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Hintergrund der Erfindung
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In
vielen Bereichen wird Metall zur Herstellung einer breiten Vielfalt
an Gegenständen
verwendet. In vielen Fällen
enthalten solche Gegenstände Metall
in beschichteter Form. Zum Beispiel haben Metallbehälter zur
Aufnahme von Nahrungsmitteln und Getränken im Allgemeinen eine oder
mehrere Beschichtungen, um Kontakt zwischen dem eingefüllten Produkt
und Metall zu verhindern, um Korrosion des Metalls durch das Produkt
sowie etwaige nachteilige Einflüsse
des Metalls auf die Qualität
des Produkts zu verhindern oder zu minimieren. Zur Herstellung von
Behältern
dieser Art kann beispielsweise Metall in Form von Blechen oder Rollen
zur Verfügung
gestellt werden, das mit einer geeigneten Beschichtung vorbeschichtet
ist und dann durch Formgebung (wie zur Herstellung von dreiteiligen
Dosen) oder Deformation (wie für
Tiefziehverfahren) verarbeitet wird, um die gewünschten Gegenstände zu erhalten.
Bei der Herstellung von Dosen für
Nahrungsmittel und Getränke
werden Beschichtungen benötigt,
die flexibel sind und ein geringes Maß an Toxizität aufweisen.
Ferner werden gefüllte
Nahrungsmitteldosen häufig
unter Anwendung von Temperaturen bis zu 135°C sterilisiert. Die Beschichtung
muss daher bei solchen Temperaturen hinreichend stabil und in der
Lage sein, an der Oberfläche
des Metalls zu haften.
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Traditionell
werden Beschichtungen auf Metallsubstrate aufgebracht, indem ein
flüssiger
Lack durch Rollenbeschichtung aufgetragen wird, gefolgt von thermischer
Aushärtung.
Die Dicke einer nach diesem Verfahren aufgetragenen Beschichtungsschicht
liegt üblicherweise
im Bereich von 4 bis 6 μm. Die
ma ximale Dicke, die in einem Durchgang aufgetragen werden kann,
ist etwa 12 bis 14 μm.
Lacke, die durch Rollenbeschichtung auftragbar sind, sind entweder
auf Basis organischer Lösungsmittel
oder auf Basis von Wasser. In beiden Fällen enthalten solche Lacke
organische Flüssigkeiten,
die während
der Aushärtung
freigesetzt werden. Solche Freisetzung organischer Verbindungen
während
der Aushärtung kann
Defekte in der Beschichtungsschicht hervorrufen. Ferner ist die
Freisetzung organischer Verbindungen, wie flüchtigen organischen Verbindungen (volatile
organic compounds, VOCs) in diesen Verfahren aus Umweltgründen höchst unerwünscht.
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Eine
von einem Projekt der Europäischen Union
(RO2002/IB/EN-02) veröffentlichte
Studie, die die Minimierung von mit der Herstellung beschichteter
Dosen verbundenen VOC-Emissionen
zum Ziel hat, nennt Hocheffizienz-Rollenbeschichtung als beste zurzeit
verfügbare
Technologie. Um VOC-Emissionen weiter zu vermindern, wird vorgeschlagen,
Lacke auf Basis organischer Lösungsmittel durch
Lacke auf Basis von Wasser zu ersetzen. Da allerdings auch Lacke
auf Basis von Wasser organische Flüssigkeiten enthalten, können durch
eine solche Technologie VOC-Emissionen nur vermindert, aber nicht
eliminiert werden.
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In
jüngerer
Zeit sind Beschichtungsanlagen dazu ausgelegt worden, eine gerade
Polymerfolie direkt auf ein Metall aufzubringen, entweder durch
Laminierung von vorgeformten Polymerfolien oder durch Co-Extrusion
von Polymeren direkt auf das Metall. In einigen Fällen werden,
wenn dieses Verfahren dazu ausgelegt ist, keine zusätzlichen
Klebstoffe zu verwenden, während
des Verfahrens keine organischen Flüssigkeiten freigesetzt. Allerdings
fehlt es dem so erreichbaren Beschichtungsverfahren insofern an
Flexibilität,
als dass die minimale Dicke der durch diese Verfahren hergestellten
Beschichtungsschicht etwa 12 μm
beträgt.
