DE19712020A1 - Vollmartensitische Stahllegierung - Google Patents
Vollmartensitische StahllegierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft neue Legierungsspezifikationen aus der Klasse der
vollmartensitischen 9-15% Chromstähle. Mittels einer kontrollierten
Ausscheidungsführung in der Abschreckphase können ausgezeichnete
Eigenschaften und Eigenschaftskombinationen für breite Anwendungen im
Kraftwerksbereich eingestellt werden.
Vollmartensitische Vergütungsstähle mit 9-12% Chrom sind weitverbreitete
Werkstoffe der Kraftwerkstechnik. Für Hochtemperaturanwendungen interessante
Eigenschaften sind ihre geringen Herstellungskosten, ihre geringe thermische
Ausdehnung und ihre hohe Wärmeleitfähigkeit.
Die für die Verwendung wichtigen mechanischen Eigenschaften werden durch einen
sogenannten Vergütungsprozeß hergestellt. Er erfolgt durch eine
Lösungsglühbehandlung, eine Abschreckbehandlung und eine darauf
anschließende Anlaßbehandlung in einem mittleren Temperaturbereich. Die
resultierende Mikrostruktur zeichnet sich aus durch eine dichte Anordnung von
Latten, welche mit Ausscheidungsphasen verwachsen. Diese Mikrostrukturen sind
bei erhöhten Temperaturen instabil. Sie erweichen in Abhängigkeit der Zeit, der
Beanspruchung und der ihnen aufgezwungen Verformungen. Die bei der
Wärmebehandlung ablaufenden Phasenreaktionen begrenzen die erzielbaren
Zähigkeiten im Rahmen der geforderten Festigkeiten. Die im Betrieb ablaufenden
Phasenreaktionen zusammen mit der Vergröberung der Ausscheidungen rufen eine
erhöhte Versprödungsanfälligkeit hervor und senken die von den Bauteilen zu
ertragenden Dehnungen.
Als Folge dieser strukturellen Instabilitäten während der Wärmebehandlung und im
Betrieb, werden die gegenwärtigen Legierungen der Klasse vollmartensitischer 9-15%
Chromstahl den Anforderungen der modernen Kraftwerkstechnik nicht mehr
gerecht. Dies betrifft primär die Kombination aus Festigkeit und Zähigkeit, ferner auch
Kombinationen aus Hochtemperaturfestigkeit, Kriechwiderstand,
Kriechbruchfestigkeit, Relaxationsfestigkeit, Widerstand gegen Kriechversprödung
sowie thermischer Ermüdung. Einer stetigen Eigenschaftsverbesserung dieser
Legierungsklasse sind durch die Forderung einer vollständigen Durchvergütbarkeit
enge metallurgische Grenzen gesetzt, die umso enger sind, je größer die
Dimensionen der zu vergütenden Bauteile sind.
Im Rahmen der begrenzten metallurgischen Möglichkeiten, werden weitere
Verbesserungen in den Eigenschaften und Eigenschaftskombinationen nur dann
erreicht, wenn die für die Ausbildung der Mikrostruktur unter Berücksichtigung der
langsamen Abkühlverhältnisse in dickwandigen Bauteilen signifikantesten
Phasenreaktionen kontrolliert und optimiert, und somit für die Einstellung höchster
Eigenschaften und Eigenschaftskombinationen genutzt werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Legierungsspezifikationen zur Ausbildung
vollmartensitischer Strukturen zu identifizieren, in denen eine kontrollierte Auflösung
und Neuausscheidung von Sondernitriden oder Sonderkarbonitriden zusammen mit
der martensitischen Phasenumwandlung zu den höchsten Eigenschaften und
Eigenschaftskombinationen führt, ohne daß die zu erzielenden Eigenschaften und
Eigenschaftskombinationen, durch die Größe der zu vergütenden Bauteile begrenzt
sind. Diese sich in der Zusammensetzung und Wärmebehandlung auszeichnenden
Spezifikationen finden ihre Anwendung sodann nicht nur im Bereich dünnwandiger
Bauteile wie etwa Röhren, Bolzen und Schaufeln, sondern auch für Rotoren,
Rotorscheiben, verschiedenste Gehäusekomponenten, Kesselanlagen und vieles
mehr.
