DE19620357C1 - Verfahren zur Erzeugung einer Beidrückempfehlung für die Steuerung einer Beidrückeinrichtung - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung einer Beidrückempfehlung für die Steuerung einer BeidrückeinrichtungInfo
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- DE19620357C1 DE19620357C1 DE19620357A DE19620357A DE19620357C1 DE 19620357 C1 DE19620357 C1 DE 19620357C1 DE 19620357 A DE19620357 A DE 19620357A DE 19620357 A DE19620357 A DE 19620357A DE 19620357 C1 DE19620357 C1 DE 19620357C1
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- B61—RAILWAYS
- B61J—SHIFTING OR SHUNTING OF RAIL VEHICLES
- B61J3/00—Shunting or short-distance haulage devices; Similar devices for hauling trains on steep gradients or as starting aids; Car propelling devices therefor
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- B61L17/00—Switching systems for classification yards
Description
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Rangiertechnik und be
trifft ein Verfahren zur Erzeugung einer Beidrückempfehlung
für die Steuerung einer Beidrückeinrichtung in einer Rangier
anlage mit Richtungsgleis-Laufzielbremsung.
Die DE 31 37 452 A1 beschreibt eine Einrichtung zum Steuern
eines Förderwagens für das Räumen des Einlaufabschnittes
eines Zugbildungsgleises, der einem in Ablaufrichtung an
grenzenden Beidrückabschnitt vorgeordnet ist. Um insbesondere
bei hoher Ablaufdichte ein ordnungsgerechtes Räumen des
Einlaufabschnittes sicherzustellen, wird anhand ablauf
spezifischer und streckeneigener kinematischer Daten ein
jeweils günstiger Zeitpunkt für den Beginn eines Räum
vorganges ermittelt.
Bei einer z. B. aus ETR36 (1987), Seiten 575 ff. bekannten
Rangieranlage läuft ein aus seinem bisherigen Zugverband ge
löster Wagen oder Wagenverband (nachfolgend auch Ablauf ge
nannt) schwerkraftbedingt einzeln und selbsttätig in ein ihm
zugeordnetes Richtungsgleis ein. Bei diesen Ablaufanlagen
kann es aufgrund der unterschiedlichen Laufeigenschaften der
einzelnen Abläufe zu einer beachtlichen Lückenbildung kommen,
so daß für nachfolgende Abläufe nicht die gesamte Richtungs
gleislänge abzüglich der einzelnen Wagenlängen zur Verfügung
steht. Die Problematik der Lückenbildung ist beispielsweise
in der DE 42 30 061 A1 beschrieben. Es sind Einrichtungen
bekannt, die in ein gemeinsames Richtungsgleis eingelaufene
Wagen oder Wagenverbände auf Pufferkontakt zusammenschieben
(sog. Beidrücken). Als Beidrückeinrichtung können z. B. auf
den Gleisen verkehrende Räumfahrzeuge dienen. Dazu kann eine
extra Räumlokomotive vorgesehen sein oder die Lokomotive
verwendet werden, die beim Ablaufbetrieb den aufzulösenden
Zug über den Ablaufberg schiebt (sog. Abdrücken).
