DE19715695A1 - Emissionsarme härtbare Lack- oder Druckfarbenbindemittel - Google Patents
Emissionsarme härtbare Lack- oder DruckfarbenbindemittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft emissionsarme härtbare Lack- oder Druckfarbenbinde
mittel, Verfahren zu ihrer Herstellung, diese enthaltende Lacke und Druck
farben, zu ihrer Herstellung verwendete Polyester und die Verwendung
davon zum Lackieren, Beschichten, Bedrucken und/oder Tränken von Sub
straten oder Formkörpern, insbesondere metallischen Gefäßen, Verpackungen
oder Teilen davon.
Zur Beschichtung oder Farbgebung unterschiedlicher Formkörper und Ver
packungen, beispielsweise metallischen Verpackungen für Lebensmittel, wie
Dosen, werden lösemittelarme oder lösemittelfreie Lackbindemittel auf Basis
von oligomeren Polyestern verwendet.
In der US 4,256,622 sind härtbare Hydroxyharzzusammensetzungen beschrie
ben, die aus Hydroxygruppen aufweisenden Polyestern, Polyglykolmono
ethern, Aminoplasten und Katalysatoren bestehen. Es werden handelsübliche
Polyester eingesetzt. Als Polyglykolmonoether wird beispielsweise Propylen
glykolmonomethylether eingesetzt.
In der DE-A-27 21 939 sind flüssige Überzugsmittel auf lösemittelarmer
beziehungsweise lösungsmittelfreier Grundlage beschrieben. Sie enthalten
Aminoplaste und mindestens bifunktionelle Polyester, die aus Polyolen und
Dicarbonsäuren aufgebaut sind.
Zum schützenden und dekorativen Beschichten von Verpackungsbehältnissen
aus Metall, beispielsweise Dosen und Eimern für Lebensmittel und Nicht
lebensmittel, tiefgezogenen Dosen, speziell Getränkedosen, wie auch Gläser
verschlüssen, Kronkorken und anderen Deckeln werden fast ausschließlich
Lacke und Druckfarben eingesetzt, die in organischen Lösungsmitteln gelöst
sind.
In der EP-B-0 002 718 ist die Verwendung eines Lackes auf Basis von
Epoxidharz und einem Trimellithsäureanhydridestergemisch zur Innenbeschich
tung von Metallbehältern von Lebensmitteln oder Getränken beschrieben.
Dazu wird aus Trimellithsäureanhydrid und Ethylenglykol ein Diester herge
stellt, der zusammen mit einem Epoxidharz in einem organischen Lösungs
mittel gelöst wird.
Lösungsmittelarme oder lösemittelfreie Lacke und Druckfarben wurden den
technischen Anforderungen, die an sie gestellt werden, nicht gerecht. Bei der
Verwendung in Verbindung mit Metallverpackungen, insbesondere für Le
bensmittel, müssen sie eine hohe Haftung, Abriebfestigkeit, Verformbarkeit
und Sterilisierbarkeit aufweisen, da beispielsweise Getränkedosen nach dem
Lackieren beziehungsweise Bedrucken gefüllt, verformt und in der Wärme
sterilisiert werden. Das in den bisher verwendeten Lacken und Druckfarben
eingesetzte Lösungsmittel entweicht beim Lackieren beziehungsweise Bedruc
ken der Gegenstände und kann in der Regel nicht zurückgewonnen werden.
Es besteht jedoch aus ökologischen und ökonomischen Gründen Bedarf an
lösemittelarmen beziehungsweise lösemittelfreien Lacken und Druckfarben.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung von löse
mittelarmen oder lösemittelfreien Lack- oder Druckfarbenbindemitteln, sowie
Lacken und Druckfarben, die die vorstehenden Anforderungen erfüllen.
Gelöst wird die Aufgabe durch Bereitstellung lösungsmittelarmer oder lö
sungsmittelfreier Lack- oder Druckfarbenbindemittel, enthaltend
- a: 30 bis 98 Gew.-% Polyester als Komponente A, die herstellbar sind durch Umsetzung von
- a1: hydroxyl- und/oder aminoterminierten Oligomeren als Kompo
nente A1, die aufgebaut sind aus
- a11: mindestens einer polyfunktionellen Carbonsäure als Komponente A11,
- a12: mindestens einer polyfunktionellen Hydroxylverbin
dung und/oder Aminoverbindung als Komponente
A12,
und gegebenenfalls - a13: mindestens einer monofunktionellen Hydroxylverbin dung und/oder Aminoverbindung und/oder Monocar bonsäure als Komponente A13,
- a2: mindestens einer Polyanhydridverbindung, die mindestens 2
Carbonsäureanhydridgruppen aufweist, als Komponente A2,
und gegebenenfalls - a3: mindestens eines Monoarihydrids einer Polycarbonsäure als Komponente A3,
- b: 70 bis 2 Gew.-% Vernetzer zur Vernetzung der Polyester der
Komponente A als Komponente B,
wobei in den Komponenten A und gegebenenfalls B vorliegende freie Carboxylgruppen mit Basen zumindest teilweise neutralisiert sein können, und - c: 0 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die Summe der Mengen der Komponenten A und B, mindestens eines Lösungsmittels als Komponente C.
