DE19710206A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Verbrennungsanalyse sowie Flammenüberwachung in einem Verbrennungsraum - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Verbrennungsanalyse sowie Flammenüberwachung in einem VerbrennungsraumInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verbren
nungsanalyse in einem Verbrennungsraum, bei dem die Tempera
tur und die Konzentration mindestens eines im Verbrennungs
prozeß entstehenden Reaktionsproduktes ermittelt werden. Sie
bezieht sich ferner auf eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens sowie eine Vorrichtung zur Flammenanalyse und
Flammenüberwachung eines Brenners.
Bei der Verbrennung eines fossilen Brennstoffs in einem Ver
brennungsraum steht die standige Verbesserung des Verbren
nungsprozesses im Vordergrund der Bemühungen. Zur Erreichung
eines besonders guten Verbrennungsprozesses mit einer mög
lichst geringen Emission von Schadstoffen, insbesondere von
CO und NOx, sowie einem besonders hohen Wirkungsgrad bei
gleichzeitig geringem Rauchgasvolumenstrom muß die Feuerung
mittels einer geeigneten Feuerungsregelung optimiert werden.
So treten bei der Verbrennung von fossilem Brennstoff oder
Müll aufgrund der unterschiedlichen Herkunft des Brennstoffs
bzw. aufgrund der heterogenen Zusammensetzung des Mülls
Schwankungen des Heizwertes des Brennstoffes oder der Brenn
stoffmischung auf. Diese Schwankungen wirken sich nachteilig
auf die Schadstoffemission aus. Diese Nachteile bestehen auch
bei der industriellen Reststoffverbrennung, bei der üblicher
weise feste und flüssige sowie gasförmige Brennstoffe gleich
zeitig verbrannt werden. Bei Kenntnis der Temperaturvertei
lung und des Konzentrationsprofils vom im Verbrennungsprozeß
entstehenden Reaktionsprodukten kann eine Verbesserung der
Feuerungsregelung und somit eine Verbesserung des Verbren
nungsprozesses erzielt werden.
In der älteren deutschen Anmeldung 1 95 09 412-3 "Verfahren
und Vorrichtung zur Feuerungsregelung einer Dampferzeugeran
lage" wurde eine auf der Kenntnis der Temperaturverteilung
und des Konzentrationsprofils von im Verbrennungsprozeß ent
stehenden Reaktionsprodukten basierende Feuerungsregelung
vorgeschlagen. Dabei wird mittels mindestens zweier optischer
Sensoren die Temperatur und die Konzentration von Reaktions
produkten erfaßt. Nachteilig dabei ist jedoch, daß mit diesen
optischen Sensoren oder Kameras jeweils nur eine Linie des
Verbrennungsbereiches erfaßt wird. Nur durch die Kombination
mehrerer Kameras und mit erheblichem Rechenaufwand kann eine
mehrdimensionale Verteilung der Verbrennungscharakteristik
bestimmt werden. Demzufolge werden die Temperaturverteilung
sowie die Konzentrationsverteilung, z. B. von CO und NOx, nur
global für den gesamten Verbrennungsraum erfaßt. Das Brenn
verhalten eines einzelnen Brenners bleibt dabei unberücksich
tigt. Bei der genannten Anmeldung steht dabei die Istwert-
und die Sollwertbildung für die Feuerungsregelung im Vorder
grund.
Um eine schnelle Regelung einzelner Brenner zu ermöglichen
sowie eine homogene Verbrennung und infolgedessen eine Redu
zierung der Schadstoffbildung zu erzielen, ist es notwendig,
die Temperaturverteilung einzelner Flammen und die Konzentra
tionsverteilung von im Verbrennungsprozeß entstehenden Reak
tionsprodukten in einzelnen Flammen erfassen zu können. Da
rüber hinaus ist es aus Sicherheitsanforderungen notwendig,
einen Flammenabriß einzelner Brenner - die Flamme ist erlo
schen - schnellstmöglich identifizieren und erfassen zu kön
nen, so daß die Brennstoffzufuhr für den gestörten Brenner
abgesperrt und demzufolge ein sicherer Zustand der Anlage ge
währleistet werden kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Verbrennungsanalyse in einem Verbrennungsraum anzugeben,
mit dem sowohl die Temperaturverteilung als auch die Konzen
trationsverteilung von im Verbrennungsprozeß entstehenden Re
aktionsprodukten sowie Parameter der Flamme besonders schnell
erfaßt werden. Dies soll bei einer zur Durchführung des Ver
fahrens geeigneten Vorrichtung mit einfachen Mitteln erreicht
werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren gelöst,
bei dem ein Bild einer Flamme aufgenommen wird und aus orts
aufgelösten Intensitäten des Bildes für mindestens einen vor
gebbaren Spektralbereich eine räumliche Verteilung eines den
Verbrennungsprozeß charakterisierenden Parameters ermittelt
wird.
Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, daß im Emis
sionsspektrum einer Flamme die die Verbrennung beschreibenden
Parameter, z. B. Reaktionsprodukte der Verbrennung
(Verbrennungsradikale) oder die Temperatur, nachgewiesen wer
den können. Dabei weisen die Verbrennungsradikale, z. B. NO,
CO, C2, CN oder CH, jeweils in zugehörigen Strahlungsberei
chen oder Spektralbereichen mit einer Bandbreite von ca. 5
bis 20 nm Intensitätsspitzen auf. Analog dazu wird zur Er
mittlung der Temperaturverteilung die ebenfalls im Verbren
nungsprozeß auftretende Planck-Strahlung, insbesondere die
Partikelstrahlung, herangezogen.
