DE19713947C2 - Elektromyographie-Biofeedbackgerät für Entspannungstraining - Google Patents
Elektromyographie-Biofeedbackgerät für EntspannungstrainingInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Elektromyographie-Biofeedbackgerät
für Entspannungstraining nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einem Biofeedbackgerät werden biologische Körpersignale vom
Körper eines Probanden mit geeigneten Sensoren, Elektroden oder
anderen geeigneten Methoden erfaßt, in einem Gerät verarbeitet
und in geeigneter Weise als Rückmelde-Information wieder an den
Probanden zurückgemeldet (Feedback).
Der Zweck einer Biofeedbackanordnung besteht darin, daß sich der
Proband bestimmter biologischer Körperfunktionen bewußt wird und
lernt, auf diese Körperfunktionen Einfluß zu nehmen. Auf diese
Weise kann der Proband bestimmte physiologische Vorgänge, die
scheinbar autonom ablaufen, unter seine willkürliche Kontrolle
bringen. Proband und Biofeedbackgerät bilden zusammen einen
Regelkreis im kybernetischen Sinn.
EMG-Biofeedbackgeräte zählen zu den gängigsten Biofeedback
anordnungen. Zweck dieser EMG-Biofeedbackgeräte ist entweder das
Erlernen oder Wiedererlernen von Muskelaktivitäten oder das
Erlernen einer Muskelentspannung.
Dabei werden die Aktionspotentiale von quergestreiften
Muskelfasern mittels geeigneter Hautelektroden von der
Hautoberfläche abgeleitet, in einem elektronischen Gerät
verstärkt und weiterverarbeitet und dem Probanden als akustische
und/oder optische Information zurückgemeldet.
Das Gerät gemäß der Anmeldung ist für Entspannungstraining
optimiert. Das Anwendungsgebiet des Entspannungstrainings nach
der EMG-Biofeedbackmethode deckt sich grundsätzlich mit dem des
Autogenen Trainings (AT) oder anderen Entspannungstechniken.
Der Vorteil dieses gerätegestützten Entspannungstrainings
gegenüber den konventionellen Methoden liegt darin, daß ein EMG-
Biofeedbackgerät Änderungen im EMG-Pegel (und somit im
Entspannungszustand) erfassen kann, die noch unterhalb der
Wahrnehmungsschwelle eines Probanden liegen. Der Proband wird
sehr bald die Überzeugung erlangen, daß er einen Einfluß auf
seine Körperfunktionen erlangt und die gewünschte Entspannung
erreichen kann. Dies wirkt sich motivierend auf den Probanden
aus.
Das gerätegestütze Entspannungstraining ist im allgemeinen
kürzer und effizienter als das Entspannungstraining mit den
konventionellen Methoden.
Grundsätzlich kann als Rückmelde-Information (Feedback) entweder
ein optisches oder ein akustisches Signal Verwendung finden. Da
das Entspannungstraining nach der EMG-Biofeedbackmethode ähnlich
dem AT vorzugsweise in Rückenlage und mit geschlossenen Augen
erfolgt, ist einem akustischen Signal als Rückmelde-Information
der Vorzug zu geben. Bei dem akustischen Signal dient die
Änderung der Tonfrequenz als relativer Maßstab für eine Änderung
des Entspannungs-Zustands;
Wenn das EMG-Niveau bei zunehmender Entspannung sinkt, so sinkt
die Frequenz des akustischen Feedback-Signals. Umgekehrt, wenn
das EMG-Niveau steigt, steigt auch die Frequenz des Feedback-
Signals. Bei unverändertem EMG-Niveau bleibt die Feedback-
Frequenz unverändert. Diese Methode wird von den Patienten und
Probanden in sehr kurzer Zeit verstanden.
Zur Erlernung der allgemeinen Körperentspannung hat sich die
Signalableitung von der Stirnmuskulatur (Frontalis-Ableitung)
etabliert. Bei dieser Ableitung wird eine von drei Elektroden
(die Referenz- oder Bezugselektrode) über der Nasenwurzel
appliziert, die beiden anderen (aktiven Elektroden) im gleichen
Abstand dazu jeweils über den Augen.
Die Anordnung von drei Elektroden ist im Differenzeingang des
Signalverstärkers begründet. Die Differenzmessung mit einer
guten Gleichtaktunterdrückung verhindert unerwünschte
Einstreuungen vom Netz und anderen Störquellen. Es ist
vorteilhaft, den Signalverstärker als Elektrodenkopf mit einem
eigenen Gehäuse auszubilden und durch ein Kabel fest mit dem
Grundgerät zu verbinden.