Fremdvernetzte, insbesondere aminoplastharzvernetzte Polyester benötigen ein
relativ hohes Molekulargewicht, das heißt einen hohen Polykondensationsgrad,
um den vorstehenden technischen Anforderungen an die fertige Beschichtung
zu genügen. Aufgrund dieses hohen Molekulargewichtes sind die bislang
verwendeten Polyester in der Regel fest oder sehr hoch viskos und müssen
in organischen Lösungsmitteln gelöst werden. Die bekannten, bei Raumtem
peratur flüssigen vernetzbaren Polyester weisen einen beschränkten Kon
densationsgrad auf. Sie sind linear oder verzweigt und terminal funktio
nalisiert. Ihre Vernetzung erfolgt über diese terminalen Funktionalitäten. Ver
suche, solche bekannten Polyester für Metallverpackungen, speziell Dosen,
einzusetzen, zeigten, daß mit diesen Polyestern die hohen Anforderungen
speziell in bezug auf Verformbarkeit und Sterilisierbarkeit nicht erreichbar
waren. Die erfindungsgemäß bereitgestellten Lack- oder Druckfarbenbinde
mittel enthalten als Komponente A Polyester, die in der Molekülkette und
nicht nur terminal funktionalisiert sind. Durch Einsatz dieser nachstehend
detaillierter beschriebenen erfindungsgemäßen Polyester ist die Bereitstellung
von lösungsmittelarmen oder lösungsmittelfreien Lack- oder Druckfarben
bindemitteln beziehungsweise Lacken oder Druckfarben möglich, die nach
Vernetzung beziehungsweise Härtung den Anforderungen genügen.
Komponente A liegt in den erfindungsgemäßen lösungsmittelarmen oder
lösungsmittelfreien Lack- oder Druckfarbenbindemitteln in einer Menge von
30 bis 98, vorzugsweise 40 bis 90, insbesondere 60 bis 90 Gew.-% vor.
Die Polyester der Komponente A sind herstellbar durch Umsetzung eines
Gemisches der nachstehenden Komponenten A1, A2 und gegebenenfalls A3.
Komponenten A1 sind hydroxyl- und/oder aminoterminierte Oligomere, die
aufgebaut sind aus den nachstehenden Komponenten A11, A12 und gegebe
nenfalls A13.
Komponenten A11 sind mindestens eine polyfunktionelle Carbonsäure. Als
polyfunktionelle Carbonsäuren kommen Di-, Tri- und mehrwertige Carbon
säuren in Betracht, vorzugsweise Dicarbonsäuren. Je nach gewünschten
Eigenschaften kann die polyfunktionelle Carbonsäure aliphatisch, aromatisch
oder gemischt aliphatisch/aromatisch sein. Beispiele geeigneter polyfunktionel
ler Carbonsäuren sind Phthalsäure in ihren isomeren Formen und lineare,
endständige C3-12-, vorzugsweise C4-10-Alkylendicarbonsäuren, insbesondere
Adipinsäure. Beispiele weiterer geeigneter Säuren sind Korksäure, Tetrahy
drophthalsäure, Endomethylentetrahydroph-thalsäure, Hexaydrophthalsäure,
Fumarsäure, Maleinsäure, Itaconsäure, Citraconsäure, Trimellithsäure, Pyro
mellithsäure.
Komponenten A12 sind mindestens eine polyfunktionelle Hydroxylverbindung
und/oder Aminoverbindung. Die polyfunktionelle Hydroxylverbindung
und/oder Aminoverbindung weist dabei 2 oder mehr, vorzugsweise 2 bis 4
Hydroxyl- und/oder Aminogruppen auf. Beispiele als Komponente A12
geeigneter Verbindungen sind lineare aliphatische endständige Diole, wie C2-12-,
vorzugsweise C2-6-Diole, insbesondere Ethylenglykol und 1,6-Hexandiol.
Es können weiterhin aromatische oder gemischt-aromatische/
aliphatische Hydroxyl- und/oder Aminoverbindungen eingesetzt werden.
Beispiele sind neben Ethylenglykol und Hexandiol 2-Methylpropandiol,
Polyethylenglykole, Propylenglykole, Polypropylenglykole, Butandiolisomere,
Neopentylglykol, Trirnethylolpropan, Glycerin, Pentaerythrit, Bisphenol A,
hydriertes Bisphenol A. Es können auch OH-polyfunktionelle Polymere
eingesetzt werden, wie hydroxylgruppenmodifizierte Polybutadiene oder
hydroxylgruppentragende Polyurethanpräpolymere und Epoxidharze. Von
Bedeutung sind auch alkoxylierte OH-funktionelle Stoffe, wie die Ethoxy
lierungs- und Propoxylierungsprodukte der vorstehend beschriebenen Polyole,
weiter Polyalkylenoxydpolyole, Polytetrahydrofunandiole, Polycaprolaktomdio
le.
Darüber hinaus können als Komponente A13 gegebenenfalls mindestens eine
monofunktionelle Hydroxylverbindung und/oder Aminoverbindung und/oder
Monocarbonsäure vorliegen.
Durch Einsatz der monofunktionellen Verbindungen kann das Molekularge
wicht der Oligomere der Komponente A1 gesteuert werden. Auch die
Einfürung von Amid- und Imidstrukturen ist möglich. Sie ist beispielsweise
in DE-A-15 70 273 und DE-A-17 20 323 beschrieben. Durch Auswahl
geeigneter Einsatzstoffe können die Eigenschaften der hydroxyl- und/oder
aminoterminierten Oligomere verändert werden. Durch Einsatz von längerket
tigen, unverzweigten Verbindungen wie Hexandiol oder Adipinsäure kann die
Elastizität der Endprodukte verbessert werden. Der Einsatz von verzweigten
Verbindungen, wie Neopentylglykol, führt zu verseifungsbeständigeren Ver
bindungen. Der Einsatz aromatischer Verbindungen, wie Phthalsäureisomeren
oder hydriertem Bisphenol A führt zu kratzfesteren und temperaturbeständige
ren Endprodukten. Die Auswahl der Einsatzstoffe kann nach diesen all
gemein bekannten Vorgaben, beziehungsweise Eigenschaften erfolgen.
