DE19730972C1 - Gehäuseteil eines Ventilsteuergeräts - Google Patents
Gehäuseteil eines VentilsteuergerätsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gehäuseteil für ein elektronisches
Ventilsteuergerät gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1, ins
besondere ein Ventilsteuergerät für ein Bremssystem eines
Kraftfahrzeugs.
Bekannte Ventilsteuergeräte zum Steuern eines Bremssystems
weisen auf einer Trägerplatte angeordnete Ventilspulen und
auf der Trägerplatte angeordnete Steckerstifte zum Anschlie
ßen eines Pumpenmotors auf. Sowohl die Ventilspulen als auch
der Pumpenmotor werden von einer Elektronik des Steuergeräts
gesteuert. Da zum Pumpenmotor ein hoher Strom fließt, weisen
die Steckerstifte einen relativ hohen Durchmesser auf. Über
den Betriebsbereich zwischen -40°C und 130°C dehnen sich die
Leiterplatte, in der die Steckerstifte eingelötet sind, und
die Trägerplatte, in der die Steckerstifte verankert sind,
unterschiedlich stark aus. Daher wirken auf einen Stecker
stift insbesondere Scherkräfte, aber auch Schub- und Zugkräf
te ein. Dadurch kann es zu einer Beschädigung der Lötstelle
des Steckerstifts kommen.
In der Patentschrift DE 41 07 657 C2 ist ein Steckerpin dar
gestellt, der in einem Steckergehäuse eingespannt und in eine
Leiterplatte eingelötet ist. Zwischen der Leiterplatte und
dem Steckergehäuse befindet sich ein Hohlraum. Der Steckerpin
weist im Hohlraum eine Verjüngung auf, die sich bis zum Löt
ende des Steckerpins erstreckt. Aufgrund der Verjüngung im
Hohlraum kann sich der Steckerpin etwas leichter verformen
und somit auftretende Kräfte abbauen.
Aus der Auslegeschrift DE 29 07 039 B2 sind schwimmend gela
gerte Steckverbindungselemente bekannt. An einer Kontaktbuch
se ist ein flexibles Verbindungsglied angelehnt, das eine
Schleife ausbildet.
Aus der Patentschrift DE 32 33 620 C2 ist eine Leiterplatten
anordnung mit einer Leiterplatte und einer daran mittels löt
stellenbefestigter Metallwand bekannt. Die Metallwand enthält
Befestigungszungen, an deren Enden sich die Lötstellen befin
den. Infolge einer rechteckförmigen Einschnürung im Mittel-
und Unterteil einer Befestigungszunge treten nur relativ ge
ringe Scherkräfte an den Lötstellen auf.
Aus der Patentschrift DE 39 22 237 C2 ist ein Steckverbinder
mit einem Steckverbinderelement bekannt, das über ein flexi
bles Verbindungsteil mit einer Leiterbahn einer Leiterplatte
verbunden ist. Das flexible Verbindungsteil ist schleifenför
mig ausgebildet.
Aus der Offenlegungsschrift DE 40 01 017 A1 sind ein Ven
tilblock und ein elektronisches Steuergerät bekannt, die
durch eine Kontaktstift-Kontakthülse-Verbindung verbunden
sind. Die Kontakthülsen sind mit flexiblen Leitungen mit An
schlußkontakten der Ventile des Ventilblocks verbunden.
Es ist ein Ziel der Erfindung, ein Gehäuseteil eines elektro
nischen Ventilsteuergeräts, das besonders unempfindlich ge
genüber unterschiedlichen Wärmeausdehnungen einer Trägerplat
te und einer Leiterplatte ist, bereitzustellen.
Dieses Ziel wird mit einem Gehäuseteil erreicht, wie es in
Patentanspruch 1 definiert ist. Zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Da der Steckerstift zwischen der Trägerplatte und der Leiter
platte eine Verjüngung mit einer Entlastungsschleife auf
weist, können auftretende Spannungen sowie Erschütterungen
und Vibrationen, unabhängig von ihrer Einwirkungsrichtung,
von der Verjüngung aufgenommen werden. Ein Bruch der Lötstel
le des Steckerstifts wird zuverlässig verhindert.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird der Schaft des
Steckerstifts durch ein verdicktes Kontaktende und eine Ver
dickung, die der Verjüngung des Steckerstifts vorgelagert
ist, begrenzt. Aufgrund dieser Maßnahme kann ein in Kunst
stoff eingespritzter Steckerstift nicht aus seiner definier
ten Position gedrückt oder gezogen werden.