Kern der Erfindung sind Spezifikationen von Legierungszusammensetzungen und
Wärmebehandlungsparameter, welche es ermöglichen, daß Sondernitride oder
Sonderkarbonitride durch eine partielle Auflösung bei sehr hohen
Lösungsglühtemperaturen in einem sehr wirksamen Volumen wieder neu
ausgeschieden werden können, und dies noch bevor die martensitische
Phasenumwandlung erfolgt ist. Da es sich um thermisch sehr stabile Sondernitride
oder Sonderkarbonitride handelt, welche einen generell hohen Widerstand gegen
Vergröberung aufweisen, ist ein hoher Widerstand gegen Kornvergröberung bei
hohen Lösungsglühtemperaturen gewährleistet, und die Neuausscheidung dieser
Teilchen kann selbst bei der in der Technik bei dickwandigen Bauteilen
vorherrschenden langsamen Abkühlgeschwindigkeiten für eine zusätzliche
Verfestigung während der martensitischen Phasenumwandlung genutzt werden.
Durch einen solchen Abkühlprozeß wird die Erweichungs- und
Versprödungsanfälligkeit bei erhöhten Anlaßtemperaturen und/oder Anlaßzeiten
deutlich verringert. Die nach der Anlaßbehandlung resultierende Mikrostruktur
zeichnet sich aus durch eine sehr gleichmäßige und dichte Dispersion von
Sondernitriden und oder Sonderkarbonitriden in einem Lattengefüge, welche bereits
vor der martensitischen Phasenumwandlung ausgeschieden wurden.
Spezifikationen der Zusammensetzung, in denen diese Phasenreaktionen zur
Einstellung erhöhter Eigenschaften und Eigenschaftskombinationen genutzt werden
können enthalten im wesentlichen 8 bis 15% Cr, bis 15% Co, bis 4% Mn, bis 4% Ni,
bis 8% Mo, bis 6% W, 0.5 bis 1.5% V, bis 0.15% Nb, bis 0.04% Ti, bis 0.4% Ta, bis
0.02% Zr, bis 0.02% Hf, bis 0.1% C und 0.12-0.25% N, Rest Eisen und übliche
erschmelzungsbedingte Verunreinigungen. Die ihr zugehörigen
Wärmebehandlungen, welche eine kontrollierte Einstellung verbesserter
Eigenschaftskombinationen ermöglichen zeichnen sich wie folgt aus. Die
Lösungsglühbehandlung erfolgt vorzugsweise zwischen 1150 und 1250°C mit
Haltezeiten zwischen 0.5 und 15 h. Die Abkühlung erfolgt kontrolliert schnell oder
langsam und wird nach Bedarf und Anwendung durch eine isotherme Glühung im
Temperaturbereich zwischen 900 und 500°C unterbrochen. Abkühlung und
isotherme Glühung kann nach Bedarf und Anwendung von einer
thermomechanischen Behandlung begleitet sein. Die Anlaßbehandlung nach dem
Abschrecken erfolgt im Temperaturbereich zwischen 600 und 820°C und kann
zwischen 0.5 bis 30 h betragen.
Die Erfindung führt zu einer Reihe von Vorteilen. Die oben formulierten
Spezifikationen der Legierungszusammensetzung und der Wärmebehandlung
ermöglichen die Einstellbarkeit höchstmöglicher Eigenschaftskombinationen von
Festigkeit, Zähigkeit, Hochtemperaturfestigkeit, Relaxationsfestigkeit,
Kriechwiderstand, Kriechbruchfestigkeit, Kriechduktilität, Widerstand gegen
thermische Ermüdung und so weiter. Die einfache Steuerbarkeit der sich
einstellenden Ausscheidungszustände ermöglicht eine ökonomisch effiziente
Entwicklung und Verbesserung von Produkten für Hochtemperaturanwendungen. Die
im Betrieb erfolgende Gefügealterung erfolgt durch die Gleichmäßigkeit und
Stabilität der Ausscheidungszustände verzögert und kontrolliert und ermöglicht somit
nicht nur verlängerte Standzeiten, sondern erhöht auch die Zuverlässigkeit von
Lebensdauerprognosen der Bauteile im Betrieb. Die Gefügeausbildung in
dickwandigen Bauteilen, wie zum Beispiel in Rotoren, kann durch die Beeinflussung
und Kontrolle der örtlichen Abkühlgeschwindigkeiten den Beanspruchungen gerecht,
flexibel und optimal gestaltet werden. Dies erlaubt eine deutlich verbesserte
Gesamtlebensdaueroptimierung derartiger Bauteile bei stationären und nicht
stationären Beanspruchungen.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Wärmebehandlung;
Fig. 2 die Warmstreckgrenze gegen die Prüftemperatur einer erfindungsgemäßen
Legierungen bei verschiedenen Wärmebehandlungen;
Fig. 3 die Kerbschlagarbeit gegen die Prüftemperatur einer erfindungsgemäßen
Legierungen bei verschiedenen Wärmebehandlungen;
Fig. 4 die Warmstreckgrenze gegen die Prüftemperatur einer erfindungsgemäßen
Legierungen bei verschiedenen Wärmebehandlungen, verglichen mit einer
bekannten Legierung;
Fig. 5 einen Vergleich von Streckgrenze und Kerbschlagarbeit bei
Raumtemperatur für verschiedene Legierungen.