Für einen wirtschaftlichen Betrieb einer Rangieranlage ist
eine optimale Disposition der Räumvorgänge von großem Inter
esse. Da die erreichbare Räumgeschwindigkeit durch die maxi
mal zulässige Auflaufgeschwindigkeit begrenzt ist, ist eine
optimierte Vorgabe der Beidrückfahrten und der dabei zurück
zulegenden und freizuräumenden Weglängen (Beidrückweiten) von
wesentlicher Bedeutung. Bislang werden derartige Dispositio
nen üblicherweise durch einen erfahrenen Bergmeister vorge
nommen, der jedoch nur aufgrund des gegenwärtigen Gleisfüll
standes disponieren und auf allenfalls geringe Entschei
dungshilfen (z. B. Messung des Gleisfüllgrades gemäß DE
44 23 785 C1) zurückgreifen kann.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Schaf
fung eines Verfahrens, das selbsttätig entscheidungsrelevante
Eingangsdaten ermittelt und aus diesen automatisch Bei
drückempfehlungen generiert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren zur
Erzeugung einer Beidrückempfehlung für die Steuerung einer
Beidrückeinrichtung in einer Rangieranlage mit
Richtungsgleis-Laufzielbremsung gelöst,
bei dem Daten über die geplante Ablaufreihenfolge, die Lauf
ziele und die Längen der Abläufe zumindest aus dem nächsten
abzudrückenden Zug bereitgestellt werden,
bei dem richtungsgleisindividuell der Standort des jeweils
letzten Ablaufs bestimmt wird,
bei dem unter Berücksichtigung des Standorts des jeweils
letzten Ablaufs aus den bereitgestellten Daten ermittelt
wird, ob das jeweilige Richtungsgleis die geplanten Abläufe
ohne vorheriges Beidrücken noch aufnehmen kann, und
bei dem für diejenigen Richtungsgleise eine Beidrückempfeh
lung ausgegeben wird, die die geplanten Abläufe nicht mehr
aufnehmen können.
Die Erfindung basiert auf der zielgerichteten Verarbeitung
vorhandener oder selbsttätig ermittelter Daten über die ge
plante Ablaufreihenfolge, die Laufziele und die Längen der
abzudrückenden Wagen. Die Ablaufreihenfolge und die Laufziele
sind üblicherweise aus den Zerlegelisten des aufzulösenden
(zu zerlegenden) Zuges bekannt. Die Längen können beispiels
weise in elektronisch gespeicherten Listen jeweils identifi
zierbaren spezifischen Wagentypen zugeordnet werden. Es ist
aber auch möglich, unmittelbar an der Strecke eine z. B. op
tische Längenmessung der einzelnen Abläufe vorzunehmen. Fer
ner wird für jedes in Betrieb befindliche Richtungsgleis der
Standort des jeweils letzten Ablaufs bestimmt, so daß Er
kenntnisse über die für die folgenden Abläufe zur Verfügung
stehenden freien Richtungsgleislängen gewonnen werden. Von
diesen Werten ausgehend kann z. B. von einem Steuerrechner
ermittelt werden, ob die zur Verfügung stehende freie Rich
tungsgleislänge ausreicht, um die geplanten Abläufe in dem
jeweiligen Richtungsgleis aufnehmen zu können. Reicht die
freie Richtungsgleislänge zur Aufnahme nicht mehr aus, wird
für dieses Richtungsgleis eine Beidrückempfehlung ausgegeben.
Diese Vorgänge werden vorteilhafterweise auf einem Rechner
verarbeitet und die Beidrückempfehlungen bevorzugt visuell
ausgegeben. Der Bergmeister erhält damit automatisch erzeugte
Beidrückvorschläge, die in vorteilhafter Weise die
richtungsgleisindividuelle Verteilung der geplanten Abläufe
berücksichtigen.
Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren für mehrere
aufzulösende Züge vorab durchgeführt, so daß auch die Auswir
kungen der Abläufe aus einem zweiten, dritten und ggf. weite
ren zu zerlegenden Zügen automatisch berücksichtigt werden.
Durch die ausgegebenen Beidrückempfehlungen wird die Bei
drückeinrichtung optimal eingesetzt, weil bereits vor Beginn
der nächsten Abläufe ein gezieltes Beidrücken möglich ist.
Dabei kann das Verfahren bevorzugt Richtungsgleise angeben,
in denen erst für einen weiteren Zug ein Beidrücken erforder
lich ist, die aber bei den Ablaufvorgängen des nächstfolgen
den Zuges keine Abläufe zu erwarten haben, so daß die Bei
drückeinrichtung dort bereits - während eines gleichzeitigen
Zulaufs in die anderen Richtungsgleise - ungestört arbeiten
kann. Die Bemessung der Beidrückweite wird vorteilhafterweise
auf das durchschnittliche Laufverhalten des Wagenparks ab
gestellt, wie beispielsweise in der DE 42 30 061 A1 beschrie
ben. Demgemäß läßt sich eine Grenzlaufweite berechnen, bis zu
der ein angenommener durchschnittlich gut laufender Ablauf
mit seiner letzten Achse laufen würde. Eine erheblich über
der Grenzlaufweite liegende Beidrückweite dürfte im Regelfall
unwirtschaftlich sein. Der mindestens benötigte Beidrückweg
ergibt sich aus den geplanten Wagenzuläufen.