Wenn ein Kunststoffeinsatz mit den zwei Steckerstiften gebil
det wird und dieser dann in die Trägerplatte eingespritzt
wird, läßt sich eine besonders genaue Ausrichtung der Stec
kerstifte erzielen.
Auf besonders einfache Weise läßt sich ein erfindungsgemäßer
Steckerstift herstellen, wenn dessen Verjüngung, einschließ
lich der Entlastungsschleife, mit einem Stanzprozeß herge
stellt wird.
Weiter Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der Er
findung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Zeichnungen. Es
zeigen:
Fig. 1 ein Gehäuseteil eines Ventilsteuergeräts,
Fig. 2 einen Steckerstift zum Einbau in das Gehäuseteil
von Fig. 1, und
Fig. 3 eine Einsatz mit zwei Steckerstiften.
Das in Fig. 1 dargestellte Gehäuseteil 1 weist eine Träger
platte 11 auf. An der Trägerplatte 11 ist eine Leiterplatte
12 mit einer Steuerelektronik angebracht. Auf der der Leiter
platte 12 abgewandten Seite der Trägerplatte 11 sind zwei
Steckerstifte 13, von denen in der dargestellten Ansicht nur
einer erkennbar ist, und Ventilspulen 14 befestigt. Die Stec
kerstifte sind in einen Kunststoffeinsatz 15 eingespritzt.
Ein Steckerstift 13 weist ein Kontaktende 131 zum Aufstecken
eines Steckverbinders auf. Über den Steckverbinder wird der
Motor einer Hydraulikpumpe des Bremssystems angeschlossen.
Zwischen der Trägerplatte 11 und der Leiterplatte 12 er
streckt sich ein Hohlraum 111. Im Bereich des Hohlraums 111
weist der Steckerstift eine Verjüngung 134 auf. Diese Verjün
gung ist als Entlastungsschleife ausgebildet.
Der durch die Verjüngung gebildete schmale Abschnitt des
Steckerstifts läßt sich deutlich besser biegen und verformen,
als der Schaft des metallischen Steckerstifts, der eine we
sentlich größere Querschnittsfläche aufweist. Kommt es durch
unterschiedliche Wärmeausdehnungen der Leiterplatte 12 und
der Trägerplatte 11, bei der es sich um ein Kunststoff-
Gehäuseteil handelt, zu unterschiedlichen Wärmeausdehnungen,
ändern sich die Lötstelle des Steckerstifts 13 auf der Lei
terplatte 11 und die Stelle, an der der Steckerstift 13 in
die Trägerplatte 11 eingespannt ist, in ihrer Relativposition
zueinander. Dabei kann es sowohl durch einen Schwund in der
Dicke der beiden Medien zu Spannungen in axialer Richtung des
Steckerstifts als auch durch Wärmeausdehnung in der Leiter
platten- oder Trägerplattenebene zu Spannungen in radialer
Richtung kommen.
Die auftretenden Spannungen können im Bereich der Entla
stungsschleife der Verjüngung 134 abgebaut werden. Aufgrund
des Umstands, daß die Verjüngung gegenüber dem starren Stec
kerstift deutlich elastischere Eigenschaften aufweist, kann
es nicht zum Bruch der Lötstelle als schwächstem Glied kom
men.
Fig. 2 zeigt einen Steckerstift 13 mit einem verdickten Kon
taktende 131. Daran schließt sich ein Schaft 132 und eine
Verdickung 133 an. Die Verdickung weist den selben Quer
schnitt wie das Kontaktende 131 auf. Nach der Verdickung 133
folgt eine Verjüngung 134, die eine kleinere Querschnittsflä
che als der Schaft 132 aufweist. Die Verjüngung 134 beginnt
an einem seitlichen Rand der Verdickung 133.
Aufgrund des großen Durchmessers des Kontaktendes 131 ergibt
sich eine ausreichende Kontaktfläche, um über eine herzustel
lende Steckverbindung einen relativ hohen Strom zu einem Mo
tor einer Hydraulikpumpe eines Bremssystems zu leiten.
Der Steckerstift 13 wird in Kunststoff eingespritzt. Da der
Schaft 132 einen geringeren Querschnitt oder Durchmesser als
das Kontaktende 131 und die Verdickung 133 aufweist, wird der
Kontaktstift auch bei hoher Druck- oder Zugbelastung nicht
aus dem Kunststoff herausgedrückt.
Die Verjüngung 134 bildet eine Art von Entlastungsschleife.
Sie ist durch einen Stanzprozeß hergestellt. Die Verjüngung
mißt in ihrer Breite etwa 20% der Breite oder des Durchmes
sers der Verdickung und hat in der Tiefe dasselbe Maß wie die
Verdickung 133. Vorzugsweise beträgt die Querschnittsfläche
zwischen 45% und 15% der Querschnittsfläche des Schafts 132.
