bekannter und nachfolgend detailliert beschriebener Weise in Kenntnis der Achsabstände mittels Schaltsperrzeiten erfolgen.
Insbesondere im Hinblick auf gut laufende Einzelabläufe hat sich eine Ausgestaltung der Erfindung als vorteilhaft erwie­ sen, nach der in der Bildungsvorschrift für das erste Lauf­ werk der Wert n zwischen 1,5 und 2 gesetzt wird. Damit er­ folgt bereits am ersten Laufwerk - dem mit Sicherheit zumin­ dest ein weiteres Laufwerk folgen wird - eine erhöhte Verzö­ gerung. Dies erhöht die Verfahrenssicherheit, weil je nach tatsächlichem Laufverhalten an dem zweiten Laufwerk entweder eine zusätzliche Verzögerungsmöglichkeiten besteht oder aber - bei einem Schlechtläufer - gemäß der Bildungsvorschrift auf eine weitere Verzögerung des zweiten Laufwerks verzichtet wird.
Steuerungstechnisch bevorzugt ist eine Ausgestaltung des Ver­ fahrens, nach der die Ergebnisse der Bildungsvorschrift nur derart umgesetzt werden, daß ab dem zweiten Laufwerk nur eine Lösung zuvor eingeschalteter Einzelbremsen vorgenommen wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei­ spiels weiter erläutert; es zeigt
Fig. 1 schematisch einen Ausschnitt aus einem Richtungsgleis mit einer Gefälleausgleichsbremse.
Fig. 1 zeigt eine Gefälle-Ausgleichs-Gleisbremse GB mit einer Anzahl von k = 4 Einzelbremsen BR1 bis BR4. Die Einzelbremsen dienen zum Abbremsen individueller, zeichnerisch nicht näher dargestellter Abläufe mit einer Anzahl von n Laufwerken in einer nicht gezeigten Schwerkraftablaufanlage. Mittels eines Meßkontaktes MK wird die Einlaufgeschwindigkeit VeinLW1 eines nur schematisch angedeuteten in Ablaufrichtung A ersten Laufwerkes LW1 mit Achsen A1, A2 ermittelt und einer Steuerung ST für die Gleisbremse GB zugeführt. Die Steuerung ist über einen Feldbus FB mit weiteren Steuerungen verbunden und an eine gemeinsame Stromversorgung SV angeschlossen. Im vorliegenden Beispiel sei angenommen, daß das Laufwerk LW1 mit einer Ein­ laufgeschwindigkeit veinLW1 = 2,0 m/s in die Gleisbremse GB einläuft, wobei eine Soll-Auslaufgeschwindigkeit vSollaus = 1,5 m/s für alle Laufwerke vorgegeben ist. Verfahrensgemäß ist vorgesehen, daß die Steuerung ST die jeweiligen Bremsen 1 bis 4 zwar auch im besetzten Zustand zum "Lösen" ansteuern kann, die Bremsen sich jedoch erst mit dem Freifahren der letzten Achse A2 des jeweiligen Laufwerkes öffnet. Als Einzelbremsen sind beispielsweise die in der DE 196 14 665 beschriebenen Gummigleisbremsen geeignet.
Ein Einschalten der Bremsen erfolgt nur in unbesetztem Zu­ stand, wobei als "unbesetzt" auch eine gerade erfolgende Be­ fahrung des Meßkontaktes MK angesehen wird. In einer bevor­ zugten Ausgestaltung des Verfahrens wird für jedes nachfol­ gende Laufwerk nur die Beibehaltung der Einschaltung oder das Lösen von Einzelbremsen bewirkt. Eine Zuschaltung von Einzel­ bremsen ist damit ausgeschlossen. Dies vereinfacht den Steue­ rungsaufwand weiter erheblich, ohne unzulässige Ungenauigkei­ ten in der Soll-Auslaufgeschwindigkeit hinnehmen zu müssen.
Wie nachfolgend im einzelnen weiter erläutert erfolgt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eine laufwerksbezogene Be­ rechnung der vorzusehenden Abbremsung oder Verzögerung. Für jedes Laufwerk wird also die zu entziehende Energie und damit der Einschaltzustand der Einzelbremsen neu bestimmt. Dies wird nachfolgend weiter erläutert.
Im beschriebenen Beispiel beträgt die Einlaufgeschwindigkeit VeinLW1 des Laufwerkes LW1 2,0 m/s. Als Sollauslaufgeschwin­ digkeit VSollaus ist 1,5 m/s vorgegeben. Daraus läßt sich in an sich bekannter Weise (siehe beispielsweise DE 195 31 019 A1 oder DE 44 20 896 A1) eine dem Laufwerk LW1 zu entziehende Überschußenergie herf berechnen:
Der zu entziehende Energiebetrag wird nachfolgend - wie üblich - als Energiehöhe herf angegeben. Zur Rech­ nungsvereinfachung wird dabei mit einem vereinfachten, um den Anteil an rotierenden Massen verminderten Betrag der Erdbe­ schleunigung g' ≈ 9,3 m/s2 gerechnet. Gegenüber der bei­ spielsweise gemäß DE 44 20 896 A1 präzisen Berechnung bewirkt der masseunabhängige Wert g' nur einen Fehler von +/- 2%.
