DE19931111A1 - Vorrichtung zum Überwachen von Flammen mit einem Flammenfühler bzw. Flammendetektor (Flammenwächter) und Verwendung desselben - Google Patents
Vorrichtung zum Überwachen von Flammen mit einem Flammenfühler bzw. Flammendetektor (Flammenwächter) und Verwendung desselbenInfo
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Abstract
Bei einem einen Flammendetektor (7) und eine Auswerteschaltung (9) aufweisenden Flammenwächter weist der Flammendetektor (7) mindestens eine Reihe von nebeneinander (zeilenförmig) und/oder (spaltenförmig) angeordnete und mit der Auswerteschaltung (9) elektrisch verbundene Halbleiter-Fotosensoren (8) auf, wodurch bei geringem Raumbedarf und verhältnismäßig einfachem Aufbau der Flammenwächter höhere Zuverlässigkeit und Empfindlichkeit gegenüber üblichen als Fotozellen ausgebildeten Flammendetektoren bietet.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Überwachen von Flammen mit einem
Flammenfühler bzw. Flammendetektor der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Gattung sowie
auf eine Verwendung solcher "Flammenwächter" genannter Vorrichtungen.
Zur Überwachung von Brennern in Heizungsanlagen werden Flammenwächter verwendet, die mittels
ihres Flammendetektors das Vorhandensein einer Brennerflamme überwachen. Als Flammendetektor
werden vorzugsweise Ionisationselektroden oder Ultraviolett-Fotozellen verwendet; die letztgenannten
haben den Vorteil, daß sie für Überwachung sowohl von Ölflammen als auch von Gasflammen
gleichwertig eingesetzt werden können und im Gegensatz zu anderen Fotodetektoren nicht für
Strahlungen des sichtbaren Bereichs oder des Infrarotbereichs empfindlich sind. Der Flammenfühler gibt
bei der Existenz einer Flamme ein Flammensignal an eine Auswerteschaltung ab, die dieses
Flammensignal verstärkt und häufig ein Flammenrelais enthält. Bei einem ausbleibenden Flammensignal
während des Brennerbetriebs, beispielsweise beim Erlöschen der Brennerflamme, fällt das
Flammenrelais ab, so daß dann vorgeschriebene Sicherheitsmaßnahmen ausgelöst und beispielsweise
die Brennstoffzufuhr zum Brenner unterbrochen werden kann.
Im Zuge der fortschreitenden Optimierung von Brennern mit dem Ziel einer besseren Energieausnutzung
und geringeren Schadstoffausstoß ist die Verbesserung der Empfindlichkeit des Flammendetektors
wichtig. Zu diesem Zweck ist es bereits bekannt (DE 196 45 555 A1), eine Kompensationsschaltung
vorzusehen, wodurch periodisch abgedunkelt wird und durch Vergleich der bewußten Abdunkelung mit
dem tatsächlichen Flammensignal eine höhere Zuverlässigkeit und größere Empfindlichkeit erzielt
werden kann. Der technische Aufwand für diese Kompensationsschaltung ist jedoch unerwünscht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung der eingangs genannten Gattung hinsichtlich
höherer Zuverlässigkeit und Empfindlichkeit mit geringem Aufwand und möglichst geringem
Raumbedarf zu verbessern.
Die Erfindung ist im Anspruch 1 gekennzeichnet und in Unteransprüchen sind bevorzugte
Ausbildungen und Verwendungen derselben beansprucht.
Gemäß der Erfindung wird im Flammendetektor nicht nur ein einziges Fühler- oder Sensorelement
verwendet, das bei Existenz der Flamme das Flammensignal abgibt. Statt dessen werden mehrere und
zwar mindestens eine Reihe von nebeneinander und/oder übereinander angeordnete Fotosensoren aus
Halbleitermaterial verwendet, die mit der Auswerteschaltung elektrisch verbunden sind. Anstelle der
zeilenförmigen oder spaltenförmigen Anordnung kann auch eine sowohl zeilenförmige als auch
spaltenförmige Anordnung nach Art einer Matrix oder eines Array angewendet werden.
Hierdurch ist es möglich, das Flammenbild auch räumlich aufzulösen, wodurch nicht nur die Existenz
oder Nichtexistenz einer Flamme, sondern auch das Abbild und die Art der Flamme und gegebenenfalls
auch der Ort der Flamme erfasst werden kann. Die Auswerteschaltung weist dabei zweckmäßigerweise
Datenverarbeitungseinrichtung wie Rechner und Computer auf, welche durch geeignete
Softwareprogramme und Algorithmen eine Auswertung hinsichtlich Abbild, Art, Standort und
dergleichen Charakteristika der Flamme vornimmt. Aufgrund der Redundanzen im Empfänger kann
hierdurch hohe Sicherheit mit hoher Zuverlässigkeit verknüpft werden. Aufgrund der Redundanz der in
einzelne den speziellen Halbleiter-Bauelementen zugeordnete Sensoren aufgeteilten
Flammendetektoren kann ein Dauerbetrieb ohne Abdunkeln des Sensors erfolgen, wodurch sich
mechanische Teile einsparen lassen und sogar ein kleinerer Flammendetektor verwendbar ist. Die
einzelnen Foto-Halbleiter-Bauelemente können beispielsweise dadurch überwacht werden, daß
benachbarte Bildpunkte (Pixel) miteinander verglichen werden und durch eine Plausibilitätskontrolle der
Ausfall eines Bildpunkts feststellbar ist.