Das Entspannungstraining ist um so wirkungsvoller, je stärker die
Frequenz des Rückmelde-Signals auf eine gegebene Änderung des
EMG-Niveaus reagiert, weil dadurch kleinere Änderungen im EMG-
Niveau erkennbar sind.
Die Frequenz des Rückmelde-Signals muß aber nach dem höheren
Bereich hin begrenzt sein, weil ein Rückmelde-Signal hoher
Frequenz einer wirksamen Entspannung zuwiderläuft. Zum tiefen
Frequenzbereich andererseits wird der Frequenzbereich durch das
Verhalten des menschlichen Ohres bestimmt. Der effektive
Frequenzbereich für die Rückmelde-Frequenz ist daher relativ
klein.
Im Verlauf eines Entspannungstrainings treten normalerweise
größere Änderungen des EMG-Niveaus ein. Dadurch wird der
Frequenzbereich des Rückmeldesignals über- bzw. unterschritten.
Eine Anpassung an das vorhandene EMG-Niveau wird üblicherweise
dadurch bewerkstelligt, daß die Empfindlichkeit (der
Verstärkungsfaktor) des EMG-Biofeedbackgerätes entsprechend
nachgestellt wird. Das Nachstellen der Verstärkung wird im
englischen Sprachgebrauch als "shaping procedure" bezeichnet.
Da die menschlichen Sinnesempfindungen ein nahezu logarithmi
sches Verhalten aufweisen, wird der Empfindlichkeitsregler für
das "shaping procedure" als logarithmisches Potentiometer
ausgeführt. Das "shaping procedure" und die Ausführung des
Empfindlichkeits-Reglers als logarithmisches Potentiometer ist
Stand der Technik.
Biofeedbackgeräte mit "shaping procedure" ermöglichen ein sehr
effektives Entspannungstraining, bringen aber bei klinischer
Anwendung den Nachteil mit sich, daß die ständige Anwesenheit
eines Therapeuten erforderlich ist, um den Empfindlichkeits
regler entsprechend dem Trainingsverlauf nachzustellen. Auch
stellt ein Nachstellen des Empfindlichkeitsreglers eine Störung
im Trainingsverlauf dar.
So ist aus der DE 41 39 241 C2 eine Vorrichtung zum Biofeedback-
Training bekannt, bei dem der Patient örtlich unabhängig vom
Arzt eine Therapie durchführen kann, indem ein vom Arzt
programmierbares Patientengerät mit einem Arzt- oder Diagnose
gerät verbindbar ist. Dabei gibt ein akustischer Signalgeber ein
akustisches Signal mit zunehmender oder abnehmender Frequenz
proportional zu erfaßten Meßwerten (Istwerten) sowie weitere
Signale ab, die bei Erreichen eines bestimmten Sollwerts den
Patienten auffordern, den Sollwert zu halten.
Aus dem DE 94 05 523 U1 ist bei einem Elektromyographie-
Biofeedbackgerät die Verwendung eines Funktionsgenerators
bekannt, der eine angenäherte Dreieckspannung erzeugt,
deren Frequenz von der Eingangsspannung des Funktions
generators abhängig ist und im Hörbereich liegt.
Aus der US 52 89 438 ist es bei einem Stimulator be
kannt, daß drei in separaten Generatoren erzeugte Stimuli
im EEG-Frequenzbereich elektrisch miteinander gemischt
werden, um eine simultane Stimulation zu ermöglichen.
Entsprechend dem Funktionsprinzip des Stimulators wird
kein Signal abgeleitet, aus dem ein Rückmeldesignal er
zeugt werden könnte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein EMG-Biofeedback
gerät und ein diesem zugrunde liegendes Verfahren derart auszubilden, daß Geräteparameter während des
gesamten Verlaufs des Entspannungstrainings weder vom
Therapeuten noch von dem Probanden selbst verändert werden
müssen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. 12 gelöst.
Dadurch, daß die akustische Rückmeldeinformation nicht aus einem
einzigen Rückmeldesignal besteht, sondern sich aus einer Reihe
von mehreren, sich überlappenden Rückmeldesignalen
zusammensetzt, steht für den gesamten Nutzbereich des EMG-
Biofeedbackgerätes eine geeignete Feedbackinformation zum
Entspannungstraining zur Verfügung.
