DE19717715C2 - Verfahren zum Ansteuern eines feldgesteuerten Leistungshalbleiterschalters - Google Patents
Verfahren zum Ansteuern eines feldgesteuerten LeistungshalbleiterschaltersInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Ansteuern
eines einen Laststrom schaltenden feldgesteuerten
Leistungshalbleiterschalters gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1. Ein solches Verfahren ist aus dem EPE Journal,
Vol. 5, No. 3/4, January 1996, pp. 11-16 bekannt.
Mit einem feldgesteuerten Leistungshalbleiterschalter ist hier
zum Beispiel ein Insulated Gate Bipolar Transistor (IGBT) oder
ein MOSFET gemeint. Werden derartige Leistungshalbleiter
schalter bei hohen Spannungen (zum Beispiel oberhalb von
1,5 kV) eingesetzt, ist es in der Regel notwendig, den
zeitlichen Anstieg der Kollektor-Emitter-Spannung und des
Kollektorstroms während des Ein- und Ausschaltvorgangs zu
begrenzen, um Probleme infolge von hohen transienten
Spannungsspitzen und Stromspitzen zu vermeiden.
Der Einsatz von Beschaltungselementen im Laststromkreis der
Leistungshalbleiterschalter ist platz- und kostenintensiv und
bringt - wie sich in der Praxis gezeigt hat - bei
feldgesteuerten Leistungshalbleiterschaltern auch nicht den
theoretisch zu erwartenden Erfolg.
Die Begrenzung der Steilheiten bei Spannungsänderungen durch
eine Erhöhung des Gate-Widerstands führt zu einem verlangsamten
Schaltvorgang. In der Regel ist jedoch gerade erwünscht, kurze
Schaltzeiten zu erzielen. Außerdem steigen die Schaltverluste
und damit auch die Aufwendungen für die Kühlung des Leistungs
halbleiterschalters.
Durch die DE 43 29 363 A1 ist eine Ansteuerschaltung bekannt,
die beim Schalten von induktiven Lastströmen zu verringerten
Schaltverlusten führt. Dazu wird zur Erzeugung eines wählbaren
Gatespannungsverlaufs, insbesondere einer selektiven Verlang
samung des Schaltvorgangs zur Vermeidung unerwünscht hoher
Anstiegsgeschwindigkeiten der Kollektor-Emitter-Spannung in die
Leitung vom Ansteuersignaleingang zum Eingang einer mit dem
Gate verbundenen Treiberstufe ein Widerstand geschaltet, und
der Kollektor des Leistungshalbleiterbauelements und der
Eingang der Treiberstufe werden durch einen Kondensator verbun
den. Die Rückkopplung der Gatespannung bewirkt eine Verlangsa
mung des (Aus-)Schaltvorgangs im Breich hoher Spanungssteil
heit, wobei allerdings die Grenze dieses Bereichs laststromab
hängig und damit nicht genau ist. Es ist durchaus möglich, daß
die Schaltzeiten des Leistungshalbleiterschalters dadurch
unnötig verlängert werden.
Das im eingangs zitierten EPE Journal beschriebene Verfahren
gibt neben der bereits zuvor beschriebenne Maßnahme zur
selektiven Verlangsamung des Abschaltvorgangs eines Leistungs
halbleiterschalters auch einen Eingriff in den Einschaltvorgang
mit einer von der zeitlichen Änderung des Stromes abhängigen
Beeinflussung des Gatestromes an. Dazu ist der Emitter des
Leistungshalbleiterschalters über eine Reihenschaltung aus
einer Diode, einer Zenerdiode und einem ohmschen Widerstand mit
dem Steueranschluß des Leistungshalbleiterschalters verbunden.