Oft ist es vorteilhaft, von den Estern der Carbonsäuren auszugehen und die
Polyester durch Umesterung bei höheren Temperaturen herzustellen, da diese
Umesterungen m einigen Fällen leichter und schneller ablaufen als die
direkte Veresterung. Weiter können durch Verwendung von mehrfach funk
tionellen Aminen auch Polyester mit Amidstrukturen erhalten werden. Die
Mengen der Komponenten A11, A12 und A13 werden so gewählt, daß die
erhaltenen Oligomere hydroxyl- und/oder aminoterminiert sind. Der Molanteil
der Hydroxyl- oder Aminoverbindungen liegt somit höher als der Molanteil
der Säureverbindungen. Der äquivalente Überschuß an Hydroxyl- und/oder
Aminokomponenten gegenüber Carboxylkomponenten beträgt 5 bis 200,
vorzugsweise 5 bis 100, besonders bevorzugt 20 bis 50%. Dabei werden
Hydroxyl- und Aminverbindungen zusammen gerechnet. Durch diesen Über
schuß werden auch bei vollständiger Polykondensation nur relativ niedrig
molekulare, das heißt oligomere Produkte erhalten, die hydroxyl- oder bei
Mitverwendung von Aminverbindungen auch aminoterminiert sind. Durch
Mitverwendung von monofunktionellen Carboxyl- oder Hydroxylverbindungen
ist es möglich, den Kondensationsgrad weiterhin zu regeln und die Funktio
nalisierung der Oligomere zu kontrollieren. Zur Herstellung der Komponente
A1 können auch polyfunktionelle Naturstoffe oder deren Folgeprodukte
eingesetzt werden, wie Leinölfettsäure, Kokosfettsäure, Rizinusöl, Rizinus
ölfettsäure und Dimer- und Polymerfettsäuren. In der Regel sind diese
oligomeren Polyester nur terminal funktionalisiert. Durch polyfunktionelle
Ausgangsstoffe, wie Triole, werden zwar Verzweigungen in das Polymer
rückgrad eingeführt, die wiederum funktionell terminiert sein können. Die
direkte Funktionalisierung einer Polymerhauptkette wird so jedoch nicht
erreicht. Das durchschnittliche Molekulargewicht der Oligomere beträgt 200
bis 5000, vorzugsweise 300 bis 1000.
Die erfindungsgemäßen Polyester erreichen ihre wertvollen Eigenschaften
durch eine Funktionalisierung in der Polymerhauptkette. Dazu werden die
hydroxyl- und/oder aminoterminierten Oligomere der Komponente A1 mit
Polyanhydridverbindungen der Komponente A2 umgesetzt.
Als Komponente A2 wird mindestend eine Polyanhydridverbindung, die
mindestens 2 Carbonsäureanhydridgruppen aufweist, eingesetzt. Die Poly
anhydridverbindung weist mindestens 4 Carboxylgruppen auf, die 2 Carbon
säureanhydridgruppen bilden. Darüber hinaus kann die Verbindung weitere
Carboxylgruppen, gegebenenfalls in Form von Anhydridgruppen, aufweisen.
Bevorzugt werden die Anhydride von aromatischen oder teilaromatischen
Tetracarbonsäuren eingesetzt. Beispielsweise werden Verbindungen der all
gemeinen Formel (I) eingesetzt
mit der Bedeutung von
A C2-20-Rest, der aromatische, aliphatische und/oder cycloaliphati sche Reste, O, NR1, S, SO2 in der Kette enthalten oder durch einen oder mehrere der organischen Reste oder Halo genatome substituiert sein kann,
X O, NR2, S,
R1, R2 unabhängig H, C1-5-Alkyl, C6-12-Aryl, C7-13-Aralkyl, C7-13- Alkaryl.
A C2-20-Rest, der aromatische, aliphatische und/oder cycloaliphati sche Reste, O, NR1, S, SO2 in der Kette enthalten oder durch einen oder mehrere der organischen Reste oder Halo genatome substituiert sein kann,
X O, NR2, S,
R1, R2 unabhängig H, C1-5-Alkyl, C6-12-Aryl, C7-13-Aralkyl, C7-13- Alkaryl.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) weisen Einheiten auf, die sich
von Trimellithsäure ableiten. Diese können über Ester- Thioester- oder
Amidbindungen mit dem Rest A zu einem Molekül verknüpft sein. Der Rest
A ist ein organischer C2-20w-Rest. Er ist aus aromatischen, aliphatischen und/
oder cycloaliphatischen Resten aufgebaut, die in der Kette als Heteroatome
O, NR1, S und/oder SO2 enthalten können. Sie können zudem durch einen
oder mehrere aromatische, aliphatische und/oder cycloaliphatische Reste, wie
auch durch Halogenatome und . . . substituiert sein. Beispielsweise kann A
ein linearer unverzweigter Alkylrest sein, der über die endständigen Kohlen
stoffatome mit den Resten X verbunden ist. Ein solcher Rest weist vorzugs
weise 1 bis 12, besonders bevorzugt 1 bis 6 Kohlenstoffatome auf. Das
einfachste Beispiel für einen aromatischen Rest ist ein Phenylenrest. Kom
binierte aliphatische und aromatische Reste sind beispielsweise Reste, die
sich von Bisphenol A ableiten. Bevorzugte Reste sind alkylische Reste mit
C2 bis C6.
Verbindungen der allgemeinen Formel (I) können durch Umsetzung von
Trimellithsäureanhydrid mit Diolen, Dithiolen oder Diaminen erhalten wer
den. Beispiele für derartige Anhydride, die erfindungsgemäß eingesetzt
werden können, sind in EP-A-0 002 718, US 3,435,002 und US 3,749,722
beschrieben.
Ferner können als Komponente A2 Verbindungen der allgemeinen Formel
(II) eingesetzt werden
mit der Bedeutung von
B -CO-, Einfachbindung, -O-, -S-, -SO2-, -O-Ph-O-, -C(CH3)2-, -CH2-, -CO-NH-.
B -CO-, Einfachbindung, -O-, -S-, -SO2-, -O-Ph-O-, -C(CH3)2-, -CH2-, -CO-NH-.
Ph steht dabei für den Phenylenrest.
Beispiele geeigneter Verbindungen sind Benzophenontetracarbonsäuredianhy
drid, Pyromellithsäuredianhydrid, Oxydiphthalsäuredianhydrid, Diphenylsulfon
tetracarbonsäuredianhydrid, Diphenyltetracarbonsäuredianhydrid, Methylbiscy
klohexantetracarbonsäuredianhydrid, Diphenylmethantetracarbonsäuredianhydrid.