Ferner können
aufgrund von wesent lichen Unterschieden in der. für dieses Verfahren
benötigten
Anlagenausrüstung
vorhandene für
Rollenbeschichtung ausgelegte Beschichtungsanlagen nicht für diese
Anwendung verwendet oder leicht dazu angepasst werden.
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In
Anbetracht der genannten Nachteile des Standes der Technik besteht
ein Bedarf für
ein neues Beschichtungsverfahren für Metallsubstrate, das sehr
wenige oder im Wesentlichen keine organischen Lösungsmittel mit sich bringt.
Bevorzugt wäre
ein solches Beschichtungsverfahren nach begrenzten Anpassungen,
durch die die meisten der bestehenden Komponenten beibehalten werden
könnten,
auf herkömmlichen
Beschichtungsanlagen anwendbar.
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Zusammenfassung der Erfindung
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In Überwindung
der Nachteile des Standes der Technik stellt die vorliegende Erfindung
ein Verfahren zur Beschichtung eines Metallsubstrats zur Verfügung, bei
dem (1) eine thermoreaktive polymere Zusammensetzung, die fest ist
oder eine Viskosität bei
Raumtemperatur von mehr als 2000 mPas aufweist, auf ein Metallsubstrat
vorhangbeschichtet wird und (2) die auf das Metallsubstrat beschichtete
thermoreaktive polymere Zusammensetzung ausgehärtet wird. Es ist bevorzugt,
dass die thermoreaktive polymere Zusammensetzung fest ist oder eine
Viskosität
bei Raumtemperatur (23°C)
von mehr als 5000 mPas aufweist.
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Viskosität meint
in diesem Zusammenhang die Newton-Viskosität, gemessen gemäß ISO 3219.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Beschichtung eines Metallsubstrats zur Verfügung, bei dem (1) eine thermoreaktive
polymere Zusammensetzung, die im Wesentlichen frei von Lösungsmittel
ist, auf ein Metallsubstrat vorhangbeschichtet wird und (2) die
auf das Metallsubstrat beschichtete thermoreaktive polymere Hot-Melt-Zusammensetzung ausgehärtet wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung
von Metallgegenständen
zur Verfügung,
das (1) das erfindungsgemäße. Metallsubstratbeschichtungsverfahren,
(2) gegebenenfalls Schmieren des beschichteten Metallsubstrats und
(3) Ausformen des beschichteten Metallsubstrats zu einem Metallgegenstand
ausgewählt
aus Behältern, Dosen,
Deckeln und Verschlüssen,
Dosenenden, Aerosolbehältern
und Stahlband umfasst.
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Im
Kontext dieser Anmeldung bedeutet der Begriff "Vorhangbeschichtung" ein Verfahren, bei dem es ein beheiztes
Bad mit einer Öffnung
im Boden ermöglicht,
dass ein kontinuierlicher Vorhang aus Beschichtungsmaterial entweder
durch Gravitation oder durch Druck getrieben auf ein Metallsubstrat fällt, das
sich mit einer. kontrollierten Geschwindigkeit bewegt und so die
Beschichtung auf seiner Oberfläche
aufnimmt. Zur Vorhangbeschichtung geeignete Ausrüstung ist in der Branche wohl
bekannt und schließt
z. B. den von Coatema Coating Machinery GmbH erhältlichen Slotcoater oder die
Slot Die Coating Station von TSE Troller Schweizer Engineering AG
ein.
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Die
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung vorgesehene polymere
Zusammensetzung ist thermoreaktiv. Der Begriff "thermoreaktive polymere Zusammensetzung" meint hier eine
polymere Zusammensetzung, die mindestens ein zur chemischen Quervernetzung
bei Anwendung von Wärme befähigtes Polymer
umfasst. Wenn die thermoreaktive polymere Zusammensetzung mehr als
ein Polymer umfasst, kann chemische Quervernetzung zwischen Molekülen desselben
Polymers und/oder Molekülen
von verschiedenen Polymeren erfolgen.
