DE19731521A1 - Budipin bei der Behandlung entzündlicher Erkrankungen des Nervensystems - Google Patents
Budipin bei der Behandlung entzündlicher Erkrankungen des NervensystemsInfo
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- A61K31/00—Medicinal preparations containing organic active ingredients
- A61K31/33—Heterocyclic compounds
- A61K31/395—Heterocyclic compounds having nitrogen as a ring hetero atom, e.g. guanethidine or rifamycins
- A61K31/435—Heterocyclic compounds having nitrogen as a ring hetero atom, e.g. guanethidine or rifamycins having six-membered rings with one nitrogen as the only ring hetero atom
- A61K31/44—Non condensed pyridines; Hydrogenated derivatives thereof
- A61K31/445—Non condensed piperidines, e.g. piperocaine
- A61K31/451—Non condensed piperidines, e.g. piperocaine having a carbocyclic group directly attached to the heterocyclic ring, e.g. glutethimide, meperidine, loperamide, phencyclidine, piminodine
Description
Die Erfindung betrifft die neue Verwendung des Wirkstoffs Budipin (INN) bei der Behandlung entzünd
licher Erkrankungen des Nervensystems.
In dem britischen Patent 1313781 sind substituierte Piperidine beschrieben, die sich durch eine lang
anhaltende, zentral stimulierende Wirkung auszeichnen sollen. Einer der unter das britische Patent
fallenden Wirkstoffe, für den später der INN Budipin empfohlen wurde, wird bei der Therapie des Par
kinsonismus eingesetzt. - Weiterhin ist aus dem Stand der Technik (WO 96/31208) bekannt, daß sich
Budipin zur Behandlung von Sigma-Rezeptor modulierten Krankheiten eignen soll.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß durch Budipin die Bildung des Tumornekrosefaktors α
(TNF-α) und von Interleukin-6 (II-6) gehemmt wird.
Gegenstand der Erfindung ist somit in einem ersten Aspekt die Anwendung von Budipin bei der Be
handlung entzündlicher Erkrankungen des Nervensystems.
Weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Budipin bei der Herstellung von Arznei
mitteln für die Behandlung entzündlicher Erkrankungen des Nervensystems.
Im Sinne der Erfindung wird unter der Bezeichnung Budipin nicht nur die Verbindung 1-tert-Butyl-4,4-
diphenylpiperidin, sondern auch ihre pharmakologisch verträglichen Salze verstanden. Als Salze
kommen bevorzugt alle pharmakologisch verträglichen Säureadditionssalze mit den in der Galenik
üblicherweise verwendeten anorganischen und organischen Säuren in Betracht. Als solche eignen sich
wasserlösliche und wasserunlösliche Säureadditionssalze mit Säuren wie beispielsweise Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure, Essigsäure, Zitronensäure,
D-Gluconsäure, Benzoesäure, 2-(4-Hydroxybenzoyl)-benzoesäure, Buttersäure, Sulfosalicylsäure,
Maleinsäure, Laurinsäure, Äpfelsäure, Fumarsäure, Bernsteinsäure, Oxalsäure, Weinsäure, Embon
säure, Stearinsäure, Toluolsulfonsäure, Methansulfonsäure oder 3-Hydroxy-2-naphthoesäure, wobei
die Säuren bei der Salzherstellung - je nachdem, ob es sich um eine ein- oder mehrbasige Säure han
delt und je nachdem, welches Salz gewünscht wird - im äquimolaren oder einem davon abweichenden
Mengenverhältnis eingesetzt werden.
Unter den entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems, zu deren Behandlung Budipin eingesetzt
werden kann, sei in erster Linie die Multiple Sklerose erwähnt.
Bei der erfindungsgemäßen Verwendung von Budipin zur Herstellung der vorstehend genannten Arz
neimittel wird Budipin bzw. ein Salz davon (= der Wirkstoff) mit geeigneten pharmazeutischen Hilfs-
oder Trägerstoffen zu Tabletten, Dragees, Kapseln, Suppositorien, Pflastern (z. B. als transdermales
therapeutisches System = TTS), Emulsionen, Suspensionen oder Lösungen verarbeitet, wobei der
Wirkstoffgehalt vorteilhafterweise zwischen 0,1 und 95% beträgt und wobei durch die entsprechende
Wahl der Hilfs- und Trägerstoffe eine auf den Wirkstoff und/oder auf den gewünschten Wirkungsein
tritt genau angepaßte galenische Darreichungsform (z. B. eine Retardform oder eine magensaftresi
stente Form) erzielt werden kann.
Welche Hilfs- bzw. Trägerstoffe für die gewünschten Arzneimittelformulierungen geeignet sind, ist
dem Fachmann aufgrund seines Fachwissens geläufig. Neben Lösemitteln, Gelbildnern, Suppositori
engrundlagen, Tablettenhilfsstoffen und anderen Wirkstoffträgem können beispielsweise Antioxidan
tien, Dispergiermittel, Emulgatoren, Entschäumer, Geschmackskorrigentien, Konservierungsmittel,
Lösungsvermittler, Farbstoffe oder insbesondere Permeationspromotoren und Komplexbildner (z. B.
Cyclodextrine) verwendet werden.
Der Wirkstoff kann oral, rektal, parenteral oder percutan appliziert werden.