Es sind nur die für das Verständnis der Erfindung wesentlichen Elemente gezeigt.
Die zur erfindungsgemäßen Verwendung entwickelten Spezifikationen enthalten im
wesentlichen 8 bis 15% Cr, bis 15% Co, bis 4% Mn, bis 4% Ni, bis 8% Mo, bis 6% W,
0.5 bis 1.5% V, bis 0.15% Nb, bis 0.04% Ti, bis 0.4% Ta, bis 0.04% Zr, bis 0.04% Hf,
bis 0.1% C und 0.12-0.25% N und können durch Gießen oder auf
pulvermetallurgischem Weg hergestellt werden. Spezifikationen dieser Art machen
sich in Abhängigkeit der vorgesehen Verwendung gezielte Auflösungs- und
Neuausscheidungsreaktionen thermodynamisch stabiler Sondernitride und
Sonderkarbonitride während der Lösungsglühbehandlung und vor der
martensitischen Phasenumwandlung zu Nutze. Hieraus wird die Gesamtstabilität des
in der Anlaßbehandlung und im Betrieb reifenden Gefüges erhöht und die
mechanischen Eigenschaften insgesamt verbessert.
Bekannte und in der Technik eingeführte vollmartensitische 9-12% Chromstähle sind
zumeist kohlenstoffreich und erzielen ihre Wirkung durch ein Anlaßgefüge in denen
Chromkarbide vom Typ M23(C,N) und M2(C,N) den höchsten Beitrag am gesamten
Ausscheidungsvolumen liefern. Diese Ausscheidungsphasen neigen zu rascher
Vergröberung und Agglomeration innerhalb des heterogenen martensitischen
Grundgefüges, und sind daher nicht nur in ihrer Wirkung auf die Festigkeit sehr
begrenzt, sondern wirken gleichzeitig auch zähigkeitsvermindernd. Ihre
Volumenbeiträge lassen sich zu Gunsten eines erhöhten Ausscheidungsvolumens an
sogenannten Sonderkarbonitriden erhöhen, sofern die Spezifikationen an
entsprechenden Sonderkarbonitridbildnern, wie zum Beispiel Nb, Ti, Ta, Zr und Hf
angereichert werden. Solche Spezifikationen wiederum erbringen bei den hieraus
anzuwendenden erhöhten Lösungsglühtemperaturen einen unzureichenden
Widerstand gegen Kornvergröberung, welcher sich ebenfalls sehr
zähigkeitsvermindernd auswirkt. Darüber hinaus gelingt es mit diesen Maßnahmen
die Durchhärtung in verbessernder Weise deutlich zu beeinflussen. Sehr langsame
Abkühlgeschwindigkeiten haben dabei die Ausscheidung von rasch vergröbernden
Chromkarbiden auf den Austenitkorngrenzen und die Umwandlung in ein bainitisches
Gefüge zur Folge.
