DE19721238A1 - Verwendung von modifizierter Gelatine - Google Patents
Verwendung von modifizierter GelatineInfo
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Description
Für die Beschichtung von Inkjet-Papieren werden bisher über
wiegend synthetische Polymere verwendet. Versuche, derartige
Beschichtungen aus Gelatine oder Gemischen von Kunststoffen und
Gelatine herzustellen, haben nicht zu den gewünschten optimier
ten Eigenschaften geführt. Wie aus der Literatur bekannt ist,
können die Eigenschaften der Farbempfangsschicht durch Derivati
sierung der Gelatine und/oder Zumischung von Additiven, wie z. B.
Polyalkylenoxiden verbessert werden (vgl. US-Patent 4,946,741).
Bisher wurden beispielsweise für die Inkjet-Beschichtung Deriva
te der Gelatine mit Phthalsäure, Bernsteinsäure oder Maleinsäu
re verwendet. Diese Derivate sind aber nicht mit allen Polymeren
und/oder sonstigen Additiven lückenlos mischbar. Insgesamt ist
somit festzustellen, daß die bisher erzielten Ergebnisse nicht
zufriedenstellend waren.
Gewünscht wird zum Beispiel für ein hochwertiges glänzendes
Inkjet-Papier, auf welchem auch Tinten verwendet werden können,
die neben Wasser auch organische Lösungsmittel wie Glykole
enthalten, daß eine homogene Oberfläche entsteht, keine Risse
auf bedruckten Flächen entstehen, der Ausdruck farbecht ist,
die Beschichtung nicht klebrig ist, die Beschichtung eine kurze
Trocknungszeit aufweist und kein Zusammenfließen der Farbtropfen
zu größeren Einheiten zeigt, was zu einem fleckigen Erschei
nungsbild der Farbfläche führt. Schließlich soll die Herstellung
leicht, reproduzierbar und preiswert sein.
Die Aufgabe, alle oben genannten Anforderungen zu erfüllen,
wurde mit den bisher verwendeten Rezepturen oder den verwendeten
derivatisierten Gelatinen und Abmischungen mit verschiedenen
Additiven immer nur zum Teil gelöst.
Es wurde jetzt gefunden, daß die oben dargelegte komplexe
Aufgabe gelöst werden kann durch die Verwendung von mit Alkylen
bernsteinsäuren modifizierter Gelatine als Bestandteil der
Tintenempfangsschicht für Inkjet-Drucker. Vorzugsweise wird
Gelatine verwendet, die mit Dodecenylbernsteinsäure modifiziert
ist.
Die erfindungsgemäß verwendeten modifizierten Gelatinen werden
vorzugsweise erhalten durch Umsetzung der Gelatine mit Alkylen
bernsteinsäureanhydrid in wäßriger Lösung bei erhöhter Tempera
tur und einem pH-Wert im Bereich von 8 bis 9. Nach der Umsetzung
werden dieses Reaktionsansätze vorzugsweise neutralisiert oder
schwach sauer eingestellt.
Besonders gute Ergebnisse werden erzielt, wenn die mit Alkylen
bernsteinsäure modifizierte Gelatine ein oder mehrere Netzmittel
enthält. Prinzipiell geeignet sind nichtionische, kationische
oder amphotere Netzmittel. Besonders gute Ergebnisse werden
erzielt mit nichtionischen Tensiden, die Polyoxyethylen-Gruppen
enthalten.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit die Verwendung
von mit Alkylenbernsteinsäure modifizierter Gelatine als Be
standteil der Tintenempfangsschicht für Inkjet-Drucker oder
anders ausgedrückt, das Verfahren zur Herstellung der Tinten
empfangsschicht für Inkjet-Drucker, dadurch gekennzeichnet, daß
sie mit Alkylenbernsteinsäure modifizierte Gelatine enthält.
Gelatine ist ein in großen Mengen hergestelltes Polypeptid,
welches durch sauren, alkalischen oder enzymatischen Abbau der
Kollagenfasern, insbesondere von Knochen- und Hautkollagen,
entsteht. Ihre Molmasse kann nach Ward (A.G. Ward und A. Courts,
The Science and Technology of Gelatine) mit ca. 30.000 bis
300.000 g/mol angegeben werden. Gelatine ist in der Lage, unter
anderem aufgrund von freien Hydroxyl-Gruppen und Amino-Gruppen
mit reaktiven Verbindungen, wie zum Beispiel Aldehyden und
Säureanhydriden zu reagieren. Die Umsetzung mit Aldehyden führt
zum Beispiel zu Vernetzung, die auch Härtung genannt wird. Die
Umsetzung mit Säureanhydriden führt ebenfalls zu einer Ver
änderung der Eigenschaften, insbesondere zur Verbesserung der
chemischen und thermischen Stabilität. So wird beispielsweise
für gewisse Gelatinekapseln eine mit Bernsteinsäureanhydrid
umgesetzte Gelatine, sogenannte succinylierte Gelatine einge
setzt. Diese modifizierte Gelatine ist beispielsweise resistent
gegen aldehydgruppenhaltige Wirkstoffe.