Um rechtzeitig Maßnahmen zur ungestörten Weiterführung des
Ablaufbetriebs bei vollständig sich füllenden Richtungsglei
sen einleiten zu können, sieht eine vorteilhafte Weiterbil
dung der Erfindung vor, daß richtungsgleisindividuell die
Summen der Längen der bereits in die Richtungsgleise der Ran
gieranlage eingelaufenen Wagen ermittelt werden und daß eine
Kennzeichnung ausgegeben wird, wenn aus den Daten ermittelt
worden ist, daß der oder die geplanten Zuläufe auch nach ei
nem kuppelreifen Beidrücken von dem Richtungsgleis nicht auf
genommen werden kann bzw. können. Die Maßnahmen können bei
spielsweise in der Bereitstellung eines Ersatzrichtungsglei
ses bestehen.
Um in Fällen, in denen mehrere Richtungsgleise einen Bei
drückbedarf haben, den Einsatz der Beidrückeinrichtung weiter
zu optimieren, sieht eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfin
dung vor, daß bei mehreren beizudrückenden Richtungsgleisen
entsprechend der jeweiligen Differenz zwischen geplantem Zu
lauf und freier Richtungsgleislänge bis zum Standort des je
weils letzten Ablaufs eine Beidrück-Rangfolge ermittelt wird.
Eine weitere vorteilhafte Fortbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, daß diejenigen Richtungsgleise, für
die im Zusammenhang mit dem nächsten abzudrückenden Zug keine
Beidrückempfehlung ausgegeben wird und in die zumindest aus
dem nächsten Zug keine Zuläufe zu erwarten sind, als zum Ab
stellen eines Beidrückfahrzeugs geeignete Richtungsgleise ge
kennzeichnet werden. Bei einer derartigen Konstellation kann
dem vorübergehend nicht aktiven oder benötigten Beidrückfahr
zeug eine geeignete talseitige Parkposition zugeordnet wer
den. Besteht für ein derartiges Richtungsgleis im Hinblick
auf nachfolgend abzudrückende Züge eine Beidrückempfehlung,
kann dort während der Abläufe aus dem nächsten Zug bereits
ungestört beigedrückt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft anhand einer
Zeichnung weiter erläutert; es zeigen:
Fig. 1 schematisch einen Ausschnitt aus einer Ablaufanlage
und
Fig. 2 eine Darstellungsform verfahrensgemäß ermittelter
Beidrückempfehlungen.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Ablaufberg AB, an dessen Tal
gleise sich eine Vielzahl von Richtungsgleisen anschließt.
Explizit sind nur zwei Richtungsgleise RG1 und RG2 gezeigt.
Vor dem Ablaufberggipfel ist das Ende E eines entkoppelten,
aufzulösenden Zuges Z1 erkennbar. Der letzte Wagen 1.1 dieses
Zuges Z1 bildet bei Fortsetzung des Ablaufbetriebes den
nächstfolgenden aktuellen Ablauf A. Daran schließen sich wei
tere vereinzelte Wagen bzw. Abläufe 1.2 bis 1.N an. Zur Lauf
zielbremsung in die mit jeweils einem Hemmschuh HS versehenen
Richtungsgleise ist jeweils eine Richtungsgleisbremse RB1,
RB2 vorgesehen, die dazu dient, den Wagen oder Wagenverband
soweit abzubremsen, daß seine letzte Achse bei teilweise be
legtem Richtungsgleis mit einer von dem Gleisfüllstand abhän
gigen und bei freiem Richtungsgleis von der maximalen mögli
chen Laufweite abhängigen Einlaufgeschwindigkeit in das Rich
tungsgleis entlassen wird. Die Einlaufgeschwindigkeit wird
dabei so bemessen, daß der Wagen oder Wagenverband am Lauf
ziel beim Auflaufen auf einen dort befindlichen Wagen bzw.