Die entsprechend berechenbare Überschußenergiehöhe ergibt sich für ein beliebiges Laufwerk LWn nach Gleichung (2):
Erfindungsgemäß wird die (wie nachfolgend beschrieben) be­ stimmte Einzelbremsenkonfiguration für alle Achsen A1, A2 ei­ nes Laufwerkes LW1 beibehalten. Um zuverlässig die einzelnen Achsen jeweils ihrem gemeinsamen Laufwerk zuordnen zu können, wird in an sich bekannter Weise beispielsweise zwischen Ein­ zellaufwerken oder Drehgestellen selektiert. Unter der Vor­ aussetzung bekannter Achsabstände in Drehgestellen mit zwei Achsen von 1,3 m bis 2,1 m bzw. bei Personenwagen bis 2,65 m und mit drei Achsen von 3 m bis 3,5 m ist vorgesehen, daß jede den Meßkontakt MK überrollende Achse A1 (Fig. 1) eine Schaltsperrzeit tsp startet, die gemäß Gleichung (3)berechnet wird:
Die Schaltsperrzeit berechnet sich aus dem bekannten maximalen Achsabstand (z. B. 2,65 m bei Personenwagen) und der Geschwindigkeit vi einer beliebigen Achse über den Meßkontakt MK. Jede weitere Achse, die während der Schalt­ sperrzeit tsp von dem Meßkontakt MK erfaßt wird, wird als zu einem gemeinsamen Laufwerk gehörend angesehen. Dabei wird von jeder den Meßkontakt MK überrollenden Achse die Schaltsperr­ zeit tsp neu gestartet. Somit sind auch dreiachsige Drehgestelle als Laufwerk bestimmbar. Erst nach Ablauf der Schaltsperrzeit kann eine den Meßkontakt MK überrollende Achse obige Berechnungsschritte für ein nachfolgendes Laufwerk auslösen.
Im vorliegenden Beispiel sei angenommen, daß jede Bremse 1 bis 4 (Fig. 1) ein individuelles Energieentzugsvermögen von he = 65 mm aufweist, das ebenfalls als Energiehöhe in Form einer Einzelbremsenergiehöhe angegeben wird. Die Einzelbrem­ senenergiehöhe ist also die als Höhe angegebene Bremsenergie, die eine Einzelbremse dem jeweiligen Laufwerk bzw. Ablauf entziehen kann.
Die für das Laufwerk LW1 zu aktivierende Anzahl von Einzel­ bremsen wird nunmehr nach folgender Bildungsvorschrift er­ mittelt:
  • 1. WENN(herf ≦ 0, dann keine Einzelbremse einschalten; sonst:
  • 2. für i = 1 bis k:
  • 3. WENN (herf < (i . he)/n, dann i Einzelbremse (n) einschalten; sonst: i = i + 1 und Fortsetzung mit Schritt b])); mit:
    k = Anzahl der Einzelbremsen,
    i = Teilanzahl einzuschaltender Einzelbremsen,
    n = Reihung des Laufwerks in Ablaufrichtung A,
    herf = Überschußenergiehöhe des Laufwerks,
    he = Ernergiehöhe einer Einzelbremse.
Im vorliegenden Beispiel durchläuft die Bildungsvorschrift folgende Abfragen:
WENN herf = 94 mm ≦ 0 → NEIN
→ WENN (herf = 94 mm) ≦ ((1 × he) = 65 mm)/(n = 1)) → NEIN
→ WENN (herf = 94 mm) ≦ ((2 × he) = 130 mm)/(n = 1)) → JA DAHER: 2 Einzelbremsen einschalten.
Die zu entziehende Überschußenergiehöhe beträgt 94 mm und ist damit größer "0", so daß für i = 1 die folgende WENN/DANN-Abfrage durchlaufen wird. Die erste Abfrage (mit i = 1) ist zu verneinen, da herf = 94 mm nicht kleiner oder gleich 65 mm ist; im nachfolgenden Durchlauf mit i = 2 ist die Bedingung: herf = 94 mm ≦ 130 mm : 1 erfüllt. Demgemäß sind für das erste Laufwerk LW1 zwei Einzelbremsen (i = 2) einzuschalten.
In einer bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfah­ rens wird für das erste Laufwerk LW1 der Wert n (Position des Laufwerks in Ablaufrichtung A gezählt von 1 bis zur An­ zahl der Laufwerke) gleich 2 (n = 2) gesetzt. Damit ergibt sich die nachfolgend dargestellte Abfrage:
WENN herf = 94 mm ≦ 0 → NEIN (5)
→ WENN (herf = 94 mm) ≦ (65 mm/2) = 32,5 mm → NEIN
→ WENN (herf = 94 mm) ≦ (130 mm/2) = 65 mm → NEIN
→ WENN (herf = 94 mm) ≦ (3 × he = 195/2) = 97,5 mm → JA DAHER: 3 Einzelbremsen einschalten.
Dabei ergibt sich, daß aufgrund des Divisors "n = 2" erst die Bedingung
erfüllt ist. In diesem Fall sind dann i = 3 Einzelbremsen einzuschalten. Ein möglicherweise zu hoher Energieentzug beim ersten Laufwerk LW1 kann durch entsprechend geringeres Abbremsen des nachfolgenden Laufwerkes kompensiert werden. Durch diese Ausgestaltung liegt das Verfahren auf der si­ cheren Seite, d. h. es wird nicht zu schnell ausgelaufen und immer unterhalb der Vsoll gebremst.
Für das nachfolgende Laufwerk wird gemäß der Bildungsvor­ schrift die dann einzuschaltende Anzahl von Einzelbrem­ sen ermittelt, wobei in diesem Fall n = 2 zu setzen ist, usw.

