DE19722481A1 - Kernspintomograph und Verwendung einer Geräuschminderungseinrichtung bei einem Kernspintomographen - Google Patents
Kernspintomograph und Verwendung einer Geräuschminderungseinrichtung bei einem KernspintomographenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kernspintomographen nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 und insbesondere die Magnet- und
Gradientenspulenbaugruppen eines derartigen Tomographen. Fer
ner betrifft die Erfindung die Verwendung einer Geräusch
minderungseinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 15.
Beim Betrieb eines Kernspintomographen erzeugt eine Magnet
baugruppe ein statisches Grundfeld in der Größenordnung von
etwa 1 Tesla. Zur Bildgebung ist es notwendig, diesem Grund
feld Magnetfeldgradienten zu überlagern. Dies geschieht mit
tels einer Gradientenspulenbaugruppe, die im Grundfeld ange
ordnet ist. Üblicherweise weist die Gradientenspulenbaugruppe
mehrere Spulen auf, um drei senkrecht aufeinander stehende
Magnetfeldgradienten zu erzeugen.
Jede Gradientenspule wird typischerweise von einem impulsför
migen Strom in der Größenordnung von bis zu 300 A mit An
stiegszeiten von weniger als 1 ms durchflossen. Dabei wirken
im magnetischen Grundfeld auf die Leiter der Gradientenspulen
Lorentz-Kräfte, die sich entsprechend dem Stromfluß durch die
Gradientenspulen zyklisch ändern. Diese Kräfte regen die Gra
dientenspulenbaugruppe zu Schwingungen an, wodurch ein für
den Patienten unangenehmes Klopfgeräusch entsteht, das im Ex
tremfall sogar die Schmerzgrenze erreichen kann.
Aus der DE 195 31 216 A1 ist ein Kernspintomograph der ein
gangs genannten Art bekannt, bei dem die Gradientenspulenbau
gruppe im Bereich eines im Betrieb zu erwartenden Schwin
gungsknotens elastisch aufgehängt ist. Die elastische Aufhän
gung ist relativ weich, weil sie die Übertragung von Schwin
gungen der Spulenbaugruppe auf die Magnetbaugruppe dämpfen
soll. Daher werden die Schwingungseigenschaften der Gradien
tenspulenbaugruppe durch die elastische Aufhängung nicht we
sentlich verändert. Beim Betrieb dieses bekannten Tomographen
ergibt sich somit nach wie vor ein erheblicher Lärmpegel.
Die DE 41 41 514 C2 zeigt eine Gradientenspulenbaugruppe mit
zwei konzentrischen und schubsteif miteinander verbundenen
Schalen. Die Baugruppe ist mechanisch besonders starr, wo
durch sich der Schalldruckpegel im Untersuchungsvolumen ver
ringert. Allerdings ist diese Baugruppe aufwendig in der Her
stellung.
Die Erfindung hat demgemäß die Aufgabe, einen Kernspintomo
graphen bereitzustellen, der bei geringem konstruktiven Auf
wand besonders geräuscharm arbeitet.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Tomographen
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 beziehungsweise durch eine
Verwendung gemäß Anspruch 15 gelöst. Unter einer Versteifung
der Gradientenspulenbaugruppe soll sowohl eine Versteifung
der gesamten Baugruppe auch eine lokale Versteifung einzelner
Bereiche dieser Baugruppe verstanden werden.
Die Erfindung geht von der Überlegung aus, zur Schwingungs
dämpfung und/oder Versteifung der Gradientenspulenbaugruppe
diese in geeigneter Weise an der Magnetbaugruppe abzustützen.
Dazu ist eine Geräuschminderungseinrichtung vorgesehen, die
sowohl mit der Magnetbaugruppe als auch mit der Gradienten
spulenbaugruppe in Kontakt steht, um das beim Betrieb des To
mographen entstehende Geräusch zu verringern.
Die erfindungsgemäße Lösung ist sehr wirtschaftlich, weil
Bauteile der Magnetbaugruppe (beispielsweise das äußerst sta
bile, aus etwa 4 mm dickem Edelstahl bestehende Magnetinnen
rohr) zur Lärmminderung mitverwendet werden. Ferner werden
durch die Erfindung überraschend hohe Lärmreduzierungen bis
zu 10 dB erreicht.