Hemmschuh eine zulässige Auflaufgeschwindigkeit nicht über
schreitet.
In den Richtungsgleisen befinden sich bereits zum Stillstand
gekommene Wagen (Abläufe) 1, 2, 3 und 4. Der Stillstandsort
ST des Wagens 2 bildet somit das Laufziel LZ für den nächst
folgend in das Richtungsgleis RG1 ablaufenden Ablauf A. Im
vorliegenden Beispiel soll - wie durch den Hinweis (RG1) an
gedeutet - der Wagen 1.1 in das Richtungsgleis RG1 einlaufen.
Um einen möglichst reibungslosen und optimierten Ablaufbe
trieb zu gewährleisten, wird mit einer Beidrücklokomotive BL
in den Richtungsgleisen eine jeweils angemessene freie Rich
tungsgleislänge zu einer vorgegebenen Beidrückweite BW1 ge
währleistet. Die Beidrückweite kann wie beispielsweise aus
der DE 42 30 061 A1 bekannt ermittelt werden.
Zum optimierten Einsatz der Beidrücklokomotive BL werden nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren die Daten über die geplante
Ablaufreihenfolge (die sich aus der Anordnung in dem Zug Z1
ergibt), die Laufziele LZ und die Längen L1.1 bis L1.N der
abzudrückenden Wagen 1.1 bis 1.N einem Rechner zugeführt.
Beispielsweise durch eine aus der DE 44 23 785 A1 bekannte
Gleisstrommessung GLS1, GLS2, wird jeweils der Standort ST
des letzten Ablaufs 1, 2 festgestellt. Im dargestellten Beispiel
sollen die Wagen 1.1 und 1.N jeweils in das Richtungsgleis
RG1 einlaufen, während der Wagen 1.2 in ein nicht dargestell
tes weiteres Richtungsgleis RG3 einlaufen soll. In Kenntnis
der Laufziele (RG1 bzw. RG3) und der Wagenlänge wird die in
den jeweiligen Richtungsgleisen erforderliche Gleislänge zur
Aufnahme der Abläufe berechnet. Im Beispiel ergibt sich, daß
die freie Richtungsgleislänge FGL1 des Richtungsgleises nicht
ausreicht, um die beiden Abläufe L1.1 und L1.N aufzunehmen.
Die gemessene freie Richtungsgleislänge FGL1 ist nämlich
kleiner als die Summe der Wagenlängen L1.1 und L1.N. Daher
muß die Beidrücklokomotive vor Beginn des Ablaufs A das Rich
tungsgleis RG1 frei räumen, wobei die Beidrückweite BW1 vor
zugsweise an die ermittelte Grenzlaufweite angepaßt wird. Die
Grenzlaufweite ist die Entfernung hinter der Richtungsgleis
bremse, bis zu der ein angenommener, durchschnittlich gut
laufender Ablauf mit seiner letzten Achse laufen würde, wenn:
- a) das Richtungsgleis entsprechend frei ist und b) der Ablauf mit einer auf diese Entfernung abgestimmten Sollauslaufge schwindigkeit aus der Richtungsgleisbremse entlassen werden würde und c) diese Sollauslaufgeschwindigkeit gerade so groß ist, daß der Wagen ungebremst durch die Richtungsgleisbremse läuft. Die Position des Wagens 2 nach dem Beidrücken ist ge strichelt angedeutet.