Der Spannungsabfall an den parasitären Induktivitäten der
emitterseitigen Anschlußverbindungen infolge der Stromänderung
wird somit direkt auf das Gate des Leistungshalbleiterschalters
gegeben. Allerdings bereitet die Dimensionierung der Dioden/
Widerstands-Kombination erhebliche Schwierigkeiten, da hierzu
die parasitären Induktivitäten genau bekannt sein müssen.
Dieses ist jedoch in der Regel nicht der Fall und unterliegt
auch der Disposition der Herstellers des Moduls. Daher ist eine optimale selektive Be
einflussung des Einschaltvorganges mit diesem Verfahren nur begrenzt erreichbar.
Auch ist die direkte Gegenkopplung bei großen Modulen nicht möglich, da dann der
benötigte Spannungsabfall relativ zu klein ist. In diesem Fall wird dann eine zusätzliche,
den Aufwand erhöhende Induktivität am Emitter gebraucht.
Durch die EP 0 762 652 A1 ist es bereits im problemgemäßen Zusammenhang mit ei
ner zeitlich optimalen Beeinflussung des Strom-Spannungsanstiegs beim Ausschalten
eines Leistungshalbleiterschalters bekannt, die Ausgangsimpedanz der Treiberstufe
zeitabschnittsweise in Abhängigkeit von dem zeitlichen Anstieg des Stromes gesteuert
zu verändern. Es findet eine sprunghafte Änderung zwischen Widerstandswerten in Ab
hängigkeit eines Komparatorausgangssignals statt. Dabei steuert das Ausgangssignal
des Komparators einen als Überbrückungsschalter und nicht als kontinuierlich verän
derbaren Widerstand arbeitenden Transistor. Es wird somit aufgezeigt, daß die Aus
gangsimpedanz einer Schaltvorrichtung in einer Treiberstufe zum Ansteuern eines feld
gesteuerten Leistungshalbleiterschalters in Abhängigkeit vom zeitlichen Anstieg des
Stroms durch den Leistungshalbleiterschalter zeitabschnittsweise gesteuert sprunghaft
geändert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs angegebene Verfahren derart
zu verbessern, daß zeitlich optimale Beeinflussungen des Strom- und des Spannungs
anstiegs beim Ein- und Ausschalten des Leistungshalbleiterschalters, d. h. kurze Schalt
verzugszeiten, bei geringen Schaltverlusten erreicht werden. Zudem soll eine Schutzab
schaltung bei Überstrom leicht integrierbar sein und ein hoher Ausgangsspitzenstrom
für die Parallelschaltung von mit feldgesteuerten Leistungshalbleiterschaltern ausgerü
steten Hochspannungsmodulen großer Stromtragefähigkeit gewährleistet sein.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten
Merkmale gelöst.
Durch die gezielte zeitabschnittsweise Veränderung der Ausgangsverstärkerimpedanz
der Treiberstufe kann jederzeit die Strom- und Spannungsflankensteilheit gezielt be
grenzt werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens nach der Erfindung sind in den restlichen
Ansprüchen gekennzeichnet. Insbesondere, daß zur Beeinflussung der Stromflanken
steilheit nicht mehr der Wert der Streuinduktivität als solcher bekannt sein muß, son
dern lediglich die erfaßbaren und erfaßten Richtungsänderungen in der Stromsteilheit
ausgewertet werden, läßt die Anwendung des Verfahrens auch bei Modulen großer
Stromtragefähigkeit zu, ohne daß zusätzliche Induktivitäten an den Emitter geschaltet
werden müssen.
Die Erfindung soll im folgenden anhand der Zeichnung für ein Ausführungsbeispiel er
läutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Prinzipschaltbild einer Ansteuerschaltung zur
Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung,
Fig. 2 Strom- und Spannungsverläufe an einem Leistungs
halbleiterschalter aufgrund leitender und nichtlei
tender Phasen von in Fig. 1 dargestellten Schalt
elementen beim Verfahren nach der Erfindung und
Fig. 3 ein Signaldiagramm für eine weiche Abschaltung im
Falle eines Kurzschlusses des in Fig. 1 dargestell
ten Leistungshalbleiterschalters.
