DE19731521A1 - Budipin bei der Behandlung entzündlicher Erkrankungen des Nervensystems - Google Patents

Budipin bei der Behandlung entzündlicher Erkrankungen des Nervensystems

Info

Publication number
DE19731521A1
DE19731521A1 DE1997131521 DE19731521A DE19731521A1 DE 19731521 A1 DE19731521 A1 DE 19731521A1 DE 1997131521 DE1997131521 DE 1997131521 DE 19731521 A DE19731521 A DE 19731521A DE 19731521 A1 DE19731521 A1 DE 19731521A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
budipin
treatment
nervous system
inflammatory diseases
acid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE1997131521
Other languages
English (en)
Inventor
Thomas Mueller
Rejko Krueger
Wilfried Prof Dr Kuhn
Horst Prof Dr Przuntek
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Takeda GmbH
Original Assignee
Byk Gulden Lomberg Chemische Fabrik GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Byk Gulden Lomberg Chemische Fabrik GmbH filed Critical Byk Gulden Lomberg Chemische Fabrik GmbH
Priority to DE1997131521 priority Critical patent/DE19731521A1/de
Priority to AU89765/98A priority patent/AU8976598A/en
Priority to PCT/EP1998/004457 priority patent/WO1999004793A2/de
Publication of DE19731521A1 publication Critical patent/DE19731521A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/33Heterocyclic compounds
    • A61K31/395Heterocyclic compounds having nitrogen as a ring hetero atom, e.g. guanethidine or rifamycins
    • A61K31/435Heterocyclic compounds having nitrogen as a ring hetero atom, e.g. guanethidine or rifamycins having six-membered rings with one nitrogen as the only ring hetero atom
    • A61K31/44Non condensed pyridines; Hydrogenated derivatives thereof
    • A61K31/445Non condensed piperidines, e.g. piperocaine
    • A61K31/451Non condensed piperidines, e.g. piperocaine having a carbocyclic group directly attached to the heterocyclic ring, e.g. glutethimide, meperidine, loperamide, phencyclidine, piminodine