Durch ein Herausfiltern der entsprechenden Spektralbereiche
der zu untersuchenden Verbrennungsradikale oder der Tempera
tur aus dem Emissions- oder Strahlenspektrum können die ein
zelnen Spektralbereiche der jeweiligen Verbrennungsradikale
bzw. der Temperatur voneinander getrennt werden. Auf der
Grundlage der voneinander getrennten Spektralbereiche können
dann mittels eines optischen Systems einzelne Bilder der
Flamme für die jeweiligen Spektralbereiche, d. h. für die zu
untersuchenden Verbrennungsradikale oder für die Temperatur,
aufgenommen werden. Somit ist eine schnelle und zuverlässige
Erfassung des Konzentrationsprofils oder der Konzentrations
verteilung einzelner oder mehrerer Verbrennungsradikale sowie
der Temperaturverteilung einer oder mehrerer Flammen durch
führbar.
Durch die Abtrennung von mindestens einem vorgebbaren Spek
tralbereich aus dem Strahlenspektrum der Flamme wird insbe
sondere eine räumliche Verteilung einzelner den Verbrennungs
prozeß charakterisierender Parameter ermittelt. Beispiels
weise können darüber hinaus durch Auskopplung mehrerer Spek
tralbereiche jeweils mehrere räumliche Verteilungen, z. B. die
Temperaturverteilung und die jeweilige Konzentrationsvertei
lung mehrerer Verbrennungsradikaler, gleichzeitig erfaßt wer
den.
Um insbesondere die für den jeweiligen Parameter charakteri
stische Bandenstrahlung, d. h. die Emissionslinie, erfassen zu
können, wird der entsprechende Spektralbereich mit einer
Bandbreite von ca. 5 bis 20 nm ausgekoppelt.
Zweckmäßigerweise wird für das oder jedes Verbrennungsradikal
ein jeweiliger schmalbandiger Spektralbereich mit einem Fre
quenzband von ca. 5 bis 20 nm aus dem Strahlenspektrum ausge
koppelt. Dieses Frequenzband entspricht dabei genau dem spe
zifischen Band, auf dem das zu untersuchende Verbrennungsra
dikal oder das Gas strahlt und absorbiert. Beispielsweise
liegen einige Emissionslinien der für die Verbrennungsanalyse
zu untersuchenden Verbrennungsradikalen CO und CH in einem
Band von 445 bis 455 nm bzw. von 430 bis 440 nm. Mittels die
ser in dem schmalbandigen Spektralbereich liegenden Emissi
onslinie und deren Intensität wird zweckmäßigerweise anhand
des aufgenommenen Bildes der Flamme eine räumliche Konzentra
tionsverteilung des zu untersuchenden Verbrennungsradikals
computertomographisch rekonstruiert. Dabei wird die Intensi
tätsverteilung der Strahlung mittels einer Kamera, insbeson
dere einer CCD-Kamera, direkt aufgezeichnet.
Durch Methoden der Bildverarbeitung, bei denen beispielsweise
das Bildfeld zeilen- oder punktweise abgetastet, die Strah
lungsintensität elektronisch verstärkt und intensitätsabhän
gig in Kontraste umgesetzt wird, wird die Konzentrationsver
teilung oder die Temperaturverteilung erkennbar gemacht. Da
rüber hinaus können aus den erhaltenen Intensitäten geometri
sche Größen der Flamme, z. B. die Länge der Flamme oder die
Geschwindigkeit ihrer Veränderung, bestimmt werden.
Für die Temperatur werden vorzugsweise zwei schmalbandige
Spektralbereiche mit jeweils einem Frequenzband von ca. 10 nm
aus dem Strahlenspektrum ausgekoppelt. Diese Frequenzbänder
liegen dabei insbesondere zwischen zwei Frequenzbändern der
Verbrennungsradikalen, in den sogenannten bandenfreien Berei
chen. Nach dem Planck'schen Strahlungsgesetz liegt in den
bandenfreien Bereichen lediglich Planckstrahlung vor, wobei
durch Verhältnisbildung der Intentitätswerte dieser Bereiche
die Temperatur ermittelt wird. Mittels der im zweiten Spek
tralbereich liegenden Planckstrahlung und deren Intensität
wird vorteilhafterweise die räumliche Temperaturverteilung in
der Flamme computertomographisch rekonstruiert.
Um neben der Verbrennungs- und Flammenanalyse auch eine Flam
menüberwachung gewährleisten zu können, wird mittels eines
dritten Spektralbereichs ein pulsierender Parameter der
Flamme überwacht und ein Pulsationsparameter ermittelt. Bei
spielsweise wird als pulsierender Parameter die Intensität
der Strahlung in diesem dritten Spektralbereich und als Pul
sationsparameter die Pulsationsfrequenz mittels eines Meßmo
duls erfaßt. In Abhängigkeit von der erfaßten und ermittelten
Pulsationsfrequenz und deren Veränderung wird die Brennstoff
zufuhr des entsprechenden Brenners gesteuert. Z.B. repräsen
tiert eine niedrige Pulsationsfrequenz einen Flammenabriß,
d. h. die Flamme des zu untersuchenden Brenners ist aus. Ein
erfaßter Flammenabriß führt dann zu einem sicheren Schaltbe
fehl für die nicht vorhandene Flamme des Brenners - zu einem
Absperren der Brennstoffzufuhr des gestörten Brenners.
Bezüglich der Vorrichtung zur Verbrennungsanalyse in einem
Verbrennungsraum wird die genannte Aufgabe gelöst mit einem
optischen System, das auf einer Aufnahmeplatte ein ortsaufge
löstes Bild einer Flamme erzeugt, wobei mindestens ein
Strahlteiler zur Auskopplung mindestens eines für einen zu
untersuchenden Parameter spezifischen Spektralbereiches aus
einem Strahlenspektrum der Flamme der Aufnahmeplatte vorge
schaltet ist.