Dabei empfiehlt sich die Verwendung des erfindungsgemässen Flammenwächters als Flackersensor. Bei
bekannten Flackersensoren besteht das Problem, daß das Flackersignal gegenüber dem statischen Signal
sehr klein ist und daher die Auswertung nur mit großer Schwierigkeit richtig ausführbar ist. Aufgrund
der vielen einzelnen Foto-Halbleiter-Bauelemente bei einer Foto-Zeile und - noch besser - bei einer
Foto-Matrix oder einem Foto-Array kann der Flammenrand, der stärker flackert als die Flammenmitte,
gezielt mit Software-Algorithmen im Abbild gesucht und zur Beobachtung des Flackerns verwendet
werden.
Eine weitere bevorzugte Verwendung ist für die Fremdlichtüberwachung. Das Fremdlicht kann selektiv
überwacht werden, da sich das System merkt, woher das Fremdlicht kommt, und diesen Bereich bei
späterer Flammenüberwachung ausblenden kann.
Einen besonderen Vorteil bietet die Erfindung bei der Bewertung der Flammenqualität bzw.
Flammengüte gleichfalls durch Anwendung von Software-Algorithmen. Üblicherweise wird gewünscht,
daß die Flamme genügend groß brennt, so daß nicht nur die Existenz einer Flamme, sondern vor allem
auch die Qualität derselben in die Überwachung eingehen kann.
Unter diesen Verwendungen eignet sich die Erfindung auch zur Anwendung bei
Müllverbrennungsanlagen. Dort ist nämlich das Flammenbild manchmal auf mehrere kleine Flammen
räumlich verteilt und spektral sehr unterschiedlich. Vor allem beim Zuführen von Müll ändert sich das
Flammenbild sehr erheblich. Bei einer bildmäßigen Erfassung wird deutlicher erkannt, ob im Brennraum
eine Flamme existiert und der Betrieb aufrechterhalten bleibt.
Auch bei Brenneranlagen, bei denen mehrere Brenner gleichzeitig überwacht werden müssen, wird das
Problem vermieden, daß ein Brenner das Fühlerelement eines benachbarten Brenners mit beleuchtet
und somit der Flammenausfall des benachbarten Brenners evtl. nicht zuverlässig detektiert werden kann.
Durch die von der Erfindung gewährleistete "räumliche Auflösung" wird besser erkannt, an welcher
Stelle welche Flamme brennt, so daß dann auch bei einem Flammenausfall der betreffende Brenner neu
gezündet werden kann, ohne daß auch andere Brenner neu zu zünden sind. Die räumliche Selektion und
Bewertung von Fremdlicht ist durch die Erfindung sehr leicht möglich.
Auch ein bei atmosphärischen Brennern existierendes Problem kann einfach gelöst werden. Oftmals
funktioniert bei solchen Brennern ein Überzünden von einer Brennerlanze zur benachbarten
Brennerlanze oder entlang einer Brennerlanze im Fehlerfall (z. B. bei verstopfter Düse oder mechanisch
gebrochener Lanze) nicht zuverlässig. Unverbrannter Brennstoff gelangt dann durch den Kamin in die
Umwelt. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann dieses Problem gelöst werden, was auch der
besseren Energieeffizienz zugute kommt.
Bei der Art der Ausbildung und Ausformung des Flammendetektors hat sich die MOS-Halbleitertechnik
als besonders günstig erwiesen.
Dabei ist die einfachste Ausbildung die CCD (Charge-Coupled Devices) Technik von
ladungsgekoppelten Halbleiter-Bauelementen, die in Reihen bzw. Spalten angeordnet sind. Die
Auswerteschaltung sorgt dann dafür, daß die einzelnen Foto-Halbleiter-Elemente einer Reihe durch
getaktete elektrische Felder der Reihe nach abgefragt werden, indem Elektronen aus den betreffenden
Kristallen herausgelöst und entlang der zugehörigen Kristallreihe weitergeschoben werden, bis sie am
Rand an ein ebenfalls getaktetes Schieberegister übergeben werden. Hierbei können mehrere solcher
Reihen in Spalten angeordnet werden, so daß sich eine Matrix ergibt, bei der die am Rand der Reihen
auftretenden Einzelsignale in ein Schieberegister übergeben werden.