Im Prinzipschaltbild der Ansteuerschaltung für einen hier als
IGBT ausgebildeten Leistungshalbleiterschalter 1 mit einer
Freilaufdiode 2 gemäß Fig. 1 sind die Hauptfunktionen in
Blöcken dargestellt. Der Leistungshalbleiterschalter 1 dient
zum Schalten einer (nicht dargestellten) induktiven Last
entsprechend Ansteuersignalen, die zur Potentialtrennung einem
Optokoppler 3 über einen Lichtleiter 4 zugeführt werden. Der
Optokoppler 3 gibt Ansteuersignale zur Verstärkung an eine aus
einer Schaltvorrichtung 5 zum Einschalten und einer Schaltvor
richtung 6 zum Ausschalten des Leistungshalbleiterschalters 1
über seinen Steueranschluß (Gate G) bestehende Treiberschaltung
sowie an eine Kurzschlußschutzschaltung 7 weiter.
Die Treiberschaltung wird über einen Gleichspannungs-Wandler 8
potentialfrei mit Energie versorgt. Die Schaltvorrichtung 6 und
die Kurzschlußschutzschaltung 7 sind über eine negative
Spannungsquelle 9 mit der Spannung VN an den Emitter E des
Leistungshalbleiterschalters 1 angeschlossen.
Die vom Optokoppler 3 bereitgestellten Ansteuersignale können
durch eine Sperrschaltung 10 für die Schaltvorrichtung 5 zum
Einschalten des Leistungshalbleiterschalters 1 und durch eine
Sperrschaltung 11 für die Schaltvorrichtung 6 zum Ausschalten
des Leistungshalbleiterschalters 1 gesperrt werden. Die
Sperrung erfolgt durch das Ausgangssignal einer Zeitstufe 12
während einer einstellbaren Zeitspanne Tb. Eingangsseitig ist
die Zeitstufe 12 zum einen über eine Diode 14 zur Erfassung der
Kollektor-Emitter-Sättigungsspannung vCEsat an den Kollektor C
des Leistungshalbleiterschalters 1 gelegt, zum zweiten mit
einer Unterspannungserfassungseinrichtung 15 am Ausgang des
Wandlers 8 verbunden und zum dritten über eine Zeitstufe 13,
die für eine einstellbare Zeit Ta während des Einschaltvorgangs
die Kollektor-Emitter-Sättigungserfassung über die Diode 14
ausblendet, verbunden.
Um den Schaltstatus des Leistungshalbleiterschalters 1 zu
überwachen, ist dessen Steueranschluß G an eine Gatespannungs
erfassungseinrichtung 19 für eine negative Gatespannung ange
schlossen. Das Ausgangssignal der Gatespannungserfassungs
einrichtung 19 wird über einen zweiten Optokoppler 20 auf ein
Lichtleiterkabel 21 zur Auswertung an eine übergeordnete
Regelung gegeben.
Zur Erfassung der positiven Spannungssteilheit (dvCE/dt < 0) der
Kollektor-Emitter-Spannung des Leistungshalbleiterschalter 1
beim Ausschalten ist die Ausschalteinrichtung 6 bekannterweise
über einen kleinen Hochspannungskondensator 16 an den Kollek
tor C des Leistungshalbleiterschalters 1 angeschlossen. Eine
Richtungsänderung in der Änderungsgeschwindigkeit des Kollek
torstromes (diC/dt < 0) wird emitterseitig durch eine Erfassungs
einrichtung 17 in Form eines Wandlers über eine Diode 18 an die
Eingänge der beiden Schaltvorrichtungen 5 und 6 gegeben.