Die obengenannten Schwächen der bekannten und in der Technik eingeführten
Spezifikationen werden durch eine kontrollierte Abstimmung hoher Gehalte an
Stickstoff und Vanadium, und untergeordneten Beimengungen an weiteren
Sonderkarbonitridbildnern wie Nb, Ta, Ti, Zr und Hf wie folgt behoben. Die Löslichkeit
von Stickstoff und Vanadium, sofern sie in hohen Gehalten zulegiert werden, ist in
einem Temperaturbereich zwischen 1300 und 600°C, in dem Austenit als stabile oder
metastabile Matrix vorliegt, stark temperaturabhängig. Dieses Löslichkeitsgefälle
ermöglicht die partielle Auflösung und Neuausscheidung eines sehr
festigkeitswirksamen hohen Ausscheidungsvolumens von kubischen VN-Son
dernitriden. Dieser Ausscheidungstyp entsteht im entsprechenden
Temperaturbereich sehr gleichmäßig und weist einen hohen Widerstand gegen
Vergröberung auf. Durch ein gezieltes Mikrolegieren mit Nb, Ta, Ti, Zr, und Hf läßt
sich die Ausscheidungsmenge beeinflussen und die Stabilität der Teilchen gegen
Vergröberung verbessern. Als eine Konsequenz davon lassen sich während der
Schmiedebehandlung durch Auflösungs- und Neuausscheidungsreaktionen äußerst
feinkörnige Strukturen einstellen. Die aus der Schmiedebehandlung resultierenden
Strukturen sind durch die stabilisierende Wirkung von Primärnitriden sehr
widerstandsfähig gegen Kornvergröberung und erlauben daher eine kontrollierte
partielle Neuauflösung von Primärnitriden während der Lösungsglühbehandlung. Im
Rahmen einer kontrollierten Abkühlung mit oder ohne einer isothermen Glühung in
einem mittleren Temperaturbereich oder einer thermomechanischer Behandlung
können sodann gezielt Nitriddispersionen mit einer Teilchengröße von 3-50 nm und
Teilchenabständen zwischen 5 und 100 nm erzeugt werden. Diese beeinflussen die
Morphologie und die Versetzungsdichte des entstehenden Martensits. Die
unkontrollierte Ausbildung grober Korngrenzenausscheidungen oder die Bildung von
Korngrenzenfilmen werden durch Art und die Entstehungskinetik dieser Sondernitride
unterdrückt. Bainitumwandlung wird in derartigen stickstoff- und vanadiumreichen
Systemen nicht beobachtet. Wird die Ausscheidungsreaktion nach rascher
Abkühlung im Martensit während der Anlaßbehandlung durchgeführt, so nimmt die
Ungleichmäßigkeit in der räumlichen Verteilung der Nitride stark zu und die
Filmbildungs- und/oder Agglomerationsanfälligkeit auf den inneren Grenzflächen des
angelassenen Martensits wird augenfällig. Diese senken die erzielbaren
Kombinationen von Festigkeit und Zähigkeit, so auch die erzielbare Kombination aus
Kriechbruchfestigkeit und Kriechzähigkeit. Hieraus findet sich in solchen
Spezifikationen immer eine bestimmte, verzögerte Abkühlgeschichte und
Ausscheidungsführung vor der martensitischen Phasenumwandlung, die letztlich zu
besseren Eigenschaftskombinationen führt.
Einzelne hochstickstoffhaltige Legierungszusammensetzungen vom Typ
vollmartensitscher 9-12% Chromstahl, welche das inherente Vermögen aufweisen,
Vanadiumnitride in der oben geschilderten Weise auszuscheiden, existieren schon
zum Teil. Unbekannt sind indessen Spezifikationen, die in den hier als Erfindung
aufgeführten Spezifikationen gleich die optimale Kombination der entscheidenden
Beeinflussungsmethoden der Gefügeentwicklung aufzeigen. Hierzu gehören
insbesondere die Kontrolle über den Widerstand gegen Kornvergröberung bei sehr
hohen Lösungsglühtemperaturen, die Möglichkeit zur Festigkeitsteigerung durch die
Erzeugung eines erhöhten Ausscheidungsvolumen während sehr langsamen
Abkühlgeschichten und die sehr wirksame Steigerung der Anlaßbeständigkeit als
Folge diese Abkühlprozesse.
Nachfolgend werden die besonders bevorzugten Mengen für jedes Element und die
Gründe für die gewählten Legierungsbereiche in ihrem Zusammenhang mit dem
außergewöhnlichen Wärmebehandlungsverfahren aufgezeigt.
Chrom ist ein die Korrosionsbeständigkeit und die Durchvergütbarkeit förderndes
Element. Indessen muß seine ferritstabilisierende Wirkung durch die
austenitstabilisierende Wirkung anderer Elemente, wie Co, Mn oder Ni kompensiert
werden. Diese senken in nachteiliger Weise für die Entstehung eines
vollmartensitischen Vergütungsgefüges sowohl die Martensit-Starttemperatur wie
auch die Ferritstabilität bei der Anlaßbehandlung oder aber erhöhen wie im Falle von
Co die Legierungskosten. Aus diesem Grunde sollte Cr 15 Gew.-% nicht übersteigen.
Weniger als 8% Chrom wiederum senken nicht nur die Korrosions- und
Oxidationsbeständigkeit auf ein untolerierbares Niveau, sondern beeinträchtigen
auch die Durchhärtbarkeit in einer Weise, daß eine flexible Ausscheidung von
Sondernitriden vor der martensitischen Phasenumwandlung stark beeinträchtigt wird.