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Der
Begriff "im Wesentlichen
frei von Lösungsmittel" bedeutet hier eine
thermoreaktive polymere Zusammensetzung, die kein Lösungsmittel oder
zumindest nicht mehr als eine minimale Menge an Lösungsmittel,
z. B. weniger als 1 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, bevorzugt
weniger als 0,1 Gew.-% enthält.
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Das
erfindungsgemäße Metallsubstratbeschichtungsverfahren
liefert eine Beschichtung, die geeignete Flexibilität, Kratzfestigkeit,
Klebkraft und Sterilisationsbeständigkeit
bei Verarbeitung in Kontakt mit Nahrungsmitteln oder Prozesswasser
aufweist. Insbesondere ist die Beschichtung bei erhöhten Temperaturen
von bis zu 135°C
und bei Verarbeitung für
längere
Zeiträume
von bis zu 60 Minuten bei solchen Temperaturen stabil. Erfindungsgemäß beschichtete
Metallsubstrate sind daher zur Herstellung einer Vielzahl von Metallprodukten
geeignet.
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Das
erfindungsgemäße Metallsubstratbeschichtungsverfahren
ist mit thermoreaktiven polymeren Zusammensetzungen anwendbar, die
wesentlich höhere
Viskosität
aufweisen als Zusammensetzungen, die zur Rollenbeschichtung verwendet werden
können.
Insbesondere ist das Beschichtungsverfahren für thermoreaktive polymere Zusammensetzungen
geeignet, die im Wesentlichen frei von Lösungsmittel sind. Daher setzt
das erfindungsgemäße Verfahren
wenig oder keine VOCs frei, und von der Freisetzung von organischen
Verbindungen herrührende
Defekte werden im Wesentlichen vermieden. Ferner kann das erfindungsgemäße. Verfahren
unter Verwendung vorhandener Beschichtungsanlagen, wie Rollenbeschichtungsanlagen,
durchgeführt
werden, nachdem die Rollenbeschichtungseinheit gegen eine Vorhangbeschichtungseinheit
ausgetauscht worden ist, während
alle anderen Komponenten der Beschichtungsanlage unverändert bleiben.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Metallsubstratbeschichtungsverfahrens
ist es, dass es eine hohe Flexibilität im Hinblick auf die Dicke
der Beschichtung ermöglicht.
Während
Beschichtungen mit einer Dicke von 4 bis 6 μm möglich sind, wenn dies gewünscht wird,
ermöglicht
das Verfahren auch wesentlich dickere Beschichtungen von bis zu
50 μm, bevorzugt
bis zu 20 μm,
sowie dünnere
Beschichtungen bis zu etwa 1 μm.
Somit liefert das erfindungsgemäße Verfahren
Beschichtungen von etwa 1 μm
bis etwa 50 μm,
bevorzugt etwa 2 μm
bis etwa 20 μm, insbesondere
etwa 4 μm
bis etwa 12 μm.
Bei einer Dichte der trockenen Folie von 1 g/cm3 entspricht dies
einem Gewicht der trockenen Folienbeschichtung von etwa 1 g/m2 bis etwa 50 g/m2.
Andere Foliendichten sind möglich,
wie von 0,8 bis zu 2,5 g/cm2. Somit kann
das erfindungsgemäße Verfahren
dickere Beschichtungen in einem einzelnen Durchlauf liefern, die
in mehreren Schritten aufgetragen werden müssten, wenn z. B. Rollenbeschichtung
verwendet würde,
oder es kann dünnere
Beschichtungen auftragen, um Ressourcen zu sparen.
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Ferner
ermöglicht
das erfindungsgemäße Beschichtungsverfahren
genaue und reproduzierbare Kontrolle der Dicke der Beschichtungsschicht. Dies
führt zu
einer hochdefinierten Dicke der Beschichtungsschicht, bevorzugt
mit einer Dickevariation von weniger als 3 bevorzugt weniger als
1 bezogen auf die durchschnittliche Dicke der Beschichtungsschicht.
Zudem kann die Beschichtungsgeschwindigkeit im Vergleich zu z. B.