Beispiele bevorzugt verwendeter Tetracarbonsäuredianhydride sind Pyromel
lithsäuredianhydrid, Benzophenontetracarbonsäuredianhydrid, Biphenyltetracar
bonsäuredianhydrid, Oxydiphthalsäuredianhydrid, wie auch Teilester und/oder
Teilamide von Polycarbonsäuren, die zudem mindestens 2 Anhydridfunktionen
im Molekül enthalten. Derartige Teilester, beziehungsweise Teilamide können
beispielsweise durch Umsetzung von Tetracarbonsäuredianhydriden mit einem
stöchiometrischen Unterschuß, bezogen auf die Anhydridgruppen, an mehr
fach hydroxyl- oder aminofunktionellen Stoffen erhalten werden. Da die
Reaktivität der Anhydridgruppen durch diese Umsetzungen verändert wird,
erfolgt die Anlagerung bevorzugt nur an einer Anhydridgruppe der Tetracar
bonsäuredianhydride. In den meisten Fällen wird eine stochastische Mischung
der möglichen Umsetzungsprodukte erhalten, mit einem überwiegenden Anteil
an Stoffen mit mindestens 2 Anhydridfunktionen in einem Molekül, die sich
aus 2 Tetracarbonsäuredianhydridmolekülen herleiten, die über den mehrfach
hydroxyl- oder aminofunktionellen Stoff verbunden sind. Entsprechende
Gemische können gut zur Umsetzung mit den Oligomeren der Komponenten
A1 eingesetzt werden, wobei die Anteile der Nebenprodukte nicht stören.
Als Komponente A3 kann gegebenenfalls mindestens ein Monoanhydrid einer
Polycarbonsäure mit eingesetzt werden. Dabei kann das Monoanhydrid sich
von einer Polycarbonsäure mit mehr als 2 Carboxylgruppen ableiten. Die
Polycarbonsäure kann aliphatisch, aromatisch oder gemischt aliphatisch/
aromatisch sein. Beispiele geeigneter Monoanhydride sind Phthalsäureanhy
drid, Maleinsäureanhydrid, Malonsäureanhydrid und bevorzugt Trimellithsäu
reanhydrid. Weitere geeignete Monoanhydride sind die Anhydride von
Teilestern von Tetracarbonsäuren. Über den Esterrest dieser Verbindungen ist
eine weitere Beeinflussung der Endeigenschaften der Lackierungen möglich.
Als Komponente A3 wird bevorzugt Phthalsäureanhydrid, Maleinsäureanhy
drid, Malonsäureanhydrid oder Trimellithsäureanhydrid, vorzugsweise Trimel
lithsäureanhydrid eingesetzt.
Durch Umsetzung der Polyanhydridverbindung der Komponente A2 mit dem
Oligomeren der Komponente A1 werden die Anhydridgruppen geöffnet und
Als Komponente A3 wird bevorzugt Phthalsäureanhydrid, Maleinsäureanhy
drid, Malonsäureanhydrid oder Trimellithsäureanhydrid, vorzugsweise Trimel
lithsäureanhydrid eingesetzt.
Durch Umsetzung der Polyanhydridverbindung der Komponente A2 mit dem
Oligomeren der Komponente A1 werden die Anhydridgruppen geöffnet und
es erfolgt über jeweils eine der Carboxylgruppen jeder Anhydridfunktion eine
Bindung an die Oligomeren der Komponente A1. Hierdurch liegen Carbox
ylgruppen innerhalb der Kette der Polyester vor. Es ist somit möglich, zu
Polyestern zu gelangen, die in der Kette freie zur Umsetzung befähigte
Carboxylgruppen aufweisen. Durch Mitverwendung der Monoanhydride der
Komponente A3 bei der Kondensation der Komponenten A1, A2 und A3
können das Molekulargewicht und damit der Erweichungspunkt und die
Viskosität der erhaltenen Polyester eingestellt werden. Vorzugsweise weisen
die Polyester der Komponente A einen solchen Kondensationsgrad auf, daß
sie bei Raumtemperatur (25°C) in flüssiger Form vorliegen. Vorzugsweise
weisen sie bei 25°C eine Viskosität von maximal 100 000 mPas, vorzugs
weise maximal 20 000 mPas, besonders bevorzugt 5000 mPas auf.
Um das Molekulargewicht und damit die Viskosität der Polyester durch die
Kettenverlängerung nicht zu sehr zu erhöhen, wird vorzugsweise nur ein
Teil der in der Komponente A1 vorhandenen Hydroxylgruppen beziehungs
weise Aminogruppen mit Dianhydriden umgesetzt. Wenn eine weitere Erhö
hung der Anzahl an Carboxylgruppen im Molekül erwünscht ist, können
erfindungsgemäß die Carboxylgruppen an den noch verbleibenden terminalen
Hydroxylgruppen erhalten werden durch Umsetzungen mit Monoanhydriden
von Polycarbonsäuren als Komponente A3.
Durch Auswahl geeigneter Verhältnisse der Komponenten A2 und A3 zu A1
kann ferner eingestellt werden, ob endständige Carboxylgruppen oder Hydro
xylgruppen beziehungsweise Aminogruppen vorliegen. Vorzugsweise wird das
Molverhältnis der funktionellen Gruppen in A2 und A3 zu funktionellen
Gruppen in A1 so eingestellt, daß überwiegend beziehungsweise ausschließ
lich endständige Carboxylgruppen beziehungsweise Anhydridgruppen vor
liegen. Die in der Polymerhauptkette und gegebenenfalls als Endgruppen
vorliegenden Carboxylgruppen sind gut geeignete funktionelle Gruppen zur
Vernetzung mit den erfindungsgemäß eingesetzten Vernetzern der Komponen
te B. Dabei können die vorliegenden freien Carboxylgruppen teilweise oder
vollständig mit Basen neutralisiert sein. Die Neutralisierung erhöht die
Wasserlöslichkeit der eingesetzten Verbindungen. So ist es gegebenenfalls
möglich, auch wäßrige Bindemittelzubereitungen herzustellen.