Ein besonders bevorzugter Bereich ist 10 bis 15% Chrom.
Mangan ist ein die Durchvergütbarkeit sehr stark förderndes Element und ist für eine
flexible Ausscheidungsführung von Sondernitriden vor der martensitischen
Phasenumwandlung sehr wichtig. 4 Gew.-% sind jedoch für diese Zwecke
ausreichend. Darüber hinaus senkt Mn die Martensit-Starttemperatur und die
Ferritstabilität bei der Anlaßbehandlung, was zu unerwünschten
Gefügeausbildungsformen im vollvergüteten Zustand führt. Ein besonders
bevorzugter Bereich ist 0.3 bis 2.5% Mangan.
Nickel ist ebenso wie Mn ein die Durchvergütbarkeit förderndes Element, jedoch ist
seine Wirkung diesbezüglich nicht so stark wie die des Mangans. Auf der anderen
Seite ist seine Wirkung in bezug auf die Austenitstabilität bei hohen
Lösungsglühtemperaturen deutlich stärker als die des Mangans. Weiterhin ist auch
seine absenkende Wirkung auf die Martensit-Starttemperatur und die Ferritstabilität
beim Anlassen nicht so hoch wie die des Mangans. Eine Substitution von Ni durch
Mn richtet sich nach der Flexibilität der durchzuführenden Ausscheidungsreaktionen
vor der martensitischen Phasenumwandlung und nach der Höhe der zu fordernden
Ac1 Temperatur für eine optimale Gefügeausbildung im vergüteten Zustand. Der
Nickel-Gehalt sollte indessen 4 Gew.-% nicht überschreiten, ansonsten die Ac1 auf
unzureichend tiefe Werte fällt. Ein besonders bevorzugter Bereich ist 0.3 bis 2.5%
Nickel.
Kobalt ist das für die Optimierung einer hohen Austenitstabilität bei hohen
Lösungsglühtemperaturen und einer hohen Ac1-Temperatur bedeutenste Element.
Sein Mengenanteil richtet sich nach der Menge der für die Festigkeit wichtigen
ferritstabilisierenden Elemente Mo, W, V, Nb, Ta, Ti, Zr und Hf. Oberhalb 15 Gew.-%
fällt die Ac1-Temperatur auf nicht mehr tolerierbar tiefe Werte für ein vollvergütetes
Gefüge ab.
Molybdän kann viele für die Gefügeausbildung wichtige Funktionen übernehmen.
Chrom und Mangan gleich hat es eine bezogen auf die Durchvergütbarkeit stark
fördernde Wirkung. Darüber hinaus kann es in Lösung oder über
Ausscheidungsreaktionen wesentlich an einer weiteren Festigkeitssteigerung
beitragen. Hohe Molybdängehalte senken indessen durch die rasche Vergröberung
der sie bildenden intermetallischen Ausscheidungsphasen die Zähigkeit. Sein idealer
Gehalt richtet sich nach den vorgesehen Anwendungen und Einsatztemperaturen der
entsprechenden Bauteile. Molybdängehalte oberhalb 8 Gew.-% senken indessen die
Zähigkeit und die Martensit-Starttemperatur auf untolerierbare Werte. Ein besonders
bevorzugter Bereich ist 0.5 bis 6% Molybdän.
Wolfram wirkt in ähnlicher Weise wie Molybdän. Sein Idealgehalt hängt ebenso wie
Molybdän von der Anwendung und der Einsatztemperatur der entsprechenden
Bauteile ab. Ein besonders bevorzugter Bereich ist 0.5 bis 4.5% Wolfram.
Vanadium ist das in Bezug auf die Einstellung höchster Eigenschaftskombinationen
wie Festigkeit und Zähigkeit, Kriechbruchfestigkeit und Kriechduktilität sowie
Strukturstabilität bedeutenste Legierungselement. Es gewährleistet zusammen mit
Stickstoff einen hohen Widerstand gegen Kornvergröberung bei hohen
Lösungsglühtemperaturen und ein festigkeitsbringendes hohes
Ausscheidungsvolumen von VN-Sondernitriden bei tieferen
Ausscheidungstemperaturen. Für eine hinreichend hohe Kombination eines hohen
Kornvergröberungswiderstandes mit einem festigkeitswirksamen
Ausscheidungsvolumen sind indessen mindestens 0.5 Gew.-% notwendig. Erhöhte
Gehalte an Vanadium machen erhöhte Lösungsglühtemperaturen notwendig. Bei
Vanadium Gehalten oberhalb 1.5 Gew.-% steigt die aufzubringende
Lösungsglühtemperatur für erhöhte Festigkeiten auf technisch nicht mehr zu
realisierende Werte an. Ein besonders bevorzugter Bereich ist 0.6 bis 1.2%
Vanadium.