Dagegen ist im Beispiel kein Zulauf in das Richtungsgleis RG2
vorgesehen. Die Beidrücklokomotive BL kann daher während des
Abdrückens des Zuges Z1 in dem Richtungsgleis RG2 geparkt
werden. Wird in gleicher Weise ein auf den Zug Z1 folgender
weiterer, nicht dargestellter Zug analysiert, könnte sich ein
weiterer Zulauf für das Richtungsgleis RG2 ergeben. In diesem
Fall kann in der zuvor erläuterten Weise der Bedarf an freier
Richtungsgleislänge im Richtungsgleis RG2 ermittelt werden
und die Beidrücklokomotive ungestört während des Ablaufs-aus
dem Zug, Z1 das Richtungsgleis RG2 bedarfsgemäß freiräumen.
Bei der Ermittlung der Beidrückweite BW1 in das Richtungs
gleis RG1 werden auch die Abläufe des weiteren Zuges in das
Richtungsgleis RG1 berücksichtigt werden. In diesem Fall er
folgt eine weitere Einsatzoptimierung der Beidrücklokomotive,
da bereits die aus den beiden nachfolgenden Zügen zu
erwartenden Abläufe berücksichtigt werden.
Im Richtungsgleis RG1 ist die sog. Blocklänge darge
stellt, die sich bei kuppelreifem Beidrücken der Wagen 2, 3
und 4 ergibt. In diesem Fall würden die Puffer auf Puffer
stehenden Wagen 2, 3, 4 bis an dem Hemmschuh HS gedrückt wer
den. Ergibt in diesem Fall die in Kenntnis der Wagenlängen
L2, L3 und L4 und der zur Verfügung stehenden Länge des Rich
tungsgleises RG1 vorab ermittelbare maximale freie Gleis
länge, daß der oder die geplanten Zuläufe 1.1, 1.N nicht
vollständig von dem Richtungsgleis RG1 aufgenommen werden
können, wird eine entsprechende Kennzeichnung ("Überlauf zu
erwarten") für das Richtungsgleis RG1 ausgegeben.
Würden in Erweiterung der Darstellung in Fig. 1 weitere
Richtungsgleise vor Beginn des Ablaufes des Zuges Z1 eine
Beidrückempfehlung zugewiesen erhalten, würde die Reihenfolge
der Beidrückfahrten nach der Größe der Differenz zwischen ge
plantem Zulauf und freier Richtungsgleislänge ermittelt wer
den. Je größer die Differenz ausfällt, desto höher wird die
Priorität für das Beidrücken in dem jeweiligen Richtungsgleis
gewählt.
Fig. 2 zeigt beispielhaft auf einem Monitor dargestellte
Beidrückempfehlungen in Abhängigkeit von geplanten Wagenzu
läufen. Dabei werden die Beidrückempfehlungen in drei Anzei
geblöcken AZ1, AZ2, AZ3 dargestellt, wobei jeder Anzeigeblock
einem von drei nacheinander abzudrückenden Zügen Z1, Z2, Z3
zugeordnet ist. Der linke Anzeigeblock ist dabei dem ersten
Zug Z1 zugeordnet. In der ersten Zeile der Anzeigeblöcke
werden jeweils die Gleisnummern in der Reihenfolge der Bei
drückempfehlung angezeigt. In der mittleren Zeile wird der
mindestens benötigte Beidrückweg angezeigt, wobei hinter dem
Schrägstrich die Nummer des Zuges angegeben ist, bei dem von
der derzeitigen Situation ausgehend ein Überlauf - d. h.
keine vollständige Aufnahme mehr - in dem jeweiligen Rich
tungsgleis zu befürchten ist. Im vorliegenden Beispiel wird
ein Überlaufen bei dem dritten Zug angezeigt. In der unteren
Zeile der Anzeigeblöcke ist jeweils der für das jeweilige
Richtungsgleis empfohlene Beidrückweg (Umkehrpunkt der Bei
drücklokomotive) angegeben. Die Empfehlung der Beidrück
weite ist beispielsweise nach einem aus der DE 42 30 061 A1
bekannten Verfahren ermittelbar.
Beidrückempfehlungen werden nur für die Richtungsgleise (z. B.
