DE19728136C1 - Drehantriebsscharnier - Google Patents
DrehantriebsscharnierInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Drehantriebsscharnier für
schwenkbare Elemente.
Es ist bekannt, schwenkbare Elemente an einem Scharnier zu
lagern um die Elemente um dieses Scharnier um einen
bestimmten Winkelbetrag zu verschwenken. Hierfür können
Schwenkantriebe verwendet werden, zum Beispiel Gasdruckfedern
oder dergleichen. Gasdruckfedern haben den wesentlichen
Nachteil, dass sie unter Umständen undicht werden und dann
der Antrieb nicht mehr gewährleistet ist. So werden zum
Beispiel an Flugzeugen die Schließklappen der Gepäckräume
mittels Gasdruckfedern angetrieben und es hat sich gezeigt,
dass dieser Antrieb zuweilen Probleme bereitet.
Aus der DE 41 38 323 A1 ist eine langsamwirkende
Drehwelleneinrichtung bekannt geworden, deren Welle drehbar
ein zweites Teil lagert, welches sich relativ zum ersten Teil
dreht. Derartige Drehwelleneinrichtungen sind z. B. bei
verschwenkbaren Bildschirmen von Laptops vorgesehen, über
welche die Schwenkbewegung gebremst wird.
Aus der DE 195 46 051 A1 ist ein Federgelenk mit
Parametervorgabe bekannt geworden, bei welcher wenigstens ein
Parameter zur Vorgabe der Federkraftentfaltung einstellbar
ist. Das Federgelenk wird auf diese Weise programmierbar. Als
Standardelement kann es preiswert in hohen Stückzahlen
hergestellt werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Antrieb
bereit zu stellen, welcher weniger anfällig gegenüber
Störungen ist und als Scharnier verwendet werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Drehantriebsscharnier gelöst, welches die im Anspruch 1
angegebenen Merkmale aufweist.
Das erfindungsgemäße Drehantriebsscharnier hat den
wesentlichen Vorteil, dass ein Scharnier mit einem Antrieb
gekoppelt ist und ein einziges Bauteil bildet. Mit diesem
Drehantriebsscharnier kann auf das eigentliche Scharnier
verzichtet werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass
das Drehantriebsscharnier ausschließlich mechanisch betätigt
wird und somit auf hydraulische bzw. pneumatische Bauteile
verzichtet. Störungen aufgrund von Undichtigkeiten sind somit
ausgeschlossen.
Beim erfindungsgemäßen Drehantriebsscharnier können entweder
der Schwenkhebel am zu verschwenkendem Element und die
Steuerhülse am ortsfesten Bauteil befestigt werden, wobei es
auch denkbar ist, dass der Schwenkhebel am ortsfesten Bauteil
und die Steuerhülse am zu verschwenkendem Element montierbar
sind.
Bei einem Ausführungsbeispiel ist das Steuerelement am
Drehstössel befestigt und die Kulisse befindet sich an der
Steuerhülse. Bei anderen Ausführungsbeispielen befindet sich
die Kulisse am Drehstössel und das Steuerelement an der
Steuerhülse.
Die Erfindung soll so verstanden werden, dass aus einer
technologischen Umkehr stammende Varianten des Erfindungs
gegenstandes ebenfalls vom Schutzumfang mit umfasst sein
sollen.
Vorteilhaft wird die Kulisse von einer Führungsnut gebildet.
Diese Führungsnut kann einen linearen Verlauf aufweisen, sie
kann aber auch nicht linear ausgebildet sein, insbesondere
progressiv oder degressiv. Bei einer besonderen
Ausführungsform besitzt die Kulisse einen S-förmigen Verlauf.
Bei vollständig gespannter Antriebsfeder wirkt am Anfang der
Drehbewegung eine sehr hohe axiale Kraft auf das
Steuerelement und dieses wird mit dieser hohen Kraft in der
Kulisse bewegt. Aufgrund dieser anfänglich hohen Kraft treten
auch sehr hohe Reibungskräfte auf, die die anfängliche
Drehbewegung bremsen. Auf diese Weise wird das schwenkbare
Element zu Beginn der Schwenkbewegung langsam verschwenkt.
