DE19712005C1 - Verstellvorrichtung für Fahrzeugsitze - Google Patents
Verstellvorrichtung für FahrzeugsitzeInfo
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- DE19712005C1 DE19712005C1 DE1997112005 DE19712005A DE19712005C1 DE 19712005 C1 DE19712005 C1 DE 19712005C1 DE 1997112005 DE1997112005 DE 1997112005 DE 19712005 A DE19712005 A DE 19712005A DE 19712005 C1 DE19712005 C1 DE 19712005C1
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verstellvorrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine derartige Verstellvorrichtung ist beispielsweise aus
der EP 0 549 082 A1 bekannt, die ein Schienenführungssystem
für Kraftfahrzeugsitze mit zwei in Längsrichtung gegeneinan
der verschiebbaren und miteinander verbundenen Schienen of
fenbart. Die Schienen schließen zwischen sich einen Hohl
raum ein, in dem ein mit der einen Schiene verbundenes Ver
schiebeelement angeordnet ist. Das Verschiebeelement greift
in eine in Schienenlängsrichtung verlaufende Verzahnung
ein, mit der die andere Schiene versehen oder verbunden
ist. Als Verschiebeelement wird eine Schnecke verwendet,
die Teil einer Getriebeanordnung zur Verstellung der einen
Schiene gegenüber der anderen Schiene ist. Die Verzahnung
wird durch Stanzen der entsprechenden Schiene hergestellt,
sofern es sich nicht um ein Einlegeteil handelt.
Aus der DE 94 12 155 U1 ist eine gattungsgemäße Verstellvor
richtung bekannt, bei der eine an einer Schiene ausgebilde
te Verzahnung mit einer Kunststoffumspritzung versehen ist.
Die Kunststoffumspritzung ermöglicht eine eigenständige
Formgebung des Verzahnungsbereiches und insbesondere die
Ausbildung einer Schrägverzahnung an einer durch Stanzen
hergestellten Gradverzahnung. Die Kunststoffumspritzung
ermöglicht des weiteren eine Geräuschdämpfung, geringe Rei
bungsverluste und durch Verschleißfestigkeit eine dauerhaf
te Spielreduzierung.
Weiter sind im Stand der Technik Schienenführungen mit
einem Ritzel-/Zahnstangenantrieb bekannt, bei denen in
einer stranggepreßten und bevorzugt aus Aluminium bestehen
den Schiene eine gesonderte Zahnstange montiert ist, in die
ein von einer Motor-Getriebe-Einheit angetriebenes Verstell
ritzel eingreift. Alternativ ist die Zahnstangenverzahnung
auch hier durch Stanzen der stranggepreßten Aluminiumschie
ne hergestellt.
Die im Stand der Technik bekannten Verstellvorrichtungen
weisen zahlreiche Nachteile auf. Zum einen erfordert die
Herstellung einer Verzahnung durch Stanzen eines strangge
preßten Profils einen zweiten Herstellungsschritt nach dem
Strangpressen und ist daher relativ aufwendig und kostenin
tensiv. Die gestanzten Profile weisen dabei ausschließlich
eine Geradverzahnung auf, die nur durch zusätzliche Elemen
te wie eine Kunststoffumspritzung in eine Schrägverzahnung
umwandelbar ist.
Weiter entstehen beim Strangpressen relativ große Toleran
zen, die ein Spiel zwischen den einzelnen Profilteilen
bewirken und zu unerwünschten Spannungen zwischen der
Ober- und der Unterschiene sowie zwischen der Schienenverzahnung
und dem in diese eingreifenden Verstellelement führen. Auch
führen die Toleranzen zu unerwünschten Verstellgeräuschen
und einem erhöhten Verschleiß.
Ein weiterer Nachteil der Herstellung einer Verzahnung
durch Stanzen eines stranggepreßten Profils liegt darin,
daß die Verzahnung naturgemäß nur eine begrenzte Höhe
aufweisen kann. Um im Crashfall einen Zahnbruch auszuschlie
ßen, muß das Verstellelement daher mit relativ vielen
Zähnen der Verzahnung in Eingriff stehen.