Die Komponenten A1, A2 und gegebenenfalls A3 sind zur Herstellung der
Komponente A vorzugsweise unter Bedingungen umgesetzt, bei denen vor
liegende Säureanhydridgruppen, aber im wesentlichen keine freien Carbon
säuregruppen umgesetzt werden. Hierzu werden beispielsweise die entspre
chenden Komponenten gemeinsam auf eine Temperatur im Bereich von 60
bis 140°C, vorzugsweise 60 bis 100°C, insbesondere 60 bis 80°C erwärmt.
Dabei können die Umsetzungen auch durch bekannte Veresterungskatalysato
ren, wir tertiäre Amine oder Zinnverbindungen beschleunigt werden. Oft
werden solche Katalysatoren auch zur Oligo- und Polyesterkondensation
verwendet und sind somit in den Reaktionsgemischen ohnehin vorhanden.
Durch die Menge der mitumgesetzten Komponente A2 wird die Anzahl der
Kettenverknüpfungen und damit das Endmolekulargewicht der Polyester A
bestimmt. Durch die Auswahl der mitumgesetzten Komponente A2 kann die
Anordnung der kettenständigen Carboxylgruppen bestimmt werden.
Die Erfindung betrifft auch diese Polyester der Komponente A, das be
schriebene Verfahren zu ihrer Herstellung und ihrer Verwendung in den
Lack- oder Druckfarbenbindemitteln sowie Lacken und Druckfarben wie sie
hier beschrieben sind.
Als Komponente B können alle zur Vernetzung mit der Komponente A
geeigneten Verbindungen eingesetzt werden. Vorzugsweise handelt es sich um
Aminoplastharze, hochmethylolierte hochveretherte Melamine, Benzoguanami
ne, polyfunktionelle Epoxide, polyfunktionelle, gegebenenfalls blockierte
Isocyanate oder deren Gemische.
Die Art des Vernetzers der Komponente B kann sich nach der Art der im
Polyester der Komponente A noch vorhandenen funktionellen Gruppen
richten. Dies kann auch die Eigenschaften der erfindungsgemäßen lösungs
mittelarmen oder lösungsmittelfreien Lack- oder Druckfarbenbindemittel
beeinflussen. Für Polyester der Komponente A mit freien Hydroxylgruppen
sind Polyisocyanate für zweikomponentige Anwendungen, die schon bei
Raumtemperatur aushärten, geeignet. Für einkomponentige, lagerstabile
Lacke, die durch Erwärmen vernetzt werden können, sind insbesondere
verkappte Isocyanate geeignet.
Für überwiegend carboxylfunktionelle Polyester der Komponente A sind zur
Formulierung von Lacken mit beschränkter Lagerfähigkeit polyfunktionelle
Epoxidharze geeignete Vernetzer. Für die bevorzugte Verwendung in Ein
brennlacken, beispielsweise für Verpackungen aus metallischen Werkstoffen,
sind bevorzugte Vernetzer der Komponente B hochmethylolierte und hochver
etherte Harnstoffe, Melamine und Benzoguanamine. Beispiele entsprechender
handelsüblicher Produkte sind die Produkte der Reihen Cymel® von Ameri
can Cyanamid, Luwipal® und Plastopal® der BASF AG oder Hexamethylol
melaminhexamethylether (HMM), der von unterschiedlichen Herstellern ver
trieben wird.
Vernetzer der Komponente B, wie Epoxidharze oder Isocyanate, die eine
definierte chemische Reaktion eingehen, werden zweckmäßigerweise in
chemisch äquivalenten Anteilen zu den funktionellen Gruppen der Komponen
ten A eingesetzt. Weniger spezifisch wirkende Vernetzer, wie HMM, werden
in empirisch auf den zu vernetzenden Polyester der Komponente A abzustim
menden Anteilen eingesetzt. In der Regel sind dies Anteile von 2 bis 60
Gew.-% an Komponente B, bezogen auf Komponente A. Ebenfalls technisch
sinnvoll ist es, Gemische der vorstehend aufgeführten Vernetzer der Kom
ponente B einzusetzen, um bestimme Eigenschaften der Beschichtungen zu
steuern.
Weiterhin ist es erfindungsgemäß möglich, Gemische von Polyestern der
Komponente A mit unterschiedlicher Funktionalität mit Gemischen der
aufgeführten Vernetzer der Komponente B zu verwenden, wobei sich die
unterschiedlichen Funktionalitäten getrennt ansprechen. Hierdurch werden sich
durchdringende Netzwerke erhalten, die zu Beschichtungen mit sehr guten
Eigenschaften führen können. Beispiele derartiger gemischter Lack- oder
Druckfarbenbindemittel sind Gemische aus oligomeren Vorstufen der Poly
ester A, die nur wenig oder nicht mit Anhydriden umgesetzt sind und
deshalb noch einen hohen Anteil an Hydroxylgruppen aufweisen, mit der
artigen Verbindungen, in denen die Hydroxylgruppen weitestgehend mit den
oben genannten Anhydriden in Carboxylgruppen überführt wurden. Vernetzer
für diese Gemische sind dann beispielsweise verkappte Polyisocyanate im
Gemisch mit Vernetzern des HMM-Typs. Beim Einbrennen werden durch
die Reaktivitätsunterschiede durchdringende Netzwerke aus überwiegend
urethanvernetzten Hydroxylpolyestern und aus überwiegend HMM-vernetzten
Carboxylpolyestern gebildet.
Als Lösungsmittel der Komponente C kommen dabei alle Lösungsmittel in
Betracht, die mit den Komponenten A und B keine Wechselwirkungen
eingehen und zu ihrer Lösung fähig sind. Weiter sind die carboxylgruppen
modifizierten Komponenten A nach (Teil-)neutralisation gut wasserverträglich,
so daß auch Wasser als Lösemittel in Frage kommt.