Mit abnehmender Federkraft (bei zunehmender Entspannung der
Feder) nimmt auch die Reibungskraft auf das Steuerelement ab,
so dass diese Schwenkbewegung weniger stark gebremst wird.
Die Öffnungsbewegung des schwenkbaren Elements beginnt also
erst langsam und wird allmählich immer schneller.
Um das zu verschwenkende Element vor Erreichen der
Endstellung wieder abzubremsen, kann erfindungsgemäß die
Kulisse an ihrem Ende einen gekrümmten Verlauf aufweisen, so
dass die Reibung dort trotz geringer Federkraft wieder
zunimmt.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Führungsnut
an der Innenseite der Wand der Steuerhülse sozusagen nach Art
eines Innengewindes, oder als linienförmige Wandausnehmung
ausgebildet. Dabei kann das Steuerelement als Stift, als
Rolle oder als Kulissenstein ausgeführt sein.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der
Schwenkhebel mit einer Drehgabel verbunden, die drehfest und
axial verschieblich den Drehstössel umgreift. Die drehfeste
Verbindung kann zum Beispiel über das Steuerelement erfolgen.
Die axiale Verschieblichkeit wird dadurch erzielt, dass das
Steuerelement axial verschieblich zwischen den beiden Zinken
der Drehgabel bzw. in deren axialen Nut bzw. Schlitz
verschiebbar ist.
Vorteilhaft ist der Schwenkhebel mit einem Fortsatz versehen,
der sich in Richtung der axialen Bewegung des Drehstössels
erstreckt und drehfest mit dem Drehstössel verbunden ist,
insbesondere diesen umgreift. Dabei kann der Fortsatz von
einem Vierkantstab gebildet werden. Dieser Vierkantstab, der
in eine Vierkant-Ausnehmung im Drehstössel eingreift, kann
axial in diesem verschoben werden, wird jedoch bei einer
Verdrehung des Drehstössels mitgenommen.
Anstelle einer einzigen Kulisse können auch mehrere
vorgesehen sein, die gleichmäßig am Umfang verteilt
angeordnet sind. Bevorzugt ist die Steuerhülse aus Aluminium
oder aus Stahl, insbesondere aus gehärtetem Stahl gefertigt.
Auf diese Weise können sehr hohe Flächenpressungen
aufgenommen werden, ohne dass Deformationen bzw. plastische
Verformungen zu befürchten sind. Die Antriebskraft wird
bestimmt durch die Form der Kulisse bzw. durch deren Steigung
und durch die Federkonstante der Antriebsfeder, wobei die
Gleichmäßigkeit der Antriebskraft über den Schwenkwinkel
ebenfalls durch die Form der Kulisse sowie durch die Länge
der Feder bestimmt wird. Dabei kann die Feder in einer
Aufnahmehülse vorgesehen sein, die an die Steuerhülse
anschraubbar ist.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter
Bezugnahme auf die Zeichnung ein besonders bevorzugtes
Ausführungsbeispiel in einzelnen erläutert ist. Dabei zeigen:
Fig. 1 schematisch einen Längsschnitt durch ein
Ausführungsbeispiel eines Drehantriebsscharniers;
und
Fig. 2 drei Ausführungsformen einer als Steuernut bzw.
Steuerschlitz ausgebildeten Kulisse.
In der Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel eines insgesamt
mit 1 bezeichneten Drehantriebsscharniers dargestellt. Dieses
Drehantriebsscharnier 1 weist eine Steuerhülse 2 auf, die an
ihrem einen Ende mit einem Außengewinde 3 versehen ist. Auf
dieses Außengewinde 3 ist eine Aufnahmehülse 4 aufgeschraubt,
in welcher eine Antriebsfeder 5, welche von einer
Schraubendruckfeder gebildet ist, gelagert ist. Diese
Antriebsfeder 5 stützt sich am Boden 6 der Aufnahmehülse 4
sowie an einem Kolben 7 eines Drehstössels ab. In der Fig. 1
ist die Antriebsfeder 5 in ihrer komprimierten Stellung
dargestellt. Der Drehstössel 8 ist axial verschieblich und
drehbar in der Steuerhülse 2 gelagert. An seinem dem Kolben 7
gegenüberliegenden Ende weist der Drehstössel 8 ein
Steuerelement 9 auf, welches bezüglich der Längsachse 10 des
Drehantriebsscharniers 1 radial absteht. Dieses Steuerelement
9 durchgreift die Steuerhülse 2 und greift in eine Kulisse
11, die als nutförmiger Schlitz in der Wandung der
Steuerhülse 2 vorgesehen ist, ein.