Noch einfacher ist die Verwendung der CMOS-Technik, d. h. der Complementary Metal Oxide
Semiconductor-Technik, die den Vorteil bietet, daß die einzelnen Foto-Halbleiter-Elemente als Array
bzw. Matrix auf einen einzigen Halbleiter-Chip angeordnet sind, der zusätzlich auch zumindest Teile der
Auswerteschaltung aufweist. Diese integrierte CMOS-Chip-Technik bietet den Vorteil gegenüber der
CCD-Technik einer geringeren Leistungsaufnahme, einer Verringerung der Systemkosten durch
Integration weiterer Systemkomponenten der Auswerteschaltung sowie eines freieren und zufälligeren
Zugriffs auf alle Pixel bzw. Bildelemente.
In der einzigen Figur sind zwei alternative Ausbildungsformen der Erfindung schematisch dargestellt.
Die Flamme 1 wird von einem Brenner 2 erzeugt, welcher über eine Leitung 3 mit einem Brennmittel,
beispielsweise Öl, versorgt wird. Die Brennmittelzufuhr kann durch ein Ventil 4 gesteuert werden.
Um nicht nur die Existenz der Flamme 1, sondern auch deren Größe und Art aufgrund der von ihr
abgegebenen Strahlung 5 zu ermitteln, sind im Abstand von der Flamme 1 Lichtstrahlensammler in
Form der schematisch dargestellten Linsen 6 angeordnet, welche die Lichtstrahlen auf zwei
Flammendetektoren 7 werfen, von denen der obere Flammendetektor 7 aus einem CCD-Halbleiter-
Element 7a besteht, bei dem eine Reihe von einzelnen, als Fotodioden dienenden Halbleiter-Elementen 8
aufgebaut ist. Stellen beispielsweise die mittleren dieser Halbleiter-Elemente 8 eine Strahlung fest, wird
von diesen jeweils ein Signal über die betreffende Verbindungsleitung 10 zur Auswerteschaltung 9
weitergegeben, welche nach Auswertung, beispielsweise durch Vergleich mit einem vorgegebenen
Programm, das Auswerteergebnis über die Verbindungsleitung 12 zu einem Anzeige- - und
gegebenenfalls - Steuergerät 11 leitet, dem wiederum eine Steuergröße 13 zuführbar ist, so daß in
Abhängigkeit von dem Auswertesignal 12 und der Steuergröße 13 über die Steuerleitung 14 das Ventil 4
gesteuert werden kann.
Da in der Mitte des CCD-Elements 4a die stärkste Strahlung auftritt, was in der Zeichnung durch tiefere
Schwärzung symbolisiert ist, wird in der Auswerteschaltung 9 ermittelt, an welcher Stelle die Flamme
mit welcher Intensität brennt; hierdurch wird eine Art "zweidimensionale" Flammenbildermittlung
durchgeführt.
Im Unterschied dazu besteht der rechts neben der Flamme 1 angeordnete Fotodetektor 7 aus einem Array
bzw. einer Matrix 7b von in Zeilen und Reihen angeordneten Fotodioden-Halbleiter-Elementen 8 nach
Art der CMOS-Technologie. Während in der Zeichnung eine schematische Aufsicht auf diesen Foto
detektor 7 dargestellt ist, wendet sich die Frontseite im praktischen Einsatz in Richtung der Flamme 1,
um von dort ein "dreidimensionales" Strahlungsbild aufzunehmen, das in der Zeichnung wiederum
symbolisiert ist durch unterschiedliche Schwärzungen bzw. Graustufen. Der Fotodetektor 7 ist mit einer
Auswerteschaltung als Chip integriert, so daß das Ergebnis der Auswertung als Auswertesignal oder
-signalkette abführbar ist.
Claims (12)
1. Vorrichtung zum Überwachen von Flammen mit einem Flammenfühler bzw. Flammendetektor zum
Erzeugen eines Flammensignals beim Feststellen der Existenz einer Flamme und mit einer Aus
werteschaltung, z. B. Verstärker, zum Verarbeiten des Flammensignals,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flammendetektor (7) mindestens eine Reihe von nebeneinander (zeilenförmig) und/oder
übereinander (spaltenförmig) angeordnete und mit der Auswerteschaltung (9) elektrisch verbundene
Halbleiter-Fotosensoren (8) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Matrix (7b) von in Zeilen und Spalten angeordneten Halbleiter-Fotosensoren (8) als
Flammendetektor (7) verwendet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flammendetektor (7) mindestens ein Halbleiter-Bauelement in MOS-Technik aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flammendetektor (7) mindestens ein CCD-Halbleiterelement (7a) aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flammendetektor (7) ein CMOS-Halbleiterelement aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Teil der Auswerteschaltung als Prozessor auf demselben Halbleiter-Chip integriert
ist, der die Fotosensoren (8) als Matrix beherbergt.
7. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 für einen Flackersensor.
8. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6
zur Überwachung von Fremdlicht.
9. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6
zum Feststellen der Flammenqualität.
10. Verwendung zu dem in Anspruch 9 genannten Zweck in Müllverbrennungsanlagen.
11. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 in Mehrbrenner-Anlagen.
12. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 für atmosphärische Brenner.
Priority Applications (1)
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