Das Vorsehen einer gesonderten Verzahnung, insbesondere
einer Zahnstange in einer stranggepreßten Schiene, besitzt
den Nachteil, daß mehrere Bauteile erforderlich sind, was
zu zusätzlichen Kosten führt. Auch sind derartige Lösungen
gewichtsintensiv, da die Zahnstangen und zugehörige Halte
winkel aus Stahl hergestellt sind.
Die Verwendung einer Schnecke als Verstellelement wie in
der EP 0 549 082 A1 ist im übrigen mit relativ hohen Kosten
verbunden, da eine Schnecke teuer in der Herstellung ist.
Die bekannten Verstellvorrichtungen zeichnen sich durch den
weiteren Nachteil auf, daß bei einem Crash durch ein Abhe
ben der Oberschiene und damit der Verstellelements die
Gefahr besteht, daß das Verstellelement außer Eingriff mit
der Verzahnung gerät und die Längsverstellung durchrutscht.
Ein gewisses Anheben der Oberschiene gegenüber der Unter
schiene bei einem Crash ist dabei fast unvermeidlich infol
ge eines zwischen Ober- und Unterschiene vorhandenen Spiels
sowie aufgrund einer möglichen Deformation der Verhakungsbe
reiche zwischen Ober- und Unterschiene.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verstellvor
richtung der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu
stellen, die in einfacher Weise ausgebildet ist, mit einer
geringer Anzahl von Bauteilen auskommt, sich durch ein
hohes Maß an Crashsicherheit auszeichnet und dabei kosten
günstig herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Verstellvor
richtung mit den Merkmalen Anspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Lösung stellt durch Ausbildung der
einen Schieneneinrichtung einschließlich deren Verzahnung
als Gußteil eine einfach ausgebildete und kostengünstig
herstellbare Verstellvorrichtung zur Verfügung. Durch
Ausbilden der Verzahnung in einem Guß an der Schienenein
richtung entfällt die Notwendigkeit eines zweiten Herstel
lungsschrittes zur Herstellung der Verzahnung. Die beim
Gießen der Schiene entstehenden Toleranzen sind im Ver
gleich zu den bei einem Strangpressen entstehenden Toleran
zen sehr gering, so daß die Verstellvorrichtung sich durch
ein geringes Spiel und geringe Verstellgeräusche auszeich
net. Darüber hinaus wird durch Ausbildung der einen Schie
neneinrichtung als Gußteil die Voraussetzung für eine
Integration weiterer Elemente geschaffen, so daß ein hoher
Integrationsgrad bei einer geringen Anzahl von Einzelteilen
der Verstellvorrichtung ermöglicht wird.
Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht somit eine prozeßsi
chere und kostengünstige Fertigung und Montage einer Ver
stellvorrichtung für einen Kraftfahrzeugsitz.
Die erfindungsgemäße Lösung besitzt zudem ein hohes Maß an
Crashsicherheit, da durch die Verminderung von Toleranzen
die Gefahr eines Abhebens der Oberschiene gegenüber der
Unterschiene und eines Durchrutschens der Längsverstellung
minimiert wird. Hinzu kommt, daß es durch entsprechende
Formgebung des Gußteils leicht möglich ist, die am Gußteil
angeformte Verzahnung mit einer gegenüber der Verzahnung
einer stranggepreßten Schiene größeren Höhe zu versehen, so
daß selbst bei einem Abheben der Oberschiene gegenüber der
Unterschiene ein sicherer Eingriff gewährleistet ist.