Gleisnummern 5,84, 583 beim ersten Zug; 584, 581 beim zwei
ten Zug) angegeben, die den geplanten Wagenzulauf (aus drei
Zügen) nicht mehr ohne vorheriges Beidrücken aufnehmen kön
nen. In diesen Fällen ist der erwartete Wagenzulauf in seiner
Summe länger als die vorhandene freie Länge bis zum Standort
des letzten Ablaufs. Für jeden abzudrückenden Zug ist eine An
zeigeblock reserviert. Die empfohlene Beidrückreihenfolge in
nerhalb eines Anzeigeblockes ist von links nach rechts nach
fallender Priorität geordnet. Diese Priorität ergibt sich aus
der Differenz des geplanten Wagenzulaufs zur vorhandenen
freien Gleislänge. Für ein Richtungsgleis wird erstmalig eine
Beidrückempfehlung in dem Anzeigeblock desjenigen Zuges aus
gegeben, bei dessen Abdrücken der geplante Wagenzulauf nicht
mehr in das Richtungsgleis paßt. Für dasselbe Richtungsgleis
kann in einem rechts daneben stehenden Anzeigeblock ein wei
terer Beidrückvorschlag angezeigt werden; dieser ist dann
unter Berücksichtigung der geplanten Zuläufe des weiteren
Zuges aktualisiert.
Der in Metern angegebene empfohlene Beidrückweg berücksich
tigt jeweils den Wagenzulauf bis zum aktuell betrachteten
Zug.
Zusammenfassend lassen sich damit folgende Fälle unterschei
den:
- 1. Der geplante Zulauf kann von der freien Gleislänge des Richtungsgleises aufgenommen werden. Es besteht daher keine Notwendigkeit zum Beidrücken, so daß auch keine Beidrück empfehlung ausgegeben wird.
- 2. Der geplante Zulauf paßt dann in das Richtungsgleis, wenn zuvor beigedrückt wird. Demgemäß wird eine Beidrückempfeh lung für dieses Gleis ausgegeben. Die Weite des empfohlenen Beidrückweges (Beidrückweite) wird unter Berücksichtigung der Grenzlauf weite, des Gleisfüllstandes und des geplanten Zulaufes er mittelt. Läuft die Spitze des ersten Ablaufs voraussicht lich weiter als die verbleibende Gleislänge, wird nur die gesamte verbleibende Gleislänge als Beidrückweg empfohlen. Die Wagensäule wird damit bis auf den Hemmschuh HS (Figur 1) gedrückt und eine entsprechende Kennzeichnung ("Aufdrücken auf Hemmschuh") ausgegeben.
Die in Fig. 2 dargestellten Spalten geben von links nach
rechts folgende Informationen:
Die erste Zahlenspalte enthält die Richtungsgleisnummern; in der zweiten Spalte sind die jeweiligen Richtungsgleislängen in Metern angegeben. Die dritte Spalte gibt die nach kuppel reifem Beidrücken (durch dunklen Balken symbolisiert) beleg ten Richtungsgleislängen wieder. Die vierte Spalte (rechts von der schematischen Gleisdarstellung) zeigt die nach kup pelreifem Beidrücken verbleibende freie Gleislänge; z. B. beim Gleis Nr. 584 : 126 m (491 - 365) m. In der fünften Spalte ist die Entfernung vom Richtungsgleisanfang bis zum Still standspunkt des letzten Wagens (Gleis 584 : 35 m) angegeben. Die sechste Spalte enthält nochmals die Richtungsgleisnum mern.
Die erste Zahlenspalte enthält die Richtungsgleisnummern; in der zweiten Spalte sind die jeweiligen Richtungsgleislängen in Metern angegeben. Die dritte Spalte gibt die nach kuppel reifem Beidrücken (durch dunklen Balken symbolisiert) beleg ten Richtungsgleislängen wieder. Die vierte Spalte (rechts von der schematischen Gleisdarstellung) zeigt die nach kup pelreifem Beidrücken verbleibende freie Gleislänge; z. B. beim Gleis Nr. 584 : 126 m (491 - 365) m. In der fünften Spalte ist die Entfernung vom Richtungsgleisanfang bis zum Still standspunkt des letzten Wagens (Gleis 584 : 35 m) angegeben. Die sechste Spalte enthält nochmals die Richtungsgleisnum mern.