Description

Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft die neue Verwendung des Wirkstoffs Budipin (INN) bei der Behandlung entzünd­ licher Erkrankungen des Nervensystems.
Stand der Technik
In dem britischen Patent 1313781 sind substituierte Piperidine beschrieben, die sich durch eine lang anhaltende, zentral stimulierende Wirkung auszeichnen sollen. Einer der unter das britische Patent fallenden Wirkstoffe, für den später der INN Budipin empfohlen wurde, wird bei der Therapie des Par­ kinsonismus eingesetzt. - Weiterhin ist aus dem Stand der Technik (WO 96/31208) bekannt, daß sich Budipin zur Behandlung von Sigma-Rezeptor modulierten Krankheiten eignen soll.
Beschreibung der Erfindung
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß durch Budipin die Bildung des Tumornekrosefaktors α (TNF-α) und von Interleukin-6 (II-6) gehemmt wird.
Gegenstand der Erfindung ist somit in einem ersten Aspekt die Anwendung von Budipin bei der Be­ handlung entzündlicher Erkrankungen des Nervensystems.
Weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Budipin bei der Herstellung von Arznei­ mitteln für die Behandlung entzündlicher Erkrankungen des Nervensystems.
Im Sinne der Erfindung wird unter der Bezeichnung Budipin nicht nur die Verbindung 1-tert-Butyl-4,4- diphenylpiperidin, sondern auch ihre pharmakologisch verträglichen Salze verstanden. Als Salze kommen bevorzugt alle pharmakologisch verträglichen Säureadditionssalze mit den in der Galenik üblicherweise verwendeten anorganischen und organischen Säuren in Betracht. Als solche eignen sich wasserlösliche und wasserunlösliche Säureadditionssalze mit Säuren wie beispielsweise Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure, Essigsäure, Zitronensäure, D-Gluconsäure, Benzoesäure, 2-(4-Hydroxybenzoyl)-benzoesäure, Buttersäure, Sulfosalicylsäure, Maleinsäure, Laurinsäure, Äpfelsäure, Fumarsäure, Bernsteinsäure, Oxalsäure, Weinsäure, Embon­ säure, Stearinsäure, Toluolsulfonsäure, Methansulfonsäure oder 3-Hydroxy-2-naphthoesäure, wobei die Säuren bei der Salzherstellung - je nachdem, ob es sich um eine ein- oder mehrbasige Säure han­ delt und je nachdem, welches Salz gewünscht wird - im äquimolaren oder einem davon abweichenden Mengenverhältnis eingesetzt werden.
Unter den entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems, zu deren Behandlung Budipin eingesetzt werden kann, sei in erster Linie die Multiple Sklerose erwähnt.
Bei der erfindungsgemäßen Verwendung von Budipin zur Herstellung der vorstehend genannten Arz­ neimittel wird Budipin bzw. ein Salz davon (= der Wirkstoff) mit geeigneten pharmazeutischen Hilfs- oder Trägerstoffen zu Tabletten, Dragees, Kapseln, Suppositorien, Pflastern (z. B. als transdermales therapeutisches System = TTS), Emulsionen, Suspensionen oder Lösungen verarbeitet, wobei der Wirkstoffgehalt vorteilhafterweise zwischen 0,1 und 95% beträgt und wobei durch die entsprechende Wahl der Hilfs- und Trägerstoffe eine auf den Wirkstoff und/oder auf den gewünschten Wirkungsein­ tritt genau angepaßte galenische Darreichungsform (z. B. eine Retardform oder eine magensaftresi­ stente Form) erzielt werden kann.
Welche Hilfs- bzw. Trägerstoffe für die gewünschten Arzneimittelformulierungen geeignet sind, ist dem Fachmann aufgrund seines Fachwissens geläufig. Neben Lösemitteln, Gelbildnern, Suppositori­ engrundlagen, Tablettenhilfsstoffen und anderen Wirkstoffträgem können beispielsweise Antioxidan­ tien, Dispergiermittel, Emulgatoren, Entschäumer, Geschmackskorrigentien, Konservierungsmittel, Lösungsvermittler, Farbstoffe oder insbesondere Permeationspromotoren und Komplexbildner (z. B. Cyclodextrine) verwendet werden.
Der Wirkstoff kann oral, rektal, parenteral oder percutan appliziert werden.
Im allgemeinen hat es sich in der Humanmedizin als vorteilhaft erwiesen, den Wirkstoff bei oraler Gabe in einer Tagesdosis von etwa 0,1 bis etwa 3, insbesondere 0,4 bis 1,0 mg/kg Körpergewicht, gegebenenfalls in Form mehrerer, vorzugsweise 1 bis 3 Einzelgaben zur Erzielung des gewünschten Ergebnisses zu verabreichen, wobei eine ein- und ausschleichende Dosierung sich als vorteilhaft er­ wiesen hat. Bei einer parenteralen Behandlung können ähnliche bzw. (insbesondere bei der intrave­ nösen Verabreichung des Wirkstoffs) in der Regel niedrigere Dosierungen zur Anwendung kommen. Die Festlegung der jeweils erforderlichen optimalen Dosierung und Applikationsart des Wirkstoffs kann durch jeden Fachmann aufgrund seines Fachwissens leicht erfolgen.
Sollen Budipin bzw. ein Salz davon zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen des Nervensys­ tems eingesetzt werden, so können die pharmazeutischen Zubereitungen auch einen oder mehrere pharmakologisch aktive Bestandteile anderer Arzneimittelgruppen enthalten.
Weiterhin umfaßt die Erfindung die Verwendung von Budipin zur Behandlung von entzündlichen Er­ krankungen des Nervensystems.
Durchgeführte Untersuchungen
Mononukleäre Zellen von 3 gesunden Blutspendern wurden isoliert, suspendiert (106/ml) und bei 37°C in gepuffertem (25 mM HEPES) RPMI-Medium unter Zusatz von 10% fetalem Kälberserum als auch von L-Glutamin und Gentamycin in Gegenwart von 10-7 mol/l, 10-8 mol/l, 10-9 mol/l und ohne (= Kon­ trolle) Budipin kultiviert. Nach 48-stündiger Kulturdauer wurden die Überstände abgenommen, zentri­ fugiert und bis zur Untersuchung bei -80°C gelagert. Jeder Versuch wurde dreimal wiederholt. Der Cytokingehalt wurde in Doppelproben bestimmt unter Verwendung kommerziell erhältlicher ELISA- Bestimmungssets für TNF-α und II-6 (Quantikine, R & D Systems, DPC Biermann GmbH, Bad Nau­ heim, Deutschland). Aus der nachfolgenden Tabelle sind die Ergebnisse ersichtlich, aus denen sich eine Hemmung der Bildung von TNF-α und II-6 ergibt.
Tabelle
Hemmung der TNF-α und II-6 Freisetzung aus mononukleären Zellen durch Budipin

Claims (6)

1. Verwendung von Budipin und seinen Salzen bei der Herstellung von Arzneimitteln für die Be­ handlung entzündlicher Erkrankungen des Nervensystems.
2. Verwendung von Budipinhydrochlorid bei der Herstellung von Arzneimitteln für die Behandlung entzündlicher Erkrankungen des Nervensystems.
3. Verwendung von Budipin und seinen Salzen zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems.
4 Verwendung von Budipinhydrochlorid zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen des Ner­ vensystems.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems um Multiple Sklerose handelt.
6. Verwendung von Budipin und seinen Salzen bei der Herstellung von Tabletten mit einem Wirk­ stoffgehalt zwischen 5 mg und 100 mg Budipin für die Behandlung der Multiplen Sklerose.
DE1997131521 1997-07-23 1997-07-23 Budipin bei der Behandlung entzündlicher Erkrankungen des Nervensystems Withdrawn DE19731521A1 (de)