Erfindungsgemäß dient die Geräuschminderungseinrichtung zur
Schwingungsdämpfung und/oder Versteifung der Gradientenspu
lenbaugruppe. Je nach dem Aufbau und dem Material der Ge
räuschminderungseinrichtung werden diese beiden Funktionen in
unterschiedlichem Maße verwirklicht, wobei eine genaue Tren
nung der Wirkprinzipien oft nicht möglich ist. Im Regelfall
bewirken jedoch die schwingungsdämpfenden Eigenschaften eine
effektivere Geräuschminderung als die versteifenden Eigen
schaften.
Wenn beispielsweise der Raum zwischen der ersten und der
zweiten Fläche mit einer Flüssigkeit (z. B. Wasser und/oder
Öl) gefüllt ist, hat die so gebildete Geräuschminderungsein
richtung hauptsächlich versteifende und nur wenig schwin
gungsdämpfende Eigenschaften. Luftgefüllter Schaumstoff, der
zwischen die erste und die zweite Fläche geklemmt wird, hat
dagegen hauptsächlich schwingungsdämpfende und nur in gerin
gem Maße versteifende Wirkung. Bei einer Sandfüllung ist das
Verhältnis von Dämpfung und Versteifung ungefähr ausgegli
chen. Die Geräuschminderungseinrichtung kann ferner einen
Schaum, Luft, ein anderes Gas oder andere Stoffe zur Schwin
gungsdämpfung und/oder Versteifung aufweisen. Alle diese
Stoffe können unter Druck stehen.
Das Funktionsprinzip der Geräuschminderungseinrichtung hin
sichtlich ihrer schwingungsdämpfenden Wirkung ist, daß die
Schwingungsenergie der Gradientenspulenbaugruppe, die als
Körperschall auf der zweiten Fläche vorliegt, in eine Dämp
fungsschicht eingeleitet und dort zum großen Teil absorbiert
wird, indem die Schwingungsenergie in Arbeit in der Dämp
fungsschicht (und somit in Wärme) umgesetzt wird. Dadurch
verringern sich die Vibrationen und die Schallemission der
Gradientenspulenbaugruppe.
Hinsichtlich ihrer versteifenden Eigenschaften beruht die
Wirkung der Geräuschminderungseinrichtung darauf, daß sich
mit zunehmender Steifheit die Gesamtverformung der Gradien
tenspulenbaugruppe und damit auch die Lärmemission verrin
gern. Außerdem wird durch eine Versteifung der Spulenbau
gruppe deren Eigenschwingverhalten auf höhere Frequenzen ab
gestimmt, die sich ihrerseits leichter dämpfen lassen.
Besonders wirksam ist die Geräuschminderungseinrichtung, wenn
sie in vollflächigem Kontakt mit der ersten und zweiten Flä
che steht. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der Raum
zwischen diesen beiden Flächen im wesentlichen vollständig
von der Geräuschminderungseinrichtung ausgefüllt ist. Dann
tritt der zusätzliche lärmmindernde Effekt auf, daß der Luft
spalt zwischen der Magnetbaugruppe und der Gradientenspulen
baugruppe, der normalerweise das durch die Schwingung der
Gradientenspulenbaugruppe verursachte Geräusch verstärkt und
weiterleitet, seine Eigenschaften als Resonanzraum und
Schallübertrager verliert. Der Abstand zwischen der ersten
und der zweiten Fläche ist vorzugsweise im wesentlichen ein
heitlich und kann etwa 2 mm bis 20 mm betragen.
In einer Ausführungsform der Erfindung sind insbesondere
flüssige, gasförmige oder schüttfähige Dämmstoffe unmittel
bar, d. h. ohne weitere Umhüllung, in einem von der ersten und
der zweiten Fläche begrenzten, abgedichteten Raum angeordnet.
Als Ausführungsalternative können derartige oder andere Stof
fe mit einer geeigneten, vorzugsweise flexiblen Hülle umgeben
sein.
