DE19725648C1 - Flexible orthopädische Bandage mit Anziehhilfe - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine flexible orthopädische Bandage, die im offenen Zustand um ein Körperteil legbar und dann mittels eines Schnellverschlusses verschließbar ist.

Derartige Bandagen werden beispielsweise im Hüftbereich angewandt. Häufig bestehen sie aus textilen, mehrschichtigen Stoffen, die auch mit Kunststoffschaum unterlegt sein können. Es ist häufig mühselig für den Patienten, die Bandage anzulegen oder auch abzunehmen. Beim Abnehmen muß zunächst der Schnellverschluß geöffnet werden, was jedenfalls für unter Schmerz leidende Patienten häufig sehr unangenehm ist, da alle Reißkräfte am Schnellverschluß direkt in die betroffenen Körperregionen eingeleitet werden.

Dies trifft auch zu auf eine schlauchförmige Bandage gemäß der DE-C-44 19 260 sowie auf Stützverbände gemäß der DE-C-40 91 302. Die aus dem Stand der Technik, ersichtlichen orthopädischen Bandagen weisen versteifte Bereiche auf, die allerdings nichts zu einer Erleichterung des Anlegens und des Abnehmens beitragen.

Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, hier Abhilfe zu schaffen, d. h. also für eine Möglichkeit zu sorgen, wie eine flexible orthopädische Bandage möglichst einfach angelegt werden und wieder abgenommen werden kann, ohne daß der die Bandage tragende Patient mit hohem Kraftaufwand gezwungen ist, den Schnellverschluß aufzureißen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Bandage im Bereich des Schnellverschlusses ein Mittel zur vorübergehenden Versteifung dieses Bereiches während des Öffnens und/oder Schließens der Bandage aufweist.

Gemäß der bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß der Schnellverschluß der Bandage gebildet ist durch einen an sich bekannten Klettenverschluß.

Die Erfindung wird kurz anhand eines Ausführungsbeispieles gemäß den Zeichnungsfiguren näher erläutert. Hierbei zeigt:

Fig. 1 eine orthopädische Bandage mit applizierter Anziehhilfe und

Fig. 2 die Einzelheiten der Bandage aus Fig. 1.

Nachfolgend sind gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen versehen.

Die erfindungsgemäß flexible orthopädische Bandage 1 besteht vorliegend aus einem innerem Mieder 1a und einem äußerem Mieder 1b, welches über das innere Mieder 1a geschlagen wird und für einen noch sichereren Sitz des inneren Mieders am Patientenkörper sorgt. Nur der Anschauung halber ist die rechte Seite des äußeren Mieders an ihrem Ende zurückgeschlagen dargestellt.

Im Bereich des Schnellverschlusses 2 des inneren Mieders 1a ist eine textile Tasche 4 an das Material des inneren Mieders 1a genäht. Diese Tasche 4 ist nach oben hin offen, so daß die hartflexible Einlage 5 in die Tasche 4 geschoben werden kann, um die Anziehhilfe während des Öffnens und Schließens der Bandage 1 zu bilden.

Das untere Ende 6 (Fig. 2) der hartflexiblen Einlage 5 ist abgerundet, damit die Einlage 5 problemlos in die Tasche 4 hineingesteckt werden kann, ohne daß es zu einem Verhaken käme.

Um die Handhabung der Anziehhilfe in Form der Einlage 5 noch weiter zu erleichtern, ist am hinteren Ende der Einlage 5 ein Griffloch 7 vorgesehen, durch das der Patient seinen Daumen oder Finger stecken kann und die Einlage in einfacher Weise aus der Tasche 4 herausziehen kann.

Durch die vorübergehende Versteifung des Bereiches am Schnellverschluß werden die für die Öffnung des Schnellverschlusses erforderlichen Kräfte in erster Linie durch das Mittel aufgebracht bzw. von diesem aufgefangen, ohne daß der Patient an dem Schnellverschluß unter Einleitung der Kräfte auf die krankhaften Körperpartien reißen oder ziehen müßte.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß das besagte Mittel eine Tasche längs wenigstens einer Seite des Schnellverschlusses sowie eine darin zum Öffnen und/oder Schließen der Bandage einsetzbare hartflexible Einlage umfaßt, die beispielsweise aus schlagfestem Kunststoff bestehen kann. Entlang einem zweigeteilten Schnellverschluß kann also eine beispielsweise textile Tasche vorgesehen sein, in die die genannte Einlage vor dem Öffnen oder dem Schließen der Bandage eingeführt werden kann. Der Patient ergreift sodann die Einlage von außen und zieht an dem Verschluß, die Einlage weiterhin von außen umgreifend, so daß sich dieser öffnet. Das Verschließen der Bandage erfolgt in entsprechender, umgekehrter Reihenfolge.

Die vorerwähnte Ausführungsform wird bevorzugt dadurch weitergebildet, daß das vordere Ende der Einlage abgerundet ist. Das vordere Ende ist das Führungsende, also jenes, welches zuerst in die textile Tasche gesteckt und weitergeschoben wird. Ein Verhaken oder Verkanten ist durch die Abrundung des vorderen Endes praktisch ausgeschlossen.

Um die Handhabung noch weiter zu verbessern, ist vorteilhaft vorgesehen, daß die Einlage in ihrem hinteren Ende ein Griffloch aufweist. Durch das Griffloch kann der Patient beispielsweise den Daumen der einen Hand stecken und an der Einlage ziehen, so daß sie aus der (textilen) Tasche längs des einen Teils des Schnellverschlusses herausgezogen wird.

Claims (5)

1. Flexible orthopädische Bandage (1), die im offenen Zustand um ein Körperteil legbar und dann mittels eines Schnellverschlusses (2) verschließbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß sie im Bereich des Schnellverschlusses (2) ein Mittel (3) zur vorübergehenden Versteifung dieses Bereiches während des Öffnens und/oder Schließens der Bandage (1) aufweist.

2. Bandage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel (3) eine Tasche (4) längs wenigstens einer Seite des Schnellverschlusses (2) sowie eine darin zum Öffnen und/oder Schließen der Bandage (1) einsetzbare hartflexible Einlage (5) umfaßt.

3. Bandage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das vordere Ende (6) der Einlage (5) abgerundet ist.

4. Bandage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (5) in ihrem hinteren Ende ein Griffloch (7) aufweist.

5. Bandage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schnellverschluß (2) ein Klettenverschluß ist.