Bedingt durch den Einsatz der Vorrichtung unmittelbar an hei
ßen Anlagenteilen, z. B. an einem Kessel, ist zweckmäßiger
weise ein Kühlsystem vorgesehen. Dabei umfaßt das Kühlsystem
für die oder jede Aufnahmeplatte ein Kühlelement, beispiels
weise ein Peltierelement. Unter Ausnutzung des Peltiereffek
tes kühlt sich das Peltierelement gegenüber der Umgebungstem
peratur ab, ein mit dem Peltierelement verbundener Kühlkörper
erwärmt sich dagegen. Darüber hinaus werden die übrigen zu
der Vorrichtung gehörenden elektronischen Komponenten mit
Kühl- oder Spülluft gekühlt.
In Abhängigkeit von der Anzahl der zu untersuchenden Parame
ter des Verbrennungsprozesses umfaßt die Vorrichtung vorzugs
weise eine geeignete Anzahl von Strahlteilern zur Auskopplung
der jeweiligen charakteristischen Spektralbereiche der Para
meter. D.h., für die Teilung des Strahlenspektrums der Flamme
in die zu untersuchenden Spektralbereiche sind entsprechende
Strahlteiler, die für bestimmte Wellenlängen durchlässig
sind, vorgesehen. Beispielsweise sind für die zu untersuchen
den Parameter, insbesondere für die Verbrennungsradikale CO
und CH, als Grobfilter Strahlteiler mit Filterwerten von 360
bis 370 nm bzw. 430 bis 440 nm eingesetzt.
In vorteilhafter Ausgestaltung ist der Strahlteiler dichroi
tisch. Mit anderen Worten: Um entsprechende Spektralbereiche
für zu untersuchende Parameter eindeutig auskoppeln zu kön
nen, ist der Strahlteiler derart ausgelegt, daß der Strahl
teiler für einen zu untersuchenden Spektralbereich dessen
Strahlung reflektiert und/oder für einen weiteren zu untersu
chenden Spektralbereich hingegen durchlässig ist. Dabei ist
der jeweilige zu untersuchende Spektralbereich praktisch zu
100% aus dem Strahlenspektrum der Flamme auskoppelbar. Da
rüber hinaus sind andere optische Einrichtungen, z. B. Filter,
insbesondere sogenannte Feinfilter mit einer bestimmten
Grenzwellenlänge, oder Prismen oder Gitter, einsetzbar.
Um zeitgleich die räumliche Verteilung mehrerer den Verbren
nungsprozeß charakterisierender Parameter ermitteln zu kön
nen, ist eine der Anzahl der ausgekoppelten Spektralbereiche
entsprechende Anzahl von räumlich getrennten Aufnahmeplatten
vorgesehen. Mit anderen Worten: Jede Aufnahmeplatte ermög
licht die Ermittlung der räumlichen Verteilung eines Parame
ters, z. B. eines Verbrennungsradikals oder der Temperatur.
Darüber hinaus können mehrere Aufnahmeplatten die Verteilung
eines Parameters ermitteln. Eine derartige Anordnung ent
spricht dann einer mehrkanaligen Anordnung, wobei dies insbe
sondere bei hohen Sicherheitsanforderungen verlangt wird.
Zur Ortsauflösung der Intensitäten oder Konzentrationen des
zu untersuchenden Parameters ist zweckmäßigerweise als Auf
nahmeplatte eine "charge-coupled-device-Kamera" vorgesehen.
Diese CCD-Kamera, auch optischer Bildsensor genannt, nimmt
dabei das von der Flamme ausgestrahlte Licht oder das Strah
lenspektrum der Flamme auf. Bedingt durch den der CCD-Kamera
vorgeschalteten Strahlteiler gelangt letztendlich nur die
Bandenstrahlung des zu untersuchende Parameters auf die
CCD-Kamera. Aus den ortsaufgelösten Intensitäten des Bildes der
CCD-Kamera ist dann die räumliche Verteilung des Parameters,
z. B. Konzentrationsverteilung eines Verbrennungsradikals oder
die räumliche Verteilung der Temperatur in der Flamme, ermit
telbar. Vorteilhafterweise ist neben der Erfassung von Tempe
ratur- und/oder Konzentrationsverteilung auch gleichzeitig
die Geometrie der Flamme ermittelbar.
Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung umfaßt die Vorrichtung
eine Auswerteeinheit, die mit der oder jeder Aufnahmeplatte
verbunden ist. Die Auswerteeinheit, z. B. ein Personalcompu
ter, ermittelt dabei aus den ortsaufgelösten Intensitäten des
Bildes der CCD-Kamera eine mindestens zweidimensionale Kon
zentrationsverteilung eines zu untersuchenden Verbrennungsra
dikals oder die Temperaturverteilung in der Flamme. Mit ande
ren Worten: Unterschiedliche Bereiche der Aufnahmeplatte lie
fern unabhängige Signale und charakterisieren somit unter
schiedliche Bereiche der Flamme oder des Verbrennungsraumes.
Darüber hinaus wird anhand des Flammenbildes die momentane
Strömungsverteilung innerhalb der Flamme erfaßt und in der
Auswerteeinheit analysiert. Durch die Auswertung mehrerer
Bildsequenzen wird beispielsweise der Grad der Verwirbelung
und der Transport verschiedener chemischer Substanzen inner
halb der Flamme analysiert.
Bezüglich der Vorrichtung zur Flammenanalyse und Flammenüber
wachung wird die genannte Aufgabe gelöst mit einem optischen
System, das auf einer Aufnahmeplatte ein ortsaufgelöstes Bild
einer Flamme erzeugt, und mit einem Meßmodul zur Messung pul
sierender Strahlungsparameter der Flamme, wobei mindestens
ein Strahlteiler zur Auskopplung mindestens eines für einen
zu untersuchenden Parameter spezifischen Spektralbereiches
aus dem Strahlenspektrum der Flamme vorgesehen und der
Strahlteiler der Aufnahmeplatte und dem Meßmodul vorgeschal
tet ist.