Rollenbeschichtung erhöht
werden, was eine Steigerung des Durchsatzes der Beschichtungsanlage
erlaubt.
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Die
reproduzierbare Steuerung der Dicke der Beschichtungsschicht bei
dem erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren
ermöglicht
auch eine viel schnellere Anpassung des Beschichtungsverfahrens an Änderungen
der gewünschten
Beschichtungsparameter. Im Gegensatz dazu kann, wenn Änderungen
am Beschichtungssystem in Rollenbeschichtungsanwendungen vorgenommen
werden, die Dicke der Beschichtungsschicht nur empirisch bestimmt
werden, nachdem mehrere Proben beschichtet und getrocknet wor den
sind. Solche aufwendigen Probeläufe
sind bei dem erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren
nicht notwendig. Somit ist das Beschichtungsverfahren flexibler
und Abfall von Metallsubstrat sowie Beschichtungsmaterial wird vermindert.
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Zudem
bringt es bei dem erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren
das Verfahren zur Auftragung der Beschichtung nicht mit sich, dass
irgendein Werkzeug direkt die zu beschichtende Metalloberfläche berührt. Somit
wird eine etwaige Kontamination auf der Metalloberfläche nicht
entlang dem Weg der Beschichtung mitgetragen, und die Zahl der Defekte
wird reduziert.
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Ferner
wird bei der Rollenbeschichtung eine Gummirolle im Allgemeinen nur
für ein
bestimmtes Beschichtungsformat verwendet. Im Vergleich dazu umfasst
das erfindungsgemäße Verfahren
auch weniger Verbrauchsmaterialien.
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Die
hohe Einheitlichkeit der Beschichtungsschicht und die wesentliche
Vermeidung von Defekten führen
zu einem sehr wünschenswerten
Aussehen der durch das erfindungsgemäße Verfahren gelieferten Beschichtungen.
Insbesondere ist das Aussehen der erfindungsgemäßen Beschichtungen klar gegenüber den
durch Rollenbeschichtungsverfahren erhältlichen verbessert.
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Im
Vergleich zu Verfahren, bei denen Polymere direkt auf das Metall
co-extrudiert werden, hat das erfindungsgemäße Verfahren den weiteren Vorteil,
dass nicht die ganze Metalloberfläche beschichtet werden muss.
Dies ermöglicht
auch die Beschichtung eines Metallsubstrats in Form von Streifen.
Dies ist insbesondere wichtig bei der Herstellung von dreiteiligen
Dosen, wo ein Streifen der Metalloberfläche unbeschichtet bleiben muss.
Eine solche Auftragung ist nicht möglich durch entweder Laminierung
von vorgeformten Polymerfolien oder durch Co-Extrusion von Polymeren
direkt auf das Metall.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend
erörtert.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Alle
Gewichtsprozentsätze
beziehen sich hier auf das Gesamtgewicht der polymeren Zusammensetzung.
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Gemäß einem
Aspekt ist die in dem erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren
verwendete thermoreaktive polymere Zusammensetzung fest oder hat
eine Viskosität
von mehr als 2000 mPas, bevorzugt mehr als 5000 mPas bei Raumtemperatur (23°C). Gemäß einem
weiteren Aspekt ist die in dem erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren
verwendete thermoreaktive polymere Zusammensetzung im Wesentlichen
frei von Lösungsmittel.
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Bevorzugt
schmilzt die in dem erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren
verwendete thermoreaktive polymere Zusammensetzung bei einer Temperatur
im Bereich zwischen 50°C
und 200°C,
insbesondere zwischen 70°C
und 180°C.
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Die
in dem erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren
verwendete thermoreaktive polymere Zusammensetzung ist durch Wärme aushärtbar. Bevorzugt
liegt die minimale Temperatur, bei der die thermoreaktive polymere
Zusammensetzung wärmeaushärtbar ist,
mindestens 10°C
oberhalb ihres Schmelzpunktes, insbesondere mindestens 30°C oberhalb
ihres Schmelzpunktes.