Die einzelnen Rückmeldesignale basieren auf einer gemeinsamen
Frequenz eines Spannungs-Frequenz-Wandlers (voltage-to-
frequency-converter VCO), der von dem abgeleiteten und
verarbeiteten EMG-Signal gesteuert wird. Der Frequenzabstand der
Rückmeldesignale zueinander ist fest und ergibt einen Wohlklang
im Sinne der Harmonielehre. Bei einer Änderung des EMG-Signals
wird die Grundfrequenz und in Folge alle Rückmeldesignale um
denselben Faktor geändert. Der Wohlklang bleibt somit erhalten.
Tritt während eines Trainings mit einem EMG-Biofeedback-Gerät
gemäß der Erfindung eine größere Änderung des EMG-Niveaus ein,
so kann zwar eine der Rückmeldesignale den optimalen Hörbereich
über- oder unterschreiten, durch das Verfahren der Kaskadierung
tritt ein anderes Rückmeldesignal in den Hörbereich. Der
Übergang von einem Rückmeldesignal zum anderen erfolgt gleitend.
Die Überlappung der einzelnen Rückmeldesignale ist ausreichend
gestaltet, so daß die Übergänge für den Probanden kaum oder gar
nicht wahrnehmbar sind.
Die Rückmeldesignale haben aus Gründen des besseren Klangs eine
Dreiecksform. Sie werden aus Rechteckfrequenzen durch
Integration gewonnen. Ihre Amplitude ist demnach stark
frequenzabhängig. Um eine Übersteuerung bei niederen Frequenzen
zu vermeiden, erfolgt unterhalb einer Sollfrequenz ein
selbständiges Abschalten der Tonfrequenz. Diese Abschaltung ist
mit einer Hysterese versehen, um ein unkontrolliertes Schalten
zu vermeiden.
Ebenfalls aus Gründen des besseren Klangs wird der VCO
geringfügig frequenzmoduliert.
Ein großes Anwendungsgebiet für EMG-Biofeedbackgeräte sind
muskuläre Verspannungen der Nacken- und Schulterpartie,
hervorgerufen z. B. durch Bildschirmarbeit, durch Streß oder
durch ein Halswirbelsäulen-(HWS)-Syndrom, auch als
Schleudertrauma bekannt. Die Frontalis-Ableitung leitet zwar die
elektrische Aktivität der quergestreiften Skelettmuskulatur
eines großen Teils des Kopfbereiches ab, die Muskulatur der
Nacken- und Schulterpartie wird bei dieser Ableitung nur im
geringen Maße erfaßt.
Wenn ein Entspannungstraining unter Anleitung eines Therapeuten
erfolgt, so wird dieser den Probanden dazu anleiten, sein
Bewußtsein auf seine Problembereiche (z. B. Nacken- und
Schulterpartie) zu lenken, um eine Entspannung in diesen
Bereichen zu erlangen.
Da das EMG-Biofeedbackgerät gemäß der Erfindung so ausgebildet
ist, daß das Entspannungstraining ohne Anleitung eines
Therapeuten erfolgen kann, mußte eine Möglichkeit geschaffen
werden, Muskelregionen in das Entspannungstraining einzubinden,
die von der Frontalis-Ableitung entfernt liegen. Dies wurde
dadurch bewerkstelligt, daß andere Muskelregionen durch
zusätzliche Signalableitungen erfaßt und berücksichtigt werden.
Jede der zusätzlichen Ableitungen wird zu einem eigenen, als
Differenzverstärker ausgeführten Eingangsverstärker geführt. Die
Ausgangssignale der Eingangsverstärker werden in einem
Summenverstärker addiert und als Summe weiterverarbeitet.
Dabei dürfen die Signale der zusätzlichen Ableitungen nicht im
gleichen Verstärkungsfaktor zu der Frontalis-Ableitung addiert
werden, wenn ein Optimum des Entspannungstrainings erreicht
werden soll; sie müssen mehr oder weniger abgeschwächt werden.
Ein Ausführungsbeispiel eines Geräts gemäß der Erfindung ist in
den Zeichnungen dargestellt und im nachfolgenden beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 ein Blockdiagramm des EMG-Biofeedbackgeräts
Fig. 2 in einem vereinfachten Schaltbild die Schaltungsanordnung
zwischen VCO und Summenschaltung
Fig. 3 die Anordnung einer möglichen zweiten Ableitung
Fig. 4 ein Blockdiagramm von Signalverstärkern für doppelte
Ableitung
Wie Fig. 1 zeigt, ist 1 ein Differenzverstärker für das von der
Hautoberfläche mittels Elektroden abgeleitete EMG Signal. Der
Differenzverstärker hat einen Verstärkungsfaktor von 1000 und
zeichnet sich durch eine hohe Gleichtaktunterdrückung aus.