Mit der Integration des Meßmoduls, insbesondere eines Flam
menfühlers oder -wächters in dem optischen System, ist
gleichzeitig neben der Verbrennungs- und Flammenanalyse eine
Flammenüberwachung gewährleistet. Ein derartiger Aufbau des
optischen Systems - optische Kamera und Flammenwächter - ist
darüber hinaus besonders kosten- und platzsparend, da zum ei
nen nur eine geeignete Öffnung in der Wandung des Verbren
nungsraumes vorgesehen sein muß. Zum anderen ist es ausrei
chend, nur ein Kühlsystem zur Kühlung der Kameras und ein
Spülsystem zum Reinigen der Oberflächen der optischen Anord
nung, insbesondere der Linse, pro optischem System einzuset
zen.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbeson
dere darin, daß durch eine Aufnahme des Emissionsspektrums
aus einem Verbrennungsprozeß, insbesondere durch die Aufnahme
von Emissionsspektren einzelner Flammen, eine räumliche Tempe
raturverteilung und/oder räumliche Konzentrationsprofile von
Reaktionsprodukten in einzelnen Flammen sowie im gesamten
Verbrennungsraum computertomographisch rekonstruiert und in
Form von Meßfeldern abgebildet werden. Diese Meß- oder Daten
felder eignen sich besonders gut für eine schnelle und zuver
lässige Verbrennungsanalyse. Insbesondere durch die den Meß
feldern entnehmbaren oder ableitbaren speziellen Merkmale,
wie z. B. die Lage von Maxima oder die Form der Verteilung so
wie deren räumliche Veränderung, sind Sollwerte für die
Brennstoff- oder Luftzufuhr einzelner Brenner ermittelbar.
Durch einen derartigen regelungstechnischen Eingriff direkt
am Ort der Entstehung von Schadstoffen wird eine besonders
geringe Schadstoffemission erzielt.
Darüber hinaus wird durch die hohe örtliche Auflösung sowie
die simultane Erfassung des gesamten Flammenbildes der Ver
brennungsverlauf innerhalb von wenigen Millisekunden quanti
tativ erfaßt. Eine derartige besonders schnelle quantitative
Erfassung des Verbrennungsverlauf ermöglicht somit auch eine
besonders genaue Feuerungsregelung von schnellen Prozessen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand einer Zeich
nung näher erläutert.
Darin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur
Verbrennungsanalyse in einem Verbrennungsraum,
Fig. 2 einen Ausschnitt II aus Fig. 1 in größerem Maßstab
mit einem optischen System der Vorrichtung,
Fig. 3 ein Bildschirmsteuerfeld, wobei das Bildschirmsteu
erfeld eine beispielhafte Zusammenstellung von Flam
menbildern einer aus vier Parametern bestehenden
Flammenbild-Parameter-Zuordnung umfaßt,
Fig. 4 ein weiteres Bildschirmsteuerfeld, wobei beispielhaft
die Auswertung einzelner Flammenbilder zu einem Ge
samtflammenbild für den Verbrennungsraum dargestellt
wird, und
Fig. 5 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur
Flammenanalyse und Flammenüberwachung in einem Ver
brennungsraum.
Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den
selben Bezugszeichen versehen.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Vorrichtung 2 der Verbren
nungsanalyse in einem Verbrennungsraum 1.
In dem Feuer- oder Verbrennungsraum 1 einer nicht dargestell
ten Dampferzeugeranlage, z. B. einem fossilgefeuerten Dampfer
zeuger einer Kraftwerksanlage oder einer Müllverbrennungsan
lage, findet der Verbrennungsprozeß statt. Die Vorrichtung 2
umfaßt ein optisches System 10 und ein mit dem optischen Sy
stem 10 verbundenes Datenverarbeitungssystem 12. Das optische
System 10 erfaßt über eine Öffnung 11 in der Wandung 13 des
Verbrennungsraumes 1 für die Verbrennung signifikante Strah
lungsdaten D in Form von Bildern und leitet diese dem Daten
verarbeitungssystem 12 zu.
Dabei ist das optische System 10 derart an der Wandung 13
mittels nicht näher dargestellter Befestigungsmittel positio
niert, so daß sich ein möglichst großes Sichtfeld, d. h. ein
großer Sichtwinkel α, auf mindestens eine im Verbrennungsraum
1 entstehende Flamme F ergibt.
Das optische System 10 umfaßt als Objektiv eine Linse 14, wo
bei der Linse 14 eine Anzahl von Strahlteilern T1 bis T3
nachgeschaltet ist. Dabei kann das optische System 10 auch
mehrere Linsen 14 als Objektiv umfassen. Die von der Flamme F
eines Brenners 16 ausgehende Strahlung geht in einem Abbil
dungsstrahlengang durch die Linse 14, so daß Bündelstrahlen
18 auf den Strahlteiler T1 fallen. Dabei weisen die Bündel
strahlen 18 die bei der Verbrennung entstehenden Emissionsli
nien oder Bandenstrahlung der Reaktionsprodukte auf.
Der Strahlteiler T1 sowie die diesem nachgeschalteten Strahl
teiler T2 und T3 teilen die Bündelstrahlen 18 oder das Strah
lenspektrum der Flamme F durch physikalische Strahlteilung in
eine Anzahl von Spektralbereichen 20. Dabei bleibt der Bün
delquerschnitt ungeändert, d. h., die Aufteilung der Bündel
strahlen 18 erfolgt gleichmäßig über den gesamten Querschnitt
der Strahlteiler T1, T2, T3 entsprechend deren gewählten Re
flexions- und Transmissionsgrades. Die Strahlteiler T1, T2,
T3, auch Linien- oder Schmalbandfilter genannt, ermöglichen
somit eine wellenlängenabhängige physikalische Teilung der
Bündelstrahlen 18 in eine Anzahl von Spektralbereichen 20.
Einen weiteren Abgleich erreicht man durch eine Anzahl von
Korrekturfiltern 22, die unmittelbar vor Aufnahmeplatten 24
angeordnet sind.