Die Geräuschminderungseinrichtung ist vorzugsweise aus min
destens einem Kissen gebildet. Ein solches Kissen weist vor
zugsweise eine Hülle und einen Kern oder eine Füllung auf; es
kann aber auch aus einer einheitlichen Schicht eines geeigne
ten Materials (insbesondere Schaumstoff) oder aus mehreren
Schichten unterschiedlicher Materialien bestehen. Um eine be
sonders gute schalldämmende Wirkung zu erzielen, ist das Kis
sen vorzugsweise elastisch und/oder nachgiebig und/oder fle
xibel. Bevorzugt liegt das Kissen im Betriebszustand des To
mographen eng an der ersten und der zweiten Fläche an, ist
aber nicht fest mit diesen verbunden. Dadurch kann die Gra
dientenspulenbaugruppe leichter zur Wartung oder zum Aus
tausch demontiert werden.
Vorzugsweise weist das Kissen eine aus verschweißter Kunst
stoffolie gebildete, luftundurchlässige Außenhaut auf. Die
Außenhaut besteht bevorzugt aus PVC-Folie, aus Polyethylen-
Folie oder aus einer anderen Folie, die luftdicht und ver
schweißbar ist. In dem Kissen ist bevorzugt eine Schaum
stoffüllung aus einem offenporigen Schaumstoff, beispiels
weise aus Polyurethan-Schaum, angeordnet. Die Schaumstof
füllung sorgt für eine gute Schalldämmung und außerdem für
eine hinreichende Elastizität des Kissens, wenn der Luftdruck
im Inneren des Kissens ungefähr gleich dem Außenluftdruck
ist.
Das Kissen weist bevorzugt einen Anschluß auf, der als Ventil
ausgestaltet sein kann. Wenn das Kissen nicht in den Tomogra
phen eingesetzt und das Ventil geöffnet ist, ist das Kissen
vorzugsweise dicker als der Abstand zwischen der ersten und
der zweiten Fläche. Ist dieses Kissen bei offenem Ventil in
den Tomographen eingesetzt, so wird seine Außenhaut von der
Schaumstoffüllung gegen die erste und die zweite Fläche ge
drückt, wodurch der Spalt zwischen diesen Flächen vollständig
ausgefüllt wird.
Ein Kissen mit luftdichter Außenhaut und Schaumstoffüllung
kann leicht in den Spalt zwischen der ersten und der zweiten
Fläche eingeschoben und aus diesem entnommen werden, wenn die
in dem Kissen enthaltene Luft so weit abgepumpt wird, daß es
durch den Außenluftdruck dünn zusammengepreßt wird.
In einer Ausführungsform der Erfindung ist eine Geräuschmin
derungseinrichtung mit besonders starker Versteifungswirkung
durch Keile gebildet, die zwischen der ersten und der zweiten
Fläche eingespreizt sind. Durch jeden Keil wird die radiale
Steifheit der Gradientenspulenbaugruppe in der Umgebung des
Keils lokal erhöht. Bei einer sehr wirksamen Geräuschminde
rungseinrichtung sind versteifende Keile mit anderen, schwin
gungsdämpfenden Mitteln kombiniert.
Bevorzugt sind die Keile an Bereichen der Gradientenspulen
baugruppe eingeklemmt, die beim Betrieb des Tomographen hohe
Schwingungsamplituden (Schwingungsbäuche) aufweisen. Wird an
diesen oder anderen Bereichen die Auslenkung durch die Ver
keilung lokal reduziert, so verringern sich auch die Verfor
mung und Schwingung der gesamten Spulenbaugruppe und dement
sprechend die Geräuschentwicklung. Vorzugsweise liegen zumin
dest einige der Keile flächig an der ersten und der zweiten
Fläche an. Die Größe der Anlageflächen ist vorzugsweise an
die statische Belastung angepaßt.
Bei Tomographen mit einer rohrförmigen Gradientenspulenbau
gruppe sind Keile vorzugsweise an den Stirnseiten dieser Bau
gruppe vorgesehen, weil dort bei einer Vielzahl von Schwin
gungsmoden die Auslenkungsamplituden am größten sind. Eine
zusätzliche Verkeilung entlang einer ungefähr in der axialen
Mitte der rohrförmigen Gradientenspulenbaugruppe angeordneten
Umfangslinie ist vorteilhaft.