Stickstoff ist das zu Vanadium gehörende Begleitelement für die Bildung von MN-Son
dernitriden. Für eine hinreichend gute Kombination eines hohen
Kornvergröberungswiderstandes mit einem festigkeitswirksamen
Ausscheidungsvolumen sind mindestens 0.12 Gew.-% notwendig. Dem Vanadium
gleich steigt die aufzubringende Lösungsglühtemperatur für verbesserte
Eigenschaften bei Stickstoffgehalten oberhalb 0.25 Gew.-% auf technisch nicht mehr
zu realisierende Werte an.
Stickstoff kann bis zu gewissen Mengenanteilen durch Kohlenstoff in den
entsprechenden Ausscheidungen substituiert werden. In geringen Mengen kann
Kohlenstoff an einem erhöhten Ausscheidungsvolumen von Sonderkarbonitriden
beitragen, ohne daß der Kornvergröberungswiderstand abnimmt. Indessen fördert
es die Bildung zähigkeitsvermindernder Ausscheidungsphasen wie M23C6 und
M2(C,N), sowie die Bildung von Bainit bei kleinen Abkühlgeschwindigkeiten. Der
Kohlenstoffgehalt sollte daher 0.1 Gew.-% nicht übersteigen.
Dies sind alles Legierungselemente, die mit Stickstoff und Kohlenstoff dem Vanadium
ähnlich Sonderkarbide vom Typ MX bilden können. In Abwesenheit von Vanadium ist
die einstellbare Kombination eines hohen Kornvergröberungswiderstandes mit einem
festigkeitswirksamen Ausscheidungsvolumen von MX-Sonderkarbonitriden (M = Nb,
Ta, Ti, Zr, Hf; X = C, N) aufgrund der zu hohen Affinität dieser
Sondernkarbonitridbildnern zu N und C insignifikant klein. Ihre Wirkung beruht
vornehmlich darin, daß sie in kleinen Beimengungen den
Kornvergröberungswiderstand beim Lösungsglühen und die Stabilität von primären
und auszuscheidenden V(N,C)-Nitriden durch partielle Substitution von V erhöhen.
Für eine optimale Wirkung sollten ihre Gehalte in Abhängigkeit ihrer Affinität zu den
Elementen C und N kritische Werte nicht übersteigen. Für Nb sind dies 0.15 Gew.-%,
für Ta 0.4 Gew.-%, für Ti 0.05 Gew.-% und für die Elemente Hf und Zr je 0.04 Gew.-%.
Diese Elemente vermögen alleine oder in Kombination miteinander wirksam an
Eigenschaftsverbesserungen beitragen. Die optimale Zusammenstellung hängt von
den einzustellenden mechanischen Eigenschaften ab.
Bor ist ein die Durchvergütbarkeit förderndes Element und daher für flexible
Ausscheidungsreaktionen im Austenit vor der martensitischen Phasenumwandlung
zweckmäßig. Darüber hinaus erhöht es den Vergröberungswiderstand von
Ausscheidungen im angelassenen Martensit. Da es zu Seigerungen neigt und eine
hohe Affinität zum Stickstoff zeigt, muß der Bor Gehalt auf 0.005 Gew.-% begrenzt
werden.
Die erfindungsgemäßen Legierungsspezifikationen gewährleisten ein
vollmartensitisches Anlaßgefüge, welches durch einen erweiterten
Vergütungsprozeß erzeugt wird. Dieser besteht aus einer Lösungsglühbehandlung,
einer kontrolliert raschen oder langsamen Abkühlbehandlung, mit oder ohne einer
der martensitischen Phasenumwandlung vorangehenden thermomechanischen
Behandlung oder isothermer Glühung, und einer nach dem Abschrecken auf
Raumtemperatur anschließenden Anlaßbehandlung.