Claims (3)

1. Verfahren zum Steuern einer Gleisbremse (GB) mit einer An­ zahl k Einzelbremsen (BR1 bis 4) zum Abbremsen individueller Abläufe mit jeweils mehreren Laufwerken (LW1), wobei
  • 1. die Einlaufgeschwindigkeit (veinLW1) jedes Laufwerks (LW1) in die Gleisbremse (GB) ermittelt wird,
  • 2. eine Soll-Auslaufgeschwindigkeit (vSollaus) des jeweiligen Laufwerks (LW1) aus der Gleisbremse (GB) vorgegeben wird,
  • 3. durch Energiedifferenzbetrachtung aus der ermittelten Ein­ laufgeschwindigkeit (veinLW1) und der Soll-Auslaufgeschwin­ digkeit (vSollaus) eine durch Bremsung dem Ablauf zu entzie­ hende Überschußenergie (herf) bestimmt wird,
  • 4. jede Einzelbremse (BR1 bis 4) in entweder den diskreten Ar­ beitszustand "eingeschaltet" oder "gelöst" gesteuert wird,
  • 5. während des Durchlaufs die Achsen (A1, A2) eines Laufwerks (LW1) von den Einzelbremsen (BR1 bis 4) gleichartig beauf­ schlagt werden und
  • 6. die Teilanzahl i der für das jeweils die Gleisbremse (GB) nächstfolgend durchlaufende Laufwerk (LW1) zu aktivierenden Einzelbremsen (BR1, BR2) nach folgender Bildungsvorschrift ermittelt wird:
  • 7. falls die Überschußenergie kleiner als Null oder gleich Null ist, so wird keine Einzelbremse eingeschaltet,
  • 8. falls die Überschußenergie jedoch größer als Null ist, so wird die Teilanzahl i einzuschaltender Einzelbremsen ermit­ telt, indem als Teilanzahl i die kleinste natürliche Zahl gewählt wird, die die Bedingung
    erfüllt, und es werden anschließend i Einzelbremsen eingeschaltet; mit: k = Anzahl der Einzelbremsen i = Teilanzahl einzuschaltender Einzelbremsen, n = Reihung des Laufwerks in Ablaufrichtung(A), herf = Überschußenergie des Laufwerks, he = Energieentzugsvermögen einer Einzelbremse.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Bildungsvorschrift für das erste Laufwerk (LW1) der Wert n zwischen 1,5 und 2 gesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ergebnisse der Bildungsvorschrift nur derart umge­ setzt werden, daß ab dem zweiten Laufwerk nur eine Lösung zuvor eingeschalteter Einzelbremsen vorgenommen wird.
DE19736709A 1997-08-18 1997-08-18 Verfahren zum Steuern einer Gleisbremse Expired - Fee Related DE19736709C1 (de)