In einer bevorzugten Ausführungsform soll die Verkeilung bei
einer rohrförmigen Gradientenspulenbaugruppe hauptsächlich
deren Steifheit in Umfangsrichtung erhöhen. Zu diesem Zweck
sind vorzugsweise entlang einer oder mehrerer Umfangslinie(n)
jeweils relativ viele Keile angeordnet. Wenn sich beispiels
weise beim Betrieb des Tomographen in einer Querschnittebene
durch die Spulenbaugruppe ein Sechseck als Verformungsbild
ergibt, werden bevorzugt mindestens sechs Keile an den Orten
maximaler Auslenkung entlang der durch diese Querschnittebene
definierten Außenumfangslinie eingekeilt. Die Versteifungs
wirkung kann weiter verbessert werden, indem mindestens zehn,
vorzugsweise elf oder zwölf Keile entlang einer Umfangslinie
eingesetzt werden.
Eine mit Keilen oder anderen versteifenden Mitteln aufgebaute
Geräuschminderungseinrichtung für eine rohrförmige Gradien
tenspulenbaugruppe ist vorzugsweise so ausgebildet, daß die
Eigenfrequenzen der Gradientenspulenbaugruppe in Umfangs- und
in Längsrichtung gegeneinander verstimmt sind. Dies ist ins
besondere dann möglich, wenn die Geräuschminderungseinrich
tung die Steifheit der Spulenbaugruppe in Umfangs- und in
Längsrichtung (axialer Richtung) in unterschiedlicher Weise
verändert. Beispielsweise erhöhen Keile, die entlang einer
Umfangslinie der Gradientenspulenbaugruppe eingeschoben sind,
hauptsächlich die Steifheit der Spulenbaugruppe in Umfangs
richtung, wodurch die Eigenfrequenz der Baugruppe in dieser
Richtung erhöht wird. Ein Verstimmen der Schwingungsfrequen
zen ist vorteilhaft, weil dadurch die Überlagerung (Interfe
renz) von stehenden Wellen mit hohen Energieinhalten vermie
den wird. Eine solche Interferenz würde sich in einem erhöh
ten Schalldruckpegel innerhalb des Innenrohres der Gradien
tenspulenbaugruppe (Patientenrohr) auswirken.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der üb
rigen Unteransprüche.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun unter
Hinweis auf die schematischen Zeichnungen beschrieben.
Fig. 1 bis Fig. 4 zeigen je eine geschnittene Teilansicht der
für die Erfindung relevanten Bauteile eines Kernspintomogra
phen in vier Ausführungsbeispielen der Erfindung.
Der Kernspintomograph gemäß Fig. 1 bis Fig. 4 ist für Ganz
körperuntersuchungen vorgesehen. Er weist eine Magnetbau
gruppe 10 auf, um ein homogenes, statisches Grundmagnetfeld
in einem Untersuchungsvolumen zu erzeugen. Zum Untersuchungs
volumen hin ist die Magnetbaugruppe 10 durch eine erste Flä
che 12 begrenzt. In Fig. 1 bis Fig. 4 ist als einziges Bau
teil der Magnetbaugruppe 10 ein Magnetinnenrohr (Patienten
rohr) mit kreisförmigem Querschnitt dargestellt, dessen In
nenfläche die erste Fläche 12 bildet. Das Magnetinnenrohr be
steht aus Edelstahl mit einer Dicke von etwa 4 mm. Es
schließt den Grundfeldmagneten und einen Kryostaten zum Pati
enten hin ab.
Eine Gradientenspulenbaugruppe 14 ist in dem Grundmagnetfeld
der Magnetbaugruppe 10 angeordnet und vermag drei rechtwink
lig zueinander angeordnete Magnetfeldgradienten zu erzeugen.
Entsprechend der Form des Magnetinnenrohres ist die Gradien
tenspulenbaugruppe 14 als Rohr mit kreisförmigem Querschnitt
ausgebildet. Die äußere Mantelfläche der Gradien
tenspulenbaugruppe 14 bildet eine zweite Fläche 16, die der
ersten Fläche 12 zugewandt ist. Die Gradientenspulenbaugruppe
14 ist in der Magnetbaugruppe 10 konzentrisch befestigt, so
daß ein gleichmäßiger, im Querschnitt ringförmiger Spalt mit
einer Breite von etwa 6 mm zwischen der ersten Fläche 12 und
der zweiten Fläche 16 gebildet ist. An ihren beiden Enden
weist die Gradientenspulenbaugruppe 14 je eine ringförmige
Stirnseite 18 auf. Die Längsachse der Gradientenspulenbau
gruppe 14 ist in Fig. 1 bis Fig. 4 als strichpunktierte Linie
angedeutet.
In Fig. 1 bis Fig. 4 ist je eine Geräuschminderungseinrich
tung in Kontakt mit der ersten und der zweiten Fläche 12, 16
angeordnet.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1, das von den Erfin
dern gegenwärtig als der beste Weg zum Ausführen der Erfin
dung angesehen wird, ist die Geräuschminderungseinrichtung
durch mehrere Kissen 20 gebildet, die in den Raum zwischen
der ersten Fläche 12 und der zweiten Fläche 16 eingesetzt
sind. Von diesen Kissen 20 ist in Fig. 1 nur eines gezeigt.
Jedes Kissen 20 weist eine luftdichte Außenhaut 22 auf, die
aus zwei miteinander verschweißten Stücken einer PVC-Folie
besteht. An einer Stelle der umlaufenden Schweißnaht ist ein
als Ventil ausgebildeter Anschluß 24 luftdicht eingesetzt.
Die Außenhaut 22 umschließt eine aus einem offenzelligen Po
lyurethan-Schaum gebildete Schaumstoffüllung 26, die flächig
mit der Außenhaut 22 verklebt ist.
Im Betriebszustand des Tomographen ist das Ventil geöffnet,
so daß im Inneren des Kissens 20 ungefähr der Außenluftdruck
herrscht. Das Kissen 20 ist so dimensioniert, daß die Außen
haut 22 dann von der Schaumstoffüllung 26 an die erste und
zweite Fläche 12, 16 angedrückt wird. Die Lücke zwischen den
beiden Flächen 12, 16 ist vollständig ausgefüllt, und die
Schwingung der Gradientenspulenbaugruppe 14 wird wirksam ge
dämpft.
Wenn bei der Wartung des Tomographen, zur Reinigung oder aus
sonstigen Gründen das Kissen 20 entfernt werden soll, wird
Luft über den Anschluß 24 abgepumpt. Der äußere Luftdruck
preßt nun das Kissen 20 zusammen, so daß es leicht aus dem
Spalt zwischen den beiden Flächen 12, 16 herausgezogen werden
kann. Das Kissen 20 kann mit geschlossenem Ventil im evaku
ierten Zustand gelagert werden. Da es in diesem Zustand dünn
und relativ steif ist, kann es nach Abschluß der Arbeiten
leicht wieder zwischen die beiden Flächen 12, 16 eingeschoben
werden, wobei es der Krümmung dieser Flächen folgt. Wenn das
Ventil nun geöffnet wird, strömt Luft in das Kissen 20. Das
Kissen 20 gewinnt seine ursprüngliche Elastizität und Dicke
wieder und wird dadurch im Klemmsitz zwischen den beiden Flä
chen 12, 16 gehalten.
In Ausführungsalternativen der Geräuschminderungseinrichtung
nach Fig. 1 ist vorgesehen, das Kissen 20 auf einen leichten
Überdruck aufzupumpen und/oder es mit einem anderen Gas oder
einer Flüssigkeit zu füllen und/oder die innere Schaumstof
füllung 26 wegzulassen.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel von Fig. 2 ist die Geräuschmin
derungseinrichtung dadurch gebildet, daß in der zylinderför
migen Lücke zwischen der Magnetbaugruppe 10 und der Gradien
tenspulenbaugruppe 14 ein abgedichteter Raum von der ersten
Fläche 12, der zweiten Fläche 16 und zwei ringförmigen Dich
tungen 30 begrenzt ist und der so gebildete Raum mit Sand 32
gefüllt ist. Die Dichtungen 30 sind als Gummidichtungen aus
gestaltet und nahe den Stirnseiten 18 der Gradientenspulen
baugruppe 14 angeordnet. Eine derartige Geräuschminderungs
einrichtung weist gute schwingungsdämpfende und gute verstei
fende Eigenschaften auf.
In Ausführungsalternativen von Fig. 2 ist statt Sand 32 ein
anderer schwingungsdämpfender und/oder versteifender Stoff,
beispielsweise ein Schaum oder eine unter Druck stehende
Flüssigkeit, vorgesehen.
Bei dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Ge
räuschminderungseinrichtung durch kurze Keile 40 und lange
Keile 42 gebildet, die die Gradientenspulenbaugruppe 14 an
dem Magnetinnenrohr abstützen und somit versteifen. Die Keile
40 und 42 bestehen aus einem stabilen und schwingungsdämpfen
den Werkstoff, beispielsweise aus Holz oder einem Kunststoff-
Spritzgußteil.
An den beiden Stirnseiten 18 sind je elf kurze Keile 40 in
gleichmäßigen Winkelabständen entlang des Außenumfangs der
Gradientenspulenbaugruppe 14 eingesetzt. Ferner ist die Gra
dientenspulenbaugruppe 14 entlang einer in der Mitte zwischen
den beiden Stirnseiten 18 verlaufenden Umfangslinie von elf
Paaren langer Keile 42 abgestützt. Die Keile 40, 42 ragen et
was über die Stirnflächen 18 hinaus, damit sie bei Wartungs
arbeiten entfernt werden können.
In Ausführungsalternativen von Fig. 3 sind entlang jeder Um
fangslinie mehr oder weniger Keile 40, 42 vorgesehen, oder es
sind Keile 40, 42 an mehr oder weniger als drei Umfangslinien
angeordnet. Auch eine unregelmäßige Verteilung der Keile 40,
42 ist möglich.
Fig. 4 stellt ein gegenüber Fig. 3 abgewandeltes Ausführungs
beispiel dar, bei dem nur kurze Keile 40 an den Stirnseiten
18 zwischen die Magnetbaugruppe 10 und die Gradientenspulen
baugruppe 14 geklemmt sind. An der zweiten Fläche 16 der Gra
dientenspulenbaugruppe 14 ist für jeden Keil 40 eine ebene,
schräge Auflagefläche 44 ausgebildet, an der der abgeschrägte
Bereich des Keils 40 flächig anliegt. Die in Fig. 4 oben dar
gestellte Fläche 46 jedes Keils 40 ist entsprechend der Krüm
mung der ersten Fläche 12 ebenfalls gekrümmt, so daß jeder
Keil 40 auch am Magnetinnenrohr flächig anliegt.
In Ausführungsalternativen der Vorrichtung von Fig. 4 kann
die erste Fläche 12 ebene Auflagebereiche aufweisen, oder die
Keile 40 können an ihrem schrägen Bereich entsprechend dem
Verlauf der zweiten Fläche 16 gekrümmt sein.
Claims (16)
1. Kernspintomograph, der eine Magnetbaugruppe (10) mit
einer ersten Fläche (12) und eine Gradientenspulenbaugruppe
(14) mit einer zweiten Fläche (16) aufweist und bei dem die
erste und die zweite Fläche (12, 16) einander zugewandt und
mit Abstand voneinander angeordnet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Geräuschminderungs
einrichtung zum Dämpfen der Schwingungen der Gradientenspu
lenbaugruppe (14) und/oder zum Versteifen der Gradientenspu
lenbaugruppe (14) in Kontakt mit der ersten und der zweiten
Fläche (12, 16) angeordnet ist.
2. Kernspintomograph nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Geräuschminderungs
einrichtung in flächigem Kontakt mit der ersten und der
zweiten Fläche (12, 16) steht.
3. Kernspintomograph nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Geräuschminderungseinrichtung einen Schaum und/oder einen
Schaumstoff und/oder eine Flüssigkeit und/oder ein Gas
und/oder Sand (32) aufweist.
4. Kernspintomograph nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Geräuschminderungseinrichtung mindestens ein Kissen (20)
aufweist.
5. Kernspintomograph nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kissen (20) mit
mindestens einem der in Anspruch 3 genannten Stoffe gefüllt
ist und eine für diesen Stoff undurchlässige Außenhaut (22)
aufweist.
6. Kernspintomograph nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kissen (20) eine
luftundurchlässige Außenhaut (22) und eine Schaumstoffüllung
(26) aus einem offenzelligen Schaumstoff aufweist.
7. Kernspintomograph nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dicke des Kissens
(20) durch Abpumpen von in ihm enthaltener Luft so weit ver
ringerbar ist, daß es in den Spalt zwischen der ersten und
der zweiten Fläche (12, 16) eingeschoben und aus diesem Spalt
herausgezogen werden kann.
8. Kernspintomograph nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Geräuschminderungseinrichtung dadurch gebildet ist, daß ein
zumindest von der ersten und der zweiten Fläche (12, 16)
begrenzter Raum mit mindestens einem der in Anspruch 3
genannten Stoffe gefüllt ist.
9. Kernspintomograph nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die
erste Fläche (12) die Innenfläche eines Magnetinnenrohres der
Magnetbaugruppe (10) ist und daß die Gradientenspulenbau
gruppe (14) rohrförmig ausgebildet und die zweite Fläche (16)
deren Außenfläche ist.
10. Kernspintomograph nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Geräuschminderungseinrichtung Keile (40, 42) aufweist, die
zwischen die erste und die zweite Fläche (12, 16) ein
gespreizt sind.
11. Kernspintomograph nach den Ansprüchen 9 und 10, da
durch gekennzeichnet, daß entlang
mindestens einer Umfangslinie der Gradientenspulenbaugruppe
(14) mindestens sechs, vorzugsweise mindestens zehn Keile
(40, 42) eingespreizt sind.
12. Kernspintomograph nach den Ansprüchen 9 und 10 oder nach
Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Keile (40, 42) an mindestens drei axial
versetzten Stellen der Gradientenspulenbaugruppe (14), vor
zugsweise an den beiden Stirnseiten (18) und in der Mitte,
eingespreizt sind.
13. Kernspintomograph nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein Keil (40, 42) flächig an der ersten und der
zweiten Fläche (12, 16) anliegt.
14. Kernspintomograph nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Gradientenspulenbaugruppe (14) rohrförmig ausgebildet ist und
durch die Geräuschminderungseinrichtung die Eigenfrequenzen
der Gradientenspulenbaugruppe (14) und Umfangs- und in Längs
richtung gegeneinander verstimmt werden.
15. Verwendung einer Geräuschminderungseinrichtung bei einem
Kernspintomographen, der eine Magnetbaugruppe (10) mit einer
ersten Fläche (12) und eine Gradientenspulenbaugruppe (14)
mit einer zweiten Fläche (16) aufweist und bei dem die erste
und die zweite Fläche (12, 16) einander zugewandt und mit Ab
stand voneinander angeordnet sind, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Geräuschminderungsein
richtung zum Dämpfen der Schwingungen der Gradientenspulen
baugruppe (14) und/oder zum Versteifen der Gradientenspulen
baugruppe (14) in Kontakt mit der ersten und der zweiten
Fläche (12, 16) angeordnet wird.
16. Verwendung nach Anspruch 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß der durch die Verwendung
gebildete Kernspintomograph die Merkmale eines der Ansprüche
2 bis 14 aufweist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722481A DE19722481C2 (de) | 1997-05-28 | 1997-05-28 | Kernspintomograph und Verwendung einer Geräuschminderungseinrichtung bei einem Kernspintomographen |
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ID=7830819
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19722481A Expired - Lifetime DE19722481C2 (de) | 1997-05-28 | 1997-05-28 | Kernspintomograph und Verwendung einer Geräuschminderungseinrichtung bei einem Kernspintomographen |
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