Unter einem Gußteil im Sinne der Erfindung wird jedes Teil
verstanden, welches durch Gießen in einer Gußform herge
stellt wird. Neben dem klassischen Gußverfahren fallen
hierunter insbesondere das Druckgießen sowie das Spritzgie
ßen. Der Herstellung einer Schieneneinrichtung für Kraft
fahrzeugsitze als Gußteil stand bisher in der Fachwelt das
Vorurteil entgegen, daß wegen der hierfür erforderlichen,
teuren Gußformen eine wirtschaftliche Fertigung nicht
möglich sei. Außerdem wurde angenommen, daß aufgrund einer
gewissen Sprödigkeit des Gußteils relativ große Wandstärken
der Gußteile erforderlich wären, was zu einem Gewichtsnach
teil führen würde. Demgegenüber liegt der Erfindung die Er
kenntnis zugrunde, daß eine als Gußteil ausgebildete Schie
neneinrichtung mit angeformter Verzahnung eine aus wenigen
Einzelteilen bestehende, einfach herstellbare, spiel- und
geräuscharme und in hohem Maß crashsichere Verstellvorrich
tung für eine Schienenlängsverstellung zur Verfügung
stellt.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung stellt die
Verzahnung der zweiten Schieneneinrichtung eine Zahnstangen
verzahnung dar, die an einem ersten Steg der zweiten Schie
neneinrichtung einstückig angeformt ist. Entsprechend ist
das mit der ersten Schieneneinrichtung verbundene Verstell
element als Ritzel ausgebildet, das in die Zahnstangenverzah
nung der zweiten Schieneneinrichtung zur Übertragung von
Verstellkräften eingreift. Es wird ein Ritzel-Zahnstangenan
trieb zur Verfügung gestellt, bei der die Zahnstangenverzah
nung an der Schieneneinrichtung einstückig angeformt ist.
Diese Ausgestaltung ermöglicht den Einsatz billiger Ritzel
als Verstellelement anstelle der im Stand der Technik
häufig verwendeten, relativ teuren Schnecken.
Bevorzugt ist die Zahnstangenverzahnung dabei bezogen auf
die Längsrichtung der Schieneneinrichtung senkrecht ausge
richtet. Hierdurch wird sichergestellt, daß das in die
Verzahnung eingreifende Ritzel im Crashfall bei einem
Abheben der ersten Schieneneinrichtung (Oberschiene) nicht
außer Eingriff mit der Verzahnung geraten kann, da selbst
bei einer vertikalen Bewegung des Ritzels dieses in Ein
griff mit der Verzahnung bleibt. Ein Durchrutschen der
Längsverstellung im Crashfall wird verhindert.
Die Crashsicherheit wird weiter dadurch erhöht, daß das
Ritzel über die gesamte Höhe der Zahnstangenverzahnung in
diese eingreift. Durch die Ausbildung der Schieneneinrich
tung als Gußteil, an das die Zahnstangenverzahnung angegos
sen ist, gibt es keinerlei Beschränkungen in bezug auf die
Höhe der Verzahnung bzw. der einzelnen Zähne. Die Zähne der
Verzahnung können somit sehr hoch ausgebildet werden. Durch
Eingriff des Ritzels über die gesamte Höhe in die Zahnstan
genverzahnung wird gewährleistet, daß selbst bei einem
Abheben der ersten Schieneneinrichtung von der zweiten
Schieneneinrichtung, etwa bei starker Deformation der
zugehörigen Verhakungsbereiche im Crashfall, das Ritzel mit
der Verzahnung in Eingriff bleibt.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist an
der zweiten Schieneneinrichtung an einem unteren Quersteg
eine Führungsnut zur Führung des in die Verzahnung eingrei
fenden Ritzels ausgebildet. Hierzu greift bevorzugt ein
zentral angeordneter Zapfen des Ritzels in die Führungsnut
ein. Die Führungsnut verhindert, daß das senkrecht stehende
Ritzel während des Betriebes außer Eingriff gerät. Bei
dieser Ausführungsform greift das Ritzel einseitig in eine
Verzahnung ein. Der der Verzahnung gegenüberliegende Steg
der Schienenverzahnung ist glatt ausgebildet und verhindert
in Verbindung mit der Führungsnut, daß das Ritzel im
Crashfall in einer radialen Bewegung aus der Verzahnung
auswandert und hierdurch die Gefahr eines Durchrutschens
der Längsverstellung entsteht.