Die Schaltvorrichtung 5 und die Schaltvorrichtung 6 weisen
jeweils zwei als MOSFET ausgebildete Schalter auf, um mittels
derer zeitlich abgestufter Betätigung die Ausgangsimpedanz der
Treiberstufe während des Ein- und des Ausschaltvorgangs des
Leistungshalbleiterschalters in mehreren Stufen zu verändern.
Im einzelnen ist die Schaltvorrichtung 5 zum Einschalten des
Leistungshalbleiterschalters 1 durch eine Reihenschaltung eines
durch eine Zenerdiode Z überbrückten ersten Schalters Son1 mit
einem ersten ohmschen Widerstand RGon1 gebildet, der eine zwei
te Reihenschaltung aus einem zweiten Schalter Son2 und einem
zweiten ohmschen Widerstand RGon2 parallelgeschaltet wird. Der
erste Widerstand RGon1 wird größer gewählt als der zweite
Widerstand RGon2. Dabei wird im Betrieb der zweite Schalter
Son2 zeitlich versetzt zum ersten Schalter Son1 geschlossen,
wenn der Anstieg des Kollektorstromes des Leistungshalbleiter
schalters 1 von positiven zu negativen Werten wechselt, was
durch die Erfassungseinrichtung 17, die die Spannung entspre
chend der Stromanstiegsgeschwindigkeit an der parasitären
Induktivität der Emitterstromableitung abgreift, in Verbindung
mit der Diode 18 gemeldet wird. Die Zusammenhänge des zeitlich
versetzten Einschaltens der Schalter Son1 und Son2 werden
weiter unten zu Fig. 2 erläutert.
Die Schaltvorrichtung 6 zum Ausschalten des Leistungshalb
leiterschalters 1 besteht aus einer Reihenschaltung eines
dritten Schalters Soff1 mit einem dritten ohmschen Wider
stand RGoff1, der eine Reihenschaltung eines vierten Schal
ters Soff2 mit einem vierten ohmschen Widerstand RGoff2
parallelgeschaltet ist. Die zeitliche Zuordnung des Schließens
und Öffnens der Schalter Soff1 und Soff2 ist ebenfalls weiter
unten zu Fig. 2 erläutert.
Die Kurzschlußschutzeinrichtung 7 besteht aus einem als bipo
larer Transistor ausgebildeten fünften Schalter Soff3 in Serie
mit einem fünften ohmschen Widerstand RGoff3 für eine weiche
Abschaltung zum Schutz des Leistungshalbleiterschalters 1 im
Falle eines Kurzschlusses. Durch Schließen des Schalters Soff3
erfolgt auch eine niederimpedante Beaufschlagung des Gatesi
gnals für den Fall, daß durch den Wandler 8 keine ausreichende
Versorgungsspannung für die Treiberschaltung zur Verfügung
gestellt wird. Zwecks schnellen Eingriffs im Fehlerfall wird
der Schalter Soff3 generell während des Abschaltvorgangs des
Leistungshalbleiterschalter 1 geschlossen, wie in Fig. 2
ersichtlich ist.
Der Einschalt- und der Ausschaltvorgang werden durch gesteuer
tes Schließen und Öffnen der Schalter Son1, Son2, Soff1, Soff2
in verschiedenen Schritten unterschiedlicher zeitlicher Länge
durchgeführt, wie es ebenfalls in Fig. 2 dargestellt ist.
Über den Schaltzuständen der Schalter Son1, Son2, Soff1, Soff2
und Soff3 ist in Fig. 2 der Verlauf der Kollektor-Emitter-
Spannung vCE, des Kollektorstromes iC und des Gatestromes iG
über der Zeit t gezeigt.