Wird also der Drehstössel 8 axial in Richtung des Pfeils 13
von der Antriebsfeder 5 bewegt, dann bewegt sich das
Steuerelement in Richtung des Pfeils 14 in der Kulisse 11, so
dass der Drehstössel 8 zusätzlich zu einer axialen Bewegung
eine Drehbewegung in Richtung des Pfeils 15 erfährt.
Der Drehstössel 8 wird von einer Drehgabel 16 umgriffen,
welche aus der Steuerhülse 2 herausgeführt ist und zum
Beispiel über einen Vierkant 17 drehfest mit einem
Schwenkhebel 18 verbunden ist. Die Drehgabel 16 ist mit einer
Längsnut 19 versehen, in welche das Steuerelement 9
eingreift. Wird also das Steuerelement 9 in axialer Richtung,
dass heißt in Richtung des Pfeils 13 bewegt, so beeinflusst
diese Bewegung nicht die Stellung der Drehgabel 16, da sich
das Steuerelement 9 frei in der Längsnut 19 bewegen kann.
Wird der Drehstössel 9 gedreht bzw. wird das Steuerelement 9
in Richtung des Pfeils 15 gedreht, also nimmt das
Steuerelement 9 über die Längsnut 19 die Drehgabel 16
ebenfalls in Richtung des Pfeils 15 mit, wodurch der
Schwenkhebel 18 verschwenkt wird.
Expandiert also die Antriebsfeder 5, dann wir der
Schwenkhebel 18 in Richtung des Pfeils 15 verschwenkt. Zu
Beginn dieser Bewegung wirkt auf den Drehstössel 8 eine
relativ hohe Antriebskraft, so dass das Steuerelement 9 mit
hoher Kraft in Richtung des Pfeils 13 auf die Steuerkante 20
der Kulisse 11 gepresst wird. Dies bewirkt eine relativ hohe
Reibungskraft, die der Bewegung des Steuerelements 9 und
somit der Drehbewegung sowohl des Drehstössels 8 als auch der
Drehgabel 16 entgegenwirkt. Mit abnehmender Antriebskraft
nimmt auch diese Bremskraft ab. Auf diese Weise wird bewirkt,
dass der Schwenkhebel 18 zunächst langsam und dann mit
zunehmender Geschwindigkeit bewegt wird.
In der Fig. 2a ist eine Abwicklung der Wandung 12 der
Steuerhülse 2 dargestellt, in welcher die Kulisse 11 als
lineare Führungsnut 21 ausgebildet ist. In diese lineare
Führungsnut 21 greift das Steuerelement 9, welches bei diesem
Ausführungsbeispiel als Kulissenstein 22 ausgebildet ist. Mit
diesem Kulissenstein 22 können sehr hohe Kräfte zwischen dem
Drehstössel 8 und der Steuerhülse 2 übertragen werden. Es sei
angemerkt, dass unterhalb des Kulissensteins 22 ein für
Längsnut 19 der Drehgabel 16 geeigneter Abschnitt vorgesehen
ist, der zum Beispiel rechteckförmig ausgebildet ist. Die auf
die Steuerkante 20 einwirkenden Kräfte sind bei dieser
Ausführungsform wesentlich niedriger als bei
Ausführungsformen gemäß den Fig. 2b und 2c, bei denen das
Steuerelement 9 als Stift 23 bzw. Zapfen ausgebildet ist.