In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist
zusätzlich zu der an dem ersten Steg der zweiten Schie
neneinrichtung angeformten Zahnstangenverzahnung an einem
dem ersten Steg gegenüberliegenden zweiten Steg eine weite
re Zahnstangenverzahnung angeformt, in die das Ritzel im
Normalfall allerdings nicht eingreift. Im Crashfall jedoch,
im Falle eines radialen Auswanderns des Ritzels aus der Ver
zahnung des ersten Steges, gerät das Ritzel zusätzlich mit
der Verzahnung des gegenüberliegenden Steges in Eingriff,
so daß das Ritzel nun mit zwei Verzahnungsbereichen in ent
sprechenden Verzahnungen der Schieneneinrichtung in Ein
griff steht. Entsprechend muß im Crashfall jeder Zahn eine
geringere Belastung aushalten, so daß die Gefahr eines Zahn
bruchs verringert und die Crashsicherheit weiter erhöht
wird.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind
sowohl das Ritzel als auch die Zahnstange mit einer Schräg
verzahnung versehen. Dadurch wird eine höhere Überdeckung
und dauerhafte Flächenberührung der Zahnstangenverzahnung
mit dem Ritzel hergestellt. Dies dient zum einen zu einer
weiteren Reduzierung eines Spiels zwischen dem Ritzel und
der Verzahnung und einer damit einhergehenden verminderten
Geräuschbelastung und erhöhten Verschleißfestigkeit auf
grund der Spielreduzierung. Zum anderen wird die Crashsi
cherheit weiter erhöht, da auftretende Crashkräfte nicht im
wesentlichen punktförmig wie bei einer Gradverzahnung,
sondern über eine größere Fläche vom Ritzel auf die Zahn
stangenverzahnung übertragen werden.
Das Ritzel ist in einer bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung mit einer Motor-Getriebeeinheit mit Antriebs
schnecke gekoppelt. Es ist dabei auf der Abtriebswelle
eines Schneckenrades befestigt, das von der Antriebsschnec
ke der Motor-Getriebeeinheit angetrieben wird. Ritzel und
Schneckenrad sind wahlweise einteilig, insbesondere als
Sinterteil, oder zweiteilig als Stahlritzel und
Kunststoff-Schneckenrad ausgebildet.
In der zweiten Schieneneinrichtung ist mit Vorteil in einem
Verhakungsbereich der ersten Schieneneinrichtung mit der
zweiten Schieneneinrichtung ein Verspannelement wie eine
Feder vorgesehen, um einen im wesentlichen spielfreien
Eingriff des Verstellelementes in die Verzahnung zu gewähr
leisten.
In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist auch die
erste Schieneneinrichtung als Gußteil ausgebildet. Dies
bietet die Möglichkeit, an die erste Schieneneinrichtung
das Getriebegehäuse für das Verstellgetriebe sowie ggf.
weitere Elemente einstückig anzuformen. Bei den weiteren
Elementen kann es etwa sich um Getriebegehäuse einer Sitzhö
henverstellung oder Sitzneigungsverstellung sowie um Anflan
schungsmittel für Motoreinheiten, Anschläge zur Begrenzung
einer Sitzlängsverstellung oder auch um ein Sitzseitenteil
und die Sitzwanne eines Fahrzeugsitzes handeln. Hierdurch
wird der Integrationsgrad der Verstellvorrichtung bei
Reduzierung der einzelnen Elemente weiter erhöht.
Die erste und die zweite Schieneneinrichtung stellen bei
einer bevorzugten Ausführung der Erfindung die Oberschiene
und die Unterschiene eines Schienenpaares einer Sitzlängs
verstellung, insbesondere für einen Kraftfahrzeugsitz dar.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Figuren der Zeichnung an mehreren Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße
Verstellvorrichtung mit einer eine Verzah
nung tragenden Unterschiene und einer
mit einem Verstellelement verbundenen Ober
schiene,
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Teil des Verstell
getriebes der Verstellvorrichtung der Fig.
1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Verstellvorrichtung
der Fig. 1, wobei die Oberschiene nicht
dargestellt ist und
Fig. 4 eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung, bei dem die Unterschiene mit
einem zweiten Verzahnungssteg versehen ist.