Der Signalverstärker ist als Elektrodenkopf in einem eigenen
Gehäuse eingebaut und durch ein Kabel fest mit dem Grundgerät
verbunden. Er ist mit Spezialbuchsen zur Aufnahme der
Patientenkabel versehen.
Das Signal aus dem Signalverstärker passiert ein
Hochpaßfilter 3, einen Verstärker 4 und ein Tiefpaßfilter 5.
Durch die Filter 3 und 5 wird der Frequenzbereich des
Biofeedbackgerätes bestimmt. Anders als in Fig. 1 angegeben,
sind Tief- und Hochpaßfilter in der Praxis mit Verstärkern
kombiniert.
Nach erfolgter Verstärkung und Filterung wird das Signal in
einem Gleichrichter 6 gleichgerichtet und in einem
Tiefpaßfilter 7 gesiebt. In einer Digital-Anzeige 8 erfolgt die
Anzeige des so erzeugten Gleichspannungssignals, das dem
Differenzsignal an den Eingängen von 1 und 2 für den gewählten
Frequenzbereich weitgehend proportional ist.
Das Gerät ist mit einem Minimum-Detektor 9 in Form einer Sample-
and-Hold-Schaltung ausgestattet. Mit dieser Schaltungs-Anordnung
ist es möglich, das während eines Entspannungstrainings
erreichte EMG-Minimum zu erfassen und zu speichern. Die Anzeige
des minimalsten EMG-Betrages erfolgt in einer Digital-
Anzeige 10.
Grundsätzlich ist es möglich, statt der zwei Digital-Anzeigen 8
und 10 nur eine einzige Digital-Anzeige zu verwenden. Dabei wird
das aktuelle EMG-Niveau ständig angezeigt und der gespeicherte
Minimum-Wert per Tastenbetätigung abgefragt.
Der Minimum-Detektor 9 wird nach Einschalten des Gerätes
automatisch zurückgesetzt. Er kann auch manuell zurückgesetzt
werden.
Ein Spannungs-Frequenz-Wandler (voltage-to-frequency converter
VCO) 11 wandelt die Gleichspannung in ein Rechtecksignal um. Der
Wandler hat einen großen Frequenzhub und deckt den Nutzbereich
des Biofeedbackgerätes ab. Eine Linearität der erzeugten
Frequenz zum Eingangssignal des Wandlers ist nicht gefordert.
In einem sich daran anschließenden binären Frequenzteiler 12
wird das Rechteck-Signal geteilt.
Die Ausführung des VCO 11 mit großem Frequenzhub und die
nachfolgende Frequenzteilung sind wesentlicher Bestandteil der
Schaltungsanordnung. Durch den großen Frequenzhub des VCO und
die nachfolgende Frequenzteilung stehen über den gesamten
Nutzbereich des Biofeedbackgerätes Tonfrequenzen zur Verfügung,
die sich im Hörbereich des menschlichen Ohres befinden.
In dem realisierten Gerät finden nur die Ausgänge
2 0, 2 2, 2 4, 2 6, 2 8, 2 10 und 2 12 Verwendung. Da Rechteck-Signale
für ein tiefes Entspannungstraining als ungünstig empfunden
werden, werden alle 7 Ausgänge 2 0 bis 2 12 im Signalwandler 13
durch Integration in Dreiecksignale umgewandelt.
Um zu verhindern, daß die Signalwandlung durch Integration bei
niedrigen Frequenzen zu Übersteuerungen führt, werden die
Frequenzen der Ausgänge 2 2 bis 2 12 unterhalb eines definierten
Wertes abgeschaltet. Das Abschalten erfolgt automatisch durch
Frequenzerkennung. Die Schaltungsanordnung zur Frequenzerkennung
ist mit einer Hysterese ausgestattet, um unkontrolliertes
Schalten an der kritischen Frequenz zu vermeiden.
Die Dreiecksignale werden in einem Summenverstärker 14 addiert
und bilden Frequenz-Kaskaden als das akustische Feedback des
Biofeedbackgerätes.