Jedoch werden beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2a höhere
Reibungskräfte und somit höhere Bremskräfte erzeugt.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2b ist, wie bereits
erwähnt, das Steuerelement 9 als Stift 23 ausgebildet. Die
Kulisse 11 ist als progressiver Führungsschlitz 24
ausgestaltet, so dass zu Beginn der Bewegung eine hohe
Reibungskraft und gegen Ende der Bewegung eine geringere
Reibungskraft wirkt.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2c besitzt der
Führungsschlitz 25 einen S-förmigen Verlauf, so dass zu
Beginn der Bewegung und am Ende der Bewegung höhere
Bremskräfte erzeugt werden. Es versteht sich von selbst, dass
anstelle von Führungsschlitzen 21, 24, 25 auch an der
Innenseite der Wandung 12 der Steuerhülse 2 vorgesehene
nutförmige Vertiefungen vorgesehen sein können, die von außen
nicht sichtbar sind. Ebenso kann die Kulisse 11 in
technologischer Umkehr am Drehstössel 8 und das Steuerelement
9 an der Steuerhülse 2 vorgesehen sein.
Ein derartiges Drehantriebsscharnier 1 bildet also sowohl das
Scharnier, um deren Achse 10 das in der Zeichnung nicht
dargestellte schwenkbare Element verschwenkt werden kann, und
bildet gleichzeitig den Antrieb, welcher die Schwenkbewegung
ausführt. Ein derartiges Drehantriebsscharnier 1 ersetzt
somit zum Beispiel das Scharnier und eine Gasdruckfeder.
Claims (13)
1. Drehantriebsscharnier für schwenkbare Elemente,
insbesondere für Schließklappen von Gepäckräumen an
einem Flugzeugrumpf, mit einer Antriebsfeder (5), einer
Steuerhülse (2), einem von der Feder (5) axial in der .
Steuerhülse (2) angetriebenen Drehstössel (8), einem in
einer Kulisse (11) geführten und in Drehbewegung
versetzbaren Steuerelement (9), wobei das Steuerelement
(9) am Drehstössel (8) und die Kulisse (11) an der
Steuerhülse (2), oder umgekehrt, vorgesehen sind, und
der Drehstössel (8) drehfest aber axial verschieblich
mit einem Schwenkhebel (18) verbunden ist.
2. Drehantriebsscharnier nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Kulisse (11) von einer
Führungsnut oder Führungsschlitz (21, 24, 25) gebildet
wird.
3. Drehantriebsscharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Kulisse (11) einen linearen
Verlauf aufweist.
4. Drehantriebsscharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Kulisse (11) einen
nichtlinearen, insbesondere einen progressiven oder
degressiven Verlauf aufweist.
5. Drehantriebsscharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Kulisse (11) einen S-förmigen
Verlauf aufweist.
6. Drehantriebsscharnier nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kulisse (11) an der
Innenseite der Wand (12) der Steuerhülse (2) oder als
linienförmige Führungsnut oder Führungsschlitz (21, 24,
25) ausgebildet ist.
7. Drehantriebsscharnier nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das
Steuerelement (9) ein Stift (23), eine Rolle, ein
Kulissenstein (22) oder dergleichen ist.
8. Drehantriebsscharnier nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkhebel
(18) mit einer Drehgabel (16) verbunden ist, die
drehfest und axial verschieblich den Drehstössel (8)
umgreift.
9. Drehantriebsscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkhebel (18) mit
einem Fortsatz versehen ist, dass sich der Fortsatz in
Richtung der axialen Bewegung (13) des Drehstössels (8)
erstreckt und drehfest mit dem Drehstössel (8) verbunden
ist, insbesondere diesen umgreift bzw. in diesem
gelagert ist.
10. Drehantriebsscharnier nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, dass der Fortsatz ein Vierkant-Stab ist.
11. Drehantriebsscharnier nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere
gleichmäßig am Umfang verteilt angeordnete Kulissen (11)
vorgesehen sind.
12. Drehantriebsscharnier nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerhülse
(2) aus Aluminium oder aus Stahl, insbesondere aus
gehärtetem Stahl besteht.
13. Drehantriebsscharnier nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an die
Steuerhülse (2) eine Aufnahmehülse (4) für die
Antriebsfeder (5)anschraubbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997128136 DE19728136C1 (de) | 1997-07-02 | 1997-07-02 | Drehantriebsscharnier |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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- 1997-07-02 DE DE1997128136 patent/DE19728136C1/de not_active Expired - Fee Related
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