Die Einschaltung des Leistungshalbleiterschalters 1 ist durch
das Vorhandensein eines über den Optokoppler 3 gelieferten Ein
schaltsignals "ein" gekennzeichnet. Mit dem Auftreten dieses
Signals wird der erste Schalter Son1 für die gesamte Einschal
tung des Leistungshalbleiterschalters 1 geschlossen. Damit wird
zunächst ein sehr niederimpedanter Strompfad über die Zener
diode Z für das das Gate G beaufschlagende Steuersignal bereit
gestellt, bis die Gate-Schwellenspannung des Leistungshalblei
terschalters 1 nahezu erreicht ist. Die resultierende hohe
Spitze des Gatestromes iG führt zu einer verkürzten Zeitver
zögerung im Einschaltvorgang. Dieser Zeitabschnitt ist mit Ton1
bezeichnet. Während eines anschließenden Zeitabschnitts Ton2
wird der Verlauf des Gatestromes iG und damit des Kollektor
stromes iC durch den ersten Widerstand RGon1 bestimmt. Sobald
die Stromanstiegsgeschwindigkeit diC/dt negativ wird, d. h. wenn
der Kollektorstrom iC abzufallen beginnt, wird der zweite
Schalter Son2 geschlossen, um mittels des geringen Wider
stands RGon2 und des damit erhöhten Gatestromes die Span
nung vCE möglichst schnell in die Nähe des stationären Endwerts
zu führen. Dies reduziert in erster Linie die Einschaltver
luste, hat aber auch den Vorteil einer schnelleren Eingriffzeit
für die Kurzschlußüberwachung. Der zuletzt beschriebene Zeitab
schnitt ist in Fig. 2 mit Ton3 bezeichnet. An dessen Ende ist
die Einschaltzeit Ton beendet, und der Endwert der positiven
Steuerspannung ist erreicht.
In der Praxis hat sich gezeigt, daß der Einschaltvorgang sehr
schnell und auch bei sehr kleinen Lastströmen optimal abläuft.
Der Abschaltvorgang (Zeit Toff) wird durch das Ausbleiben des
Signals "ein" eingeleitet. Damit werden die beiden Schal
ter Soff1 und Soff2 der Schalteinrichtung 6 gemeinsam geschlossen
(auch der fünfte Schalter Soff3 wird in den leitenden
Zustand gesteuert, wie es weiter oben bereits angegeben ist).
Durch das Schließen der MOSFET-Schalter Soff1, Soff2 erfolgt
eine sehr plötzliche Entladung der Eingangskapazität des
Steueranschlusses (Gate) G infolge vor allem der sehr niedrigen
Impedanz des Strompfades mit dem vierten Schalter Soff2 und dem
niedrigen vierten Widerstand RGoff2, bis die Kollektor-Emitter-
Spannung anzusteigen beginnt. Dieser Zeitabschnitt ist in
Fig. 2 mit Toff1 bezeichnet.
Während des nächsten Zeitabschnitts Toff2, der durch die
Anstiegszeit der Spannung vCE gekennzeichnet ist, wird der
vierte Schalter Soff2 in den nicht leitenden Zustand gesteuert.
Das muß umgehend erfolgen, wenn die Spannung vCE anzusteigen
beginnt, um sogleich einen zu starken Anstieg zu verhindern.
Über den dritten Schalter Soff1 wird dann ein kontrollierter
Spannungsanstieg bis zu einer vorbestimmten Höhe der Kollektor-
Emitter-Spannung vCE aktiv gesteuert.
Bei hohen Kollektorstromwerten wird während der anschließenden
Phase Toff3 der dritte Schalter Soff1 weiterhin aktiv im
linearen Bereich gesteuert, um den Abfall des Kollektorstroms
zu begrenzen (diC/dt-Begrenzung).
Sobald die Spannungsanstiegsgeschwindigkeit dvEC/dt und die
Stromabfallgeschwindigkeit diC/dt beide in etwa Null sind, wird
der vierte Schalter Soff2 erneut eingeschaltet, um den
Abschaltprozeß nunmehr beschleunigt zu beenden und den Steuer
anschluß G unmittelbar an die Spannungsquelle 9 der negativen
Spannung VN zu legen. Das ist wichtig, um den Einfluß eventuell
auftretender weiterer höher Spannungsänderungen auszuschließen.