Die Lack- oder Druckfarbenbindemittel, die vorstehend beschrieben sind,
werden durch Umsetzung der Komponenten A11, A12 und gegebenenfalls
A13 zur Komponente A1 und anschließender Umsetzung der Komponenten
A1, A2 und gegebenenfalls A3 zur Komponente A, gefolgt vom Vermischen
der Komponente A und B, gegebenenfalls gefolgt von zumindest teilweiser
Neutralisierung vorliegender freier Carboxylgruppen mit Basen, wobei die
Komponenten A11, A12, A13, A1, A2, A3, A, B wie vorstehend definiert
sind und die Umsetzung von A1, A2 und gegebenenfalls A3 vorzugsweise
unter Bedingungen hergestellt, bei denen vorliegende Säureanhydridgruppen,
im wesentlichen aber keine freien Carbonsäuregruppen umgesetzt werden.
Entsprechende Reaktionsbedingungen sind vorstehend aufgeführt. Zur Umset
zung können die Einsatzstoffe lösungsmittelfrei oder in einem Lösungsmittel
verarbeitet werden. Im jeweiligen Reaktionsschritt können sämtliche Einsatz
stoffe als Gemisch vorgelegt und dann umgesetzt werden. Sie können auch
einzeln in ein Reaktionsgemisch dosiert werden. Entsprechende Verfahren
sind dem Fachmann bekannt.
Die Neutralisierung der vorliegenden Carboxylgruppen kann vorzugsweise mit
Aminen erfolgen. Durch die Neutralisierung kann die Wasserlöslichkeit oder
die Wasserdispergierbarkeit der Lack- oder Druckfarbenbindemittel erhöht
werden.
Die vorstehend beschriebenen Lack- oder Druckfarbenbindemittel können
lösungsmittelfrei oder in lösungsmittelarmen Gemischen eingesetzt werden.
Lösungsmittelarme Gemische weisen dabei einen Lösungsmittelgehalt von 1
bis 40, vorzugsweise 5 bis 10 Gew.-% auf, bezogen auf das gesamte Lack-
oder Druckfarbenbindemittel. Vorzugsweise ist der Lösungsmittelgehalt sehr
gering oder es wird insbesondere ohne Lösungsmittel gearbeitet. Hierdurch
können Emissionen bei der Verarbeitung und Härtung der Lack- oder
Druckfarbenbindemittel sehr stark verringert oder beziehungsweise vermieden
werden, ohne daß die Verarbeitungseigenschaften und die Eigenschaften der
erhaltenen Lacke beziehungsweise Drucke verschlechtert werden. Die erfin
dungsgemäß erhaltenen Beschichtungsmittel sind somit lösungsmittelarm oder
-frei, extrem emissionsarm und können beispielsweise durch Einbrennen
gehärtet oder bei Raumtemperatur selbsthärtend ausgelegt werden.
Die beschriebenen erfindungsgemäßen Lack- oder Druckfarbenbindemittel
können in Lacke oder Druckfarben eingearbeitet werden. Erfindungsgemäße
Lacke oder Druckfarben enthalten als Bindemittel Gemische aus
a: Komponente A, wie sie vorstehend beschrieben ist, und
b: Komponente B, wie sie vorstehend beschrieben ist,
und gegebenenfalls
c: Komponente C, wie sie vorstehend beschrieben ist, weiter
d: übliche Zusatzstoffe als Komponente D,
e: 0 bis 70 Gew.-% Wasser als Komponente E, bezogen auf die Summe der Komponenten A, B, D und gegebenenfalls C.
a: Komponente A, wie sie vorstehend beschrieben ist, und
b: Komponente B, wie sie vorstehend beschrieben ist,
und gegebenenfalls
c: Komponente C, wie sie vorstehend beschrieben ist, weiter
d: übliche Zusatzstoffe als Komponente D,
e: 0 bis 70 Gew.-% Wasser als Komponente E, bezogen auf die Summe der Komponenten A, B, D und gegebenenfalls C.
Beispiele üblicher Zusatzstoffe der Komponente D sind Farbstoffe, Füllstoffe
und/oder Farbpigmente, wie auch faserige, mattierende oder glanzfördernde
Zusätze. Weitere Zusatzstoffe sind Hilfsstoffe, wie Katalysatoren für die
Vernetzung, oberflächenaktive Stoffe, verlaufsfördernde Stoffe, viskositäts
regulierende Stoffe, Siliconadditive, Additive zur Verbesserung der Gleitfä
higkeit (Mobilität) und des Abriebs, synthetische und natürliche Wachse und
andere Hilfsmittel.
Wasser als Verdünnungsmittel der Komponente E dient zur Dispersion der
anderen Komponenten, wobei diese wäßrigen Dispersionen als Beschichtungs
mittel verwendet werden können. Um zu wäßrigen Dispersionen zu gelangen,
werden die erfindungsgemäßen Lack- und Druckfarbenbindemittel vorzugs
weise zumindest teilweise neutralisiert und gegebenenfalls in Verbindung mit
einem Lösungsmittel eingesetzt.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung der beschriebenen Lack- oder
Druckfarbenbindemittel oder Lacke und Druckfarben zum Lackieren, Be
schichten, Bedrucken und/oder Tränken von Substraten oder Formkörpern,
insbesondere mit metallischen Gefäßen, Verpackungen oder Teilen davon.
Die aus den erfindungsgemäßen Lack- oder Druckfarbenbindemitteln bezie
hungsweise Lacken oder Druckfarben erhaltenen Überzüge sind pasteurisier
bar und sterilisierbar. Sie können mit ausgezeichneter Zwischenschichthaftung
auch überdruckt oder überlackiert werden. Zudem sind sie so festhaftend,
daß die Substrate verformt werden können, ohne daß die Beschichtung sich
ablöst. Sie werden insbesondere verwendet zum Lackieren, Beschichten
und/oder Tränken von flächigen oder mehrdimensionalen, kompakten, porö
sen, faserförmigen oder partikelförmigen Substraten, besonders aus Holz,
Holzwerkstoffen, Metallen, Glas, Glas- oder Mineralfasern.