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Die
thermoreaktive polymere Zusammensetzung wird bevorzugt bei einer
Temperatur im Bereich von 120°C
bis 250°C,
insbesondere 150°C
bis 230°C,
bevorzugt für
einen Zeitraum von 0,5 bis 20 Minuten, insbesondere 1 bis 15 Minuten,
am meisten bevorzugt 1 bis 5 Minuten ausgehärtet.
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In
dem erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren
umfasst die thermoreaktive polymere Zusammensetzung mindestens ein
wärmeaushärtbares Polymer.
Zu bevorzugten wärmeaushärtbaren.
Polymeren gehören
Polyester, wie lineare oder verzweigte hydroxy- oder carboxyfunktionale Polyester,
die gesättigt
oder ungesättigt
sind; Polyether, wie hydroxy- oder carboxyfunktionale Polyether;
Polyurethane, wie Polyurethanharze oder geblockte oder ungeblockte
Isocyanate; Amin-Formaldehyd-Harze, wie Benzoguanamin-Formaldehyd-,
Melamin-Formaldehyd-, Harnstoff-Formaldehyd-
oder Glucoryl-Formaldehyd-Harze; Phenol-Formaldehyd-Harze, wie mit Formaldehyd
kondensierte Harze auf Basis von Phenol, Kresol, Butylphenol, Bis-Phenol-A
und/oder ihren Mischungen, die verethert oder nicht verethert sind;
Epoxyharze, wie Epoxyharze auf Basis von BPA plus BAGDE oder Homologen;
Acrylharze, wie duroplastische Acrylharze; Alkydharze und PVC-Copolymere,
wie Copolymere von Vinylchlori mit Monomeren, die reaktive Gruppen
(z. B. Hydroxy- oder Carboxy-Gruppen) aufweisen, wie Vinylalkohol
oder Acrylat.
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Die
thermoreaktive polymere Zusammensetzung kann gegebenenfalls 1 bis
50 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, bevorzugt
1 bis 20 Gew.-% eine oder mehrere nicht-reaktive organische Komponenten
umfassen. Eine nicht-reaktive
organische Komponente ist eine, die nicht thermoreaktiv im hier
verwendeten Sinne ist. Zu bevorzugten nicht-reaktiven organischen Komponenten gehören Weichmacher,
wie Polyurethane oder Polyester, thermoplastische Acrylharze, Polyvinylchlorid
(PVC)-Homopolymere, Polyamide, Novolake wie Phenol-Formaldehyd-Novolake,
Polycarbonate und Vinylharze. Es sei darauf hingewiesen, dass im Allgemeinen
ein beliebiges thermoplastisches Polymer als Weichmacher in der
thermoreaktiven polymeren Zusammensetzung verwendet werden kann. Zu
anderen bevorzugten nicht-reaktiven organischen Komponenten gehören Lösungsmittel,
wie aromatische Kohlenwasserstoffe wie Xylol, Glykolether wie Ethylenglykol-
oder Propylenglykolether, Glykolester, Alkohole wie n-Butanol, Ketone,
Ester wie Essigsäureester
oder Carbonate. Bevorzugt sind Lösungsmittel
mit einem Siedepunkt von oder oberhalb von 100°C, bevorzugt von oder oberhalb
von 150°C.
Am meisten bevorzugt sind allerdings Lösungsmittel nicht enthalten.
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Die
thermoreaktive polymere Zusammensetzung kann optional 0,1 bis 2
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, bevorzugt
0,1 bis 1 Gew.-% einen oder mehrere. zur Steuerung der Aushärtungsreaktion
geeignete Katalysatoren enthalten. Zu geeigneten Katalysatoren gehören saure
Katalysatoren, wie Phosphorsäure
oder Sulfonsäuren
(z. B. p-Toluolsulfonsäure),
Metallsalze wie Metallsalze organischer Säuren (z. B. Octoate) und metallorganische
Verbindungen.
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Die
thermoreaktive polymere Zusammensetzung kann gegebenenfalls 1 bis
60. Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, bevorzugt
1 bis 40 Gew.-% Pigmente und/oder Färbungsmittel enthalten. Wenn
gewünscht,
kann ein beliebiges kommerziell erhältliches Pigment verwendet
werden, wie Pigmente auf Basis von Aluminium, Titandioxid oder organische
Pigmente.