Jeder aus dem Strahlenspektrum der Flamme F herausgefilterte
Spektralbereich 20 wird jeweils auf eine zugehörige Aufnahme
platte 24 abgebildet. Als Aufnahmeplatten 24 werden insbeson
dere CCD-Bildsensoren mit einer spektralen Empfindlichkeit
von ca. 300 nm bis ca. 1.000 nm verwendet, so daß das gesamte
sichtbare Strahlenspektrum der Flamme F problemlos erfaßt
werden kann. Bauweise und Arbeitsprinzip eines solchen
CCD-Bildsensors sind aus der Druckschrift "Halbleiter-Optoelek
tronik" von Maximilian Bleicher, 1986, Dr. A. Hüthig Verlag,
Heidelberg, bekannt. Im Ausführungsbeispiel sollen drei Para
meter (die Konzentrationen von NOx, CO sowie die Temperatur)
analysiert werden. Entsprechend sind vier Aufnahmeplatten 24
vorgesehen, auf die jeweils ein zweidimensionales Bild des
Verbrennungsraums 1 mit der Flamme F fällt. Entsprechend wer
den von dem Datenverarbeitungssystem 12 vier Sätze von Strah
lungsdaten D aus den Sensoren ausgelesen und jeweils zu einer
computertomographischen Rekonstruktion der Verteilung der
Temperatur und der bei der Verbrennung entstehenden Reakti
onsprodukte verarbeitet, die für eine Bildschirmdarstellung
und/oder einer Weiterverarbeitung zu Istwerten für die Steue
rung der Anlage geeignet ist.
Fig. 2 zeigt den prinzipiellen Aufbau des optischen Systems
10. Das optische System 10 umfaßt ein Gehäuse 26 mit einem
zylinderförmigen Aufsatz 27 sowie mit darin vier räumlich ge
trennt voneinander angeordneten Aufnahmeplatten 24 3, 24 4, 24 5,
24 6. Zur Stromversorgung der Aufnahmeplatten 24 3 bis 24 6 um
faßt das optische System 10 ein Netzteil 29.
Unmittelbar vor jeder Aufnahmeplatte 24 3 bis 24 6 ist jeweils
ein Korrekturfilter 22 3 bis 22 6 angeordnet. In Abhängigkeit
von den auszukoppelnden Spektralbereichen 20 3 bis 20 6 aus dem
Strahlenspektrum der Flamme F können weitere Korrekturfil
ter 22 vorgesehen sein. Den Korrekturfiltern 22 3 bis 22 6 sind
die Strahlteiler T1 bis T3 vorgeschaltet, wobei die Strahl
teiler T1 bis T3 derart schräggestellt sind, daß die Aufnah
meplatten 24 3 bis 24 6 in einem Winkel von 90° zueinander an
geordnet sind.
Bedingt durch den Einsatz des optischen Systems 10 unmittel
bar an dem Verbrennungsraum 1 umfaßt das optische System 10
ein Kühlsystem 28. Für jede Aufnahmeplatte 24 3 bis 24 6 umfaßt
das Kühlsystem 28 dabei ein Kühlelement 30, z. B. ein Peltier
element mit Kühlkörper. Darüber hinaus umfaßt das Kühlsystem
28 eine an der Innenwand des Gehäuses 26 angeordnete Isola
tion 32, insbesondere Isolationswolle.
Zum Schutz vor Verunreinigungen sind die Aufnahmeplatten 24 3
bis 24 6 und die optischen Komponenten, insbesondere die
Strahlteiler T1 bis T3, die Korrekturfilter 22 3 bis 22 6 und
die Linse 14, sowie die Kühlelemente 30 von einer Kammer 34
oder Kapsel umgeben. Beispielsweise ist die Kammer 34 in Form
eines Blechkastens mit einem auf einer Seitenfläche angeord
neten zylinderförmigen Stutzen 35 ausgeführt. Das Gehäuse 26
ist im wesentlichen an die Form der Kammer 34 angepaßt, wobei
der Aufsatz 27 des Gehäuses 26 in die Öffnung 11 der Wandung
13 des Verbrennungsraumes 1 eingesetzt ist.
Beim Betrieb des optischen Systems 10 werden die für die Ver
brennung charakteristischen Parameter, wie z. B. die Reakti
onsprodukte der Verbrennung CO, CN und NOx sowie die Tempera
tur, vorverarbeitet. Dabei wird mittels des optischen Systems
10 die Flamme F des Brenners 16 erfaßt. Je nach Positionie
rung und Sichtwinkel α des optischen Systems 10 kann dieses
auch mehrere Flammen F mehrerer Brenner 16 gleichzeitig er
fassen. Mit anderen Worten: Bei einer Positionierung des op
tischen Systems 10 in einem Winkel von 90° zu in einer Linie
übereinander angeordneten Brennern 16 kann das optische Sy
stem 10 bei einem sehr großen Sichtfenster α ein oder mehrere
Flammen F ortsaufgelöst in einem Bild darstellen.
Die Bündelstrahlen 18 der Flamme F werden über die Linse 14
auf den Strahlenteiler T1 gestrahlt. Der Strahlteiler T1,
insbesondere ein Gelbfilter, transmittiert einen ersten Spek
tralbereich 20 1 von größer 545 nm (gelbes Licht) und reflek
tiert einen zweiten Spektralbereich 20 2 von kleiner 500 nm
(blaues Licht). Anschließend wird mittels des Strahlteilers
T2, insbesondere ein Rotfilter, der auf diesen auftreffende
Spektralbereich 20 1 in zwei weitere Spektralbereiche 20 3 und
20 4 geteilt, wobei der Spektralbereich 20 3 von kleiner 630 nm
(oranges Licht) reflektiert und der Spektralbereich 20 4 von
größer 630 nm (rotes Licht) transmittiert wird. In den beiden
Spektralbereichen 20 3 und 20 4 liegt die sogenannten Schwarz-
bzw. Graukörperstrahlung nach dem Planck'schen Gesetz vor,
die zur Ermittlung der Temperaturverteilung der Flamme F
dient.