Priority Applications (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19736709A DE19736709C1 (de) 1997-08-18 1997-08-18 Verfahren zum Steuern einer Gleisbremse
AT98250295T ATE243636T1 (de) 1997-08-18 1998-08-18 Verfahren zum steuern einer gleisbremse
EP98250295A EP0897847B1 (de) 1997-08-18 1998-08-18 Verfahren zum Steuern einer Gleisbremse

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19736709A DE19736709C1 (de) 1997-08-18 1997-08-18 Verfahren zum Steuern einer Gleisbremse

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE19736709C1 true DE19736709C1 (de) 1998-11-26

Family

ID=7839935

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19736709A Expired - Fee Related DE19736709C1 (de) 1997-08-18 1997-08-18 Verfahren zum Steuern einer Gleisbremse

Country Status (3)

Country Link
EP (1) EP0897847B1 (de)
AT (1) ATE243636T1 (de)
DE (1) DE19736709C1 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10155896C1 (de) * 2001-11-14 2002-10-24 Deutsche Bahn Ag Verfahren zur steuerungstechnischen Einbindung von Gefälleausgleichsbremsen in einen automatischen Rangierablauf
AT503514B1 (de) * 2002-01-07 2008-06-15 Siemens Ag Verfahren und anordnung zur steuerung von gleisbremsen

Citations (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DD232021A1 (de) * 1984-12-27 1986-01-15 Deutsche Reichsbahn Verfahren zur steuerung von gleisbrennern
DD211764B1 (de) * 1982-11-23 1987-05-27 Deutsche Reichsbahn Anordnung zur steuerung von gleisbremsen
DD259958A3 (de) * 1982-11-23 1988-09-14 Deutsche Reichsbahn Anordnung zur steuerung von gleisbremsen
DD259959A3 (de) * 1982-11-23 1988-09-14 Deutsche Reichsbahn Anordnung zur steuerung von gleisbremsen
DE4420896A1 (de) * 1994-06-15 1995-12-21 Deutsche Bahn Ag Verfahren zum Steuern von Gleisbremsen einer Rangieranlage
DE19614665A1 (de) * 1995-08-14 1997-02-20 Thyssen Industrie Gleisbremse, insbesondere Gefälleausgleichsbremse
DE19531019A1 (de) * 1995-08-23 1997-02-27 Deutsche Bahn Ag Verfahren zum Steuern von Gleisbremsen mit Geschwindigkeitsmessung, insbesondere über Doppelkontakte

Family Cites Families (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH461568A (de) * 1966-08-19 1968-08-31 Von Roll Ag Verfahren zum Abbremsen eines Gegenstandes und Einrichtung zum Durchführen des Verfahrens
GB1202694A (en) * 1966-08-23 1970-08-19 Strachan & Henshaw Ltd Improvements in wagon speed control assemblies
CH453419A (de) * 1966-10-12 1968-06-14 Huber Jakob Ing Dr Steuervorrichtung für eine Gleisbremseneinrichtung eines Rangierbahnhofes
DE3024384A1 (de) * 1980-06-26 1982-01-14 Licentia Patent-Verwaltungs-Gmbh, 6000 Frankfurt Verfahren zur zielbremsung von antriebslosen schienenfahrzeugen

Patent Citations (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DD211764B1 (de) * 1982-11-23 1987-05-27 Deutsche Reichsbahn Anordnung zur steuerung von gleisbremsen
DD259958A3 (de) * 1982-11-23 1988-09-14 Deutsche Reichsbahn Anordnung zur steuerung von gleisbremsen
DD259959A3 (de) * 1982-11-23 1988-09-14 Deutsche Reichsbahn Anordnung zur steuerung von gleisbremsen
DD232021A1 (de) * 1984-12-27 1986-01-15 Deutsche Reichsbahn Verfahren zur steuerung von gleisbrennern
DE4420896A1 (de) * 1994-06-15 1995-12-21 Deutsche Bahn Ag Verfahren zum Steuern von Gleisbremsen einer Rangieranlage
DE19614665A1 (de) * 1995-08-14 1997-02-20 Thyssen Industrie Gleisbremse, insbesondere Gefälleausgleichsbremse
DE19531019A1 (de) * 1995-08-23 1997-02-27 Deutsche Bahn Ag Verfahren zum Steuern von Gleisbremsen mit Geschwindigkeitsmessung, insbesondere über Doppelkontakte

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10155896C1 (de) * 2001-11-14 2002-10-24 Deutsche Bahn Ag Verfahren zur steuerungstechnischen Einbindung von Gefälleausgleichsbremsen in einen automatischen Rangierablauf
AT503514B1 (de) * 2002-01-07 2008-06-15 Siemens Ag Verfahren und anordnung zur steuerung von gleisbremsen