Bei einer Breite des Schafts 132 im Bereich von 2 mm beträgt
die Breite der Verjüngung 134 günstigerweise zwischen 30% und
45% der Breite des Schafts.
Der gezeigte Steckerstift 13 wurde mit einem einzigen Stanz
vorgang hergestellt. Der Querschnitt des Steckerstifts ist
daher rechteckig und weist über seine gesamte Länge dieselbe
Tiefe auf. Die Verjüngung 134 setzt an einem Rand der Verdic
kung 133 an und ragt schräg von diesem weg über die gesamte
Breite der Verdickung. Dort bildet die Verjüngung eine Art
von S-Schleife, indem sie in eine Gegenrichtung oder in axia
ler Richtung abbiegt.
Die Entlastungsschleife erlaubt ein Nachgeben des Materials
des Steckerstifts 13 sowohl in axialer als auch in radialer
Richtung. Dadurch können aufgrund von Wärmedehnungen oder Er
schütterungen im Gehäuseteil 1 nur verhältnismäßig geringe
Spannungen an der Lötstelle zwischen dem Steckerstift 13 und
der Leiterplatte 12 auftreten. Zwischen der Trägerplatte 11,
in der der Steckerstift verankert ist, und der Leiterplatte
12 sollte allerdings ein Freiraum oder Hohlraum 111 vorhanden
sein, in dem sich die Verjüngung 134 verformen kann. Der
Hohlraum kann teilweise mit einer elastischen Masse, insbe
sondere einer Dichtmasse, versehen werden.
Fig. 3 veranschaulicht den Einsatz 15. Zwei Steckerstifte 13
sind mit Kunststoff umspritzt und bilden somit einen Einsatz
oder Vorspritzling. Durch das Einspritzen der Steckerstifte
13 ist ihre Relativposition zueinander exakt definiert. Die
exakte Positionierung des Einsatzes 15 zur Trägerplatte 11
ist wesentlich leichter zu bewerkstelligen als die Positio
nierung der einzelnen Steckerstifte. Zudem weist der Einsatz
15 durch seine Entkopplung von einer Seitenwand oder einem
Rahmen des Gehäuseteils 1 eine gewisse Flexibilität auf. Wür
den dagegen die Steckerstifte in eine Seitenwand oder Rahmen
des Trägerteils eingespritzt, könnte es außerdem beim Abküh
len zu einem Verziehen kommen.
Der Einsatz 15 wird beim Spritzen der Trägerplatte 11 durch
Anspritzen von Kunststoff an den Einsatz befestigt. Der Ein
satz kann aber auch nachträglich in ein Aufnahmeteil der Trä
gerplatte eingesetzt werden.
Claims (4)
1. Gehäuseteil eines elektronischen Ventilsteuergeräts, das
aufweist:
- 1. eine Trägerplatte (11) aus Kunststoff,
- 2. eine Leiterplatte (12),
- 3. einen in der Trägerplatte (11) verankerten und an die Lei terplatte (12) gelöteten Steckerstift (13), wobei der Steckerstift zwischen der Trägerplatte (11) und der Leiterplatte (12) eine Verjüngung (134) aufweist,
- 1. die Verjüngung (134) eine Entlastungsschleife zum Ausgleich von Scherkräften bildet,
- 2. in der Trägerplatte (11) um die Verjüngung (134) herum ein Hohl raum (111) als Verformungszone ausgebildet ist.
2. Gehäuseteil nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Querschnittsfläche der Verjüngung (134)
wenigstens 25% kleiner als die Querschnittsfläche des Stec
kerstifts (13) im Bereich seines Schafts (132) ist.
3. Gehäuseteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß ein Schaft (132) des Steckerstifts
durch ein verdicktes Kontaktende (131) und eine der Verjün
gung (134) vorgelagerte Verdickung (133) begrenzt wird.
4. Gehäuseteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Entlastungsschleife gestanzt
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19730972A DE19730972C1 (de) | 1997-07-18 | 1997-07-18 | Gehäuseteil eines Ventilsteuergeräts |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19730972A DE19730972C1 (de) | 1997-07-18 | 1997-07-18 | Gehäuseteil eines Ventilsteuergeräts |
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Publication Number | Publication Date |
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Family
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DE19730972A Expired - Fee Related DE19730972C1 (de) | 1997-07-18 | 1997-07-18 | Gehäuseteil eines Ventilsteuergeräts |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19730972C1 (de) |
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- 1997-07-18 DE DE19730972A patent/DE19730972C1/de not_active Expired - Fee Related
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