Sofern bei der Herstellung der Inkjet-Beschichtung Gelatine oder
ihre Derivate eingesetzt wurden, waren diese phthalylierte,
succinylierte oder maleinierte Gelatine. Diese Gelatine-Derivate
weisen gegenüber unmodifizierter Gelatine eine erhöhte Hydrophi
lie auf.
Im Gegensatz dazu führt die Umsetzung von Gelatine mit Alkylen
bernsteinsäureanhydriden zu einer gewissen Hydrophobierung und
zu einer besseren Mischbarkeit mit vielen Polymeren und den
unterschiedlichsten Additiven, die für die Herstellung einer
guten Inkjet-Beschichtung notwendig sein können.
Alkylenbernsteinsäuren bzw. deren Anhydride sind herstellbar
durch eine En-Reaktion ungesättigter Kohlenwasserstoffe mit
Maleinsäureanhydrid. Prinzipiell geeignet sind für diese Reak
tion Alkylengruppen mit 4 bis 25 Kohlenstoffatomen. Vorzugsweise
werden Alkylenbernsteinsäure-Reste eingesetzt, deren
Alkyl-Gruppen 8 bis 16 Kohlenstoffatome aufweisen. Vorzugsweise wird
die Dodecenylbernsteinsäure eingesetzt, da diese preiswert und
in größeren Mengen erhältlich ist und mit ihr hervorragende
Ergebnisse bei der Herstellung von Inkjet-Papier erzielt werden.
In den nachfolgenden Beispielen ist die Erfindung näher erläu
tert.
6 kg Gelatine werden in 22 l 70°C vorgewärmtes Wasser eingerührt
und nach den vollständigen Auflösen mit Natronlauge auf pH-Wert
8,5 eingestellt. 640 g Dodecenylbernsteinsäureanhydrid
(0,04 mol/100 g) werde innerhalb von 30 Minuten zudosiert, wobei
der pH-Wert auf 8,5 nachreguliert wird durch Zugabe von 50%iger
NaOH. Nach beendeter Zugabe wird weitere 60 Minuten bei 70°C
und pH 8,5 gerührt. Anschließend wird der pH-Wert durch Zugabe
von Eisessig auf pH 6,0 eingestellt. Dieses Gemisch wird in 5 cm
hohen Schichten ausgegossen und nach dem Gelieren zerkleinert
und bei 30°C und Umgebungsfeuchte getrocknet. Das so erhaltene
Produkt hat einen Trockengehalt von 90,8%. Die Viskosität
beträgt 22,54 mPa.s. Der IIP (Isoionierter Punkt) beträgt 5,0.
Der Umsetzungsgrad (Glutaraldehyd) beträgt 92%. Die Leitfähig
keit beträgt 6,51 mS und die Transmission bei 620 nm 94,15%.
Bei 450 nm beträgt die Transmission noch 83,50%.
Zur Herstellung der Beschichtungslösung werden 5 g oben genann
ter Gelatine und 1,5 g Netzmittel (Crovol A 40, Croda GmbH oder
Tween 80, ICI) mit Wasser auf 50 g aufgefüllt. Nach Quellen,
Lösen bei 60°C und pH Korrektur auf 7 wird die Lösung kurz bei
50°C im Ultraschallbad entgast. Anschließend erfolgt die Be
schichtung durch Rakelauftrag (75 µm) auf eine Unterlage. Als
Unterlage wurde coronisiertes Polyethylen-beschichtetes Papier
verwendet. Die beschichtete Unterlage wurde bei ca. 70°C und
30% relativer Feuchte getrocknet.
Eine zusätzliche Non-Curl Schicht der Rückseite der Unterlage
war nicht erforderlich.
Zur Beurteilung der Druckergebnisse wurde als Referenz ein
handelsübliches high glossy Druckerherstellerpapier (Epson Stylus
Color 11) verwendet, welches keine Gelatinederivate enthält,
relativ teuer ist aber zur Zeit das beste erhältliche Papier
ist. An verschiedenen Druckbildern wurden die relativen Ab
weichungen der Trocknungszeit, der Homogenität, des Glanzes,
der Farbechtheit, der Klebrigkeit und der Auflösung nach Noten
skala bewertet. Das erfindungsgemäße Papier ist in wesentlichen
Punkten (z. B. Glanz und Auflösung) mindestens äquivalent und
einfach und preiswert herstellbar.
Claims (6)
1. Verwendung von mit Alkylenbernsteinsäuren modifizierter
Gelatine als Bestandteil der Tintenempfangsschicht für
Inkjet-Drucker.
2. Verwendung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gelatine modifiziert ist mit Dodecenylbernsteinsäure.
3. Verwendung gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die modifizierte Gelatine erhalten wurde durch Umset
zung der Gelatine mit Alkylenbernsteinsäureanhydrid in
wäßriger Lösung bei erhöhter Temperatur und einem pH-Wert
im Bereich 8 bis 9.
4. Verwendung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gelatine ein oder mehrere Netz
mittel enthält.
5. Verwendung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
nichtionische Tenside mit Polyoxyethylen-Gruppen eingesetzt
werden.
6. Verfahren zur Herstellung der Tintenempfangsschicht für
Inkjet-Drucker, dadurch gekennzeichnet, daß mit Alkylen
bernsteinsäure modifizierte Gelatine verwendet wird.
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