Die Lösungsglühbehandlung erfolgt bei Temperaturen zwischen 1150°C und 1250°C
mit Haltezeiten zwischen 0.5 und 15 h. Der Zweck dieser Lösungsglühbehandlung ist
die partielle Auflösung von Sondernitriden und Sonderkarbonitriden. Eine speziell
verzögerte Abkühlung oder isotherme Glühung mit oder ohne thermomechanischer
Behandlung, d. h. Verformung, in der Abschreckphase erfolgt bei Temperaturen
zwischen 900 und 500°C und kann die gesamte Abschreckbehandlung um bis zu
1000 h verzögern. Diese beabsichtigt eine kontrollierte Führung von
Ausscheidungsprozessen in der austenitischen Grundmatrix und die Beeinflussung
der martensitischen Phasenumwandlung durch bereits existierende
Ausscheidungsphasen, sowie die verzögerte Gefügealterung während des
Anlassens und im Betrieb. Die Anlaßbehandlung erfolgt bei Temperaturen zwischen
600 und 820°C und erfolgt in Glühzeiten zwischen 0.5 und 25 h. Diese beabsichtigt
eine partielle Erholung der durch die martensitische Phasenumwandlung erzeugten
inneren Spannungen.
Der mittlere Korndurchmesser des sich in der Stahllegierung durch die
Lösungsglühbehandlung entwickelnden Gefüges wächst nicht über einen Wert von
50 µm hinaus. Zusätzlich wird durch die anschließende Abkühlung bis auf die
Martensit-Starttemperatur die kontrollierte Ausscheidungsführung von
vanadiumreichen Sondernitriden oder Sonderkarbonitriden beeinflußt, sei es durch
eine thermomechanische Behandlung oder sei es durch eine künstlich verzögerte
Abkühlung.
Im folgenden soll auf eine im Sinne der vorangehend formulierten Legierungs- und
Wärmebehandlungsspezifikationen beispielhafte Legierungszusammensetzung und
Wärmebehandlung eingegangen werden. Die chemische Zusammensetzung dieser
als AP1 bezeichneten Legierungsspezifikation ist in Tabelle 1 wiedergegeben und
wird dort mit verschiedenen Vergleichslegierungen verglichen. Diese Legierung
wurde bei einem Stickstoffpartialdruck von 0.9 bar bei Temperaturen zwischen 1500
und 1600°C erschmolzen. Die gegossen Blöcke wurden zwischen 1230 und 1050°C
geschmiedet. Die Wärmebehandlungen wurden an geschmiedeten Platten mit einer
Dicke von 15 mm durchgeführt. Die einzelnen Wärmebehandlungen werden
nachfolgend mit T2, T4 und T5 bezeichnet und weisen folgende Charakteristiken auf:
T2: Aufheizen von 300 auf 1180°C mit 450°C/h
Lösungsglühen bei 1180°C während 1 h
Abkühlung an Luft auf Raumtemperatur innerhalb 2 h
Anlassen bei 700°C während 4 h mit anschließender Abkühlung an Luft.
T5: Aufheizen von 300 auf 1180°C mit 450°C/h
Lösungsglühen bei 1180°C während 1 h
Abkühlung im Ofen auf 700°C mit 120°C 1 h
isothermes Glühen bei 700°C während 120 h
Abkühlen im Ofen auf Raumtemperatur mit 120°C/h
Anlassen bei 700°C während 4 h mit anschließender Abkühlung an Luft.
T6: Aufheizen von 300 auf 1180°C mit 450°C/h
Lösungsglühen bei 1180°C während 1 h
Abkühlung an Luft auf Raumtemperatur innerhalb 2 h
Anlassen bei 650°C während 4 h mit anschließender Abkühlung an Luft.
T2: Aufheizen von 300 auf 1180°C mit 450°C/h
Lösungsglühen bei 1180°C während 1 h
Abkühlung an Luft auf Raumtemperatur innerhalb 2 h
Anlassen bei 700°C während 4 h mit anschließender Abkühlung an Luft.
T5: Aufheizen von 300 auf 1180°C mit 450°C/h
Lösungsglühen bei 1180°C während 1 h
Abkühlung im Ofen auf 700°C mit 120°C 1 h
isothermes Glühen bei 700°C während 120 h
Abkühlen im Ofen auf Raumtemperatur mit 120°C/h
Anlassen bei 700°C während 4 h mit anschließender Abkühlung an Luft.
T6: Aufheizen von 300 auf 1180°C mit 450°C/h
Lösungsglühen bei 1180°C während 1 h
Abkühlung an Luft auf Raumtemperatur innerhalb 2 h
Anlassen bei 650°C während 4 h mit anschließender Abkühlung an Luft.