Priority Applications (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1997131521 DE19731521A1 (de) 1997-07-23 1997-07-23 Budipin bei der Behandlung entzündlicher Erkrankungen des Nervensystems
AU89765/98A AU8976598A (en) 1997-07-23 1998-07-17 Budipine in the treatment of inflammatory disorders of the nervous system
PCT/EP1998/004457 WO1999004793A2 (de) 1997-07-23 1998-07-17 Budipin bei der behandlung entzündlicher erkrankungen des nervensystems

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1997131521 DE19731521A1 (de) 1997-07-23 1997-07-23 Budipin bei der Behandlung entzündlicher Erkrankungen des Nervensystems

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE19731521A1 true DE19731521A1 (de) 1999-01-28

Family

ID=7836555

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1997131521 Withdrawn DE19731521A1 (de) 1997-07-23 1997-07-23 Budipin bei der Behandlung entzündlicher Erkrankungen des Nervensystems

Country Status (3)

Country Link
AU (1) AU8976598A (de)
DE (1) DE19731521A1 (de)
WO (1) WO1999004793A2 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1992636A2 (de) 1999-11-12 2008-11-19 Amgen Inc. Verfahren zur Berichtigung einer Disulfid-Missfaltung in Fc-Molekülen
EP2087908A1 (de) 2001-06-26 2009-08-12 Amgen, Inc. Antikörper gegen opgl

Family Cites Families (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AU5499396A (en) * 1995-04-05 1996-10-23 Byk Gulden Lomberg Chemische Fabrik Gmbh Use of substituted piperidine or pyrrolidine compounds for t reating sigma-receptor modulated disorders

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1992636A2 (de) 1999-11-12 2008-11-19 Amgen Inc. Verfahren zur Berichtigung einer Disulfid-Missfaltung in Fc-Molekülen
EP2087908A1 (de) 2001-06-26 2009-08-12 Amgen, Inc. Antikörper gegen opgl
EP3492100A1 (de) 2001-06-26 2019-06-05 Amgen Inc. Antikörper gegen opgl

Also Published As

Publication number Publication date
AU8976598A (en) 1999-02-16
WO1999004793A2 (de) 1999-02-04
WO1999004793A3 (de) 1999-04-08

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE602004010531T2 (de) Verwendung von fumarsäure-derivaten zur behandlung von herzinsuffizienz und asthma
DE10025946A1 (de) Wirkstoffkombination
DE69833645T2 (de) Neue therapeutische kombinationen aus mirtazapin und antipsychotika, zur behandlung oder prophylaxe von psychotischen störungen
WO2010017996A1 (de) Verwendung niedrig-dosierter lokalanästhetika oder derivate davon zur therapie chronischer schmerzen, insbesondere migräne
WO1990012586A1 (de) Arzneimittel (calcitoningen-verwandte peptide) zur behandlung erektiler dysfunktionen
DE2513940A1 (de) Pharmazeutische zubereitung
DE60125955T2 (de) Bioaktive fraktion von eurycoma longifolia
DE19731521A1 (de) Budipin bei der Behandlung entzündlicher Erkrankungen des Nervensystems
DE3902021C2 (de)
WO2003099265A2 (de) Pharmazeutische wirkstoffkombination sowie deren verwendung
EP0835656B1 (de) Kombinationspräparat enthaltend Tramadol und einen Calcium-Kanal Antagonisten
EP1001756B1 (de) Synergistisch wirkende zusammensetzungen zur selektiven bekämpfung von tumorgewebe
DE60122252T2 (de) Verfahren zur behandlung von neurodegeneration
DE4300969A1 (de)
DE60310125T2 (de) Feste mucoadhesive zusammensetzung
DE1792271C3 (de) Blutdrucksenkendes Arzneimittel
AT393960B (de) Verfahren zur kombination eines beta-adrenorezeptorblockers und eines diuretikums
DE2831728C2 (de) Arzneimittel zur Behandlung von Kopfschmerzen
DE4000775A1 (de) Cimetidin/pirenzepin-kombinationspraeparate zur behandlung von peptischen ulzera und erosionen
EP0315197A1 (de) Oral anzuwendende Arzneiform zur einmal täglichen Behandlung der Hypertonie mit Diltiazemhydrochlorid
EP0002803B1 (de) Cis-(3,3,5)-Trimethylcyclohexanol zur Verwendung bei der Behandlung von Galleleiden
DE3043909A1 (de) Arzneimittel, enthaltend eine kombination von acetylsalicylsaeure und heptaminol
DE69922808T2 (de) Antivirale Zusammensetzungen enthaltend Yohimbin als therapeutischen Wirkstoff
EP1474134B1 (de) Kombinationspräparat des natrium-wasserstoff-austausch-inhibitors cariporide mit ramipril zur verhinderung bzw zur hemmung der herzinsuffizienz
DE3439055A1 (de) Substituierte 4h-3,1 benzoxazine und ein benzodiazepin-derivat enthaltendes arzneimittel

Legal Events

Date Code Title Description
8139 Disposal/non-payment of the annual fee