Durch den Strahlteiler T3 wird der durch den Strahlteiler T1
ausgekoppelte Spektralbereich 20 2 mit einer Bandbreite von
kleiner 500 nm nochmals unterteilt in einen weiteren Spek
tralbereich 20 5 mit einer Bandbreite von kleiner 400 nm
(violettes Licht) sowie einem Spektralbereich 20 6 mit einer
Bandbreite von 400 nm bis 500 nm (grünes Licht). In dem Spek
tralbereich 20 5 liegt dabei die Emissionslinie des Reaktions
produktes der Verbrennung CN und in dem Spektralbereich 20 6
liegt die Emissionslinie des Reaktionsproduktes CO.
Als Strahlteiler T1 bis T3 können alle lichtablenkenden oder
-teilenden optischen Komponenten eingesetzt werden, z. B.
Farbfilter, Prismen oder Spiegel. Die in dem optischen System
10 eingesetzten Strahlteiler T1 bis T3 sind sogenannte dich
roitische additive und subtraktive Farbfilter, die sowohl für
eine vorgebbare Bandbreite den Spektralbereich reflektieren,
als auch für eine zweite Bandbreite dessen Spektralbereich
transmittieren. Auch kann die Teilung und Filterung der Spek
tralbereiche durch Aperturteilung und entsprechende Filterung
erfolgen.
Die durch die Strahlteiler T2 und T3 herausgefilterten Spek
tralbereiche 20 3 und 20 4 bzw. 20 5 und 20 6 werden mittels der
Korrekturfilter 22 3 und 22 4 bzw. 22 5 und 22 6 auf eine Band
breite von ca. 10 nm begrenzt. D. h. die Korrekturfilter 22 3
sowie 22 4 transmittieren aus den Spektralbereichen 20 3 sowie
20 4 eine Bandbreite von 545 bis 555 nm bzw. von 645 nm bis
655 nm. Analog dazu transmittieren die Korrekturfilter 22 5
und 22 6 aus den Spektralbereichen 20 5 bzw. 20 6 eine Bandbreite
von 375 bis 385 nm bzw. von 445 bis 455 nm. Als Korrekturfil
ter 22 3 bis 22 6 sind insbesondere Interferenzfilter mit einer
Bandbreite von 10 nm +/- 2 nm eingesetzt.
Die Intensitäten oder das Licht der jeweils herausgefilterten
Spektralbereiche 20 3 bis 20 6 werden von den entsprechenden
Aufnahmeplatten 24 3 bis 24 6 aufgenommen. Mittels der aus den
ortsaufgelösten Intensitäten der Bilder resultierenden Span
nungswerten oder Strahlungsdaten D der Aufnahmeplatten 24 3
bis 24 6 wird dann in dem Datenverarbeitungssystem 12 die
räumliche Verteilung des jeweiligen Parameters, z. B. die Tem
peratur, die Konzentration von CO und CN, ermittelt.
Um ein Rauschen des durch die Aufnahmeplatte 24 3 bis 24 6 auf
genommenen Bildes zu verhindern, muß die Betriebstemperatur
der Aufnahmeplatte 24 3 bis 24 6 unterhalb einer Betriebstempe
ratur von ca. 40°C gehalten werden. Dazu umfaßt das optische
System 10 einen Temperatursensor 36, z. B. einen Thermistor
oder einen Thermoschalter, dessen Meßwert einem Ventilator 38
zugeführt wird. Über den Ventilator 38 wird die Zufuhr von
Kühlluft KL gesteuert. Dem Ventilator 38 ist ein Filter 39
zur Reinigung der Kühlluft KL vorgeschaltet.
Die Anzahl der in dem optischen System 10 angeordneten Auf
nahmeplatten 24 ist an die Anzahl der für den Verbrennungs
prozeß zu untersuchenden Parameter angepaßt. Üblicherweise
ist es ausreichend, die Konzentrationsverteilung von den Re
aktionsprodukten CO, NO sowie die Temperaturverteilung und
die Geometrie der Flamme aufzunehmen. (Z. B. kann auch eine
Analyse der Sauerstoffkonzentration noch aufschlußreich
sein). Nur in speziellen Fällen werden mehr als vier Aufnah
meplatten 24 benötigt.
In Fig. 3 ist beispielhaft ein Bildschirmsteuerfeld 40 dar
gestellt. Dieses Bildschirmsteuerfeld 40 umfaßt sechs Ausga
befelder F1 bis F6, ein Meldefenster M1 sowie eine Anzahl von
Eingabeelementen E1 bis En. In dem Meldefenster M1 sind bei
spielsweise Zustandsmeldungen anhand von Farbkennungen über
jeden Brenner 16 ablesbar. Durch Anklicken des Buchstabens
"U" erhält das Bedienpersonal weitere Informationen über ei
nen unteren (entspricht "U") Brenner 16, wobei dieser Brenner
16 im unteren Bereich des Verbrennungsraumes 1 angeordnet
ist.
In dem Ausgabefeld F1 ist die Geometrie der Flamme, insbeson
dere deren Helligkeit, eines Brenners 16 in Form eines Bildes
B1 dargestellt. Analog zu dem Ausgabefeld F1 sind in den Aus
gabefeldern F3, F4, F5 und F6 in den zugehörigen Bildern B3,
B4, B5 bzw. B6 die Verteilung der Temperatur, die Verteilung
der Konzentration von CO, die Verteilung der Konzentration
von NOx bzw. die Verteilung der Konzentration von CN in der
Flamme dargestellt. Dabei werden die normierten und numeri
schen Werte der Helligkeit, der Temperatur und der jeweiligen
Konzentration durch geeignete Farbsignalisierungen in den
Bildern B1, B3, B4, B5, B6 realisiert.