Die Wärmebehandlungen T2 und T6 unterscheiden sich von der Wärmebehandlung
T5 durch sehr hohe Abkühlgeschwindigkeiten in der Abschreckphase aus. In der
Wärmebehandlung T5 wird zusätzlich eine längere isotherme Glühung vor der
martensitischen Phasenumwandlung durchgeführt.
Fig. 1 zeigt schematisch die Zeit-Temperatur Geschichte der Wärmebehandlung T5.
Nach allen 3 Wärmebehandlungen resultiert eine ehemalige Austenitkorngröße von
20-35 µm. Die jeweiligen Härten im abgeschreckten und angelassenen Zustand sind
in Tabelle 2 dargestellt.
Die Fig. 2 und 3 belegen, daß eine erweiterte Vergütungsbehandlung vom Typ T5
gegenüber T2 zu einer deutlich verbesserten Streckgrenze bei Raumtemperatur und
erhöhten Temperaturen führt, ohne daß die Zähigkeit vermindert wird. Die zu den
Fig. 2, 3 und 4 zugehörigen Symbole sind in der Tabelle 3 erklärt.
Die Eigenschaften der beispielhaften Legierung AP1 werden in den Fig. 4 und 5 mit
bekannten und in der Technik eingeführten Legierungen verglichen.
Die Vergleiche belegen, daß eine vollmartensitische Legierung mit der Spezifikation
AP1/T2-T5 deutlich bessere Eigenschaften in bezug auf (Warm-)Streckgrenze und
Zähigkeit aufweist als bekannte und in der Technik eingeführte Legierungen vom Typ
vollmartensitischer 9-12% Chromstahl und begünstigen daher dessen Verwendung
im Kraftwerksbereich bei tiefen und hohen Temperaturen, zumal die erzielbaren
Eigenschaften nicht durch die Forderung nach hohen Abkühlgeschwindigkeiten
begrenzt werden.
Zusammensetzung in Gew.-%
Zusammensetzung in Gew.-%
Tabelle 2
Tabelle 3
Claims (8)
1. Vollmartensitischer Vergütungsstahl,
im wesentlichen bestehend aus: (gemessen in Gew.-%) 8 bis 15% Cr, bis 15%
Co, bis 4% Mn, bis 4% Ni, bis 8% Mo, bis 6% W, 0.5 bis 1.5% V, bis 0.15% Nb,
bis 0.04% Ti, bis 0.4% Ta, bis 0.02% Zr, bis 0.02% Hf, bis 0.1% C und 0.12-0.25% N,
Rest Eisen und übliche erschmelzungsbedingte Verunreinigungen.
2. Vollmartensitischer Vergütungsstahl nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß 10 bis 15% Cr, und/oder 0.3 bis 2.5% Mn, und/oder 0.3 bis 2.5% Ni,
und/oder 0.5 bis 6% Mo, und/oder 0.5 bis 4.5% W, und/oder 0.6 bis 1.2% V,
bis 0.15% Nb vorliegt.
3. Vollmartensitischer Vergütungsstahl nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß 0.001 bis 0.15% Nb, und/oder 0.001 bis 0.04% Ti, und/oder 0.001 bis
0.4% Ta, und/oder 0.001 bis 0.02% Zr, und/oder 0.001 bis 0.02% Hf vorliegt.
4. Verwendung der durchvergütbaren Stahllegierung nach Anspruch 1, 2 oder 3
für lasttragende Anwendungen.
5. Wärmebehandlungsverfahren für die durchvergütbaren Stahllegierung nach
Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Legierung bei Temperaturen zwischen 1150°C und 1250°C mit
Haltezeiten zwischen 0.5 und 15 h lösungsgeglüht wird, daß die Legierung
auf Raumtemperatur abgekühlt und anschließend bei Temperaturen
zwischen 600°C und 820°C während 0.5 bis 25 h angelassen wird.
6. Wärmebehandlungsverfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Legierung nach dem Lösungsglühen unterhalb einer Temperatur von
900°C mit Abkühlgeschwindigkeiten kleiner als 120°C/h abgekühlt wird.
7. Wärmebehandlungsverfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Legierung in direktem Anschluß an die Lösungsglühbehandlung
unterhalb einer Temperatur von 900°C einer oder mehreren isothermen
Glühungen bei einer oder bei verschiedenen Temperaturen zwischen 5 und
500 h unterworfen wird.
8. Wärmebehandlungsverfahren nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Wärmebehandlung nach dem Lösungsglühen mit einer Verformung
verknüpft ist.
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