DE19736322C1 - Ventilschaftabdichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Ventilschaftabdichtung, bestehend aus einem Dichtkörper aus Elastomer mit einer Feder zur Vorspannung der Dichtlippe gegen eine abzudichtende Fläche des Ventilschaftes und einem die Ventilschaftführung übergreifenden Halteteil, der in einem axial vorderen Bereich den Dichtkörper aufnimmt und mit einem axial hinteren Bereich unmittelbar auf der Mantelfläche der Ventilschaftführung befestigt ist.

Bei den bekannten Ausführungen von Ventilschaftabdichtungen wird der Halteteil aus dem gleichen Werkstoff wie der Dichtkörper gefertigt und durch eine Blechhülse mit gleichmäßiger Wandstärke versteift. Diese Blechhülse übergreift den einstückig mit der Dichtlippe ausgebildeten Halteteil, der über den gesamten Sitzbereich mit der Ventilführung aus elastomerem Werkstoff gefertigt ist (DE 43 18 051 A1). Diese Versteifungshülse kann auch mit einem oder mehreren in axialer Richtung verlaufenden Schlitzen versehen sein, der bzw. die mit dem elastomeren Werkstoff ausgefüllt sind (DE-GM 69 33 319).

Bei diesen bekannten Lösungen fallen Haftsitzbereich und statische Abdichtung gegenüber der Ventilführung zusammen. Auch benötigt diese Ausführung einen relativ großen Aufwand an elastomerem Werkstoff.

Bei einer weiteren bekannten Ventilschaftabdichtung ist der aus einer dünnwandigen Scheibe bestehende Dichtkörper im Anschluß an die schräg zum Ventilschaft gerichtete Dichtlippe zwischen dem radial nach innen umgebördelten Flansch des hülsenförmig aus dünnwandigem Blech geformten Halteteils und der Stirnfläche der Ventilschaftführung eingespannt. Der zylindrische Abschnitt des Halteteils liegt auf der Mantelfläche der Ventilschaftführung auf und wird durch einzelne am Umfang verteilte Eindrückungen oder Widerhaken gehalten (US 3 625 525).

Bei dieser bekannten Lösung ist die Festlegung der Ventilschaftabdichtung gegenüber der Ventilschaftführung nicht besonders stabil und sicher, so daß eine einwandfreie statische Abdichtung nicht gewährleistet ist.

Schließlich ist es auch bekannt, den Befestigungs- oder Halteteil ganz aus Gummi zu fertigen und in diesen einen separaten Dichtring aus Kunstharz einzusetzen (DE-U-18 71 039). Bei dieser bekannten Ausführung ist in den Halteteil aus Gummi ebenfalls ein Versteifungsring aus Metall oder einem sonstigen Hartstoff eingesetzt. Auch bei dieser Ausführung wird ein relativ großer Aufwand an Gummi benötigt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Ventilschaftabdichtung zu schaffen, bei der die Anzahl der Einzelteile und/oder der Aufwand an hochwertigem Dichtungswerkstoff verringert wird, aber gleichzeitig eine gute Befestigung und Abdichtung gewährleistet ist.

Diese Aufgabe wird nach der vorliegenden Erfindung durch die im Anspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst. Der Halteteil weist im hinteren Bereich einen relativ steifen Abschnitt auf, der zur sicheren Befestigung der Ventilschaftabdichtung auf der Ventilführung dient, während im vorderen Abschnitt durch die Verjüngung Platz zur Aufnahme der statischen Dichtung geschaffen wird, die gleichzeitig die Dichtlippe zur Abdichtung des Ventilschaftes trägt. Besondere Versteifungsringe können entfallen. Bei der erfindungsgemäßen Lösung liegt somit eine klare Trennung zwischen Haftsitzbereich und statischer Abdichtung vor. Auch ist der die statische Dichtung bildende Teil wesentlich kürzer, wodurch eine Ersparnis an Elastomermaterial erzielt wird.