Fig. 3 zeigt die Kollektor-Emitter-Spannung vCE und den
(Kurzschluß-)Kollektorstrom iC(SC) in ihrem zeitlichen Verlauf
zusammen mit der Gatespannung vGE und den Gatestrom iG für den
Fall eines im Einschaltzeitpunkt bestehenden Kurzschlusses
durch den Leistungshalbleiterschalters 1 sowie die Signale der
in Fig. 1 gezeigten Schutzeinrichtungen und die Einschaltsignale
der 5 Schalter Son1 bis Soff3.
Mit dem Signal "ein" wird der Einschaltvorgang eingeleitet. Die
Zeitstufe 13 gibt während der Zeit Ta ihr Signal an die Zeit
stufe 12. Die Sättigungserfassung der Kollektor-Emitterspannung
über die Diode 14 erfolgt ebenfalls (ist aber noch nicht
wirksam). Die Sperreinrichtung 11 ist aktiviert und sperrt die
Schaltvorrichtung 6. Der Schalter Son1 ist - wie zu Beginn
üblich - eingeschaltet. Dieses ist der Zustand während einer
Zeit t1.
Wegen des zeitlich kurzen Einschaltvorgangs infolge des
Verfahrens nach der Erfindung kann auch schnell danach auf den
Kurzschluß reagiert werden. Sobald der Kurzschluß nämlich
entdeckt werden kann, d. h. mit Anfang eines Zeitraumes t2
nachdem das Ausgangssignal der Zeitstufe 13 nach der Zeit Ta
abgeklungen ist und damit die Sättigungserfassung über die
Diode 14 auf die Zeitstufe 12 einwirken kann, wird umgehend der
Kurzschlußschutz mit dem fünften Schalter Soff3 angesteuert.
Die Zeitstufe 12 gibt ihr Sperrsignal für die Zeit Tb ab, und
die Sperreinrichtungen 10 und 11 werden nunmehr beide aktiv, so
daß die Schaltvorrichtungen 5 und 6 gesperrt sind. Das
verhindert, daß der Leistungshalbleiterschalter 1 durch einen
während der Kurzschlußstromflußdauer auftretenden Abschalt
befehl zerstört werden kann. Da nur der fünfte Schalter Soff3
aktiviert ist, wird die Gate-Eingangskapazität langsam über den
entsprechend dimensionierten fünften Widerstand RGoff3
entladen, wodurch die entstehende Überspannung am Leistunghalb
leiterschalter 1 auf zulässige Werte begrenzt wird.
Über die Gatespannungserfassungseinrichtung 19, den zweiten
Optokoppler 20 und den Lichtleiter 21 wird nun im Zeitraum t3
das Fehlersignal "error" einer übergeordneten Steuerung
gemeldet.