In Abhängigkeit von den durch die Aufnahmeplatten 24 aufge
nommen Intensitäten der jeweiligen Parameter ändert das ent
sprechende Flammenbild B1, B3, B4, B5 und B6 in der Darstel
lung die Farbe. Jedem Bild B1, B3, B4, B5, B6 wird eine Skala
S1, S3, S4, S5, S6 zugeordnet. In der Skala S1, S3, S4, S5
oder S6 kann anhand der Farbsignalisierung der jeweilige nu
merische Wert der Helligkeit, der Konzentration oder der Tem
peratur des zu untersuchenden Parameters ermittelt werden.
In dem Ausgabefeld F2 sind numerische Werte von weiteren Pro
zeßparametern, die für den Verbrennungsprozeß von Bedeutung
sind, dargestellt, z. B. der Prozeßparameter Leistung. Selbst
verständlich sind auch weitere beispielhafte Ausführungsarten
des Bildschirmsteuerfeldes 40 nach dem Stand der Technik mög
lich. So sind je nach Anzahl der zu untersuchenden Parameter
des Verbrennungsprozesses weniger oder mehr Ausgabefelder F1
bis F6 möglich.
Anhand der Flammenbilder F1 bis F6 ist es dem Bedienpersonal
möglich, neben der Geometrie der Flamme auch quantitative
Aussagen über Schadstoffbildungen in der Flamme zu erkennen
und zu identifizieren. Darüber hinaus erlaubt es das optische
System 10 aufgrund der geringen Meßzeiten der Aufnahmeplatten
24 von ca. 5 s, räumlich differenzierte, mehrdimensionale
Flammenbilder F1, F3, F4, F5, F6 sehr schnell zur Verfügung
zu stellen, wobei die diesen Flammenbildern F1, F3, F4, F5,
F6 zugrundeliegenden Meßsignale auch einer Fuzzy- oder Neuro-
Fuzzy-Logik zur Ermittlung von Sollwerten für eine Feuerungs
regelung zugeführt werden können. Insbesondere durch die
quantitative Ermittlung der Konzentrationsverteilung von Re
aktionsprodukten der Verbrennung sowie der Temperaturvertei
lung und deren Verwendung in einer Feuerungsregelung ist eine
besonders geringe Schadstoffemission des Verbrennungsprozes
ses gewährleistet.
In Fig. 4 ist ein weiteres Bildschirmsteuerfeld 42 abgebil
det. In dem Bildschirmsteuerfeld 42 ist beispielhaft in dem
Ausgabefeld F8 das Abbild einer Gesamtflamme in einem Ver
brennungsraum 1 dargestellt. Anhand der Farbsignalisierung
der Skala S7 ist die Temperaturverteilung in dem Verbren
nungsraum 1 ermittelbar. In den neben dem Flammenbild F8 an
geordneten Meldefenstern M2 bis M6 sind numerischen Werte für
die bei der Verbrennung entstehenden Parameter, wie z. B. die
maximale Temperatur oder die mittlere Emission von CO und
NOx, ablesbar.
Um das Ausgabefeld F8 sind darüber hinaus vier Bedienfelder
K1 bis K4 angeordnet. Dabei charakterisiert jedes Bedienfeld
K1 bis K4 jeweils Bedienelemente zum Steuern von sechs Bren
nern 16. D.h., über diese Bedienfelder K1 bis K4 ist es dem
Bedienpersonal möglich, jeden einzelnen Brenner 16 des Ver
brennungsraums 1 ein- bzw. auszuschalten sowie die Brenn
stoffzufuhr jedes einzelnen Brenners 16 zu steuern. Jeweils
drei Brenner 16 werden von einer nicht dargestellten Kohle
mühle mit Brennstoff versorgt.
Darüber hinaus umfaßt das Bildschirmsteuerfeld 42, wie schon
das Bildschirmsteuerfeld 40 weitere Eingabefelder E1 bis En.
Mit den Eingabefeldern E1 bis En ist es dem Bedienpersonal
möglich, weitere Prozeßinformationen sowie Prozeßsteuerungen
aufzurufen bzw. durchzuführen.
Fig. 5 zeigt schematisch eine Vorrichtung 2' zur Flammenana
lyse und Flammenüberwachung umfassend ein optisches System
10' und ein Datenverarbeitungssystem 12'. Dabei ist anstelle
einer in dem optischen System 10 eingesetzten Aufnahmeplatte
242 der Fig. 1 ein Meßmodul 44, insbesondere ein Flammenfüh
ler oder -wächter, angeordnet. Analog zu dem optischen System
10 der Fig. 1 umfaßt das optische System 10' als Objektiv
eine Linse 14' und eine Anzahl von Strahlteilern T1' bis T3',
die der Linse 14' nachgeschaltet sind. Die aus dem Strahlen
spektrum der Flamme F herausgefilterten Spektralbereiche
20 3', 20 5', 20 6' und deren Intensitäten werden von den ent
sprechenden Aufnahmeplatten 24 3', 24 5' und 24 6' aufgenommen,
wobei aus den ortsaufgelösten Intensitäten der Bilder der
Aufnahmeplatten 24 3', 24 5' und 24 6' die räumliche Verteilung
der zu untersuchenden Parameter in dem Datenverarbeitungs-Sy
stem 12' ermittelt wird.
Der Spektralbereich 20 4', beispielsweise ein breitbandiger
Rest des Strahlenspektrums der Flamme F, wird von dem Meßmo
dul 44 aufgenommen. Das Meßmodul 44 wandelt pulsierende
Strahlungsparameter des Spektralbereichs 20 4' der Flamme F in
ein elektrisches Signal S. Das Meßmodul 44 umfaßt dabei drei
unabhängige Kanäle K1, K2 und K3 zur gleichzeitigen Erfassung
der im Spektralbereich 20 4' liegenden Pulsationsfrequenz der
Flamme F des Brenners 16.
Das Datenverarbeitungs-System 12' bewertet voneinander unab
hängig die Signale S der Kanäle K1 bis K3. Liefern zwei Ka
näle K1 und K2 beispielsweise das Signal S = "Flamme aus", so
wird die Sicherheitsabschaltung des Brenners 16 ausgelöst.