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Die
thermoreaktive polymere Zusammensetzung kann gegebenenfalls 0,1.
bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, bevorzugt
0,1 bis 5 Gew.-% eines Wachses enthalten. Zu bevorzugten Wachsen
gehören
Karnaubawachs, Polyethylen, oxidiertes Polyethylen, Polytetrafluorethylen
(PTFE), Polypropylen, Fischer-Tropsch, Petrolatum, Lanolin, Amide
und Mischungen davon.
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Zur
Verwendung in der Erfindung vorgesehene Metallsubstrate umfassen
bevorzugt. Stahl, wie verzinnten Stahl oder elektrolytisch verchromten Stahl
(electrolytically chromecoated steel, ECCS), rostfreien Stahl oder
Aluminium. Verzinnter Stahl, verchromter Stahl oder Aluminium sind
bevorzugte Substrate.
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In
einer weiteren Ausführungsform
werden zwei oder mehr beheizte Bäder
zur Verfügung
gestellt, die unterschiedliche Beschichtungsmaterialien enthalten
und in Reihe entlang des. Transportweges des zu beschichtenden Metallsubstrats
angeordnet sind. Parallele kontinuierliche Vorhänge von Beschichtungsmaterial
werden durch Gravitation oder durch Druck erzwungen auf das sich
mit gesteuerter Geschwindigkeit bewegende Metallsubstrat fallen gelassen.
Somit ist es möglich,
zwei oder mehr unterschiedliche Beschichtungsschichten in einem
einzigen Schritt aufzutragen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von Metallgegenständen
zur Verfügung,
das (1) das erfindungsgemäße Metallsubstratbeschichtungsverfahren,
(2) gegebenenfalls Schmieren des beschichteten Metallsubstrats und
(3) Ausformen des beschichteten Metallsubstrates zu einem Metallprodukt
umfasst. Zu bevorzugten Metallgegenständen gehören Behälter; Dosen, wie zweiteilige
Dosen (z. B. einfach gezogene (single-drawn)-Dosen DRD(drawn and
redrawn)-Dosen und DWI(drawn and wall-ironed)-Dosen, von denen single-drawn-Dosen
und DRD-Dosen besonders bevorzugt sind), dreiteilige Dosen, Tonnen,
Fässer,
Trommeln und Hobbocks; Deckel und Verschlüsse, wie Kronkorken (pry-off
und twist-off), RO(roll-on)-Deckel, ROPP(roll-on Pilver proof)-Deckel,
Stell-Cap-Deckel, Nockendrehverschluß(Lug-Cap)-Deckel, PT(pressed-in
thread)-Deckel und CT(continuous thread)-Deckel; Dosenenden, wie
Aufreißverschlüsse (Easy-Open-Enden), Full-Aperture Easy-Open-Enden,
Peel-Off-Enden; Aerosolcontainer, wie Aerosoldosen, Aerosolcones und
Aerosoldomes; und Stahlbänder.
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Verfahren
zur Ausformung des beschichteten Metallsubstrats zu einem Metallprodukt
sind in der Technik wohlbekannt. Beispiele solcher Verfahren sind
Schweißen,
Tiefziehen, Prägen,
Walzprägen und
dergleichen.
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Gegebenenfalls
kann bei einem Verfahren zur Herstellung von Metallgegenständen eine
oder beide Seiten des Metallsubstrats vor und/oder nach dem erfindungsgemäßen Metallsubstratbeschichtungsverfahren
bedruckt und/oder rollenbeschichtet werden. Bevorzugt werden alle
Beschichtungsschritte gemäß dem er
findungsgemäßen Metallsubstratbeschichtungsverfahren
durchgeführt.
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Das
Metallprodukt kann ferner mit einem Siegelmittel ausgekleidet werden.
Insbesondere kann eine solche Auskleidung im Falle der Herstellung
von Deckeln und Verschlüssen,
Dosenenden und Aerosolcones und -domes wünschenswert sein.