In dem gezeigten Beispiel soll die momentan geltende Grenz
laufweite zuzüglich der Länge des ersten Ablaufs 110 m betra
gen. Aus dem ersten Zug sollen 100 m Gesamtwagenlänge in das
Gleis 584 einlaufen (hier nicht dargestellt). Für den ersten
Zug wird daher ein Beidrückweg von 110 m empfohlen. Berück
sichtigt man auch den aus zwei folgenden Zügen zu erwartenden
Zulauf, ergibt sich aus den ersten drei Zügen ein benötigter
Beidrückweg von 140 m. Dieser paßt jedoch nicht mehr voll
ständig in das Richtungsgleis 584. Es entsteht beim dritten
Zug ein Überlauf von 14 m (benötigter Beidrückweg von 140 m -
freie Länge nach Beidrücken von 126 m). Hier muß also recht
zeitig vor Beginn des Ablaufs aus dem dritten Zug für Gegen
maßnahmen gesorgt werden.
Im Richtungsgleis 583 sind nach gegenwärtiger Messung 42 m
bis zum Stillstandpunkt des letzten Wagens frei. Bei kuppel
reifem Beidrücken ergäbe sich eine freie Länge von 105 m. Als
empfohlener Beidrückweg werden 105 m angezeigt, um möglichst
nah an die geltende Grenzlaufweite von 110 m zu gelangen.
Wäre nur eine kleinere Grenzlaufweite vorgegeben, wäre diese
als Beidrückweg angezeigt worden.
Beim Zulauf aus einem zweiten Zug (2. Anzeigeblock) sollen
20 m Wagen (hier nicht dargestellt) in das Richtungsgleis 584
einlaufen. Der empfohlene Beidrückweg erhöht sich - unter Be
rücksichtigung des Zulaufs von 100 m aus dem ersten Zug - auf
120 m. Er ist also nicht mehr durch die Grenzlaufweite von
110 m begrenzt.
In das Richtungsgleis 581 sollen aus dem zweiten Zug bei ei
ner freien Richtungsgleislänge von 28 m 65 m Wagenlänge ein
laufen. Der mindestens benötigte Beidrückweg ist daher 65 m.
Im Hinblick auf die Grenzlaufweite wird als Beidrückweg ein
kuppelreifes Beidrücken - d. h. 77 m - empfohlen. Da im Hin
blick auf den zweiten Zug ein Beidrücken in dem Richtungs
gleis 581 unbedingt erforderlich ist und in dieses Gleis aus
dem ersten Zug keine Wagen einlaufen werden, kann die Bei
drücklokomotive schon während des Ablaufbetriebes für den er
sten Zug im Richtungsgleis 581 arbeiten. Die Gleisnummer 581
ist daher durch eine Umrahmung hervorgehoben.
In das Richtungsgleis 584 sollen aus einem dritten Zug noch
20 m (hier nicht näher dargestellt) Wagenlänge einlaufen. Der
zu empfehlende Beidrückweg müßte daher auf mindestens 140 m
ansteigen (unter Berücksichtigung der aus den ersten beiden
Zügen einlaufenden 120 m). Der Beidrückweg ist jedoch durch
die maximal freie Länge von 126 m begrenzt, so daß beim Ab
lauf des dritten Zuges ein Überlauf in Richtungsgleis 584
entsteht (siehe obige Ausführung), der durch "/H" markiert
ist.