Also Published As

Publication number Publication date
EP0897847B1 (de) 2003-06-25
ATE243636T1 (de) 2003-07-15
EP0897847A1 (de) 1999-02-24

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP3802244A1 (de) Steuereinrichtung und verfahren für die ansteuerung eines aktuators zur betätigung von bremsmitteln eines fahrzeuges, insbesondere eines schienenfahrzeugs
DE102008045638A1 (de) Verfahren und Einrichtung zur automatischen Steuerung spurgebundener Fahrzeuge sowie Magnetbahnanlage
EP3230147A1 (de) Verfahren zum betreiben einer rangiertechnischen ablaufanlage sowie steuereinrichtung für eine solche anlage
EP4079600A1 (de) Verfahren zur optimierten belegungsbewertung für die erteilung einer fahrerlaubnis für ein schienenfahrzeug/zug bei einem vorausfahrenden zug
DE19736709C1 (de) Verfahren zum Steuern einer Gleisbremse
AT390927B (de) Verfahren zum steuern von gleisbremsen in eisenbahnrangieranlagen
DE10155896C1 (de) Verfahren zur steuerungstechnischen Einbindung von Gefälleausgleichsbremsen in einen automatischen Rangierablauf
EP0829405B1 (de) Verfahren zum Betrieb eines Bremssystems für Schienenfahrzeuge
DE102004048993B4 (de) System und Verfahren zur Steuerung von schienengebundenen Fahrzeugen, insbesondere von Zügen, mittels einer Steuerzentrale, in Abhängigkeit vom Zustand des Fahrwegs, insbesondere des verfügbaren Reibwertes
DE19531019C2 (de) Verfahren zum Steuern von Gleisbremsen mit Geschwindigkeitsmessung, insbesondere über Doppelkontakte
DE19620357C1 (de) Verfahren zur Erzeugung einer Beidrückempfehlung für die Steuerung einer Beidrückeinrichtung
DE4420896C2 (de) Verfahren zum Steuern von Gleisbremsen einer Rangieranlage
DE3019950C2 (de) Einrichtung in einer Ablaufanlage mit automatischer Geschwindigkeitsbeeinflussung
CH453419A (de) Steuervorrichtung für eine Gleisbremseneinrichtung eines Rangierbahnhofes
DE2849008C2 (de) Verfahren zur Abbremsung von kontinuierlich beeinflußten Schienenfahrzeugen bei Übertragungsausfall
DE2912748C2 (de) Einrichtung zum Bestimmen der zulässigen Anrückgeschwindigkeit fernsteuerbarer Rangierloks beim Zulauf auf den Ablaufberg einer Rangieranlage
DE102016117244A1 (de) Bremssteuerungsvorrichtung und Verfahren zur Steuerung einer Bremsvorrichtung eines Schienenfahrzeugs
CH649051A5 (de) Verfahren zur korrektur eines angabewertes fuer die translationsgeschwindigkeit eines fahrzeuges, dessen achsen gleiten.
EP4328113A1 (de) Verfahren zum betreiben einer rangiertechnischen ablaufanlage sowie steuereinrichtung für eine rangiertechnische ablaufanlage
DD227395A1 (de) Verfahren zur steuerung von elektrodynamischen gleisbremsen
DE1605419C (de) Einrichtung zum Auslösen von Weichenstellaufträgen in Ablaufstellwerken mit selbsttätiger Programmsteuerung
DE102022110255A1 (de) Rettung von Passagieren aus einer defekten Aufzugskabine oder Aufzuganlage
DE4447499C2 (de) Verfahren zur Ermittlung eines Lösevorhaltes für eine Gleisbremse
DE2654669B2 (de) Verfahren zum Steuern von Talbremsen in Ablaufanlagen
DE1605342C (de) Steuereinrichtung fur eine Gleisbrem se

Legal Events

Date Code Title Description
8100 Publication of patent without earlier publication of application
D1 Grant (no unexamined application published) patent law 81
8364 No opposition during term of opposition
8381 Inventor (new situation)

Inventor name: TALKE, WOLFGANG, DR.-ING., 38889 BLANKENBURG, DE

Inventor name: HOLTZ, REINHOLD, 32130 ENGER, DE

Inventor name: BECKMANN, JOHANNES, 49176 HILTER, DE

Inventor name: JUNG, MARTIN, DIPL.-ING., 38378 WARBERG, DE

8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: DB NETZ AG, 60486 FRANKFURT, DE

8339 Ceased/non-payment of the annual fee