Fig. 1 bis 3 stellen eine erfindungsgemäße Verstellvor
richtung mit einer Unterschiene 1 und einer gegenüber der
Unterschiene 1 in Längsrichtung verschiebbaren Oberschiene
2 dar. Die Unterschiene 1 ist als führende Schiene durch Be
festigungsmittel (nicht dargestellt) fest mit dem Boden
eines Fahrzeugs verbunden, während die Oberschiene 2 als
geführte Schiene mit einem Sitzgestell in Verbindung steht.
Die Schienen 1, 2 weisen jeweils ein im wesentlichen U-för
miges Profil auf. In gegenüberliegenden Eckbereichen sind
Führungs- und Verhakungsbereiche 3a, 3b angeordnet, die ein
Trennen der Schienen 1, 2 bei Auftreten von senkrecht zur
Längsachse der Schienen gerichteten Kräften, insbesondere
ein Abheben der Oberschiene im Crashfall, verhindern und
die eine reibungsarme Längsverstellung der Schienen 1, 2 ge
geneinander gewährleisten.
An dem einen seitlichen vertikalen Steg 4 der Unterschiene
1 ist auf der Innenseite einstückig eine senkrechtstehende
Zahnstangenverzahnung 5 angegossen. Die Zahnstangenverzah
nung 5 erstreckt sich dabei über die komplette Höhe des
Steges 4. Der gegenüberliegende Steg der Unterschiene 1 ist
dagegen ohne Verzahnung ausgebildet. Am Quersteg 6 der
Unterschiene 1 ist eine sich über die Längsausdehnung der
Unterschiene 1 erstreckende U-förmige Führungsnut 7 ausge
bildet.
Mit der Oberschiene 2 ist fest ein als Ritzel 8 ausgebilde
tes Verstellelement verbunden. Die Verzahnung 81 des Rit
zels 8 greift dabei in die Zahnstangenverzahnung 5 des
Stegs 4 der Unterschiene 1 ein. Mittels eines Zapfens 82
wird das Ritzel 8 am Quersteg 6 der unteren Führungsschiene
1 in der Führungsnut 7 in Längsrichtung geführt. Hierdurch
wird eine Abstützung zur Verfügung gestellt, die verhin
dert, daß bei einer Verstellung der Oberschiene 2 gegenüber
der Unterschiene 1 das senkrecht stehende Ritzel 8 seitlich
auswandert und mit der Verzahnung 5 außer Eingriff gerät.
Im oberen Führungs- und Verhakungsbereich 3b ist ein als
Wellfeder 9 ausgebildetes Verspannelement angeordnet, das
die Oberschiene 2 und die Unterschiene 1 zueinander ver
spannt und sicherstellt, daß das in der Oberschiene 2
gelagerte Ritzel 8 im wesentlichen spielfrei in der Zahn
stangenverzahnung 5 läuft. Alternativ sind anstelle eines
Federelements 9 Kugeln vorgesehen.
Das Ritzel 8 wird von einer fest mit der Oberschiene 1
verbundenen Motor-Getriebeeinheit angetrieben. Wie insbeson
dere auch Fig. 2 zu entnehmen ist, ist das Ritzel 8 hierzu
auf der Abtriebswelle eines Schneckenrades 10 befestigt.
Ritzel 8 und Schneckenrad 10 sind dabei entweder einteilig
als Sinterteil oder alternativ zweiteilig als Stahlritzel
und Kunststoff-Schneckenrad ausgebildet. Das Schneckenrad
10 kämmt mit einer Schnecke 11, die starr oder über eine
flexible Welle mit einem Antriebsmotor (nicht dargestellt)
verbunden ist.
Das Schneckengetriebe 10, 11 ist ebenso wie das Ritzel 8
fest mit der Oberschiene verbunden. Bevorzugt ist auch der
Antriebsmotor fest mit der Oberschiene 1 verbunden. Sofern
dies nicht der Fall ist, ist der Motor über eine flexible
Welle mit der Antriebsschnecke 11 gekoppelt.