Claims (6)
1. Verfahren zur Erzeugung einer Beidrückempfehlung für die
Steuerung einer Beidrückeinrichtung in einer Rangieranlage
mit Richtungsgleis-Laufzielbremsung,
- - bei dem Daten über die geplante Ablaufreihenfolge, die Laufziele (LZ) und die Längen (L1.1 . . . L1.N) der Abläufe (A) zumindest aus dem nächsten abzudrückenden Zug (Z1) bereit gestellt werden,
- - bei dem richtungsgleisindividuell der Standort (ST) des jeweils letzten Ablaufs (1, 2) bestimmt wird,
- - bei dem unter Berücksichtigung des Standorts (ST) des jeweils letzten Ablaufs (1, 2) aus den bereitgestellten Daten ermittelt wird, ob das jeweilige Richtungsgleis (RG1, RG2) die geplanten Abläufe ohne vorheriges Beidrücken noch aufnehmen kann, und
- - bei dem für diejenigen Richtungsgleise (RG1) eine Beidrück empfehlung ausgegeben wird, die die geplanten Abläufe (A) nicht mehr aufnehmen können.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine in bekannter Weise ermittelte Beidrückweite (BW1)
empfohlen wird, die auch die Längen anschließend geplanter
Abläufe aus weiteren Zügen berücksichtigt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
richtungsgleisindividuell die Summen der Längen (L2 bis L4)
der bereits in die Richtungsgleise (RG1) der Rangieranlage
eingelaufenen Wagen (2, 3, 4) ermittelt werden und daß eine
Kennzeichnung (/H) ausgegeben wird, wenn aus den Daten
ermittelt worden ist, daß der oder die geplanten Zuläufe auch
nach einem kuppelreifen Beidrücken von dem Richtungsgleis
(RG1) nicht aufgenommen werden kann bzw. können.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
richtungsgleisindividuell die Summen der Längen (L2 bis L4)
der bereits in die Richtungsgleise (RG1) der Rangieranlage
eingelaufenen Wagen (2, 3, 4) ermittelt werden und daß die
empfohlene Beidrückweite begrenzt wird, damit der Wagenblock
(BL) nicht über die Hemmschuhposition hinausgedrückt wird,
und daß eine Kennzeichnung (/H) ausgegeben wird, wenn der
Wagenblock bis auf den Hemmschuh gedrückt werden soll.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei mehreren Richtungsgleisen (RG1, RG2) entsprechend der
jeweiligen Differenz zwischen geplantem Zulauf und freier
Richtungsgleislänge (FGL1) bis zum Standort (ST) des jeweils
letzten Ablaufs (2) eine Beidrück-Rangfolge ermittelt wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
diejenigen Richtungsgleise (RG2), für die im Zusammenhang mit
dem nächsten abzudrückenden Zug (Z1) keine Beidrückempfehlung
ausgegeben wird und in die zumindest aus dem nächsten Zug
(Z1) keine Zuläufe zu erwarten sind, als zum Abstellen eines
Beidrückfahrzeugs (BL) geeignete Richtungsgleise (RG2)
gekennzeichnet werden.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19620357A DE19620357C1 (de) | 1996-05-13 | 1996-05-13 | Verfahren zur Erzeugung einer Beidrückempfehlung für die Steuerung einer Beidrückeinrichtung |
AT97250152T ATE235391T1 (de) | 1996-05-13 | 1997-05-07 | Verfahren zur erzeugung einer beidrückempfehlung für die steuerung einer beidrückeinrichtung |
EP97250152A EP0814007B1 (de) | 1996-05-13 | 1997-05-07 | Verfahren zur Erzeugung einer Beidrückempfehlung für die Steuerung einer Beidrückeinrichtung |
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DE19620357A DE19620357C1 (de) | 1996-05-13 | 1996-05-13 | Verfahren zur Erzeugung einer Beidrückempfehlung für die Steuerung einer Beidrückeinrichtung |
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DE59709600T Revoked DE59709600D1 (de) | 1996-05-13 | 1997-05-07 | Verfahren zur Erzeugung einer Beidrückempfehlung für die Steuerung einer Beidrückeinrichtung |
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DE59709600T Revoked DE59709600D1 (de) | 1996-05-13 | 1997-05-07 | Verfahren zur Erzeugung einer Beidrückempfehlung für die Steuerung einer Beidrückeinrichtung |
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EP (1) | EP0814007B1 (de) |
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