Im allgemeinen hat es sich in der Humanmedizin als vorteilhaft erwiesen, den Wirkstoff bei oraler
Gabe in einer Tagesdosis von etwa 0,1 bis etwa 3, insbesondere 0,4 bis 1,0 mg/kg Körpergewicht,
gegebenenfalls in Form mehrerer, vorzugsweise 1 bis 3 Einzelgaben zur Erzielung des gewünschten
Ergebnisses zu verabreichen, wobei eine ein- und ausschleichende Dosierung sich als vorteilhaft er
wiesen hat. Bei einer parenteralen Behandlung können ähnliche bzw. (insbesondere bei der intrave
nösen Verabreichung des Wirkstoffs) in der Regel niedrigere Dosierungen zur Anwendung kommen.
Die Festlegung der jeweils erforderlichen optimalen Dosierung und Applikationsart des Wirkstoffs
kann durch jeden Fachmann aufgrund seines Fachwissens leicht erfolgen.
Sollen Budipin bzw. ein Salz davon zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen des Nervensys
tems eingesetzt werden, so können die pharmazeutischen Zubereitungen auch einen oder mehrere
pharmakologisch aktive Bestandteile anderer Arzneimittelgruppen enthalten.
Weiterhin umfaßt die Erfindung die Verwendung von Budipin zur Behandlung von entzündlichen Er
krankungen des Nervensystems.
Mononukleäre Zellen von 3 gesunden Blutspendern wurden isoliert, suspendiert (106/ml) und bei 37°C
in gepuffertem (25 mM HEPES) RPMI-Medium unter Zusatz von 10% fetalem Kälberserum als auch
von L-Glutamin und Gentamycin in Gegenwart von 10-7 mol/l, 10-8 mol/l, 10-9 mol/l und ohne (= Kon
trolle) Budipin kultiviert. Nach 48-stündiger Kulturdauer wurden die Überstände abgenommen, zentri
fugiert und bis zur Untersuchung bei -80°C gelagert. Jeder Versuch wurde dreimal wiederholt. Der
Cytokingehalt wurde in Doppelproben bestimmt unter Verwendung kommerziell erhältlicher ELISA-
Bestimmungssets für TNF-α und II-6 (Quantikine, R & D Systems, DPC Biermann GmbH, Bad Nau
heim, Deutschland). Aus der nachfolgenden Tabelle sind die Ergebnisse ersichtlich, aus denen sich
eine Hemmung der Bildung von TNF-α und II-6 ergibt.
Claims (6)
1. Verwendung von Budipin und seinen Salzen bei der Herstellung von Arzneimitteln für die Be
handlung entzündlicher Erkrankungen des Nervensystems.
2. Verwendung von Budipinhydrochlorid bei der Herstellung von Arzneimitteln für die Behandlung
entzündlicher Erkrankungen des Nervensystems.
3. Verwendung von Budipin und seinen Salzen zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen
des Nervensystems.
4 Verwendung von Budipinhydrochlorid zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen des Ner
vensystems.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den
entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems um Multiple Sklerose handelt.
6. Verwendung von Budipin und seinen Salzen bei der Herstellung von Tabletten mit einem Wirk
stoffgehalt zwischen 5 mg und 100 mg Budipin für die Behandlung der Multiplen Sklerose.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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AU89765/98A AU8976598A (en) | 1997-07-23 | 1998-07-17 | Budipine in the treatment of inflammatory disorders of the nervous system |
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DE1997131521 DE19731521A1 (de) | 1997-07-23 | 1997-07-23 | Budipin bei der Behandlung entzündlicher Erkrankungen des Nervensystems |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19731521A1 true DE19731521A1 (de) | 1999-01-28 |
Family
ID=7836555
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997131521 Withdrawn DE19731521A1 (de) | 1997-07-23 | 1997-07-23 | Budipin bei der Behandlung entzündlicher Erkrankungen des Nervensystems |
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Country | Link |
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DE (1) | DE19731521A1 (de) |
WO (1) | WO1999004793A2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1992636A2 (de) | 1999-11-12 | 2008-11-19 | Amgen Inc. | Verfahren zur Berichtigung einer Disulfid-Missfaltung in Fc-Molekülen |
EP2087908A1 (de) | 2001-06-26 | 2009-08-12 | Amgen, Inc. | Antikörper gegen opgl |
Family Cites Families (1)
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AU5499396A (en) * | 1995-04-05 | 1996-10-23 | Byk Gulden Lomberg Chemische Fabrik Gmbh | Use of substituted piperidine or pyrrolidine compounds for t reating sigma-receptor modulated disorders |
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1997
- 1997-07-23 DE DE1997131521 patent/DE19731521A1/de not_active Withdrawn
-
1998
- 1998-07-17 WO PCT/EP1998/004457 patent/WO1999004793A2/de active Application Filing
- 1998-07-17 AU AU89765/98A patent/AU8976598A/en not_active Abandoned
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP1992636A2 (de) | 1999-11-12 | 2008-11-19 | Amgen Inc. | Verfahren zur Berichtigung einer Disulfid-Missfaltung in Fc-Molekülen |
EP2087908A1 (de) | 2001-06-26 | 2009-08-12 | Amgen, Inc. | Antikörper gegen opgl |
EP3492100A1 (de) | 2001-06-26 | 2019-06-05 | Amgen Inc. | Antikörper gegen opgl |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
AU8976598A (en) | 1999-02-16 |
WO1999004793A2 (de) | 1999-02-04 |
WO1999004793A3 (de) | 1999-04-08 |
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