Die mehrkanalige Ausführung des Meßmoduls 44 sowie die drei
Aufnahmeplatten 24 3', 24 5', 24 6' gewährleisten sowohl einen
hohen Sicherheitsgrad bei der Überwachung der Flamme F eines
einzelnen Brenners 16 als auch eine Analyse der Flamme F in
Bezug auf Temperatur- und Konzentrationsverteilungen inner
halb der Flamme F. Darüber hinaus ist durch die integrierte
Anordnung des Meßmoduls 44 und der Aufnahmeplatten 24 3',
24 5', 24 6' in einem einzelnen optischen System 10' eine Öff
nung 11 in der Wandung 13 des Verbrennungsraumes 1 ausrei
chend, so daß Montage- und Systemkosten in Bezug auf die Ein
bringung von geeigneten Öffnungen 11 in die Wandung 13 sowie
in Bezug auf geeignete Halterungen bzw. in Bezug auf die not
wendige Anzahl von Kühlsystemen reduziert werden.
Bedingt durch den einfachen Aufbau des optischen Systems 10,
10' sowie durch die passive optische Erfassung der Verbren
nungsparameter, d. h., es werden keinen zusätzlichen Licht
quellen benötigt, ist dieses optische System 10, 10' beson
ders für einen Einsatz in Kraftwerken geeignet. Insbesondere
eignet sich das optische System 10, 10' bedingt durch die
sehr schnelle Ermittlung von Meßwerten von im Verbrennungs
prozeß entstehenden Reaktionsprodukten zur Verbrennungsana
lyse und zur Feuerungsregelung. Die Möglichkeit der Aufnahme
einzelner Flammenbilder erlaubt es ferner, direkt am Ort der
Entstehung von Schadstoffen, über die Feuerungsregelung rege
lungstechnisch in den Verbrennungsprozeß eingreifen zu kön
nen.
Claims (16)
1. Verfahren zur Verbrennungsanalyse in einem Verbrennungs
raum, wobei ein Bild (B1, B3, B4, B5, B6) einer Flamme (F)
aufgenommen wird und aus ortsaufgelösten Intensitäten des
Bildes (B1, B3, B4, B5, B6) für mindestens einen vorgebbaren
Spektralbereich (20 3, 20 4, 20 5, 20 6) eine räumliche Verteilung
eines den Verbrennungsprozeß charakterisierenden Parameters
ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei der Spektralbereich (20 3, 20 4, 20 5, 20 6) durch Strahl
teilung des Strahlenspektrums der Flamme (F) ausgekoppelt
wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
wobei der Spektralbereich (20 3, 20 4, 20 5, 20 6) mit einer Band
breite von ca. 5 bis 20 nm ausgekoppelt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei mittels einer in einem ersten Spektralbereich (20 5,
20 6) liegenden Emissionslinie und deren Intensität eine räum
liche Konzentrationsverteilung eines Verbrennungsradikals in
der Flamme (F) computertomographisch rekonstruiert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei mittels der in einem zweiten Spektralbereich (20 3, 20 4)
liegenden Planckstrahlung und deren Intensität die räumliche
Temperaturverteilung in der Flamme (F) computertomographisch
rekonstruiert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei mittels eines dritten Spektralbereichs (20 4') ein pul
sierender Parameter der Flamme (F) überwacht und ein Pulsati
onsparameter ermittelt wird.
7. Vorrichtung zur Verbrennungsanalyse in einem Verbrennungs
raum (1) mit einem optischen System (10), das auf einer Auf
nahmeplatte (24) ein ortsaufgelöstes Bild (B1, B3, B4, B5,
B6) einer Flamme (F) erzeugt, wobei mindestens ein Strahltei
ler (T1 bis T3) zur Auskopplung mindestens eines für einen zu
untersuchenden Parameter spezifischen Spektralbereiches (20 1
bis 20 6) aus einem Strahlenspektrum der Flamme (F) der Auf
nahmeplatte (24) vorgeschaltet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
bei der ein Kühlsystem (28) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
bei der das Kühlsystem (28) für die oder jede Aufnahmeplatte
(24) jeweils ein Kühlelement (30) umfaßt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
bei der jeweils mehrere Strahlteiler (T1 bis T3) zur Auskopp
lung des oder jedes Spektralbereiches (20 1 bis 20 6) vorgese
hen sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
bei der der oder jeder Strahlteiler (T1 bis T3) dichroitisch
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
bei der eine der Anzahl der ausgekoppelten Spektralbereiche
(20 3 bis 20 6) entsprechende Anzahl von räumlich getrennten
Aufnahmeplatten (24 3 bis 24 6) vorgesehen sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12,
wobei als Aufnahmeplatte (24) eine charge-coupled-device-Ka
mera eingesetzt ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13,
wobei der oder jeder Aufnahmeplatte (24) ein Filter (22) vor
geschaltet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 14,
wobei die oder jede Aufnahmeplatte (24) mit einer Auswerte
einheit (12) verbunden ist.
16. Vorrichtung zur Flammenanalyse und Flammenüberwachung ei
nes Brenners (16) in einem Verbrennungsraum (1) mit einem op
tischen System (10), das auf einer Aufnahmeplatte (24 3',
24 5', 24 6') ein ortsaufgelöstes Bild (B1, B3, B4, B5, B6) ei
ner Flamme (F) erzeugt, und mit einem Meßmodul (44) zur Mes
sung pulsierender Strahlungsparameter der Flamme (F), wobei
mindestens ein Strahlteiler (T1' bis T3') zur Auskopplung
mindestens eines für einen zu untersuchenden Parameter spezi
fischen Spektralbereiches (20 3' bis 20 6') aus dem Strahlen
spektrum der Flamme (F) vorgesehen ist, wobei der Strahltei
ler (T1' bis T3') der Aufnahmeplatte (24 3', 24 5', 24 6') und dem
Meßmodul (44) vorgeschaltet ist.
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