Eine bevorzugte Verwendung liegt in der Lackierung und/oder Beschichtung
und/oder Bedrucken von Metallverpackungen, besonders von 2-, 3- oder
mehrteiligen Dosen für Lebensmittel und Nichtlebensmittel, Getränkedosen,
Gläserverschlüssen, sonstigen Deckeln und Kronkorken aus metallischen
Werkstoffen, wie Aluminium, verzinntem, verzinktem oder in sonstiger
Weise beschichtetem Eisen oder Stahl.
Bekannte Applikationstechniken sind dabei Naßoffset, Trockenoffset, Walzauf
trag, Auftrag mit Gravurzylindern, Gummiwalzen oder Gummitüchern,
Schwammdruck, Tampodruck, Rakeln, Tauchen, Gießen und Spritzen direkt
auf das Substrat oder auf vorlackierte Substrate. Weiter ist bei Druckfarben
eine Überlackierung mit Klarlack möglich.
Thermische Härtung ist möglich mit Infrarotstrahlen, in Einbrennöfen oder
in Heißluftkanälen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen näher erläutert.
730,8 g Adipinsäure (5 Mol), 416,7 g Neopentylglykol (4 Mol) und 472,8
g Hexandiol (4 Mol) wurden in einem Rührkolben mit Destilliervorrichtung
unter einem leichten Stickstoffstrom in 7 Stunden auf 200°C erhitzt. Nach
dem Abkühlen resultierte ein flüssiges, leicht gelbstichiges Harz mit einer
Säurezahl von 2 mg KOH/g und einer OH-Zahl von 197,3 mg KOH/g. Das
Harz hatte eine Viskosität von 910 mPas bei 25°C und ein nahezu newton
sches Fließverhalten.
In einem Rührkolben wurden 500 g des Oligoesters aus Beispiel 1 mit 80
g Benzophenontetracarbonsäuredianhydrid bei Raumtemperatur gemischt und
dann 2 Stunden auf 130°C erwärmt. Das Gemisch wurde sodann auf 60°C
abgekühlt und mit 96 g Trimellithsäureanhydrid versetzt und weitere 2
Stunden auf 130°C erwärmt. Es resultierte ein gelbliches, flüssiges Harz mit
einer Säurezahl von 94 mg KOH/g. Das Harz hatte eine Viskosität von
9779 mPas bei 25°C. Sodann wurden 80 g Melamin-Formaldehydharz,
verethert mit Butanol und/oder Methanol (beispielsweise Luwipal® 044 der
BASF AG) eingerührt, die Mischung hatte eine Viskosität von 7420 mPas
bei 26°C.
In einem Rührkolben wurden 384,0 g Trimellithsäureanhydrid (2 Mol) bei
etwa 170°C aufgeschmolzen. Nach Erwärmen auf 180°C wurde ein Gemisch
aus 35,6 g 1,6-Hexandiol (0,30 Mol) und 55,8 g Ethylenglykol (0,90 Mol)
innerhalb von 20 Minuten zugetropft. Es wurde dann für 2 Stunden bei
190°C gehalten und anschließend bei einem Druck von etwa 15 mbar
abdestilliert, bis nach etwa 1 Stunde kein Kondensat mehr erhalten wurde.
Sodann wurde auf 150°C abgekühlt und es wurden 168,2 g Methylhexahy
drophthalsäureanhydrid eingerührt (. . . Mol). Die erhaltene Masse wurde als
Schmelze ausgegossen, wobei nach dem Abkühlen eine harzartige feste
Masse resultierte.
In einem Rührkolben wurden 500 g Oligoester aus Beispiel 1 mit 95 g
Anhydridgemisch aus Beispiel 3 bei Raumtemperatur gemischt und dann für
2 Stunden auf 130°C erwärmt. Sodann wurde auf 60°C abgekühlt und es
wurden 96 g Trimellithsäureanhydrid eingetragen. Das Gemisch wurde
sodann für 2 Stunden auf 130°C erhitzt. Es resultierte ein gelbliches,
flüssiges Harz mit einer Säurezahl von 82 mg KOH/g. Das Harz hatte eine
Viskosität von 74 mPas bei 25°C. Es wurden sodann 80 g Luwipal® 044
der BASF AG eingerührt, worauf hin die Mischung eine Viskosität von
5326 mPas bei 26°C aufwies.
Die Bindemittel aus Beispielen 2 und 4 wurden mit einer Rakel mit einer
Spalthöhe von 25 µm blanker Aluminiumbleche aufgerakelt und bei 160°C
für 45 Minuten im Umluftofen eingebrannt. Nach dem Abkühlen resultierten
glatte, glänzende Filme, die mit einem acetonfeuchten Wattebausch 50 mal
gerieben werden konnten, ohne Angriffsspuren zu zeigen.
Claims (13)
1. Lösungsmittelarme oder lösungsmittelfreie Lack- oder Druckfarbenbinde
mittel, enthaltend
- a: 30 bis 98 Gew.-% Polyester als Komponente A, die herstell bar sind durch Umsetzung von
- a1: hydroxyl- und/oder aminoterminierten Oligomeren als Kompo
nente A1, die aufgebaut sind aus
- a11: mindestens einer polyfunktionellen Carbonsäure als Komponente A11,
- a12: mindestens einer polyfunktionellen Hydroxylverbin
dung und/oder Aminoverbindung als Komponente
A12,
und gegebenenfalls - a13: mindestens einer monofunktionellen Hydroxylverbin dung und/oder Aminoverbindung und/oder Monocar bonsäure als Komponente A13,
- a2: mindestens einer Polyanhydridverbindung, die mindestens 2
Carbonsäureanhydridgruppen aufweist, als Komponente A2,
und gegebenenfalls - a3: mindestens einem Monoanhydrid einer Polycarbonsäure als Komponente A3,
- b: 70 bis 2 Gew.-% Vernetzer zur Vernetzung der Polyester der
Komponente A als Komponente B,
wobei in den Komponenten A und gegebenenfalls B vorliegende freie Carboxylgruppen mit Basen zumindest teilweise neutralisiert sein können, und - c: 0 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die Summe der Mengen der Komponenten A und B, mindestens eines Lösungsmittels als Komponente C.
2. Bindemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Kom
ponente A2 Dianhydride von aromatischen oder teilaromatischen Tetra
carbonsäuren eingesetzt werden.
3. Bindemittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kom
ponente A2 Verbindungen der allgemeinen Formel (I) eingesetzt werden
mit der Bedeutung von
A C2-20-Rest, der aromatische, aliphatische und/oder cycloaliphati sche Reste, O, NR1, S, SO2 in der Kette enthalten oder durch einen oder mehrere der organischen Reste oder Halo genatome substituiert sein kann,
X O, NR2, S,
R1, R2 unabhängig H, C1-5-Alkyl, C6-12-Aryl, C7-13-Aralkyl, C7-13- Alkaryl.
mit der Bedeutung von
A C2-20-Rest, der aromatische, aliphatische und/oder cycloaliphati sche Reste, O, NR1, S, SO2 in der Kette enthalten oder durch einen oder mehrere der organischen Reste oder Halo genatome substituiert sein kann,
X O, NR2, S,
R1, R2 unabhängig H, C1-5-Alkyl, C6-12-Aryl, C7-13-Aralkyl, C7-13- Alkaryl.
4. Bindemittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kom
ponente A2 Verbindungen der allgemeinen Formel (II) eingesetzt werden
mit der Bedeutung von
B -CO-, Einfachbindung, -O-, -S-, -SO2-, -O-Ph-O-, - C(CH3)2-, -CH2-, oder -CO-NH-.
mit der Bedeutung von
B -CO-, Einfachbindung, -O-, -S-, -SO2-, -O-Ph-O-, - C(CH3)2-, -CH2-, oder -CO-NH-.
5. Bindemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß als Komponente A3 Trimellithsäureanhydrid eingesetzt wird.
6. Bindemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponenten A1, A2 und gegebenenfalls A3 unter Bedingun
gen umgesetzt sind, bei denen vorliegende Säureanhydridgruppen, aber
im wesentlichen keine freien Carbonsäuregruppen umgesetzt werden.
7. Bindemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß als Komponente B Aminoplastharze, hochmethylolierte hochver
etherte Melamine und/oder Benzoguanamine, polyfunktionelle Epoxide,
polyfunktionelle, gegebenenfalls blockierte Isocyanate oder deren Gemi
sche, gegebenenfalls neben anderen Vernetzern, eingesetzt werden.
8. Verfahren zur Herstellung von Lack- oder Druckfarbenbindemittein nach
einem der Ansprüche 1 bis 7 durch Umsetzung der Komponenten A11,
A12 und gegebenenfalls A13 zur Komponente A1 und anschließende
Umsetzung der Komponenten A1, A2 und gegebenenfalls A3 zur Kom
ponente A, gefolgt vom Vermischen der Komponenten A, B und gege
benenfalls C, gegebenenfalls gefolgt von zumindest teilweiser Neutrali
sierung vorliegender freier Carboxylgruppen mit Basen, wobei die
Umsetzung von A1, A2 und gegebenenfalls A3 vorzugsweise unter
Bedingungen erfolgt, bei denen vorliegende Säureanhydridgruppen, aber
im wesentlichen keine freien Carbonsäuregruppen umgesetzt werden.
9. Lack oder Druckfarben, enthaltend als Bindemittel Gemische aus
- a: Komponente A, wie sie in einem der Ansprüche 1 bis 6 defi niert ist,
- b: Komponente B, wie sie in Anspruch 1 oder 7 definiert
ist,
und gegebenenfalls - c: Komponente C, wie sie in Anspruch 1 definiert ist, weiter
- d: übliche Zusatzstoffe als Komponente D,
- e: 0 bis 70 Gew.-% Wasser als Komponente E, bezogen auf die Summe der Mengen der Komponenten A, B, D und gegebe nenfalls C.
10. Verwendung von Lack- oder Druckfarbenbindemitteln nach einem der
Ansprüche 1 bis 7 oder Lacken oder Druckfarben nach Anspruch 9
zum Lackieren, Beschichten, Bedrucken und/oder Tränken von Sub
straten oder Formkörpern, insbesondere metallischen Gefäßen, Verpac
kungen oder Teilen davon.
11. Polyester, wie er als Komponente A in einem der Ansprüche 1 bis 6
definiert ist.
12. Verfahren zur Herstellung von Polyestern nach Anspruch 11 durch
Umsetzung der Komponenten A11, A12 und gegebenenfalls A13 zur
Komponente A1 und anschließende Umsetzung der Komponenten A1,
A2 und gegebenenfalls A3 zur Komponente A, wobei die Umsetzung
von A1, A2, und gegebenenfalls A3 vorzugsweise unter Bedingungen
erfolgt, bei denen vorliegende Säureanhydridgruppen, aber im wesentli
chen keine freien Carbonsäuregruppen umgesetzt werden.
13. Verwendung von Polyestern nach Anspruch 11 zur Herstellung von
lösungsmittelarmen oder lösungsmittelfreien Lack- oder Druckfarben
bindemittein, Lacken oder Druckfarben.
Priority Applications (5)
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- 1997-04-15 DE DE19715695A patent/DE19715695A1/de not_active Withdrawn
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- 1998-04-09 AU AU72156/98A patent/AU7215698A/en not_active Abandoned
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: PPG INDUSTRIES OHIO, INC., CLEVELAND, OHIO, US |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |