DE19721260C1 - Wechselvorrichtung für Dreiwalzen-Schrägwalzwerke - Google Patents
Wechselvorrichtung für Dreiwalzen-SchrägwalzwerkeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Walzenwechselvorrichtung an einem Dreiwalzen-
Schrägwalzwerk zum Lochen oder Strecken von gelochten Blöcken bei der Herstellung
von Rohren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Dreiwalzen-Schrägwalzwerke werden seit Jahrzehnten zum Lochen von massiven
Rundblöcken und auch zum Strecken der gelochten Blöcke bei der Herstellung von
Stahl- und Rohren aus anderen Metallen eingesetzt. Die Walzen sind dabei einem
hohen Verschleiß unterworfen und müssen deshalb häufiger ausgewechselt werden.
Da jeder Wechsel einen Stillstand der Anlage verursacht, ist man um eine Verkürzung
der Wechselzeiten bemüht. Der dabei zu treffende maschinenbauliche und logistische
Aufwand muß allerdings aus Kostengründen so gering wie möglich sein.
Der Stand der Technik bietet eine Reihe von Lösungen für den schnelleren und
vereinfachten Wechsel. So beschreibt die DE-OS 22 33 078 eine Einrichtung, die alle
drei Walzeneinbaustücke des Ständers ergreift und aus dem Walzgerüst herauszieht.
Die neuen Einbauten werden anschließend eingeschoben. Nachteilig ist, daß dazu der
gesamte Ständer aus der Walzlinie herausgeschoben werden muß.
Die DE 28 23 139 C2 beschreibt eine ähnliche Vorrichtung an einem Dreiwalzen-
Planetenschrägwalzwerk. Hier werden alle drei Walzen von einem Manipulator erfaßt
und in Walzrichtung aus dem Ständer herausgezogen. Um Platz für den Manipulator
zu schaffen, muß die Auslaufseite zur Seite geschwenkt werden. Dies ist bei einem
Planetenschrägwalzwerk einfach, weil die Auslaufseite in der Regel nur aus einem
einfachen Rollgang besteht, der leicht auf einen Rahmen gesetzt werden kann. Bei
herkömmlichen Dreiwalzen-Schrägwalzwerken besteht die Auslaufseite jedoch aus
Rollgangseinheiten, Dreirollenführungen und einem Widerlagerbock für die
Lochdornstange, d. h. ein Schwenken wäre sehr aufwendig.
Die DE 32 26 871 C2 beschreibt eine Vorrichtung, bei welcher alle Einbaustücke
hintereinander auf einen Schienenwagen gesetzt werden. Dieser Wagen fährt zur
Seite und macht einem zweiten Wagen mit neuen Einbauten Platz. Die neuen
Einbauten werden anschließend hintereinander wieder in des Walzgerüst eingeführt.
Das hier beschriebene System ist sehr aufwendig und wenig kostenfreundlich.
Weiterhin ist aus der DE-OS 19 61 092 eine Vorrichtung bekanntgeworden, die einen
aufklappbaren Ständer aufweist. Hierbei werden alle Einbaustücke in eine
gemeinsame Ebene gebracht und können einzeln mit einem Kran entfernt werden. Die
DE 35 32 894 C2 schreibt diesen Vorschlag fort und verspannt den Klappständer des
Walzgerüstes gegen das in den Gelenken auftretende Spiel. Diese Lösung hat, wie der
Erfinder selbst schreibt, den Nachteil, daß der aufgeklappte Ständer an den Seiten
sehr viel Platz in Anspruch nimmt und alle Walzeneinbaustücke noch einzeln
gewechselt werden müssen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine gattungsgemäße
Walzenwechselvorrichtung so zu verbessern, daß die Walzenwechselvorrichtung
wenig Platz in Anspruch nimmt und die Wechselzeit auf ein geringstmögliches
Minimum verkürzt wird.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1.
Vorzugsweise wird nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgeschlagen, daß
die Haltevorrichtung auf die Einbaustücke der Walzen aufsetzbar und diese in einer
festen Position zusammenhaltend mit den Einbaustücken verriegelbar ist.
Bei aufgeklapptem Ständer, wird nach einem anderen Merkmal der Erfindung die
Haltevorrichtung mit einem Kran, beispielsweise dem Hallenkran oder einem eigens
dafür vorgesehenen Transportsystem manipuliert und mit den drei Einbaustücken und
Walzen aus dem Ständer herausgehoben und weggefahren. In gleicher Weise werden
die mit neuen Walzen bestückten Einbaustücke wieder eingefahren und der Ständer
wird geschlossen. Eine besonders kurze Walzenwechselzeit ist erreichbar, wenn
anstelle des Hallenkrans mit einem eigenen Transportsystem gearbeitet wird, dann
nämlich können sich die Aus- und Einfahrvorgänge zur Minimierung der Stillstandszeit
überschneiden.
Auf diese Weise ist es mit der Erfindung gelungen, eine schnelle, platzsparende und
kostengünstige Lösung des Walzenwechsels an Dreiwalzen-Schrägwalzwerken zu
finden.
Weiterhin sieht die Erfindung vor, daß mindestens an den verschwenkbaren Holmen
Führungsleisten vorgesehen sind, die beim Einbau eines in den Einbaustücken
gelagerten Walzensatzes die Haltevorrichtung in die Einbauposition der Walzen und
deren Einbaustücke führen.
Selbstverständlich werden die Einbaustücke zum Ausbau und zum Einbau so
ausgerichtet, daß sie mit den Befestigungspunkten der Haltevorrichtung stets
übereinstimmen. Auch werden die Walzenanstellspindeln sowie die Einbaustück-
Rückhaltevorrichtungen so ausgeführt, daß sie sich leicht vom Einbaustück lösen
lassen.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß einer der
verschwenkbaren Holme mit seinem Endbereich das Einbaustück der oberen Walze
übergreift und in diesem Bereich die Anstellvorrichtung für diese Walze angeordnet ist.
Dazu wird die obere Trennfuge der Ständerhälften so an die Peripherie des oberen
Einbaustückes gelegt, daß die Walzenanstellung noch gut untergebracht werden
kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird
nachfolgend beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 das Walzgerüst nach der Erfindung in Arbeitsstellung und
Fig. 2 das Walzgerüst nach Fig. 1 mit aufgeklapptem Ständer und
angesetzter Haltevorrichtung in der Wechselstellung.
In Fig. 1 ist mit 1 ein gattungsgemäßes Dreiwalzen-Schrägwalzwerk bezeichnet,
dessen Walzenständer aus drei Holmen 2a, 2b und 2c zusammengesetzt ist. Der
untere Holm ist feststehend ausgebildet und auf der Sohlplatte 3 stehend mit dem
Hallenflur verbunden. Die verschwenkbaren Ständerholme 2b und 2c sind mit an
beiden Enden des feststehenden Ständerholmes 2a vorgesehenen Gelenken 4
schwenkbar verbunden. in der dargestellten Arbeitsstellung des Dreiwalzen-
Schrägwalzwerkes sind die oberen Enden der Holme 2b, 2c bei 5 lösbar miteinander
verbunden. Mit 6 sind die Einbaustücke für die mit 7 bezeichneten Walzen des
Schrägwalzwerkes bezeichnet, die an Führungen 8 der Holme 2a, 2b, 2c anliegend
über Spindeln 9 in bekannter Weise verstellbar sind.
In Fig. 2 ist die Ausbaustellung für den Walzensatz dargestellt. Erkennbar sind die
Holme 2b, 2c um die Gelenke 4 nach außen verschwenkt und öffnen das Walzgerüst
nach oben. Mittels einer nicht dargestellten Hubvorrichtung, beispielsweise dem
Hüttenkran, wird die Haltevorrichtung 10 an dem Haken 11 ergriffen und die Walzen 7
werden zusammen mit den Einbaustücken 6 komplett ausgehoben. Auf die gleiche
Weise, nur umgekehrt, wird ein neuer Walzensatz in das Walzgerüst eingeführt und in
der Arbeitsposition festgelegt. Nach Verschwenken der Holme 5b, 5c in die
Arbeitsposition des Schrägwalzwerkes werden diese bei 5 verriegelt. Erkennbar ist der
Holm 2b an seinem oberen Ende hakenförmig gestaltet, so daß die Anstellvorrichtung
oberhalb des Einbaustückes 6 der oberen Walze positionierbar ist.
Claims (5)
1. Walzenwechselvorrichtung an einem Dreiwalzen-Schrägwalzwerk zum Lochen
oder Strecken von gelochten Blöcken bei der Herstellung von Rohren, dessen Walzen
(7) lösbar über Gelenkwellen mit den Antrieben gekuppelt in einem gemeinsamen
Walzenständer in Einbaustücken (6) gelagert sind, wobei Walzen in einer horizontalen
Ebene symmetrisch zu der dritten Walze angeordnet sind, wobei der Walzenständer
aus drei Holmen (2a, 2b, 2c) zusammengesetzt ist, deren Eckpunkte auf einem
gedachten, insbesondere gleichschenkligen, Dreieck angeordnet sind, wobei sich der
untere feststehende Holm (2a) im wesentlichen horizontal erstreckt und an seinen
beiden Enden Gelenke (4) für je einen der beiden anderen schwenkbaren Holme (2b,
2c) aufnimmt, um die die in der Arbeitsposition oberhalb der Walzen (7) lösbar
miteinander verriegelten Holme (2b, 2c) nach dem Lösen der Verriegelung (5) in eine
Ausbauposition verschwenkbar sind, in der die beidseitig des Walzensatzes seitlich
weggeschwenkten Holme (2b, 2c) eine lichte Öffnung freigeben, durch die der
Walzensatz nebst Einbaustücken (6) aus- und einbaubar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Walzen in der horizontalen Ebene symmetrisch unterhalb der dritten Walze
angeordnet sind und daß der durch eine Haltevorrichtung (10) zusammengehaltene
Walzensatz nebst Einbaustücken (6) aus- und einbaubar ist.
2. Walzenwechselvorrichtung an einem Dreiwalzen-Schrägwalzwerk nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltevorrichtung (10) auf die Einbaustücke (6) der Walzen (7) aufsetzbar und
diese in einer festen Position zusammenhaltend mit den Einbaustücken (6)
verriegelbar ist.
3. Walzenwechselvorrichtung an einem Dreiwalzen-Schrägwalzwerk nach
Anspruch 1
oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltevorrichtung (10) mit einem Kran oder einem eigens dafür vorgesehenen
Transportsystem manipulierbar ist.
4. Walzenwechselvorrichtung an einem Dreiwalzen-Schrägwalzwerk nach einem
der vorstehenden Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens an den verschwenkbaren Holmen (2b, 2c) Führungsleisten
vorgesehen sind, die beim Einbau eines in den Einbaustücken (7) gelagerten
Walzensatzes die Haltevorrichtung in die Einbauposition der Walzen (6) und deren
Einbaustücke (7) führen.
5. Walzenwechselvorrichtung an einem Dreiwalzen-Schrägwalzwerk nach einem
der vorstehenden Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß einer der verschwenkbaren Holme (2b oder 2c) mit seinem Endbereich das
Einbaustück (6) der oberen Walze (7) übergreift und in diesem Bereich die
Anstellvorrichtung für diese Walze (7) angeordnet ist.
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