Grundsätzlich ist es möglich, die Ausgänge des Frequenzteilers
dazu zu nutzen, um ein "sound-sampling" (die Wiedergabe von
Instrumental-Stimmen oder von Gesang) zu steuern, wobei die
Änderung der Rückmeldefrequenz die zeitliche Dehnung oder
Kompression des sound-sampling bewirkt.
Im Ausführungsbeispiel wird die Frequenz des VCO 11 durch
Änderung eines der frequenzbestimmenden Komponenten um einen
geringen Betrag moduliert, was zu einem angenehmeren
Rückmeldeton beiträgt.
Eine Stummschaltung 15A und 15B erkennt größere Schwankungen des
gleichgerichteten Signals, etwa beim Schlucken, Sprechen,
Räuspern und schaltet das akustische Feedback ab. Für die Dauer
dieser Abschaltung wird ein Ersatzton erzeugt, der sich
wesentlich vom akustischen Feedback unterscheidet. Der Ersatzton
dient der Anzeige, daß das Biofeedbackgerät nicht abgeschaltet,
sondern in Funktion ist.
In einem Lautsprecherverstärker 16 wird der akustische Feedback
oder der Ersatzton verstärkt. Die Lautstärke kann mittels eines
Lautstärkereglers nach Bedarf eingestellt werden.
Ein Lautsprecher 17 strahlt den akustischen Feedback oder den
Ersatzton ab. Das Biofeedbackgerät ist mit zwei Kopfhörerbuchsen
ausgestattet, die als Schaltbuchsen ausgeführt sind. Beim
Einstecken eines oder beider Kopfhörer wird der Lautsprecher
abgeschaltet.
Wie Fig. 2 zeigt, wird das Gleichspannungssignal im VCO 11 in
ein Rechteck-Signal gewandelt. Der Frequenzteiler 12 teilt das
Rechteck-Signal jeweils um den Faktor 2, und zwar von 22 bis
212. Die Frequenz 2 0 findet ebenfalls Verwendung. Die Frequenzen
2 0 bis 2 12 bilden die Basis für die Frequenzkaskaden.
Die einzelnen Frequenzen der Frequenz-Kaskaden müssen einen
Wohlklang im Sinne der Harmonielehre darstellen. Der Faktor 22
stellt einen Frequenzabstand von zwei Oktaven dar. Der Forderung
nach dem Wohlklang wird somit entsprochen.
Das Rechteck als Frequenzform wirkt aggressiv und ist daher für
eine Rückmelde-Information ungeeignet. Daher werden die
Rechtecksignale 2 0 bis 2 12 im realisierten Gerät im
Signalwandler 13 durch Integration in Dreiecksignale gewandelt.
Um zu verhindern, daß die Integration bei niedrigen Frequenzen
zu Sättigungen führt, werden die tiefen Frequenzen unterhalb
einer definierten Frequenz abgeschaltet. Die Frequenzerkennung
für den Schalter erfolgt mit Hilfe eines Diskriminators 18, der
Teil des Signalwandlers 13 ist.
Der Addierer 14 summiert alle sieben Einzelsignale. Das
Summensignal stellt die erwünschte Rückmelde-Information dar.
Fig. 3 zeigt die Ausführungsvariante einer zusätzlichen
Ableitung an den Schultern. Die Elektroden für die zusätzliche
Signalableitung sollen nach Wahl des Therapeuten appliziert
werden.
Die zweite (und alle weiteren Ableitungen) kommen mit zwei
aktiven Elektroden aus.
In Fig. 4 ist 1A der Differenzverstärkers für die erste
Ableitung und 1B der Differenzverstärker für die zweite
Ableitung. Der Referenzpunkt der ersten Ableitung gilt
gleichzeitig auch für die zweite Ableitungen.
Die Eingänge von 1A sind direkt mit den Elektrodeneingängen
verbunden, die Eingänge von 1B dagegen können mittels eines
Schalters wahlweise an die Elektrodeneingänge oder an Signalerde
geschaltet werden. Das Verbinden von unbenutzten
Verstärkereingängen gegen Signalerde dient der Vermeidung von
Einstreuungen.
Die Signale aus den Verstärkern 1A und 1B werden im Verstärker 2
addiert. Das Signal aus dem Verstärker 1B ist dabei gegenüber
dem Signal aus dem Verstärker 1A um den Faktor 4 bis 5
abgeschwächt.
Die Addition aus 1A und 1B kann, wie in Fig. 4 gezeigt, im
festen Verhältnis zueinander sein oder kann variabel ausgebildet
sein.