In der Oberschiene 2 ist ein Lager 12 zur Lagerung des
Ritzels 8 ausgebildet. An der der Zahnstangenverzahnung 5
gegenüberliegenden Seite der Ritzellagerung 12 sind in die
Oberschiene 2 dabei Führungsnasen 13 zur seitlichen Führung
der Oberschiene 2 integriert.
Die Unterschiene 1 ist als Gußteil ausgebildet, wobei die
Zahnstangenverzahnung 5 und die Nut 7 einstückig an die
Unterschiene 1 angeformt sind. Die Herstellung des Gußteils
erfolgt bevorzugt durch Druckgießen. Die Oberschiene 2 ist
ebenfalls als Gußteil ausgebildet, wobei sämtliche Gehäu
se-, Lager- und Führungselemente des Schneckengetriebes 10,
11 sowie des Ritzels 8 in die Oberschiene 2 integriert
sind. Insbesondere ist ein Getriebegehäuse (nicht darge
stellt) einstückig an die Oberschiene 1 angeformt.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf solche Ausführungsformen
beschränkt, bei denen auch die Oberschiene 2 als Gußteil
ausgebildet ist. Die Oberschiene 1 kann auch auf beliebige
andere Arten, insbesondere als stanggepreßte Schiene ausge
bildet sein.
Die Verstellvorrichtung gemäß den Fig. 1 bis 3 funktio
niert wir folgt. Eine Verstellung der Oberschiene 2 gegen
über der fahrzeugfesten Unterschiene 1 erfolgt über das in
die Zahnstangenverzahnung 5 der Unterschiene 1 eingreifende
Ritzel 8, das von der Motor-Getriebeeinheit angetrieben
wird und mit der Oberschiene 2 fest verbunden ist. Das
Ritzel 8 steht dabei über die gesamte Höhe der Zahnstangen
verzahnung 5 mit der Verzahnung 5 in Eingriff. Bei einem
Anheben der Oberschiene 2 gegenüber der fahrzeugfesten
Unterschiene 1, etwa bei einem Crash, kann das Ritzel 8
daher nicht außer Eingriff mit der Zahnstangenverzahnung 5
geraten. Gleichzeitig wird durch die Führung des Ritzels 8
in der Führungsnut 2 der Unterschiene 1 verhindert, daß das
senkrecht stehende Ritzel 8 insbesondere im Crashfall
seitlich aus der Verzahnung herauswandert und dabei mit
dieser außer Eingriff gerät.
In einer alternativen Ausführungsform (nicht dargestellt)
sind Ritzel 8 und Zahnstange 5 mit einer Schrägverzahnung
versehen, um eine höhere Überdeckung zu erreichen. Dabei
entspricht die äußere Kontur der Verzahnung 5 weitestgehend
der Kontur des eingreifenden Bereiches des Ritzels 8,
wodurch die an der Kraftübertragung beteiligten Flächen
vergrößert sind. Dies führt zu einer Verminderung des
Spiels und einer höhere Geräuscharmut. Gleichzeitig wird
die Crashsicherheit vergrößert, da in Längsrichtung wirken
de Kräfte durch eine größere Fläche aufgenommen werden und
die Gefahr eines Zahnbruchs dadurch vermindert wird.
Sofern auch die Oberschiene als Gußteil ausgebildet ist,
sind an diese in weiteren Ausführungsbeispielen der Erfin
dung (nicht dargestellt) nach Belieben zahlreiche weitere
Elemente einer Sitzverstellung sowie des Sitzgestells
einstückig angeformt. Beispielsweise sind Getriebegehäuse
einer Sitzhöhenverstellung sowie einer Sitzneigungsverstel
lung einstückig an der Oberschiene angeformt. Des weiteren
können Anflanschungsmöglichkeiten für Motoreinheiten wie
API- und AHC-Motoren an der Oberschiene angegossen sein.
Gleiches gilt für Anschläge zur Begrenzung einer Sitzlängs
verstellung. Die an die Oberschiene 2 angeformten Elemente
brauchen sich jedoch nicht auf solche Teile beschränken,
die die Sitzverstellung betreffen. Es ist ebenfalls mög
lich, ein Sitzseitenteil sowie ggf. die ganze Sitzwanne
eines Fahrzeugsitzes einstückig an der Oberschiene 2 anzu
formen.