In den Unteransprüchen sind besondere Ausführungsmöglichkeiten der Erfindung beschrieben.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll nachstehend anhand der beigefügten Zeichnung näher beschrieben werden.

Die im Längsschnitt dargestellte Ventilschaftabdichtung besteht aus einem Dichtkörper 1 aus Elastomer, der eine radial nach innen gerichtete Dichtlippe 2 aufweist, die unter der Vorspannung einer Feder 3 gegen die Mantelfläche 4 des Ventilschaftes 5 abdichtend anliegt. Der Dichtkörper 1 ist an einem Halteteil 6 befestigt, der z. B. aus einem zähharten Kunststoff gefertigt ist. Dieser Halteteil 6 weist im die Ventilstangenführung 7 übergreifenden Abschnitt 8 einen vorderen in der Wandstärke verjüngten und radial nach außen zurückgesetzten Bereich 9 für die Aufnahme des Dichtkörpers 1 und einen hinteren verstärkten Bereich 10 zur unmittelbaren Anlage auf der Mantelfläche 11 der Ventilstangenführung 7 auf.

Der Dichtkörper 1 ist über einen ringförmigen Ansatz 12 in dem verjüngten Bereich 9 des Halteteiles 6, z. B. durch Eingießen oder Vulkanisation, befestigt, wobei die Innenmantelfläche 13 zur Bildung einer statischen Dichtung unter Vorspannung auf der Mantelfläche 11 der Ventilstangenführung 7 aufliegt. Zur Verbesserung der Dichtwirkung ist die Innenmantelfläche 13 des ringförmigen Ansatzes 12 mit einem Wellenprofil 14 versehen.

Zur leichteren Montage ist der Halteteil 6 im hinteren verstärkten Bereich 10 in der Innenmantelfläche 13 mit einer Schräge 15 versehen. Außerdem ist der Halteteil 6 in diesem Bereich 10 mit mehreren am Umfang verteilten, axial verlaufenden (gestrichelt gezeichneten) Schlitzen 16 versehen, durch die der Halteteil 6 elastisch federnd wird und unter Vorspannung auf der Mantelfläche 11 der Ventilstangenführung 7 aufgesetzt werden kann. Dadurch können die Montagekräfte auch bei größeren zu überbrückenden Toleranzen der Ventilführung gering gehalten werden.

Claims (7)

1. Ventilschaftabdichtung, bestehend aus einem Dichtkörper aus Elastomer mit einer Feder zur Vorspannung der Dichtlippe gegen eine abzudichtende Fläche des Ventilschaftes und einem die Ventilschaftführung übergreifenden Halteteil, der in einem axial vorderen Bereich den Dichtkörper aufnimmt und mit einem axial hinteren Bereich unmittelbar auf der Mantelfläche der Ventilschaftführung befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der vordere Bereich (9) des Halteteils (6) in der Wandstärke verjüngt und für die Aufnahme des Dichtkörpers (1) aus Elastomer radial von der Ventilführung zurückgesetzt ist und daß der hintere Bereich (10) in der Wandstärke verstärkt ist.

2. Ventilschaftabdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtkörper (1) über einen ringförmigen Ansatz (12) in dem verjüngten Bereich (9) des Halteteils (6) befestigt ist.

3. Ventilschaftabdichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der ringförmige Ansatz (12) mit seiner Innenmantelfläche (13) unter radialer Vorspannung anliegend auf der Mantelfläche (11) der Ventilschaftführung (7) aufgesetzt ist.

4. Ventilschaftabdichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenmantelfläche (13) des ringförmigen Ansatzes (12) mit einem Wellenprofil (14) versehen ist.

5. Ventilschaftabdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Halteteil (6) im hinteren verstärkten Bereich (10) in der Innenmantelfläche (13) mit einer Schräge (15) versehen ist.

6. Ventilschaftabdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Halteteil (6) im hinteren verstärkten Bereich (10) mit mindestens einem in Axialrichtung verlaufenden Schlitz (16) versehen ist.

7. Ventilschaftabdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Halteteil (6) aus einem zähharten Kunststoff gefertigt ist.