Diese Anordnung gestattet sowohl einfache Ableitung (z. B. nur
Frontalis-Ableitung) als auch doppelte Ableitung (z. B.
Frontalis-Ableitung plus Signalableitung von den Schultern oder
anderen Problembereichen).
Claims (17)
1. Elektromyographie-Biofeedbackgerät für Entspannungs
training mit einer Schaltungsanordnung zur Verarbei
tung von vom menschlichen Körper abgeleiteten EMG-
Signalen, die vom Patienten als akustische Rückmel
designale mit änderbarer Frequenz in Abhängigkeit
vom abgeleiteten EMG-Potential wahrnehmbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß von dem abgeleiteten
EMG-Signal gleichzeitig mehrere akustische Signale
beliebiger Signalform von solchen Frequenzabständen
zueinander erzeugbar sind, daß in bezug auf den ge
samten EMG-Nutzbereich jedes einzelne Rückmelde
signal einen Teilbereich repräsentiert, wobei die
einzelnen akustischen Rückmeldesignale partiell
überlappt erzeugt und einzeln wahrnehmbar sind.
2. EMG-Biofeedbackgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Frequenzen der Rückmeldesignale
einen Wohlklang im Sinn der Harmonielehre bilden.
3. EMG-Biofeedbackgerät nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Frequenzen der Rückmeldesignale je
weils den Abstand einer Terz, einer Quart, einer Quint
oder von einer oder zwei Oktaven voneinander haben.
4. EMG-Biofeedbackgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die einzelnen Rückmeldesignale gering
fügig frequenzmoduliert sind.
5. EMG-Biofeedbackgerät nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Frequenz-Modulation 1,5 bis 4% der
Frequenz beträgt.
6. EMG-Biofeedbackgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die einzelnen Frequenzen der Rückmelde
signale selbsttätig zu- bzw. abschaltbar sind.
7. EMG-Biofeedbackgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Minimum-Detektor (9) zur Speiche
rung des Minimums des EMG-Niveaus beim Entspannungs
training vorgesehen ist.
8. EMG-Biofeedbackgerät nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Minimum-Detektor (9) als Sample-
and-Hold-Schaltung ausgeführt ist.
9. EMG-Biofeedbackgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Spannungs-Frequenz-Wandler VCO (11)
zur Umwandlung eines Gleichspannungssignals in ein
Rechtecksignal vorgesehen ist.
10. EMG-Biofeedbackgerät nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Spannungs-Frequenz-Wandler VCO (11)
einen den Nutzbereich des Biofeedbackgeräts abdeckenden
Frequenzhub aufweist.
11. EMG-Biofeedbackgerät nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Rechtecksignal des Spannungs-Fre
quenz-Wandlers VCO (11) einen Frequenzteiler (12)
passiert.
12. EMG-Biofeedbackgerät nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rechtecksignale am Ausgang des Fre
quenzteilers (12) als Zeitbasis für ein "sound sampling"
verwendbar sind.
13. EMG-Biofeedbackgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine automatische Stummschaltung (15A,
15B) vorgesehen ist, die das Rückmeldesignal bei we
sentlichen Änderungen des EMG-Niveaus abschaltet.
14. EMG-Biofeedbackgerät nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß während der Stummschaltung ein Ersatz
signal erzeugt wird, welches sich im Klang vom Rück
meldesignal wesentlich unterscheidet.
15. EMG-Biofeedbackgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß mehrere als Differenzverstärker ausge
führte Eingangsverstärker zur gleichzeitigen Ableitung
von EMG-Signalen an entsprechend vielen Körperstellen
vorgesehen sind.
16. EMG-Biofeedbackgerät nach Anspruch 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Signale aller Eingangsver
stärker addiert und als Summe weiterverarbeitet
werden.
17. Verfahren zur Umwandlung von vom menschlichen Kör
per erfaßten Körpersignalen in vom Patienten akustisch
wahrnehmbare Rückmeldesignale mit änderbarer Frequenz
in Abhängigkeit von den erfaßten Körpersignalen, da
durch gekennzeichnet, daß vom Körpersignal gleich
zeitig mehrere akustische Rückmeldesignale beliebiger
Signalform von solchen Frequenzabständen zueinander
erzeugt werden, daß in bezug auf den gesamten Nutz
bereich jedes einzelne Rückmeldesignal einen Teil
bereich repräsentiert, und die einzelnen akustischen
Rückmeldesignale partiell überlappt erzeugt werden
und einzeln wahrnehmbar sind.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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