In Fig. 4 zeigt schematisch in Draufsicht eine alternative
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verstellvorrich
tung, wobei die Oberschiene zwecks einer übersichtlicheren
Darstellung nicht dargestellt ist. Bei dieser Ausführungs
form ist zusätzlich zu der an dem einen Steg 4 ausgebilde
ten Zahnstangenverzahnung 5 auch an dem gegenüberliegenden
vertikalen Steg 14 eine vertikale Zahnstangenverzahnung 15
angeordnet. Durch den zweiten Verzahnungssteg 14 wird eine
zusätzliche Crashsicherung zur Verfügung gestellt, wie
nachfolgend erläutert wird. Eine Führungsnut gemäß der
Führungsnut 7 der Fig. 3 ist bei diesem Ausführungsbeispiel
nicht vorgesehen.
Im Normalfall greift das Ritzel 8 mit seiner Verzahnung 81
ausschließlich in die Verzahnung 5 des einen Stegs 4 ein.
Sofern das Verstellgetriebe ohne Selbsthemmung ausgebildet
ist, d. h. einen Wirkungsgrad von weniger als 50% aufweist,
ist das Ritzel 8 im Falle eines Crashes aufgrund der auftre
tenden, auf die Oberschiene wirkenden Kräfte bestrebt,
radial aus der Verzahnung 5 auszuwandern. Sofern dies
erfolgt, gerät das Ritzel 8 jedoch mit der Verzahnung 15
des zweiten Verzahnungsstegs 14 in Eingriff, so daß das
Ritzel 8 nun an zwei gegenüberliegenden Seiten mit einer
Verzahnung 5, 15 in Eingriff steht. Durch diesen beidersei
tigen Eingriff werden auftretende Crashkräfte besser ver
teilt und die Gefahr eines Zahnbruchs verringert. Gleichzei
tig wird sicher verhindert, daß das Ritzel 8 mit der Verzah
nung außer Eingriff gerät und die Längsverstellung
durchrutscht.
In weiteren Ausführungsbeispielen der Erfindung (nicht dar
gestellt) ist anstelle eines Ritzels eine Verstellschnecke
vorgesehen, die in die an der Unterschiene angeformte
Verzahnung eingreift. Das zugehörige Verstellgetriebe ist
wiederum fest mit der Oberschiene der Schienenführung
verbunden. Bei derartigen Ausführungsbeispielen weist die
Verzahnung der Unterschiene bevorzugt ein Profil auf, das
der kreisförmigen Form der Verstellschnecke angepaßt ist.
Bei Ausbildung der Unterschiene als Gußteil ist eine ent
sprechende Formgebung leicht möglich.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung (nicht dar
gestellt) ist das in den Fig. 1 bis 3 dargestellte
Ritzel nicht mit einer motorisch angetriebenen Verstellme
chanik gekoppelt, sondern mittels einer geeignet ausgebilde
ten Verriegelungsvorrichtung verriegelbar. Bei Lösen der
Verriegelung, beispielsweise durch Betätigen eines entspre
chenden Hebels, kann das Ritzel sich im wesentlichen frei
in der Verzahnung der Unterschiene bewegen. Hierdurch wird
eine manuelle, stufenlose Sitzverstellung zur Verfügung
gestellt.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf
die vorstehend angegebenen Ausführungsbeispiele. Vielmehr
sind eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der
Erfindung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausfüh
rungen Gebrauch machen.
Claims (18)
1. Verstellvorrichtung, insbesondere für einen Kraftfahr
zeugsitz, mit einer ersten und einer zweiten Schienenein
richtung, die gegeneinander in Längsrichtung verschieb
bar sind, wobei die erste Schieneneinrichtung mit einem
Verstellelement verbunden ist, das in eine in Längsrich
tung verlaufende Verzahnung der zweiten Schieneneinrich
tung eingreift,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Schieneneinrichtung (1) einschließlich
deren Verzahnung (5) als Gußteil ausgebildet ist.
2. Verstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Verzahnung der zweiten Schieneneinrichtung
(1) eine Zahnstangenverzahnung (5) darstellt, die an
einem ersten Steg (4) der zweiten Schieneneinrichtung
(1) einstückig angeformt ist.
3. Verstellvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß das mit der ersten Schieneneinrichtung (2) ver
bundene Verstellelement als Ritzel (8) ausgebildet ist,
das in die Zahnstangenverzahnung (5) der zweiten Schie
neneinrichtung (1) eingreift.
4. Verstellvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zahnstangenverzahnung (5) bezo
gen auf die Längsausdehnung der Schieneneinrichtung (1,
2) senkrecht steht.
5. Verstellvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche
2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ritzel (8) über
die gesamte Höhe der Zahnstangenverzahnung (5) in diese
eingreift.
6. Verstellvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche
3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der zweiten
Schieneneinrichtung (1) an einem unteren Quersteg (6)
eine Führungsnut (7) zur Führung des in die Verzahnung
(5) eingreifenden Ritzels (8) ausgebildet ist.
7. Verstellvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche
2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu der
an dem ersten Steg (4) der zweiten Schieneneinrichtung
(1) angeformten Zahnstangenverzahnung (5) an einem dem
ersten Steg (4) gegenüberliegenden zweiten Steg (14) der
zweiten Schieneneinrichtung (1) eine weitere, als
Crashsicherung dienende Zahnstangenverzahnung (15)
angeformt ist.
8. Verstellvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche
3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verzahnungen
von Ritzel (8) und Zahnstange (5) als Schrägverzahnung
ausgebildet sind.
9. Verstellvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche
3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Ritzel (8) mit
einer Motor-Getriebeeinheit mit Antriebsschnecke (11) ge
koppelt ist.
10. Verstellvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Ritzel (8) auf der Abtriebswelle
eines von der Antriebsschnecke (11) der Motor-Getriebe
einheit angetriebenen Schneckenrades (10) befestigt
ist.
11. Verstellvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß Ritzel (8) und Schneckenrad (10) eintei
lig, insbesondere als Sinterteil ausgebildet sind.
12. Verstellvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß Ritzel (8) und Schneckenrad (10) zweitei
lig als Stahlritzel und Kunststoff-Schneckenrad ausge
bildet sind.
13. Verstellvorrichtung nach mindestens einem der vorange
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in einem
Verhakungsbereich (3b) der ersten Schieneneinrichtung
(2) mit der zweiten Schieneneinrichtung (1) ein Verspan
nelement (9) für einen im wesentlichen spielfreien
Eingriff des Verstellelements (8) in die Verzahnung (5)
angeordnet ist.
14. Verstellvorrichtung nach mindestens einem der vorange
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auch die
erste Schieneneinrichtung (2) als Gußteil ausgebildet
ist.
15. Verstellvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß an die erste Schieneneinrichtung (2) das
Getriebegehäuse für das Verstellgetriebe (10, 11)
einstückig angeformt ist.
16. Verstellvorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch
gekennzeichnet, daß an der ersten Schieneneinrichtung
(2) zusätzlich Getriebegehäuse einer Sitzhöhenverstel
lung und/oder Sitzneigungsverstellung und/oder Anflan
schungsmittel für Motoreinheiten und/oder Anschläge zur
Begrenzung einer Sitzlängsverstellung und/oder Sitzsei
tenteile und/oder eine Sitzwanne einstückig angeformt
sind.
17. Verstellvorrichtung nach mindestens einem der vorange
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste
und zweite Schieneneinrichtung die Oberschiene (2) und
Unterschiene (1) eines Schienenpaars einer Sitzlängsver
stellung darstellen.
18. Verstellvorrichtung nach mindestens einem der vorange
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gußteile (1, 2) durch Druckgießen hergestellt sind.
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- 1997-03-13 DE DE1997112005 patent/DE19712005C1/de not_active Expired - Fee Related
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