Claims (5)
1. Verfahren zum Ansteuern eines einen Laststrom schalten
den feldgesteuerten Leistungshalbleiterschalters, für den
Ansteuerungssignale über eine in Abhängigkeit vom zeitli
chen Anstieg des Stromes durch den Leistungshalbleiter
schalter gesteuerte Schaltvorrichtung zum Einschalten des
Leistungshalbleiterschalters und eine in Abhängigkeit vom
zeitlichen Anstieg der Kollektor-Emitterspannung am Lei
stungshalbleiterschalter gesteuerte Schaltvorrichtung zum
Ausschalten des Leistungshalbleiterschalters enthaltende
Treiberstufe an seinen Steueranschluß (Gate) gelegt werden,
wobei dessen Kollektor durch einen Kondensator und eine
Diode und dessen Emitter über eine Diodenschaltung und eine
Induktivität mit der Treiberstufe verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Ausgangsimpedanz der beiden Schaltvorrichtungen (5, 6) der Treiberstufe in Abhängigkeit vom zeitlichen An stieg des Stromes durch den Leistungshalbleiterschalter bzw. in Abhängigkeit vom Anstieg der Kollektor- Emitterspannung jeweils zeitabschnittsweise gesteuert ver ändert wird und
- - daß in der Schaltvorrichtung (5) zum Einschalten des Lei stungshalbleiterschalters der Reihenschaltung eines ersten Schalters (Son1) mit einem ersten, durch eine Zenerdiode (Z) überbrückten ohmschen Widerstand (RGon1) eine Reihenschal tung aus einem zweiten Schalter (Son2) und einem zweiten ohmschen Widerstand (RGon2) parallelgeschaltet wird, wobei der erste Widerstand größer als der zweite Widerstand ge wählt wird und der zweite Schalter (Son2) zeitlich versetzt nach dem ersten Schalter (Son1) geschlossen wird, wenn der Anstieg des Kollektorstromes des Leistungshalbleiterschal ters (1) von positiven zu negativen Werten wechselt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Wechsel des Anstiegs des Kollektorstromes von positiven zu negativen Werten durch Abgriff der Spannung an der Streuinduktivität in der Emitterstromableitung vom Leistungshalbleiterschalter (1) ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß in der Schaltvorrichtung (6) zum Ausschalten des Lei stungshalbleiterschalters (1) einer mit dem Steueran schluß (G) des Leistungshalbleiterschalters (1) verbundenen Reihenschaltung eines dritten Schalters (Soff1) mit einem dritten ohmschen Widerstand (RGoff1) eine Reihen schaltung aus einem vierten Schalter (Soff2) und einem vierten ohmschen Widerstand (RGaff2) parallelgeschaltet wird, wobei beide Reihenschaltungen über eine negative Spannungsquelle (9) an den Emitteranschluß (E) des Lei stungshalbleiterschalters (1) angeschlossen sind und wobei der dritte ohmsche Widerstand (RGoff1) großer als der vierte ohmsche Widerstand (RGoff2) gewählt wird und der dritte und der vierte Schalter (Soff1, Soff2) gemein sam zu Beginn des Ausschaltvorgangs geschlossen werden, bis die Kollektor-Emitter-Spannung des Leistungshalb leiterschalters (1) deutlich anzusteigen beginnt,
- - daß anschließend bei geöffneten vierten Schalter (Soff2) über den geschlossenen dritten Schalter (Soff2) eine Begren zung des Anstiegs der Kollektor-Emitter-Spannung am Leistungshalbleiterschalter (1) sowie eine Begrenzung des Ab falls des Kollektorstromes gesteuert werden und
- - daß schließlich, wenn als Kollektorstrom der Reststrom fließt, der dritte und vierte Schalter (Soff1, Soff2) zumindest so lange geschlossen werden, bis die maximale negative Span nung am Steueranschluß (Gate G) des Leistungshalbleiter schalters (1) erreicht worden ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß während des gesamten Ausschaltvorgangs zusätzlich ein zwischen dem Steueranschluß (Gate G) und dem Emitter (E) des Leistungshalbleiterschalters (1) in Reihe mit einem fünften ohmschen Widerstand (RGoff2) angeordneter fünfter Schalter (Soff3) geschlossen bleibt, der zusätzlich auch beim Auftreten von Kurzschlußüberströmen und beim Absinken der Versorgungsspannung der Treiberstufe geschlossen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die ersten bis fünften Schalter (Son1, Son2, Soff1, Soff2, Soff3) als MOSFETs ausgebildet werden.
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EP0762652A1 (de) * | 1995-08-25 | 1997-03-12 | Mitsubishi Denki Kabushiki Kaisha | Isolierte Gate-Transistor-Ansteuerschaltung |
-
1997
- 1997-04-18 DE DE1997117715 patent/DE19717715C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Non-Patent Citations (1)
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19717715A1 (de) | 1998-10-29 |
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